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Schwarz-weiß und analog, Teil 190: Hennefer Reste

Film: Fomapan 100 #40, Kamera: Konica Autoreflex TC, Objektive: Konica Hexanon 40mm F1.8 & Konica Hexar 135mm F3.5, August 2022

Nachdem wir gestern so viel durch Bonn gelaufen sind und auch erst extrem spät zu Hause waren, muss ich heute mal Pause machen. Trifft sich gut, dass ich immer einen fertigen s/w-Artikel in der Hinterhand habe, den ich eben mal so raus hauen kann. ;-) Dabei habe ich jetzt wieder Hardware zum präsentieren! Muss ich nur noch Beauty Shots von machen! :-D Egal, jetzt erst mal den Rest vom Film, mit dem ich das 135mm Hexanon getestet habe. Heute geht es nach Hennef, einfach mal ein bisschen durch die Stadt.

Hände am Bahnhof, die nehme ich ja auch regelmäßig mit. (40mm, 1/60s, f/2,8.) Heute mal wieder ein bisschen schiefer als in Natura, aber das macht jetzt auch nicht so viel. Was mich hauptsächlich interessiert an diesem Bild, das ist die Tatsache, dass die geraden Linien sich praktisch gar nicht durchbiegen. Das 40er ist zwar noch kein echtes Weitwinkel, aber ich hatte doch erwartet, dass man unter diesen relativ gut erkennbaren Bedingungen zumindest etwas Tonnen-Verzerrung sehen könnte. Also, ich seh nix. Gut. ;-)

Die Lampe am Parkhaus habe ich ja auch nicht zum ersten Mal auf Film mitgenommen. (40mm, 1/250s, f/8.) Spätestens hier kann der aufmerksame Leser merken, dass ich das erste Bild ganz vom Ende vorgezogen habe: Die Belichtung der Lampen-Szene ist nämlich eher so "früher Abend", während die Hände schon "kurz vor Sonnenuntergang" sind. (Wobei das im August ja noch sehr relativ ist, da sind die Tage ja noch einigermaßen lang.) Die Wolken am Himmel werden jedenfalls sehr schön von einer tiefstehenden Sonne hinterleuchtet. Bis auf die Tatsache, dass auch dieses Bild mal wieder nicht ganz gerade ist: Gelungen, dieser Kontrast aus natürlichem Licht und noch nicht angeschaltetem künstlichen.


Auf dem Weg die Straße runter zu meinem eigentlichen Ziel des Abends bin ich mal wieder an dem alten Bahnwagon vorbei gekommen, der da am Spielplatz steht. (40mm, 1/250s, f/2,8.) Irgendwann muss ich da auch mal rein schauen, aber tagsüber sind da Eltern und Kinder, die gucken dann immer so seltsam, wenn ich meiner Neugier nachgebe, und Abends hängt dann meist diese Altersgruppe hier ab, die sich gegenseitig mit "Alda" und "Digga" betitelt, zu der Generation gehöre ich dann auch irgendwie nicht mehr. Wie immer stehe ich zwischen allen Stühlen! ;-) Aber egal, wie man sieht: Es war eh abgesperrt und ich hätte gar keinen Blich hinein werfen können.

Eine gute Gelegenheit für ein Testfoto mit dem 135er bot das Kirchendach mit seinen vielen schrägen Fenstern zwischen den Schieferplatten. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Ziemlich cooles Bild, wenn ich mich mal wieder selber loben darf. Und das Objektiv liefert hier auch - im Rahmen seiner Möglichkeiten - ein perfektes Bild ab! Ich wünschte, wir hätten hier in der Gegend mehr solcher Motive.

Am Kurpark angekommen habe ich gegen die schon im Untergehen begriffene Sonne ein Silhoutten-Foto geschossen, auf dass ich ebenfalls sehr stolz bin, habe ich hier dich einen sehr spannenden Sonnenstern ins Bild bekommen! (135mm, 1/250s, f/11.) Das hatte aber auch seinen Preis: Eine extrem geschlossene Blende. Spannend finde ich übrigens besonders, wie stark das Licht hier um die Silhouette des Siegfried in die dunklen Bereiche eingeblutet ist. Das gibt dem Ganzen einen sehr interessanten 3D-Effekt. Liegt einerseits am Filmmaterial, das relativ gut Licht leitet, andererseits wahrscheinlich an der Laborentwicklung, bei der ich noch immer nicht raus habe, welchen Entwickler die benutzt haben. Der Effekt ist auch besonders im Sonnenstern erkennbar, der einen kompletten Ring ausgebildet hat. Faszinierendes Bild, bei dem ich immer neue Details erkenne, je länger ich es mir anschaue...


Im Kurpark gab es dann ganz unspannend Enten, von denen ich mir diese hier geschnappt und portraitiert habe. (135mm, 1/125s, f/3,5.) Für eine Kamera mit manuellem Fokus habe ich hier doch das Auge ganz gut getroffen, oder? Leider war die Ente recht flott unterwegs, sodass sie ein ganz kleines Bisschen bewegungsunscharf ist. Insgesamt aber ein gutes Bild, bei dem man auch das eingesetzte Hexar ganz gut beurteilen kann: Für Portraits geeignet. ;-)

Die Walflosse darf auch nicht fehlen, wenn ich im Kurpark bin; heute mal aus einer anderen Position. (135mm, 1/60s, f/3,5.) Eine Blende weniger Licht hätte sicher auch gereicht, aber gerade so kommen die Bäume im Hintergrund sehr interessant zur Geltung. Die goldene Stunde mit der tiefstehenden Sommersonne haben hier wirklich sehr viel Kontrast ins Spiel gebracht. Die Bäume stehlen der Fluke ein bisschen die Show, wenn ich ehrlich bin. ;-) Hätte ein bisschen weiter in die Knie gehen müssen, denn die Flosse wirkt doch ein bisschen unscheinbar gegen den Beckenrand. Aber dann hätte ich wieder in der Entenkacke gelegen... ;-) Es gibt Grenzen, die selbst ich nicht überschreite, wenn es um das Thema "für die eigene Kunst leiden" geht! :-D


Am Seniorenheim, dem ehemaligen Kurhaus, habe ich dann mal wieder ein Fahrrad entdeckt, an dem ich nicht vorbeigehen wollte. (40mm, 1/250s, f/1,8.) Tatsächlich habe ich bei Offenblende gerade noch so ein bisschen Unschärfe in den Hintergrund bekommen, womit ich fast nicht gerechnet hatte. Ansonsten nicht groß anders als die vielen Fahrradfotos, die ich schon gemacht habe (und die ich noch machen werde). Ich finde nur diese vielen verschiedenen Versionen von Rädern spannend: Hier haben wir zB einen Damenrad-Rahmen und ansonsten eine wenig auffällige Konstruktion. Naja, egal, müssen ja nicht alle auf sowas stehen. ;-)

Und zum Schluss noch ein paar Fähnchen mit Muster, gegen den Himmel und die Häuserzeilen vor dem Bahnhof, wie sie im Wind wehen und irgendwie ein bisschen Fernweh in mir auslösen. (40mm, 1/125s, f/4.) Auch ein sehr schönes Foto, an dem ich mich kaum sattsehen kann. Wäre was für eine Vergrößerung...

Damit ist dieser Film aus der Konica auch schon wieder zu Ende. Da habe ich ja doch erstaunlich viele Einträge draus machen können. Nächstes Mal: Eine Agfa Silette LK vom Flohmarkt.

Schwarz-weiß und analog, Teil 189: Lost Place Pleistalwerk

Film: Fomapan 100 #40, Kamera: Konica Autoreflex TC, Objektive: Konica Hexanon 40mm F1.8 & Konica Hexar 135mm F3.5, August 2022

Ich könnte schwören, dass ich diesen Eintrag schon mal geschrieben habe. Entweder habe ich jetzt einen Fehler in der Matrix oder ich hab einfach vergessen, den Text auch tatsächlich abzuspeichern. Sowas! Also noch mal:

Heute geht es auf einen schwarzweißen Ausflug zum alten Plesitalwerk, das heutzutage nur noch als Ruine zu sehen ist. So ein typischer Lost Place, also. Ob man da überhaupt auf dem alten Gelände rum laufen darf, bezweifle ich jetzt mal, aber wir waren so frei. Die vielen, vielen Graffiti sprechen Bände davon, wie viele Leute hier schon durchgekommen sind. Nebenbei auch noch die ein oder andere Feuerstelle. Und solange uns nicht der Himmel auf den Kopf fällt, ist ja auch alles gut. Hier eignet sich das 40mm übrigens ganz gut, denn bei Architektur habe ich immer gerne etwas Weitwinkligeres, aber nicht zu sehr. Auf der Nikon hätte ich das 35er genommen.

Begrüßt wird man an der alten Einfahrt, an der man heutzutage problemlos parken kann, vom alten Werkstor, das rechts und links von Pfosten begrenzt wird, die beide extrem rostig sind. (40mm, 1/60s, f/2,8.) Das 723-Graffiti ist schlecht zu erkennen, man merkt mal wieder, wie wenig empfindlich der Foma auf manche Wellenlängen reagiert. Schönes Bokeh im Hintergrund, vielleicht ein kleines bisschen unruhig. Vielleicht wäre ganz offen noch besser gewesen, auch auf die Gefahr hin, dass der Pfosten dann zu unscharf wird.


Sehr krass finde ich das folgende Bild vom zerbrochenen Fensterchen im Umspannturm, dem man als nächstes begegnet. (135mm, 1/60s, f/3.5.) Und dabei hatte ich schon Angst, dass ich hier verwackeln würde! Sehr toll finde ich die unscharfen Zweige im Vordergrund, die die zerborstene Scheibe einrahmen. Aber auch hier wieder sieht man: Wir sind nicht die ersten hier und schmeißen auch definitiv nicht mit Steinen. Muss man ja auch nicht. Aber trotzdem tolles Bild.

Wenn man dann die Ruine erreicht, findet man dort diese rostige alte Treppe. (40mm, 1/60s, f/1,8.) An den Werten sieht man, dass die Wahl eines ISO 100 Films auch mitten im Spätsommer nicht unbedingt immer perfekt ist. Ein 400er wäre hier tatsächlich nicht falsch gewesen. Aber ein extrem gutes Foto, bei dem man sehen kann, wie toll das kleine Konica ist. Selbst weit offen kriegt man sehr scharfe Bilder hin. Ein bisschen Tonnenverzerrung kann man vielleicht wahrnehmen, das liegt wahrscheinlich an der leichten Weitwinkeligkeit. Aber gefällt mir sehr gut.

Der Lichteinfall von oben in die Vorhalle mit den vielen Graffiti ist auch sehr gut gelungen und setzt die Wand sehr gut in Szene. (40mm, 1/30s, f/1,8.) Einfach faszinieren, wie die Blätter da oben von dem Bäumchen in der Sonne glänzen. Überhaupt ist der Kontrast in diesem Bild ganz hervorragend. Und die nicht-bunten Graffiti sind in s/w ja sowieso immer besonders interessant. Ich muss hier dringend noch mal mit einem empfindlicheren Film vorbei kommen. Vielleicht sogar gerade jetzt im Winter, wenn die Schatten länger sind. Hm.


Auch der nächste Schuss ist ganz hervorragend gelungen, insbesondere weil ich hier noch mal das 135er zum Einsatz bringen konnte. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Eingerahmt von der Tür wirkt der Blick nach draußen auf den Graffiti-Popo auf der Säule noch mal extra spannend. Ich müsste dringend mal mehr solcher Lost Places finden, da kann man ganz hervorragende Bilder machen. Fällt das eigentlich unter Architekturfotografie oder gibt es da noch einen eigenen Begriff dafür?

Die Fenster gefallen mir nicht ganz so gut, da hätte ich ruhig etwas langsamer belichten können, dann hätte ich hinter der Silhoutte vielleicht noch ein paar mehr Strukturen in den Bäumen eingefangen. (40mm, 1/60s, f/2,8.) So wirkt es irgendwie nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber auch hier sieht man mal wieder, dass wir nicht die ersten waren. Nicht, dass ich Lust dran hätte, Scheiben zu zerschlagen. Aber sie fotografieren sich so einfach besser. ;-)


Und am Ende noch etwas Liebe, davon gibt es in der Welt einfach zu wenig! (40mm, 1/60s, ~f/2.) Da das 40er ja nicht bei f/2 geklickt ist, muss man halt irgendwo zwischen f/1,8 und f/2,8 raten. Ein kleines bisschen wollte ich aber abblenden, um die Schärfe zu erhöhen. Wieder sieht man, wie unterschiedlich der Film auf bestimmte Wellenlängen weniger reagiert als auf andere. Gut, das erhöht in Situationen wie dieser auch den Kontrast ein bisschen. ;-)

Nächstes Mal: Restliche Fotos, in Hennef verschossen! Ansonsten war das jetzt irgendwie nicht das Gleiche, was ich beim ersten Versuch an Text verfasst hatte - ich hatte da doch ein paar mehr Details zu den Belichtungen und technischen Aspekten mit drin -, aber so geht's auch. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 188: Blankenberg

Film: Fomapan 100 #40, Kamera: Konica Autoreflex TC, Objektive: Konica Hexanon 40mm F1.8 & Konica Hexar 135mm F3.5, August 2022

Heute gibt es also endlich mal Testbilder vom Hexar 135mm. Die verspreche ich ja jetzt schon seit dem Beginn dieser kleinen Serie von Bildern, die ich mit der Konica gemacht habe. Zum Zwecke des Testens sind wir mal wieder nach Blankenberg gefahren. Da gibt es zwar mittlerweile auch nicht mehr viele Motive, die ich noch nicht auf Acetylzellulose gebannt habe, aber das ist zum Testen auch nicht ganz so schlimm. Schließlich kann ich auf diese Art und Weise auch gut mal Vergleiche zu anderen Objektiven ziehen - auch wenn die Bedingungen nicht immer ganz gleich sind.

Als erstes habe ich mal das Kneipenschild mitgenommen. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Es war mäßig hell, wie man an den Belichtungswerten sehen kann, weswegen ich direkt mal die Offenblende testen konnte. Was soll ich sagen? Alles scharf genug für einen billigen s/w-Film. Kontrast ist auch völlig OK, zumindest nachdem ich das Foto am Ende meines Workflows aus dem Gimp heraus gepult habe. Macht also auf den ersten Blick schon mal einen ganz guten Eindruck, obwohl der Name "Hexar" ja eigentlich auf die günstigste Version dieser Brennweite hindeutet.


Ein paar Meter weiter kann man sich eine alte Wasserstelle anschauen, die von einer Pumpe mit dem entsprechenden Wasserhahn gekrönt wird. (135mm, 1/125s, f/3,5.) Hier komme ich selbst mit der Offenblende schon an die Grenze des Machbaren, was die Belichtungszeit angeht. Muss wohl abends gewesen sein, was auch die Highlights und Schattenwürfe erklären würde. Die Hintergrundunschärfe ist jedenfalls OK, auch wenn man sie in diesem Bild aufgrund eh fehlender Struktur nur sehr oberflächlich bewerten kann. Schärfe und Kontrast sind aber wieder durchaus gut. Habe das Objektiv ja eher sehr günstig bekommen, weshalb mich das schon ein bisschen überrascht. Wenn das Hexar diese durchaus brauchbaren Bilder liefert, war wohl der einzige Grund, zu den teureren Hexanons zu greifen, der bessere Lichtwert.

Auch wenn diese Objektiv ja eher für Portraits gedacht ist, kann man es trotzdem benutzen, um die Burgmauer ein bisschen näher ran zu holen. (135mm, 1/500s, f/5,6.) Hier war nämlich auch mal genug Licht, um selbst bei schnellerer Belichtungszeit mal anderthalb Stufen abzublenden. (Jetzt hätte ich nur noch die Kamera gerade halten müssen...) Das Ergebnis ist gut; allerdings ist die Verbesserung in der Schärfe im Vergleich zu den Bildern oben nur mäßig. Es scheint, als wäre dieses Objektiv eher für die kürzeren Distanzen gerechnet - also eben für Portraits. Bei f/5,6 sind nur die allernächsten Äste und Blätter ein bisschen unscharf, während der Rest des Bildes ungefähr gleich scharf ausfällt. Das Treppengeländer oben rechts am Turm ist gegen das Licht nur schwer zu erkennen, zudem wirken die Ränder leicht ausgewaschen - Chromafehler? Schwer zu sagen auf einem s/w-Film. Vielleicht liegt es auch am Film oder der Entwicklung...

Den Stadtturm konnte ich in die andere Richtung fotografieren, der hat also das Abendlicht nicht hinter sich stehen, sondern wird von der Sonne direkt angestrahlt, was die Qualität um einiges verbessert. (135mm, 1/500s, ~f/4.) Da das Objektiv nicht bei f/4 geklickt ist, muss man hier den Blendenring nach Gefühl einstellen. Wieviel Unterschied die halbe Blende am Ende tatsächlich gegenüber weit offen macht, sei einmal dahin gestellt. Auf jeden Fall macht dieses besser beleuchtete Bild einen sehr viel besseren Eindruck als das vom Turm in der Burgmauer: Die Ränder wirken sehr viel schärfer und weniger ausgewaschen, der Kontrast ist um einiges besser. Gegenlichtfotos sind also eher nicht so sein Ding! So nah an der Offenblende sind auch die Gebüsche im Vordergrund ein bisschen unschärfer, was dem Bild eine gewisse Tiefe verleiht. Definitiv besser!


Aber ich kann ja nicht nur das 135er verwenden, besonders wenn das Motiv so nah ist und im Schatten steht wie dieses Tor ins Nichts. (40mm, 1/60s, f/1,8.) Hier zeigt sich wieder, warum ich das kleine 40er so gerne mag: Es hat gerade weit offen ein gewisses Flair. Das gesamte Bild erscheint leicht weichgezeichnet, aber nicht so, dass man nichts mehr erkennen könnte. Im Gegenteil: Wenn man hineinzoomt auf die Pixelebene, erkennt man doch eine erstaunliche Schärfe. Gut, ich glaube, ich habe hier selber auch nicht ganz den Fokuspunkt getroffen, aber das verleiht dem Foto eine gewisse Traumhaftigkeit... (Ich erfinde wieder Wörter!) ;-) Was ich sagen will: Nettes Foto! Hätte etwas weiter nach oben zielen sollen. Ansonsten gut.

Aber hauptsächlich wollte ich halt das 135er testen, und da ich kein Model dabei hatte, habe ich mich mit ein paar Äpfelchen begnügen müssen. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Schönes Bild, bei dem das Objektiv so richtig zeigen kann, wozu es in der Lage ist: Offen bekommt man im Hintergrund eine ganz leichte Deformation der Blendenabblider im Bokeh, was meiner Meinung ja immer besonders hübsch retro wirkt. Gleichzeitig sind die Äpfel so richtig knackig scharf. Die Zweige mit den Knospen im Vordergrund könnten noch etwas schärfer sein; hätte ich mehr Licht gehabt, hätte ich wahrscheinlich auch f/5,6 gewählt. Aber es funktioniert auch so ganz gut!


Die schattige Bank habe ich dann aber wieder mit dem kleinen 40er gemacht, da war einfach nicht genug Licht. (40mm, 1/250s, f/1,8.) Das Gebüsch im Hintergrund ist ein bisschen unruhig, genauso der Maschendraht im Zaun. Aber dafür gefallen mir die Blätter auf dem Boden ganz gut, die kommen richtig plastisch raus. Nette Abendstimmung.

Kein Abend in Blankenberg ohne ein Foto vom Sonnenuntergang. (135mm, 1/1000s, f/5,6.) Fast komplett scharfe Baumsilhouetten lassen mich wünschen, ich hätte hier mal f/8 oder f/11 getestet. Warum eigentlich nicht? Licht hätte ich ja genug gehabt. Egal. Ebenfalls sehr schöne Abendstimmung.


Die Schafe konnte ich dann leider nur mit dem 40er mitnehmen, auch wenn sie das perfekte Portrait-Motiv gewesen wären. (Beide Bilder 40mm, 1/30s, f/1,8.) Nach dem Sonnenuntergang wurde der 100er Foma sehr schnell zu langsam. Das erste ist meiner Meinung nach sehr viel besser gelungen als das zweite. Trotzdem fasse ich sie einfach mal zusammen, da sie sich aufgrund des Motives doch sehr ähnlich sind. Aus dem ersten könnte ich glatt eine Postkarte machen. ;-)

Nächstes Mal: Der Lost Place, das alte Pleistalwerk. Hier erwarten uns einige sehr nicht-bunte Graffiti! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 187: Beim Haribo umme Ecke

Film: Fomapan 100 #40, Kamera: Konica Autoreflex TC, Objektive: Konica Hexanon 40mm F1.8 & Konica Hexar 135mm F3.5, August 2022

Normalerweise vermeide ich ja, zwei Pipeline-Eintgräge nacheinander raus zu hauen, aber es ist gerade nötig, ich bin im Endjahresstress und muss dringend mal "ommmm" machen! ;-) Da die Einträge für diesen Film eh ein wenig kürzer sind als im Allgemeinen, schmeiß' ich die jetzt trotzdem mal einfach vor die Tür, dann werden das auch endlich mal weniger! Hab ja noch einen ganzen Stall voll davon...

Eigentlich wollten wir an diesem schönen August-Tag ja nur zum monatliche Rheinauenflohmarkt. Da waren wir auch und ich habe die Gelegenheit genutzt, mal wieder den Springbrunnen abzulichten. (40mm, 1/1000s, f/2,8.) Leider habe ich hier ein bisschen daneben fokussiert, das Wasser ist leicht unscharf, die Büsche im Hintergrund hingegen zu scharf. Ich glaube, aufgrund der vielen Leute, die hier unterwegs waren, war ich ein bisschen gestresst und gehetzt, das Bild schnellstmöglich im Kasten zu haben. Ist jetzt nicht so furchtbar unscharf, auf einem normal großen Abzug würde es fast nicht auffallen, aber hier auf dem riesigen Monitor stört es dann doch ein bisschen!


Das war das einzige Bild, das ich an jenem Tag auf dem Flohmarkt gemacht habe, das nächste ist dann schon unten im Süden bei Haribo auf dem Parkplatz. (40mm, 1/1000s, f/5,6.) Nicht, dass wir mit dem Auto hier gewesen wären: Es war die Zeit des Neun-Euro-Tickets! Wie ich das vermisse... Aber egal: Haribo! Der Goldbär grüßt! Gegen den hellen Himmel musste ich ein bisschen geschlossener belichten, die schnellste Zeit der Kamera ist ja leider nur 1/1000s. Im Allgemeinen reicht das ja, aber unter bestimmten Lichtverhältnissen wird es dann doch schnell eng! Die Flecken am rechten Rand stammen nicht von mir, das ist noch immer einer der Filme aus dem Labor. Ich denke, da hat sich ein bisschen Feuchtigkeit in den Transportlöchern angesammelt.

An der alten Fabrik, von der ja nicht mehr viel steht, habe ich dann eine Spider-App gefunden, die ich auch gleich mal testweise mitgenommen habe. (40mm, 1/60s, f/5,6.) Mal wieder ist das Geradehalten der Kamera außerhalb meiner Kunstfertigkeit. ;-) Ansonsten finde ich diese Bild mit den Rissen im Glas und dem darin eingebetteten Metallgitter extrem spannend. Trotz seiner relativen Kontrastarmut bietet es doch eine erstaunliche Tiefe!


Zum Thema Architektur passt auch dieser Schornstein ganz hervorragend. (40mm, 1/500s, f/8.) Architektur mache ich ja gerne etwas weiter geschlossen, da stört dann auch die minimale Zeit der Kamera nicht so sehr. Auch hier ist der Himmel ein bisschen fleckig von der Entwicklung. Durch die vielen leeren Flächen ist das Bild allerdings einigermaßen langweilig geraten, da hatte ich eigentlich mehr erwartet. Das liegt vielleicht auch ein bisschen mit an der leichten Weitwinkeligkeit des 40ers, da kommt zu viel Zeugs mit aufs Bild.

Der alte Zaunpfosten am anderen Ende des Parkplatzes hatte es mir angetan, den musste ich auch in irgendeiner Form mit nach Hause nehmen,. (40mm, 1/250s, f/2,8.) Das Gewuchere, das dort bis nach ganz oben gekrochen war und dann durch die unerträgliche Hitze und Trockenheit des letzten Sommers abgestorben ist, verpasste der ganzen Szene so einen Hauch von Vergänglichkeit. Gleichzeitig habe ich den Hintergrund richtig schön unscharf bekommen, das ist bei solchen Motiven ja ein Muss, finde ich! Die Blendenabbilder in der oberen linken Ecke verstärken das Feeling dieses Bildes noch, außerdem kann man sehen, dass sie sich selbst bei f/4 noch ein ganz kleines Bisschen drehen wollen. Sehr spannendes Bild, in seinem wuseligen Chaos fast schon ein bisschen sehr extrem.


Ach ja, noch ein Fetisch: Leere Glasflaschen am Wegesrand! (40mm, 1/500s, f/1,8.) Man sieht deutlich, dass dieses Objektiv bei Offenblende nicht so scharf ist wie andere, die ich in meiner Sammlung habe. Das 50er Zuiko etwa hat doch einen ganzen Schuss mehr Schärfe. Oder das verranzte Nikkor 35mm. Andererseits strahlt diese leichte Unschärfe auch ein gewisses Retro-Feeling aus, eine Weichheit, die man heutzutage eher selten sieht, und wenn, dann künstlich nachträglich hinein gerechnet. Ich muss allerdings zugeben, dass die Blendenbilder hier schon brutal groß sind, ich denke, ein, zwei Stufen abgeblendet hätten es auch getan, das hätte den Hintergrund vielleicht ein bisschen beruhigt.

Am Ende unseres Ausflugs mussten wir dann noch zurück über den Rhein, diese Gelegenheit habe ich für ein kleines Übersichtsfoto mit Drachenfels und Gästehaus genutzt. (40mm, 1/250s, f/8.) Hier sieht man, wie scharf das Objektiv ist, wenn man es (für meine Verhältnisse schon extrem) abblendet. Wenn ich mal ein paar Euro mehr für einen besseren Film ausgeben würde, könnte man es natürlich besser sehen! ;-) Der Foma stößt da dann doch irgendwann an seine Grenzen, besonders bei diesem 4k-Scan. (Wie viele Dots pro Inch sind das eigentlich? Wenn ich bei 6400 scanne, 9000x6000 für ein Negativ erhalte und das auf 3840x2560 herunter rechne, sind das dann wohl um die 2700 dpi - oder ungefähr 1075 Pixel auf einem Zentimeter. Kein Wunder, dass das etwas unscharf wird, wenn man das auf die Größe eines 24" Monitors vergrößert. Der Foma 100 wird mit 110 lines/mm angegeben. Das kann sich jetzt jeder selber ausrechnen, was das bedeutet! ;-))

Nächstes Mal: Das 135er kommt zum Einsatz, bei einem Besuch in Blankenberg.

Schwarz-weiß und analog, Teil 186: Bödingen

Film: Fomapan 100 #40, Kamera: Konica Autoreflex TC, Objektive: Konica Hexanon 40mm F1.8 & Konica Hexar 135mm F3.5, August 2022

Jeder Sommer geht mal zu Ende, so auch der letzte. Auch wenn es bis in den September hinein trocken und warm geblieben ist. Aber ich greife vor, in diesem Film befinden wir uns am Ende des Augusts. Ich habe auf einem meiner Streifzüge durchs Internet ja ein Hexar 135mm ergattern können, das jetzt dringend mal getestet werden wollte. Aber auch hier greife ich vor, denn die Gelegenheit bot sich erst in Teil 188, der wohl erst im neuen Jahr erscheint... Ja, ich lebe heute wieder voll in der Zukunft! ;-)

Jedenfalls: Ich hatte die Konica TC eh schon mit einem Film geladen, weil ich die 40mm Brennweite, die dazu gehört, so spannend finde. Außerdem handelt es sich um eine wirklich schnuckelige kleine Kamera. Wenn sie jetzt für den Belichtungsmesser noch normale Alkali-Batterien nehmen würde, ohne dass ich jedes Mal die Spannung messen und den ISO-Wert korrigieren müsste, wäre ich richtig glücklich! Aber OK, einmal am Tag kalibrieren, ist jetzt auch nicht so schlimm. Die Batterie war mittlerweile "eingefahren", die Spannung knapp unter 1,5V gefallen, so konnte ich guten Gewissens den Belichtungsmesser auf ISO 50 stellen, und habe so auf dem verwendeten 100er Foma ziemlich gute Bilder hin bekomme, denke ich.

An diesem bestimmten Augustabend ging es mal wieder hoch nach Bödingen, um eine Runde um die alte Kirche und über die Felder zu drehen, als uns auf dem Parkplatz dort oben als erstes mal ein alter Plymouth begegnete. (40mm, 1/1000s, f/1,8.) Mit der verwendeten Offenblende habe ich hier ein ganz nettes Bokeh in den Hintergrund bekommen. Gut, mit dem relativ weiten 40mm ist das schon einigermaßen schwierig. Aber deswegen wollte ich ja gerade das 135er haben, dessen Bilder ich demnächst hier ebenfalls vorstellen werde, siehe Teil 188! ;-) Das einzige, was mcih an diesem Bild jedenfalls stört, ist dieser schrecklich moderne - ist das ein Golf? Oder ein Hyundai? Ich kenn mich mit dem neumodischen Zeugs nicht mehr aus! ;-) - direkt daneben auf dem Parkplatz! Wenn ich gekonnt hätte, wie ich gewollt hätte, hätte ich den erst mal abschleppen lassen. Der bricht so richtig schlecht den geschwungenen Stil des alten Plymouth!


Von der Seite ist es nicht so schlimm, da steht im Hintergrund nur meine alte Reisschüssel rum - die ist zeitlich wahrscheinlich mittlerweile zeitlich näher an dem Plymouth als an dem Ding, über das ich mich da oben beschwert habe. ;-) (40mm, 1/1000s, f/1,8.) Naja, wahrscheinlich eher nicht, aber gefühlt... :-D Ein hübsches Auto jedenfalls, aus einer Zeit. als man noch nicht jeden Liter Benzin beachten musste, als Design noch nicht von Winschlüpfrigkeit bestimmt wurde, als Elvis noch lebte! ;-) Tolles Auto und in s/w auch ganz stilecht abgelilchtet. Weit offen war hier allerdings evtl ein kleines bisschen zu viel des Guten, das Hood Ornament ist bereits deutlich unscharf. f/2.8 hätte es wahrscheinlich auch getan, oder gar gleich f/4.

Hinter der Kirche habe ich dann mal wieder Nonne und Priester aufgelauert und sie in einem unbeobachteten Moment einfach so mitgenommen. (40mm, 1/500s, f/4.) Wie man sieht, habe ich den Fokus auf das Gesicht der Nonne gelegt, trotzdem ist hier nah am Minimalabstand des Objektivs schon sehr deutlich zu sehen, wie dünn die Fokusebene tatsächlich ist. Sollte man gar nicht denken, aber deswegen mag ich das kleine 40er Hexanon eigentlich richtig gerne!


Auf dem kleine Friedhof habe ich dann mal wieder eine der Gieskannen abgelichtet, das ist ja auch so ein Fetisch bei mir, fast so wie Traktoren und Kaugummiautomaten! ;-) (40mm, 1/1000s, f/2,8.) Anderthalb Blendenstufen abgeblendet bekommt man so noch genug Hintergrundunschärfe, aber zugleich auch eine sehr scharfe Kanne. Ist jetzt nicht das spannendste Bild auf der Rolle, aber es zeigt doch ganz gut die technischen Eigenschaften des Objektivs.

Und ganz am Ende noch ein paar Brombeeren am Busch, gesehen von der Bank aus, auf der ich saß. (40mm, 1/30s, f/8.) Hier kann man auch wieder sehr gut sehen, wie viel Depth of Field man auf diese kurze Entfernung erhält, vor allem, wenn man es mit dem Bild vorher, das mit der Nonne, vergleicht. Man, wenn ich die Beeren sehe, krieg ich direkt Hunger! ;-)

Nächstes Mal: Im Bonner Süden rund um den Haribo-Werksverkauf.