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Dikigtal-Kamera-Vergleich (solcher, die ich persönlich verwendet habe)

Ich habe da mal ein kleines Spread Sheet gemacht:


Legende: ++ "sehr gut" bis -- "schlecht", ? "nicht getestet"

Die Bewertung meinerseits ist natürlich total subjektiv und sollte nicht als Grundlage irgendeiner Entscheidung dienen! (Warum mach ich mir die Mühe dann? Weil ich es kann! ;-)) Außerdem ist sie bei Weitem nicht vollständig, da ich zB für die Sony gar keine nativen Objektive habe - alles nur adaptiert! Die Minoltas kommen dem am nächsten, sind aber eben auch nur mäßig modern.

Wenn ich meine eigenen Kriterien zugrunde lege, ist die Frage nach "der besten Kamera" noch immer schwer zu beantworten. Ich liebe (und vermisse) meine D610; die D800 ist zwar objektiv besser, aber eben auch eher ein Tool für professionelle Fotos. Die Canons sind leider nur die Amateure und entsprechend eingeschränkt, aber hervorragend geeignet, sie auf dem Fahrrad mit zu nehmen, weil man nicht zu sehr drauf achten muss: Robust, aber wenn was kaputt geht, wiederum auch nicht zu teuer zu ersetzen. Die Sony ist die Wollmichsau, die Eier legt, aber auch etwas fragil. Die Z fc ist das modernste (und teuerste) Stück in der Aufzählung, macht Spaß und gute Bilder, aber eben keine DSLR. Die Fuji ist ein "wanna have", weil sie so schnuckelig ist, aber eigentlich total sinnfrei für meine Anwendungszwecke. ;-)

Sony Alpha 7 Mark I

11.2.2025: Die Lieferung!

Im Gegensatz zum Rest der Wirtschaft scheinen meine Geschäfte ganz brauchbar zu laufen. Da kann man sich hin und wieder auch mal eine gebrauchte Kamera kaufen. So können dann auch andere die Wirtschaft ankurbeln. Geld will ausgegeben werden, das ist der Grundsatz des Kapitalismus, und jeder, der ständig auf der Sparbremse steht, hat da was nicht verstanden. Aber bevor ich direkt wieder politisch werde: Hier ein kleiner Überblick über die Sony Alpha 7, die ich mir geleistet habe:


Das Teil hat ja mittlerweile auch ein paar Jahre auf dem Buckel, aber mir reicht eine Auflösung von 24 Megapixel. Außerdem ist das eh mehr oder weniger ein Experiment: Mal sehen, wie viele alte Objektive ich da drauf adaptiert bekomme. Ich habe nämlich a) noch kein einziges E-Mount-Objektiv, noch plane ich b) mir überhaupt eins anzuschaffen. Der Plan ist vielmehr, einen Adapter für die Minolta-AF-Linsen, die ich hier herum liegen habe und die eigentlich viel zu schade sind, als dass ich sie nie benutzen würde, zu adaptieren. Leider kostet der Adapter richtig Asche, sodass ich erstmal nur einen für das Canon-EF-Glas, das ich hier liegen habe, bestellt habe. Der ist aber auch noch nicht da. Ich hoffe, dass er aber zumindest langsam mal versendet wurde. Hm. Ich hatte zwar einen halbwegs bezahlbaren für Minolta in der Beobachtung, aber der ist mir eine halbe Stunde, bevor die Kamera ankam, vor der Nase, sozusagen, weggeschnappt worden. Jetzt warte ich erst mal, ob noch mal ein günstigerer erscheint, oder ob ich das nächst teurere Teil kaufen muss.

Aber bis dahin ist das Body auch schon mal ganz nett anzuschauen. Es ist gut erhalten und der Sensor scheint auch zu funktionieren. Die Akkus sind hingegen wohl alle schon ein bisschen runter genudelt, aber solange es vier Stück sind, auch egal. Die Kamera hat angeblich nur ¨15.000 Schuss hinter sich, wie runter können die Akkus also sein? Wir werden sehen.


Ich habe mich dann bis jetzt also erst mal darauf beschränkt, die Menüführung durchzugucken. Schon was anderes als bei Nikon oder Canon. Man merkt, dass Sony aus der Unterhaltungselektronik kommt. Alles irgendwie... anders... Und wenn ich das verstehe, viel mehr Möglichkeiten, sich mit dem Gerät zu verbinden. Vor allem, man glaubt es kaum, kann man wohl tatsächlich noch Memorysticks statt der SD-Karte einlegen! Das habe ich ja das letzte Mal vor, ich weiß nicht, in der letzten Steinzeit oder so, gesehen! ;-)

14.02.2025: Adapter #1 - Billig für Canon

Und dann kam auch endlich so drei Tage später mal der - gleichzeitig bestellte - Adapter #1 an, der es mir erlaubt, Canon EF Objektive auf diesem Schmuckstück zu verwenden. Der war relativ günstig, erlaubt aber theoretisch eine Steuerung sämtlicher Objektiv-Funktionen, inklusive des Autofokus. Das Ding ist mit einem Branding der Firma Viltrox versehen, aber es gibt davon genügend chinesische Konkurrenz, die das gleiche macht. Frage mich nur, ob die auch besser passen würde. Dieses Ding hier könnte am Mount schon ein bisschen fester sitzen. Muss das so wackeln? Liegt es daran, dass ich wieder mal was gebrauchtes gekauft habe?


Erstes Tests im Garten haben ergeben: Mehh. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich eben ein Gebrauchtgerät mit dubioser Historie gekauft habe, ob das Teil tatsächlich nur von mäßiger Qualität ist oder ob es am Ende an diesem unglaublich bescheidenen Wetter da draußen liegt - man sieht die Hand vor Augen nicht vor Smog -, aber das mit dem Autofokus funktioniert so naja. Sagen wir mal so: Zum Glück kann ich bei den Canon-Objektiven jederzeit manuell eingreifen. Beim 50er zum Glück nicht so dringend nötig wie bei den anderen. Man braucht so wie in der Steinzeit des Autofokus zwei bis drei Anläufe, damit das Bild tatsächlich scharf wird. Aber dann passt es auch. Manuell funktioniert es hingegen recht gut, das Focus Peaking der Kamera zeigt auch brav die scharfen Kanten an. Wieso der Autofokus also nur so mäßig funktioniert, wer weiß. Vielleicht liegt es ja wirklich an den Spaltmaßen. Der AF mit dem Sigma 24mm ist so jedenfalls praktisch unbenutzbar, wenn ich es nicht auf manuell stelle. Bei den beiden originalen Canons würde ich sagen: Befriedigend bis Ausreichend. Gerade im Unendlichen haben aber alle schwere Probleme. Ein weiterer, tatsächlicher Vorteil ist allerdings, dass an beide Sigma-Objektiven die Blendensteuerung funktioniert. So wird das 28-70/2,8 Normalzoom sogar fast benutzbar. Hier funktioniert der AF auch besser als am 24mm, weil der Motor da drin einfach viel neuer ist.

Ich bin jetzt jedenfalls mal gespannt, was der zweite Adapter so kann, den ich für Minolta-A bestellt habe. Der ist direkt von Sony, kostet daher ein Vielfaches und sollte entsprechend besser Verarbeitet sein. Da rechne ich mit sehr viel weniger Problemen und besseren Ergebnissen.


Ach ja, was man dann übrigens auch machen kann: Ein Nikon-F-Objektiv auf den F-EF-Adapter drehen und das Ganze dann auf dem EF-E-Adapter anbringen. Dann hat man wohl sowas wie eine Doppelfrankensony?! :-D Die Bilder, die diese Kombination macht - hier mit meinem zuverlässigen Nikon Series E 50mm 1:1.8 -, sehen übrigens auch sehr spannend aus. Eigentlich fast besser als das, was die Canon-Objektive produzieren. Vielleicht sollte ich mir zeitnah doch einen F-Adapter besorgen...

PS 16.5.2025: Auch ein Update der Firmware hat nur minimale Verbesserungen bei den eh schon befriedigend funktionierenden Canon-Objektiven gebracht. Die beiden Sigmas scheinen weiterhin unbekannt zu sein und sind mehr oder weniger nur im manuellen Modus zu verwenden. Auch in der Sonne, die heute mal scheint.

15.02.2025: Adapter #2 - Ein originales Sony-Produkt

Es hat dann auch tatsächlich nur einen Tag länger gedauert, dann hatte ich auch den originalen Sony-A-to-E-Adapter LA-EA4 in der Post (die mit dem griechischen Götterboten im Namen). Und siehe da, das Ding ist zwar klobig - wegen der eingebauten Autofokus-Sensoren -, aber dafür nicht schlechter als eine echte SLR, an der ich diese Objektive bisher immer sehr gerne und extrem erfolgreich eingesetzt habe. Da weiß man auch, warum das Teil so schweineteuer war, als es neu war, und ich auch im gebrauchten Zustand noch immer das Drei- bis Vierfache bezahlen musste.


Innen hat es einen halbdurchlässigen Spielgel, der einen kleinen Anteil des Lichts nach unten in den Stativ-Sockel umlenkt, in dem offenbar die Sensoren drin sind. Hier passiert dann MaGiE, sodass die Kamera nicht auf das Phasendetektions-Dingsbums-Gedöns angewiesen ist, das bei echten E-Objektiven scheinbar einwandfrei funktioniert, bei den Canon-Objektiven aber so Probleme macht. Die haben sich da schon was bei gedacht, wie es scheint. Und so werden die Bilder gestochen scharf, vor allem auch (zu ca. 95%) direkt im ersten Versuch. Die drei getesteten Objektive, die einwandfrei funktionieren - 28/2.8, 50/1.7 und 100-200/4.5 - machen jedenfalls coole Bilder. Was ich noch testen muss, ist J.'s 28-80/3.5-5.6 (das Kit-Objektiv der Dynax 5) und ihr 100-300/5-6.3 von Tamron, das 35-70/3.5-4.5 von ihrem Vater sowie das 75-300/4.5-5.6 von Sigma, das ich mal von F. vom Trekdinner bekommen habe. (Für lichtschwache Zooms ist das Wetter draußen noch immer viel zu beschissen!)

Update 16.2.2024: Jupp, die Zooms funktionieren alle, manche besser als andere. Das Kit-Zoom von der Dynax 5 geht erwartungsgemäß problemlos, das Tamron meldet nicht die korrekte minimale Blende an den Adapter (immer f/6.3), das Sigma funktioniert einwandfrei. Wo das Kit-Zoom von der 303 ist, muss ich erst noch rausfinden.


Was hingegen - wie in der Betriebsanleitung angegeben - tatsächlich nicht funktioniert, das ist das Minolta AF Zoom xi 28-105mm 1:3.5(22)-4.5. Das ist ein bisschen schade, aber nicht weiter verwundernswert. Diese ganze Technik da drin ist doch ein bisschen viel, das konnten die im Adapter offensichtlich nicht mehr berücksichtigen. Naja, die Blende in dem Ding steckt eh fest, es ist also nicht so schlimm. Schade, wie gesagt, aber nicht schlimm.

Fazit:

Schöne Kamera. Wenn ich jetzt noch durch die diversen Einstellungen durchblicken würde! Wie gesagt, Sony kommt eindeutig aus dem Entertainment-Bereich. Das Menüsystem verbirgt unglaublich viele Settings-Möglichkeiten, ich bin leicht überfordert! ;-) Aber die Bilder sind echt schön, selbst bei beschissenem Wetter mit hohem ISO. Kein schlechter Kauf.

Olympus Camedia Zoom D-540

Ich stelle ja gerne mal alte Kameras vor und mittlerweile sind einige Digitalkameras ja auch schon alt. So auch die Olympus Camedia Zoom D-540 von meinen Eltern. Die haben wir - also mein Bruder und ich - ihnen vor mehr als 20 Jahren zu Weihnachten besorgt, damit die mal unterwegs ein paar Fotos machen konnten. Zu der Zeit sind die beiden nämlich noch regelmäßig in den warmen Süden geflüchtet und haben uns alleine im kalten Deutschland zurück gelassen.

Der Zahn der Zeit hat nun aber leider dafür gesorgt, dass diese Kamera mittlerweile das Zeitliche gesegnet hat. Wenn man Batterien einlegt, fährt das Objektiv aus und verhakt sich. Aufnehmen ist nicht möglich. Ob es sich um einen mechanischen oder einen elektronischen Defekt handelt, weiß ich nicht; vielleicht ist es auch eine Mischung aus beidem, bei denen einer der Sensoren nicht mehr genau fühlt, in welcher Position die Linsen sich gerade befinden. Jedenfalls bleibt auch der Bildschirm schwarz.


Das hält mich jetzt aber nicht davon ab, ein paar Beauty Shots hier auszustellen. Für eine Knipsen-Kamera mit ganzen 3 Komma nochwas Megapixeln machte die nämlich erstaunlich gute Bilder. Gut, die entsprach damals schon nicht unbedingt mehr dem Stand der Technik, aber für die Eltern kam es mehr auf die Einfachheit der Benutzung an. Soll heißen: Anschalten, Zielen, Auslösen. Mehr musste das Teil nicht können. Dass die Bilder am Ende nur 2048x1536 Pixel groß waren, war eher nebensächlich. Hauptsache, wir konnten mal dran teilhaben, wenn sie wieder aus dem Urlaub zurück waren.

Und ich verbinde selber auch einige gute Erinnerungen mit dem Teil. Wann immer ich es nämlich in die Finger kriegen konnte, habe ich auch ein paar Bilder damit gemacht, wie wir gleich am Ende dieses Artikels sehen werden. Denn nachdem ich die Idee verworfen habe, diese Kamera ohne Beispielfotos zu veröffentliche, bin ich mal in die Untiefen meines Archives getaucht und habe dort ein paar Schnappschüsse raus gesucht.


Was kann man zu der Kamera sagen? Ich erinnere mich ehrlich gesagt nur noch schemenhaft an die Bedienung, aber wenn man sie einmal eingerichtet hatte, konnte man eigentlich alles andere vergessen. Einfach am Hebelchen unter dem Auslöser drehen, um den 3x Zoom zu bedienen, und dann abdrücken. Die Fotos, die am Ende raus kamen, waren durchweg brauchbar. Mit heutigen Handy-Fotos nicht vergleichbar, aber man muss bedenken, dass es um die Jahrtausenwende sowas wie Smartphones einfach noch nicht gab, geschweige denn welche mit eingebauten Megapixel-Kameras. (Mein Sony, das ich zu dieser Zeit hatte, hatte noch diese zusätzlich ansteckbare Kamera, die VGA-Auflösung produziert hat. Erklär das mal den Kindern heutzutage!)

Ich weiß noch, dass das Ding ein ziemlicher Batterienfresser war und mit Akkus nur bedingt zu betreiben war. Das wird wahrscheinlich auch der endgültige Tod dieses Gerätes gewesen sein: Die Batterien! Denn wie immer ist die Kamera eines Tages einfach in den Schrank gelegt worden und die Batterien sind ausgelaufen. Ich habe zwar das Fach entsprechend bearbeitet, aber ich fürchte, dass der Sabber über die halbe Platine gelaufen ist. Wäre also möglich, dass sie auch deshalb nicht mehr funktioniert.

Aber egal, hier jetzt ein paar Beispielbilder, die ich irgendwann so vor 20+ Jahren damit gemacht habe. (Man kann sich sicher sein, wenn der frühlingshafte Vorgarten drauf ist mit all seinen Blumen, dann muss ich das gewesen sein! ;-))


Man sieht die typischen Knipsomaten-Probleme dieses Zeitalters, als die Sensoren noch viel zu klein waren: Die Farben sind zwar kräftig, aber die Ränder sind offensichtlich digital nachgeschärft und fransen deshalb meist in JPG-Artefakte aus. Die Farben sind kräftig und knallen recht gut rein, sind aber nicht immer besonders akkurat. Gerade bei roten und Rosetönen gibt es da Probleme mit dem Weißabgleich, der einfach nicht genau weiß, welche Art von buntem Motiv da gerade vor der Linse ist. Die Naheinstellgrenze des Fokus scheint recht nah zu liegen, sodass auch brauchbare Makroaufnahmen möglich waren. Das heißt bei der Auflösung allerdings nicht viel, die ist leider oftmals viel zu gering. Es gab damals, als diese Kamera angeschafft wurde, schon Sensoren mit weit höherer Auflösung, die dann allerdings auch ihren Preis hatten.

Zum Vergleich noch ein paar Dänemark-Bilder. Bei viel Licht und am Strand gehen die Strukturen in Sand und Kies teilweise recht schnell verloren. Der Zoom-Umfang entspricht ungefähr dem, was man mit einem Normal-Objektiv hin bekommen würde, deckt also das nahe Weitwinkel bis hin zum nahen Tele ab. Durchaus brauchbar. Optisch scheint das Teil recht gut aufgestellt gewesen zu sein, auch die recht weit offenen Shots sehen OK aus. Immerhin startet das Objektiv bei f/2,9, ein sehr krummer Wert, der wahrscheinlich einfach nur gewählt wurde, weil es nach weniger als f/3 klingt! :-D Wobei auch hier anzumerken ist, dass bei dieser Auflösung ja kaum Platz für Farbfehler an den Rändern ist. Abschattungen sind jedenfalls keine zu sehen, weder im Weitwinkel noch im Telebereich.


Fazit: Für die Urlaubs-Snapshots der Eltern war die Kamera völlig ausreichend. Für meine Ansprüche ist sie allerdings viel zu Basic gewesen. Ich hätte damals schon eher was mit höherer Auflösung gesucht und nach einer Möglichkeit, in die Vollautomatik eingreifen zu können. Ich mein, deswegen hatte ich ja auch eine D100. Die hat aber auch gut das 10-fache gekostet und dann war da noch kein Objektiv bei! ;-)

Agfa Box

Als ich vom Kunden den Scanner in die Hand bekommen habe, hat er mir auch gleich noch diese alte Agfa Box verpasst. Das ist im Prinzip das gleiche Teil wie die Agfa Synchro Box, die ich vor zwei Jahren schon mal vorgestellt habe, nur eben ohne den Synchro-Part. Es lässt sich also kein Blitz damit verwenden, was ich aber eh nicht vor gehabt hätte. Der einzige andere Unterschied, den ich jetzt auf Anhieb sehe, ist die Art der dazugehörigen Bereitschaftstasche. Wenn das alles ist... ;-)


Wegen des nassen Winterwetters gibt es übrigens keine Beauty Shots von draußen im Garten, nur schimmelige Handy-Fotos aus dem Büro. Dementsprechend bitte ich die Bildqualität zu entschuldigen. Schlimm, was die Kinder heutzutage für "gute Qualität" halten - zumindest krieg ich ja immer zu hören "ich hab da ja ein Handy dafür". Schlimm. Schlimm, schlimm! :-D

Bei diesem speziellen Exemplar ist durch jahrelange Warmlagerung allerdings der Klebstoff vom kleinen Filmfenster an der Rückseite ab gegangen. Glücklicherweise kann das ja nicht verloren gehen, wenn man die Kamera nicht öffnet. So klemmte das recht heftig verkeilt hinter der Filmandruckplatte. Ich musste da schon ein wenig fummeln, bis ich das da hinter raus hatte. Dann wollte ich da jetzt auch nicht mit Uhu oder ähnlichem Zeugs dran gehen und habe mich schließlich für einen Streifen Klebeband entschieden, in das ich ein kleines, "rundes" Loch rein geschnitten habe. Hält und mehr muss es nicht. Ich hoffe, dass es lichtdicht ist.


Denn, ja, ich plane, auch diese Kamera zeitnah einem Filmtest zu unterziehen. Falls das Wetter draußen mal irgendwann besser werden sollte und man nicht mehr durch metertiefen Schlamm waten muss. 2024 geht zu Ende, wie es den Rest auch gewesen ist: Nass. Nicht zu gut für den geneigten Fotografen, der nur eine einzige Belichtungszeit und zwei Blenden zur Verfügung stehen hat. Aber dafür muss man an dem Ding ja auch keinen Fokus einstellen, denn mit f/11 (?) ist es eh nicht sonderlich für Unschärfe-Effekte geeignet.

Von innen sieht sie etwas besser aus als die Synchro, die ich wie gesagt ja auch habe. Die Rollen sehen nicht ganz so abgenutzt aus und glatter, da hoffe ich auf weniger Kratzer auf dem Film. Aber ich werde da eh mal den Kentmere rein legen, der Foma in 120 war in letzter Zeit ja schon verkratzt aus der Fabrik gekommen. Ich hatte doch auch welchen in ISO 100, oder? Ich sollte mal wieder Inventur machen, ich habe lange keine 120er mehr benutzt.


Und ich frage mich, was die damals für Fäden verwendet haben, dass die immer mit der Zeit komplett desintegrieren. Ich mein, hier ist es noch nicht sooo schlimm, aber es fängt halt doch schon an. Muss ich mal suchen, was ich da als Ersatz nehmen kann. Wenn ich da jetzt einen blauen Faden rein mache, ist das ja irgendwie ein bisschen Stilbruch. Nicht, dass die Lederkiste jetzt besonders hübsch wäre, aber ich möchte diese Dinger ja eigentlich immer so original wie möglich halten.

Und ansonsten gibt es nicht viel mehr zu dieser Kamera zu sagen. Faszinierende Technik aus einer Zeit, als es noch keine Technik gab! ;-) Es ist immer wieder kaum zu glauben, dass die diese Teile bis in die 1960er hinein gebaut haben. Da gab es dann doch schon sehr viel bessere Möglichkeiten, Fotos zu machen. Wobei das Preislich wahrscheinlich unschlagbar war. Wenn damals schon Plastik weiter verbreitet gewesen wäre, hätten sie die sicher auch noch billiger machen können. Aber im Wirtschaftswunder war Stahlblech wohl tatsächlich noch billiger...

Nikon F-801s

Heute möchte ich ein bisschen darüber reden, weshalb meiner Meinung nach die Nikon F-801s eine fürchterlich unterbewertete analoge Kamera ist. Ich finde ja schon, dass meine F601 völlig unterbewertet ist und die F801 ist da doch noch mal eine Klasse besser! Daher kann ich es beim besten Willen nicht verstehen, dass auf der bekannten Auktionsplattform Exemplare der F801 und der F801s für unter 30 Euro weg gehen, während die F100 das 8- bis 10-fache bringt. Die F90 leidet unter dem gleichen Phänomen, allerdings vielleicht nicht ganz so schlimm. Alle wollen eine F100, und das kann ich ja einerseits verstehen: Es war schließlich die letzte analoge Prosumer-Kamera von Nikon, aber heißt das, dass man da direkt 200, 300 Euro für ausgeben muss? Und ich wette, Zweidrittel der Leute stellen die sich dann in die Vitrine und fühlen sich gut, weil sie jemandem eine weggeschnappt haben, der sie stattdessen tatsächlich benutzt hätte.

Versteht mich nicht falsch, die F100 wäre auch einer meiner Träume, aber nicht zu diesen Preisen. Die Kamera ist zwar gut und kann noch diesen einen Tacken mehr, aber ist es das wert? Vor allem, wenn sie dann nicht benutzt wird? Sammler, weißte? Machen allen anderen die Preise kaputt! ;-)


Deswegen war ich ja jetzt schon länger auf der Jagd nach einer 801. Und wenn es nur für einen funktionierenden Batteriehalter ist, der auch in meine F90X passt. Aber: Die F801 war zu ihrer Zeit das Spitzenmodell bei den Amateur- und Semiprofi-Kameras. Soll heißen: Sie war die erste Kamera in diesem Segment, die die wahnsinnige Geschwindigkeit von 1/8000s hin bekommen hat. Das schafft meine D610 nicht mal! (Falls ich sie denn jemand wieder bekommen sollte! Die Versicherung soll jetzt mal langsam in die Puschen kommen!) Sie hat zudem alles andere an Ausstattung, was man als geneigter Foto-Enthusiast braucht, von der Abblend-Taste bis hin zur Kompatibilität mit alten AI-Objektiven. OK, die Matrix-Messung fällt da weg, aber die brauche ich persönlich eh eher selten. Und nach oben ist das einzige Manko, dass sie keine AF-S-Objektive mag, wenn es um Autofokus geht - was ich aber auch nicht unbedingt vermisse, ich habe eh nur zwei solche.

Als also bei ehBlöd diese F-801s vorbei kam, die auch noch dieses sehr schöne und von mir bereits besprochene 35-70mm f/2,8 nebst eines Tamron Tele-Zooms dabei hatte, habe ich mein Limit ein bisschen überschritten und zugeschlagen. Für unter 70 Euro kann man bei dem Paket nicht meckern, das bringt das erwähnte Nikkor einzeln schon im Wiederverkauf, falls ich das jemals wieder los werden wollte - was ich bezweifle. Wie gesagt, alleine gehen diese Kameras für 20-30 Euro weg, was ich für viel zu billig halte. Und die S-Version hat auch noch den Vorteil, dass sie einen Spot-Meter-Modus hat, den die originale 801 wohl nicht hatte. Ist jetzt kein K.O.-Kriterium, aber manchmal ist der schon sehr hilfreich.


Die Build Quality ist bei dieser Kamera jedenfalls noch Nikon-typisch recht hoch. Der Metallverschluss hält sicher genau so lange wie an modernen digitalen SLRs, da hat sich schließlich seit Jahrzehnten nichts mehr dran getan. Ich nehme an, dass sie hier den gleichen wie in der zeitgleichen F4 verbaut haben, die konnte auch bis 1/8000s belichten. (Eine Kamera übrigens, bei der ich verstehe, wieso sie noch immer 200, 300 Euro oder mehr kostet. Hätte gerne eine, sponsort mich jetzt bitte mal endlich wer?! ;-)) Überhaupt bietet die 801 das Gefühl, als hätte man eigentlich eine professionelle Kamera in den Händen. Ich als alter 601-User finde mich vor allem bei den Bedienelementen direkt wie zu Hause, habe aber trotzdem dieses Kribbeln von Hochwertigkeit in meinen Fingerspitzen. Das ist so ein subtiler Unterschied, wie wenn ich die D610 oder die D800 in die Hand nehmen. Schwierig in Worte zu fassen, da ist einfach dieses kleine Fitzelchen mehr, dieser eine Schritt, den die Designer weiter gegangen sind. Die F801 fühlt sich definitiv hochwertiger an als die späteren, niedrigen zweistelligen Fs, die ich kenne, und spielt definitiv in einer Liga mit der F90 oder der F100. Zugegebenermaßen weiß ich nicht genau, wo da der Übergang genau liegt: Die F60 bis F75 kenne ich leider nicht aus persönlicher Erfahrung und meine Nikon-Sammlung ist mittlerweile so groß, dass ich auch eigentlich nicht noch mehr anschaffen will, um es auszutesten! (Wie war das mit Sponsoren? ;-))

Aber zurück zur 801s und ihrer Ausstattung: Sie unterstützt AI, AI-s, AF und AF-D Objektive vollständig (bis auf die Matrixmessung, siehe oben), AF-S ohne Autofokus und G-Objektive nur in P und S. Im Programm-Modus bietet sie allerdings neben zwei unterschiedlichen Modi (einem schnelle und einem langsamen - und einem, den je nach angeschlossener Brennweite zwischen den beiden hin und her wechselt) auch die Möglichkeit des Program-Shift, sodass man hier nur mäßig in seiner Kreativität eingeschränkt ist. Bleiben also nur Prä-AI und AF-P, die diese Kamera nicht mag. Damit deckt man so ziemlich alles ab, was ab 1977 an Glas gebaut wurde bis irgendwann in den 2010ern, als die ersten AF-Ps aufkamen. (Aber - und nehmt mich jetzt bitte nicht beim Wort - ich glaube, die meisten wenn nicht gar alle AF-P sind eh für DX gebaut und haben auf einer Vollformat-35mm-Kamera somit nichts verloren? Kann das mal wer für mich nachgucken? ;-))

Ansonsten beherrscht sie den üblichen Schnick-Schnack, also Schärfe-Vorschau per Abblendtaste, Exposure Lock, Belichtungskorrektur um bis zu 5 Stufen, Mehrfachbelichtungen auf den gleichen Frame, ISO-DX-Kodierung und manuelles ISO, Autofocus Lock und sogar das manuelle An- und Abschalten der inneren Displaybeleuchtung. Alles ist über eine eigene Taste zu erreichen und man muss nur minimale Verrenkungen und Klammergriffe machen, wenn man den Film manuell zurückspulen möchte. Einziges Manko: Kein eingebauter Blitz. Aber das ist an den eher (semi-)professionellen Kameras meistens so, denn der Profi weiß, dass diese eingebauten Blitze meisten nur so eine halbherzige Sache sind. Auf den Blitzschuh passen die üblichen Speedlights, die machen auch genug Licht, um Vergleich zu dem eingebauten Blitz zB an meiner F601! Einzig die Möglichkeit zum Aufhellblitzen bei Schattenlagen könnte man also vermissen.


Das Sucherbild ist groß und klar, könnte aber für manuelle Objektive einen Schnittbildsucher vertragen. Und da man die Mattscheibe an dieser Kamera tauschen kann, gibt es zumindest eine mit Mikroprismen (Typ J), die das Scharfstellen sehr viel leichter machen sollte. Kostet leider mehr als die ganze Kamera! ;-) Bis dahin helfen die > o < Anzeigen im Sucher. Allerdings ist anzumerken, dass der Autofokus in dieser frühen AF-Kamera noch sehr, sagen wir mal, rudimentär ist. Es funktioniert zwar alles, aber man sollte sich nicht immer direkt drauf verlassen. Ich bin dazu übergangen, immer drei bis viel AF-Messungen durchzuführen und die Ergebnisse genau auf der Mattscheibe zu bewerten. Gerade große flächige Objekte oder sehr feine Strukturen wie Äste vor weiter entferntem Hintergrund sind manchmal etwas diffizil einzumessen. Oder auch häufiger. Also eigentlich eher meistens. Der Autofokus ist eigentlich mehr sowas wie ein Vorschlag. :-D Ich erinnere mich, dass ich an der F601 auch schon immer so vorgegangen bin. Versteht mich nicht falsch, für mich ist das kein Deal Breaker, denn in "normalen" Situationen funktioniert er befriedigend gut. Man sollte es nur im Hinterkopf behalten. Es fehlt zudem natürlich altersbedingt auch diese moderne so-und-so-viele-Zonen Fokusmessung, aber ich persönlich brauche eh immer nur den Sensor in der Mitte plus den (gut erreichbaren und einzeln vom AE-L als Taste ausgeführten) Messwertspeicher. Selbst bei meinen DSLRs kommt es nur äußerst selten vor, dass ich mal auf was anderes als den mittleren Sensor umschalte.

Fazit: Für den Preis erhält man unschlagbar viel Kamera und den Zugriff auf sämtliche F-Nikkore seit 1977. Wie man da nicht zugreifen kann und warum der Preis dieser Kameras nicht höher ist, erschließt sich mir nicht. Eigentlich bleiben hier keine Wünsche offen. Selbst das Design der Kamera ist typisch für die Nikons der späten 1980er und hat sich seitdem kaum geändert. Will sagen, man fällt damit nur bedingt auf, denn es könnte sich genauso gut um jede beliebige digitale Nikon handeln. Aber vielleicht ist gerade hier des Pudels Kern zu finden: Sie ist einfach nicht retro genug, sondern eben eine moderne Kamera mit modernen Features und spricht dementsprechend nicht das Retro-Klientel an, während sie zugleich nicht das Ende der Fahnenstange, die Spitze der Entwicklung, wie die F100 darstellt. Sondern eben den Anfang. Ich weiß es nicht. Ich mein, es ist für jeden Foto-Enthusiasten ja schön, dass man dieses Schmuckstück so günstig bekommen kann, aber verstehen muss ich es nicht. Tolles Teil!