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Partielle Sonnenfinsternis

...und dann war da noch diese partielle Sonnenfinsternis gestern Mittag. Die hätte ich fast vergessen gehabt, weil wir uns zum Aufnehmen vom Podcast verabredet hatten, ich und mein Vetter M, der Esel immer zuerst. ;-) Habe ich das kurzfristig noch eine halbe Stunde nach hinten verschoben. Weil, kann man sich ja nicht entgehen lassen. Obwohl, die nächste ist - wenn ich das richtig im Kopf habe, bereits im August 2026 zu sehen, vor allem mit irgendwie so 90% Überdeckung? Das gestern war also jetzt mit weit unter 20% nur so eine Art Generalprobe. Das habe ich dann auch gleich mal zum Anlass genommen, sämtliche fotografischen Geräte digitaler Bauart auf den Himmel zu halten, die wir so im Haus haben. Zum Glück habe ich ja einen passenden Sonnenfilter mit der Canon-Kamera von D bekommen. (Bevor ich es vergesse: Alle Bilder sind Crops auf 3840x2560. Alle Bilder sind nachträglich im Kontrast angepasst. Alle Bilder sind hand-held.)

Hier aber erst Mal das, was die Z fc da draus macht. Die hat mit 250mm Brennweite (x1.5 APS-C Sensor = 375mm effektiv) ja mit die größte Vergrößerung, die ich so im Haus habe. Leider aber auch nur 20 MP, sodass die am Ende tatsächlich belichteten Pixel auch nur so mittel sind. Allerdings ist dieses Kit-Zoom ja sowas von scharf, dass man sämtliche Sonnenflecken hervorragend erkennen kann. Und den Schatten/Mond natürlich auch. Also, eigentlich bräuchte ich gar kein anderen Bild hier einzustellen, weil, reicht, is gut so:

Nikon Z fc:


Dann habe ich mal die Canon genommen. Bei der habe ich als Maximum ja leider nur das 210mm und die hat eine noch kleinere Aufkösung als die Nikon, aber mit 1.6x einen etwas größeren Crop-Faktor. Aber die ist nicht ganz so scharf, wie man sehen kann:

Canon EOS 700D:

Und womit mache ich in der letzten Zeit immer meine Fotos? Röchtög, mit der α7 und den alten Objektiven für Minolta AF. Die kommen auch ganz gut, aber die Kamera hat leider den unvorteilhaften Nebeneffekt, dass sie die Ränder an Objekten mit hohem Kontrast irgendwie immer ein bisschen artefaktig rechnet. Liegts am digitalen Nachschärfen oder am veralteten JPG-Algorithmus? Ich hätte mal auf RAW stellen sollen, habe es aber völlig vergessen. Jetzt muss ich damit leben. Die Schärfe des 300mm Sigma-Zooms ist OKis, die des 200mm Minolta sehr viel besser, sodass die beiden sich im Endeffekt nicht viel tun.

Sony α7 Mk I:

Wo ich halt Glück hatte: Als die Wolke direkt vor die Sonne gesegelt kam, hatte ich die Kamera gerade eh im Anschlag. Das war auch die einzige Zeit, in der man das Phänomen der Woche mit bloßen Augen sehen konnte (wobei auch das nicht zu empfehlen ist und man nicht länger als eine halbe Sekunde da hin schauen sollte, weil! Nicht gut! Gibt Löcher in der Netzhaut und ich seh doch eh schon nix!) ;-)

Mit ein bisschen Fokus-Feinjustage habe ich dann aber noch ein paar sehr viel schärfere Bilder bekommen, auch mit dem alten Sigma vom F. Das macht immer wieder erstaunliche Bilder, ich sag es doch jedes Mal, für das Alter und die Preisklasse dieses Teils. Das ist tatsächlich besser als das Exakta, das ich damals zur selben Zeit für meine F601 gekauft haben muss. (Das kommt übrigens gleich da unten zum Einsatz, wenn ich die Bilder von der D800 vorstelle.) (Hätte eigentlich mal einen s/w-Film laden können und ein paar Sonnenbilder auf Silberhalogenid machen können. Hm, nächstes Mal, da lohnt sich das auch mehr! ;-))


Kommen wir am Ende zur D800, bei der ich den größten experimentellen Spielraum habe, weil ich eben für Nikon auch die meisten Objektive habe, die zugleich aber auch die höchste Auflösung parat hält. So ist die Zahl der Pixel, die ich mit dem 200mm aufnehmen kann, schon recht groß. An die 300mm bei den Crop-Kameras komme ich allerdings so nicht ran. Dafür ist das alte AI-Objektiv noch immer eines der schärfsten in meinem Arsenal. Dann habe ich aber schnell auf das 75-300 gewechselt, auch wenn das nicht ganz so scharf ist. Aber es bildet die Sonnenflecken doch noch immer ganz gut ab.

Nikon D800:

Die größte Vergrößerung bekomme ich allerdings, wenn ich noch den 2x Konverter dazwischen klemme. Dann wird es allerdings auch schnell unscharf und ich muss vor allem um den Schmutz auf dem CCD herum fotografieren, weil ich sonst riesige "Sonnenflecken" bekomme, die eigentlich gar nicht da sind. Schmutz, Schmutz, Schmutz! Habe die Nikon in letzter Zeit ein bisschen vernachlässigt, die müsste dringend mal gereinigt werden. Aber das nur am Rande. Die Bilder bei effektiv 600mm (ignoriert die EXIF-Daten, ich hatte vergessen, die Daten umzustellen) enthalten trotz der größeren Fläche kaum mehr Informationen als die ohne 2x-Konverter. Wenn ich dann noch das ganz alte 100-300 Tokina für 10 Euro vom Flohmarkt damit kombiniere... Uiuiui... seht selbst: Glühende lila Ränder! Ich mein, sieht hübsch aus, aber nicht unbedingt so, wie in der Natur real zu sehen gewesen ist! ;-)

Zum Schluss noch ein paar weitere Bilder, als die Sonnenfinsternis dann langsam wieder weniger wurde. Interessant ist, dass zum Maximum, das hier in der Gegend ja nun wirklich nicht so maximal war, die Amseln das zumindest gemerkt haben, dass es dunkler wurde: Die haben alle der Reihe nach angefangen, ihre Abendlieder anzustimmen! Verrückte Viecher. Selber habe ich auch gemerkt: Ja, OK, mit viel gutem Willen und Placebo-Effekt kann ich mir vorstellen, dass es jetzt so 10% dunkler ist als sonst mittags. Aber das menschliche Auge korrigiert das ja recht gut weg, der Seheindruck ist da nicht sooo gravierend unterschiedlich. Aber die Amseln merken das scheinbar recht gut...


So, und mit diesen Bildern möchte ich mich dann auch verabschieden. Jetzt muss ich nach Seelscheid, die Mutter abholen, denn die Schwiegermutter hat zu Tische geladen. Und der Kater muss auch noch gefüttert werden. Also bis später mal...

Mond!

Wenn man nachts nicht schlafen kann, weil einen der Mond wach hält, der zum Fenster rein ballert. Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, dass die Stadt die Lampe in der Straßenlaterne von Natriumdampf auf LED umgestellt hätte! Taghell draußen! Wie sollste da schlafen, eh?

Immerhin so diese kleine Serie von Bildern zusammen bekommen: Obere Reihe Ausschnitt aus dem Original, unten mit ein wenig Kontrast-Korrektur. Von links nach rechts: Sigma 75-300mm, Tamron 100-300mm, Minolta 100-200mm.



Am schärfsten ist wohl tatsächlich das Minolta, nur leider vergrößert es nicht so viel wie die anderen beiden. Das Sigma scheint mir etwas weicher zu sein als das Tamron, hat dafür aber nicht diesen leichten Orange-Stich. Allerdings habe ich das wohl eine Blende minimum unterbelichtet. Mein Fehler. Und was die Farbe angeht, hat sich der Weißabgleich da vielleicht einfach ein bisschen vertan? Man weiß es nicht.

Mond, jedenfalls. Und ich heute total gerädert, weil erst um 2 oder so endlich eingeschlafen. Wer hat denn da draußen das Licht angelassen? Gute Nacht!

Dem D sein Teleskop und EOS-Adapter

Während ich im Allgemeinen ja nur hin und wieder mal mein altes Tele-Nikkor in den Himmel halte, kaufen andere Leute sich echte Teleskope. So mit 2 Meter Brennweite und 8" Öffnung. (Das sind 20cm, zusammen also f/10, wenn ich mich nicht täusche.) Ich mein, ja, hätte ich irgendwie auch gerne, aber andererseits ist Nachts draußen auch kalt! ;-) Aber man kann echt schon geile Fotos damit machen, besonders, wenn man auch noch einen EF-Adapter dazu hat, sodass man einfach jede x-beliebige Canon EOS, ob Digital oder Film, dran anschließen kann.


Und da wir gestern eh einen kleinen Spieleabend hatten, habe ich die Canon mitgenommen und wir haben mal ein paar Fotos gemacht. So etwa von der Venus da oben, bei der man tatsächlich sehen kann, dass sie Phasen hat. Extrem cool!

Vorweg noch eine Ansage: Außer den Fotos vom Mond habe ich keine in die richtige Orientierung gebracht. Soll heißen, das steht alles auf dem Kopf. Also entweder um die horizontale Achse spiegeln oder um 180° drehen und dann um die vertikale spiegeln. Weil, warum auch immer. Wahrscheinlich, weil wir den EOS-Adapter direkt statt Okular verwendet haben, also wegen des 90° Umlenkspiegel, der da auch noch dran ist. Ist meine Idee. Keine Ahnung, ob das stimmt. Da es gestern sehr spät geworden ist, ist meine Logikeinheit noch nicht wieder warm gelaufen! ;-) Außerdem ist die Rauschunterdrückung in der 700D nur mäßig. Und als letzten einschränkenden Faktor möchte ich noch erwähnen, dass es zumindest am Anfang des Abend noch einen leichten Wolkenschleier gab, was sich darin bemerkbar macht, dass zB die Venus-Sichel ein wenig matschig daher kommt. Ach ja, und das ganze stand auf den Holzbohlen auf dem Bakon, was nicht unbedingt die beste Schwingungsfreiheit garantiert! Atmen verboten! :-D (Cool war auch, wenn die Verandatür aufging und die warme Luft vor der Teleskopöffnung vorbei kam: Dann war nämlich alles total turbulent und somit unscharf.)

Aber die Details, die man mit so einem Teil auflösen kann, sind schon echt faszinierend. Wer bisher nicht geglaubt hat, dass Jupiter Wolkenbänder und vier große Monde (neben den vielen kleinen) hat, der möge sich mal die nächsten beiden Bilder anschauen! Und das ist mit einem - zugegebener Maßen fortgeschrittenen - Hobby-Equipment möglich! Und das ist ja noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, denn in dem Bereich gibt es definitiv noch größere Teile!


Nun komme ich, was die Optik angeht, ja eher von der Fotografie weg, also bin ich mir nicht ganz so sicher, was für eine tatsächliche Vergrößerung wir hier tatsächlich jetzt haben. Wenn ich D richtig verstanden habe, teilt man die Brennweite des Teleskops durch die der Okulars und erhält die Vergrößerung. Wären also bei 2000mm und zB 20mm gerade einmal 100mm. Aber die Kamera hat ja keine eigene Optik, sondern die von den Spiegeln zurück geworfenen Strahlen treffen direkt auf den Sensor, also wären das dann tatsächlich die vollen 2000mm? Plus den Crop-Faktor von 1,6 bei dieser Kamera also 3200mm effektiv? Das würde die Details erklären, die man hier im Mond sehen kann:


Echt krasse Kacke! Das Beste an so einem Teleskop ist allerdings, dass es automatisch nachführt. Das ist ja das größte Problem, das ich immer habe, wenn ich mit normalen Objektiven und meinem Stativ im Garten stehe. Die Erde rotiert doch verdammt schnell, wenn man so weit entfernte Objekte anschaut. Man hört auch die ganze Zeit den Motor in dem Gerät arbeiten, damit man immer schön die richtige Stelle im Visier behält. Schön ist auch, dass es einfach jedes beliebige Objekt anfahren kann, das es in seinem Speicher eingetragen hat. Muss man eigentlich nur noch die entsprechende Katalognummer eingeben und ein paar Sekunden warten.

Die Steuerung ist hier allerdings ein bisschen unpräzise gewesen, was aber daran lag, dass wir das Teil nicht richtig initialisiert und kalibriert hatten. Wir hatten wegen des Wolkenschleiers am Anfang eigentlich gar nicht mit Bildern gerechnet, deswegen hatten wir es nur auf die Venus ausgerichtet und mit Zeit/Datum versorgt. Das führte zu immer größeren Fehlern, je weiter man sich davon entfernt hat. D meinte, wenn man eine richtige Dreipunkte-Kalibrierung macht, wäre das seht viel genauer.

Um zum Schluss, bevor ich total gefrostet war, noch schnell den Orionnebel (kopfstehend, wie gesagt) abzulichten, hat es dann aber doch noch gereicht. Und das ist dann auch meiner Meinung nach das eigentliche Highlight des Abends. Der Mond mit seinen Kratern ist ja schön und gut, aber hallo, dass man den Nebel so gut zu sehen bekommt, das hat mich dann doch ganz heftig erwischt! Ja, es könnte alles etwas schärfer sein, es könnte alles ein bisschen kontrastreicher daher kommen, und die Kamera hat bestimmt einiges in der Rauschunterdrückung weggedrückt, was an Details zu sehen gewesen wäre. Aber! ABER! Ich mein, guckt euch das an, man kann tatsächlich was sehen!


So, und wenn ich jetzt das nötige Kleingeld hätte, wäre ich direkt dabei! Aber der Preis für so ein Teleskop übersteigt dann doch etwas meinen finanziellen Rahmen. (Der Restwert meines Autos ist laut Versicherer etwa ein 10-tel davon. :-D) Aber mal für einen Abend: Richtig cool! Und vielleicht gehen wir demnächst, wenn es wieder etwas wärmer wird, auch mal in die Wildnis und machen eine richtig lange Session. Das wäre schon ziemlich geil.

Voll der Mond!


(Mit dem "neuen" 70-210mm Canon. Geht ganz OK. Die Auflösung der Kamera ist halt einfach zu gering für irgendwas besseres. Links mit "richtiger" Belichtung, rechts kräftig unterbelichtet und dann den Kontrast angehoben.)

Plejaden, Jupiter und nebelige Erscheinungen

Da kamen wir heim und der Sternenhimmel hat mich direkt wieder vor die Tür gezogen. Habe die Kamera auf das Stativ gestellt und einfach mal von der Veranda aus ein paar Schnapschüsse nach Osten gemacht. Hier die Ergebnisse:


Da haben wir als erstes Mal einen Überblick mit dem 50mm: Oben links ist Jupiter und ganz am Rand der hellste Stern im Stier, Aldebaran. Darunter Orion, gut zu erkennen an den drei Gürtelsternen. Der ging gerade erst auf, war aber schon sehr gut zu erkennen.

Dann habe ich auf das 200mm gewechselt und mir als erstes die Plejaden vorgenommen. Die waren zwar auf dem vorherigen Bild nicht mit drauf, sind aber recht leicht zu finden, weil sie doch einer der auffälligsten Sternenhaufen im Winterhimmel sind und vor allem praktisch direkt oberhalb vom Taurus stehen.

Dann habe ich mir den Jupiter vorgenommen, wobei mir ein sehr seltsamer Nebel ins Auge gefallen ist, der rein Zufällig gerade mit im Bild war. Eigentlich war ich scharf auf Jupitermonde, aber das war eine willkommene Überraschung! Ich habe nur leider keine Ahnung, um was es sich da handelt!


Weswegen ich es erst mal bei Astrometry.net hochgeladen habe und dann auch noch eine längere Konversation mit ChatGPT hatte, um was es sich da handeln könnte. In der Nähe ist eigentlich nur der Crab Nebula, aber der sollte laut allen meinen Quellen eher links von 114 Tauri stehen, mein grünes Alienschleim-Dings ist aber rechts davon! Gut, dass ich keine Ahnung habe und auch nicht weiß, wen ich da fragen kann! Also, ich wüsste schon, wen ich fragen kann, aber haben berühmte YouTuberinnen Zeit für so einen wie mich!? ;-)


Jedenfalls habe ich mich dann auch noch auf die Lauer gelegt um zu schauen, ob ich nicht noch ein Pferd erwischen kann! Der Dunst in der Atmosphäre war in Richtung Orion allerdings noch recht dicht, denn der ging ja wie gesagt gerade erst auf. Trotzdem, mit ein paar zusammengesetzten Bildern kann man ihn fast schon erahnen:


Insgesamt also eine recht erfolgreiche, wenn auch unbefriedigende Jagd nach astronomischen Objekten, weil ich nicht wirklich damit zufrieden bin, dass das da oben unter dem Jupiter M1 sein soll. Ich muss weiter forschen! ;-) Wahrscheinlich stellt sich dann am Ende raus, dass es einfach nur ein Lens Flare ist, weil der Jupiter so hell ist! :-D