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Dem D sein Teleskop und EOS-Adapter

Während ich im Allgemeinen ja nur hin und wieder mal mein altes Tele-Nikkor in den Himmel halte, kaufen andere Leute sich echte Teleskope. So mit 2 Meter Brennweite und 8" Öffnung. (Das sind 20cm, zusammen also f/10, wenn ich mich nicht täusche.) Ich mein, ja, hätte ich irgendwie auch gerne, aber andererseits ist Nachts draußen auch kalt! ;-) Aber man kann echt schon geile Fotos damit machen, besonders, wenn man auch noch einen EF-Adapter dazu hat, sodass man einfach jede x-beliebige Canon EOS, ob Digital oder Film, dran anschließen kann.


Und da wir gestern eh einen kleinen Spieleabend hatten, habe ich die Canon mitgenommen und wir haben mal ein paar Fotos gemacht. So etwa von der Venus da oben, bei der man tatsächlich sehen kann, dass sie Phasen hat. Extrem cool!

Vorweg noch eine Ansage: Außer den Fotos vom Mond habe ich keine in die richtige Orientierung gebracht. Soll heißen, das steht alles auf dem Kopf. Also entweder um die horizontale Achse spiegeln oder um 180° drehen und dann um die vertikale spiegeln. Weil, warum auch immer. Wahrscheinlich, weil wir den EOS-Adapter direkt statt Okular verwendet haben, also auch den 90° Umlenkspiegel weggelassen haben. Ist meine Idee. Keine Ahnung, ob das stimmt. Da es gestern sehr spät geworden ist, ist meine Logikeinheit noch nicht wieder warm gelaufen! ;-) Außerdem ist die Rauschunterdrückung in der 700D nur mäßig. Und als letzten einschränkenden Faktor möchte ich noch erwähnen, dass es zumindest am Anfang des Abend noch einen leichten Wolkenschleier gab, was sich darin bemerkbar macht, dass zB die Venus-Sichel ein wenig matschig daher kommt. Ach ja, und das ganze stand auf den Holzbohlen auf dem Bakon, was nicht unbedingt die beste Schwingungsfreiheit garantiert! Atmen verboten! :-D (Cool war auch, wenn die Verandatür aufging und die warme Luft vor der Teleskopöffnung vorbei kam: Dann war nämlich alles total turbulent und somit unscharf.)

Aber die Details, die man mit so einem Teil auflösen kann, sind schon echt faszinierend. Wer bisher nicht geglaubt hat, dass Jupiter Wolkenbänder und vier große Monde (neben den vielen kleinen) hat, der möge sich mal die nächsten beiden Bilder anschauen! Und das ist mit einem - zugegebener Maßen fortgeschrittenen - Hobby-Equipment möglich! Und das ist ja noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, denn in dem Bereich gibt es definitiv noch größere Teile!


Nun komme ich, was die Optik angeht, ja eher von der Fotografie weg, also bin ich mir nicht ganz so sicher, was für eine tatsächliche Vergrößerung wir hier tatsächlich jetzt haben. Wenn ich D richtig verstanden habe, teilt man die Brennweite des Teleskops durch die der Okulars und erhält die Vergrößerung. Wären also bei 2000mm und zB 20mm gerade einmal 100mm. Aber die Kamera hat ja keine eigene Optik, sondern die von den Spiegeln zurück geworfenen Strahlen treffen direkt auf den Sensor, also wären das dann tatsächlich die vollen 2000mm? Plus den Crop-Faktor von 1,6 bei dieser Kamera also 3200mm effektiv? Das würde die Details erklären, die man hier im Mond sehen kann:


Echt krasse Kacke! Das Beste an so einem Teleskop ist allerdings, dass es automatisch nachführt. Das ist ja das größte Problem, das ich immer habe, wenn ich mit normalen Objektiven und meinem Stativ im Garten stehe. Die Erde rotiert doch verdammt schnell, wenn man so weit entfernte Objekte anschaut. Man hört auch die ganze Zeit den Motor in dem Gerät arbeiten, damit man immer schön die richtige Stelle im Visier behält. Schön ist auch, dass es einfach jedes beliebige Objekt anfahren kann, das es in seinem Speicher eingetragen hat. Muss man eigentlich nur noch die entsprechende Katalognummer eingeben und ein paar Sekunden warten.

Die Steuerung ist hier allerdings ein bisschen unpräzise gewesen, was aber daran lag, dass wir das Teil nicht richtig initialisiert und kalibriert hatten. Wir hatten wegen des Wolkenschleiers am Anfang eigentlich gar nicht mit Bildern gerechnet, deswegen hatten wir es nur auf die Venus ausgerichtet und mit Zeit/Datum versorgt. Das führte zu immer größeren Fehlern, je weiter man sich davon entfernt hat. D meinte, wenn man eine richtige Dreipunkte-Kalibrierung macht, wäre das seht viel genauer.

Aber um zum Schluss, bevor ich total gefrostet war, noch schnell den Orionnebel (kopfstehend, wie gesagt) abzulichten, hat es dann aber doch noch gereicht. Und das ist dann auch meiner Meinung nach das eigentliche Highlight des Abends. Der Mond mit seinen Kratern ist ja schön und gut, aber hallo, dass man den Nebel so gut zu sehen bekommt, das hat mich dann doch ganz heftig erwischt! Ja, es könnte alles etwas schärfer sein, es könnte alles ein bisschen kontrastreicher daher kommen, und die Kamera hat bestimmt einiges in der Rauschunterdrückung weggedrückt, was an Details zu sehen gewesen wäre. Aber! ABER! Ich mein, guckt euch das an, man kann tatsächlich was sehen!


So, und wenn ich jetzt das nötige Kleingeld hätte, wäre ich direkt dabei! Aber der Preis für so ein Teleskop übersteigt dann doch etwas meinen finanziellen Rahmen. (Der Restwert meines Autos ist laut Versicherer etwa ein 10-tel davon. :-D) Aber mal für einen Abend: Richtig cool! Und vielleicht gehen wir demnächst, wenn es wieder etwas wärmer wird, auch mal in die Wildnis und machen eine richtig lange Session. Das wäre schon ziemlich geil.

Schwarz-weiß, analog und Spezial: TR-Orga Teil 3 - Sorpe

Gewässer machen sich auf Fotos auch immer gut. Ich müsste dringend mal wieder an die Nordsee. Bis dahin tut es hoffentlich auch das Vorstaubecken der Sorpetalsperre. ;-) Hier sind wir Samstag mittags/nachmittags unterwegs gewesen. Schön da. Wenn auch ein bisschen viele Leute, bei denen ich immer drauf achten musste, dass sie mir nicht ins Bild laufen. Bei den s/w-Bildern auf Film ist das wichtiger als bei den Wegwerf-Digitalen, die ich vor Ort prüfen und bei Bedarf einfach noch mal machen kann.


Auf dem Rundweg waren, wie bereits berichtet, lauter so kindertaugliche Motive zur Weihnachtsgeschichte aufgestellt. Ganz nett gemacht, as alles. Zum Teil versank hier aber ebenfalls alles im hohen Schnee, wie bereits auf den bisherigen Bildern zu sehen. Aber da ich jetzt eh einen neuen Film einlegen musste und das Wetter sehr viel heller erschien, bin ich auf den Kentmere 100 gewechselt. Daher kribbelt es nicht ganz so viel in den Bildern. Die Entwicklungszeiten (in ID11/D-76) unterscheiden sich ja nur um 30 Sekunden, sodass ich die ganz dreist immer gemeinsam entwickle, wenn ich beides benutzt habe. Geht auch hier ganz gut. Das grelle Licht im Schnee ist neigt eh ein bisschen dazu, alles zu überstrahlen, da ist es ganz gut, wenn ich den Film ein bisschen kürzer entwickle. Wobei der Kentmere extrem gutmütig ist, sowohl in den Highlights als auch in den dunklen Schattierungen. (Nicht wie der Foma, bei dem gerne mal die Schatten absaufen.)


Ansonsten bin ich auch hier mit der Leistung von Kamera und Objektiv sehr zufrieden. Nur für die Viecher, die weit weg auf dem See vor sich hin gedümpelt sind, habe ich mal auf das 200er gewechselt. Erstaunlich, ich glaube, in diesem Eintrag sind die meisten Bilder, die nicht mit dem 35-70 gemacht sind! Gut, macht auch Sinn: Freier Blick am Seeufer, da kann man auch mal eine längere Brennweite raus holen. Aber es sind trotzdem nicht mal eine Hand voll! Das zeigt dann doch, dass 35-70mm eigentlich völlig ausreichend sind für die meisten Gegebenheiten.


Auch hier finde ich die Kombination von Schnee und s/w-Film sehr passend. Gerade die Boote, die hier am Ufer lagen, sind doch sehr spannend geworden. Aber auch das Bisschen an "Architektur", das hier zu finden ist, macht sich ganz gut: Das DLRG-Häuschen zB. Darf man hier eigentlich schwimmen, oder sind die nur dafür da, die Segler aus dem Wasser zu ziehen, wenn sie aus dem Boot fallen?


Hübsch hier, jedenfalls, und ich frage mich, wie es hier wohl im Sommer aussehen mag. Man müsste tatsächlich mal her kommen, wenn es hell und grün ist. Das ist dann aber mehr was für einen Farbfilm. ;-)

Nächste Eintrag: Noch mal durchs Dorf. Da hatte ich tatsächlich nur die Analoge dabei. Auch ganz spannend, sich mal wieder nur auf alte Technik zu verlassen.

Harmonies

Statt endlich mal die alten Spiele zu spielen, die ich in Seelscheid aus dem Keller geholt habe, haben wir uns letzten schon wieder ein neues angeschafft. Harmonies ist ein Klötzchenlegespiel aus der zZt ja scheinbar sehr beliebten Kategorie von Spielen, die mit einem leicht grün angehauchten Thema daher kommt. (Und versteht mich nicht falsch, das ist gut so, dass bereits junge Kinder mit der Thematik konfrontiert werden; dann treffen sie als Erwachsene vielleicht bessere Entscheidungen als meine Generation.)


Hier geht es primär darum, Lebensräume für verschiedene Arten zu bauen und diese dann dort anzusiedeln. Dazu werden am Anfang der Runde vom in der Mitte des Tisches bereit liegenden Auswahl-Plan drei Klötzchen genommen, die jeweils die unterschiedlichen Lebensräume repräsentieren: Wasser (blau), Blühwiese (gelb), Bäume/Gebüsch (repräsentiert jeweils durch grün für Blätter und braun für Holz), Felsen (grau) und schließlich Gebäude (rot). Aus diesen baut man dann seine Lebensräume zusammen, wobei zu beachten ist, welche die verschiedenen Arten benötigen.

Von diesen liegen zuerst auf dem Tisch fünf als Karten aus, von denen man sich dann eine nehmen kann. Jede dieser Karten hat am linken Rand eine Leiste von freien Plätzen (und Punktzahlen), die man mit kleinen Quadern füllt, sobald man diese Spezies in Beschlag nimmt und oberhalb von seinem Spielplan platziert. Für jeden Lebensraum, den man erfolgreich zusammengestellt hat, kann man nun einen dieser Klötze nehmen und in eben diesen platzieren, wobei immer genau und penibelst darauf zu achten ist, dass die Bäume und Felsen die richtige Höhe haben und das Klötzchen auf dem richtigen Landschaftsklotz zu liegen kommt. Die Orientierung hingegen ist egal, sodass dieses Spiel neben der dreidimensionalen Komponente in die Höhe auch noch die Vorstellungskraft für Rotationen trainiert. Damit haben ja auch so manche Erwachsene Probleme, wie wir letztens beim Orga feststellen mussten, nicht wahr, Frau W.? :-D Es ist also vielleicht gar nicht so schlecht, bereits jüngeren Kindern eine spielerische Möglichkeit zu geben, diese Fähigkeiten zu trainieren.


Man kann übrigens in jedem Zug so viele Tiere platzieren wie möglich. Da gibt es also kein Limit; wenn man es schafft, mit seinen Lanfschafts-Klötzchen mehrere Lebensräume auf einmal (oder auch nacheinander) zu bauen, darf man auch gleich alle passenden Tiere ansiedeln. Dabei ist zu beachten, dass einmal platzierte Tiere ihren Lebensraum nachträglich verändert bekommen können: So ist es etwa möglich, einen Berg zu erhöhen, indem man noch einen Felsen darauf legt; nur die Klötze, auf denen bereits Tiere liegen, dürfen nicht mehr verändert werden.

Bis zu vier Tierarten kann man so auf einmal abarbeiten. Wenn auf der Karte alle Klötzchen verbraucht wurden, kommt sie ins persönliche Archiv und ein Slot wird frei, sodass man wieder eine Karte aus der Auslage nehmen kann. Am Ende wird dann abgerechnet: Der oberste freie Platz jeder Karte ergibt die erzielte Punktzahl. Zudem erhalten die Spieler zusätzliche Punkte für ihre Landschaften: Höhere Bäume und Felsen sind mehr Punkt wert, Blumenwiesen sollten möglichst aus zwei nebeneinander liegenden Klötzen bestehen und das Wasser einen Fluss bilden, dessen Länge in die Bewertung einfließt. Aber Achtung: Es gelten immer verschiedene Nebenbedingungen, etwa zählen Berge nur, wenn sie Kontakt mit anderen Felsformationen haben.


Insgesamt gefällt mir das Spiel sehr gut, auch wenn ich bei den ersten Versuchen ein bisschen abgelost habe! ;-) Die Lernkurve für die Regeln ist nicht so steil wie bei etwa bei Cascadia oder Arche Nova, aber die Dreidimensionalität und die effektivste Platzierung machen das Spiel interessant und nicht auf Anhieb durchschaubar. Und dann kommt auch noch das Glück dazu (oder Pech), je nachdem, welche neuen Landschaften aus dem Sack gezogen werden.

Was mir ein bisschen fehlt: Die Tierarten sind zwar sehr hübsch gestaltet und liebevoll im Detail, aber ich würde mir hier ein paar Hintergrundinformationen (auf den Karten oder auch einfach nur in der Anleitung) wünschen, in denen der Platz dieser Spezies im Ökosystem erklärt wird. Ansonsten habe ich eigentlich nichts zu meckern. Die Spiele sind abwechslungsreich und spannend. Es ist manchmal schwer einzuschätzen, was der Gegner gerade treibt und wie viele Züge einem noch bleiben, aber eigentlich sollte man sich eh hauptsächlich auf seinen eigenen Plan konzentrieren. Das Spiel enthält zwar eine kompetitive Komponente, aber diese ist mehr dazu da, am Ende tatsächlich einen Gewinner zu haben, als dass man sich jetzt darüber die Köpfe einschlägt. Es ist weniger ein schweißtreibendes Rennen als eine gemütliche Wanderung, will ich sagen.

Von mir gibt es jedenfalls eine Empfehlung, fast ohne Einschränkung. Schön ist auch, dass man das Spiel alleine spielen kann. Dadurch kann man auch mal heimlich üben, wenn man eben doch ein bisschen mehr auf Konkurrenz gepolt ist als ich! ;-)

Schwarz-weiß, analog und Spezial: TR-Orga Teil 2 - Aufstieg

Am Samstag sind wir als erstes mal auf den kleinen Berg gestiegen und haben die Kapelle da oben begutachtet. Die wollten wir ja eigentlich schon letztes Jahr angeschaut haben, sind aber nicht dazu gekommen, weil Faulheit. Dieses Mal nicht! Dieses Mal habe ich die Leute so lange getriezt, bis wir nach dem Frühstück raus sind und ich endlich meine Fotos im Tiefschnee machen konnte! ;-)


In der F801 lag zu diesem Zeitpunkt noch der Kentmere 400, den ich erst mal zu Ende verschossen habe. Das passte auch sehr gut, die vom Freitag übrig gebliebenen Restfotos reichten genau einmal durchs Dorf, den Hügel rauf und wieder runter zurück zum Buntspecht. Die meisten Bilder, ich gebe es zu, habe ich an die Architektur der kleinen Kapelle verschwendet. Auch hier macht das "kleine" Zoom einen guten Eindruck, finde ich: Scharf und knackig, mit wenig Verzerrungen. Da hatte ich bisher mit dem (zugegebenermaßen sehr viel umfangreicheren und moderneren) 24-120mm Nikkor mehr Probleme mit! (Siehe meine Bilder aus Frankfurt.) Das ist aber auch bei dem Brennweitenumfang selbst bei einem aktuellen Zoom zu erwarten. Die Wunder der Digitalfotografie sorgen nur meist bereits schon in der Kamera dafür, dass diese Fehler weg korrigiert werden, was ich nun aber meist ausgeschaltet lasse, weil ich halt ein verdammter Purist bin! ;-)

Aber ich wollte ja eigentlich über die Fotos schreiben, maximal über das Equipment, das ich dafür verwendet habe, und nicht über die Vorzüge von Retro-Gear fachsimpeln. Das mache ich eh schon viel zu häufig! ;-) Hier gefällt mir das Objektiv wie gesagt ebenso gut wie in seinen anderen Einsatzbereichen. Ein echter Alleskönner, der eben nur durch seinen mageren 2x-Zoom-Bereich beschränkt wird. Wenn es das als 28-80 gäbe, das wäre perfekt, glaube ich. (Ob es ein solches tatsächlich jemals gab, ist ein ganz anderes Rabbit Hole, scheinbar! ;-))


Ich gebe mich derweil zufrieden mit dem, was ich habe. Nur für Blick runter ins Dorf habe ich zwischendurch auch mal auf des 200mm AI gewechselt. Das ist wirklich das tolle bei Nikon: Es gibt so eine riesige Auswahl an Kamera/Objektiv-Kombinationen, die dann auch einfach so funktionieren. Ein 1977er Glas an einer 1991er Analogknipse. Und die Bilder sind perfekt. Also, technisch. Ich würde meine Fotokünste niemals als perfekt bezeichnen. Das ewige Problem des Künstlers, dem sein eigenes Werk nicht gut genug ist. (Ich habe da noch einen Roman im Keller liegen, den ich wohl niemals veröffentlichen werde, weil er meinen eigenen, viel zu hohen Qualitätsansprüchen nicht genügt. Meine Schreibkünste reichen halt gerade so für ein Blog! Man muss den Tatsachen ins Auge sehen! ;-))

Nächstes Mal geht es auf den Sorpeseevorstaubeckenwanderrundweg. (Deutsch ist schon eine geile Sprache.) :-D Bis zum nächsten Schwarzweißbonusblogposting. ;-)

Zugefrorener Eulenberg

Am Montag zum Einkaufen statt nach Hennef nach Uckerath gefahren, das ist ja ungefähr gleich weit weg und da ist um diese Tageszeit meist weniger los als in der Stadt. Auf dem Weg mal kurz am Eulenberg ausgestiegen. So kurz, dass ich schon beinahe ein schlechtes Gewissen habe, das hier in die Wandern-Kategorie einzusortieren. Zudem sind es schon wieder 25 Bilder oder so geworden, die ich hier rein stelle, für vielleicht eine Viertelstunde in der Wildnis. Aber es war so kalt, dass ich a) nicht viel länger draußen bleiben konnte, weil mir sofort die Stirn- und Kieferhöhlen geschmerzt haben - so ganz ist die Pest also noch immer nicht weg -, und b) alles so zu geeist war, dass ich trotzdem so viele Fotos machen _musste_, es führte einfach kein Weg dran vorbei! ;-)


Bereits am Parkplatz wurde ich mit der Eiseskälte konfrontiert: Aus dem Dorf kam mir eine junge Frau entgegen, die erst mal ebenfalls den Parkplatz ansteuerte, um die andere Seite ihres KFZ auch noch zu enteisen. Ich kenne das, ich parke ja zu Hause auch immer so ungünstig, dass ich nur die linke Seite frei gekratzt bekomme und mich dann unheimlich verrenken muss, damit ich rechts auch wenigstens etwas sehe. (An diesem Montag hatte ich allerdings Glück, denn ich hatte wegen der Müllwagen im Wendehammer geparkt, wo die Sonne etwas früher hin scheint. Alles die Nachbarn gegenüber Schuld mit ihrer Drei-Meter-Hecke, die verhindert, dass es hier bis zum Mittag nicht hell wird.) (Ach und apropos Müllwagen: In den Serpentinen Richtung Dahlhausen, gleich ein, zwei Kurven nach dem Ortsausgangsschild, hatte sich der Müllwagen wohl ein Gefecht mit einem Sprinter oÄ geliefert und ich nehme an, der Kleintransporter hat verloren, zumindest einen Außenspiegel. Die Polizei war auch schon da und hatte zur Unfallaufnahme alles abgesichert. Ich sag doch immer, viel zu eng da!)

Auf dem Eulenberg habe ich als erstes mal die diversen Nistkästen fotografiert, die hier überall rum hängen. Diese großen grünen haben so ein schmales Einflugloch, dass ich mal annehme, dass die für Insekten sind? Kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass es so kleine Vögel gibt, die in Nistkästen brüten. Schade, dass ich dieses Mal nicht den Typ vom "Betreiber" des Biotops getroffen habe wie sonst schon mal, der hätte mir das sicher erklären können.


Als nächstes waren die Hagebutten dran, die über den Weg ranken, der runter zum Krater führt. Und hier wurde es auch gleich schon spannend, war der Weg doch genau in diesem undefinierten Zustand zwischen steinhart gefroren und noch nicht ganz aufgetaut, in dem man sich gerne mal auf die Schnauze legt. Insbesondere ich. Deswegen immer zwischendurch die Kamera weg packen, was aber auch doof war, weil ich - wie man vielleicht sieht - mal wieder einen Haufen Bilder mit dem Telezoom gemacht habe. Lange Brennweiten boten sich hier an!

Unten am See begrüßten mich dann ganze Wälder von Eisnadeln, alle winzig klein und doch verhältnismäßig groß. Hier hat wohl den ganzen Winter noch nicht die Sonne rein geschienen und in den letzten Tagen war es ja wie gesagt schweinepopoaffenhinternmegakalt nachts, sodass die prächtig wachsen konnten. Schon von weitem konnte ich sie blinken sehen. Wobei dafür leider ein wenig zu wenig Licht war. Das wäre die Stelle, wo man ein im Geröll verstecktes und fernausgelöstes Blitzgerät bräuchte! ;-)


Jedenfalls habe ich mich daraufhin mehrere Minuten mit gefrorenem H2O beschäftigt. Wenn das mit der Erderwärmung so weiter geht, muss ich das ja noch dokumentieren, bevor es sowas in Zukunft hier vielleicht gar nicht mehr gibt. Während nämlich ganz Deutschland über Migration diskutiert, schmilzt in Grönland das Eis wie noch nie in den letzten paar Millionen Jahren. Da kann der Mr. Burns sich die Hände reiben so viel er will, auch wenn er Kanzler wird, wird er sich wohl oder übel mit dem Thema auseinander setzen müssen. Das Wasser, das irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft Borkum und Sylt überspülen wird, kann man nicht einfach an der Grenze abweisen. Aber was rede ich hier wieder in die abgrundtiefe Leere? Zurück zum Thema!

Solange es also noch Eis auf Steinen gibt, werde ich es auch fotografieren. Besonders spannend finde ich die vielen verschiedenen Formen, die das Eis auf die Blätter aus dem letzten Jahr zeichnet: Die Adern und Ränder scheinen Kristallisationspunkte zu bilden, an denen die Kristalle richtig gut los wachsen können. Spannend! Und ein faszinierendes Motiv. Mit dem kleinen Makro macht das richtig was her.


Und dann fingen die Kopfschmerzen an, die Kälte war doch ein bisschen sehr kalt. Außerdem musste ich ja noch einkaufen. Also wieder den alten Civic gesattelt und das Tal runter und auf der anderen Seite wieder rauf, um für Nahrung zu sorgen. Das Mammut jagt sich nicht selber. Der größte Posten war mal wieder Katzenfutter: Das Tier frisst, als gäbe es kein Morgen! Ich brauche keinen Murmeltiertag, solange der Kater draußen seinen eigenen Schatten sieht, bleibt es frostkalt und der Frühling ist noch weit entfernt! ;-)