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Filmentwicklung am Montag (Kentmere 400 aus Bonn)

Ich war gestern mal wieder mit einer analogen Kamera unterwegs. Ich hatte J ja nach Mondorf gebracht, wo sie C weiter nach Essen zur Messer gefahren ist. Da ich mir das nicht noch mal antun konnte - meine Panik von Menschenmengen kann ich nur einmal in der Woche komplett unterdrücken -, habe ich stattdessen die Canon T70 mal mit einem Film geladen, der nicht fast ein viertel Jahrhundert alt ist und siehe da: Die entstandenen Fotos sehen direkt viel besser aus.


Die Entwicklung habe ich mal wieder mit dem uralten Kodak D-76 vorgenommen, das muss ja echt dringend weg. Aber noch funktioniert es einwandfrei, auch wenn es sich langsam ein bisschen gräulich verfärbt. Bin ja jetzt auch beim achten Film gewesen. Wie gesagt, ich sollte dazu übergehen, das als One Shot Verdünnung zu verwenden, dann müsste ich auch nicht so viel rechnen. Aber das produziert einfach noch viel mehr Abfall, das will ich ja eigentlich auch nicht.

Apropos rechnen: Erst mal habe ich meinen üblichen Verlängerungsfaktor von 10% pro Film drauf gerechnet. Dann hatte ich das Wasser aber nicht richtig temperiert bekommen: Drehe ich den Wasserhahn auf "kalt", kriege ich zZt so 15°C da raus. Aber stelle ich nur minimal in Richtung "warm", schon bin ich bei 25°! Die Mischung hat in meinem großen Pufferbecken dann ungefähr 21° ergeben. Also noch mal eine Minute wieder runter, sodass ich mich für diesen Kentmere 400 schließlich auf 15 Minuten geeinigt habe. Das habe ich dann erst mal an einem Stück des Leaders getestet, der so ab Minute 10 anfing, sich zu verdunkeln, und bei Minute 14 praktisch nicht mehr schwarzer wurde. Ich hab dann einfach mal angenommen, dass 15 Minuten OK sind. Nach dem Fixen sah das dann auch sehr gut aus, gerade so, dass ich die Stromsparbirne dadurch noch sehen konnte.


Das Ergebnis unter der Dusche ist hervorragend. Vielleicht schon wieder ein bisschen sehr kontrastreich, aber das macht auch das Scannen irgendwie einfacher. Überhaupt, was das angeht: Das neue Motorola-Handy hat zwar an sich keine so tolle Kamera wie das alte Xiaomi, das ich vorher hatte, aber die Bilder unter der Dusche von den Negativen sehen sehr viel besser aus, da muss ich sehr viel weniger nachbearbeiten. Aber das echte Scannen kann ich mir trotzdem nicht sparen. ;-)

Polaroid SE1000

Bevor die Herrn Handwerker (keine Dame dabei gewesen) den Strom im Keller verlegen konnten, mussten wir da ja erst mal das Regal leer räumen, damit die dafür überhaupt den nötigen Platz hatten. Und dabei sind zwei kleine Schätzchen wieder aufgetaucht, die ich hier mal vorstellen möchte. Anfangen werde bei diesem Vorhaben mit der Polaroid SE1000, diesem Wunder der modernen Fototechnik. (Also damals, im Jahre des Herren 1977.) Irgendwie hatte gefühlt jeder diese Kamera. Das war damals der günstigste (billigste) Einstieg in die Sofortbildfotografie, was ja scheinbar so ein Ding war. Ich kann mich nicht erinnern, 1977 war ich zum Glück noch so jung, dass ich das nicht bewusst mit erleben musste. ;-)


Ja, das klingt jetzt sehr bösartig, vielleicht schlimmer, als ich es eigentlich meine. Die Kamera hat nämlich durchaus ihren Charme mit diesem 1970er-Font. Aber sie kann halt auch irgendwie gar nichts. Ich mein, ja, sie macht Fotos (vielleicht, ich habe es nicht getestet - da steckt, soweit ich das sehen kann, noch ein Film drin, dessen integrierte Batterie wahrscheinlich seit 20, 30 Jahren leer ist; nicht mal Zink-Chlorid-Zellen halten so lange. Um Fotos zu machen, würde sie allerdings diese ganz schrecklichen Poalroid-Filme (SX-70) verwenden, die es seit 20 Jahren nicht mehr gibt, sodass man die noch viel schlimmeren neumodischen verwenden müsste, die aber glaube ich auch nicht mehr ganz so giftig für die Umwelt sind.

Aber was will man mit Fotos, die aussehen, als wären sie im Schleudergang mit gewaschen worden? Oder ist das nur meine Erinnerung an die Bildqualität dieser Geräte? Ich mein, das ist jetzt bald 40 Jahre her, dass ich selber die letzten Bilder mit so einer Kamera gemacht habe, da war ich noch ein Kind, und man erinnert sich als Erwachsener (Greis) ja manchmal an Dinge, die eigentlich ganz anders waren. Vielleicht ist das ja so ein Fall. Was aber auf jeden Fall stimmt: Ich fand diese Geräte damals einfach faszinierend: Man drückt auf den roten Knopf und vorne kommt ein schwarzes Quadrat auf einem viereckigen weißen Rahmen raus, aus dem dann langsam ein Bild wird. Wir alle haben immer da gestanden und haben Polaroids hin und her gewedelt, weil das angeblich den Entwicklungsprozess beschleunigen oder verbessern sollte - ein Mythos, übrigens; die Chemie funktioniert tatsächlich besser, wenn das Bild dunkel und ruhig liegt, bis es fertig entwickelt ist. Vielleicht sehen meine Erinnerungen deswegen so orange-stichig und unscharf aus?


Andererseits, was erwartet man an Schärfe von einer Plastiklinse? Aus einem Stück gepresst, kein bisschen Glas in Sicht! Dazu, wenn man der Wikipedia glauben schenken darf, f/14,6! Kein Wunder, dass der Blitz bei anderen Modellen fest integriert war und auch bei dieser Kamera ein beliebtes Accessoire war. Ich glaube, das Modell, das bei meinen Eltern im Schrank steht, hat einen Blitz. Muss ich noch mal nachschauen. Was ich an dieser hier von den Schwiegereltern so besonders fand, dass ich die vorstelle statt des anderen Erbstücks: Sogar die Kiste war noch dabei! Ich glaube, die ist nicht wirklich viel benutzt worden. Ich nehme an, das war so ein Spontankauf, kurz vor Weihnachten. Oder damals schon ein Erbstück von Js Großeltern? (Die beiden Kameras, die ich da gefunden habe, sind nämlich in der gleichen Kiste gewesen, und das andere Teil ist definitiv etwas, was die Schwiegereltern schon geerbt haben!)

Viel mehr gibt es über die Kamera nicht zu sagen. Die Zeit war nicht gut zu ihr, sie ist ein bisschen vergilbt, was bei dem Alter und der Qualität an Plastik nicht so verwunderlich ist. Ich weiß nicht, ob Zink-Chlorid-Batterien irgendwann auslaufen wie Alkali oder - Gott bewahre - Zink-Kohle; es ist also eine Frage, die ich mich nicht traue zu stellen, wie es im Filmfach aussieht. Deswegen haben ich den eingelegten Film auch nicht raus genommen, obwohl der wahrscheinlich längst im A... Popo ist. Ich wüsste ehrlich auch gar nicht wie. Ich habe im Kopf, dass man die Kassetten erst wechseln konnte, wenn die potenziellen Fotos alle raus waren, aber das ist vielleicht nur so in meinem Gedächtnis hängen geblieben, weil man die unbelichteten sonst evtl. belichtet und zerstört. Ich weiß nicht mehr, ob man die Kassetten mittendrin tauschen konnte.


Es gab ja auch keinen Grund, die Filme waren alle gleich, wenn ich mich recht entsinne: ISO 160 Farbfilme. Die späteren SX-70 Kassetten mit ISO 640 gab es 1977 noch nicht und verwirren diese Kamera wahrscheinlich nur. Ich weiß nicht, ob man an dem Belichtungskorrekturknopf weit genug auf "weniger" (bzw "schneller") drehen kann, um die ~2 EV mehr zu kompensieren. Was haben die modernen Nachbauten eigentlich für eine Geschwindigkeit? Oh, scheinbar haben die genau diese ISO 160, die diese Kamera erwarten würde. Cool. Kosten auch nur 20 Euro! Für 8 Bilder! ARGH! Moment: 8 Bilder? Der Zähler an der Kamera steht auch auf 8! Vielleicht ist die Kassette ja leer, es hat nur nie jemand die leere Kassette raus genommen. Das würde die Frage nach der Batterie allerdings nicht beantworten. Fragen, zu denen man die Antwort lieber nicht hören will, siehe oben.


Ich hab dann doch mal nachgeschaut: Da steckt mindestens noch ein Foto in der Kassette, die Batterie ist nicht ausgelaufen. Dass die Kamera also nicht auslöst, muss an einem anderen technischen Problem liegen. Vielleicht irgendein Kondensator. Oder die Spannung reicht halt doch nicht mehr. Keine Ahnung, die geht jedenfalls nicht und ist daher zZt nur als Anschaunungsobjekt zu verwenden.

Interessant finde ich, dass da noch Bilder in der Kassette drin stecken. Das oberste habe ich ganz offensichtlich soeben getoastet, aber die da drunter gingen theoretisch ja vielleicht noch. Keine Ahnung, wie lichtdicht die konstruiert ist, diese Kassette. Auf jeden Fall spannend, sowas nach all den Jahren noch mal in den Händen zu halten. Aber einen neuen Film (für 20 Euro) werde ich mir voraussichtlich nicht bestellen, das ist mir dann doch zuuu seltsam. Da krieg ich ja 'ne ganze SLR für! :-D

Schwarz-weiß und analog, Teil 304: Xi-Test in Aachen

Foma 400 @ 320 #16, Oktober 2024
  • Minolta Dynax 7xi, Minolta AF 50mm 1:1.7 (22), Minolta AF 28mm 1:2.8 (22), Minolta AF 100-200mm 1:4.5 (22)
  • Entwicklung: Fomadon R09 1+50 11:00 20°; Adofix 1+5 #3 3:00; Adoflo 1+200
Nicht irritieren lassen: Diese Bilder aus Aachen sind vom letzten Jahr, also 2024. Wie gesagt, ich bin mittlerweile ein ganzes Jahr hinterher. Schlimm. Aber auch irgendwie wieder passend. Nachdem ich in den letzten beiden Einträgen nur das "kleine" Xi-Zoom auf der Kamera hatte, stand heute ein Test der "normalen" Objektive an, die ich extra für Minolta AF habe. Das sind die, die ich ja auch immer auf der Sony Alpha verwende, seit ich die habe. Daher kennen wir den Look dieser Objektive ja, denke ich mal, deshalb kann ich etwas schneller durch gehen - auch wenn ich damals noch nicht die besagte Sony hatte und die Bilder vor einem Jahr noch aussagekräftiger waren und somit auch ein Grund, tatsächlich nach einer digitalen zu suchen, auf der ich diese Linsen alle verwenden konnte.

Fangen wir aber mal mit den Bildern an: Da haben wir direkt einmal die Orthodoxe Kirche neben dem Parkhaus. (28mm, 1/4000s, f/4.) Joah, ich stelle immer wieder fest: Festbrennweiten haben doch irgendwie ein anderes Feeling. Knackiger, präziser, kontrastiger. Nicht, dass das Xi schlecht gewesen wäre, aber das kleine 28er kann einfach mehr, selbst auf dem grisseligen Foma 400 in Rodinal(-Nachbau). Liegt aber vielleicht auch an dem guten Wetter, das man hier auch schon direkt sehen kann. Ein paar verlorene Schäfchen am Himmel, ansonsten knallige Herbstsonne. Etwas, was ich dieses Jahr ein bisschen vermisse. Aber so komme ich endlich mal dazu, meine Bilder zu beschriften! ;-)

Vor dem Gymnasium auf der anderen Seite stehen die Beton-Stühle, die ich ja auch immer ablichte, wenn ich hier vorbei komme. (28mm, 1/3000s, f/4.) Die Kamera kommt auch mit den Festbrennweiten gut zurecht, was mich jetzt nicht wirklich wundert, denn schließlich ist die Dynax 7xi damals auch eines der Spitzenmodelle gewesen. Da sollte auch alles perfekt funktionieren. Sowieso eine ziemlich geile Kamera, die ich auch mal wieder benutzen sollte.


Für den Herrn, der da gerade den Drachen erlegt (Georg?), habe ich dann mal schnell das kleine Telezoom drauf gemacht. (100-200mm @ ~125mm, 1/500s, f/4,5.) Da bin ich ja auch immer wieder geschockt, wie brauchbar die Bilder werden, selbst wenn ich wie in diesem Fall weit offen fotografiere. Gut, mit f/4,5 ist das jetzt auch nicht sooo schnell, aber trotzdem. Ich liebe diese Objektiv ja irgendwie.

Habe es dann auch direkt mal drauf gelassen, um ein paar vertikale Eindrücke der Stadt zu bekommen, wie etwa den Turm des Doms. (100-200mm @ 100mm, 1/1000s, f/8.) Viertel nach 12, so spät schon?! :-D Wenn man das gute Stück abblendet, dann wird es richtig scharf. Aber so richtig! So sehr, dass mir schwindelig wird, wenn ich mir vorstelle, dass da einer die Sprossen auf der rechten Seite zum Hahn auf dem Dach hinauf steigt! Hübsches Bild, bei dem es mich kaum stört, dass es ein bisschen schief geraten ist.

Den gleichen Turm habe ich danach noch durch die Häuserschlucht direkt davor mit genommen, um ihm ein wenig Kontext zu verpassen; hier allerdings mit dem 50er, weil wir uns schon so sehr genähert hatten. (50mm, 1/6000s, f/2,8.) Tja, da war selbst die Kamera zu langsam für den schnellen 400er Film, sonst hätte ich die Blende ganz geöffnet, um die Gebäude im Vordergrund richtig unscharf zu bekommen. Aber es geht auch so ganz gut. Es war halt doch heller als erwartet. Ich merke das immer wieder, dass ich im Herbst zu schnelle Filme einlege, weil ich denke: Kackwetter! Und dann scheint doch die Sonne wie verrückt! ;-)


Den Kinderwagen mit passender Puppe vor dem Kinderklamottenladen konnte ich mir dann auch nicht entgehen lassen. (50mm, 1/250s, f/4.) Und diese Schattenszenen sind dann halt der Grund für einen 400er Film! ;-) Cooles Bild, sollte ich einen Abzug von machen.

An der großen Kirche vom Karl steht irgendwo noch so ein Kardinal oder Bischof oder sowas rum, ich kenn mich nicht aus, und guckt den Passanten zu. (100-200mm @ 200mm, 1/200s, f/4,5.) Auch den muss ich immer mal wieder ins Visier nehmen. Auch hier: Schattig, deswegen weit offen, aber das Ergebnis ist hervorragend. Ich hatte Angst, dass das Bild verwackelt wäre, da ich doch so ganz genau an noch einer gerade so vertretbaren Zeit angekommen bin, aber die 7xi kann man ganz gut stabil halten, da sie doch ein ziemliches Gewicht mit bringt. Ist halt viel Technik drin!

Noch mehr Heilige stehen vor dem Dom herum, die nehme ich auch gerne mit, wenn ich sie denn in einem unbeobachteten Moment erwische. (100-200mm @ 200mm, 1/250s, f/4,5.) Sehr gut gefällt mir hier der Hintergrund: Hell und unscharf, ein passender Kontrast zu den beiden Herren vorne. Tolles Bild. Ich liebe dieses Objektiv!


Der kleine, hutzelige Kaiser im Vorgarten wird gerne übersehen. (50mm, 1/2000s, f/1,7.) Er lässt sich hier im Schatten der Bäume aber leider auch nicht besonders gut fotografieren. Um ihn deutlicher hervor zu heben, habe ich die Blende ganz auf gemacht, aber das hat nicht gereicht. Ich hätte anders vorgehen sollen: Das Zoom voll rein zoomen und viele Schritte zurück gehen sollen. Dann wäre das vielleicht was geworden. So ist er leider zu sehr vom Muster auf der Wand dahinter dominiert. Schade.

Den Dom kann man auch von der anderen Seite nehmen, also frontal vor das Portal fotografiert. (28mm, 1/2000s, f/4.) Jetzt ist der nicht so hoch wie andere Dome, die ich so kenne, aber trotzdem musste hier das Weitwinkel drauf, und ich weiß nicht, aber ich hatte an diesem Tag mal wieder zu viel Zielwasser getrunken oder was, aber auch das Bild ist total schief. Und hier stört es mich gewaltig! Geht ja gar nicht! ;-)

Dann doch lieber das Blag mit den Fischen, von dem ich schon wieder vergessen habe, was da die Geschichte dazu war. (100-200mm @ 200mm, 1/250s, f/4.5.) Das ist ein richtig gutes Bild geworden. So hätte ich auch da oben den Kaiser fotografieren müssen! Genau so! Und es ist auch noch gerade. Perfekte Vorlage für einen Abzug. Mal sehen, ich muss im Winter echt mal eine Session einlegen!


Und dann noch ein alter Wasserspeier, eingebettet in eine moderne Betonkonstruktion. (100-200mm @ ~175mm, 1/1500s, f/4,5.) Auch noch ein Bild, zu dem ich wenig sagen muss, weil es mir einfach sofort gefällt: Der Kontrast zwischen alt und neu, die Flechten in seinem Gesicht, der Schattenwurf im Hintergrund: Alles gut!

Und ja, wir haben auch wieder was gegessen, und zwar in dem Laden mit dieser Leuchtreklame über der Tür, glaube ich jedenfalls. (100-200mm @ 200mm, 1/250s, f/4,5.) Guten Appetit! ;-) Das war mehr so ein Schnappschuss, weil ich dachte, dass das 38ste Bild auf dem Film eh nichts mehr wird, weil ich es am Ende dann doch durchschneiden und verstümmeln muss, wenn ich es entwickeln will, aber siehe da, geht! Nette Abwechslung zwischen all der Kultur da oben! ;-)

Nächstes Mal: Ein Foma 200 in der F801, die ich damals, im November 2024, gerade neu hatte. Auch coole Bilder dabei, die ich glaube ich überwiegend mit dem 35-70/2.8 gemacht habe, das dabei war. Auch ein sehr cooles Objektiv!

Schwarz-weiß und analog, Teil 303: Xi-Test in den Bonner Rheinauen

Foma 400 @ 320 #16, Oktober 2024
  • Minolta Dynax 7xi, Minolta AF Zoom xi 28-105mm 1:3.5(22)-4.5
  • Entwicklung: Fomadon R09 1+50 11:00 20°; Adofix 1+5 #3 3:00; Adoflo 1+200
So, und jetzt mal wieder ein paar s/w-Bilder. Immerhin stimmt die Jahreszeit ja wieder, wenn man mittlerweile ein ganzes Jahr hinterher hinkt. ;-) Dieses Mal geht es in die Rheinauen in Bonn. War wieder Flohmarkt, oder warum waren wir da? Ich kann mich nicht mehr erinnern. Ich weiß nur, dass ich weiter die Xi-Optik mit der dazu passenden Kamera testen wollte. Und die Bilder sind zum Glück ja alle in meinem Spreadsheet eingetragen, da ist also alles gut dokumentiert!

Fangen wir also an mit dem Piratenschiff in den Beueler Rheinauen. (28mm, 1/500s, f/3,5.) Musste ich ja mal ausnutzen, dass die Blagen nicht da drauf rum geturnt sind. Die Ecken sehen ein bisschen dunkler aus, aber das kann auch täuschen. Wobei persönlich ja tatsächlich gerade im Weitwinkelbereich dieser langen Normal-Zooms mit Vignettierungen rechne, und wenn es nur vom aufgeschraubten UV-Filter ist. Ansonsten macht das Objektiv einen soliden Eindruck. Ich glaube, müsste hier echt noch mal versuchen, die Blende zu reinigen. Immer nur weit offen ist ja auch blöd.

Das Rutschen-Schiff hab ich dann auch gleich noch mal von vorne genommen. (28mm, 1/750s, f/3,5.) Hier sieht man schon deutlicher, dass die Ecken unten im Sand deutlich dunkler geraten sind. Dafür scheinen die Ecken aber durchaus scharf und unverzerrt zu sein. Das hat man ja nicht unbedingt bei jedem Weitwinkel, schon gar nicht bei Zooms.


Den anderen Bereich, nämlich das Tele, habe ich dann von der Adenauerbrücke runter Richtung Bonn testen können: Der Posttower mit Schiff davor ist immer einen Schuss wert! (105mm, 1/1000s, f/4,5.) Hier sind die Ecken des Bildes einwandfrei, also kaum verdunkelt. Und selbst in weit offen, was ich hier normalerweise ja nicht gemacht hätte, da wären eher f/8 angesagt gewesen, ist der Mast - auf dem Venusberg oder wo steht der? - im Hintergrund völlig problemlos scharf. Dunst und Wolken machen ihn fast unsichtbar und das Rauschen im Filmkorn hilft auch nicht unbedingt, aber er ist eindeutig da! Die Detailzeichnung ist sogar so gut, dass man fast noch den Namen des Schiffes lesen könnte, wenn der Film nicht so körnig wäre. Foma 400 in Rodinal (Nachbau) halt.

OK, ich hab ein bisschen geflunkert: Bei den beiden sich begegnenden Schiffen habe ich mal wieder vergessen aufzuschreiben, was die Belichtungszeit war. (~35mm, unbekannte Zeit, ~f/4.) Zudem ist es irgendwie sehr schief. Scheint so, als hätte ich das mal wieder nach einer kleinen Jogging-Einlage geschossen, bevor die beiden Schiffe sich zu weit von einander entfernt hatten. Eindrucksvolles Wetter am Himmel jedenfalls. Die Ecken sind hier schon sehr viel heller als bei den Bildern in 28mm. Ich weiß auch, warum das andere Normalzoom, das ich von Minolta habe, erst bei dieser Brennweite anfängt!

Die U-Bahn-Haltestelle auf der Brücke darf ja irgendwie auch nicht fehlen. (105mm, 1/1500s, f/4,5.) Dieser spitze Mast mit dem U dran fasziniert mich immer wieder. Etwas mehr Zeit hätte dem Vordergrund gut getan, da hat sich die Messung wohl sehr vom Himmel beeinflussen lassen. Aber so bekommen wir wenigstens ein paar hübsche Wolken.


Die Menge an Leuten, die man im Hintergrund des Nistkastens am unteren Rand des Bildes sehen kann, lässt mich vermuten, dass das tatsächlich mal wieder ein Flohmarkt war. (105mm, 1/500s, f/4,5.) Wahrscheinlich der letzte des Jahres, der, den es dieses Jahr nicht gab, bzw. der in den September verlegt worden war. Interessant wird hier auf die kurze Entfernung das Bokeh im Hintergrund. Es scheint, als würde auch dieses Objektiv da ein bisschen zu linsigen Drehungen neigen, was ich persönlich ja ganz gerne mag. Andere Leute ja nicht so.

Watt is datt? Kringel mit Schokolade? Ekelige Brezen? (105mm, 1/125s, f/4,5.) Jedenfalls eignet sich dieses Objektiv in seinen langen Brennweiten auch ganz gut, um mal eben stealthily einen Stand zu fotografieren, ohne dass es einer merkt. Bleibt die Frage: Wer ist das Mädel auf der Fanta-Dose. Überhaupt Dosen: Böse Energieverschwendung! ;-) Aber auf jeden Fall ein spannendes Foto. Ich glaube, ich hätte mehr davon machen sollen. Und auf jeden Fall der letzte Beweis dafür, dass es sich tatsächlich im einen Flohmarkt handelte!

Der Pavillon war auch recht gut besucht. (~50mm, 1/3000s, ~f/4.) Gut, dass die Kamera, über die ich schon wieder viel zu wenig geredet habe, so schnelle Belichtungszeiten kann. Da war die Wahl eines 400er Films ja doch nicht so schlecht. Ich hatte da nämlich so meine Zweifel, als ich den eingelegt hatte, weil ich ja noch nicht wusste, wie gut ich da mit der feststeckenden Blende hinkommen würde. Aber die Kamera kann ja sogar noch schneller: 1/8000s. Das ist schon richtig flott, das kann ja so manche moderne DSLR nicht und viele Spiegellose machen das dann mit dem elektronischen "Verschluss". (Habe ich über die Kamera damals eigentlich gar kein Review geschrieben? Doch, natürlich hab ich! Seit Google nur für alle Suchen die bekloppte KI verwendet, findet man nur einfach nichts mehr! Ja, natürlich steht auf jeder Seite das Stichwort "7xi", das ist ein Menü, Du Nase! Man, ich reg mich schon wieder auf! ;-))


Apropos Masten, die zur Stadtbahn gehören: Da hätten wir noch diesen mit dem zahnradartigen Dingsbums und dem Gewicht dran. (~90mm, 1/1000s, ~f/4,5.) Hier hätte ich ja normalerweise auch eine größere Blendenzahl vorgewählt, aber es geht tatsächlich auch so. Die Schärfe weit offen ist tatsächlich mehr als ausreichend für die feinen Details der Zacken an den Rädern. Vorder- und Hintergrund hingegen leiden natürlich etwas. Deswegen hätte ich ja die Blende gerne kleiner gedreht.

Und dann darf die Linie 66 selber natürlich auch nicht fehlen, wie sie in der Mitte der Autobahn den Rhein quert. (~35mm, 1/6000s, ~f/4.) Auch hier habe ich eher schnell reagiert und einen Schnappschuss gemacht, was in einer leichten Unterbelichtung des Vordergrunds geendet hat. Aber alles in Allem konnte ich so auch mal die Kamera am oberen Ende ihrer Geschwindigkeit testen und dadurch die Bahn definitiv komplett in ihrer nicht ganz unerheblichen Geschwindigkeit einfrieren. Links oben ist der Himmel etwas dunkler, aber das kann auch am Licht liegen, das wir an jenem Tag hatten.

Dann noch ein Blick rüber über den Rhein und auf der beueler Seite die Uferbebauung ins Visier genommen. (~40mm, 1/4000s, ~f/4.) Hübsch: Die verästelten Äste der Bäume im Vordergrund. Der Rhein selber spiegelt sehr hell, sodass die Gebäude leider wieder etwas dunkel geworden sind. Hätte ich mal eine andere Messmethode testen sollen? Alles versinkt ein bisschen im Schatten des Foma-Rauschens. ;-) Andererseits glänzt das Dach so, dann wäre das völlig überbelichtet gewesen. Dann doch lieber hübsche Wolken.


Nicht nur die Bahn brettert über die Brücke, auch der ein oder andere Bus, der Touristen die schöne Bundesstadt Bonn zeigt. (105mm, 1/3000s, f/4,5.) Ich nehme mal an, der Bus war rot? Das sind so Details... Dadurch, dass wir ja praktisch jeden Rheinauenflohmarkt mitnehmen und immer über die Brücke rennen, verblassen diese Details dann irgendwann. Aber auch hier kann ich froh sein, dass die Kamera so schnell belichten kann.

Kurz vorm Ende der Brücke dann noch ein Schiff eingefangen. (~50mm, 1/750s, ~f/4.) Eines der wenigen Bilder, die ich mal im Normalbrennweitenbereich gemacht habe. Ich habe den Eindruck, dass es da - zumindest weit offen - die besten Bilder macht: Alles sieht so aus, als wäre es da, wo es hin gehört - also kaum bis keine Verzerrungen -, es ist alles scharf und der Kontrast ist gut. OK, Letzters ist ein Resultat des glänzenden Flusswassers. Aber eigentlich macht das hier ganz hübsche Bilder. Dafür, dass ich für Kamera und Objektiv im Bundle so wenig bezahlt habe, kann man sich nun wirklich nicht beschweren. Der Grund wird sein, dass diese Xi-Linsen schlecht adaptierbar sind. Vielleicht. Ich weiß nicht, wie viele Verrückte wie mich es sonst noch gibt, die alles und überall adaptieren wollen! ;-)


Am Ende der Brücke dann noch schnell dieses Graffiti auf rostiger Metallplatte mitgenommen. (~30mm, 1/1000s, ~f/3,5.) Das sagt mir, dass wir an jenem Tag auf der Südseite der Brücke zurück gegangen sind. (Duh! Das sieht man auch an den anderen Bildern vorher, aber es fällt mir jetzt erst auf! :-D) Am Rostfraß konnte ich jedenfalls nicht einfach so vorbei gehen. Man muss ja immer wieder was neues finden, was man fotografieren kann! ;-)

Nächstes Mal: Aachen. Klingt seltsam, ist aber so, und beweist, dass wir mittlerweile an ganzes Jahr hinterher sind! Man man man! OK, in 2025 habe ich nicht so viele Fotos auf Film gemacht, vielleicht kriege ich das wieder eingeholt. (Wer's glaubt!) ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 302: Xi-Test rund um Hennef

Foma 400 @ 320 #16, Oktober 2024
  • Minolta Dynax 7xi, Minolta AF Zoom xi 28-105mm 1:3.5(22)-4.5
  • Entwicklung: Fomadon R09 1+50 11:00 20°; Adofix 1+5 #3 3:00; Adoflo 1+200
Der Oktober ist einer meiner liebsten Fotomonate: Die Sonne steht tief, aber es ist noch hell genug, auch mal "schnelle" Fotos zu machen. Außerdem hängt noch genug Laub an den Bäumen und zugleich sind die meisten Beeren und Früchte reif. Und ich kann endlich mal die Kameras testen, die ich auf den Flohmärkten des Sommers eingesammelt habe! So zB diese Minolta Dynax 7xi mit dem dazu passenden xi-Zoom mit 28-105mm. Leider steckt bei dem die Blende fest und ich komm bei der vielen Technik, die da für den motorgetriebenen Zoom drin steckt, nicht dran, um die mal zu putzen, sodass ich nur ganz offen fotografieren konnte. Macht aber nichts, es hat trotzdem recht brauchbare Bilder produziert.

Da fangen wir zB mit dem Pfaffenhütchen-Strauch an, der unten an den Kurven steht. (105mm, 1/250s, f/4,5.) Da kann man sich doch direkt schon mal nicht beschweren. Die Schärfe ist jedenfalls ausreichend für die Blätter und Früchte und im Hintergrund bekommt man schön weiche Unschärfe. Zugleich hat das schon einen recht modernen Look, finde ich. Leider funktionieren xi-Objektive nicht am Adapter, sodass ich die nicht mit der digitalen testen kann.

Beim Zaunpfosten sieht man glaube ich noch besser, was ich meine. (105mm, 1/750s, f/4,5.) Sehr weicher Hintergrund, fast schon zu weich, während Pfosten und Drähte schön scharf zur Geltung kommen. Auch wenn man auf Pixelebene hinein zoomt, das Korn vom Film verhindert irgendwann, dass der Seheindruck scharf bleibt, aber ich wette, das könnte noch mehr.


Das Schild habe ich dann mal bei einer kürzeren Brennweite getestet. (~35mm, 1/500s, ~f/4.) Auch hier: Keine Probleme. Insbesondere auch keine größeren Abschattungen in den Ecken oder schlimme Verzerrungen. Gut, in dem Blätter-Chaos würde man das eh nicht sehen, aber das ist halt das, was man im Real Life zu erwarten hat. Dafür mache ich diese Fotos ja, denn Tests mit passendem Studioequipment können einem ja nur so viel sagen...

Übrigens: Ich wünscht', ich wär' ein Huhn, bok bok! ;-) (~100mm, 1/1000s, ~f/4,5.) Solche Bilder funktionieren halt irgendwie nur im Herbst, finde ich ja immer wieder. Was das Objektiv angeht: Auch am langen Ende keine Vignettierungen oder schlimmeren Verzerrungen. Vielleicht ein bisschen Pincushion, aber das kann man schlecht sagen, weil ich ja nicht in der Lage bin, die Kamera auch nur ein mal wirklich gerade zu halten! ;-)

Genau wie beim Herrn Jesus im Schatten. (~90mm, 1/90s, ~f/4,5.) Wobei der ja so schief steht, da kann ich nur bedingt was dafür. Das Bild als solches sieht alles eigentlich ganz genau so aus: Scharf, präzise, verzerrungsarm. Das Objektiv ist also durchaus brauchbar.


Die Kirche habe ich dann mal unter dem Ast hinweg fotografiert; der stört ein wenig, den hätte ich weiter nach oben nehmen sollen, bzw ich hätte weiter in die Hocke gehen müssen. (~60mm, 1/2000s, ~f/4.) Auch bei den mittleren, den normalen Brennweiten scheint das Objektiv genau so wenig Probleme zu haben wie am langen oder am kurzen Ende. Insofern ist es schon fast langweilig, weil zu modern. Für ein Zoom ist es tatsächlich erstaunlich brauchbar. Nur leider völlig obsolet, weil - wie gesagt - nicht adaptierbar. Ich frage mich, was eine der etwas älteren Sony DSLRs dazu sagen würde.

Der Bus am Liebfrauen-Parkplatz ist dann mal im vollen Weitwinkel entstanden. (28mm, 1/500s, f/3,5.) Hier endlich sieht man die leichtesten Abschattungen in den Ecken. Und die Blätter in der linken unteren Ecke werden langsam auch etwas länglich, sind aber nicht verschmiert, wie man das bei manchen anderen Zooms mit diesem doch schon recht hohen Umfang sehen kann. Denkt dran, das ist alles weit offen, weil die Blende sich ja nicht bewegt. Dafür sieht das doch wirklich ganz brauchbar aus!


An den freizuhaltenden Gleisen habe ich dann mal die "Gans im Regen" mitgenommen, die da über den Bahnverkehr wacht. (105mm, 1/1000s, f/4,5.) Ich hatte ja schon öfter mal kundgetan, dass ich die Gänse gerne hab, die sind immer wieder ein Motiv, egal, wo ich sie treffe. Da sind übrigens ein paar neue entstanden, wo die die Verkleidung von den Lärmschutzmaßnahmen an der Autobahn weg genommen haben - wahrscheinlich waren das die gleichen, die in Köln auf die Autos gefallen sind -, aber leider kann ich die nicht fotografieren gehen, weil: Verkehr! Ich bin ja nicht lebensmüde und stell mich mitten auf die Autobahn für ein paar Fotos von Gänsegraffiti! (Noch nicht! :-D) Coole Gans, jedenfalls, und das Objektiv macht, was es soll. Alles ist gut.

Finde ich eine Vespa (oÄ), muss ich diese fotografieren! (~50mm, 1/350s, ~f/4.) Die Kamera hat das sehr schön ausgemessen: Das Glänzen im Lack hat sich sehr gut erhalten, zugleich ist der Hintergrund nicht zu hell geworden. Über die Kamera hatte ich bisher ja noch gar nichts gesagt, deswegen möchte ich die hier auch mal loben. Aber von diesen alten Minoltas habe ich jetzt auch nichts anderes erwartet: Wenn sie funktionieren - was sie meist tun -, machen sie hervorragende Fotos. Das sind ja auch eigentlich schon extrem moderne Stücke mit sehr brauchbarer Belichtungsmessung und Autofokus und hastenichgesehen!


Das Privatparkplatz-Schild habe ich dann mal etwas weiter mit genommen, weil ich schon so viele "lange" Fotos hatte. (~35mm, 1/750s, f/4.) Mal einfach mal testen, wie der Weitwinkelbereich sich so gestaltet. Sieht gut aus. Der Hintergrund ist nur leicht unscharf, passt aber ganz gut. Normalerweise, wenn ich ein Zoom verwenden, würde ich das Bild ja eher mit 'ner langen Brennweite machen, damit die Unschärfe stärker wird.

Und weil ich am Ende des Tages noch oben in Uckerath war, habe ich noch ein einzelnes Bild da von der Dampfmaschine gemacht. (~50mm, 1/200s, ~f/4.) Auch hier mal ein bisschen weiter, aber das liegt halt einfach dran, dass ich nicht weiter zurück gehen konnte, da war Verkehr. ;-)

Fazit: Hübsche Kamera, nettes Objektiv. Beides passt gut zueinander. Das Zoomen mit dem Elektro-Ring ist ein wenig umständlich, aber das war damals so: Einfach mal was neues auf den Markt werfen. Die Minoltas hatten so eine Automatik-Zoom-Funktion ja auch an manchen ihrer Kompaktkameras. Da lag es wohl nahe, das auch mal den SLRs beizubringen. Mich stört's eher.