Skip to content

Schwarz-weiß und analog, Teil 295: Hennefer Prä-Kirmes

Foma 400 @ 800 #14, September 2024
  • Minolta Dynax 5, Minolta AF 50mm 1:1.7 (22), Minolta AF 28mm 1:2.8 (22), Minolta AF 100-200mm 1:4.5 (22)
  • Entwicklung: Microphen Stock #4 13:30+30%*17:30 20°; Adofix 1+5 #14 6:30 20°, Adoflo 1+200
Fotoreste. Film war noch in der Kamera. Muss ja auch weg. Also die Kamera geschnappt und raus vor die Tür, einmal runter nach Hennef. Mal sehen, was die beiden Objektive, die ich damals noch neu hatte, so können. Wieder kommt das 50er gar nicht zum Einsatz. Sowas! Wieder gehe ich etwas schneller durch die Bilder durch, denn was die Objektive können, sehen wir seit einem halben Jahr ja regelmäßig, seit ich die praktisch immer auf der α7 drauf habe.

Ich freue mich ja immer, wenn sich das Bokeh dreht, ich bin ja so ein kleiner Perversling, und mit dem 100-200mm Zoom lässt sich das praktisch immer irgendwie bewerkstelligen. (100-200mm @ 200mm, 1/250s, f/8.) Das habe ich bereits hier auf diesem ersten Film festgestellt, den ich damit gemacht habe. Erstaunlicherweise sogar bei weit geschlossener Blende. Ich mein, das Bild von den Disteln ist ja direkt um beinahe zwei EV abgeblendet! Das ist für mich ja schon eher sehr selten bis unmöglich! (An der Stelle übrigens hilfreich, dass ich den Film zum Pushen vorgesehen hatte! Da kann ich auch nicht so leicht verwackeln.)


Gleiches gilt bei den Pferden auf der Weide. (100-200mm @ 200mm, 1/1000s, f/8.) Wobei hier noch Luft nach oben gewesen wäre. Die hätten durchaus ein bisschen heller daher kommen können, so eine Blende ungefähr. An den Ecken kann man hier gut sehen, was ich auch immer bei den digitalen Fotos zu bemängeln habe: Die sind schon deutlich dunkler als die Mitte des Bildes, und auch hier habe ich kräftig abgeblendet.

Dann hinten rum durch den Wald ins Nachbardorf, wo ich scheinbar als erstes mal einen Jesus mitgenommen habe. (28mm, 1/500s, f/4.) Das ist der um die Ecke vom Denkmal, wenn ich mich nicht täusche. Passt jedenfalls auch dazu, dass ich als nächstes das Fachwerkhaus fotografiert habe, das damals gerade frisch renoviert in der Sonne gestrahlt hat. (28mm, 1/4000s, f/4.) Da hätte ich wohl gut noch 10 Meter ran gehen können, das Auto unten rechts stört mich doch sehr. Ansonsten eignet sich das 28er eher für letzteres Motiv. Der Jesus erscheint mir doch ein wenig sehr verloren, da so im Weitwinkel. (Frage mich nebenbei, wo die Kratzer auf den Negativen her kommen! Sind jetzt nicht die ersten, bei denen mir das auffällt.)


Am Besten von den weitwinkeligen, die ich bisher hier hatte, gefällt mir die Warther Kirche. (28mm, 1/2000s, f/8.) Gar keine Fahne am Mast? Ungewöhnlich. Sonst weht da doch zumindest immer die Regenbogenflagge. Aber auch hier hätte ich gerne noch ein paar Meter nach vorne gehen können. Etwas viel Gebüsch an den Rändern. Das liegt aber auch daran, dass ich ja auf dem Weg in die Stadt war, also hier gar nicht weiter den Hügel zur Kirche hoch bin.

Denn auf dem Marktplatz waren die Vorbereitungen für die Kirmes im Gange. (28mm, 1/500s, f/8.) Der Typ am rechten Rand ist mir gar nicht so wirklich aufgefallen, als ich das Bild gemacht habe. Liegt daran, dass der Sucher der Dynax 5 leider nicht 100% abdeckt. Und daran, dass der mir beim Kabelwickeln halt ins Bild gelaufen ist. Übrigens nicht genau hinschauen: Das ist ein richtiges Dick Pic! Was man heutzutage alles auf dem Rummel aus dem Losbuden-Automaten ziehen kann! Dann doch lieber Kuschel-"Tiere"! (28mm, 1/750s, f/8.) Ich weiß nicht, ich schätze mich ja jetzt nicht unbedingt als prüde ein, aber mit so 'nem Riesenpimmelchen kuscheln? Andererseits, bestimmt ein ganz brauchbares Seitenschläferkissen. ;-) Und die Eltern kann man damit sicher auch schocken, wenn man als 14-jähriges Mädel damit nach Hause kommt und verkünden kann, dass man das vom Freund geschenkt bekommen hat! :-D Verdammt, jetzt will ich auch einen! Naja, ist ja bald wieder Kirmes!


Wo war ich? Ach, am Riesenrad wurden gerade die Gondeln eingehängt. (28mm, 1/3000s, f/8.) Hier waren die gepushten ISO 800 schon tatsächlich fast zu viel. Der Himmel war doch schon recht hell. Sunny 16 hell. Finde das tatsächlich ganz hübsch, wie sich das Riesenrad da so in die "Skyline" von Hennef einfügt. Und ein Detail einer der Gondeln habe ich auch noch mit nach Hause gebracht. (100-200mm @ ~120mm, 1/4000s, f/5,6.) Eines der interessanteren Fotos auf diesem Film!

Nachdem ich meine Stadtbesorgungen dann auch schon erledigt hatte - wahrscheinlich bin ich dem Herrn B vom Fotoladen wieder wegen meiner D610 auf die Nüsse gegangen -, habe ich mich dann auch recht flott auf den Weiterweg gemacht und es dieses Mal tatsächlich bis zur Kirche geschafft. Also, der anderen, der in der Stadt. Und hier den Turm mit genommen. (100-200mm @ 100mm, 1/1500s, f/8.) Kann mich nicht erinnern, weshalb ich nicht drinnen war, denn der Pushfilm wäre dafür glaube ich ganz geeignet gewesen, innen auch ein paar Bilder zu machen. Stattdessen noch ein Bild außenrum gemacht, damit man die starken Mauern einschätzen kann, die hier das Dach halten. (28mm, 1/750s, f/8.) Wie man merkt, ich habe recht viele Fotos bei weit geschlossenen Blenden gemacht. Ist ja eher ungewöhnlich für mich. Aber bei Architektur bietet sich das ja auch immer an.


Scheinbar bin ich tatsächlich noch bis an die Sieglinden-Brücke gelaufen. (28mm, 1/2000s, f/5,6.) War ich tatsächlich zu Fuß unterwegs oder hatte ich doch das Rad dabei? Kommt mir nach einem langen Weg vor, das alles zu Fuß zurück zu legen?! Ich sollte die Fotos nicht fast ein Jahr rum liegen lassen, bevor ich sie verarbeite. Ich kann mich nicht mehr erinnern. Jedenfalls auch ein hübsches Bild, das ich nachträglich allerdings ein bisschen gerade gerückt habe. Was wir hier sehen, ist also nicht mehr die ganze Negativfläche, sondern ein ganz kleines bisschen rein gecroppt.

Und zu guter Letzt noch dieses sehr hübsche Katze! (100-200mm @ 200mm, 1/750s, f/4,5.) Und ja, ich erinnere mich, dafür bin ich vom Rad abgestiegen! Siehste, macht ja doch alles Sinn! Wirklich eine sehr hübsche Mieze! Auch, wenn sie auf diesem Foto ein bisschen skeptisch drein blickt! Ja, man muss auch immer für die Fototouris still halten! ;-)

Nächses Mal: Ein ganzer Film Hennefer Stadtfest, mit dem ich des Schwiegervaterns alte Dynax 300xi getestet habe, inklusive des Kit-Normal- und Fs (vom Trekdinner) Tele-Zoom. Die kann ja nur Programmautomatik und ich bin echt schwer beeindruckt, dass die anständige Fotos hin bekommen hat!

Schwarz-weiß und analog, Teil 294: Oberkassel

Foma 400 @ 800 #14, September 2024
  • Minolta Dynax 5, Minolta AF 50mm 1:1.7 (22), Minolta AF 28mm 1:2.8 (22), Minolta AF 100-200mm 1:4.5 (22)
  • Entwicklung: Microphen Stock #4 13:30+30%*17:30 20°; Adofix 1+5 #14 6:30 20°, Adoflo 1+200
Und es war Sommer und wir haben uns zum Trekdinner in Oberkassel getroffen. Deswegen hatte ich den 400er Film auf 800 gepusht, weil ich vor hatte, die Leute auch im fahlen Licht der Flammkuchenkneipe zu fotografieren. Natürlich habe ich die Hauptsache des Films trotzdem wieder draußen verbraten. Da ich das schon vorher gesehen hatte, habe ich die Dynax 5 meiner Frau verwendet, weil die einerseits draußen bis zu 1/4000s schnell ist, ich andererseits aber auch drinnen das 50/1.7 so weit öffnen kann, bis ich genug Licht habe, es aber trotzdem noch gleichzeitig einigermaßen scharf ist. Nicht, dass ich nicht auch die anderen Objektive verwendet habe. Ich glaube, damals hatte ich das 100-200mm ganz neu in meiner Sammlung.

Das Ergebnis sind jedenfalls diese etwas mehr als 20 Bilder, die ich jetzt mal eben schnell durch gehen möchte. Das einzig Neue an diesem Film ist schließlich das Push des Foma um eine EV, und da kann ich direkt vorweg verraten: Kann man machen. Das Microphen macht hier einen guten Job mit dem billigen Film. Sieht fast besser aus, als Box Speed mit Adonal! ;-) Etwas kribbelig in den hellen Bereichen, aber Korn ist ja bekanntlich gut! :-D

Es fängt an mit ein bisschen Fachwerk. (28mm, 1/4000s, f/8.) Oh ja, es war abends doch noch heller als ich gedacht hatte. Aber f/8 ist bei "Architektur" ja auch nicht unbedingt falsch. Trotzdem ein bisschen langweilig geworden, das Bild. Da gefällt mir der Kaugummiautomat um die Ecke schon besser. (28mm, 1/350s, f/8.) Auch wenn er etwas schief ist. Ich gebe dem Weitwinkel die Schuld (und meiner verknickten Optik).


Auf dem Schulhof der örtlichen Schule steht eine Schlange aus Beton und Glitzersteinen, die ich mal ganz aus der Nähe untersucht habe. (28mm, 1/4000s, f/2,8.) Interessant, wie das Licht sich in den dunklen Steinen bricht und spiegelt. Dann war es aber mal Zeit, das Tele drauf zu machen und die Laterne auf besagtem Schulhof auch noch mit zu nehmen. (100-200mm @ 100mm, 1/4000s, f/4,5.) Sehr interessantes Bild geworden, mit den Fähnchen-Wimpeln im Gegenlicht und dem leuchtenden Leuchtmittel in der Laterne. Frage mich, warum die das so früh am Abend schon an hatten, haben die keine "intelligente" Steuerung, die weiß, wann Sonnenuntergang ist?

Ich weiß ja nicht, wie es jetzt da zZt aussieht, aber damals war da ja eine riesige Baustelle rund um die Schule (und vor dem Flammkuchenladen). Da habe ich dann mal diesen Bagger mit genommen. (28mm, 1/3000s, f/2,8.) Leider ist auch eine der Streben des Bauzauns mit da rein geraten und erstaunlich störend geworden. Die Krake/Oktopus auf dem Schulhof hingegen ist ganz gut geworden. (28mm, 1/2000s, f/8.) War wirklich eigentlich viel zu hell, um den Film zu pushen. Aber die Kamera macht hier richtig gute Arbeit. Stelle immer wieder fest: Minoltas waren damals echt nicht schlecht und diese hier ist ja so ziemlich das neueste an Filmkamera, was es damals gab. Leider ist sie doch etwas plastiklastig. Aber so richtig vermessen tut sie sich praktisch nie.


Da wir noch lange Zeit hatten, sind wir noch ein bisschen spazieren gegangen und an diesem LKW im Sandkasten vorbei gekommen. (100-200mm @ 200mm, 1/2000s, f/8.) Hier wiederum ergänzt sich die schnelle Belichtungszeit mit der recht weit geschlossenen Blende auf kurze Entfernung ganz gut. Ich glaube fast, das ist das beste Bild, das ich an jenem Abend gemacht habe! Könnte ich mal einen Abzug von machen!

An der Kirche habe ich dann mal den Jesus am Kreuz aufs Korn genommen, da ich an denen ja auch immer nur schwer vorbei gehen kann, ohne ein Bild zu machen. (100-200mm @ ~135mm, 1/1000s, f/4,5.) Schon recht schattig hier hinter dem Gotteshaus und dementsprechend recht kontrastarm. Aber ein recht interessantes Bokeh, das das Telezoom da im Hintergrund macht. Hätte mal noch ein paar Meter zurück gehen sollen und weiter rein zoomen. Aber dann hätte ich wohl diesen Winkel mit den Bögen im Hintergrund nicht hin bekommen.


Flusenblumen dürfen ja auch nie fehlen. (100-200mm @ 200mm, 1/250s, f/4,5.) Hier bin ich trotz Push schon recht nah an dem, was aus der Hand geschossen noch funktioniert. Aber so eine Gelegenheit für eine hinterleuchtete Aufnahme in den Schatten hinein konnte ich jetzt auch nicht verstreichen lassen. Sieht sehr gut aus! Danach sind wir dann runter zum Rhein, wo ich mich mit den vorbeifahrenden Schiffen vergnügt habe. (100-200mm @ ~150mm, 1/3000s, f/4,5.) Die beiden Alten unten an der offenen Tür, eh: Ich hätte ja Angst, rein zu fallen!

Die Beschilderung der Wasserstraße fasziniert mich ja auch immer wieder. (28mm, 1/4000s, f/4.) Liest die eigentlich irgendwer, wenn er auf dem Rhein unterwegs ist? Kann man die überhaupt lesen, so weit weg wie die von der Fahrrinne sind? Selbst mit Fernglas kommt mir das schwer vor. Die Graffiti auf der Mauer des Bahndamms sind da sicher einfacher zu sehen, wenn auch nicht zu entziffern. (28mm, 1/2000s, f/11.) Der Pilz ist jedenfalls geschockt, dass ich f/11 eingestellt hatte! ;-)


Aber hauptsächlich guckt man sich ja Schiffe an, wenn man am Rhein spazieren geht. (100-200mm @ 200mm, 1/2000s, f/8.) Die Leonie kam mir da ganz recht, vor allem mit dem Ausflugsboot und der Fähre im Hintergrund. Das sind drei zum Preis von einem! ;-)

Jo, und dann kommt es auch vor, dass sich die Frachter unterwegs begegnen. (100-200mm @ 100mm, 1/2000s, f/8.) Ganz nett mit dem Posttower im Hintergrund. Aber ich glaube, das zweite Bild vom Heck im glitzernden Gegenlicht ist da doch noch einen Tacken besser. (100-200mm @ 100mm, 1/3000s, f/8.) Die schlapp runter hängende Fahne zeigt es an: Es war recht windstill an jenem Abend im spätsommerlichen September.


Um zu dokumentieren, wie wenig Wasser mal wieder im Rhein war, habe ich dann durch die Hecke noch diese Buhne mit Signalzeichen mitgenommen. (28mm, 1/3000s, f/8.) Wie man sieht, es zog sich auch langsam etwas zu, der Himmel wird immer bedeckter. Und gut zu erkennen: Die Strömung, das aufgewirbelte Wasser, das die Schiffe hinter sich her ziehen. Und dann hatte da noch jemand sein Fahrrad an diesen Pöller gefesselt, da konnte ich auch nicht nein sagen. (28mm, 1/1500s, f/2,8.) Endlich mal wieder ein Offenblendenbild! Hat aber nicht geholfen, auf die Entfernung und mit der Brennweite werden die Gebüsche auch so nicht richtig unscharf. ;-)

Mehr Graffiti gibt es hier weiter unten bei diesem Gebäude am Wegesrand. (28mm, 1/1000s, f/8.) Schöner Schattenwurf auf der Street Art. Ganz gut geworden. Habe nur leider vergessen, was das genau für ein Gebäude war. Ist ja auch schon wieder fast ein Jahr her. Aber ich erinnere mich, dass da was besonderes dran war.


Sind dann, statt am Rhein den gleichen weg zurück zu latschen, durchs Wohngebiet und ich habe dort ein Bobbycar mit genommen. (28mm, 1/2000s, f/2.8.) Wenn man ganz nah ran geht, klappt das auch mit dem Bokeh im Hintergrund! ;-) Ich glaube, da standen mehrere ausgediente Kinderspielzeuge rum, so als Erinnerung, hier langsam zu fahren! Wobei, ich habe nicht viel bewegten Verkehr gesehen, eigentlich nur stehenden, wie diesen alten Ford, der genau so heruntergekommen aussieht wie mein Civic, aber noch ein ganzes Stück älter ist. (28mm, 1/350s, f/4.) Autos aus meiner Jugend! Das war so mit das erste, was in den frühen 1990erm, vielleicht auch schon den späten 1980ern so rund gelutscht daher kam. Wie diese Colani-PCs vom Vobis damals, erinnert sich da noch wer außer mir dran?! :-D

Dann noch ein bisschen Fachwerk eingesammelt. (28mm, 1/3000s, f/5,6.) Interessant, dass die Häuser hier in der Nähe des Ufers alle so hohe Mauern haben. Hilft das tatsächlich, wenn das Hochwasser kommt?


Schließlich dann noch die Kirche aufs Korn genommen, einmal in der Totalen (28mm, 1/1500s, f/5,6) und einmal die Kirchturmuhr als Detail (100-200mm @ 200mm, 1/3000s, f/5,6.) Beides ganz nette Fotos mit ein bisschen Zeugs im Vordergrund, um den recht leeren Himmel im Hintergrund auszugleichen. ;-)

So, und jetzt am Ende dieser Bilderstrecke frage ich mich: Hatte ich das 28mm da auch gerade neu, wie das Zoom? Kann eigentlich nicht sein, oder? Aber ich habe kein einziges Mal das 50er verwendet. Seltsam. Dabei hätten sich da durchaus Möglichkeiten geboten, bei den Motiven. OK, scheinbar schon! Hatte ich ganz vergessen, dass ich die beiden praktisch gleichzeitig erworben hatte.

Nächstes Mal: Ein paar Fotos von der Hennefer Kirmes, um die Restbilder voll zu machen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 262: Müllverbrennungsanlage Bonn

Kentmere 400 #8 @800, 4. Oktober 2023
  • Minolta Dynax 5, Minolta 50mm 1:1.7
  • Entwicklung: Ilford Microphen Stock, 10:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (17.?), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Und dann war da noch der Besuch in der Müllverbrennungsanlage letzten Oktober. Wird ja wohl mal langsam Zeit, dass ich den Bildern, die ich amals mit der Minolta gemacht habe, einen Text verpasse, damit ich sie endlich mal veröffentlichen kann. Ich werde mich allerdings ein bisschen kürzer fassen als sonst, schließlich habe ich damals zu dem Besuch schon was geschrieben, und die Dynax 5 mit dem 50/1.7 ist ja jetzt auch nicht brandneues Material. Das wird hier also eher ein Eintrag zum Angucken denn zum Lesen neuer Erkenntnisse. (Außer, dass der Kentmere 400 sich bei einer Blende Push eigentlich genau so verhält wie ungepusht, finde ich. Ich sehe da so gut wie keinen Unterschied.)

Bereits kurz nachdem ich den Film eingelegt hatte, musste ich ein paar Testfotos machen. Das war noch draußen vor der Tür und bei der eingestellten Empfindlichkeit stoßen wir schon sehr schnell an die Grenzen der Kamera. Die kann zwar gute 1/4000s als schnellste Zeit, aber es war dann doch noch recht hell für einen Tag im Oktober. (Mast mit Wand: 1/2000s, f/4; Lebensgefahr: 1/1000s, f/8; Greifer-Detail: 1/4000s, f/2,8; Greifer: 1/2000s, f/4.) Wie man sieht, hatte ich mal wieder die üblichen Probleme, die Kamera gerade zu halten. Das ist ja nichts Neues, aber bei der doch recht modernen, kleinen und leichten Minolta scheine ich da immer mehr Probleme zu haben als bei den schweren alten Klötzen, die ich sonst so verwende. Die richten sich scheinbar von alleine nach der Schwerkraft aus. ;-)


Dann auf dem Gelände haben sich alle aus unserer Geocaching-Gruppe auf die Waage an der Einfahrt gestellt und zusammen haben wir nicht mal 2 Tonnen geschafft. Ts, sowas! (1/500s, f/4). Man sollte meinen, dass wir die Marke hätten knacken können, schließlich waren wir ja so 25, 30 Leute, wenn ich mich recht zurück erinnere.

Auf dem Gelände selber habe ich mir dann noch ein bisschen die Gebäude vorgenommen. Die machen sich auf dem s/w-Film ja auch ganz gut. Allerdings habe ich den Eindruck, ich hätte für mehr Kontrast glatt noch eine Stufe weiter pushen sollen. Es war zwar hell, aber scheinbar dann doch etwas milchig. (Schornstein: 1/4000s, f/4; Wendeltreppe: 1/500s, f/8.)


Mehr zu sehen gibt es im "erweiterten Eintrag". Schließlich habe ich an jenem Tag eine ganze 36er Rolle verballert, das ist schon recht viel für einen Artikel. Also, selbst bei meinem Durchsatz in letzter Zeit. ;-) KLICK! "Schwarz-weiß und analog, Teil 262: Müllverbrennungsanlage Bonn" vollständig lesen

Schwarz-weiß und analog, Teil 217: Ein Trekdinner in Siegburg (mit Mittelaltermarkt)

Kentmere 400 #2, 3. Dezember 2022
  • Minolta Dynax 5, Minolta AF 50mm 1:1.7 (22)
  • Entwicklung: Microphen Stock (4. Verw.), 17:00 Minuten (Push 2 = ISO/ASA 1600), 20°C, Adofix Plus 1+5 (5.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Da das mit der Push-Entwicklung vom Kentmere 400 beim letzten Trekdinner ja so hervorragend geklappt hat, habe ich mir gedacht, mach ich das doch diesen Monat wieder. Vor allem, weil uns auf dern Mittelaltermarkt in Siegburg begeben wollten, wo es entsprechend viele Motive nebenbei im Angebot gibt, die ich natürlich alle mitgenommen habe. Weil die kleine Minolta meiner Frau sich zu diesem Zwecke als recht geeignet erwiesen hatte, habe ich wieder die mit dem passenden 50mm dafür genommen. Eine ziemlich gute Kombination, diese Kamera und das schön lichtstarke 1:1,7er. Das hat einen recht flotten Autofokus-Motor und die Kamera misst hervorragend.

Geparkt hatten wir unten jenseits meiner alten Schule, weshalb wir die Ringstraße hoch sind, wo ich als erstes Motiv diese Dose Ice Tea Pfirsich gefunden habe. (1/1000s, f/2,8.) Etwas schief, aber ansonsten ein witziges Foto, finde ich. Besonders mit der ausgeprägten Unschärfe im Hintergrund. Das ist übrigens der Zaun, der das Schulgelände vom Rest der Stadt trennt. Es hat sich zwar viel verändert an meiner alten Schule, aber das ist die letzten 30 Jahre gleich geblieben.

Nebenan steht noch immer die alte Kapelle, die ich dann auch mal direkt aufs Korn genommen habe. (1/500s, f/8.) Hihi. Aufs Korn? See what I did there? :-D Dabei ist der Film selbst nach dem Pushen nur mäßig körnig, ich bin immer wieder erstaunt. Wobei der schon kräftigen Kontrast ausbildet, selbst bei dem eher bedeckten Schmuddelwetter, das wir da an diesem Samstag im Dezember hatten. Aber das mag ich ja. Kontrast kann man ja gar nicht genug haben, fast so wie Hintergrundunschärfe! ;-) Gut, die fehlt bei f/8 in diesem Bild natürlich. Aber immerhin habe ich es geschafft, dass die Kapelle die hässliche Baustelle am Rathaus komplett verdeckt. Gefällt mir gut, das BIld.


Da wir noch etwas Zeit hatten, sind wir noch ein bisschen durch die Geschäfte, bevor wir uns mit den anderen getroffen haben; so waren wir auch kurz im Kaufhof - der nächstes Jahr ja dann wohl endgültig zu gemacht wird, was aber auch nicht so erstaunlich ist, wenn die Schaufensterpuppe einem da den Stinkefinger zeigt! :-D (1/90s, f/4.) Ein ziemlich albernes Foto, zugeben, aber dafür ist es doch erstaunlich gut geworden. Schon witzig, wie viel Spielraum einem so ein Push in den Belichtungszeiten gibt. Bei Nennempfindlichkeit hätte ich hier wohl Blende und Zeit halbieren müssen, was sicher nicht so gut raus gekommen wäre, weil ich ja a) immer alles verwackel und b) auch aufgrund meiner Blindheit den Fokus nicht immer treffe, selbst mit Autofokuskameras. ;-)

Ich glaube, eines der besten Bilder, die ich seit langem fabriziert habe, ist das von den Weihnachtsmännern mit dem beleuchteten Weihnachtsbaum im Hintergrund. (1/350s, f/4.) Dadurch, dass ich hier gut abblenden konnte, habe ich unglaublich schöne Siebenecke im Hintergrund - das Minolta 50mm hat eine sehr schöne Blende für sowas, finde ich. Die Weihnachtsmänner sind perfekt getroffen, die zweite Reihe ist bereits leicht unscharf, und je weiter man nach hinten guckt, verschwimmen sie immer mehr. Perfekt. Bin ich extrem stolz drauf!


Nachdem wir uns mit den ersten Mit-Trekkies am Bahnhof getroffen hatten, sind wir wieder in dieses vegane Café gegangen, wo es dieses hübsche Herz zu fotografieren gab. (1/45s, f/4.) Wenn ich mich gleichzeitig nach unten abstützen kann, bekomme ich auch leicht zu lange Zeiten aus der Hand noch gut gehalten. (Meine Frau hat da ja scheinbar ein noch ruhigeres Händchen, die kann ja Bilder aus der Hand schütteln, die eigentlich gar nicht möglich sein sollten. Bin ich immer wieder fasziniert.) Aber zurück zum Foto: Auch nicht schlecht, könnte ich denen mal anbieten, dass sie das bei sich aufhängen. So als kleine Ausstellung. ;-)

Wenn ihr wissen wollt, wie es mit unserem schwarz-weißen Trekdinner weiter ging: Klick! ;-) "Schwarz-weiß und analog, Teil 217: Ein Trekdinner in Siegburg (mit Mittelaltermarkt)" vollständig lesen

Schwarz-weiß und analog, Teil 212: Morgendlicher Dorfspaziergang

Kentmere 400 #2, November 2022
  • Minolta Dynax 5, Minolta AF 50mm 1:1.7 (22)
  • Entwicklung: Microphen Stock, 13:00 Minuten (Push 2 = ISO/ASA 1600), 20°C, Adofix Plus 1+5 (3.), 4:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Wenn man schon nicht schlafen kann, dann kann man auch aufstehen und den Rest des Films voll machen, den man am Vorabend angefangen hatte. Dann kann man das Experiment mit dem Pushen auch gleich zu Ende bringen und entwickeln. Zu diesem Zweck bin ich also am Sonntag nach unserem Trekdinner einfach mal eben durchs Dorf und habe mal probiert, was passiert, wenn man drei oder vier EV mehr zur Verfügung hat.

Den Anfang macht die Weihnachtsbeleuchtung der Nachbarn gegenüber. (1/45s, f/2,8.) Schön: Die Sterne um die einzelnen LEDs! Wierd: Die Halos, die sich bei der Entwicklung teilweise um die Lämpchen gebildet haben. Spannend: Das sehr grobe, kontrastreiche Korn in der Hintergrundunschärfe. Insofern: Ein sehr spannendes Foto, bei dem ich immer wieder länger hin schauen muss, um alle versteckten Eigenartigkeiten zu finden. Zum Beispiel diese Spinnwebe in der linken oberen Ecke, fasziniert mich total, wie scharf und hell die sich da gegen die Dunkelheit im Hintergrund abhebt.


Danach haben wir da die Kerzen, die bei den Nachbarn unten an der Talstraße von außen auf der Fensterbank standen. (1/45s, f/4.) Um etwas mehr Tiefe ins Bild zu bringen, habe ich hier lieber eine weiter geschlossene Blende genommen, statt auf die 1/60s zu beharren, die man bei der Normalbrennweite im allgemeinen nicht unterschreiten sollte. Das Ergebnis sind zwei knackscharfe Teelichte, die an diesem nebeligen Morgen ein bisschen Licht ins Dunkle brachten.

In diesen beiden eher schattigen Ecken konnte ich so jedoch nicht wirklich die Reaktion dieser Film-Entwickler-Push-Kombination auf mehr Licht testen. Das kommt aber gleich im nächsten Bild mit den Lampignons, das glaube ich eines der besten auf der Rolle ist! (1/350s, f/1,7.) Klasse Bokeh mit mäßigem Kornrauschen, tolle Schärfe im vordersten Lampignon, faszinierendes Bild! Gefällt mir richtig gut, dabei war das auch nur so ein Schnappschuss nebenbei.


Und dann habe ich die Nachbarin mit ihrem Hund getroffen. (1/1500s, f/2.) Und durch schieren Zufall habe ich hier durch einfaches Draufhalten genau den Fokus in das rechte Auge (also, sein linkes) gesetzt und das perfekte Hundeportrait produziert! Hätte ich mehr Zeit gehabt, ich hätte natürlich eher f/4 genommen, aber gerade durch diese wirklich sehr geringe Schärfentiefe wirkt das Bild einfach total weich und warm, obwohl es so ein grauer Morgen war. Ist das das beste Bild auf der Rolle? Ich weiß nicht, aber ich vermute es!

Etwas nebelige Herbststimmung gefällig? (1/180s, f/8.) Es wurde langsam heller und dadurch ist der Nebel ein bisschen ausgewaschen, aber trotzdem noch erkennbar. Die Wiese davor wirkt unnatürlich kontrastreich, aber das macht ja auch der Push-Prozess. Ein einsamer Vogel auf der Erdungsleitung rundet dieses herbstlich-depressive Motiv nach oben ab. Gut.


Und zu allerletzt noch die Scheune, durch die Blätter der den Zugang zu Feld umgebenden Bäume hindurch, eines meiner neuen Standard-Test-Motive. (1/125s, f/8.) Auch hier: Extremer Kontrast, aber das macht das Bild nur noch interessanter. Der Himmel ist praktisch komplett durchbelichtet, man kann die Stromleitungen kaum noch erkennen. Sehr interessante Körnung, durch die hindurch man gerade noch genug Details in der Scheune ausmachen kann. Interessant.

Fazit: Auch bei mehr Licht kann man den Film durchaus um zwei Stufen gepusht verwenden, auch wenn das eigentlich nicht nötig wäre. Bei dem Licht an jenem Morgen hätte durchaus auch eine Stufe gereicht. Trotzdem: Für den extra Vintage Look kann man das auch mal machen.

Nächstes Mal: Ein Agfa APX, den ich bei einer Tour durch Overath verschossen habe. Grüße an P, mit dem zusammen ich dieses kleine Shoot-out veranstaltet habe! ;-)