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Dienstag, 26. April 2022Schwarz-weiß und analog, Teil 134: Olympus Referenz-Bilder
Film: Fomapan 100 #29, Kamera: Olympus OM-10, Zuiko 50mm f/1.8, 17. Oktober 2021
Navigation: 132, 133, 134 Langer Tag - man sieht es an der Uhrzeit -, aber trotzdem noch schnell ein kleiner schwarz-weiß-Artikel. Heißt aber auch, dass ich noch den Text schreiben muss, da war ich bisher zu faul dazu. ![]() Die folgenden Fotos sind einigermaßen speziell, nicht, weil ich einen bestimmten Film oder eine besondere Kamera verwendet hätte - ganz im Gegenteil, es kam meine zuverlässige OM-10 zum Einsatz. Das Besondere ist, dass ich den Rest vom Film, der bei dem Test der beiden Rapid-Kameras in der Patrone geblieben war, als Referenz verschossen habe. Soll bedeuten: Bei der OM-10 weiß ich ziemlich genau, wie die belichtet und dass die Bilder am Ende im Allgemeinen kaum Nachbearbeitung erfordern. Dementsprechend kann ich sie eben als Referenz verwenden: Gleicher Tag, gleiches Licht, relativ konservative Belichtung, keine besonders hervorstechenden Motive. Also gut vergleichbar mit den Bildern, die ich aus den Rapids erhalten habe. Alle Bilder sind mit dem Zuiko gemacht, bot sich so an, die effektive Brennweite ist dann sehr ähnlich. Der Vorteil (für mich an diesem langen Tag heute) ist, das ist mehr eine Dia-Show, ich muss nicht viel dazu schreiben, die Bilder sind alle eher selbsterklärend. ![]() Den Anfang mach ein halbes Bild, auf dem leider das Usambara-Veilchen auf der linken Seite verloren gegangen ist. (1/125s, f/4.) Hier ist nicht viel mehr dazu zu sagen. War eh nicht davon ausgegangen, dass das Bild was wird, es ist mehr drauf zu sehen, als ich erwartet hätte. Das Vogelfutter in der halben Kokosnuss ist da schon spannender. (1/250s, f/2,8.) Um eine Stufe abgeblendet erhalte ich hier schönes Bokeh mit Blenden-Sechsecken im Hintergrund, aber viel Schärfe im Vordergrund, wie ich es von diesem Objektiv ja immer gewohnt bin. Vielleicht etwas unterbelichtet, das Futter, aber ansonsten ganz OK. Extrem gut gefällt mir diese Rose, eine der letzten, die im letzten Jahr noch geblüht haben. (1/125s, f/2,8.) Ich glaube, die hatte der Herbst einfach vergessen mitzunhemen! ![]() Ebenso ist diese aster-artige Blume im nächsten Bild ziemlich gut gelungen, obwohl mir die Rose vorher vielleicht noch einen Ticken besser gefallen hat. (1/60s, f/4.) Man merkt, im Garten war es doch relativ dunkel - diese Bilder hätte ich mit den Rapids nicht machen können; mal ganz von den Fokus-Schwierigkeiten, die ich da gehabt hätte, abgesehen. Leider hat der Film in diesem Bild ein paar Defekte. Ob das von meiner Umspul-Aktion und Schneiderei kommt, weiß ich nicht 100%ig, aber ich nehme es mal an. Der Foma hat zwar gerne mal Emulsionsfehler, aber diese hier sehen mir zu sehr nach Kratzern aus, wo der Film vielleicht in der Patrone gescheuert habe, als ich ihn missbraucht habe! Creepy Clownface musste auch mal wieder dran glauben. (1/60s, f/4.) Er versteckt sich zwar immer hinterm Haus, aber kommt doch regelmäßig wieder hervor und erschreckt kleine Kinder. Vielleicht etwas zu hell geraten, die Belichtungsautomatik hat hier zu sehr auf den dunklen Hintergrund geschielt. Hätte manuell eingreifen müssen. Dann habe ich noch ein kleines Portrait meines geliebten Hondas gemacht. (1/125s, f/1. ![]() ![]() Und zuletzt noch ein Werbefoto für eine Biermarke, von der es auch alkoholfreie Getränke gibt. (1/60s, f/1,8.) Beim Anstreichen - siehe Farbeimer daneben - will man sich ja hydrieren und nicht besaufen! (In dem Reibekuchenteigeimer ist übrigens ein Streusalzrest, nur zur Info.) Auch dieses Bild gefällt mir erstaunlich gut, obwohl es eigentlich nichts bestimmtes zeigt, sondern einfach nur eine Alltagssituation einfängt. Die Sonnenreflxe in den Glasbeugungen gefallen mir besonders. Und wieder diese extreme Schärfe bei Offenblende. Ich liebe das 50er Zuiko und würde es echt gerne mal an einer digitalen Kamera testen. Hm, muss ich doch mal auf was Spiegelloses sparen! Nächstes Mal: Am Eulenberg mit der Flohmarkt-Kamera aus den 1980ern. Die ist auch erstaunlich gut, so gut, dass ich mir neulich auch noch was Zusätzliches dazu mitgebracht habe! ![]()
Geschrieben von Jan
in Analogfotografie, Fototechnik, Olympus OM-10
um
21:02
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Sonntag, 6. März 2022Bunt, in Farbe und analog, Teil 9: Aachen
Film: Kodak VR 200 (abgelaufen), Kamera: Olympus OM-10, 14. September 2021
Navigation: 7, 8, 9 Es ist zwar gutes Wetter, aber eiskalter Wind weht aus dem Osten. Deshalb - und weil meine Füße vom gestrigen Wandern noch immer weh tun - habe ich mich entschlossen, endlich mal den letzten Teil des Kodak VR zu veröffentlichen, der jetzt schon seit zwei Wochen fehlt. Wie angekündigt, habe ich das letzte Drittel dieses Films bei unserem jährlichen Ausflug nach Aachen verschossen. Da findet man ja auch immer wieder genügend Motive. Zum Beispiel direkt nach dem Verlassen der Parkgarage die Glasfassade des Gymnasiums gegenüber. (Zuiko 50mm, 1/1000s, f/4.) Die Spiegelung der alten Kirche auf der anderen Straßenseite habe ich im Jahr davor ja schon mit der Zenit in s/w festgehalten, aber in bunt macht sich das auch ganz gut. Leider ist das alte Filmmaterial etwas störrisch was die Farbbalance angeht und das ganze hat einen starken Stich ins Lila bekommen. Nicht wirklich schön. Viel mehr war mit meinen bescheidenen Mitteln aber auch nicht an der Farbe zu machen, und selbst wenn, so will ich doch auch zeigen, was einen mit abgelaufenen Farbfilmen alles an "interessanten" Effekten erwartet. Auch die Obstauslage hat einen leichten Rotstich, auch wenn ich hier ein bisschen besser gegensteuern konnte. (Zuiko 50mm, 1/125s, f/5,6.) Wenn von sich aus etwas mehr Farbe im Bild ist, habe ich ein bisschen mehr Orientierung, wie es eigentlich aussehen sollte. Insgesamt ist das Bild etwas dunkel geraten, da hätte ich wohl manuell gegensteuern müssen, was bei der OM-10 ja leider nur über die Belichtungskorrektur geht. Andererseits liegt es vielleicht auch am alten Filmmaterial: So richtig empfindlich scheint es mir ja nicht mehr zu sein. Und zu guter Letzt ist das ganze Bild auch noch leicht schief. Nicht mein glorreichster Moment! ![]() Beim ersten Blick auf den Turm des Aachener Doms beginnt, wie man am Knick oben im Bild sehen kann, ein neuer Filmstreifen. (Zuiko 50mm, 1/125s, f/8.) Obwohl auch dieses Bild leicht rotstichig geworden ist, gefallen mir die Farben hier ganz OK. Außerdem ist es durch und durch scharf, weil ich mit f/8 doch mal eine ziemlich kleine Blende - für meine Verhältnisse - genommen habe. Insgesamt ein typisches Touristenfoto, aber mir gefällt es ganz gut. (Farbfilm ist meiner Meinung nicht immer so geeignet für solche mehr architekturlastigen Fotos. Da habe ich lieber schwarz-weiße Bilder.) Wo die Farbe hingegen so richtig krass rauskommt und ein s/w-Film definitiv fehl am Platze gewesen wäre, das ist beim darauf folgenden Foto vom Vespa-Lenker. (Zuiko 135mm, ca. 1/250s, f/3,5.) Zudem bin ich mal wieder von der Leistung des 135mm Teles hingerissen. Selbst bei Offenblende sind die Spinnweben am Lenker sehr scharf; nur der grobe Film und der schlechte Scanner lassen sie ein wenig im Rauschen untergehen. Ich habe es allerdings vielleicht auch ein wenig mit der Farbkorrektur übertrieben, denn so grün waren die Fassaden im Hintergrund eigentlich nicht. Wie man sieht, es ist schwer die richtige Balance zu finden, weil der Film so gammelig ist. ![]() Dann habe ich was ganz Verrücktes gemacht: Einfach mal die gelbe Rosenblüte im Restaurant fotografiert, wo nun wirklich nicht das beste Licht herrschte. (Zuiko 50mm, 1/60s, f/2,8.) Hier kann man sehr schön sehen, wie stark der Film in den dunklen Bereichen rauscht. Ansonsten ein erstaunlich gutes Bild. Hätte glatt noch eine Blende abblenden können, um die Blüte noch etwas schärfer zu bekommen. Wobei sie bei f/2,8 schon erstaunlich scharf ist. Draußen vor dem Restaurant und ein paar Meter weiter gibt es ein Antiquariat, vor dem immer mal wieder ein paar Ausstellungsstücke stehen. So auch dieser alte Sessel mit einer 1950er Holzkiste. (Zuiko 50mm, 1/1000s, f/1,8.) Bi Offenblende habe ich hier einen sehr schön weichen Hintergrund, vor dem sich diese beiden Objekte hervorragend abheben. Zudem passt hier die seltsame Farblichkeit des abgelaufenen Films sehr gut zum Thema, finde ich. Gefällt mir gut. Das Gleiche gilt für die bunten Karuessel-Gefährte: Knackig bunte Farben mit leichtem Stich. (Zuiko 50mm, unbekannte Zeit, f/4.) Normalerweise habe ich ja keine Leute in meinen Bildern, aber hier ließ es sich gerade nicht vermeiden, die ging einfach nicht weg mit ihrem Kinderwagen! ![]() Der Gockel auf dem Brunnen wäre besser geworden, wenn er nicht halb vor der Fassade stehen würde. (Zuiko 50mm, unbekannte Zeit, f/4.) Aber irgendwie habe ich den richtigen Winkel nicht gefunden. Hätte es vielleicht mit dem 135er aus größerer Entfernung versuchen sollen? Nächstes Mal. Farblich OK, vielleicht etwas bleich. Das letzte Hochkantfoto für heute finde ich am Besten: Das Riesenrad mit seinen vielen Gondeln. (Makinon 28mm, ca. 1/500s, f/5,6.) Ziemlich gutes Foto, finde ich, zu dem ich kompositionsseitig wenig zu sagen habe. Im Gegensatz zu vielen anderen Bildern auf diesem Film auch sehr kontrastreich, obwohl der Himmel ja eher einheitlich grau ist. Ein Überblick über das Riesenrad bietet uns das vorletzte Bild, und zwar mit Vogelschwarm oben drüber. (Makinon 28mm, ca. 1/500s, f/5,6.) In den dunklen Bereichen rauscht es mal wieder sehr, anstatt dass man Details erkennen könnte, was mich doch vermuten lässt, dass man dem Film in diesem überlagerten Zustand mal eine Blendenstufe mehr Licht geben sollte. Trotzdem, insgesamt ein recht schönes Bild, auch wenn es eher zu den Touristenshots gehört. Bleibt die Frage, warum wir eigentlich immer in Aachen sind, wenn das Riesenrad auf- oder abgebaut wird. ![]() Zuletzt noch ein Rückblick auf den Turm des Doms, eingerahmt zwischen Geranien und Gemäuer. (Makinon 28mm, 1/500s, f/5,6.) Auch dieses Bild gefällt mir ganz gut, sodass ich da wenig zu zu sagen habe. Gegen Ende ist der Film etwas seltsam lila, siehe oberen Rand. Keine Ahnung, was da abgeht; vielleicht nicht genug Entwickler dran gekommen, da saß evtl. die Klammer, die den Film in der Suppe gerade gezogen hat. Keine Ahnung, was die für Maschinen da im Labor benutzen. Fazit: Spannender Film! Im Gegensatz zu dem abgelaufenen schwarzweißen Ilford Delta von vor einiger Zeit, kann man ihn einigermaßen normal benutzen. Der Delta war ja doch sehr rauschig. Nun weiß ich nicht, ob der grundsätzlich so sein soll. Beim Kodak VR weiß ich ungefähr, wie der aussehen soll, und trotz der langen Lagerung kann man noch erkennen, was er eigentlich tun soll. Für ernsthafte Aufnahmen würde ich ihn allerdings nicht mehr benutzen, dafür sind die Farbverschiebungen dann doch ein bisschen heftig! Ansonsten: Habe mittlerweile bei C (Grüße an dieser Stelle) noch ein paar weitere abgelaufene Filme eingesammelt, darunter welche vom DM. Den gibt es ja jetzt auch schon bestimmt 10 Jahre nicht mehr. Ich glaube, das war ein Agfa. Bin ich jedenfalls mal drauf gespannt, vor allem, weil ich da zwei Versionen habe: ISO 200 und ISO 400, beide etwa 10 Jahre alt. Außerdem waren da noch ein paar s/w-Filme dabei, auch wieder teure Ilfords - dieses Mal HPs -, die allerdings ungefähr so alt sein dürften wie der Delta damals. Die finde ich ehrlich gesagt ja noch spannender als abgelaufene Farbfilme! ![]() Weiter geht es beim nächsten Mal jedenfalls in s/w mit Fotos aus dem Uckerather Wald, als ich das 50mm an der Dynax meiner Frau getestet habe, bevor ich die Blende gefixt hatte.
Geschrieben von Jan
in Analogfotografie, Farb-Negativ, Olympus OM-10
um
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Donnerstag, 17. Februar 2022Bunt, in Farbe und analog, Teil 8: Burg Windeck und Siegwasserfall
Film: Kodak VR 200 (abgelaufen), Kamera: Olympus OM-10, 13. September 2021
Navigation: 7, 8, 9 Weiter geht's mit dem abgelaufenen Kodak VR, heute bei einem Besuch auf der Burg Windeck. Bisher hatte ich - in analog - hier ja nur s/w-Filme verschossen, aber jetzt mal ein paar bunte Bilder mit einem gewissen Retro-Charme. Den Anfang macht die Begrüßungsszene, die jeder Besucher als erstes zu sehen bekommt, wenn er oder sie den Hügel hoch klettert: Der Turm, umrahmt vom Wald, und ein Wanderer, der einfach nicht aus dem Bild verschwinden will, da er gerade die Info-Tafel liest, und den man deshalb einfach in sein Foto integriert. (Zuiko 50mm, 1/500s, f/4.) Hier, im Gegenlicht hinter dem Burgturm, fällt besonders der leichte Gelbstich des Films auf, den die Wolken angenommen haben. Mag mal wieder an meiner Farbkorrektur liegen, aber ganz weg gekriegt habe ich ihn einfach nicht. Die Grüntöne sind hingegen - wie bereits im letzten Artikel bemerkt - durchweg brauchbar. Das folgende Bild ist eines der besten, die ich glaube ich mit der Kombination aus dem 50mm und der OM-10 je gemacht habe: Die beiden blauen Gesichter-Graffiti vor einem wahrhaft wirren Bokeh. (Zuiko 50mm, 1/1000s, f/1,8.) Offenblende bei diesem Objektiv ist ja immer etwas ganz besonderes, aber in Farbe kommt das Licht- und Schattenspiel der Blätter im Hintergrund noch mal besonders gut rüber, vor allem weil der Film ja sehr grün-Empfindlich zu sein scheint. Zugleich dreht sich der Hintergrund schon fast magisch um sich selbst, zwar nicht, wie man es zB vom Helios 44 gewohnt ist, aber doch schon mit einem gewissen Drall, während mich die Schärfe des Vordergrunds schon wieder in höchsten Tönen ein Loblied auf die Konstrukteure der 1970er und -80er bei Olympus singen lässt. Ich liebe dieses Objektiv und ich würde wirklich gerne mal sehen, was die f/1,4 Version kann. Die Burg von unten ist dagegen schon fast langweilig. (Makinon 28mm, 1/250s, f/5,6.) Leider biegt sich auch hier wieder der Film am Rand so durch, dass man unschöne Muster beim Scannen erhält. Hm, vielleicht sollte ich es noch mal versuchen, nachdem ich den Film jetzt ein halbes Jahr ausgestreckt im Schuber gelagert habe. Aber ich fürchte, sobald er durch die Scannerlampe warm wird, biegt er sich wieder durch. Das Makinon macht jedenfalls auch in bunt einen recht guten Eindruck, wenn auch weniger bunt als die Zuikos, die zudem auch einen kleinen Ticken schärfer sind. (Was man in den heruntergerechneten Versionen der Bilder ja nie so gut sehen kann. Für die Auflösung meines Scanners ist es aber auf jeden Fall völlig ausreichend, ja sogar ziemlich gut. Wobei ich Farbfilme der Datenmengen wegen ja immer in einer Stufe geringer scanne und nur in 32 Bit Tiefe. Hm, vielleicht kriege ich die Farben deswegen bei diesem alten Film nicht immer so perfekt angepasst, obwohl das bei den frischen Kodak 200 immer gut klappt.) Auf das Bild danach bin ich auch recht stolz, dass ich es nicht verwackelt habe. Der Türbogen mit dem Licht, das von oben hinein scheint, ist jedenfalls sehr schön gelungen. (Makinon 28mm, 1/15s, f/5,6.) Ja, ich hätte durchaus eine Blende weniger nehmen können, dann wäre ich ziemlich sicher im Bereich des Nichtverwackelns gewesen, aber ich wollte alle Stufen scharf haben. Was ja auch geklappt hat. Auf die geringere Entfernung scheint mit das Objektiv auch etwas schärfer zu sein. Desweiteren bin wie immer über die gute Belichtung der Automatik in der OM-10 erstaunt. Die hat mich bisher selten mal richtig im Stich gelassen. Schönes Foto, jedenfalls, das auf dem alten Film auch richtig gut raus kommt. Neben Grün scheint er Gelb und Braun ja auch sehr zu mögen. Die blaue Siegwanderweg-Wegweiser-Markierung kribbelt allerdings ein bisschen grünlich da unten im relativ schattig belichteten Bereich. Das Bild von den Fensterbögen habe ich so oder so ähnlich auch schon mehrfach gemacht, sodass es sich gut vergleichen lässt. (Makinon 28mm, 1/250s, f/8.) So weit abgeblendet ist das ganze Bild praktisch überall scharf, auch in den Bergen im Hintergrund. In den dunklen Partien rauscht es etwas, die Schattenzeichnung ist nur noch mäßig, was ich mal auf das Alter der Emulsion schieben möchte. Aber insgesamt hat sie sich in den letzten 20 Jahren trotzdem gut gehalten. Zum Objektiv bleibt zu sagen, dass ich an den Kontrastübergängen kaum Farbfehler wahrnehme. Gut, f/8 sollte die meisten Fehler auch unterdrücken. Wo wir gerade von Blenden sprechen: Ich nehme ja im Allgemeinen eher kleine bis moderate Blendenzahlen für meine Fotos, aber manchmal muss man auch ins andere Extrem gehen, einfach weil man es kann: Das kleine gelbe Blümchen zappelte halt ein bisschen im Wind und ich musste den Fokus eher raten als einstellen, deswegen bin ich mal bis zum Anschlag gegangen. (Makinon 28mm, 1/60s, f/16.) Das Ergebnis ist erstaunlich scharf! Ich hatte damit gerechnet, dass sich hier durchaus Beugungseffekte bemerkbar machen würden, aber dem ist eigentlich nicht so. Zum Film: Wieder starkes Farbrauschen in den dunklen Schatten der Hintergrundbäume. Das fällt in der großen Fläche sehr auf. Die gelbe Blüte ist recht naturgetreu raus gekommen, die beiden blauen unten sind ebenfalls etwas rauschig, auch wenn der Farbton ziemlich gut ist. Ein weiteres Bild, auf das ich ziemlich stolz bin, ist das Treppengeländer aus nächster Nähe. (Makinon 28mm, 1/125s, f/4.) Roter, schwarzer und weißer Lack sowie das kleine bisschen rotbrauner Rost kommen gut rüber, und da es wenige zu dunkle Schattenflächen gibt, hält sich auch das Farbrauschen in Grenzen. Insgesamt ein ganz interessantes Detail-Foto mit hübschem Bokeh. Gefällt mir gut. Am Parkplatz liegen ja schon länger einige alte Räder und Speichen herum, die ich eigentlich auch jedes Mal mitnehme. (Keine Daten, da das ein kurzentschlossenes Foto war und ich im Auto sitzend dann wohl vergessen habe, was aufzuschreiben. Ich nehme aufgrund der Schärfe an, dass es sich um das 50mm Zuiko handelt und ich mindestens f/4 eingestellt hatte, aber wohl nicht viel mehr, wie man an der Unschärfe der Grashalme im Vordergrund und der Holzscheite im Hintergrund sehen kann.) Farblich ist es ein ganz hervorragendes Bild geworden, denn die Sonne stand hier direkt drauf und leuchtete die Szene kräftig aus. Daher auch die guten Kontraste. Zudem ist der Film ja, wie schon mehrfach festgestellt, besonders krass bei grün und braun. Der Rost gefällt mir besonders gut! Nach der Burg besuchen wir traditionell ja auch immer noch den Siegwasserfall, auf dessen gegenüberliegenden Seite diese Villa steht, die sich gerne im Wasser spiegelt. (Zuiko 50mm, 1/1000s, f/4.) Auch hier fällt der leicht gelbstichige Himmel auf. Dafür ist das Bild insgesamt ganz nett geworden, besonders die verschwommene Spiegelung. Den alten Jaguar auf dem Dach hatte ich ja auch schon öfter mal hier im Blog, aber dieses Mal eben in bunt. (Zuiko 50mm, 1/250s, f/8.) Wieder hat sich der Film durchgebogen, wieder ist der Himmel etwas gelblich, wieder rauschen die Schattenstellen etwas sehr. Also keine neuen Erkenntnisse. Zu guter Letzt noch eine Suzuki. (Zuiko 50mm, 1/500s, f/4.) Ziemlich gutes Motiv, aber die Sonne war mittlerweile schon recht weit nach unten gewandert und jetzt kriege ich echte Probleme mit dem Weißabgleich: Das Bild ist doch schon mittelmäßig stark lilastichig. Hätte ich weg gekriegt, aber dann wäre das Motorrad nicht mehr rot gewesen. Schwierig. Hier zeigen sich dann doch die Grenzen des alten Filmmaterials. Ansonsten gute Ausleuchtung, nette Highlights auf dem Chrom der Instrumente am Lenker und der Hintergrund hat gerade noch die richtige Unschärfe für so ein Portrait. Zwischenfazit: Die größten Probleme habe ich bei dem Film mit dem Durchbiegen unter Wärmeeinwirkung im Scanner. Alles andere kann man irgendwie verwinden. Nächstes Mal: Aachen im September.
Geschrieben von Jan
in Analogfotografie, Farb-Negativ, Olympus OM-10
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20:00
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Dienstag, 8. Februar 2022Bunt, in Farbe und analog, Teil 7: Wahnbachtalsperre
Film: Kodak VR 200 (abgelaufen), Kamera: Olympus OM-10, 12. September 2021
Navigation: 7, 8, 9 Was passiert, wenn man nach dem Scannen und Bearbeiten die Bilder nicht an der richtigen Stelle im Datei-System ablegt? Richtig: Man kommt mit der Reihenfolge durcheinander. Deswegen hätte ich fast den falschen Film zuerst hochgeladen. Puh, gerade noch mal gemerkt. Heute - und die nächsten zwei Male - gibt es also bunte, aber trotzdem analoge Fotos. Warum? Weil ich diesen sehr lange überlagerten Kodak VR testen wollte, den C mir in die Hand gedrück hatte. Damit ich weiß, dass jegliche Fehlbelichtung nachher nicht an der Kamera liegt, ich aber trotzdem noch weiterhin etwas mehr retro unterwegs bin, habe ich mich für die Olympus OM-10 entschieden. Die hat bisher immer gute Bilder geliefert, auch schon mit einem Farbfilm, und darüber hinaus sind die Zuiko-Objektive superb. Am Anfang haben wir mal wieder ein halbes Foto, sozusagen als Bonus, weil ich den Film so kurz eingespult habe und danach nur einmal durchgezogen hatte. (Zuiko 50mm, 1/60s, f/5,6.) Wie man sieht: Eine halbe Rose. Das Zuiko ist wie immer unglaublich scharf und macht von den Kontrasten her auch einen sehr guten Eindruck, sogar auf diesem alten Film fragwürdiger Empfindlichkeit. Der von mir erwartete Grauschleier ist hier nicht zu sehen, der Film hat sich also recht gut gehalten, die Farben sind knackig, allerdings etwas seltsam. Das mag auch an meinem alten Scanner liegen, aber später kommen auf jeden Fall noch weitere Bilder, die definitiv farbstichig sind. Hier, im vollen Sonnenlicht und unter besten Bedingungen macht der Film jedenfalls schon mal einen guten Eindruck. Beim zweiten Bild, auf dem wir einen schönen Überblick über die Talsperre haben, habe ich glaube ich etwas überkorrigiert und bin etwas ins Grünliche abgedriftet. (Makinon 28mm, 1/500s, f/5,6.) Aber vielleicht liegt es auch am Objektiv. Was mich immer erstaunt, ist die Schärfe, die auch dieses hin bekommt, obwohl es ja nicht unbedingt das teuerste ist. Die Wolken kommen auch gut raus. Gefällt mir gut. Hervorragend - bis auf mein übliches Problem mit dem Geradehalten der Kamera - ist das Bild vom Turm im Stausee: Perfekt belichtet, gigantisch-geile Reflexion im Wasser und trotz des fragwürdigen Filmmaterials sehr präzise und knackige Farben. (Zuiko 135mm, 1/500s, f/8.) Ich glaube, das 135mm ist sowieso noch einen ganz kleinen Ticken besser als das 50er. Es macht jedenfalls extra-super Bilder, ich bin jedes Mal erstaunt. Farben sind, wie gesagt, richtig gut - da habe ich wohl genau richtig korrigiert. Dann mal ein Test bei etwas durchwachsener Beleuchtung: Im Wald lag dieser Zaunpfahl am Boden und glimmerte im Schattenspiel des Blätterdachs. (Makinon 28mm, 1/30s, f/2,8.) Leider habe ich den Fokus ein ganz kleines bisschen versaut, der Stacheldraht im Vordergrund könnte etwas schärfer sein. Aber das ist nun mal so, wenn man Offenblende wählt, selbst bei einem Weitwinkel wie diesem. Farblich ist auch dieses Bild OK, da es eh stark von Grün- und Brauntönen dominiert wird. Wenn man durch die Blätter hindurch lugt, sieht man jedoch ein ziemlich reines Weiß, woran ich mich auch bei der Farbkorrektur orientieren konnte - bei dieser Belichtung wäre der Himmel definitiv nicht mehr blau. Blau- und Grüntöne gibt es dann auf diesem Bild auf der kleinen Landzunge in die Talsperre hinein genug. (Makinon 28mm, f5,6, unbekannte Belichtungszeit.) Auch hier habe ich mal wieder die Kamera nicht gerade halten können. Es fehlen mir die Hilfslinien auf der Mattscheibe, gerade bei Weitwinkelaufnahmen. Ansonsten ist das Bild ganz gut geworden, finde ich. Die Farben sind wieder etwas grün-blau-lastig, wie bereits beim Überblick von der Sperrmauer oben. Vielleicht liegt es wirklich am Makinon. Beim Baum im Gegenlicht sieht man dann aber endlich, warum man eigentlich keinen 20 Jahre abgelaufenen Filme mehr verwenden sollte: Das Rauschen in den dunklen Stellen ist schon ziemlich heftig. Der Eindruck wird dadurch verstärkt, dass ich hier den oberen Rand weg geschnitten habe, in dem meine Hand das Gegenlicht weg halten sollte. Ich bräuchte mal einen Gegenlichtblende für dieses Objektiv. Man beachte übrigens das kleine Flugzeug, das ganz zufällig ganz am rechten Rand vorbei fliegt. Ansonsten ist das Bild Sch***. Echt, ich weiß nicht mal mehr, was ich da eigentlich drauf haben wollte, aber es ist wahrscheinlich im Rauschen des Schatten in der Mitte total untergegangen. Schattenzeichnung ist mit diesem Film also nicht mehr hin zu bekommen. Vielleicht, wenn ich ihn eine Blende überbelichten würde, aber dann wären die hellen Farben entsprechend ausgewaschen. Ich denke, der hat seine besten Zeiten einfach hinter sich. Auf dem Wurzelbild, das darauf folgt, sehen wir den nächsten Grund, warum man keinen 20 Jahre alten Film mehr verwenden will, jedenfalls nicht, wenn man vorhat, ihn nach der Entwicklung zu scannen: Er biegt sich so stark durch, besonders wenn die Scannerlampe ihn richtig warm geleuchtet hat, dass er das Scannerglas berührt und wir "interessante" Interferenzmuster an der Grenzschicht zwischen Glas und Film erhalten. Nicht schön. Gar nicht schön. (Makinon 28mm, 1/1000s, f/2,8.) Außerdem haben wir hier wieder das Problem: Die Kamera hat eher für den Hintergrund belichtet, die Wurzel ist zu dunkel, das Rauschen ist so stark, dass man kaum noch was erkennt, und wenn ich am Gamma drehe, wird es nur noch schlimmer. Anfang und Ende der geschnittenen Filmstreifen sind auch sehr problematisch, wie man an diesem kleinen Cairn sehen kann, den J aufgeschichtet hatte: Die Enden biegen sich so stark durch, dass man auch hier sehr unschöne Muster bekommt. (Zuiko 50mm, 1/250s, f/4.) Zudem habe ich hier selbst nach mehreren Minuten keine perfekte Farbkorrektur mehr hin bekommen, sodass das Bild insgesamt sehr grün bis grüngelblich wirkt. Das Zuiko hat offenbar an sich mehr bunt im Angebot, was den alten Film etwas überlastet. Schade, denn das Motiv und die Komposition finde ich sehr schön, und ausnahmsweise habe ich sogar mal die Kamera gerade gehalten. ![]() Das Spinnennetz bei Offenblende war dann mal ein echtes Experiment, was meiner Meinung nach ganz gut gelungen ist. (Zuiko 50mm, 1/60s, f/1,8.) Die perfekte Entfernung für ein geiles Hintergrundbokeh, während die einzelnen Spinnweben richtig scharf und perfekt belichtet raus kommen. Was schon erstaunlich ist, denn ich habe mich völlig auf die Automatik der OM-10 verlassen - zumindest habe ich mir nichts gegenteiliges aufgeschrieben. Der Baumstamm hätte noch ein bisschen weiter nach rechts aus dem Bild raus gekonnt, aber ansonsten: Schön. Farblich auch OK, der Film hat mit braunen und grünen Tönen offenbar die wenigsten Probleme, und ob es in den Schattenpartien jetzt mehr oder weniger Rauscht, ist auch nicht so wichtig. Warum da im Wald eine Kaffeemühle am Baum hängt, weiß wahrscheinlich auch nur die Person, die sie dort aufgehängt hat. ![]() Mal was anderes ist dieser riesige, überlebensgroße Marienkäfer auf einem Umspann- oder Pumpenhäuschen. (Zuiko 50mm, 1/500s, f/2,8.) Was das genau für ein Gebäude ist, weiß ich leider auch nicht. Im Nachhinein betrachtet hätte ich hier ruhig eine kleinere Blende nehmen können, Licht war ja offenbar genug vorhanden. Aber es ist ja OK geworden, der Fokus sitzt! Rot kommt, wie man sieht, auch relativ gut raus, neben dem kräftigen Grün. Die Metallteile - Dach und Klinke - scheinen mir allerdings noch etwas über-grün zu sein. Auch hier hätte etwas Weißes im Bild sicher bei der Farbkorrektur geholfen. Kommen wir nun zu meinen beiden absoluten Lieblingsbildern auf diesem Film: Links haben wir eine rote Wegschnecke, die durch das modrige Unterholz kriecht. (Zuiko 50mm, 1/30s, f/1,8.) Dass ich die bei diesen Lichtverhältnissen unverwackelt und scharf hinbekommen habe, ist in der Tat erstaunlich. Farblich habe ich glaube ich ein ganz kleines bisschen viel Rot rein gedreht, aber so knallt die Schnecke zwischen dem gammeligen Holz so richtig! Perfektes Bild. Also, meiner Meinung nach. Perfekt. Say no more. Zur Rechten dann ein Büschel Pilze direkt daneben. (Zuiko 50mm, 1/30s, f/1,8.) An dieser Stelle muss ich noch mal erwähnen, dass mir das Zuiko 50mm f/1.8 so gut gefällt, dass ich es fast lieber benutze als meine 50mm Nikons, die ich sonst benutze. Es hat einfach eine unglaublich schöne Farbwiedergabe - sogar auf diesem alten Film - und ein ebenso unglaublich schönes Bokeh, während es sogar bei Offenblende einfach nur rasiermesserscharf ist. Gut, die Tiefe ist natürlich schon etwas eingeschränkt, so konnte ich nicht alle Pilze auf einmal scharf kriegen, aber trotzdem: Dass ich bei diesem miesen Licht mitten im Wald überhaupt so ein Foto hin bekommen habe, liegt zum großen Teil an diesem Objektiv! (Ich kann es nicht genug loben!) Die nächsten zwei Bilder sind dann eher langweilig: Die Staumauer von oben ist ein gutes Beispiel für den zu erwartenden Kontrast bei Verwendung von 20 Jahre altem Kodak VR, aber halt vom Motiv her eher so typisches Familienausflugsfoto. (Maikon 28mm, 1/250s, f/8.) Wie man sieht, das Makinon hat einen ganz anderen farblichen Charakter als die Zuikos. Außerdem ist in den dunkeln Partien wieder ein ziemliches Rauschen zu sehen. Ich habe seit langer Zeit keinen VR mehr verwendet, kann also gut sein, dass das auch normal ist und nur durch die lange Lagerung verstärkt wurde. Mir ist es aber etwas viel und unruhiges Korn. Der Blick zum Aussichtsfelsen gegenüber der Staumauer hat leider wieder das gleiche Interferenzmuster wie wir es schon weiter oben hatten: Der Film biegt sich zu stark durch. (Zuiko 135mm, 1/1000s, f/8.) Schade, denn mit den Kormoranen im Vordergrund gefällt es mir eigentlich ganz gut. Farblich ist es auch nicht ganz so bunt, aber schon etwas mehr als die Bilder mit dem Makinon. Allerdings wurde das Wetter auch langsam etwas diesig, was sich auch in dem leichten Lila-Stich in den Wolken bemerkbar macht: Meine Farbkorrekturkünste sind offensichtlich nicht die besten! ![]() Die letzten beiden Bilder für heute sind noch mal etwas interessanter. Schafe gehen zum Beispiel immer gut. (Zuiko 135mm, 1/1000s, f/8.) Da wir hier praktisch nur Grün im Bild haben, hatte der Film auch so gut wie keine Probleme damit. Aber besonders gefällt mir noch mal die Vespa, die heute den Schluss bildet. (Zuiko 50mm, 1/125s, f/4.) Sehr schönes Bild, das auch im Italienurlaub entstanden sein könnte. Leider kribbeln auch hier die dunkeln Stellen etwas sehr und ich glaube, eine Blende mehr Licht hätte durchaus nicht geschadet.Trotzdem: Gefällt mir. Erstes Fazit: Für Experimente OK und durchaus günstiger zu bekommen (weil in diesem Fall geschenkt) als extra Farbfilm zu kaufen, der irgendwelche Effekte hat. Man muss allerdings etwas Zeit in die Farbkorrektur investieren. Scannen ist mechanisch auch etwas schwer, wenn der Film warm wird, beult er sich bis auf das Vorlageglas durch und verspannt sich so im Filmstreifenhalter, dass man ihn nachher kaum wieder raus bekommt. Nächstes Mal: Die Burg Windeck in bunt!
Geschrieben von Jan
in Analogfotografie, Farb-Negativ, Olympus OM-10
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16:55
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Mittwoch, 29. September 2021Bunt, in Farbe und analog, Teil 4: Abendstimmung am Hausberg
Film: Kodak Gold 200 #1, Kamera: Olympus OM-10, Juli 2021
Navigation: 3, 4 Auf dem Kodak Gold Farbfilm war nach dem Besuch der Rheinauen mit dem Trekdinner noch ungefähr die Hälfte unbenutzt. Um den Film möglichst schnell in die Entwicklung zu kriegen - schließlich wollte ich die Fotos beim nächsten TD bereits vorzeigen können -, habe ich am nächsten Tag direkt alle Fotos verschossen, während wir einen kleinen Spaziergang über die den Hausberg gemacht haben. Wie sich herausstellte, sind wir genau zur richtigen Zeit unterwegs gewesen, denn die Abendstimmung hat den Fotos diesen gewissen Golden-Hour-Glow verpasst. Wie immer, wenn ich das Haus verlasse und die Pferde gegenüber des Wendekreises auf der Weide stehen, habe ich drauf gehalten und ein paar sehr schöne Szenen erwischt. Neugierig, wie die Pferde sind, kamen die sofort angelaufen und so konnte ich mal ein Frontalportrait vom Braunen machen. (Zuiko 135mm, ca 1/1000s, f/5,6.) Um zweieinhalb Blendenstufen abgeblendet ist das 135mm so scharf, dass das Pferd praktisch komplett scharf ist, obwohl es sich auf mich zu bewegt hat und ich sehr schnell und daher bestimmt nicht ganz korrekt fokussieren musste. Trotzdem ist der Hintergrund sehr schön unscharf geworden und das Hauptmotiv setzt sich gut vom Rest ab. Ein sehr hübsches Pferd, ein sehr brauchbares Foto. Damit der Kolleg nicht alleine im Fokus steht, kam dann auch das weiße Schmuddelpferd an und hat geguckt, was ich da mache. (Zuiko 135mm, ca 1/1000s, f/8.) Da es bereits sehr viel näher war, habe ich hier noch eine Blendenstufe weiter abgeblendet. Aber selbst bei f/8 habe ich noch immer tolle Hintergrundunschärfe, während gleichzeitig jedes einzelne Haar an der Pferdeschnauze zu erkennen ist. Das 135mm ist ein wirklich geniales Portrait-Tele. Davon abgesehen sind die wuseligen Haare das perfekte Detail bei diesem Bild, zusammen mit dem hell angestrahlten Auge, in dem man noch sehr gut die Pupille erkennen kann. Zu dem kleinen Gruppenfoto wollte sich das Weiße dann nicht dazu stellen, sodass hier nur die beiden anderen zu sehen sind. (Zuiko 50mm, 1/500s, f/4.) Dieses Foto ist nicht so spektakulär wie die ersten beiden, aber ich wollte auch eines mit dem 50er machen, um mal die Farbbilder mit meinen sonst immer an dieser Stelle geschossenen s/w-Fotos zu vergleichen. Hätte etwas mehr Baum drauf nehmen müssen, also höher zielen sollen. Ansonsten ist das Bild ganz OK, aber eben auch nicht überwältigend. Der Weinbergschnecke hingegen habe ich mal einen besonders prominenten Platz in diesem Artikel eingeräumt. (Zuiko 50mm, 1/60s, f/2,8.) Wie man an den Belichtungsdaten sehen kann, es wurde langsam schon dunkler. Aber für die langsam kriechende Schnecke hat es definitiv noch ausgereicht! ![]() Nachdem ich Tiere fotografiert hatte, war es dann Zeit, ein bisschen Landschaft einzufangen. Der erste Versuch mit den Strommasten ist leider etwas unscharf, was aber sicher an mir und liegt - ich hatte direkt das Gefühl, dass ich hier den Fokusring nicht ganz bis zum Anschlag gedreht hatte. Das merkt man einerseits daran, dass die Blätter der Vordergrundbäume erschreckend scharf sind, andererseits daran, dass ich mir nicht mal die Mühe gemacht habe, die Belichtungsdaten aufzuschreiben. Einzig und alleine, dass das Bild mit dem Zuiko 50mm gemacht wurde, kann ich noch durch meine Aufzeichnungen bestätigen. Aber selbst wenn es scharf wäre, es wäre trotzdem kein besonderes Bild. Meine Idee war hier hauptsächlich der Test der Blautöne im Himmel gegenüber dem Grün unten rum sowie der Schwarzwerte in den Bäumen. Insofern tut es seinen Dienst, mit allen diesen Aspekten, die das Filmmaterial betreffen, bin ich zufrieden. Ansonsten: Schwamm drüber. ![]() Besser sehen da schon die Strommasten im Sonnenuntergang aus, während im Tal der Nebel wallt und bereits ein bisschen nächtliche Gruselstimmung verbreitet. (Zuiko 50mm, 1/250s, f/8.) Hier habe ich extra weit abgebelndet, um möglichst das ganze Bild scharf zu haben, von den Masten bis zu den Grashalmen weiter vorne. Ansonsten ist es auch ein guter Test der Filmdynamik, die auch nicht so schlecht ist. Ich muss gestehen, um Platz zu sparen scanne ich Farbfilme nur in 24 Bit, sodass hier mit einem besseren Scan vielleicht auch noch mehr raus zu holen wäre. Aber auch so ist in den schattigen und unterbelichteten Bereichen kaum buntes Rauschen zu sehen. Die einzelnen Farbkörner sind relativ klein und nicht zu unruhig. Ähnlich sieht es in dem voll durch belichteten Bereich nahe der Sonne aus. Zugleich bleibt auch etwas der orangen Abendstimmung erhalten. Auch hier bin ich erstaunt, dass der billige Film eine ganz gute Leistung zeigt. Das sieht man auch im Schattenspiel in den Wolken, die ich auf dem nächsten Bild vorzeigen möchte. (Zuiko 135mm, 1/500s, f/8.) Die einzelnen Halme des Kornfelds sind problemlos voneinander zu unterscheiden und das Licht in den Wolken gibt schöne Muster. Auch hier kann man allerdings wieder sehen, dass alles Blaue etwas flau ausfällt. OK, es war um den Sonnenuntergang herum, somit war der Himmel eher rötlich-gelb, aber trotzdem. (Ich habe versucht, das Scan-Ergebnis relativ nah an den Abzügen zu halten; diese sind im Blaubereich auch nicht so knackig bunt wie rot und grün. Jetzt kann man mir natürlich vorwerfen, dass ich keinen kalibrierten Workflow habe: Weder der Scanner noch mein Monitor sind in irgend einer Form perfekt für Bilder dieser Art. Aber umgekehrt doch irgendwie repräsentativ für das, was die meisten "normalen" Leute zu Hause stehen haben werden.) Die Disteln auf dem folgenden Foto habe ich dann mal richtig hart am Licht fotografiert. (Zuiko 135mm, 1/250s, f/8.) Hier teste ich eigentlich mehr das Objektiv als den Film: Viel gelbes Licht, das den ganzen Film mit Glühen füllt und die Farben und den Kontrast ziemlich auswäscht. Trotzdem - oder gerade deswegen - gehört dieses Foto mit zu meinen Lieblingsbildern auf diesem Film, denn es gibt die tatsächliche Abendstimmung an jenem Tag sehr gut wieder. Mag seltsam klingen, aber es ist ziemlich genau das dabei heraus gekommen, was ich mit vorgestellt habe, was auch ein Lob an die OM-10 und ihre Belichtungsmessung ist, die in einer solchen Situation sicher nicht ganz einfach war. Das war dann bereits fast auf dem Rückweg nach Hause, aber noch hatte ich kein Foto von den Schafen. (Zuiko 135mm, 1/60s, f/3,5.) Natürlich kann ich bei solchen Belichtungszeiten und Brennweiten die Kamera nicht mehr so still halten, wie ich sie eigentlich müsste. Daher habe ich hier ein bisschen Verwackelung zu beklagen. Auch hat die Belichtungsmessung es etwas sehr gut gemeint, ich hätte durchaus eine Blende schneller belichten können, dann wäre das mit der Verwackelung auch nicht so schlimm geworden. Das Bild ist nämlich dafür, dass die Szene bereits im Schatten der untergehenden Sonne liegt, doch sehr hell geworden. Insgesamt also ein nicht ganz so gelungenes Foto. Stattdessen konzentrieren wir uns lieber auf das Flugzeug im Anflug auf Köln-Bonn. (Zuiko 135mm, 1/250s, f/3,5.) Kann mir jemand sagen, was das für eine Fluggesellschaft ist, ich erkenne das Symbol auf dem Leitwerk nicht. Mit den Blättern am unteren Rand gefällt mir das Bild eigentlich ganz gut, auch wenn so tief fliegende Flugzeuge hier in der Gegend ja eher zum Alltag gehören. Die bereits untergegangene Sonne (oder zumindest knapp davor) strahlt den Flieger sehr hübsch an und verleiht ihm ein paar Highlight. Eine weitere Herausforderung für Film und Optik war der Blick auf den Ölberg, der in der Ferne im abendlichen Dunst liegt. (Makinon 28mm, 1/250s, f/4.) Ein recht hübsches Landschaftsfoto, mit Berg ganz hinten, wallenden Nebeln im Tal in der Mitte, und schließlich dem Kornfeld, dem Strommast und der Straße im Vordergrund. Gut ausgeleuchtet, schön bunt wegen der letzten Sonnenstrahlen des Tages, scharf, was will man mehr? Noch ein bisschen Nachglühen vom Sonnenuntergang vielleicht? (Zuiko 50mm, 1/250s, f/5,6.) Wie man sieht, hier ziehen bereits die Wolken für den nächsten Tag ins Land und geben der Abendstimmung zusätzlich noch etwas warmes, reflektierendes, Struktur und Licht. Die durch die Bäume brechenden letzten Strahlen der Sonne verstärken das Gefühl eines warmen Sommerabends noch. Nettes Bild. An dieser Stelle habe ich mich dann einmal ungedreht und das Ortsausgangsschild fotografiert, während die Straße dahinter bereits sehr dunkel und zugleich etwas milchig wegen des aus dem Tal aufsteigenden Dunstes war. (Zuiko 50mm, 1/125s, f/1,8.) Wie man sieht, der Film kommt auch mit wenig Licht ganz gut zurecht. Gut, das Motiv ist jetzt vielleicht nicht so spannend wie manch anderen Dinge, die ich an diesem Tag fotografiert habe, aber ich habe ja ein Faible für Straßenschilder. Normalerweise mache ich diese Art von Bildern zwar mit der digitalen Kamera - Film ist teuer ![]() Für die Rosen war es leider schon zu dunkel, weshalb die Automatik der OM-10 hier leider etwas reichlich und lang belichtet hat. (Zuiko 50mm, 1/4s, f/2,8.) Dass hier trotzdem nicht alles total verwackelt ist, liegt wahrscheinlich daran, dass ich die Kamera gut abstützen konnte. Für die Umstände also ein sehr brauchbares Bild, mit dem ich eigentlich gar nicht gerechnet hatte. An dieser Stelle wollte ich eigentlich nur noch den Film voll kriegen, um ihn am nächsten Tag auch direkt in die Entwicklung geben zu können. Die Farben sind hier wirklich sehr poppig geworden - ob das an der langen Belichtung liegt? Sogar das dezente Türkies in den Blenden-Sechsecken im Hintergrund hat einen gewissen pastelligen Wumms, den ich bisher auf dem Film noch nicht gesehen hatte. Und dann stiegen die Nebel aus dem Tal erst so richtig auf und haben den lauen Sommerabend in eine Szene aus dem Hund von Baskerville verwandelt. ![]() Und zuletzt nur noch ein quadratisches Bild, das bei der Entwicklung im Labor leider ge-zweidrittel-t wurde. (Zuiko 50mm, 1/30s, f/1,8.) Aber gerade die Tatsache, dass das Schild hier halb durchgeschnitten wurde, macht es noch besonders interessant. Zudem ergibt die weit offene Blende schöne Hintergrundunschärfe, die den Nebel im Tal verschwimmen lässt. Die Aussage des Bildes: "Achtung! Wetter!" ![]() Fazit: Der Kodak Gold 200, obwohl der billigste Farb-Film, den ich bekommen konnte, macht einen sehr guten Eindruck. Die Farbwiedergabe, gerade im roten und grünen Bereich, ist sehr schön und erinnert mich tatsächlich an früher. Mit ISO 200 ist er nicht zu empfindlich, als dass ich ihn nicht auch in den alten Kameras verwenden könnte, deren schnellste Zeit vielleicht nur 1/500s ist. (Die OM-10 geht ja bis 1/1000s, die Nikon F601 ja sogar bis 1/2000s; da muss ich gar nicht mal so viel abblenden und kann auch viel Unschärfe in die Bilder bringen.) Gerade zusammen mit den Zuiko-Objektiven und sogar dem günstigen Makinon Weitwinkel, die ich vorher ja noch nie in Farbe gesehen hatte, bin ich sowohl von Schärfe als auch Farbwiedergabe begeistert - beides Bereich, bei denen ich ja mit den alten Filmen aus den 1980ern und '90ern, die ich in den letzten Jahren immer mal wieder durch den Scanner gejagt habe, nicht unbedingt immer so zufrieden war. Offenbar hätte ich damals doch mal etwas mehr in meine Filme investieren sollen. Das einzige Manko, das ich zu beklagen habe, ist das teilweise etwas flaue Blau, zumindest im Vergleich zu den beiden anderen Primärfarben, die sehr viel besser rüber kommen. Und die Tatsache, vielleicht, dass der Film an manchen Stellen relativ viele Defekte in der Emulsion hat, die sich nachher durch weiße oder schwarze Punkte bemerkbar machen. Wobei ich mir wie immer nicht sicher bin, wie gut das Labor die Filme behandelt - siehe Fusseln... Weiter geht es bei den analogen Fotos mit einem schon sehr lange abgelaufenen Ilford Delta 400, den C mir in die Hand gedrück hatte, nachdem sie davon noch ein paar beim Aufräumen im Keller gefunden hatte. Die Fotos auf diesem Film sind zwar alle am gleichen Tag entstanden, auf dem Rück wen von Porz, wo ich bei einem Kunden war, aber ich habe ihn trotzdem in drei thematische Bereiche aufgesplittet.
Geschrieben von Jan
in Analogfotografie, Farb-Negativ, Olympus OM-10, Wandern
um
19:38
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