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Montag, 18. Januar 2021Schwarz-weiß und analog, Teil 53: Unscharfe Olympus, Teil 1 - Seelscheid
Film: Fomapan 100 #9, Kamera: Olympus OM-10 (vor Reparatur)
Navigation: 53, 54, 55 Nachdem es gestern ja mal wieder was zum fotografieren gab, der Schnee machte es möglich, gibt es heute wieder "nur" s/w-Bilder. Heute welche, die ich mit der Olympus gemacht habe. Das war noch damals, im Oktober, bevor ich sie in die Reparatur gebracht habe und bevor ich wusste, dass der Schnittbildsucher nicht wirklich funktionierte, weil die Mattscheibe wohl nicht die richtige Entfernung vom Spiegel hatte. Deswegen sind die meisten Bilder irgendwie unscharf geworden und es gibt hier solche, die einigermaßen OK sind. Trotz allem kann man aber sehen, dass das 50mm f/1,8 Zuiko ziemilch klasse Bilder macht! Heute gibt es insgesamt vier Bilder, die meinen Kriterien von "einigermaßen Scharf" entsprechen. Den Anfang macht ein Bild der Feigen und Tomaten, die ich bei meinem Bruder aus dem Garten geklaut hatte, als der mal wieder im Ausland weilte. (f/2,8. Bei den ersten Fotos habe ich keine Belichtungszeit mit aufgeschrieben.) Das Bild ist nicht wirklich scharf, aber immerhin kann man erkennen, was es sein sollte. Das Bild von der Fetthenne bei der Mutter im Garten habe ich hingegen offenbar zufälligerweise ganz gut den Fokus getroffen. Es mag aber auch mit dran liegen, dass ich hier auf f/4 gewechselt habe und somit etwas mehr Tiefe zur Verfügung hatte. Schön kann man hier im Hintergrund das sechseckige Bokeh sehen, das ich bei diesem Objektiv ganz schön finde, auch wenn die Büsche etwas unruhig wirken. Ansonsten ein ganz hübsches Bild. Bei ebenfalls f/4 habe ich dann noch ein Bild von der Evangelischen Kirche gemacht, trotzdem ist es nicht ganz scharf. Was eigentlich ziemlich doof ist, ich hätte das Objektiv ja eigentlich nur auf Unendlich stellen müssen, warum habe ich mich überhaupt am Sucher orientiert? Fazit: Geht so. Beim letzten Bild für heute hatte ich das Glück, dass ich eigentlich den hinteren der beiden Vögel angepeilt habe, sodass zumindest der vordere scharf geworden ist. Einigermaßen zumindest, denn bei f/1,8 ist da wirklich nicht viel mit Tiefenschärfe. Trotz der leichten Unschärfe aber ein ganz hübsches Bild. Beim nächsten Mal gibt es dann ein paar Bilder von einer kurzen Wanderung über die Hennefer Dörfer. Das sind dann auch nur fünf, aber dafür mit die schärfsten auf diesem Film. Freitag, 15. Januar 2021Schwarz-weiß und analog, Teil 52: Lülsdorf am Rhein
Film: Fomapan 100 #8, Kamera: Zenit ET
Navigation: 51, 52 Heute tatsächlich Kundschaft gehabt. Daher nicht zum Fotografieren gekommen. Daher heute ein Artikel aus der Konserve. Daher benutze ich zu oft das Wort "daher". ![]() Vier Bilder hatte ich noch auf dem Film, als ich mal wieder nach Lülsdorf an den Rhein gefahren bin, um das Viehzeug meines Bruders zu füttern. Also, jetzt zu ihm nach Hause, das lebt nicht am Rhein, der ist halt nur conviniently close! ![]() Vier Fotos sind jetzt nicht viel, vor allem wenn die ersten beiden praktisch das gleiche Zeigen: Die Industrie auf der anderen Rheinseite. (1/500s, links f/4, rechts f/5,6.) Frage mich, was das für Flecken im Himmel sind. Müssen zu der Fiesenfussel mitten im Bild zusammenhängen... Die Industrie kommt jedenfalls richtig gut rüber. Bei dem Krabben-Foto habe ich mir mal wieder nicht die Belichtungswerte aufgeschrieben, aber ich nehme an, das ist wie immer bei 1/500s entstanden und die Blende war wahrscheinlich auch so bei f/4, von der Unschärfe her zu urteilen. Gutes Bild, jedenfalls. Auch wenn das arme Tier mir schon was leid tut... Erst im siffigen Rhein leben müssen und wenn man dann endlich den Löffel abgibt, fressen einen nicht mal die Möwen... ![]() Und dann, ganz am Ende, habe ich noch die Sonnenbrille aufs Korn genommen, die da so zwischen dem Kies und Sand herum lag, und die - finde ich - ist richtig gut geworden! (1/500s, f/5,6.) Etwas schief, aber trotzdem, total schöne Unschärfe im Hintergrund, knackig scharfe Sonnenbrille! Und dass ich die da oben auf dem angeschwemmten Ast drapiert habe, das merkt man kaum, oder? ![]() Sonntag, 10. Januar 2021Schwarz-weiß und analog, Teil 51: Burgruine Windeck
Film: Fomapan 100 #8, Kamera: Zenit ET
Navigation: 51, 52 Heute gibt es einen ziemlich langen Artikel mit 13 Schwarz-Weiß-Bildern. Die Burgruine in Windeck ist wirklich sehenswert und fotogen. Das hat den Vorteil, dass - mit der ersten Hälfte das Films, der voll mit privaten Fotos ist - dieser Film tatsächlich nur auf zwei Artikel aufgeteilt werden muss und ich so recht schnell damit durch bin. Ich mein, es ist ja nicht so, dass ich nicht noch mindestens sieben weitere Filme in der Hinterhand habe, die bereits gescannt und bearbeitet sind! ![]() Fangen wir also an mit einem Bild mit der Burg im Gegelicht. (Helios 44-2 58mm, 1/500s, f4.) Ich hatte hier so ein bisschen versucht, einen Silhouetten-Effekt hin zu bekommen, was auch beinahe funktioniert hat. Leider überstrahlt die Sonne schon ein bisschen den Ruinen-Schatten. Trotzdem ein ganz nettes Bild mit den Blättern im Vordergrund, und man kann auch tatsächlich noch ein bisschen Struktur in den Mauern erkennen. (Bei genauer Betrachtung erkennt man am rechten Rand übrigens doch einen etwas helleren Streifen. Entweder muss ich doch mal nach dem Verschluss gucken oder da reflektiert tatsächlich was in der Kamera. Jedenfalls ist das hier sehr viel weniger ausgeprägt als auf dem letzten Film und ich sehe es auch nur auf dem allerersten Film. Kann es sein, dass die Andruckplatte an der Kamera-Rückwand nicht mehr fest genug ist und der Film sich aufwellt, wenn er nicht fest genug gespannt ist?) Das zweite Bild ist ein wenig weiter den Hang hoch entstanden und zweigt ebenfalls den großen Turm der Ruine. (Travenar 28mm, 1/500s, f4.) Ein sehr gelungenes Foto, finde ich, mit der Wolkenstruktur über der Ruine. Wie man sieht, es war nicht sooo schrecklich hell, wenn ich bei f/4 diesen Effekt raus bekomme. Rechts haben wir ein ganz kleines bisschen Flare, aber ansonsten ist die Belichtung ziemlich spot on. Leider ist das Bild etwas schief. Je weitwinkliger meine Fotos werden, desto mehr sieht man, dass ich die Kamera nicht gerade halten kann. Noch ein ganz kleines bisschen weiter habe ich dann die Kamera mal hochkant genommen und an der Mauer entlang fotografiert. (Travenar 28mm, 1/500s, f4.) Hier, wie auch im vorherigen Bild, sieht man schon recht deutlich die Vignettierung, die das Travenar in den Ecken hinterlässt, selbst wenn man eine Blendenstufe abblendet. Ich mag das ja, das gibt den Fotos so ein bisschen einen Vintage-Look, aber andere Leute sind da ja anderer Meinung. Wie auch immer, bei weiterem Abblenden geht das zwar nie ganz weg bei diesem extrem günstigen Objektiv, ebenso wie die Unschärfe in den Ecken nie ganz weg geht, aber es wird besser. Das Bild gefällt mir jedenfalls sehr gut. Noch besser ist allerdings das folgende Bild mit der Mauer und den Fenstern. (Travenar 28mm, 1/500s, f4.) Gute Perspektive, gut belichtet, nur moderat schief ![]() Das letzter der drei Hochkanten zeigt einen der Bäume, die in der Ruine wachsen, wofür ich das Tele benutzt habe. (Revuenon Special 135mm, 1/500s, f4.) Auch dies ist ein sehr schön gelungenes Foto, auch wenn ich beim Ausschneiden offenbar rechts einen Streifen stehen gelassen habe. Macht aber nichts. Das Revuenon macht schöne Bilder, finde ich, selbst bei Unendlich, wo ich es doch eher zum Porträtieren gekauft hatte. Die flusigen Blumen habe ich dann wieder mit der Normalbrennweite gemacht. (Helios 44-2 58mm, 1/500s, f/4.) Bei f/4 gibt es praktisch kein swirliges Bokeh, nur ein gaaaanz kleines Bisschen. Die vorderen Blüten sind jedenfalls schön scharf und der Hintergrund ist schön milchig, genau so wie es haben wollte. Ebenfalls ein schönes Foto. Bin mit der Ausbeute von diesem Tag an der Ruine überhaupt sehr zufrieden! Um die Burgruine auch mal in normalbrennweitig zu haben, habe ich dann das Helios mal drauf gelassen und ein Bild von der Innenseite des Turms gemacht. (Helios 44-2 58mm, 1/500s, f/4.) Eigentlich ein ganz nettes Bild, aber die anderen sind alle irgendwie besser gelungen und daher geht das hier jetzt etwas unter. Die Wolken sind allerdings sehr schön. Das Hunde-Graffiti auf dem Bauwagen kennen wir ja schon von der digitalen Version dieses Bildes. (Helios 44-2 58mm, 1/500s, f/2.) Aber in s/w und mit dem Helios macht sich das noch mal besonders gut. Tolles Foto! Finde ich, man muss sich auch mal selber loben dürfen! ![]() Unterhalb des Bauwagens konnte man dann auch sehen, dass der schon lange nicht mehr bewegt worden ist: Die Achse mit samt der Bremstrommel steht da ganz ohne Rad und Reifen rum. (Helios 44-2 58mm, 1/250s, f/2.) Die Blattfeder im Hintergrund kommt auch richtig gut raus. Noch ein sehr gutes Foto, wenn ich mich schon wieder selber loben darf! Trotz der "Dunkelheit" in der Ecke habe ich die Schärfe vor allem richtig gut getroffen. Das ist echt gut an der Zenit ET: Die Mattscheibe ist hervorragend geeignet zum manuellen Fokussieren. Man merkt: Vor der Autofokus-Zeit hat man da noch wert drauf gelegt, selbst in der Sovietunion. ![]() Als nächstes habe ich noch mal das Weitwinkel drauf geschraubt und die Mauer des Turms so seitlich angeschnitten. (Travenar 28mm, 1/500s, f/5,6.) Auch ein Bild, das ziemlich genau so geworden ist, wie ich es haben wollte. Und zusätzlich kann man in den Ecken sehen, dass bei weiterem Abblenden des Objektivs auch die Vignettierung besser wird. Die Unschärfe an den gleichen Stellen allerdings nicht so wirklich, dafür muss man wohl noch auf f/8 runter. Aber dann wäre mir die Mauer im Hintergrund endgültig zu scharf geworden. Bei Bildern mit Himmel drauf und einer Blendenstufe weniger sieht man dann die Ecken allerdings wieder ganz heftig.(Travenar 28mm, 1/500s, f/4.) Wie gesagt, ich mag das. Vintage Look und so. ![]() Genau so das letzte für heute: Jetzt wieder horiziontal und nur ein paar Meter näher an der Ruine. (Travenar 28mm, 1/500s, f/4.) Auch hier noch mal etwas Selbstlob, ich mag vor allem das zwischen den Bäumen versteckte Graffiti sehr. Vielleicht hätte ich noch ein bisschen mehr in die Knie gehen sollen, um die Ruine noch ein bisschen mehr zu fluchtpunkten... ![]() Alles in allem war dieser Tag jedenfalls sehr ergiebig, was schöne Fotos angeht! Wir brauchen definitiv mehr Burgruinen hier in der Gegend! (Sonne hatten wir ja letztes Jahr genug, eigentlich.) Freitag, 8. Januar 2021Schwarz-weiß, analog und Mittelformat, Teil 1: Stadt Blankenberg
Film: Fomapan 100 (120 #1), Kamera: Zeiss Ikon Mess-Ikonta 524/16, Novar 75mm f/3.5
Ich unterbreche das reguläre Programm für etwas ganz Anderes. Naja, OK, etwas semi-Anderes: Den ersten 120 Rollfilm, den ich in meinem Leben belichtet habe! Obwohl es sich nur um den billigen Fomapan-Film handelt - auf dem Filmstreifen ist übrigens stattdessen ein "Ultra" einbelichtet, was hat es damit eigentlich auf sich? -, ist die Auflösung überwältigend! Da die Ikonta ja als kürzeste Zeit nur 1/300s unterstützt, musste ich hauptsächlich die Blende sehr weit schließen, f/8 ist hier eigentlich der Durchschnitt. Dadurch wirken die Bilder noch mal alle schärfer, als ich das gewohnt bin. Ich habe mit die weiten Blenden ja so sehr angewöhnt, dass das schon recht seltsam aussieht, wenn plötzlich alles so scharf ist. Aber ich experimentiere ja noch! 120er Fotografie ist was ganz Neues für mich, schon alleine von quadratischen Format her betrachtet. Trotzdem sind die Bilder meiner Meinung nach vorzüglich geworden. Die unglaubliche Auflösung kann ich hier gar nicht richtig darstellen, denn um das Internet nicht zum explodieren zu bringen, habe ich alle Fotos auf 2048x2048 Pixel runter gerechnet - ich wollte erst 4096x4096 verwenden, aber 1 bis 2 MB pro Bild erschien mir etwas Overkill! (Die originalen Scans haben übrigens bei 6400 dpi knapp ca. 14.000-Quadratpixel, davon ist etwa ein Viertel tatsächlich benutzbar, da der Scanner ja in eine Richtung interpoliert und in die andere auch eigentlich nur zu Marketing-Zwecken etwas höheres unterstützt. Damit bin ich aber trotzdem noch immer im Bereich von 8k.) 2048 bringt jedenfalls noch immer fast die doppelte Auflösung meiner normalen 35mm-Scans rüber. Bei den ersten beiden Bildern habe ich zusätzlich erst mal etwas mit den Scanner-Einstellungen und der Streifen-Entfernung experimentiert. Letzteres hat sich eigentlich als überflüssig erwiesen, zumindest dort, wo die defekten Pixel des Scanners nicht mitten im Himmel liegen. Bei der Bildgröße wird die Bearbeitung nur auch langsam etwas kompliziert, ich brauche einen neuen PC mit mehr Speicher und vor allem mehr Kernen! ![]() Das aller, allererste Bild, das ich je im 120-Format gemacht habe, zeigt den üblichen Blick auf den Turm über der Einfahrt zur Stadt Blankenberg. (1/300s, f/8.) Ich hab mir gedacht: "Mach was, was Du schon (n+1)-Mal gemacht hast, das kann am wenigsten schief gehen!" Und tatsächlich, es sieht auch ziemlich gut aus! Oben um den Turm flattern Vögel, vorne dran hängt der Weihnachtsschmuck - der corona-bedingt dieses Mal ja eher überflüssig war, es gab keinen Weihnachtsmarkt im Jahr 2020 -, die Bäume im Vordergrund sind so scharf, dass man sich dran schneiden könnte, im Hintergrund ziehen sich zwei sich kreuzende Chemtrails durch den leicht bewölkten Himmel. Cooles Bild! Richtig gut! Auch wenn es nur einer der üblichen Touri-Shots ist. Im zweiten Bild haben wir die Stadtmauer, wenn man vom Tor weg um die Ecke die Treppe hoch geht. (1/300, f/8.) Die Mauer ist so crispy, die Holzgitter so klar, der Baum so fraktal, da kann ich gar nicht lang genug hin schauen! Man sieht allerdings auch, die Ecken leiden selbst bei f/8 noch stark unter Vignettierung, während sich die Verzerrung einigermaßen in Grenzen hält. Alles in Allem bin ich von der Leistung dieser beinahe 70 Jahre alten Kamera extrem überrascht, im positiven Sinne. Hätte nicht gedacht, dass das Objektiv so präzise Abbildungen liefern kann. Aber es fängt die Herbst-/Winter-Stimmung auf diesem s/w-Film hervorragend ein! Durch den Bogen hindurch habe ich dann den Kirchturm fotografiert, auch wenn das Objektiv dafür leider etwas zu sehr im Normal-Bereich liegt. (1/300s, f/8.) Auch hier bin ich glücklich überrascht, wie gut das Objektiv abbildet, zumindest bei diesen hohen Blendenzahlen: Die Uhr ist bis in kleinste Details erkennbar, der Gockel auf der Kirche ist in allen Details zu erkennen und man hat keine Probleme, das Schild unten links zu lesen. Gut, so weit runter gerechnet jetzt nicht mehr wirklich, da setzen dann irgendwann die JPG-Artefakte ein, aber im Original kann man jeden einzelnen Vogelschiss auf dem Kirchdach erkennen. OK, nicht, dass man das jetzt wollte, aber man könnte, wenn man denn die entsprechende Neigung verspürte! ![]() Die eigentliche Attraktion Blankenbergs ist jedoch die Burganlage, die allerdings leider auf Grund der Corona-Pest gesperrt ist. (1/300s, f/8.) Normalerweise hätte ich nämlich zwischen den Türmen und im Garten sicher auch noch einige Fotos gemacht. So habe ich aus dieser Perspektive zugeschlagen. Hoch thront die Mauer und die Türme auf dem Vorsprung, umgeben und eingerahmt von Bäumen. Gute Bild. Die Laterne stört mich etwas, aber die ist schwer nicht im Bild zu haben. Nächstes Mal bring ich einfach die Kettensäge mit! ![]() Die Burgmauer ist die erste Aufnahme, bei der ich es dann mal gewagt habe, von der Unendlich-Einstellung des Objektivs weg zu gehen; zum Ausgleich bin ich gleich noch eine Blendenstufe hoch gegangen. (1/150s, f/11.) Wie ich je bereits berichtet habe, ist der Messsucher an der Kamera ziemlich verstellt, weshalb ich gerne mit dem Tele auf der DSLR die Entfernung ausgemessen und das Ergebnis dann mit dem Messsucher verglichen habe, um ein ungefähres Gefühl dafür zu bekommen, wie stark der nach geht. Dieses Bild ist jedenfalls bei einer Einstellung von 15 Metern entstanden, während der Messsucher eher so 5 haben wollte. Da ich aber auf jeden Fall erst mal ein scharfes Bild haben wollte, habe ich halt f/11 gewählt, insbesondere auch, weil die Mauer sich ja etwas vom Betrachter weg dreht und ich wirklich alles scharf haben wollte. Dadurch sind uns die folgenden beiden Beobachtungen möglich: 1.) Bei f/11 wird das Bild schon wieder unschärfer, die maximale Schärfe der Optik liegt offenbar bei f/8. 2.) Die Entfernung hat besser zum Baum links gepasst als zum Rest des Bildes; die Mauer empfinde ich zumindest als weniger scharf und der Hintergrund ist tatsächlich etwas verschwommen, wenn man sich die Horizontlinie mit den Bäumen darauf genau anguckt. (Dieser Effekt ist in der größeren Version des Bildes natürlich viel besser zu sehen, aber - wie gesagt - ich wollte nicht jedermanns Datenkontingent sprengen! ![]() Da wir das Burggelände also nicht betreten konnten, sind wir weiter an der Stadtmauer entlang zurück und schließlich unter dieser hindurch, wo ich mich umgedreht und dieses Foto gemacht habe. (1/200s, f/8.) Man beachte auch, dass unten links bei der Filmentnahme etwas Licht eingedrungen ist, was interessante Effekte produziert hat. Das hatten wir weniger ausgeprägt auch schon auf dem vorhergehenden Bild. Das Bild an sich ist etwas überlastet mit der dicken Mauer, dem Turm und dem vielen Gebüsch am Rande, aber das macht auch zugleich seinen Reiz aus, die sich nach oben schlängelnde Treppe mit ihrem Geländer, der Schattenwurf auf den Natursteinen, die Fusseln am Himmel, die ich nicht weg retuschiert habe. Achnee, Moment, die gehören da ja gar nicht hin! ![]() Der Turm im Gegenlich ist auch ein Experiment, nämlich wie das Filmmaterial und vor allem die Optik auf direktes in-die-Sonne-zielen reagiert. (1/300s, f/11.) Ich muss sagen: Erstaunlich gut. Ich habe vielleicht sogar etwas zu vorsichtig belichtet, eine Blendenstufe weniger wäre schon drin gewesen. Das Objektiv macht relativ wenig Flares und nur einen punktförmigen Ghost genau gegenüber der Sonne. Sonnenstrahlen sind nur sehr rudimentär ausgebildet, geben dem Bild aber ein gewisses Etwas. Insgesamt: Ein Experiment, von dem ich nicht viel erwartet habe. Dafür ist es ganz OK geworden. Das nächste Experiment war die Glocke hinter der Kirche. (1/100s, f/3,5.) Zum einen wollte ich hier auch mal längere Zeiten und gleichzeitig weit offene Blende testen, zum Anderen aber auch die Entfernung weiter eichen: Habe wieder mit dem Tele genau ausgemessen, wie weit das PX auf der Glocke entfernt ist (2m - bei der Entfernung weicht der Messsucher erstaunlicherweise kaum mehr ab, was bestimmt wieder an irgendeinem Logarithmus liegt, der sich in der Konstruktion eines solchen versteckt ![]() ![]() Das andere Bild, das ich im Kirchhof gemacht habe, ist ebenfalls ein Experiment, dieses Mal aber eher mit Schatten und Licht. (1/50s, f/5,6.) Hier habe ich die relative Dunkelheit ausgenutzt und mal nur bis in den mittleren Bereich abgeblendet. Die relativ lange Belichtungszeit hat das Bild hier schon minimal verwackelt, ich bin ja nicht so für meine ruhige Hand bekannt. Die Entfernung hatte ich uf ca. 4 Meter eingestellt, was ungefähr korrekt war, aber in der Bewegungsunschärfe macht das keinen erkennbaren Unterschied. Wenn ich ein Stativ gehabt hätte, wäre dieses Bild sehr gut, so ist es leider etwas meh. Immerhin, das, was ich testen wollte, habe ich herausgefunden. Von hier aus noch die andere Richtung ums Dorf geschlichen und durch das hier aufgestellte Fenster hindurch die Burg fotografiert. (1/300s, f/8.) Ein guter Test für die Tiefenschärfe bei dieser Blende: Während die Burg praktisch im Unendlichen liegt (worauf ich das Objektiv auch eingestellt hatte), ist das Fenster nur wenige Meter entfernt. Trotzdem ist es nur minimal unscharf. Im Stern im Fensterladen oben rechts sind noch sämtliche Strukturen zu erkennen, ebenso die einzelnen Lämpchen der Lichterkette. Schade, dass das Bild etwas schief geraten ist. Ein Viehzeug darf bei meinen Fotos ja nie fehlen, deswegen haben wir den Schafen noch einen Besuch abgestattet. (1/300s, f/5.6.) Perfekt die Entfernung eingestellt - ca. 7m - und auch sehr gut die Belichtung geraten. Sowohl Vorder- als auch Hintergrund weisen ein ganz kleines Bisschen Unschärfe auf - der Hintergrund jedoch merklich mehr, genau wie ich es haben wollte. Das Schaf hingegen ist so scharf und glotzt außerdem völlig unbeteiligt in die Gegend. Schönes Bild, an dem ich kaum etwas auszusetzen habe! Zu guter Letzt noch mal Kirchturmspitze und Stadtmauer mit Bäumen drumherum (1/300s, f/8.) Von der Sorte hatten wir ja jetzt schon einige, trotzdem ist auch dieses irgendwie besonders. Die Äste, die oben ins Bild ragen, geben Tiefe, sind bei f/8 aber noch immer extrem scharf. Der Schattenwurf auf die Mauer zeigt die tiefstehende Wintersonne an. Die durchbrochene Mauer öffnet etwas den Raum. Die Kirchturmspitze sticht in den Himmel wie ein Zeiger. Ich phantasier mir hier wieder was zusammen... ![]() Fazit: Wenn das Wetter wieder besser wird, lade ich den nächsten Film in die Ikonta und ziehe wieder los. Denn auch der zweite, den ich am nächsten Tag hier auf dem Dorf verschossen habe, ist ganz gut geworden. Nur sollte ich wohl tatsächlich den Wechselsack zur Filmentnahme verwenden und vielleicht auch über ein paar Hüllen nachdenken, denn gerade der zweite Film hat doch etwas viel Licht abbekommen. Aber das werdet ihr dann demnächst, wenn es so weit ist, ja selber beurteilen können.
Geschrieben von Jan
in Analogfotografie, Geocaching, Schwarzweiß, Wandern
um
08:58
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