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AKA Akarette

Wenn ich, so wie gestern, über den Flohmarkt streunere, fallen mir allerlei alte Kameras auf. Die meisten sind mir zu teuer, zu groß oder in einem zu schlechten Zustand. Aber an manchen Teilen kann ich nicht vorbei gehen. So auch an dieser kleinen AKA Akarette. Schon mal vorweg: Ich bin mir sicher, welche Version ich hier genau habe, aber ich nehme an, es ist die Akarette II, die ab dem Jahr 1950 gebaut wurde. Es ist also möglich, dass dieses Stück deutscher Wertarbeit bereits 75 Jahre alt ist. Man sieht es ihr allerdings auch an: Der Lack ist an einigen Stellen definitiv ab und auch die dunkle Verfärbung bekomme ich nicht mehr aus dem Metall poliert. (Ich nehme an, da das gesamte Zubehör in einer Zigarrenkiste kam, dass es sich hier nicht nur um Korrosion, sondern auch um Teer- und Nikotin-Ablagerungen handelt. Ja, in de '50ern wurde kräftig gepafft!)


Schön ist jedenfalls, dass die Bereitschaftstasche mit dabei war und diese auch in sehr gutem Zustand ist. Das ist immer ein Zeichen, dass die Kamera trocken und warm gelagert wurde, aber nicht zu trocken oder zu warm. Und schon gar nicht in einem Keller oder auf dem Dachboden. Also eigentlich genau richtig. Sie muffelt auch nicht nach Feuchtigkeit oder Putzmittel - viele Leute versuchen ja, mit Glasreiniger oder, Gott bewahre, Alkohol aufzuhübschen, bevor das gute Stück von Opa auf den Flohmarkt geschleppt wird.

Der sonstige Erhaltungszustand ist dem Alter entsprechend: Auf dem Objektiv sind ein paar Putzkratzer, aber nichts Wildes, da hab ich schon Schlimmeres gesehen. Die beiden Sucher (ja, es gibt derer zwei) sind klar und nach ein bisschen schrubben auch wieder kontrastreich genug, um was erkennen zu können. Die Belederung ist gut erhalten. Die Drehknöpfe und die Einstellmöglichkeiten sind freigängig, sowohl an der Kamera als auch am Objektiv.


Was hat es also mit den zwei Suchern auf sich? Nun, es handelt sich tatsächlich um eine Sucherkamera mit der Möglichkeit, das Objektiv zu wechseln. Auf meiner steckt das Standard-Vierlinser Schneider-Kreuznach Radionar 1:3,5/50. Nichts wildes; wahrscheinlich wurde der Großteil dieser Kameras mit diesem eher lichtschwachen Fünfziger ausgestattet. Aber es gibt auch schnellere. (Ein f/2,8 und sogar ein f/2.0, beide heutzutage praktisch Unobtainium.) Daneben gibt es aber auch ein 75mm und sogar ein 90mm Portrait-Tele. (Ja, richtig geraten, ebenfalls nur zu horrenden Sammlerpreisen zu bekommen.) Und dafür ist der zweite Sucher: Während der erste einen Bildausschnitt zeigt, der auf ein 45/50mm zugeschnitten ist, ist der zweite auf 75mm optimiert. (Es gab übrigens wohl sogar ein 35mm Weitwinkel und, wenn ich das richtig verstehe, eine Version der Kamera, die statt dem Tele- einen Weitwinkelsucher hatte.)

Alleine die Tatsache, dass es eine Sucherkamera gab, die mit Wechselobjektiven arbeitet und extra für verschiedene Brennweiten mit zwei Suchern ausgestattet ist, hat mich direkt zu der Kamera hin gezogen, als ich sie auf dem Tapeziertisch in der Rheinaue gesehen habe. Musste ich mit nehmen. Sorry. Und der ganze Shebang für nur 15 Euro? Das war gerade noch so drin! Weil, wie man sieht, es war auch noch ein Haufen Filter und eine Gegenlichtblende und sowas dabei.


Aber besonders spannend fand ich dann auch noch das Flexameter von Kühn aus Wetzlar. Dieser Entfernungsmesser arbeitet, anders als die Schnittbildsucher, die ich so kenne, mit einer Mattscheibe und einem eigenen kleinen Objektiv, einem Kühn-Rekatar 1:2,8/50. Es gab in dieser Zeit echt erstaunlich viele Hersteller von optischem Zubehör und ich bin immer wieder erstaunt, was die so alles gebaut haben. Das Ding funktioniert erstaunlich gut: Die Mattscheibe ist ungefähr so groß wie ein Kleinbildnegativ und mit der eingebauten Lupe lässt sich richtig gut scharf stellen. Der ermittelte Wert lässt sich dann gut auf die eigentliche Kamera übertragen.

Nicht, dass das eigentlich so wirklich nötig gewesen wäre: Diese Kameras sind darauf ausgelegt, dass man Sunny Sixteen verwendet, also einmal f/16 einstellt und dann bei Filmgeschwindigkeit fotografiert. Das sieht man zB daran, dass die schnellste Zeit 1/300s ist. Daneben gibt es noch 1/100s, was wohl die bevorzugte Arbeitsgeschwindigkeit sein sollte. Wobei man bei einem Zentralverschluss keine Angst vor Spiegelanschlag haben muss. Der Verschluss funktioniert übrigens hervorragend, nachdem ich mal den Dreck und Schutt der letzten 70 Jahre da raus gepult habe. Mit etwas Hilfe funktioniert sogar der Selbstauslöser. Da das Teil auch keine sichtbaren Dichtungen hat, kann sie auch nicht undicht werden, solange der Vollmetall-Body nicht verbogen wird.


Fazit: Eine faszinierende Kamera, bei der ich mal wieder nicht widerstehen konnte. Freue mich schon drauf, da einen Film durch zu schicken. Wie immer bin ich mir nicht sicher, welche Geschwindigkeit ich da nehme. Ein 100er wäre bei Tageslicht perfekt, aber etwas mehr Flexibilität wäre für Schatten gut. Ein 400er wäre an der Grenze dessen, was ich mit Sunny 16 belichten wollen würde. Ein weiteres interessantes Feature dieser Kamera wäre hier allersings: Man kann den Film jederzeit zurück spulen und der Zähler läuft dabei rückwärts. Man kann also gut den Leader aus der Dose hängen lassen. Das ermöglicht theoretisch einen Filmwechsel on-the-fly, man muss ihn halt nur ganz genau so wieder einspulen, wie er zuvor drin war. Ob man das machen will? Weiß nicht. ;-)

Wie gesagt, ich bin gespannt. Wahrscheinlich werd ich einen der günstigen Fomas da durch schicken und auf das Beste hoffen. Der ist ja doch relativ gutmütig und hat mir beim Kameratest immer gute Dienste erbracht.

Revue ML mit Auto Revueon 1.8/50 Multi Coated

Bevor ich jetzt zu den vielen, vielen Kassel-Bildern kommen kann, hier erst mal eine "kleine" Revue ML komplett mit einem passenden Auto Revueon 1.8/50 Multi Coated. Und vorweg: Die Kamera ist leider defekt. Der Spiegel hängt, der Hebel lässt sich nicht bewegen, der Auslöser löst nicht aus. Typisches Problem bei diesen alten Kameras: Irgendwas im Inneren ist entweder unglaublich schmutzig geworden oder korrodiert, oder aber jemand hat Dinge versucht, die man nicht versuchen sollte, weil dann genau das passiert. (Ich weiß nicht, wie sehr die ostdeutschen Pentacons den russischen Zenits gleichen, aber bei letzteren sollte man ja zB die Finger von der Zeit lassen, wenn die Kamera nicht gespannt ist.)


Schade eigentlich, denn von außen ist die Kamera gut erhalten und selbst die Dichtungen scheinen alle noch OK zu sein. Aber so habe ich ein Übungsstück, falls ich mal irgendwann den Mut zusammen bekomme, um eine der verklemmten Kameras, die ich habe - ich glaube, es sind mittlerweile drei von dieser Sorte in meinem Besitz - zu öffnen und drinnen nach dem Rechten zu schauen. We will see! ;-)

Besonders spannend finde ich aber das dazugehörige Revuenon 50mm. Das ist, soweit ich das verstehe und wie es der Zufall so will, einfach nur die modernere Version des Oreston 1.8/50, das ich letztes von Ps Arbeitskollegen bekommen habe. Und da dieses neue Exemplat, das ich da jetzt habe, nicht pilzig ist, habe ich auch keine größeren Probleme, das auf die Sony zu adaptieren und einfach mal einen ganzen Tag damit rum zu laufen! (Spoiler: Das habe ich bereits getan und die dabei entstandenen Bilder gibt es morgen! Soviel vorwerg: Das unbeschädigte Multi Coating hilft unwahrscheinlich!) ;-)


Trotzdem schade, dass die Kamera nicht funktioniert. Wäre glatt mal wieder eine Ausrede gewesen, einen Film durch eine M42-Kamera zu jagen. ;-) Aber auch so noch mal an dieser Stelle einen herzlichen Dank an C, dass ich dieses kleine Schmuckstück einfach so mit nehmen durfte. Auch, wenn es nicht funktioniert, kriegt es einen Platz in meiner Sammlung. Und mit dem Objektiv habe ich ja wie gesagt schon ein paar spannende Bilder in Hennef fabriziert!

Dikigtal-Kamera-Vergleich (solcher, die ich persönlich verwendet habe)

Ich habe da mal ein kleines Spread Sheet gemacht:


Legende: ++ "sehr gut" bis -- "schlecht", ? "nicht getestet"

Die Bewertung meinerseits ist natürlich total subjektiv und sollte nicht als Grundlage irgendeiner Entscheidung dienen! (Warum mach ich mir die Mühe dann? Weil ich es kann! ;-)) Außerdem ist sie bei Weitem nicht vollständig, da ich zB für die Sony gar keine nativen Objektive habe - alles nur adaptiert! Die Minoltas kommen dem am nächsten, sind aber eben auch nur mäßig modern.

Wenn ich meine eigenen Kriterien zugrunde lege, ist die Frage nach "der besten Kamera" noch immer schwer zu beantworten. Ich liebe (und vermisse) meine D610; die D800 ist zwar objektiv besser, aber eben auch eher ein Tool für professionelle Fotos. Die Canons sind leider nur die Amateure und entsprechend eingeschränkt, aber hervorragend geeignet, sie auf dem Fahrrad mit zu nehmen, weil man nicht zu sehr drauf achten muss: Robust, aber wenn was kaputt geht, wiederum auch nicht zu teuer zu ersetzen. Die Sony ist die Wollmichsau, die Eier legt, aber auch etwas fragil. Die Z fc ist das modernste (und teuerste) Stück in der Aufzählung, macht Spaß und gute Bilder, aber eben keine DSLR. Die Fuji ist ein "wanna have", weil sie so schnuckelig ist, aber eigentlich total sinnfrei für meine Anwendungszwecke. ;-)

Sony Alpha 7 Mark I

11.2.2025: Die Lieferung!

Im Gegensatz zum Rest der Wirtschaft scheinen meine Geschäfte ganz brauchbar zu laufen. Da kann man sich hin und wieder auch mal eine gebrauchte Kamera kaufen. So können dann auch andere die Wirtschaft ankurbeln. Geld will ausgegeben werden, das ist der Grundsatz des Kapitalismus, und jeder, der ständig auf der Sparbremse steht, hat da was nicht verstanden. Aber bevor ich direkt wieder politisch werde: Hier ein kleiner Überblick über die Sony Alpha 7, die ich mir geleistet habe:


Das Teil hat ja mittlerweile auch ein paar Jahre auf dem Buckel, aber mir reicht eine Auflösung von 24 Megapixel. Außerdem ist das eh mehr oder weniger ein Experiment: Mal sehen, wie viele alte Objektive ich da drauf adaptiert bekomme. Ich habe nämlich a) noch kein einziges E-Mount-Objektiv, noch plane ich b) mir überhaupt eins anzuschaffen. Der Plan ist vielmehr, einen Adapter für die Minolta-AF-Linsen, die ich hier herum liegen habe und die eigentlich viel zu schade sind, als dass ich sie nie benutzen würde, zu adaptieren. Leider kostet der Adapter richtig Asche, sodass ich erstmal nur einen für das Canon-EF-Glas, das ich hier liegen habe, bestellt habe. Der ist aber auch noch nicht da. Ich hoffe, dass er aber zumindest langsam mal versendet wurde. Hm. Ich hatte zwar einen halbwegs bezahlbaren für Minolta in der Beobachtung, aber der ist mir eine halbe Stunde, bevor die Kamera ankam, vor der Nase, sozusagen, weggeschnappt worden. Jetzt warte ich erst mal, ob noch mal ein günstigerer erscheint, oder ob ich das nächst teurere Teil kaufen muss.

Aber bis dahin ist das Body auch schon mal ganz nett anzuschauen. Es ist gut erhalten und der Sensor scheint auch zu funktionieren. Die Akkus sind hingegen wohl alle schon ein bisschen runter genudelt, aber solange es vier Stück sind, auch egal. Die Kamera hat angeblich nur ¨15.000 Schuss hinter sich, wie runter können die Akkus also sein? Wir werden sehen.


Ich habe mich dann bis jetzt also erst mal darauf beschränkt, die Menüführung durchzugucken. Schon was anderes als bei Nikon oder Canon. Man merkt, dass Sony aus der Unterhaltungselektronik kommt. Alles irgendwie... anders... Und wenn ich das verstehe, viel mehr Möglichkeiten, sich mit dem Gerät zu verbinden. Vor allem, man glaubt es kaum, kann man wohl tatsächlich noch Memorysticks statt der SD-Karte einlegen! Das habe ich ja das letzte Mal vor, ich weiß nicht, in der letzten Steinzeit oder so, gesehen! ;-)

14.02.2025: Adapter #1 - Billig für Canon

Und dann kam auch endlich so drei Tage später mal der - gleichzeitig bestellte - Adapter #1 an, der es mir erlaubt, Canon EF Objektive auf diesem Schmuckstück zu verwenden. Der war relativ günstig, erlaubt aber theoretisch eine Steuerung sämtlicher Objektiv-Funktionen, inklusive des Autofokus. Das Ding ist mit einem Branding der Firma Viltrox versehen, aber es gibt davon genügend chinesische Konkurrenz, die das gleiche macht. Frage mich nur, ob die auch besser passen würde. Dieses Ding hier könnte am Mount schon ein bisschen fester sitzen. Muss das so wackeln? Liegt es daran, dass ich wieder mal was gebrauchtes gekauft habe?


Erstes Tests im Garten haben ergeben: Mehh. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich eben ein Gebrauchtgerät mit dubioser Historie gekauft habe, ob das Teil tatsächlich nur von mäßiger Qualität ist oder ob es am Ende an diesem unglaublich bescheidenen Wetter da draußen liegt - man sieht die Hand vor Augen nicht vor Smog -, aber das mit dem Autofokus funktioniert so naja. Sagen wir mal so: Zum Glück kann ich bei den Canon-Objektiven jederzeit manuell eingreifen. Beim 50er zum Glück nicht so dringend nötig wie bei den anderen. Man braucht so wie in der Steinzeit des Autofokus zwei bis drei Anläufe, damit das Bild tatsächlich scharf wird. Aber dann passt es auch. Manuell funktioniert es hingegen recht gut, das Focus Peaking der Kamera zeigt auch brav die scharfen Kanten an. Wieso der Autofokus also nur so mäßig funktioniert, wer weiß. Vielleicht liegt es ja wirklich an den Spaltmaßen. Der AF mit dem Sigma 24mm ist so jedenfalls praktisch unbenutzbar, wenn ich es nicht auf manuell stelle. Bei den beiden originalen Canons würde ich sagen: Befriedigend bis Ausreichend. Gerade im Unendlichen haben aber alle schwere Probleme. Ein weiterer, tatsächlicher Vorteil ist allerdings, dass an beide Sigma-Objektiven die Blendensteuerung funktioniert. So wird das 28-70/2,8 Normalzoom sogar fast benutzbar. Hier funktioniert der AF auch besser als am 24mm, weil der Motor da drin einfach viel neuer ist.

Ich bin jetzt jedenfalls mal gespannt, was der zweite Adapter so kann, den ich für Minolta-A bestellt habe. Der ist direkt von Sony, kostet daher ein Vielfaches und sollte entsprechend besser Verarbeitet sein. Da rechne ich mit sehr viel weniger Problemen und besseren Ergebnissen.


Ach ja, was man dann übrigens auch machen kann: Ein Nikon-F-Objektiv auf den F-EF-Adapter drehen und das Ganze dann auf dem EF-E-Adapter anbringen. Dann hat man wohl sowas wie eine Doppelfrankensony?! :-D Die Bilder, die diese Kombination macht - hier mit meinem zuverlässigen Nikon Series E 50mm 1:1.8 -, sehen übrigens auch sehr spannend aus. Eigentlich fast besser als das, was die Canon-Objektive produzieren. Vielleicht sollte ich mir zeitnah doch einen F-Adapter besorgen...

PS 16.5.2025: Auch ein Update der Firmware hat nur minimale Verbesserungen bei den eh schon befriedigend funktionierenden Canon-Objektiven gebracht. Die beiden Sigmas scheinen weiterhin unbekannt zu sein und sind mehr oder weniger nur im manuellen Modus zu verwenden. Auch in der Sonne, die heute mal scheint.

15.02.2025: Adapter #2 - Ein originales Sony-Produkt

Es hat dann auch tatsächlich nur einen Tag länger gedauert, dann hatte ich auch den originalen Sony-A-to-E-Adapter LA-EA4 in der Post (die mit dem griechischen Götterboten im Namen). Und siehe da, das Ding ist zwar klobig - wegen der eingebauten Autofokus-Sensoren -, aber dafür nicht schlechter als eine echte SLR, an der ich diese Objektive bisher immer sehr gerne und extrem erfolgreich eingesetzt habe. Da weiß man auch, warum das Teil so schweineteuer war, als es neu war, und ich auch im gebrauchten Zustand noch immer das Drei- bis Vierfache bezahlen musste.


Innen hat es einen halbdurchlässigen Spielgel, der einen kleinen Anteil des Lichts nach unten in den Stativ-Sockel umlenkt, in dem offenbar die Sensoren drin sind. Hier passiert dann MaGiE, sodass die Kamera nicht auf das Phasendetektions-Dingsbums-Gedöns angewiesen ist, das bei echten E-Objektiven scheinbar einwandfrei funktioniert, bei den Canon-Objektiven aber so Probleme macht. Die haben sich da schon was bei gedacht, wie es scheint. Und so werden die Bilder gestochen scharf, vor allem auch (zu ca. 95%) direkt im ersten Versuch. Die drei getesteten Objektive, die einwandfrei funktionieren - 28/2.8, 50/1.7 und 100-200/4.5 - machen jedenfalls coole Bilder. Was ich noch testen muss, ist J.'s 28-80/3.5-5.6 (das Kit-Objektiv der Dynax 5) und ihr 100-300/5-6.3 von Tamron, das 35-70/3.5-4.5 von ihrem Vater sowie das 75-300/4.5-5.6 von Sigma, das ich mal von F. vom Trekdinner bekommen habe. (Für lichtschwache Zooms ist das Wetter draußen noch immer viel zu beschissen!)

Update 16.2.2024: Jupp, die Zooms funktionieren alle, manche besser als andere. Das Kit-Zoom von der Dynax 5 geht erwartungsgemäß problemlos, das Tamron meldet nicht die korrekte minimale Blende an den Adapter (immer f/6.3), das Sigma funktioniert einwandfrei. Wo das Kit-Zoom von der 303 ist, muss ich erst noch rausfinden.


Was hingegen - wie in der Betriebsanleitung angegeben - tatsächlich nicht funktioniert, das ist das Minolta AF Zoom xi 28-105mm 1:3.5(22)-4.5. Das ist ein bisschen schade, aber nicht weiter verwundernswert. Diese ganze Technik da drin ist doch ein bisschen viel, das konnten die im Adapter offensichtlich nicht mehr berücksichtigen. Naja, die Blende in dem Ding steckt eh fest, es ist also nicht so schlimm. Schade, wie gesagt, aber nicht schlimm.

Fazit:

Schöne Kamera. Wenn ich jetzt noch durch die diversen Einstellungen durchblicken würde! Wie gesagt, Sony kommt eindeutig aus dem Entertainment-Bereich. Das Menüsystem verbirgt unglaublich viele Settings-Möglichkeiten, ich bin leicht überfordert! ;-) Aber die Bilder sind echt schön, selbst bei beschissenem Wetter mit hohem ISO. Kein schlechter Kauf.

Olympus Camedia Zoom D-540

Ich stelle ja gerne mal alte Kameras vor und mittlerweile sind einige Digitalkameras ja auch schon alt. So auch die Olympus Camedia Zoom D-540 von meinen Eltern. Die haben wir - also mein Bruder und ich - ihnen vor mehr als 20 Jahren zu Weihnachten besorgt, damit die mal unterwegs ein paar Fotos machen konnten. Zu der Zeit sind die beiden nämlich noch regelmäßig in den warmen Süden geflüchtet und haben uns alleine im kalten Deutschland zurück gelassen.

Der Zahn der Zeit hat nun aber leider dafür gesorgt, dass diese Kamera mittlerweile das Zeitliche gesegnet hat. Wenn man Batterien einlegt, fährt das Objektiv aus und verhakt sich. Aufnehmen ist nicht möglich. Ob es sich um einen mechanischen oder einen elektronischen Defekt handelt, weiß ich nicht; vielleicht ist es auch eine Mischung aus beidem, bei denen einer der Sensoren nicht mehr genau fühlt, in welcher Position die Linsen sich gerade befinden. Jedenfalls bleibt auch der Bildschirm schwarz.


Das hält mich jetzt aber nicht davon ab, ein paar Beauty Shots hier auszustellen. Für eine Knipsen-Kamera mit ganzen 3 Komma nochwas Megapixeln machte die nämlich erstaunlich gute Bilder. Gut, die entsprach damals schon nicht unbedingt mehr dem Stand der Technik, aber für die Eltern kam es mehr auf die Einfachheit der Benutzung an. Soll heißen: Anschalten, Zielen, Auslösen. Mehr musste das Teil nicht können. Dass die Bilder am Ende nur 2048x1536 Pixel groß waren, war eher nebensächlich. Hauptsache, wir konnten mal dran teilhaben, wenn sie wieder aus dem Urlaub zurück waren.

Und ich verbinde selber auch einige gute Erinnerungen mit dem Teil. Wann immer ich es nämlich in die Finger kriegen konnte, habe ich auch ein paar Bilder damit gemacht, wie wir gleich am Ende dieses Artikels sehen werden. Denn nachdem ich die Idee verworfen habe, diese Kamera ohne Beispielfotos zu veröffentliche, bin ich mal in die Untiefen meines Archives getaucht und habe dort ein paar Schnappschüsse raus gesucht.


Was kann man zu der Kamera sagen? Ich erinnere mich ehrlich gesagt nur noch schemenhaft an die Bedienung, aber wenn man sie einmal eingerichtet hatte, konnte man eigentlich alles andere vergessen. Einfach am Hebelchen unter dem Auslöser drehen, um den 3x Zoom zu bedienen, und dann abdrücken. Die Fotos, die am Ende raus kamen, waren durchweg brauchbar. Mit heutigen Handy-Fotos nicht vergleichbar, aber man muss bedenken, dass es um die Jahrtausenwende sowas wie Smartphones einfach noch nicht gab, geschweige denn welche mit eingebauten Megapixel-Kameras. (Mein Sony, das ich zu dieser Zeit hatte, hatte noch diese zusätzlich ansteckbare Kamera, die VGA-Auflösung produziert hat. Erklär das mal den Kindern heutzutage!)

Ich weiß noch, dass das Ding ein ziemlicher Batterienfresser war und mit Akkus nur bedingt zu betreiben war. Das wird wahrscheinlich auch der endgültige Tod dieses Gerätes gewesen sein: Die Batterien! Denn wie immer ist die Kamera eines Tages einfach in den Schrank gelegt worden und die Batterien sind ausgelaufen. Ich habe zwar das Fach entsprechend bearbeitet, aber ich fürchte, dass der Sabber über die halbe Platine gelaufen ist. Wäre also möglich, dass sie auch deshalb nicht mehr funktioniert.

Aber egal, hier jetzt ein paar Beispielbilder, die ich irgendwann so vor 20+ Jahren damit gemacht habe. (Man kann sich sicher sein, wenn der frühlingshafte Vorgarten drauf ist mit all seinen Blumen, dann muss ich das gewesen sein! ;-))


Man sieht die typischen Knipsomaten-Probleme dieses Zeitalters, als die Sensoren noch viel zu klein waren: Die Farben sind zwar kräftig, aber die Ränder sind offensichtlich digital nachgeschärft und fransen deshalb meist in JPG-Artefakte aus. Die Farben sind kräftig und knallen recht gut rein, sind aber nicht immer besonders akkurat. Gerade bei roten und Rosetönen gibt es da Probleme mit dem Weißabgleich, der einfach nicht genau weiß, welche Art von buntem Motiv da gerade vor der Linse ist. Die Naheinstellgrenze des Fokus scheint recht nah zu liegen, sodass auch brauchbare Makroaufnahmen möglich waren. Das heißt bei der Auflösung allerdings nicht viel, die ist leider oftmals viel zu gering. Es gab damals, als diese Kamera angeschafft wurde, schon Sensoren mit weit höherer Auflösung, die dann allerdings auch ihren Preis hatten.

Zum Vergleich noch ein paar Dänemark-Bilder. Bei viel Licht und am Strand gehen die Strukturen in Sand und Kies teilweise recht schnell verloren. Der Zoom-Umfang entspricht ungefähr dem, was man mit einem Normal-Objektiv hin bekommen würde, deckt also das nahe Weitwinkel bis hin zum nahen Tele ab. Durchaus brauchbar. Optisch scheint das Teil recht gut aufgestellt gewesen zu sein, auch die recht weit offenen Shots sehen OK aus. Immerhin startet das Objektiv bei f/2,9, ein sehr krummer Wert, der wahrscheinlich einfach nur gewählt wurde, weil es nach weniger als f/3 klingt! :-D Wobei auch hier anzumerken ist, dass bei dieser Auflösung ja kaum Platz für Farbfehler an den Rändern ist. Abschattungen sind jedenfalls keine zu sehen, weder im Weitwinkel noch im Telebereich.


Fazit: Für die Urlaubs-Snapshots der Eltern war die Kamera völlig ausreichend. Für meine Ansprüche ist sie allerdings viel zu Basic gewesen. Ich hätte damals schon eher was mit höherer Auflösung gesucht und nach einer Möglichkeit, in die Vollautomatik eingreifen zu können. Ich mein, deswegen hatte ich ja auch eine D100. Die hat aber auch gut das 10-fache gekostet und dann war da noch kein Objektiv bei! ;-)