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Plejaden, Jupiter und nebelige Erscheinungen

Da kamen wir heim und der Sternenhimmel hat mich direkt wieder vor die Tür gezogen. Habe die Kamera auf das Stativ gestellt und einfach mal von der Veranda aus ein paar Schnapschüsse nach Osten gemacht. Hier die Ergebnisse:


Da haben wir als erstes Mal einen Überblick mit dem 50mm: Oben links ist Jupiter und ganz am Rand der hellste Stern im Stier, Aldebaran. Darunter Orion, gut zu erkennen an den drei Gürtelsternen. Der ging gerade erst auf, war aber schon sehr gut zu erkennen.

Dann habe ich auf das 200mm gewechselt und mir als erstes die Plejaden vorgenommen. Die waren zwar auf dem vorherigen Bild nicht mit drauf, sind aber recht leicht zu finden, weil sie doch einer der auffälligsten Sternenhaufen im Winterhimmel sind und vor allem praktisch direkt oberhalb vom Taurus stehen.

Dann habe ich mir den Jupiter vorgenommen, wobei mir ein sehr seltsamer Nebel ins Auge gefallen ist, der rein Zufällig gerade mit im Bild war. Eigentlich war ich scharf auf Jupitermonde, aber das war eine willkommene Überraschung! Ich habe nur leider keine Ahnung, um was es sich da handelt!


Weswegen ich es erst mal bei Astrometry.net hochgeladen habe und dann auch noch eine längere Konversation mit ChatGPT hatte, um was es sich da handeln könnte. In der Nähe ist eigentlich nur der Crab Nebula, aber der sollte laut allen meinen Quellen eher links von 114 Tauri stehen, mein grünes Alienschleim-Dings ist aber rechts davon! Gut, dass ich keine Ahnung habe und auch nicht weiß, wen ich da fragen kann! Also, ich wüsste schon, wen ich fragen kann, aber haben berühmte YouTuberinnen Zeit für so einen wie mich!? ;-)


Jedenfalls habe ich mich dann auch noch auf die Lauer gelegt um zu schauen, ob ich nicht noch ein Pferd erwischen kann! Der Dunst in der Atmosphäre war in Richtung Orion allerdings noch recht dicht, denn der ging ja wie gesagt gerade erst auf. Trotzdem, mit ein paar zusammengesetzten Bildern kann man ihn fast schon erahnen:


Insgesamt also eine recht erfolgreiche, wenn auch unbefriedigende Jagd nach astronomischen Objekten, weil ich nicht wirklich damit zufrieden bin, dass das da oben unter dem Jupiter M1 sein soll. Ich muss weiter forschen! ;-) Wahrscheinlich stellt sich dann am Ende raus, dass es einfach nur ein Lens Flare ist, weil der Jupiter so hell ist! :-D

C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS (endlich)

Endlich habe ich es geschafft, den Kometen vor die Linse zu kriegen. Es war die letzte Zeit am Abend ja immer wolkig und somit nichts zu sehen. Blödes Rheinland. Auch heute ließen die Bedingungen schwer zu wünschen übrig: Es war zwar wolkenlos, aber sobald die Sonne unterging, hatte ich das Gefühl, es zieht ein leichter Dunst auf. Die Schichtung der Atmosphäre war sowieso seltsam: Je nach Höhe zogen die herumschwirrenden Flugzeuge einen Schleier aus Kondensstreifen hinter sich her. Soweit, so normal, und vielleicht sah das ja auch nur so aus, aber ich hatte den Eindruck, dass es eine kondensstreifenfreie Schicht in der Mitte zwischen einer oberen und einer unteren mit eben solchen gab. Als ob sich da was Wärmeres dazwischen geschoben hätte. Ganz komisch.

Aber zurück zum Kometen. Der ist mittlerweile schon so weit von der Sonne weg, dass er nicht mehr wirklich hell ist und ich habe ihn dementsprechend mit bloßem Auge nicht mehr sehen können. Stattdessen habe ich so ungefähr eine Stunde nach Sonnenuntergang die Kamera mit dem 28mm Sigma genau auf die Venus ausgerichtet, die am Horizont stand und gut sichtbar zwischen den Baumgerippen abhang, und dann den Winkel einfach so verändert, dass der Horizont unten am Bildrand lag. Und siehe da, der Herr Tsuchinshan-ATLAS (Sind Kometen männlich? Ich mein, es heißt ja "der Komet", also gehe ich mal davon aus...) war schon fast perfekt in Bildmitte zu sehen. Ich musste nur ein kleines bisschen korrigieren, nachdem ich dann das 85mm aufgesetzt habe.


In dem Zusammenhang muss ich mal wieder anmerken, dass die Bilder deutlich besser werden, wenn man den Deckel vom Objektiv abnimmt! ;-) Mit dem lichtstarken Portrait-Tele hatte ich den Schweif des Kometen mehr oder weniger genau in die Mitte bekommen und brauchte auch keine allzu extremen Belichtungszeiten, sodass der hier tatsächlich noch recht kugelförmig aussieht. Leider verliert er sich doch recht schnell im Rauschen des CCD (und in dieser komprimierten Version auch noch in den JPG-Artefakten.) Die Feuchtigkeit in der Atmosphäre hilft hier auch nicht, die Sonne war nämlich noch recht hell und hat hier für einen leichten Schleier gesorgt, der den Kontrast deutlich vermindert. Aber trotzdem erstaunlich, wie viele Sterne man im Hintergrund sehen kann!

Dann habe ich auf schweres Geschütz gewechselt und den Kometen mit dem 200mm AI angepeilt. Das kann ja schon deutlich mehr, was den Telefaktor angeht, und je dunkler es wurde, desto deutlicher ist der Schweif raus gekommen. Noch näher komme ich dann nur mit dem 2x Telekonverter dazwischen, dann wird es aber schon recht extrem. Vor allem, weil ich dann das ISO so weit hoch drehen muss, dass der Sensor doch recht heftig rauscht. Warum eigentlich: Es war popohinterschweinekalt, man sollte meinen, dass es dann nicht so viele zufällig Elektronen im CCD gibt! ;-)


Am Ende habe ich dann noch ein paar normalbrennweitige Bilder mit dem 50/1.8 gemacht, einfach nur, damit man einen Eindruck hat, wie groß der Komet am Himmel wäre, wenn man ihn mit bloßem Auge hätte sehen können. Denn auch um acht, halb neun war er noch immer nicht ohne Hilfsmittel zu sehen, meine Finger und die Kamera aber schon so erfrostet, dass ich keine Böcke mehr hatte. Das Stativ hat schon wieder so verdächtig gequietscht, als ich es zusammengelegt habe. Beim Sternefotografieren habe ich schließlich das letzte kaputt gekriegt, weil das Plastik in der Kälte spröde geworden war.

Ich möchte diesen kleinen Artikel noch mit zwei gestackten Bildern abschließen, bei denen ich jeweils neun kurze Belichtungen übereinander addiert habe, um effektiv eine lange zu bekommen, bei der aber nicht alles aufgrund der Erdrotation verschmiert ist. Das linke ist mit dem 200mm und dem 2x Telekonverter gemacht, das rechte wieder mit dem 50mm. Beide haben was, beide habe ich ein bisschen nachträglich de-noise-t und beide habe ich in originaler Größer (aber nicht in originaler Kompression, das sind tatsächlich mal RAWs) hoch geladen.


Jedenfalls kann man in dem 50mm-Bild sehr schön sehen, dass der Schweif genau auf einen offenen Sternenhaufen zeigt. Ich werd das Bild mal bei Astrometry hochladen, vielleicht wissen die ja, was das ist. Nö, leider nicht, dann muss ich mal manuell nachschauen, was das ist. Aha! Interessant!

So, und wenn es heute Nacht noch mal wolkenfrei sein sollte, lege ich mich noch mal auf die Lauer, aber etwas später. Vielleicht ist es dann dunkler. Auch wenn ich keine große Hoffnung habe, da noch was mit nacktem Auge zu sehen. Schade, dass ich den Höhepunkt des Spektakels wetterbedingt verpasst habe.

Supermoon!

Er ist wieder in aller Munde und im Fernsehen: Der sogenannte Supermoon! Ich habe den Eindruck, dass wir in letzter Zeit eine Supermoon-Inflation erleben! Immer größer, schneller, weiter! Oder so ähnlich. Und da darf mein bescheidener Beitrag nicht fehlen! ;-)


Eigentlich waren wir ja vor die Tür gegangen, um den blöden Kometen endlich mal vor die Linse zu kriegen, aber die einzigen Wolkenlücken waren in die andere Richtung. Deswegen eben nur den Mond erwischt. Muss auch mal reichen. Und so habe ich mal wieder einen sehr kurzen Eintrag aus den Fingern gesogen, obwohl sich hier das Material für "richtige" Artikel zuhauf staut. ;-)

Vollmond


Links: 1/500s f/8 ISO 400. Rechts: 1/250s f/8 ISO 100.
Nikon Zfc, Nikkor DX 50-250mm 1:4,5-6,3.

Vollmond (auch wenn die App was anders behauptet)

Heute (also gestern) schien der Mond sehr hell und unsere gute Freundin C hat Bilder geschickt - Grüße an dieser Stelle -, sodass wir natürlich auch vor die Tür mussten und ein paar Schnappschüsse unseres Trabanten machen mussten. Weil, das gehört sich so. Nun hat sie aber das lange 600mm von D geerbt, während meine längste Brennweite 300mm (bzw. 2x200mm mit dem Telekonverter) ist. Trotzdem finde ich, dass ich ein paar ganz nette Bilder raus bekommen habe.


Den vielen schwarzen Nachthimmel habe ich rundrum mal abgeschnitten, aber trotzdem mein übliches 4k-Format beibehalten. Weil. Warum eigentlich? Warum habe ich nicht auf Full-HD runter gecroppt? Egal, die Information in der Mitte, wo der Mond auf dem Sensor lag, ist so oder so die gleiche. So sieht das ein bisschen mehr nach Totale aus.

Hatte ich eigentlich mal ausgerechnet, was das Verlängerungsfaktor ist, wenn ich so croppe? Moment, wo ist meine Mathematik? (Taschenrechner.) 7360/3840=1,92, also hat das erste Bild 400mm*1,92=766mm effektiv. Und diese Rechnung ist völlig sinnfrei, denn wie gesagt: Die Information ist die Gleiche, ob ich jetzt die Nullen drumherum abschneide oder nicht. ;-)


Jedenfalls, deswegen komme ich jetzt viel zu spät ins Bett. Aber was macht man nicht alles für Mond-Fotos. Wenn ich jetzt noch Bock hätte, würde ich mir auch noch die Z fc greifen und deren Fotos begucken, bearbeiten und hier hochladen. Aber ich glaube, es ist schon spät genug! Deswegen: Guts Nächtle.

PS: Ja, ich habe heftig am Kontrast gedreht. Aber so sieht man die Linien besser und die Krater und überhaupt. In der Beziehung spannender sind ja eh eigentlich die anderen Mondphasen, denn die Schattenwürfe der Krater machen eben diese dann viel besser sichtbar.