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Schwarz-weiß und analog, Teil 98: Söven - Foma 400 Testfilm

Film: Fomapan 400 #1, Kamera: Nikon F601, April 2021

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Regen, Regen, Regen... Im April hätte ich das nicht gedacht, denn da hat eigentlich jeden Tag die Sonne geschienen. Zumindest erinnere ich mich so daran und auf den heutigen s/w-Fotos sieht es auch so aus, als würde es stimmen. Gemacht sind diese Fotos auf dem Fomapan-400-Testfilm, den ich vorgestern schon hier angefangen hatte. Auch die heutigen Bilder gefallen mir wieder sehr gut.

Es war Frühling und so fange ich heute auch mal wieder mit blühenden Baumkätzchen an. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Vor den vielen Löchern im Blätterdach habe ich hier einige hübsche Sechsecke im Hintergrund. Auch der Film macht hier einen einigermaßen guten Eindruck. Das Bild ist halt ansich sehr kontrastarm.


Die Apfelblüten hingegen waren weiter in der Sonne und sind dementsprechend schön kontrastreich. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/500s, f/8.) Bei f/8 ist der Blütenast unglaublich scharf und im Hintergrund haben wir wieder sehr viele hübsche Sechsecke. In den Blättern kann man die Adern sehr gut erkennen, die Auflösung des Films ist dafür also hoch genug. (Wieder gilt: In den originalen Scans kann man das alles besser sehen, aber ich lade jetzt keine Bilder der Größenordnung 9000x6000 Pixel hoch... ;-))

Schafe. Als nächstes gibt es Schafe. Erstmal zwei davon. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/5.6.) Hier war es mal wieder sehr schattig, so fehlt ein wenig der Kontrast. Aber alles in Allem liegt es wohl eher daran, dass ich etwas zu vorsichtig belichtet habe. Die Strukturen im Fell der Tiere kommt gut rüber, aber irgendwie ist es dunkler geworden, als es an dem Tag eigentlich war.


Die nächsten Schafen sind durch den Zaun hindurch aufgenommen. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/1000s, f/5.6.) Dadurch, dass wir hier weiße und schwarze Schafe gleichzeitig im Bild haben, ist direkt mehr Kontrast zu sehen. Und der Film bekommt beides recht gut hin: Sowohl in der schwarzen wie auch in der weißen Wolle ist viel Struktur zu erkennen. Die Körnigkeit des Films hält sich auch hier sehr in Grenzen; im Gras kann man es finden, wenn man explizit danach sucht.

Und dann noch ein einzelnes schwarzes Schaf vor ganz vielen unscharfen Hintergrundschäfchen. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/4.) Hier kann man im Unscharfen schon etwas mehr Korn erkennen. Insgesamt bin ich bei den drei Schaf-Bildern sehr begeistert von der Leistung den 135mm Nikon-Objektivs.

Pferde sind ja auch immer gern genommen, zum Beispiel das braune hier. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/500s, f/8.) Bei 135mm habe ich mal etwas mehr Hintergrund als sonst mit dem 200er und bei f/8 ist auch der Stall noch sehr scharf. Sämtliche vertretene Graustufen gefallen mir sehr gut, auch hier ist die Körnung eher gering. Sämtliche Drähte des Zauns sind gut zu erkennen und auch beinahe so scharf, wie ich es vom Foma 100 gewohnt bin. Bin also einigermaßen begeistert von dem Film.


Das andere, weiße Pferd habe ich dann ebenfalls noch schnell fotografiert, wenn es da schon rum steht. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/1000s, f/8.) Bei gleicher Blende konnte ich hier eine Stufe schneller belichten, da ich hier etwas mehr Licht in die Szene bekommen habe. Leider ist das Bild etwas schief geraten, sodass das Pferd bergauf grast. ;-) Aber insgesamt gilt das Gleiche, was ich schon bei den vorherigen Bildern bemerkt habe: Film ist gut.

In einer der dunkleren Ecken habe ich dann noch diesen alten Trecker fotografiert. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/500s, f/5,6.) Der Vorteil beim 400er Film ist es tatsächlich, dass ich solch dunklen Szenen die Blende trotzdem zwei Stufen weiter zu drehen kann. OK, hier wäre natürlich sogar mit dem 100er noch genug Licht gewesen, aber trotzdem finde ich, dieses Foto ist es gutes Beispiel für die höhere Empfindlichkeit: Sehr schöner Kontrast und gute Schärfe. Und außerdem ist das Bild insgesamt auch sehr gut geworden: Der Winkel, in dem der Trecker da steht, ist mir gut gelungen, die leichten Highlights in den Lampen und am Dach gefallen mir ebenfalls, und durch die weit geschlossene Blende ist praktisch das ganze Bild scharf. Eines der besten Fotos auf dem Film, glaube ich.


Auf dem Heimweg habe ich dann noch den üblichen kahlen Baum abgelichtet. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/1000s, f/5,6.) Der Hintergrund ist ein bisschen dunstig, aber Licht und Schatten verteilen sich sehr schön im Bild, finde ich. Noch ein sehr gutes Foto. Landschaft in s/w sieht ja meist etwas traurig aus, aber hier ist wird das schon praktisch zelebriert! ;-)

Und dann war da noch der Bauer, der gerade nach seinem Mist schaute. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) Noch ein sehr schönes Bild. Mehr will ich gar nicht dazu sagen. Gefällt mir richtig, richtig gut.


Und zu guter Letzt noch mal den gleichen Trecker, aber direkt davor. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) Landmaschinen haben mich ja schon immer fasziniert und dieser schöne, große Trecker macht da keine Ausnahme. Ebenfalls ein cooles Foto und ich erinnere mich dran, dass der Bauer mich angesprochen hat, warum ich denn seinen Trecker fotografiert habe. Einfach nur, weil ich diese großen Landmaschinen einfach faszinierend finde!

Nächstes Mal: Bödingen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 97: Rott - Foma 400 Testfilm

Film: Fomapan 400 #1, Kamera: Nikon F601, April 2021

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Obwohl heute eigentlich ganz gutes Wetter war, habe ich keine Fotos gemacht. Stattdessen habe ich mich mit meinem Bruder auf dem Flohmarkt an der Metro getroffen. War einerseits ganz schön, den mal wieder zu sehen, aber andererseits war es da so voll, dass ich es keine Stunde ausgehalten habe! Meine Güte, wo kommen die Leute alle her? Ich hoffe, die sind alle geimpft, sonst haben wir da den nächsten Super Spreader Event! (In dem Zusammenhang muss ich anmerken, dass die letzten anderthalb Jahre Isolation mir und meiner Abneigung von Menschenmengen in keinster Weise zuträglich war: Sonst habe ich ja nur die Panik geschoben, wenn ich bereits in der Menge gefangen war, jetzt krieg ich ja schon dieses Flucht-Gefühl, wenn ich die Leute nur sehe!)

Wie auch immer, langer Rede kurzer Sinn: Es gibt einen Eintrag aus dem s/w-Archiv. Die Pipeline ist schließlich so lang, dass ich bis zum Ende des Monats eigentlich schon gar keine anderen Artikel mehr verfassen müsste. Außerdem wird es jetzt auch mal etwas interessanter, denn ich habe hier den ersten Fomapan 400 verwendet. Davon hatte ich ja auch mal einfach 10 Stück bestellt - gehen ja weg ;-) -, ohne wirklich zu wissen, wie die sind. Die Rezensionen im Internet können einem ja immer nur so viel sagen. Diesen ersten Test-Film habe ich in der F601 verschossen. Dafür ist er eigentlich nicht unbedingt nötig, denn die Festbrennweiten sind alle lichtstark genug, dass ich selbst bis zum Abend und darüber hinaus noch genug Licht durch die Linsen bekomme, dass ich auch ruhig einen ISO 100 verwenden kann. Stattdessen waren die eigentlich dafür gedacht, wenn ich Kameras teste, die eben nicht so flott unterwegs sind, insbesondere solche mit Zoom-Objektiven, die gut zwei Blenden langsamer unterwegs sind als meine Festbrennweiten. Der Gedanke war hier allerdings, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der ich mich auskenne: Kamera als funktionierend bekannt, Objektive und ihre Eigenarten bekannt, nur eben der Film ist die unbekannte Komponente.

Vorweg: Insgesamt gefällt mir der Film sehr gut. Erstaunlich feines Korn. Deutlicher erkennbar als beim 100er, aber nicht so viel wie ich erwartet hatte. Manche Leute kaufen ja 400er Filme, eben weil sie einen grobkörnigen Film haben möchten; die werden hier vielleicht sogar enttäuscht sein, denn im Gegensatz zu dem abgelaufenen Ilford - den ich auch noch in der Pipeline habe - sieht der Fomapan schon fast langweilig aus. Wenn man es mir nicht sagen würde, unbedingt erkennen, dass es sich hier um einen ISO 400 Film handelt, würde ich nicht. Ansonsten hat das Internet in verschiedenen Quellen behauptet, dass der 400er eher ⅓ bis ⅔ Blendenstufen langsamer ist als das, was auf der Verpackung steht, dass man ihn also eher wie einen ISO 320 oder sogar ISO 250 belichten sollte. Kann ich persönlich jetzt nicht wirklich nachvollziehen: Einerseits entwickel ich nicht selber und bin somit darauf angewiesen, was das Labor mit meinen Filmen treibt; zum anderen denke ich, dass man eine drittel Blende Überbelichtung eh kaum sehen wird - da ich ja meist in Halbautomatik schieße, liegt die Kamera sicher hin und wieder um mindestens so viel daneben, weil in der Szene gerade mehr hell oder mehr dunkel drin ist und ich vielleicht lieber die Spot-Messung hätte benutzen sollen. Wenn man selber Abzüge herstellt, kann ich das vielleicht noch glauben, dass das dann einen Unterschied macht; meine laborentwickelten Negative, die ich nachher scanne und mit GIMP nachbearbeite, scheint es kaum zu stören, dass ich sie mal eine oder zwei Blendenstufen daneben belichte. (Das Einzige, was mich bei der Laborentwicklung hin und wieder stört, sind die Flecken und Streifen, wenn der Techniker nicht richtig geschüttelt oder gespült hat! So auch auf diesem Film.) Allerdings habe ich noch keine Abschließende Meinung zu dem Thema entwickelt, vielleicht gibt es ein Fazit im letzten Artikel dieser vierteiligen Serie zum ersten Film.

Und mit diesem sehr langen Vorwort, hier sind die Fotos: Als erstes haben wir hier ein hölzernes Windrad, gegen die tiefstehende Sonne, mit Fleck oben im Himmel. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/11.) Interessant: Im Himmel kann man gut das etwas grobere Korn erkennen. Gut: Das Highlight an der Mühlenachse blutet nicht aus. Nicht ganz so gut: Die schwarzen Stellen sind nicht wirklich pechschwarz. Ansich ist dieser erste Testschuss relativ kontrastreich und erfüllt meine Erwartungen ziemlich genau.

Die Kirche in Rott hat auf der linken Seite ebenfalls kleinere Flecken und einen hellen Streifen, der aber meiner Meinung aus der Entwicklung stammt und nicht aus dem Filmmaterial. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) (Es handelt sich eigentlich um das erste Bild, ich hab die beiden getauscht, weil ich gerne das hochkante in der Mitte habe.) Die abendliche Sonne wirft schöne Schatten über das Dach, die Auflösung des Filmmaterials reicht für die einzelnen Backsteine im Gebäude selber und das Rauschen im Himmel ist erstaunlich gering für einen ISO 400 Film und auch die einzelnen Wölkchen sind alle erkennbar. Die Struktur in den Gebüschen vor der Kirche geht etwas im Dunkel unter, aber das kenne ich ja schon vom ISO 100 Foma.


Die direkt von der Sonne beschienenen Bretter und Zweige des Brombeerbusches (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) zeigen, was der Film mit viel Licht macht: Viele Strukturen in den Brettern, die rostigen Nägel an deren oberen Rand sowie die Vogelkackeflecken daneben kommen gestochen scharf rüber. Wieder etwas Korn-Rauschen im Himmel, aber nicht unangenehm viel; im dunkleren, unscharfen Feld im Hintergrund verliert sich die Körnung praktisch total. Insofern, vielleicht sollte man den Film doch etwas überbelichten? Ich weiß es noch nicht. Übrigens auch vom Bild her ein interessantes Foto.

Ein einsames weißes Pferd auf der Weide. (Nikkor AI 200mm, 1/500s, f/5,6.) Sehr schönes Licht- und Schattenspiel auf der Weide hinter dem Pferd. Die Sonne filterte durch eine Hecke aus höheren Büschen und kleineren Bäumen am Feldrand hindurch. Das Tier selber perfekt belichtet, aber vielleicht etwas unscharf. Viel Kontrast. Gutes Bild. Und auch der Film macht mir hier keine Sorgen.


Aus der anderen Richtung habe ich dann beide Pferde, die hier am Grasen waren, auf ein Bild bekommen. (Nikon Lens Series E 135mm, 1/2000s, f/2,8.) Habe bewusst die Blende weit offen gelassen, um etwas Überbelichtung zu provozieren. Trotzdem sind die Pferde etwas dunkel geblieben, da hätte eine Blendenstufe langsamer nicht geschadet. Zur Beurteilung des Filmmaterials aber vielleicht gar nicht so schlecht: Weder in den dunklen noch in den mittleren Graustufen gibt es allzuviel Rauschen, die Körnung wird wieder erst im Himmel sichtbar. Die weiße Wand des Hauses hingegen zeigt praktisch gar kein Korn und ist somit komplett durchbelichtet.

Der krumme Nagel im Zaun war einfach zu witzig, als dass ich ihn nicht fotografiert hätte. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/5,6.) Bei Nahaufnahmen, bei denen man im allgemeinen ja auch eher größere Blendenzahlen wählt, ist ein 400er Film meist auch keine falsche Idee. Hier war allerdings noch sehr viel Licht der untergehenden Sonne vorhanden. Insgesamt ein schönes Bild, das uns zum Filmmaterial aber nichts Neues sagt.


Anders sieht es mit dem Tränken-Anhänger aus, der hinter den Bäumen hervor lugte und leicht im Schatten stand. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/250s, f/2,8.) Hier kann der Film mal richtig zeigen, was er kann. Ich finde, er zeigt ausreichend Kontrast in dieser schattigen, doch eher kontrastarmen Szene; und trotzdem ist der auf den im Vordergrund gespannten Draht fallende Sonnenstrahl nicht zu sehr überbelichtet, die dunklen Stellen im Geäst nicht zu dunkel. Insgesamt ein recht ausgewogener Eindruck, den der Film hier hinterlässt.

Ein weiteres Bild aus dem tiefen Schatten ist das Abflussrohr des Baches, der hier durchs Tal fließt. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/60s, f/2.) Auch hier kommt erstaunlich viel Kontrast heraus, obwohl praktisch kaum direktes Licht in die Szene fällt. Gut, das Motiv ist jetzt leider auch nicht ganz so interessant geworden, wie ich das gehofft hatte. Aber da kann der Film ja nichts dafür, dass ich hin und wieder *hust* auch mal Müll produziere! ;-)

Der Jagdhochstuhl ist in der Beziehung schon wieder etwas spannender, wenn er einen auch nicht vom Hocker reißt. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/500s, f/4.) Insgesamt sehr scharfe Szene mit wenig Unschärfe; bei der Blende und Entfernung der Objekte aber auch kaum zu erwarten. Licht und Schatten sind sehr ausgewogen. Brauchbares Bild, gut belichtet, keine größeren technischen Mängel. Nur eben spannend ist es nicht, bis auf das Licht- und Schattenspiel der goldenen Stunde.


Der Heukubus auf der schwarzen Plastikplane direkt gegen den (vergleichsweise) gleißenden Himmel ist schon eine Herausforderung gewesen, was die Belichtung angeht. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/60s, f/4.) Die Spotmessung des Kubus hat aber ein gutes Resultat geliefert, was ja nicht immer der Fall sein muss. Die Plane sieht jedenfalls richtig gut aus, der Kubus selber mit den Flecken von Hell und Dunkel hat auch eine gewisse Stimmigkeit. Einzig die unscharfen Vordergrundblätter oben werden vom hellen Himmel etwas überstrahlt. Der Himmel zeigt praktisch gar kein Korn mehr, so stark durchbelichtet wurde er. Trotzdem sind die Übergänge zwischen hell und Dunkel an der Planengrenze praktisch fehlerfrei und ohne Überstrahlung; das 50mm macht bei f/4 im Allgemeinen ja auch sehr scharfe Bilder und der Film scheint hier keine größeren Probleme zu haben, das auch korrekt festzuhalten.

Am Ende sind wir dann zur Rotter Kirche zurück gekehrt, denn hier hatten wir ja geparkt. (Nikkor AF 20mm, 1/250s, f/4.) Hier habe ich mal ein richtiges Weitwinkel-Foto gewagt und bin selber erstaunt, dass es nicht mal so schlecht geworden ist. Auch wenn es jetzt schon - kurz vor Sonnenuntergang - etwas dunkler in den Schatten wurde, die einzelnen Backsteine sind noch immer hervorragend zu erkennen. (Im Originalscan allerdings besser als in dieser herunter gerechneten Version für das Internet. Darf man ja nicht vergessen, dass die Scans ein Vielfaches an Details zu bieten haben, sogar bei meinem alten Gammelsscanner!) Der Baum hat auch noch gut Struktur in der Rinde, ebenso die Hecke. Der Graustufenverlauf im Himmel geht sehr gleichmäßig von Statten; auch hier habe ich nichts zu meckern.

Erstes Fazit: Ein durchaus brauchbarer Film. Ob man ihn jetzt etwas überbelichten sollte, sei jedem selber überlassen. Angeblich soll man die meisten (günstigen) Filme ja etwas mehr belichten, aber bisher bin ich mit dem Standard eigentlich immer ganz gut gefahren.

Nächstes Mal: Bilder aus Söven.

Provisorische Reparatur: RMC Tokina 35-70mm 1:4

Nachdem ich ja schon bei Lieferung festgestellt hatte, dass das Tokina eine träge Blende hat, habe ich es relativ zügig auf gemacht und mal das Fett von den Blendenlamellen entfernt, das da nicht hin gehört. War ansich ziemlich sauig da drin, dieses Objektiv ist nicht gut behandelt worden. Ich mein, als ob das nicht schon von der Delle in dem Metall-Ring um die hinterste Linsengruppe ersichtlich gewesen wäre. Und all den anderen Problemen die das Teil so hat.

Leider hat eine reine Reinigung nicht viel bewirkt. Die Blende schnappte danach zwar wieder etwas flotter zu, aber noch immer zu langsam für meine Kameras, die bereits mit der Belichtung fertig waren, wenn die Blende noch gar nicht ganz geschlossen hatte. Daraufhin habe ich mir dann im Eisenbahn-Modellbau-Laden eine Tüte mit zwei Federn besorgt, die mir evtl. passend erschienen. Die habe ich dann versucht, letzte Woche Freitag auch direkt einzubauen.

Es stellte sich aber heraus, dass die zu lang sind und dementsprechend nicht genug Kraft haben, die Blende überhaupt zu zu ziehen. Hrmpf. Am Montag habe ich dann mal einfach etwas ganz Doofes gemacht und ein Stück Haushalsgummiband passend zu geschnitten und eingebaut: Geht, obwohl es etwas stramm sitzt.



So, und an dieser Stelle der Hinweis: JA, ICH WEISS, DASS DAS SCHEISSE IST! ;-) Das ist auch nur ein Provisorium, bis ich die passende Feder finde. Ich wollte eigentlich nur testen, ob mit mehr Zugkraft alles wieder so funktionieren würde, wie es gedacht war. Das Gummi bleibt da nicht drin, denn über kurz oder lang wird das reißen und/oder sich in gubbeligen Schlodder verwandeln, der dann alles verklebt, und/oder austrocknen und gar nicht mehr bewegen. Außerdem muss ich den Fokusringproblemen ja auch noch auf die Spur kommen, wofür ich die andere Seite des Objektivs auch noch auseinander nehmen muss, wobei ich es wahrscheinlich kaputt machen werde.

War übrigens gar nicht so einfach das Gummi da drin fest zu machen: Die eine Öse - das ist die für den Haken, der fest mit dem Objektiv verbunden ist - habe ich aus einer Tackernadel gebogen, für die andere Öse, die sich um den Blendenstift legt - also das Teil ist, das sich bewegt, wenn die Blende geöffnet oder geschlossen wird -, habe ich mit einer Nähnadel einen Faden durchs Gummi gezogen und zu einer Schlaufe geknotet. Gewusst wie! ;-)

Deshalb wollte ich es lieber jetzt erst mal bis zum Ende durch testen, damit ich ein paar Beispielbilder habe, bevor ich nachher gar nichts vorzuweisen habe. Da ich mir erstmal nicht sicher war, habe ich die D100 abgestaubt und damit getestet. Wenn die endgültig kaputt geht, ist es ja nur mittelschlimm. Deshalb als erstes mal eine Blendenserie von f/4 bis f/22 bei gleichbleibender Belichtungszeit, um zu testen, ob bei jedem Klick tatsächlich nur noch halb so viel Licht auf den Sensor fällt. Siehe da, es scheint, als wäre dem tatsächlich so:



Da die Chili-Pflanze so dekorativ da auf dem Tisch stand, habe ich die bei f/8 und 35, 50 und 75mm abgelichtet, wieder eigentlich nur, um die Funktion des Gummibands zu testen. Bei der Helligkeit, die wir am Montagmorgen hatten, kommt das knallige Rot richtig gut raus und die drei Bilder sehen eigentlich gar nicht so schlecht aus. Besser als der erste Test im letzten Artikel vermuten lässt.


Weil ich gerade dabei war, habe ich dann noch den Oregano und den Rosenast mitgenommen. Einfach nur, weil die beiden gerade da waren. Man sieht: Die Schärfentiefe ist eher gering im Vergleich zum Zoom-Nikkor, das noch mit der FE10 zusammen in der Kiste steckte.


Nachdem ich sicher war, dass diese Modifikation nicht meine D610 kaputt machen würde, habe ich das Objektiv dann da mal drauf geschraubt und ein paar Testbilder geschossen.

Angefangen habe ich dabei wieder mit der Chili, die ich ebenfalls wieder bei f/8 bei den drei obigen Brennweiten abgelichtet habe. Hier fällt auf, dass zu den Ecken hin die Blenden-Sechsecke immer eiförmiger werden. Liegt das an mir? Habe ich das Teil nicht wieder richtig zusammen gesetzt? Oder ist mir das im ersten Test nicht aufgefallen, weil das Licht so schlecht war, dass ich gar keine Sechsecke bekommen habe?


Danach habe ich bei 70mm eine kleine Blendenserie gemacht: f/4 - f/8 - f/16. Bereits bei Offenblende ist die Blume scharf und sie wird auch nicht wirklich viel schärfer - man beachte zB den Wassertropfen. Mit zunehmender Blendenzahl wird die Schärfentiefe jedoch deutlich größer, auch wenn sie nicht so stark ansteigt, wie ich es erwartet hätte.


Nachdem ich die verdrehten Sechsecke erstmal gesehen hatte, habe ich versucht, diesen Effekt extra zu provozieren: Ins Gegenlicht hinein den Fliederbüschel fotografiert, in dessen Hintergrund viel löchriges Laub hängt. Siehe da: Es sieht zwar bei Weitem nicht aus wie beim Helios, aber etwas Swirl bekommt man tatsächlich in die Bilder, wenn man es drauf anlegt. Interessant! Die weißen Blümchen zwischen den Brombeeren waren dann noch mal letzter Test, ob das mit dem Abblenden auch wirklich noch immer richtig funktioniert. Und es scheint so.


Fazit: Auch jetzt nicht das Beste, was man für sein Geld bekommen kann. Aber für ein altes Zoom-Objektiv eines Drittherstellers auf jeden Fall interessant, besonders auf Grund seiner festen Blendenöffnung über alle Brennweitenbereiche hinweg. Das Swirl kann man einerseits als Fehler sehen, andererseits als Herausforderung. ;-) Ob die beschriebenen Fehler grundsätzlich auf diese Objektive zutreffen oder nur bei meinem, vom Vorbesitzer misshandelten und von mir dann auch noch geöffnet und wieder zusammengesetzten Exemplar vorhanden sind, kann ich natürlich nicht mit Sicherheit sagen. Es ist allerdings deutlich schwerer als das Zoom-Nikkor und hat sehr viel mehr vertrauenserweckendes Metall, sonst hätte es die von mir vermuteten Misshandlung wahrscheinlich auch bis jetzt gar nicht überlebt! ;-)

Für mich bedeutet das: Verkaufen? Behalten? Was kriege ich in diesem abgeranzten Zustand dafür? 'n Zehner? Vielleicht 20? Lohnt sich der Aufwand, da noch mal rein zu gehen und die anderen Fehler zu korrigieren? Wenn ich da noch einen Artikel draus bauen kann, bestimmt, aber werde ich das Teil danach jemals wieder benutzen? Fragen über Fragen, deren Beantwortung mir allerdings zZt nicht allzu viele Sorgen macht. Schließlich sehe ich dieses Objektiv eher als kostenlose Dreingabe zu der FE10, die ich eigentlich haben wollte.

RMC Tokina 35-70mm 1:4

Was war noch im Paket mit der FE10? Ein weiteres Zoom-Objektiv für Nikon-F-Bajonett: Ein RMC Tokina 35-70mm 1:4. Dieses hier ist allerdings nicht so gut erhalten wie das Kit-Nikkor, das ich gestern vorgestellt habe. Ich mein, von außen sieht es eigentlich ganz OK aus, wenn man mal von der Beule unten absieht, die ich erst mal wieder gerade gedängelt habe.


Es hat aber noch ein paar andere Probleme: Offenbar hat es auf größte Blendenöffung aufgezogen jahrelang herum gelegen, die Feder ist scheinbar etwas ausgeleiert. Scheint ein Problem bei Tokina zu sein, denn das gleiche Problem habe ich ja mit dem 35-70 für die Olympus. Entweder das, oder es liegt am vielen Öl auf den Blendenlamellen. Ich habe die Kamera jetzt auf 1s Spiegelvorauslösung gestellt, dann hat die Blende genug Zeit zu reagieren. Ohne bekomme ich bei jeder Blende außer offen überbelichtete Bilder. Zudem schlägt der Zoomring "unten" schon etwas vor 35mm und "oben" auch vor den 70mm an. Werde also so oder so nicht drum herum kommen, das mal auf zu machen.

Außerdem stimmt da was mit dem Fokus-Ring nicht: Die Unendlich-Einstellung erreiche ich bereits bei ca. 2,20 Meter, alles darüber hinaus ist schon wieder unscharf. Hat hier vielleicht jemand dran rum gespielt, um mit einem Adapter auf einer Nicht-Nikon damit arbeiten zu können? Kann aber eigentlich nicht sein, denn der minimale Fokus von 60cm stimmt, also zumindest ungefähr. Hatte das Teil vielleicht schon mal jemand offen und hat es wieder falsch zusammen gesetzt? Ich habe keine Ahnung...

Aber trotzdem, hier ein paar Test-Fotos: Der Vorteil an durchgängig f/4 ist, dass ich zumindest schon mal nicht nachrechnen muss, was denn jetzt die effektive Blende ist, wenn ich am Zoom-Ring drehe. Offenblende ist eben durchgängig f/4. Das ist jetzt im Weitwinkel-Bereich nicht so viel schlechter als die f/3,5 des besagten Nikkors, bei 50mm ist es etwa gleich und im Zoom ist es sogar eine halbe Blende besser. Das ändert aber nichts daran, dass die Bildqualität hier auch eher auf der fragwürdigen Seite ist.


In den drei Kuhweid-Bildern sieht man bei jeder Zoom-Stufe, dass die Ecken dunkler sind als die Mitte, am Wenigsten noch bei 70mm. Die Schärfe hingegen ist erfreulich gut, obwohl der Fokusring seltsam ist. Wie man sieht, ich habe diese Testbilder auch am gleichen Tag und bei gleichem grauen Himmel gemacht wie die für das Nikkor. Sogar die Schnecke saß trotz ihrer unglaublichen Geschwindigkeit noch mehr oder weniger an der gleichen Stelle! ;-) Im direkten Vergleich gefallen mir die Farben beim Tokina etwas besser. Die Rose ist bei f/8 und dementsprechend scharf, hat dafür aber irgendwie einen grauen Schleier im Hintergrund; hier gefiel mir das Nikon-Objektiv besser.


Mit der Lilie habe ich dann noch einen weiteren Zoom-Test bei nahen Entfernungen gemacht, um mal zu sehen, wie es da so bei f/8 aus sieht. Im Weitwinkel-Bereich kaum noch Abschattungen in Richtung der Ecken und auch praktisch keine Verzerrungen. Die Naheinstellgrenze ist mir etwas zu weit weg. Ich müsste tatsächlich mal nachmessen, ob das tatsächlich 0,6 Meter sind oder ob der Fokusring nicht doch falsch montiert ist.


Und zum Schluss noch mal die Canna mit einer Blenden-Serie: f/4 - f/5,6 - f/8 - f/11 - f/16 - f/22. Hier ist f/4 durchaus benutzbar und gibt auch noch ein kleines bisschen Bokeh. Eine Blende mehr und ich habe den Eindruck, das Objektiv wird kaum noch schärfer.


Normalerweise gibt es am Ende immer ein Fazit, aber heute spare ich mir das erst mal, bis ich zumindest die Probleme mit der Blende gefixt habe. Den dazu passenden Eintrag gibt es bereits morgen, denn ich muss die ganzen auf Halde produzierten Artikel jetzt langsam mal los werden! ;-) Nur soviel vorweg: Ein Provisorium, dass zwar funktioniert, aber so sicher nicht bleiben kann!

Nikon Zoom-Nikkor 35-70mm 1:3.5-4.8

Hier nun wie versprochen ein eigener Artikel zum Nikon Zoom-Nikkor 35-70mm 1:3.5-4.8, von dem ich annehme, dass es sich um das Kit-Objektiv der Nikon FE10 handelt, die ich gestern vorgestellt habe. Ehrlich gesagt, bin ich mir mittlerweile sogar sehr sicher, dass dieses Objektiv ebenfalls von Cosina gebaut wurde - mehrere Quellen im Internet behaupten das, die können ja jetzt nicht alle voneinander abgeschrieben haben; außerdem würde das die allgemeine Abbildungs-Qualität dieses Teils erklären sowie die Verarbeitung. Das Einzige, was mich ein bisschen stutzig macht, ist die Tatsache, dass Nikon es in diesem Falle erlaubt haben muss, dass das Wort "Nikkor" da drauf gedruckt wurde, das eigentlich für hochwertige Objektive reserviert ist. Ich mein, die haben so 10, 15 Jahre vorher nicht mal auf ihre Series E Linsen Nikkor drauf geschrieben, weil sie Angst hatten, dass das den Wert der Marke beschädigen könnte, aber dann das hier? Jedes E-Serien-Objektiv, das ich bisher in der Hand hatte, macht von der Verarbeitungsqualität her einen besseren Eindruck!

Denn wie schon erwähnt, ist dieses Objektiv extrem leicht - so leicht, dass ich tatsächlich Angst habe, das Teil zu feste anzufassen, wenn ich es auf die Kamera schraube. Bei der FE10 geht das noch, denn die wiegt ja auch so gut wie nichts, aber auf den Digitalen, die wahrscheinlich das Zehnfache an Masse daher bringen, ist doch ein gewisses Ungleichgewicht zu bewundern. Von den AI oder AI-S Zooms, die Nikon in diesem Brennweiten-Bereich verkauft hat, ist es außerdem das langsamste: Es gibt ein minimal schnelleres f/3,3-4,5 - das auch keine so guten Noten bekommt, wenn man auf den einschlägigen Seiten danach sucht - sowie eines mit durchgängig f/3.5, das am Ende des Zoom-Bereiches als gut eine Blende flotter unterwegs ist. Ob es für AI auch schon das f/2,8 gab, kann ich im Internet nicht genau nachvollziehen; soweit ich das sehen kann, gab es das nur als AF-S. Ein Katalog mit allen Nikkors wäre schon mal schön zu besitzen...

Das alles würde ich aber verkraften, wenn die optische Leistung entsprechend gut wäre, weswegen ich im Garten mal ein paar Test-Bilder damit gemacht habe. Natürlich kann man da jetzt auch keine Wunder erwarten, schließlich handelt es sich um ein relativ lichtschwaches Kit-Objektiv. Aber trotzdem war ich überrascht, dass die Bilder durchaus brauchbar sind, wenn man nicht zu genau hinschaut. (An den Tag war es allerdings etwas bedeckt draußen; mit mehr Licht wären die Fotos wahrscheinlich besser geworden.)


Die ersten beiden Bilder testen die Offenblende bei unterschiedlichen Entfernungen aber vollem Zoom: Das faulige Obst ist trotz Minimalfokus recht scharf und das auch über einen recht großen Schärfentiefe-Bereich. Bei effektiv f/4,8 wundert letzteres allerdings auch nicht allzu sehr. Ich erkenne hier relativ wenig Verzeichnung, die ist wahrscheinlich durch das Hineinzoomen an den Rändern abgeschnitten worden. Beim Bild von der Kuhweid' hingegen sieht man im hellen, eigentlich eintönig grauen Himmel für ein Bild bei Maximal-Zoom durchaus heftige Vignettierungen in den Ecken. So richtig scharf sind die auch nicht: In der Mitte ist die Hecke relativ scharf und je weiter man zu den Ecken kommt, desto dunkler und unschärfer wird sie.

Als nächstes haben wir einen kleine Bokeh-Test, für den ich die gleiche Blüte einmal bei 35mm und einmal bei 70mm fotografiert habe. Bei beiden Bildern habe ich um eine Blendenstufe abgeblendet, um auf die Entfernung auch sicher die Blüte scharf zu haben. Das erste Bild ist also bei f/4,8 entstanden, das zweite bei f/5,6. Insbesondere bei dem 70mm-Bild sieht man deutlich, dass die Ecken sehr viel schärfer sind als bei der Kuhweide. Ich würde sagen, dieses Objektiv ist nicht auf Unendlich ausgelegt, sondern eher für nähere Objekte. Im gezoomten Foto ist das Bokeh sogar einigermaßen brauchbar, nicht zu unruhig, über alle Entfernungen relativ weich. Könnte allerdings gerne etwas pastelliger sein. Gleiches gilt im Prinzip auch für das Foto bei 35mm, hier sind die Abschattungen an den Ecken allerdings sehr viel sichtbarer. Diese werden beim Hineinzoomen also offenbar weggeschnitten. Auch ist noch deutlich mehr Randunschärfe wahrnehmbar. Ich denke also, für komplett scharfe Bilder wären zwei Blendenstufen abblenden das Minimum.



Natürlich kann man Randunschärfe und Vignettierung auch gezielt einsetzen: Als nächstes habe ich zB diese Schnecke genau ins Zentrum genommen, wo sie die maximale Schärfe erreicht, und dann einfach mal bei Offenblende rein gezoomt. So sind drei Bilder entstanden: 35mm f/3,5, 50mm f/4, 70mm f/4,8. Neue Erkenntnisse gewinnen wir aus diesen Bildern nicht, nur einen Eindruck davon, wie die unterschiedlichen Brennweiten sich insgesamt so machen. Und ich muss sagen: All diese Mängel, die ich bisher beschrieben habe, so heftig sie auch sein mögen, sind im Real Life eigentlich kaum wahrnehmbar, wenn man nicht gerade danach sucht.

Deswegen folgen jetzt auch mal einfach drei Schnappschüsse (bei 70mm) ohne größeren technischen Hintergrund, außer dass ich die Blende mal ziemlich weit zu gedreht habe; also, für meine Verhältnisse schon extrem weit: Die ersten zwei Mal auf f/8 und das letzte mit Lilie sogar auf f/11.


Gegen das Licht erhält man hinter dem fliederartigen Büschel sehr hübsche Sechsecke, die durchweg bis in alle Ecken auch sechseckig bleiben, also nicht ge-swirl-t sind. Zwischen den einzelnen Blüten kann man gut noch die Spinnweben erkennen, die Schärfe ist hier also OK. Ähnlich sieht es bei der Rose aus: So weit abgeblendet ist sie gestochen scharf; das geht allerdings ein bisschen auf die Kosten des Bokehs, was auf diese Entfernung aber noch immer gerade so befriedigend ist. Bei der Lilie habe ich es dann mit f/11 etwas übertrieben und ich habe den Eindruck, die Schärfe in der Mitte lässt hier bereits wieder etwas nach. (Ist jetzt im auf 1920px herunter gerechneten Bild nicht wirklich wahrnehmbar, aber im Original schon.)

Da ich gerade damit beschäftigt war, die Blenden durchzutesten, habe ich die Lilie auch gleich mal bei 35mm ins Visier genommen. Die Werte von rechts nach links und oben nach unten: f/3,5 - f/5,6 - f/8 - f/11 - f/16 - f/22. In den ersten beiden lässt sich ein ganz leichtes, subtiles Drehen der Unschärfe um den Mittelpunkt erkennen. f/8 sieht hier glaube ich tatsächlich am Besten aus und liefert die wenigsten Fehler. Interessant finde ich, dass die Bilder langsam vom bläulichen in den rötlichen Bereich verschoben werden. Liegt's am automatischen Weißabgleich oder tatsächlich am Glas?


Zuletzt noch mal das gleiche Procedere mit einem anderen Motiv bei 70mm. Hier sind die Werte wie folgt: f/4,8 - f/5,6 - f/8 - f/11 - f/16 - f/22 - f/32. Das Ergebnis ist ähnlich: Kein Swirl mehr bei den ersten beiden Blendenstufen, da wir hier nur in die Mitte des Bildekreises hinein sehen. Die Vignettierung ist auch weniger. Würde man mich fragen, würde ich auch hier glaube ich zu dem Bild bei f/8 tendieren. Scheint mir am ausgewogensten zu sein.


Fazit: Nicht das Beste, was man unter dem Namen Nikkor zu kaufen kriegt. Als leichte und einigermaßen kompakte Alternative zu mehreren Festbrennweiten gerade noch so erlaubt. Die plastik-lastige Verarbeitung macht mir allerdings Sorgen, auch wenn alle wichtigen Teile weiterhin aus Metall gearbeitet sind. Es gibt definitiv bessere Zooms auf dem Gebraucht-Markt, die auch nicht entscheidend mehr kosten, insbesondere bei den namhafteren Drittherstellern. Es gibt allerdings auch schlechtere, also Vorsicht! ;-) Es ist wirklich erstaunlich, dass Nikon damals den "guten" Nikkor-Namen dafür hergegeben hat. Das Ding ist jetzt nicht direkt Schrott, immerhin macht es Bilder, und diese Bilder sind auch nicht unter aller Kritik. Aber es hat doch gewisse Schwächen, die man von einem Nikkor - auch einem Zoom-Nikkor - eigentlich nicht erwartet.

Für mich persönlich ist es ein Sammlerstück: Einzeln würde ich dafür vielleicht 10, 20 Euro kriegen, das ist den Aufwand kaum wert. Aber da ich es anhand der Seriennummer genau dieser FE10 zuordnen kann, ist es doch irgendwie wieder was Besonderes. Ich werde es also behalten: Als besseren Kamerabody-Bajonettdeckel. ;-)