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Dienstag, 10. Dezember 2019Nikon AF Nikkor 85mm 1:1.8
Nachdem mein Preisvorschlag bereits abgelehnt worden war, hatte ich eigentlich schon gar keine Hoffnung mehr, dieses gute Stück doch noch zu bekommen. Denn ich bin da ja hart: Mehr als das Limit, dass ich mir vor jeder Auktion setzte, bin ich ja nicht bereit, auszugeben. Erstaunlicherweise habe ich dieses Objektiv am Ende aber dann tatsächlich sogar für 10 Euro weniger "gewonnen". Hätte der Verkäufer mal besser meinen Sofort-Kaufen-Vorschlag angenommen!
![]() Wie man sieht, das Objektiv ist gut in Schuss, dafür, dass es die AF-Version (also nicht AF-D) ist, und somit schon vom Ende der 1980er bzw dem Anfang der 1990er stammt. Es ist übrigens auch die Sonnenblende dabei, die fehlt ja manchmal bei solchen Angeboten. Nur der Objektivdeckel ist wohl nicht mehr vorhanden, muss ich mal suchen, ob ich was in Größe 62 finde. Dafür kam es aber mit aufgeschraubtem Skylight-Filter. Die Innenlinse hat allerdings ganz leichte Kratzer; nichts Wildes, aber der Vorbesitzer hatte wohl in der Hitze des Gefechts nicht immer den Deckel aufgeschraubt. Am Blendenring lassen sich übrigens f/1,8 und dann in einem Drittel-Schritt als nächstes f/2 einstellen, während sich von da an in ganzen Schritten f/2,8, f/4, f/5,6 etc bis f/16 einstellen lassen. Es funktikniert somit auch hervorragend an meiner analogen F601 (und der digitalen D100 sowieso). Auf der Analogen stört allerdings etwa, dass der Ring bei f/16 einrastet und man erst den kleinen Knopf seitlich finden muss, um ihn wieder freizugeben. 85mm ist ja prädestiniert für Portraits, aber wie immer habe ich auf die Schnelle keinen Menschen gefunden, der jetzt unbedingt als Beispielbild hier im Blog enden wollte, also habe ich die Nachbarskatze genommen, die gerade zufällig anwesend war: Wie man sieht: Macht gute Bilder. Der Kater ist schön scharf, da ist der Autofokus schon sehr hilfreich. Vor allem, weil ich ja so blindsichtig geworden bin. Das Bokeh ist auch recht hübsch, aber man beachte die rechte untere Ecke im zweiten Bild: Die Notebook-Tastatur sieht schon ziemlich verrückt aus! ![]() Und weil man sowas ja nicht nur für Portraits benutzen kann, gibt es jetzt ein paar Testbilder von draußen. Das Wetter gestern Abend war Scheiße und das Licht auch definitiv schlechter als man es haben will, weil ja schon kurz vor Sonnenuntergang - was für eine Sonne? -, und geregnet hat es auch noch, deswegen sind das alles nur Schnapschüsse mit Offenblende und trotzdem bei ISO-1600-Äquivalent. Weil: Dunkel war's. Aber gerade in Extremsituationen ist das Verhalten ja interessant: Das einzige, was mir am Gesamtbild auf Anhieb auffällt, ist die etwas stärkere Vignettierung als beim 50mm. Schärfe ist optimal, wie man beim Crop aus der Mitte des Bildes sehen kann, nur ein ganz klein wenig Einbluten von Lila vom weißen Hintergrund in die schwarzen Buchstaben, das aber genauso gut auch von der hohen Empfindlichkeit und der jpg-Komprimierung herrühren könnte. Oder vom verkratzten Skylight-Filter. Der Ausschnitt der oberen linken Ecke liegt bereits einiges hinter der Fokusebene, ist aber trotzdem noch erstaunlich scharf. Wenn man genau hinschaut, erkennt man vor dem Backsteinbau herab fallende Regentropfen. (Innerhalb von 1/160s fallen die schon erstaunlich weit - laut den EXIF-Daten liegt die Fokusebene bei 6,31 Meter, mit etwas Mathe ließe sich also die Tropfenfallgeschwindigkeit ausrechnen. ![]() So, und jetzt noch ein paar Fotos aus der üblichen Unterführung. Da werden in letzter Zeit auch immer mehr Graffiti über die bereits vorhandenen gepinselt. Was eigentlich schade ist. Ich muss zugeben, hier habe ich ein bisschen mehr nachbearbeitet. Aber die Farbwiedergabe ist recht akkurat und es sind absolut keine Verzerrungen zu sehen. Fazit: Gefällt mir. ![]() Dienstag, 3. Dezember 2019Schwarz-Weiß, Teil 4: Mit dem Fahrrad nach Seelscheid
Was bisher geschah: Teil 1, Teil 2, Teil 3
Was noch geschehen wird: Teil 5, Teil 6, Teil 7 Es ist mal wieder an der Zeit, ein paar der Schwarzweiß-Fotos vorzuzeigen, die ich mit der alten Kamera gemacht habe. Heute sind die dran, die ich auf dem Weg an der Talsperre gemacht habe, als ich dort mit dem Rad vorbei gefahren kam. Alle drei Bilder sind mit dem 28mm gemacht worden und da ich ja noch nicht so viele Hochkante hatte, habe ich direkt mal zwei gemacht. Aber anfangen werde ich mit dem "normalen". Mein Plan war vor allem, mal was Extremes zu probieren, und was ist extremer, als direkt in die Sonne zu fotografieren. Oder zumindest fast. Und mein Fahrrad habe ich in b/w auch noch nicht gehabt. Jetzt schon: Das nächste Bild habe ich dann mal wirklich direkt in die Sonne geschossen. Also... Sie wissen, was ich meine! ![]() ![]() Man kann vor allem sehr gut die sechseckige Form der Blende erkennen. Dafür hat die Sonne recht hübsche, wenn auch nicht ganz konsistente Strahlen; ich denke, es sollten eigentlich zwölf sein, aber manche sind besser ausgeprägt als andere. Immerhin sind die Fahnenmasten durchweg (fast) gerade, egal wie weit entfernt sie standen, und zielen auch alle ungefähr auf den gleichen Fluchtpunkt, wenn man das so nennen darf; ebenso das Geländer, das an der Seite über den Damm führt, sieht sehr gerade aus und verschwindet schon fast in der Unendlichkeit, es ist halt auch in der Realität nicht ganz gerade (im Gegensatz zu den Fahnenmasten). (Das gleiche Foto in kleiner und mit Hilfslinien veranschaulicht das ganz gut.) Der Funkturm hingegen stand genau in die andere Richtung und damit genau richtig für ein schönes Bild. (Also, mir gefällt es zumindest.) Hier sieht man wieder schön die Abschattungen in den Ecken, aber die halten sich eigentlich ganz gut in Grenzen. Alle drei Bilder wurden übrigens bei f/8 gemacht, schärfer wird es also kaum. Und da es an diesem wunderschönen Sommertag extrem hell war, sind auch alle drei Bilder bei 1/1000s Sekunde aufgenommen, der kürzesten Belichtungszeit, die die alte analoge Kamera hin bekommt. Donnerstag, 28. November 2019Schwarz-Weiß, Teil 3: Farbenfreier Kurpark
Was bisher geschah: Teil 1, Teil 2
Was noch geschehen wird: Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7 Willkommen zum dritten Teil meiner kleinen Schwarz-Weiß-Serie. Heute gibt es ein paar Fotos aus der schönen Stadt Hennef, insbesondere aus dem bekannten Kurpark, den hier ja jeder von meinen vielen anderen Bildern kennen sollte. Wenn nicht, einfach mal nach "Kurpark" suchen. Die Bilder in diesem Artikel sind übrigens nicht der Reihe nach, aber so passen sie einfach besser zusammen. Auch hier stellt sich heraus, dass ein altmodischer Schwarz-Weiß-Film interessante Effekte schafft. Gerade das Bild mit der Walflosse und den von hinten beleuchteten Blättern finde ich sehr gelungen. Aber das ist nur meine Meinung. Schon erstaunlich, wie anders eine Szene wirkt, wenn man sämtliche Farbinformation entfernt. Im zweiten Bild kann man übrigens den Reiher finden, wenn man ihn intensiv sucht. ![]() Beide Bilder sind mit dem 28mm gemacht worden, um möglichst die ganze Szene einzufangen. Das linke mit f/5,6 bei 1/1000s, das Schnellste, was die alte Kamera hin bekommt, während das rechte Bild bei f/8 und 1/250s geschossen wurde. Bei beiden Bildern kann man sehen, dass sie bis in die Ecken recht scharf und unverzerrt sind, was mich wirklich erstaunt, denn auf der Digitalkamera sah das doch anders aus. Im Nachhinein merke ich jetzt, dass leider f/5,6 die kleinste Blendenzahl ist, bei der ich Fotos mit diesem Objektiv gemacht habe; es hätte mich mal interessiert, wie das bei z.B. f/2,8 aussehen würde. Aber dafür ist der 400er-Film bei dem Wetter einfach zu schnell gewesen. Die nächsten beiden Fotos sind eher experimenteller Natur: Da hätten wir links zuerst ein Bild von einem der Graffiti unter der Bahnbrücke an der Meys-Fabrik. Hier war ich besonders erstaunt, denn das ist ja doch sehr bunt und poppig, und dass gerade da ein Schwarz-Weiß-Bild solch interessante Effekte ergeben kann, hatte ich nicht erwartet. Wenn ich das Ergebnis vorher gekannt hätte, hätte ich noch ein paar der anderen Graffiti im Bild festgehalten. Aber das ist ja gerade das schöne an altmodischer Analog-Fotografie: Man kann halt nicht einfach mal schnell 20 Fotos machen und dann direkt vor Ort nach gucken, was wie aussieht; man muss sich erstmal was vor dem inneren Auge zusammenstellen und ist dann Wochen später, wenn man das Foto dann endlich in den Händen hält, ganz überrascht. Ist natürlich nicht so, dass ich mir jetzt "die gute alte Zeit" zurück wünschen würde, die ist eh eine Illusion. Ich möchte die Digitalfotografie echt nicht mehr missen. Aber (alles vor "aber" ist Bullshit, oder wie war das gleich? ![]() Zurück zu den Fotos: Da haben wir noch die Sittiche, die im Kurpark in der Voliere sitzen. Hier bin ich umgekehrt überrascht, dass die Vögel so wenig wirken. Ja, ich hätte jetzt in der Nachbearbeitung die Kontrastwerte noch weiter hin und her drehen können, aber ich wollte ja auch ein bisschen eine Geschichte erzählen: Nämlich, dass man sich nie ganz sicher sein kann, was am Ende dabei rum kommt, wenn man solche Bilder macht. Natürlich ist das einerseits durch das schlechte Licht in der Voliere bedingt: Viel Gegenlicht in einem eher dämmrigen Raum ist immer schwierig. Dazu kommt die Offenblende, die nötig ist, damit die Gitterstäbe im Nichts verschwinden, und natürlich das Gitter selber, das sehr viel Licht weg nimmt und das Bild insgesamt kontrastärmer macht. Trotzdem ist es ganz hübsch, die Vögel im Vordergrund sind schön scharf geraten, während die auf der oberen Leitersprosse bereits leicht unscharf sind. Das linke Foto ist mit dem 28mm gemacht bei f/5,6 und 1/250s. Schon fast dunkel hier unter der Bahn! ![]() Das Sittich-Bild ist mit dem 50mm bei f/2,8 (Offenblende) und ebenfalls 1/250s gemacht, was uns verrät, dass es in der Voliere tatsächlich noch dunkler ist als in der Bahnunterführung. Die vielen Probleme dieses Bildes habe ich ansonsten ja schon oben angesprochen. Wobei man auch hier sagen muss, dass sich das antike Stückchen alle Mühe gibt; ein brauchbares Bokeh sieht allerdings anders aus. Gut, die vielen parallelen Gitterstäbe sind auch scheiße, da hat selbst mein modernes 50mm Probleme, aber den Vorteil, dass ich es auf f/1.8 öffnen kann. Zu guter Letzt noch ein Foto vom Siegfried. Der hat wie immer alle Hände voll zu tun mit dem hinterhältigen Lindwurm, dem armen Tier. Viele parallele Linien, schönes Schattenspiel auf dem Sockel, die Perspektive hätte etwas weiter nach rechts sein können, dass man den Pferdekopf komplett sehen kann und Siegfrieds Fuß nicht den Drachen berührt. Wenn ich das nötige Equipment hätte, hätte ich auch noch mit einer Spiegelfläche versucht, Pferd und Reiter etwas besser auszuleuchten. Aber das sind Wunschträume. ![]() ![]() Entstanden ist es mit dem 50mm bei f/8 und 1/250s. Alle Nadeln an den Bäumen sind so scharf wie es nur geht, bedingt durch den analogen Film und das Auflösungsvermögen meines Scanners. Lindwurm und Siegfried sind beide komplett scharf. Hier hätte ich auch durchaus noch die beiden Blendenstufen bis 1/1000s ausnutzen können, also f/4 versuchen können, um mal zu sehen, was dann bereits unscharf wird; oder vielleicht umgekehrt, auf f/11 erhöhen können, oder vielleicht sogar auf f/16, um mal zu testen, wie sich die Schärfe das Objektivs dann verhält und ob das ganze Bild dann etwas weicher wirkt, denn so wirkt es ja doch sehr "hart". So, das war's für heute. Beim nächsten Mal erwarten uns wieder nur drei Bilder, die ich beim Fahrradfahren auf dem Weg von Hennef nach Seelscheid gemacht habe: Talsperre und Funkturm stehen auf dem Programm. Montag, 25. November 2019Schwarz-Weiß, Teil 2: Pferde und Melone
Dies ist der zweite Teil meiner Schwarz-Weiß-Analog-Fotos vom Sommer. Den ersten findet ihr hier.
Was noch geschehen wird: Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7 Heute gibt es zwei Fotos von Pferden, die wir an der Sieg getroffen haben. Auch diese beiden Bilder finde ich recht gut gelungen, es war schließlich ein richtig heller, sonniger Tag, und wie wir alle wissen, braucht man zum Fotografieren viel Licht! ![]() Die beiden Bilder wurden mit f/8 bei 1/500s aufgenommen. Das bedeutet, dass das verwendete Travinar theoretisch das schärfste Bild produzieren sollte. Wollen wir mal auf die Details schauen, wofür ich drei Ausschnitte aus dem Original-Scan gemacht habe: Der erste Ausschnitt ist fast genau aus der Mitte. Also, die Bildmitte liegt ungefähr auf Höhe der Ohren vom abgebildeten Pferd, so mitten auf der Stirn. Die Fliegen auf der Schnauze sind alle einzeln zu erkennen und gut abgesetzt gegen den Hintergrund, eigentlich schon was überscharf. Die einzelnen Schnauzenhaare sind klar erkennbar und scharf, ebenso die Mähnenhaare. Die einzige Beschränkung hier ist die Auflösungsfähigkeit des Filmmaterials und des Scanners. Sogar die einzelnen Fasern der Mütze sind fast schon zu sehen. Bei Blende 8 sind auch Wald und Zaun im Hintergrund schon ziemlich scharf. Schauen wir uns noch die Ecken an. Von den Testbildern mit der Digitalkamera weiß ich, dass oben rechts ganz besonders schlimm ist, was ich aber nach diesem Bild hauptsächlich auf die Korrekturlinse im Adapter zurückführen würde, denn: Sowohl die obere als auch untere Ecke sind ungefähr gleich stark verzerrt. Für ein günstiges (sprich: billiges) Weitwinkel kann man da nicht viel sagen. Die Verzerrungen halten sich so weit in Grenzen, dass sie auf Film und bei dieser Blende kaum noch erkennbar sind. Tatsächlich sind nur die äußersten Ecken selber betroffen. So, und offenbar war das auch der Tag, als wir den Alienkopf gespalten haben. Melone! Ich meine natürlich Wassermelone! ![]() Stattdessen kann man hier schön sehen, wie tief die Schärfe bei Blende 8 reicht, wenn man so langsam in den Nahbereich fokussiert. Die Melone selber und das Brett darunter ist richtig knackig scharf, während der Hintergrund mit Pflanzen und Hauswand schön im Bokeh verschwimmen. Die Grenze ist ungefähr bei der Wasserflasche im Hintergrund, während im Vordergrund der vorderste Teil der Melone schon aus dem Schärfebereich heraus reicht. Aber sehr schön finde ich die innere Struktur des Fruchtfleisches. Hier kann man erahnen, welchen Dynamikumfang der Film hat. Ein paar Highlights finden sich im Hintergrund. Keine Ahnung, was da reflektiert hat, aber dadurch, dass es nicht im Fokus ist, sieht man sehr schön die Form der Blendenöffnung: Sechseckig und nicht abgerundet. Ist halt nicht das teuerste Objektiv. ![]() So, und nächstes Mal gibt es Bilder von Sittichen und Walen. (Ja, ich war mit der alten Kamera auch im Kurpark! ![]() Samstag, 23. November 2019Petes Erbstück
Der Pete hat ja eine schöne alte Kamera geerbt: Eine Olympus OM-1. Die stammt auch so aus den 1970er, ist aber im Gegensatz zu der RevueFlex von meinen Eltern schon ein ganzes Stückchen professioneller. Gestern hatte er sie mal dabei und ich durfte sie mir mal etwas genauer anschauen. Und weil ich an einem Samstagmorgen eh gerade nichts Besseres zu tun habe, schreibe ich mal ein wenig was darüber.
Alte Kameras faszinieren mich ja. Wenn ich Geld und Platz hätte, würde ich die auch noch anfangen zu sammeln. Aber dann würde J mich sicherlich vor die Tür setzen und ich würde es ihr nicht mal übel nehmen! ![]() Als alter Nikon-User fällt als Erstes mal auf, dass der Bajonett-Verschluss natürlich in die andere Richtung auf- und zugeht. Nikon ist wohl tatsächlich der einzige Hersteller, der sich für "rechts rum zum Öffnen" entschieden hat. Ansonsten sieht das sehr ähnlich aus: Ein kleines Hebelchen gibt die eingestellte Blende an die Kamera weiter, ein zweiter kleiner Hebel auf der gegenüberliegenden Seite öffnet die Blende auf Maximum, damit man viel Licht zum Scharfstellen hat, beim Auslösen dann aber die eingestellte Blende durch einfaches Herunterfallen lassen des Hebels benutzt werden kann. (Wie Nikon das seit seinen AI-Objektiven mit nur einem Hebel regelt, ist mir bis heute ein Rätsel! ![]() Witzig finde ich, dass die Abblendtaste am Objektiv ist. Das habe ich so noch nicht gesehen gehabt. Und außerdem sehr witzig (und verwirrend): Der Blendenring sitzt bei dem Kit-Objektiv (Zuiko, 50mm, f/1,8) ganz vorne, während der Fokus-Ring mittig sitzt. Ganz hinten, ins Gehäuse integriert, ist ein weiterer Ring für die Belichtungszeit. Das ist zwar seltsam ungewohnt, aber andererseits auch sinnvoll, denn so kann man alles einstellen, ohne die Hand vom Objektiv und die Kamera vom Auge nehmen zu müssen. Einzig, wenn man wissen will, was man denn da jetzt eingestellt hat, muss man einen Blick von oben auf das Vorderteil der Kamera wagen. Interessante Lösung, praktisch, finde ich. Als zweites fiel mir auf, dass - aus Petes Erzählungen zu schließen - diese Kamera viel benutzt wurde und auch auf einigen Reisen mit war. Dafür ist sie - und insbesondere die dazugehörigen Wechselobjektive - in erstaunlich gutem Zustand: Keine Kratzer, nur minimale Abnutzungsspuren am Leder, in dem die eigentliche Kamera steckt. Das einzige Problem ist der Mangel an funktionierenden Quecksilber-Batterien für den Belichtungsmesser. Die Zink-Luft-Ersatzbatterie, die er eingelegt hatte, ist längst hinüber, sodass ich die Belichtung des eine Portrait-Fotos von ihm erst mal mit meiner Nikon ausgeknobelt habe. ![]() In der stattlichen Vollleder-Fototasche hatte er mir noch ein 28mm f/2,8 Weitwinkel- und ein 80-205 f/4 Telezoom-Objektiv zur Begutachtung mit gebracht. Beide sind mit dem Markennamen "Albinar" gebrandet, einem Namen, den ich noch nie gehört hatte. Ein kurzes Googlen später und es scheint, als wären das (möglicherweise) umgebrandete Ricoh- oder Tokina-Objektive (also auch nicht unbedingt die schlechtesten). Das erklärt wahrscheinlich auch die fantastisch hohen Seriennummern, wahrscheinlich hat Ricoh einfach ein Präfix vorne angestellt, um die von anderen Macharten (Anschluss, Branding) zu unterscheiden. Auch diese Objektive sind in hervorragendem Zustand. Die Vorbesitzerin hat sehr auf ihre Ausrüstung acht gegeben. Die Tasche scheint übrigens auch eher US-amerikanischen Ursprungs zu sein, ich nehme also an, dass hier auf einer US-Reise günstig das Arsenal aufgestockt wurde. ![]() Das Tele-Zoom fand ich übrigens besonders witzig, weil die Zoom-Funktion komplett innenliegend ist: Man schiebt den Zoom-Ring vor und zurück, bis man die richtige Brennweite hat, aber es bewegen sich dabei nur innenliegende Teile mit; das Objektiv selber bleibt also immer gleich lang! Dadurch vermeidet man auch, dass Staub eindringen kann, weil nicht jedes Mal Luft eingesaugt wird wie bei meinem alten 70-300er... (Für die Objektive gibt es auch Nikon-Adapter. Nur so nebenbei! ![]() Alles in allem ein sehr schönes Beispiel einer gut erhaltenen Fotoausrüstung von vor 40 Jahren. Die Kamera ist voll mechanisch (bis auf den Belichtungssensor) und in sofern wahrscheinlich noch funktionstüchtig, wenn alle modernen, elektronischen SLRs längst an geplatzten Kondensatoren gestorben sind... ![]()
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