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Schwarz-weiß und analog, Teil 168: Restfotos aus der defekten Kamera

Film: Fompan 100 #36, Kamera: Porst CR-5 computer (defekt), Objektiv: Porst Color Reflex 1:1.6/50mm, Juni 2022

Wie gesagt, zwischendurch wurde es mit den verlorengegangenen Bildern ganz schlimm. Deswegen lohnte sich die thematische Sortierung jetzt irgendwie mehr als eine nach Aufnahmezeit ausgerichtete.

Diese Stahlseilverspannungen, die die Telefon-Masten aufrecht halten, ziehen mich ja immer magisch an, ich weiß auch nicht wieso. (1/1000s, f/4.) Dieses hier habe ich bestimmt auch nicht zu ersten Mal fotografiert, aber dafür ist es dieses mal sehr schön von einer einigermaßen tief stehenden Sonne angeleuchtet worden. Hebt sich jedenfalls gut gegen den Hintergrund ab. Interessantes Bild.

Als ich dann in der Stadt angekommen bin, habe ich mal das alte Schild fotografiert, dass sich gerade voll in der Morgensonne befand. (1/250s, 1/8.) Genauso retro, wie die Kamera, die ich verwendet habe. Aber ich fürchte, in funktionstüchtigerem Zustand. ;-) Gut, bei einer Leuchtreklame auch nicht so kompliziert, da muss man höchstens mal hin und wieder die Lampe tauschen. Schön finde ich aber auch die anderen beiden Schilder im Hintergrund: Bushaltestelle und Wahlplakat sind bei f/8 noch sehr scharf. So man denn den Herrn Wüst scharf findet, das überlasse ich dem geneigten Leser, das auszuknobeln! :-D


Beim Möbelhaus war gerade eine Ausstellung von Gartenmöbeln draußen auf dem Parkplatz und da habe ich dann auch zugeschlagen. (1/500s, f/4.) Sehr einladend, der Stuhl. Überhaupt finde ich auch dieses Bild ganz gut gelungen. Vor allem das Blumenbeetbett im Hintergrund... Witzig.

An dem Zaunpfosten mit dem Stacheldraht dran konnte ich natürlich mal wieder nicht vorbei gehen. (1/500s, f/8.) Kann es sein, dass da doch ein kleines Lichtleck in der Rückwand ist, das man nur bei einem ganz bestimmten Lichteinfall sehen kann, oder was ist das da rechts am Rand? Ist jedenfalls an einer ähnlichen Stelle wie bei Foto #19, nur nicht ganz so ausgeprägt. Das Bild selber finde ich extrem gut gelungen. Ich liebe diese technisch-martialische Kombination aus Stacheldraht und Stahl ja sehr. Besonders bei weit geschlossener Blende. Und ich hätte mal die Fussel wegretouchieren sollen. Warum habe ich eigentlich in Foma-Filmen immer besonders viele Fusseln drin?

Die weiße Hand Sarumans habe ich dann auch noch gesehen! (1/60s, f/f.) Da fragt man sich, ob hinter dem Laternenmast ein kleiner Ork sitzt und nur drauf wartet, um einem in den Rücken zu fallen! ;-) Ansonsten ist das Bild leider einigermaßen langweilig. Oder stressig. Wie man es sieht. Das Gras rechts passt jedenfalls nicht so gut zu der weißen Betonmauer links. Witzige Idee, aber leider keine Zigarre.


Der Licht-/Schattenwurf auf dem Reifen unter dem gelochten Metall hingegen ist richtig gut geworden! (1/250s, f/4.) Einfach nur ein faszinierendes Foto, das man ruhig mal ein bisschen auf sich wirken lassen kann.

Genauso geht es mir mit diesem Fenster. (1/250s, f/1,6.) Wieder bin ich fasziniert von der erreichbaren Schärfe bei Offenblende, da macht es kaum einen Unterschied, ob ich abblende oder nicht. Und die Licht-/Schatten-Wirkung ist auch ganz gut geworden. Das Fenster selber ist leider etwas sehr dunkel, ich hatte gehofft, dass mehr Reflexionen der umgebenen Bäume und Blätter zu sehen wären. Da ist der Foma aber im unteren Bereich wieder nicht empfindlich genug. Aber insgesamt ein gelungenes Bild.


Und ganz am Ende noch ein Bild der Schmalspurbahn im Pleistal, die da in ihrem Käfig gefangen ist und an bessere Zeiten zurückdenkt. (1/125s, f/1.6.) Sehr interessantes Bild mit faszinierender Hintergrundunschärfe. Offenblende mit diesem Objektiv hat was. Mehr brauche ich glaube ich nicht zu sagen, es ist ja bekannt, dass ich ein Bokeh-Fanatiker bin. ;-)

Was uns zum endgültigen Fazit bringt: Ich finde es extrem schade, dass die Kamera leider nicht mehr so läuft, wie sie es sollte. Gerade die schnellen Zeiten fehlen doch sehr, um die unglaubliche Schärfe bei offenen Blenden, die dieses Objektiv bietet, ausnutzen zu können. Muss wirklich ernsthaft über eine Reparatur nachdenken. Wenn es wirklich nur die Kondensatiren sind, die kann ich ja vielleicht selber tauschen, wenn ich was passendes finde. Wenn es aber doch was Mechanisches ist... Ich frage mich, wie viele tolle Shots auf diesem Film nichts geworden sind, weil die Technik mich im Stich gelassen hat.

Schwarz-weiß und analog, Teil 167: Mit defekter Kamera durch Hennef und Umgebung

Film: Fompan 100 #36, Kamera: Porst CR-5 computer (defekt), Objektiv: Porst Color Reflex 1:1.6/50mm, Mai 2022

Heute also Restesuppe. Also, als Vorspeise, denn nach einigem hin und her Überlegen es wird noch einen Eintrag mit Bildern von diesem Film geben, der ist dann (zeitlich) wirklich ganz durcheinander. Aber zumindest passen die Motive so in diesem und in jenem relativ gut zusammen.

Als erstes haben wir hier ein Bild des Feuerlöschers, der mittlerweile überwuchert wird. (1/60s, f/4.) Hier in der Ecke ist es ziemlich dunkel und ich habe ein recht langsame Zeit verwenden können/müssen. Bei f/4 ist auf diese Entfernung natürlich nicht alles scharf, aber die Blüten unter dem Schlauch sind doch schon sehr gut geworden, finde ich. Der Griff / das Ventil könnte besser sein. Trotzdem ein sehr interessantes Bild.


Mr. Creepy Eyes ist leider wieder auf einem Bild gelandet, bei dem der Verschluss schon wieder nicht so richtig wollte. (1/250s, f/4.) Das sind keine 1/250s gewesen! Dementsprechend musste ich hier sehr an der Helligkeit drehen, um überhaupt noch etwas sichtbar zu machen. Was das da links für ein Lichtblitz ist, kann ich leider nicht identifizieren, ist das vielleicht der Moment, in dem der Verschluss endgültig ausgesetzt hat? Ab hier wird es nämlich ganz schlimm...

Da ich das letzte Bild aus Formatgründen vorgezogen habe, kommen aber vorerst noch welche, die besser aussehen: Zum Beispiel mal wieder Jesus am Kreuz, der ja eigentlich auf keinem meiner Filme fehlt. (1/1000s, f/2.) Ist halt eine sehr katholische Gegend hier. Vor dem verknöcherten Baum scheint er schon sehr gut in die natürliche Umgebung eingearbeitet. Dabei steht der doch tatsächlich in Söven direkt an der Straße. Ansonsten: Wäre es besser, hätte ich ihn ganz in die Mitte genommen? Oder noch mehr zu Rand geschoben. Ein bisschen stört mich seine Position, ich kann es aber irgendwie gar nicht erklären, wieso. Oder ist es nur die Tatsache, dass ich die Kamera mal wieder nicht gerade halten konnte?


Apropos Söven: Da war ja noch der Karnevalszug, der auf den Frühling verschoben worden war, ich weiß gar nicht mehr, warum, ob es jetzt Corona war oder was anderen, aber die Bierflaschen standen schon auf den Zaunpfählen, um besser sehen zu können, sturzbetrunken konnten sie sich kaum gerade halten! ;-) (1/250s, f/8.) Witziges Bild, leider sind die Schafe im Hintergrund weniger scharf geworden, als ich es gehofft hatte. Trotzdem: Irgendwie gelungen in seinen Imperfektion. ;-)

Bei einem Besuch am Hanfbach habe ich denn mal wieder den umgestürzten Baum vor die Linse bekommen. (1/250s, f/4.) Was habe ich gewerkelt, bis ich das Loch so im Bild hatte, dass man quer durch den Stamm hindurch schauen kann, Und dann wirkt das Bild nicht mal so, wie ich es mir eigentlich gewünscht hatte. Da merkt man mal wieder: Viel Planung und Aufwand bringen manchmal nichts, wohingegen die Schnappschüsse manchmal echtes Gold sind! Jetzt ist das Bild nicht wirklich schlecht, aber halt auch kein Gold! ;-)

Wo ich dann aber schon mal am Bach war, habe ich einfach mal eine extrem lange Belichtung gemacht, um die rauschenden Wassermassen (höhö) richtig in Szene zu setzen. (1/8s, f/11.) Wie ich das ohne Stativ geschafft habe, ist mir mal wieder ein Rätsel. 1/8s aus der Hand nicht zu verwackeln, gelingt mir eigentlich nur selten. Immerhin konnte ich die Kamera hier auf einen der umgefallenen Baumstämme ablegen, aber auslösen musste ich ja trotzdem irgendwie, und dabei verwackle ich ja am meisten. Wäre eigentlich mal die perfekte Stelle gewesen, den Selbstauslöser zu testen! Aber geht ja auch so. Tolles Wasser, jedenfalls, insgesamt etwas über.


Und zu guter Letzt noch ein schwarzes Pferd vor einem umgestürzten Jagdhochstand. (1/125s, f/4.) Wo wir eben von Planung vs. Schnappschuss gesprochen haben: Man muss dann auch richtig scharf stellen, wenn man schon Schnappschüsse macht! ;-) Ich mein, das Pferd ist jetzt nicht übermäßig unscharf, aber schon merklich. Mein Fehler.

Nächstes Mal: Reste von Resten, dieses Mal mit mehr städtischen Motiven.

Schwarz-weiß und analog, Teil 166: Mit defekter Kamera durch Siegburg

Film: Fompan 100 #36, Kamera: Porst CR-5 computer (defekt), Objektiv: Porst Color Reflex 1:1.6/50mm, April 2022

Heute in Aachen gewesen, der übliche jährliche Ausflug. Aber für Fotos hatte ich heute leider gar keine Zeit, deshalb gibt es einen Artikel aus der Pipeline.

Also geht's heute mit der leider defekten Porst weiter, dieses Mal in Siegburg. Geparkt hatte ich hinter dem Haufeld, da ist das Parken zumindest einigermaßen günstig, und als ich um die Ecke kam, habe ich als erstes mal diesen Sportwagen an der Wand fotografiert. (1/500s, f/8.) Wie man sieht, hier hat der Vorhang auch mal wieder nicht richtig gewollt und der linke Rand des Bildes ist fast komplett schwarz geworden. Leider. Ist so, kann man nichts machen. Wenn das nicht wäre, würde ich das Bild zu den besseren auf diesem Film sortieren. Bei f/8 ist beinahe noch das Gebäude im Hintergrund scharf geworden, aber nur so fast.


Auf dem Platz vor dem S-Caree stand dieses Aquarium herum und ich dachte mir: "Mach mal Foto von Fischen!" (1/125s, f/2.8.) Und tatsächlich: "Irgendwo unten im Gemüse verstecken sich ein paar. Licht und Schatten und die blubbernden Blasen, die da an die Oberfläche perlen, gefallen mir besonders gut. Das Zäunchen unten vor den Pflanzen nicht so sehr, da hätte ich durchaus höher zielen können und auch mal wieder die Kamera etwas gerader halten können. Aber insgesamt eine ganz gelungene Komposition.

Das entkernte Rathaus war mein nächstes Ziel, bzw. ich kam hier zufällig vorbei und der Baulärm machte mich darauf aufmerksam. (1/1000s, f/4.) Warum ich hier nicht f/8 genommen habe, weiß ich nicht, das hätte den Beton wahrscheinlich noch stärker hervorgehoben und dem Bild insgesamt mehr Schärfe verpasst. Aber so geht's auch. Es muss nicht immer alles perfekt sein, besonders wenn man sich noch in der Lernphase mit einer neuen Kamera befindet.

Die Außentreppe am Krankenhaus ist das irgendwie viel krasser geworden, was aber auch daran liegt, dass hier schon von Natur aus mehr Kontrast im Bild war. (1/125s, f/8.) Sehr gut gelungenes Architekturfoto, bei dem ich glaube ich nicht viel mehr dazu schreiben muss. Außer dem Dings, das da oben links ins Bild ragt, ich habe keine Ahnung, was das ist, das stört mich etwas. Hätte ich wohl die Bauarbeiter vom Rathaus anheuern müssen, das mal eben abzusägen! ;-)


Wenn man in Siegburg ist, vor allem an einem so schön sonnigen Frühlingsmorgen, darf man die Siegessäule natürlich nicht außen vor lassen. (1/1000s, f/4.) An jenem Tag ist sie mir aber glaube ich ganz besonders gut gelungen. Passt motivlich vor allem sehr gut zum ersten Bild des Tages, siehe oben! ;-) Die Schärfe ist jedenfalls schon fast zum in den Finger schneiden, die Sonne wirf perfekte Schatten rund um die Buchstaben auf der Säule und Victoria/Nike selber mit ihren Lorbeerkranz, mit wallendem Gewand und diesem leicht überirdischen Blick, alles noch immer hervorragend zu erkennen, obwohl der Film hier nun wirklich nicht mehr genug Auflösung hat. Das einzig ähnlich scharfe alte Analogzeiten-Objektiv, das ich in meinem Besitz habe, wird wohl das 50mm Zuiko sein.

Und wenn man gerade auf dem Marktplatz herumsteht und Fotos macht, warum dann nicht ein kurzer Besuch bei der Maria (?) in der Nähe der Stadtbibliothek. (1/1000s, f/2,8.) Wieder habe ich es mit der Hintergrundunschärfe ganz leicht übertrieben! ;-) Aber selbst bei 1⅔ Blenden langsamer als offen macht das Bokeh doch einiges her, oder? Das Bronzegesicht hebt sich jedenfalls ganz hervorragend vom Hintergrund ab. Die winkeligen Fenster sind vielleicht ein kleines bisschen zu unruhig. Derweil lässt sich jedes Detail in der Bronze erkennen, man muss mit diesem Objektiv also nicht auf Schärfe verzichten, nur weil man es relativ weit öffnet.



Nächstes Mal: Leider wurde es mit den Bildausfällen gegen Ende des Films immer schlimmer, auf dem letzten Filmstreifen waren es 3 von 5 Bildern, die ich leider gar nicht erst scannen brauchte. Deswegen habe ich einfach alles in einen großen Topf geworfen und ein Potpourri an Hennef-und-Umgebung-Fotos gekocht.

Schwarz-weiß und analog, Teil 165: Mit defekter Kamera durch Lanzenbach

Film: Fompan 100 #36, Kamera: Porst CR-5 computer (defekt), Objektiv: Porst Color Reflex 1:1.6/50mm, April 2022

Nicht immer ist alles voll funktionstüchtig, wenn man es vom Flohmarkt mit nach Hause bringt. So leider auch diese eigentlich sehr schöne Porst CR-5. Die ganze Story, was nicht funktioniert, hatte ich ja schon mal erzählt. Kurz gefasst: Der Vorhang mag bei Geschwindigkeiten ab 1/125s nur noch sporadisch und ich vermute, dass da ein Kondensator getauscht werden müsste.

Damals, als ich diese Kamera gerade frisch gekauft hatte, wusste ich allerdings noch nichts von diesen Problemen und im Nachhinein ist es auch irgendwie doppelt blöde, denn das dazugehörige Objektiv macht wirklich sehr schöne Bilder, wie wir in diesem Artikel sicherlich sehen werden. Alles, auf das ich dieses Objektiv gerichtet habe, ist extrem scharf raus gekommen und dabei war es mehr oder weniger egal, welche Blende ich verwendet habe. Sehr, sehr schade um die Bilder, die leider schwarz geblieben sind, weil der Vorhang sich gar nicht geöffnet hat.

Aber genug der Vorrede, fangen wir einfach mal mit dem Briefkasten unten im Dorf an. (1/500s, f/5,6.) Wie man sieht, am Anfang ging es eigentlich noch, was mich eben vermuten lässt, dass es sich nicht um ein mechanisches Problem handelt, sondern dass die alte Elektronik aus den 1970er einfach nicht mehr macht, was sie soll. Die alten Elektrolyt-Kondensatoren sind bestimmt total ausgetrocknet, nicht zuletzt, weil das gute Stück auf dem Flohmarkt immer wieder in der Sonne gelegen hat. Hier hat es jedoch gut geklappt und bei dieser moderaten Blende (für meine Verhältnisse schon ziemlich weit geschlossen) ist der erste Eindruck schon mal sehr scharf - selbst die kleinsten Beschriftungen sind zu lesen, nur begrenzt durch die Auflösung des Fomapan - und alles wirkt extrem plastisch. Besonders die Mauer im Hintergrund mit ihrer rauen Struktur macht was her.


Aber schon beim zweiten Bild sieht man Probleme: Der Fahrradlenker mit seiner halb abgefallenen Klingel ist viel zu dunkel geraten, weil die 1/125s offenbar nicht ganz korrekt abgelaufen ist. (1/125s, f/5,6.) Wie man sieht, ich musste hier kräftig aufhellen, wodurch das grobe Korn sehr stark hervortritt. Sehr schade, denn ich glaube, ich habe den Lenker mal ausnahmsweise aus einer der besseren Positionen getroffen. Außerdem scheint das Objektiv bereits bei dieser Blende ein sehr interessantes Bokeh in den Hintergrund zu bringen.

Seltsamer Weise ist der Apfelrest bei vierfacher Geschwindigkeit ganz hervorragend geworden. (1/1000s, f/1,6.) Hier kann man sehen, was eine Drittelblende schneller als meine üblichen Verdächtigen auf diese kurze Entfernung ausmachen: Die Blätter im Hintergrund verschwinden langsam aber sicher im Meer aus Unschärfe, das den Hintergrund bildet. Sehr schöne Unschärfe nebenbei auch noch. Trotzdem ist der Apfelrest ausreichend scharf und ich habe den Fokuspunkt perfekt getroffen, wenn ich mich mal wieder selber loben darf. Es ist wirklich sehr schade, dass die Kamera so herumzickt, denn diese Art von Fotos liebe ich ja und das Objektiv zeigt hier eine sehr gute Leistung.

Auf normale Entfernungen und bei normalen Blendenwerten sehen sogar Schnappschüsse vom Pferd einfach nur gut aus, selbst wenn das Bild mal wieder etwas schief ist. (1/250s, f/4.) Ich freue mich echt, dass zumindest am Anfang des Films die schnellen Zeiten hin und wieder funktioniert haben, denn dieses Bild ist einfach nur unglaublich scharf und zeigt kaum technische Schwächen: Es gibt praktisch keine Vignettierung und die Schärfe fällt auch zu den Rändern praktisch gar nicht ab. Das bestärkt mich in meiner Vermutung, dass dieses Objektiv tatsächlich auch von Fuji gebaut wurde, genau wie die Kamera, und dass es sich nicht um einen günstigeren Dritthersteller handelt, der hier für Porst eingesprungen ist. Sehr schönes Bild!


Und dann hatten wir auch leider unseren ersten Komplettausfall: Bild 4 ist einfach nur schwarz, da ist gar nichts drauf. Sehr, sehr schade. Bild 5 hingegen hat gut geklappt, die bekannte Bank im Hanfbachtal hebt sich bei Offenblende sehr schön vom Hintergrund ab, ist aber selber trotzdem verhältnismäßig scharf. (1/500s, f/1,6.) Selbst bei Offenblende halten sich die Verzerrungen in den Ecken in Grenzen und die Vignettierung ist kaum wahrnehmbar, obwohl ich hier natürlich wie immer ein bisschen am Kontrast gedreht habe. Ebenfalls ein tolles Bild!

Den Weg runter konnte man im April noch die Schäden der letzten Jahre erkennen, die erst die Hitze und dann der Borkenkäfer angerichtet hatte: Alles voller Holz, das noch gar nicht erntereif war. (1/60s, f/11.) Hier habe ich mal richtig weit abgeblendet, um das Verhalten bei einem solch kleinem Loch zu testen. Das Ergebnis ist wie erwartet ein praktisch komplett gleich scharfes Bild, egal in welche Ebene man hier schaut. Wobei es vielleicht schon ein bisschen überscharf aussieht, als hätte es jemand künstlich nachgeschärft. Habe ich aber nicht. Refraktion an der kleinen Blendenöffnung macht sich erst mäßig bemerkbar, ich würde also schätzen, dass die maximale Schärfe bei etwa f/8 liegt, aber diese Beurteilung überlasse ich gerne den Pixelzählern der Mirrorless-Fraktion! ;-)


Zum Test dieser Theorie kann man dann vielleicht auch gleich das nächste Bild heranziehen, auch wenn ich hier natürlich einen ganz anderen Abstand hatte: Löwenzähne. (1/60s, f/8.) Sehr scharf, viel mehr braucht man eigentlich nicht sagen. Die einzelnen Staubblätter sind nur durch das Auflösungsvermögen des Films beschränkt. Die Unschärfe des Grases im Hintergrund wirkt bei dieser Blende und Entfernung schon ein bisschen hektisch, aber nicht so sehr, dass es unangenehm wäre. Technisch scheint dieses Objektiv tatsächlich gar nicht so schlecht zu sein.

Erstes Fazit: Sehr, sehr schade, dass die Fehlbelichtungen bzw. Vorhangprobleme mit dieser Kamera im Verlaufe dieses Filmes immer schlimmer wurden, denn wie man sehen konnte: Es fing alles sehr vielversprechend an. Vielleicht muss ich dieses Stück Technik doch noch reparieren, oder ich muss eine andere Kamera finden, die besser funktioniert, damit ich dieses Objektiv noch mal ausgiebig testen kann. Ich fürchte nur, dass auch die originalen Fujicas nicht wirklich besser funktionieren, nach all der Zeit, die sie ungeliebt in einer Ecke verbringen mussten.

Beim nächsten Mal geht es nach Siegburg. Leider sind auch dort ein paar Bilder verloren gegangen, aber dafür sind einige andere umso besser. ;-)

Vorhangstörung Praktica F.X2 / Porst CR-5

Nachdem ich ja endlich mal einen "neuen" Scanner habe und damit alle Filme, die ich noch auf meinem Schreibtisch liegen hatte, eingescannt habe, sind mir zwei der Kameras als nur mäßig funktionierend aufgefallen. Als ich am Freitag dann mal ein bisschen Zeit hatte, habe ich beide mal genauer inspiziert.

Das erste Opfer meiner Reparaturversuche ist die Praktica F.X2: Der Spiegel ist zu langsam, er schwingt einfach nicht schnell genug aus dem Weg und so erhalte ich bei den schnellen Zeiten nur halbe Bilder und bei den langsamen ist eine Seite des Bildes immer ein bisschen dunkler. Ich vermute: Dreck im Getriebe. Also mit dem guten Kontaktreiniger, die Spiegelaufhängung bearbeitet und siehe da, plötzlich klappt der auch wieder schnell genug hoch. Gut, das ist eher ein unproblematisches Problem gewesen, denn den Spiegel kann man sozusagen auch vorauslösen, indem man den Auslöser ganz langsam drückt. Dann klappt der Spiegel hoch, ohne dass der Vorhang abläuft.

In dem Zusammenhang fiel mir dann aber auf, dass eben der Vorhang auch nicht ganz rund läuft, bzw. das Timing nicht stimmt. Nachdem ich den Spiegel "repariert" hatte (mal sehen, wie lange es dauert, bis das Teslanol verdampft ist - ich brauche mal richtiges Lager-Öl; ich habe mir da schon verschiedene Sorten im Internet zusammengesucht, nur muss man die auch mal bekommen, was aufgrund der derzeitigen weltpolitischen und pandemiebedingten Lage teilweise nicht ganz einfach ist...), gingen alle Zeiten langsamer als und inklusive 1/200s ausreichend gut. Also, messen kann ich sie nicht, dafür fehlt mir das Equipment, aber immerhin öffnet der Verschluss zwischendurch auch mal. Das tut er bei der schnellsten Zeit - 1/500s - aber leider nicht. Deswegen vermute ich mal, dass die Hemmung oder wie auch immer man das nennt defekt ist bzw. auch so verdreckt, dass sie nicht mehr einrastet. Was mich dazu gebracht hat, zu versuchen durch den Deckel in das Gehäuse einzudringen, um mal zu schauen, wie es innen drin aussieht.


Den Aufziehknopf und das Mittelteil des Zeitwählers (also das Teil, das zwischen langen und kurzen Zeiten umschaltet) habe ich problemlos raus bekommen, aber das wars dann auch schon. Der Rückspulknopf will sich nicht entfernen lassen, da muss irgendwo ein Ring sein, den ich in meiner Blindheit nicht finde, oder eine Schraube oder etwas Vergleichbares, was verhindert, dass man die Achse einfach so aus dem Gehäuse ziehen kann. Deshalb habe ich mich auch nicht getraut, weiter an dem Zeitenknopf zu randalieren, nachher mache ich nur was kaputt und dann ist sie ganz im Ar***. Ein bisschen Kontaktreiniger habe ich dann aber doch noch in die Lücke zwischen den Knöpfen gepustet, vielleicht hilfts ja. Tat es aber nicht. Ich nehme also an, dass ich hier tatsächlich in das Gehäuse eindringen und die Mechanik inspizieren müsste. Und dann mit "echtem" Uhrenöl oÄ fetten, etwas, was weder kriecht, verdampft noch verharzt.

Nachdem ich es also mehr oder weniger aufgegeben hatte, von oben in das Ding rein zu kommen, habe ich es von hinten versucht, indem ich die Filmführungsplatte demontiert habe. Den Vorhang wollte ich mir eh noch mal genauer anschauen, vor allem, ob das Provisorium mit dem Flüssiglatex zum Abdichten auch weiterhin hält oder es langsam anfängt zu bröseln und ich da was anderes machen müsste. Die Lagerung der Achsen des Vorhangs sieht mehr oder weniger gut aus, müsste auch mal gereinigt und gefettet werden, aber nichts, was die 1/500s davon abhalten sollte, überhaupt abzulaufen. Ist ja auch logisch, die langsameren Zeiten gehen ja auch.


Somit war ich nur teilweise erfolgreich in meiner Reparatur. OK, man könnte die Kamera auch so weiter verwenden, solange man sich merkt, dass man eben nicht bei 1/500s Bilder machen kann. (Der Vorhang bleibt tatsächlich komplett zu. Er läuft zwar ab, aber zwischen den beiden ist einfach kein Schlitz.)

Der Plan ist also: Irgendwann, wenn wir im Winter alle frieren, wenn uns das Gas ausgeht, habe ich es hoffentlich geschafft, ein passendes Öl zu finden, mit dem mal solche "schnellen" Lager, wie sie in einer Kamera vorkommen, ölen kann. (Das Internet streitet sich auch in diesem Fall mit sich selber, ob jetzt Uhrenöl (hoher und/oder mittlerer Viskosität?) oder Nyoil oder ganz was anderes das Richtige wäre. Man kann leider nicht erkennen, wer da ein Profi ist und wer nur ein Troll. Internetforen halt! ;-)) Dann werde ich mir das gute Stück nochmal vornehmen und versuchen, die Knöpfe oben drauf zu demontieren, um an das "Uhrwerk" zu gelangen. Bis dahin kommt sie wieder in die Sammlung zurück.

Der aufmerksame Leser wird gemerkt haben, dass ich die andere Kamera mit Problemchen bis jetzt gar nicht erwähnt habe. Das ist die Porst CR-5, die ich von einem der Rheinauenflohmärkte mit nach Hause gebracht hatte. Die hat ein ähnliches Problem, dass ich aber noch nicht genauer eingrenzen konnte. Die schnellen Zeiten (schneller als 1/60s) laufen unzuverlässig. Zuerst dachte ich auch hier, es liegt am Spiegel, aber eine genaue Inspektion der Spiegelaufhängung ergab da keine schwerwiegenden Verschmutzungen. Außer, dass hier alles etwas trocken aussieht: Die Kamera hat sicher einige Zeit in wechselnden Temperaturen verbringen müssen. Man kennt das ja, die Verkäufer schleppen die immer wieder in ihren Kisten auf den Flohmarkt, ob Sommer oder Winter. Ich nehme an, die Schmierung ist auch bei dieser Kamera eher fragwürdig. (Wenn man vom Zustand der Dichtungen und des Spiegelanschlagschaumstoffs ausgeht, ist es ein Wunder, dass das Ding überhaupt noch Bilder belichtet.)

Aber wie gesagt, ich glaube nicht, dass das alleine das Problem ist. Da der Verschluss hier elektronisch gesteuert wird (deswegen der Zusatz "computer" im Namen des Gerätes), vermute ich eher einen Kondensator, der nicht mehr richtig lädt, oder korrodierte Kontakte. Nachdem ich den Drehschalter für die Zeiten nämlich mal ein bisschen mit Kontaktreiniger bearbeitet habe, liefen zumindest manche der schnelleren Zeiten zu, ich sag mal, 50% problemlos ab, sogar die ganz schnellen 1/1000s. (Auch hier ist es so, dass der Vorhang zwar auslöst, aber keinen Schlitz zwischen den beiden bleibt; das Bild ist also schwarz. Das Problem hat sich vor allem erst langsam entwickelt, während ich die Kamera verwendet habe: Die schnellen Bilder am Anfang des Films sind meistens OK, die am Ende eher selten bis gar nicht mehr.)

Nun ist es leider so, dass diese modernen Kameras ungleich komplizierter sind. Deswegen habe ich mich bisher noch nicht getraut, die zu demontieren. Vor allem, weil hier sehr viel mehr Plastik verbaut ist, das über die Jahre eine gewisse Sprödheit entwickelt hat. Wenn ich da zu feste dran ziehe und heble, bricht mir nachher noch was ab. Es wird aber wahrscheinlich unvermeidlich sein, hier tiefer in die Innereien vorzudringen. Also auch ein Projekt für lange und kalte Winterabende... Oder ich muss doch mal ins Repait-Cafe gehen, das hier in der Gegend ja auch immer mal wieder abgehalten wird. Vielleicht hat da ja einer eine Idee und die richtigen Tools.