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Minolta 7000i mit AF 50mm 1:1.7

Warum kaufe ich mir noch eine Minolta? Weil die nur 25 Euro gekostet hat und vorne ein Minolta AF 50mm 1:1.7 drauf hat, bei dem nicht die Blende ständig verfettet ist und deswegen träge bis zu langsam. Die Kamera war dabei ganz ehrlich Nebensache! Es handelt sich dabei übrigens um eine Minolta Dynax 7000i, die ich auch noch nicht in meiner Sammlung hatte. Außerdem kann ich damit mal endlich die Settings-Karte testen, die in der 7xi nicht funktioniert hat! Hm, hatte ich zu der Minolta Custom Function Card, die ich mir mal besorgt hatte, gar nichts geschrieben? Würde Sinn machen, da die ja nicht in der 7xi ging. Muss ich scheinbar mal nachholen.


Wie man auf den Bildern sehen kann: Unten am Batteriegriff fehlt ein Stück. Das macht aber nichts, solange der Rest der Kamera noch funktioniert, was sie scheinbar tut. Also, sie mach Klack-Schnapp-Surr, wenn ich ein Foto mache. Genaueres kann ich noch nicht sagen, denn es liegt ein Film drin, den ich tatsächlich beschlossen habe, zu Ende zu belichten. Ein guter alter Agfa, den zieh ich da ja jetzt nicht einfach raus, da sind erst 6 Bilder drauf verbraucht gewesen.

Was kann die Kamera? Also, mal davon abgesehen, dass sie die erste Autofokus-Kamera war, die Minolta gegen Ende der 1980er vorgestellt hatte, was sie für mich als alten Sammler interessant macht, ist sie sehr gut ausgestattet: 1/4000s als schnellste Zeit ist schon eine Menge für die Zeit. Und was ich persönlich immer am wichtigsten finde: Eine Abblendtaste! Wer nicht auf den Autofokus angewiesen sein möchte, der kann die Schärfe auch manuell einstellen und wird dabei durch die Anzeige im Sucher-Display unterstützt. Ansonsten, neben der Programmautomatik gehen natürlich auch Blenden- und Zeit-Automatik sowie der manuelle Betrieb, wie sich das für eine Kamera der Oberklasse gehört. DX codierte Filme funktionieren, aber man kann auch manuell am ISO drehen.


Betreiben lässt sich das Ganze mit einer fetten 2CR5. Die Dinger sind ja nicht mehr ganz so günstig zu bekommen. Ich mein, die waren früher ja schon schweineteuer, aber heutzutage, uiuiui, Herr von Bödefeld. Die, die drin lag, war leider sowas von leer, die hatte noch Millivolts auf meine Messgerät. Ich habe jedenfalls jetzt schon Lust, ein paar Bilder damit zu machen, auch wenn ich mir noch nicht sicher bin, wann dafür der beste Zeitpunkt ist: Es regnet zZt leider immer wieder mal richtig heftig! Schaumama. Es juckt mich jedenfalls in den Fingern! ;-)

Ich hab nur leider langsam echt zu viele Kameras. Habe eben mal mein Spreadsheet aufgeräumt und irgendwie so auf über 50 Analogkameras bin ich gekommen. Es wird Zeit, dass ich zugebe, dass ich ein Problem habe! (Ich kann jederzeit damit aufhören! Nein, ich habe keine Kamera mit Filmen in einer wasserfesten Tüte an die Innenseite des Klospülkastens getapet!) :-D

UPDATE: Natürlich ist die 2CR5 leer, die ich hier noch rum liegen habe. Also, zumindest fast: Die 5,3 Volt, die die noch von sich gibt, reicht nicht mehr zum Fotografieren, aber um ein bisschen mit der Custom Card zu spielen. Und da fiel mir auch wieder ein, wieso ich die gekauft hatte: Man kann damit einstellen, dass die Kamera den Film nicht komplett in die Patrone zurück spult, sodass ich nicht immer stundenlang damit rum fummeln muss, um die Lasche wieder raus zu kriegen, wenn ich den Film entwickeln will. (Ja, ich habe noch immer keinen Filmrückholer!) Also stehe ich jetzt vor der Wahl: Neue Batterie kaufen oder bei den chinesischen Freunden einen Adapter mit Akkus kaufen, der nicht mehr kostet, aber 3 bis 5 Wochen unterwegs sein wird?

Morgendliche Hausbergrunde mit dem Hanimax 200mm

15.7.: Seit ich das 200mm f:3.5 Hanimex vom Flohmarkt in den Rheinauen mit nach Hause genommen und es nachher einer Grundreinigung unterzogen habe, hatte ich vor, es dann auch tatsächlich mal ein bisschen ausgiebiger zu testen. Weil, will ja wissen, was das wirklich kann, so im tatsächlichen Einsatz, nicht einfach nur bei blöden Testbildern.

Und da es an jenem Tag nachts recht heftig geschauert hatte, was bedeuten würde, dass es den Tag über wieder sehr schnell sehr schwül werden würde, habe ich die Tatsache genutzt, dass ich eh schon vor 7 wach war, und bin raus gegangen. Einfach die Sony geschnappt und den Adapter und diesen Klotz aus Glas und Metall und ab nach draußen. Habe zuerst natürlich mal wieder nicht gemerkt, dass die Belichtungskorrektur verstellt war. Wundere mich, warum das Sucherbild so dunkel ist, schiebe es aber auf die allgemeine Müdigkeit, verbunden mit der Tatsache, dass ich wegen Pollenattacke eh die Augen nicht auf bekommen habe. Deswegen sind die ersten paar Bilder etwas unterbelichtet bzw. heftig nachbearbeitet.


Zuerst habe ich mich mit nachbarns Blumen vergnügt. Die blühen ja wie bescheuert, als ob es nix Wichtigeres im Leben gäbe. Gar nicht so einfach, mit dem alten Glas da sinnvolle Bilder hin zu bekommen. Besonders behinder mich dabei der lange Minimalabstand von 3 Metern. Das ist erschreckend viel für diese Brennweite. Aber da hatte ich mich ka schon beim letzten Mal drüber beschwert. Bei den meisten Dingen hat es trotzdem ganz gut funktioniert.


Auf mittlere Distanz und auch im Nahbereich, finde ich, macht das Objektiv eigentlich eine ganz brauchbare Figur. Wenn man es denn scharf gestellt bekommt. Da sieht man die Vignettierungen nicht so stark. Und bei gewissen Abständen ist das Bokeh einigermaßen gefällig. Es swirlt zwar nicht wirklich, hat aber doch Ansätze zu stärkerer Rundung. Man schaut also nicht direkt in einen Strudel, sondern nur in den sich formenden Trichter. ;-)

Das ist bei den Fotos im "erweiterten Eintrag" teilweise noch besser zu sehen. Wie die anderen Probleme, die dieses Objektiv sonst auch noch hat. Aber ich mag es trotzdem ganz gerne, schließlich macht es alles in allem eigentlich ganz hübsche 1970er-Retro-Bilder. Wer genaueres sehen will, möge KLICKen! "Morgendliche Hausbergrunde mit dem Hanimax 200mm" vollständig lesen

Reinigung: Hanimex Automatic MC 1:3.3 f=200mm

Das Erste, was mir bei der Reinigung des Hanimex Automatic MC 1:3.3 f=200mm aufgefallen ist: Da ist ein Kratzer am Decal und der Ring sitzt auch nicht wirklich fest. War da schon mal jemand drin und hat versucht, die Pilzfäden raus zu machen? Und hat dann aufgegeben? Hmmmm... Das würde jedenfalls bestimmte Beobachtungen erklären, die ich während der Operation am offenen Herzen gemacht habe!


Die einzelnen Elemente sind sehr leicht zu entfernen: Wenn man den Ring mit Bezeichnung und Seriennummer raus gedreht hat, kann man bereits die Frontlinse raus nupfen. (Ich nehme dafür immer den kleinen Saugnapf, der eigentlich für Smartphone-Bildschirme gedacht ist.) Gegens Licht sieht man deutlich, wie dreckig (wenn auch nicht unbedingt pilzig) diese erste Linse ist. Ich habe sie jedenfalls trotzdem einmal kräftig mit H2O2 gewaschen.

Genauso bin ich mit der zweiten und dritten Linse verfahren, die jeweils auch nur mit einem Abstandsring gehalten werden. Finde ich schon gewagt. Gerade das mittlere dieser drei Elemente ist ein ziemlicher Klotz und wiegt einiges! Dass die Linsen nicht noch mal eigens gesichert oder verschraubt sind, ist erstaunlich! Auf der Rückseite der mittleren hat sich dann auch der meiste Pilz gefunden. Auch hier kräftig Wasserstoffperoxid und sauber rubbeln. Dabei löst sich leider unweigerlich auch ein bisschen der schwarzen Farbe, die um den Rand der Linse angebracht ist. Die ist aber nicht soo lebenswichtig, sondern hilft nur dabei, dass verirrte Lichtstrahlen nicht zu Geistern führen. Muss ich bei Gelegenheit noch mal nachschwärzen. Ich nehme an, da reicht ein normaler Edding oÄ für. Muss ja nur dunkel sein, und es ist ja nicht so, als hätte ich die Farbe komplett abgerubbelt.


Die hinterste dieser drei Linsen hingegen war die, die so trüb aussah, dass ich mich gewundert habe, dass ich überhaupt am Samstag Fotos damit machen konnte. Die habe ich dann regelrecht ins Peroxid eingelegt. Was auch immer das war, ich hatte schon Angst, dass es sich in die Beschichtung eingefressen hatte, denn das wollte nicht so recht ab gehen, zumindest nicht mit H2O2. Erst bei der Nachbehandlung mit Isopropanol hat sich der Schleier gelüftet. Fast so, als hätte jemand diese Linse schon mal versucht, mit Glasreiniger zu reinigen und das hätte einen fettigen Schleier hinterlassen. Ich spekuliere hier, ich habe keine Ahnung, was diesem Objektiv in seinem früheren Leben widerfahren ist. Vielleicht ist es auch nur Fett von der Blende, die ja auch recht träge daher kommt.

Das rückseitige Element habe ich übrigens gar nicht ausgebaut, sondern mit Wattestäbchen in situ sowohl von vorne als auch von hinten kräftig peroxidiert und mit Alkohol nachgewaschen. Das sollte reichen, das war nämlich eigentlich nur staubig, soweit ich das sehen konnte.

Der Aufbau dieses Objektivs ist also ziemlich simpel: Hinten (von der Kamera aus gesehen also vor den Blendenlamellen) ein Element mit einer unbekannten Menge Linsen, vorne drei Linsen in drei Gruppen. Klingt nach nicht allzu viel Magie, sondern eher nach einer ziemlich klassischen Konstruktion. Nur eben mit großen Gläsern, damit man die f/3.3 zusammen kriegt.


Danach ging es dann wieder an den Zusammenbau. Dafür habe ich jede Linse erst mal von hinten mit Isopropyl gereinigt, dann mit dem Saugnapf eingesetzt und dann die Vorderseite genauso gereinigt. Dann den Abstandsring einsetzt und weiter zur nächsten Linse. Das drei Mal und schon war die Kiste wieder zusammengesetzt. Simpel. Ein gutes Objektiv, um solche Arbeiten zu üben. Da die Linsen ganz genau in den Tubus passen und auch die Ringe recht genau gearbeitet sind, ist auch das Risiko, die Zentrierung kaputt zu machen, eher gering. Zudem war die Bildqualität des Objektivs von Anfang an nicht so hoch, dass ich glaube, dass man sich bei der Herstellung in der Fabrik da groß Gedanken gemacht hat. Da saßen wahrscheinlich 10 japanische Hausfrauen am Fließband und haben das gleiche gemacht wie ich hier.

Außer, dass die wahrscheinlich Samthandschuhe hatten und weniger fusslende Papiertücher verwendet haben. Deswegen beinhaltet das Endergebnis jetzt ein paar Papierfitzel, die aber nicht weiter stören. Dafür sind die Linsen selber wieder klar. Es hatte sich zum Glück noch kein Pilz ins Glas gefressen.


Deswegen hier mal ein paar Fotos, die ich testweise zur Tür raus geschossen habe. (Am Sonntag hat es tatsächlich endlich mal geregnet!) Ob die Bildqualität jetzt wirklich anders ist als vor der Reinigung, das sei mal dahin gestellt, aber es geht dabei ja auch eher um Konservierung des Ist-Zustands und ums Future-Proofing. Insofern, Mission accomplished, hoffe ich zumindest. Die Yucca kommt trotz Kackwetter jedenfalls krass rüber und das Bokeh kann schon was. Sowohl nah als auch fern kann ich einigermaßen (im Rahmen des Focus Peaking) scharf stellen, sodass ich wohl auch keine allzu große Dejustierung verursacht habe.


Sogar die Ecken sind einigermaßen verzerrungsfrei, was ich so gar nicht erwartet hatte. Ich war darauf vorbereitet, einen Haufen Blobbs an den Ecken zu sehen, aber auf dem Bild von Kuhweid ist unten rechts sogar noch der oberste Draht, de rim Tal zwischen den Masten gespannt ist, zu erkennen. Scharf ist zwar anders aber hallo, es macht Fotos. Auf Film würde das wahrscheinlich gar nicht mal so sehr auffallen, weil das im Rauschen der Körner untergehen würde.

Die Abschattungen zu den Ecken hin sind hingegen auffällig. Nicht störend, aber sichtbar. Halt Retro. Da kommt wahrscheinlich die Aussage im Netz her, dass die tatsächliche Helligkeit eher bei f/4 liegen würde: Über den gesamten Bildkreis gemittelt, könnte das schon sein. Mittig ist es aber hell und scharf, auf offen. Nicht mega-hell und nicht super-scharf, aber ausreichend für mich.


Chroma-Fehler halten sich in Grenzen. Das ist bei einer Festbrennweite nicht so überraschend, aber da hier ganz bestimmt keine teuren Gläser (also nichts Aspherisches) verbaut wurden und auch die Beschichtung eher billig ausfallen dürfte, durchaus erwähnenswert. Leider konnte ich bei dem bedeck-regnerischen Wetter die Performance hart am Licht nicht testen. Was das Coating kann, ist also eine Frage für einen anderen Testtag.

Fazit (vorläufig): Ist OK. Nicht mehr, nicht weniger. Einfach OK. Für meine Retro-Zwecke völlig befriedigend. Gerade der etwas angestaubte Vintage-Look ist ja das, wonach ich suche. f/3.3 muss ich mal wirklich genau überprüfen. Aber ansonsten: Auch für 25€ habe ich mich jetzt nicht völlig verkauft. Wer richtig scharfe Bilder mit Retro-Gear haben will, sollte allerdings tatsächlich zB zum 200er Nikkor greifen. Das kann dieses Hanimex nicht leisten. Muss es aber auch gar nicht. Also, zumindest ich bin in diesen Test mit so viel Vorkenntnis rein gegangen, dass ich das nicht erwartet habe.

Hanimex Automatic MC 1:3.3 f=200mm (Minolta-Version)

5.7.: Vor dem Fußball und nach dem Street Food habe ich eben schnell noch ein paar Beauty Shots von meiner neuesten Neuerwerbung gemacht: Einem Hanimex Automatic MC 1:3.3 f=200mm in der Version für Minolta SR/MR/MD. (Ob der Anschluss einen großen Unterschied macht, weiß ich nicht, aber ich habe im Netz nur Reviews für die M42- und Pentax-Versionen gefunden.)

Warum habe ich diesen Klotz mitgenommen, der leicht pilzig daher kommt, so viel wiegt, dass er mir auf dem Rückweg vom Markt zum Auto beinahe wortwörtlich die Hose ausgezogen hat (hatte ihn in der linken Shorts-Hose, weil ich den Pilz nicht zur Alpha und den Minolta-Objektiven stecken wollte) und zu allem Überfluss auch noch von der No-Name-Handelsmarken-Firma Hanimex vertieben wurde? Ein einfacher Grund, der oben in den Decal-Ring eingraviert ist: f/3.3 bei 200mm Brennweite. Das muss ich mir einfach genauer anschauen!


Hanimex hat ja nicht unbedingt den besten Ruf. Also, um genau zu sein, hat Hanimex einen schlechten Ruf. Manche sagen, dass das 24mm die schlechteste Festbrennweite ist, die jemals verkauf wurde! Und ich habe sie getestet und bin dieser Bewertung nicht ganz abgeneigt! (Wo ist dieser Briefbeschwerer eigentlich hin gekommen?) Aber da es sich bei Hanimex ja "nur" um einen Handelsmarkennamen handelt, also einer Firma, die selber niemals auch nur ein einziges Objektiv selber hergestellt hat, sondern immer nur Auftragsarbeiten weiter verscherbelt hat, kann es ja auch sein, dass man mal einen Nugget zwischen all den Kieseln findet. (Spoiler: Ja, nein! Das 200er ist bei Weitem nicht so grottenschlecht wie das 24mm, aber es als Gold zu bezeichnen, wäre weit übertrieben!)

Ich habe es also mitgenommen, weil mich die f/3.3 angelockt haben, und weil ich dem Herrn am Stand (s.u.) auch mal endlich die Genugtuung geben wollte, dass er mir was verkauft. (Das ist nämlich mein zweiter fremdländischer Freund, der mich schon kennt, weil ich immer durch seine ganze Auslage durch gucke, ob er diesen Monat was Neues hat!) Ich hab ihn dann nach dem Hinweis auf den Pilz und die langsame Blende auch auf einen annehmbaren Preis herunter handeln können. (Im Nachhinein hätte ich noch 5 Euro raus schlagen können, aber 25 ist auch OK.)

In diesen Fotos, die ich in der schon recht tief stehenden Abendsonne gemacht habe, kann man jedenfalls auch schon direkt sehen, dass die Linsen alle nicht ganz so klar sind, wie sie sein könnten. Neben dem Pilz, den ich bereits auf dem Flohmarkt entdeckt hatte, gesellt sich also auch eine gewisse Trübung dazu. Diese befindet sich allerdings ganz weit drinnen auf dem mittleren Linsenelement, sodass ich das ganze Objektiv auseinander nehmen werden muss. Na, da habe ich mir ja wieder eine Arbeit angelacht! Gut, dass das mein Hobby ist! :-D Der größte Nachteil, den ich auf Anhieb finden konnte, ist der Minimalabstand von 3 Metern. Das ist bei 200mm schon sehr weit weg!


Trotzdem, auf den ersten Blick macht es schon as her, vor allem, wenn ich es auf eine dem Zeitalter entsprechende Kamera montiere. Da sieht man auch erst mal, wie groß die Öffnung der Frontlinse tatsächlich ist. Das Internet behauptet, dass es eher so bei f/4 liegen würde, aber wenn ich dieses Frontelement sehe, kann ich das kaum glauben. Mit 67mm Filterdurchmesser ist es definitiv sehr viel Größer als zB das 200mm Nikkor mit seinen mageren 52mm bei f/4. (Ein bisschen Mathe: (67/52)² ergibt also die 1,66-fache Fläche, was ungefähr dem höheren Lichtwert von ½ EV entsprechen würde. Rechnerisch wäre es also durchaus möglich, dass die f/3.3 bei Offenblende nicht gelogen sind.)

Ansonsten: Die Build Quality hält sich in Grenzen. Die Gummierung des Fokusrings dreht zB frei und müsste mal fixiert werden. Die ist über die Jahre offensichtlich etwas weiter geworden und hat ihre Elastizität verloren. Mal sehen, ob ich das ab bekomme. Wobei ich das schon gerne im Originalzustand behalten würde. Kann man das Gummi vielleicht wieder schrumpfen? Wobei sich das ganze Objektiv eigentlich recht schwer und wertig anfühlt: Der Tubus ist aus Vollmetall gefertigt und es hat sogar eine fest eingebaute Sonnenblende, die man ausziehen kann. (Ich nehme an, dass man die bei diesem riesigen Frontelement auch brauchen wird, um Flares und Ghosts bei hellem Wetter einigermaßen zu kontrollieren.)

Hier ein paar Testbilder des ungereinigten Objektivs. Ich wollte nicht die Katze im Sack kaufen und habe deswegen mal einfach trotz Pilz zum Adapter gegriffen. Ist ja jetzt nicht so, als wäre das Ding hochinfektiös, die nur sehr leichten Wucherungen scheinen alle innen zu liegen. Ich muss sagen, dafür, dass ich praktisch nichts erwartet habe, bin ich doch einigermaßen überrascht. Ja, es ist definitiv kein Vergleich zu meinem 200mm AI Nikkor, das super scharf abbildet und überhaupt sehr schöne Fotos produziert. Aber es ist jetzt auch nicht totaler Crap.


Wenn man den Fokus genau trifft, ist es gar nicht mal so unscharf, und das Bokeh ist zumindest interessant bei so großer Öffnung. Da kann man schon was mit machen. Die Bilder haben eigentlich genau den 1970er Retro-Charm, den ich immer suche. Und das war dann der letzte Grund, den ich noch brauchte, um das Ding mit zu nehmen. Sobald ich Zeit habe, werde ich es reinigen und dann schauen wir mal, wie die Bilder dann aussehen. Vielleicht sogar mal wieder ein Grund, einen Film in die XD7 einzulegen! ;-)

Extremes M42 - Revue 2x Telekonverter an Vivitar 75-205mm

27.6.: Manchmal, an Tagen wie diesen, sitze ich am Ende des Arbeitstages im Büro und denke mir: "Was ist wohl das unvernünftigste Szenario, das ich tatsächlich realisieren könnte?" Und dann schaue ich mich um und finde den Revue Auto Tele Converter 2x, der mit der Praktica zusammen kam, und das Vivitar 75-205mm 1:3.8 Close Focusuing Auto Zoom von F vom Trekdinner, und ich denke mir: "Ja."


Und wie man sieht, man sollte es nicht glauben: Das funktioniert. Ich habe somit also ein Tele-Zoom auf einen Konverter geschraubt (was man schon nicht unbedingt empfehlen kann; ich nehme an, der ist eigentlich dafür da gewesen, mit dem 135/2.8, das auch in der Kiste lag, eine schöne lange Brennweite zu simulieren), der wiederum auf einem M42-NEX-Adapter steckt, welcher dann an der Alpha 7 Bilder machen soll. Nur ein wirklich Verrückter würde im Zeitalter der Digitalfotografie so etwas machen. Und ich! ;-)

Wie man sofort sehen kann: Kontrast und Schärfe leiden schon sehr unter dieser 2x Vergrößerung. Zudem musste ich das ISO an der Kamera entsprechend hoch drehen, denn bei 1:3.8 ist das Tele ohne Konverter ja schon nicht allzu scharf. Deswegen auf f/5.6 runter, was 2x also f/11 ergibt. Damit geht es. Aus den 75mm werden so 150mm und aus den 205mm am langen Ende wahnsinnige 410mm. Das ist schon eine ziemliche Brennweite, die auch auf Grund des vielen Metalls im Vivitar nicht unbedingt handlich ist. (Das Gewicht stabilisiert das ganze jedoch auch wieder, sodass man nicht so schnell verreist wie man meinen möchte.)


Was mich an dem Objektiv grundsätzlich ja besonders fasziniert hat, ist der Makro-Bereich, der im Normalzustand schon recht erstaunliche Ergebnisse liefert. Mit dem 2x Konverter ändert sich hier alles: Die Gesetze der Optik sagen aus, dass sich der Minimalabstand nicht ändert, wenn man einen Konverter dazwischen schraubt, sodass ich also tatsächlich eine Verdoppelung der Vergrößerung erreichen kann. Leider sagt mir das Vivitar nicht, welche Vergrößerung es tatsächlich kann, aber ich habe den Eindruck, dass ich jetzt mit dem Konverter schon erschreckend nah an 1:1 heran komme. Ich mein, guckt euch da unten mal die Schnecke an!


Fazit: Nur, weil etwas eine verrückte Idee ist, heißt es nicht, dass man damit keinen Spaß haben kann. Gut, die Bildqualität ist erwarteter Maßen sch...lecht, aber: Spannend, dass man überhaupt Bilder bekommt, die man auf eine Webseite stellen kann. ;-) Und gerade im Nah- und Makro-Bereich macht es tatsächlich einen ganz guten Eindruck! Fokussieren ist natürlich die Hölle, weil die Fokusebene dünn wie ein Blatt Papier ist, aber das ist ja gerade die Herausforderung!