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Schwarz-weiß und analog, Teil 254c: Ein Tag am Rhein - Bonner Seite

Fomapan 400 #12, 5. August 2023
  • Kamera: Olympus OM-2 Spot/Program, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm
  • Entwicklung: Kodak D-76, Stock (9.) 13:30 (7:30+80%), Adofix 1+5 (8.) 9:00, Adoflo 1+200
Weiter geht es auf der anderen Seite des Rheins. Hier habe ich als erstes mal das Graffiti auf dem Stromkasten mitgenommen, das leider nicht ganz so kontrastreich raus gekommen ist, wie ich mir das gewünscht hätte. (50mm, 1/1000s, f/1.8.) Außerdem ist es insgesamt ein bisschen unscharf; am Besten ist noch das Blatt ganz oben rechts im Bild. Offenbar habe ich hier komplett falsch fokussiert. Naja, kommt in den besten Familien vor. Dadurch sieht es insgesamt ein bisschen dreamy aus, was beim abgebildeten Motiv allerdings ein bisschen unpassend ist. Egal, weiter. ;-)

Der Elefant, der gerade geputzt wird, ist da viel besser geworden. (50mm, 1/1000s, f/2,8.) Schön scharf und mit nettem Licht/Schatten-Spiel. Und leicht unscharfem Hintergrund, so wie ich es mag. Ich weiß, ich weiß, auch den Elefanten hatte ich bestimmt schon öfter hier im Blog, aber der ist halt so ein nettes Sehenswürdigkeiten-Touristen-Dings in den Rheinauen, da will ich nicht vorbei gehen! ;-)


Genau das gleiche gilt für den Tortempfahl, der ebenfalls da in der Gegend um den Posttower herum steht. (50mm, 1/500s, f/1,8.) Auch hier bin ich mit der Schärfe nicht wirklich zufrieden; ich weiß, dass dieses Objektiv auch weit offen genial scharfe Bilder kann. Muss also an mir gelegen haben. Auch hier sind die Blätter im Hintergrund schärfer als die Figuren. Ansonsten, vom Bildausschnitt her und der allgemeinen Komposition eigentlich ganz nett. Vielleicht etwas überladen, aber da stehen halt so viele Bäume, da kann man nix machen. (Kettensäge?) ;-)

Die dicken Frauen durfte ich mir nur von oben anschauen, weil die anderen so schnell weiter wollten, wegen Wetter und es war langsam auch an der Zeit. (50mm, 1/1000s, f4.) Aber auch von hier kann man die alle ganz gut erkennen. Hätte ich eigentlich nicht gedacht, dass man so viele Details heraus picken kann. Ist ja doch schon eine gewisse Entfernung und die Auflösung von Foma 400 ist ja auch nur mäßig. Aber das D76 gleicht die grobe Körnung ganz gut aus, sodass man sogar noch Muster im Rasen erkennen kann.

Apropos Posttower: Wenn man den so richtig mit dem Weitwinkel aufs Korn nimmt, bekommt man auch spannende Perspektiven zu sehen. (28mm, 1/1000s, f/11.) Puh, wann habe ich eigentlich das letzte Mal auf f/11 abgeblendet. Kommt echt nicht häufig vor bei mir. Vor allem, weil die Kamera trotzdem noch die schnellste Zeit eingespielt hat. Muss ja doch einigermaßen Hell da oben gewesen sein. Wenn ich mich recht erinnere, lies der Regen auch am Nachmittag was nach. Was aber auf jeden Fall auffällt, das ist die durchweg brauchbare Qualität, die das billige Makinon hier wieder abliefert. Muss sich wirklich nicht verstecken. Trotz der sehr kleinen Blende stelle ich zumindest auf dem groben Filmmaterial noch keine allzu großen Beugungseffekte fest, das Bild ist eigentlich durchweg scharf.

Vor dem Posttower steht der olle Merkur rum und hat die Nachrichten der Götter zu überbringen. (125mm, 1/500s, f/8.) Ich finde es immer wieder faszinierend, dass die Post sich vor ihre Zentrale das Symbol der Konkurrenz (Hermes) hingestellt hat. ;-) Zum Bild: Auch hier habe ich für meine Verhältnisse kräftig abgeblendet. Das Ergebnis ist ein sehr scharfer, nur ganz leicht weichgezeichneter Hintergrund, der mir in diesem Zusammenhang sehr gut gefällt.Gutes Portrait-Bild mit dieser Portrait-Linse.


Da ich einen recht empfindlichen Film drin hatte, habe ich einfach auch mal rein in das Foyer des Posttowers gezielt, wo dieses Eis-Cart steht. (135mm, 1/500s, f/3,5.) Was mich hier besonders fasziniert: Da stehen große (Einmach?-)Gläser unter der Abdeckung, von denen ich zu erst gedacht habe, dass deren Deckel sich in der Scheibe spiegeln, sodass man sie gleichzeitig seitlich (die Deckelränder) sehen könnte, aber auch von oben. Und dann fiel mir auf: Nee, das sind die Lampen an der Decke? Oder doch nicht?! Ich rätsel noch immer! Das nächste Mal, wenn ich hier vorbei komme, muss ich mir das mal genauer anschauen! ;-)

Das bereits mehrfach erwähnte Sauwetter beinhaltete auch Windböen, denen wohl der ein odere andere Regenschirm nicht gewachsen war, sodass er kurzerhand in einem der Mülleimer vor dem Tower entsorgt wurde. (135mm, 1/1000s, f/3,5.) Ich weiß nicht, aber auch dieses Bild hat einen unerklärlichen Reiz auf mich. Die Spiegelungen in dem blanken Eimer, der Griff, der den Deckel offen hält, der unscharfe Hintergrund mit dem Fußgängerüberwegzeichen... Alles sehr mystisch... Aber vielleicht hat es auch nur auf mich diese Wirkung. Aber auf jeden Fall beweist das, dass man auch im Regenwetter spannende Fotos machen kann, vor allem auf Film und ohne digitale Magie!


Da wir gerade in der Gegend waren und praktisch mehr oder weniger direkt dran vorbei gekommen sind, haben wir auch noch das historische Bundesbüdchen mitgenommen. (50mm, 1/500s, f/5,6.) Zwischen den vielen Neubauten sieht das schon fast ein bisschen anachronistisch aus. Ist es ja auch. Kaum zu glauben, dass Berlin jetzt schon über 30 Jahre Hauptstadt ist und hier keine Politik mehr gemacht wird. Ich sag Sie, mit dem Ende der Bonner Republik hat der ganze Schlammassel angefangen! Früher war alles besser! (Nee, nicht wirklich. Wir wussten nur noch nicht so viel, wir waren einfach noch naiv wie Kinder. ) Aber immerhin habe ich auch noch eine geparkte Vespa mit auf dem Bild. Gleich noch ein Grund, auf den Auslöser zu drücken! ;-)

Hier rund ums WCCB kann man spannende Architekturfotos machen. (50mm, 1/500s, f/8.) Da mache ich doch gerne die Blende weit zu! ;-) Besonders dieser neumodische Stil mit dem vielen spiegelnden Glas hat es mir hier angetan. Da werden aus vier Fahnen ganz schnell acht, aus einer Straßenlaterne zwei. Ich finde ja, dass es in meiner näheren Umgebung viel zu wenige dieser Ecken gibt, ich würde gerne mal öfter sowas fotografieren!

Oder eben auch Hochhäuser in ihrer brutalen Klotzigkeit! (50mm, 1/500s, f/8.) Architektur, die ein bisschen wie auf den Kopf gestellt aussieht: Oben kompakt und schwer, unten mit filigranen Säulen gehalten. Und ein einsamer Passant, der oben auf der letzten Treppenstufe sitzt und ins Handy starrt. Alles beleuchtet und überwacht vom Mast links. Symbolbild unserer Zeit.


Was der Künstler uns mit den drei auf die Dachkante gemalten Buchstaben sagen wollte, ist mir persönlich auch nicht klar, das ist 'ne andere Szene, aber ich habe die Gelegenheit genutzt, aus dem kleinen 50/1.8 Zuiko das letzte an Rotation herauszupressen, was das arme kleine Teil von sich zu geben vermag! (50mm, 1/1000s, f/1,8.) Dazu die Familie mit Migrationshintergrund, verwaschen im Bokeh, neben dem Symbol deutschen Freiheitsgefühls, dem Auto aus Wolfsburg (China?). Quatsche ich wieder einen Blödsinn sondergleichen? Vielleicht! Oder ich habe noch ein weiteres Symbolbild unserer Zeit geschaffen? Ich sollte öfter mal Street Photography machen.

Wo wir bei Symbolik sind: Die Möwe sieht aus, als würde sie auf etwas warten. Jemanden. (50mm, 1/250s, f/8.) Die Weite des Rheins vor Augen. Die Strömung reißt die Muster der Wellen mit sich und Zeit vergeht. Ein einsamer Besen steht bereit, um das angespülte Treibgut vergangener Träume hinweg zu fegen. Hm, vielleicht sollte ich mich auch noch mal in Lyrik versuchen, da hab ich als Blag ja einiges in meine Tagebücher gekritzelt, damals, als es noch kein Internet gab. Die sollte ich mal raus kramen und ein Best-Of machen. Alles unter dem allgegenwärtigen Motto dieses Blogs: Dinge, die keine Sau interessieren.


Die Anleger schienen bei den Möwen allerdings sehr beliebt zu sein. (50mm, 1/500s, f/8.) Hier habe ich noch eine erwischt, die aufs Wasser hinaus starrt. Dahinter rattenscharf die Uferpromenade von Bonn. f/8 hat auch was für sich! Überhaupt gefallen mir diese ganzen Bilder vom Fluss sehr gut, was man schon dran merken kann, wie wenig ich dazu schreibe - wie immer gilt: Qualität spricht für sich! ;-)

Nach dem Herrn Merkur wollte sich Bacchus (oder Dionysios) nicht lumpen lassen und so schaut er zwischen den Weinreben hervor und hat auch zwei Kumpanen dabei: Den Trinker links und rechts den Winzer. . (50mm, 1/250s, f/4.) Schön die Rankepflanzen, die seinem Gesicht eine Krone aufsetzen. Eingerahmt von einer Mauer aus Steinen der Region, wie der Wein, der hier gefeiert wird. Wie alt sind diese Gravuren? Sieht so ein bisschen nach Jahrhundertwende (also 19->20st) aus, vielleicht auch schon was früher. Hm. Das Internet ist heute nicht hilfreich, Google stellt sich unwissend. Muss ich wohl mal anderweitig nachforschen.

Vom Rheinufer dann hoch in den Hofgarten, einem Ort der Lehre und des Verweilens: Im Hintergrund das Hauptgebäude der Uni Bonn (Mit Turm des Münsters noch dahinter), vorne der Mann, der an die Decke starrt (Kunst, inklusiver zweier Betrachter). (50mm, 1/500s, f/5,6.) Eingefasst vom Laub des Baumes über dem Betrachter ergibt sich ein schöner Rahmen. Ebenfalls ein ganz gutes Bild. Vor allem war es so nass, dass man tatsächlich die Hofgartenwiese mal ohne Studenten zu sehen bekommt. Kommt auch nicht oft vor! ;-)


Dann waren wir am und schließlich im Cafe E., dem eigentlichen Ziel unserer Wanderung am Rhein entlang. (50mm, 1/30s, f/1.8.) Hier drin war es so dunkel, dass auch der 400er Film nicht so wirklich geholfen hat. Trotzdem musste ich den Hut an der Wand einfangen. Hat bestimmt auch wieder irgendeine Symbolik, aber ehrlich gesagt, ich habe den einfach nur fotografiert, um zu sehen, was passiert. Bei der weit offenen Blende und dieser Entfernung ist die Krempe bereits schon wieder unscharf. Macht aber trotzdem einen ganz guten Eindruck!

Dann habe ich ein Bild von draußen vorgezogen: Die Fähnchen unterm Sterntor. (50mm, 1/30s, f/1,8.) Wie man sieht, auch Kameras ohne Autofokus haben manchmal Probleme mit dem Fokussystem, das dann in diesem Fall hinter der Kamera sitzt.: Alles unscharf, außer der Wand im Hintergrund, die es eigentlich sein sollte. Jaja, es war schon sehr dunkel und meine Blindheit nimmt mit abnehmender Helligkeit nur noch zu. Aber dass ich zu blöd war, den Schnittbildsucher korrekt zu bedienen, dass spricht schon für sich! ;-)

Und noch ein Bild von drinnen: Der Kandelaber! (50mm, 1/500s, f/4.) Trotz der extrem schnellen Zeit, die ich hier eingestellt hatte, kombiniert mit Abblenden, waren einige der Lampen so hell, dass sie auf dem Film Halos hinterlassen haben. Auch wieder ein Bild, bei dem ich einfach getestet habe: Was passiert, wenn! Mit interessantem Ergebnis, bei dem ich sagen würde: Eigentlich könnten da gut zwei Blenden mehr Licht auf den Film gelangt sein, aber was wäre dann erst mit den Kerzenleuchten passiert?!


Kurz vorm Auto habe ich dann noch bei tiefster Dunkelheit versucht, ein Bild vom Anleger auf der Beueler Seite zu machen. (50mm, 1s, f/1,8.) Trotz Spotmessung ist der Anleger selber ein bisschen hell geworden, aber die Reflexionen auf dem Rheinwasser sehen schon Klasse aus. Auch hier: Rund um die hellen Lichtquellen Halos. Sieht cool aus! Wusste nicht, dass der Fomapan so sehr zu sowas neigt. Oder liegt es am D76? Das Bild ist übrigens so schief, weil ich die Kamera versucht habe, auf dem Brückengeländer abzustützen. Hat nur mäßig funktioniert.

So, damit bin ich dann wohl auch mit diesem Eintrag fertig. Aber der Film hat noch einen weiteren, wenn auch sehr kurzen Eintrag ermöglicht: Die Reste, die ich in St. Augustin verschossen habe. Scheinbar mache ich das wohl öfter, wenn ich noch Bilder frei habe! :-D

Schwarz-weiß und analog, Teil 254a: Ein Tag am Rhein - Beueler Seite

Fomapan 400 #12, 5. August 2023
  • Kamera: Olympus OM-2 Spot/Program, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm
  • Entwicklung: Kodak D-76, Stock (9.) 13:30 (7:30+80%), Adofix 1+5 (8.) 9:00, Adoflo 1+200
Es ist immer wieder ein großes Vergnügen, die Olympus OM-2 S/P aus der Kiste zu kramen und einen Film damit zu verschießen. Die Zuiko-Objektive machen unheimlich klare, kontrastreiche Bilder und haben zudem eine krasse Schärfe. All das kommt auf den s/w-Negativen besonders gut heraus. Da ich die schon länger nicht mehr verwendet hatte, habe ich eben genau diese gegriffen, als wir im letzten August mal wieder ein Trekdinner in Bonn hatten und wir vorher noch am Rhein spazieren gehen wollten. Der Plan war, auf der Beueler Seite zu parken und mit S und J runter in die Rheinauen zu spazieren, dort über die Brücke und dann wieder nach Norden bis zum Especial in der Innenstadt.

Deshalb ist das erste Bild direkt bei den beiden um die Ecke entstanden und zeigt den Sockel der Säule mit dem Adler oben drauf: Kanonen und Musketen! Schon etwas martialisch! Und die Kaiserkrone über allem! Holla, da weiste Bescheid! (50mm, 1/125s, f/4.) Wie man bereits hier an den Belichtungszeiten sehen kann: Es war so richtig schlechtes Wetter! Ich mein, das ist ein 400er Film! OK, hier auf dem Parkplatz zwischen den Häusern ist es ja auch immer etwas schattiger, aber! Aber als Testbild bzw. erster Versuch, von dem man nicht weiß, ob er was wird, ganz spannend.

Der nächste Versuch: Der Geier von seitlich hinten, wie er schützend seine Flügel ausbreitet! (135mm, 1/1000s, f/3,5.) Joah, die Symbolsprache ist schon eindeutig, oder? Kann kaum glauben, dass ich mich in dem Sauwetter damals getraut habe, die Objektive zu wechseln. Schließlich war es praktisch die ganze Zeit am nieseln, nur unterbrochen von dem ein oder anderen heftigen Regenschauer. Immerhin, so gegen den hellen Himmel, kommen wenigstens Zeiten und Blenden dabei rum, mit denen man einigermaßen arbeiten kann. Etwas unterbelichtet, das Ganze, da musste ich nachträglich etwas aufhellen, deshalb ist das Korn so sichtbar.


Aber den Palmen an Deck des Chinesischen Restaurants scheint es nichts auszumachen, das kalt-nasse Wetter dieses Jahr. (135mm, 1/1000s, f/5,6.) Tja, den Laden gibt es ja jetzt auch nicht mehr. Ich hoffe, es kümmert sich wer um die Pflanzen. Mit den Dächern der Stadt im Hintergrund ein ganz nettes Bild, wenn auch etwas klein. Eine längere Brennweite wäre hier nicht falsch, aber ich habe keine für OM.

Die Familie mit Hund, die am Rheinufer steht, war auch ziemlich nass geworden. (135mm, 1/250s, f/5,6.) Aber besonders stolz bin ich ja auf den bemützten Radfahrer im Hintergrund, an dem man das Wetter an jenem Tag sehr gut ablesen kann. Ohne dicke Jacke war nix! Selten so einen wechselhaften und nassen August erlebt wie letztes Jahr. Und gleichzeitig immer wieder so schwül. Naja, wir alle wissen, wovon das kommt. Die drei mit Hund sind da wahrscheinlich eher unschuldig und haben auch kein Problem: Bronze ist recht wetterstabil! ;-)

Auf dem nächsten Bild ist (angeblich) das einzige Teil des Geländers der alten Rheinbrücke erhalten und fristet sein Dasein als Gartentrenner. (28mm, 1/250s, f/2,8.) War tatsächlich die ganze Brücke mit diesen Teilen ausgestattet? Das muss aber schon eine Heidenarbeit gewesen sein, die alle zu schnitzen. Und jetzt ist alles weg. Schade eigentlich. Und nur, weil so ein brauner Schlumpf die Brücke gesprengt hat und nach dem Krieg war eh alles Scheiße. Aber auch das ist ein anderes Thema. Zum Bild selber: Ich glaube, ich habe den Fokus nicht ganz getroffen, die Nadeln im Hintergrund sind ein i-Pünktchen schärfer als die Schnitzereien. Trotzdem bin ich wie immer erstaunt, dass das billige Makinon so hübsche Bilder machen kann.


Den Kiosk habe ich dann auch mal in voller Pracht geweitwinkelt, da ich das Teil eh gerade auf der Kamera hatte. (28mm, 1/500s, f/4.) Leider ein bisschen viel Werbung von Marken, die ich nicht unbedingt unterstützen kann, besonders die von der "Zeitung" im Schaufenster und auf dem Schild neben dem "Durchfahrt-verboten". Ich konzentriere mich dann lieber auf die Blumen auf der anderen Seite, die sind sowieso hübscher. Insgesamt aber ein ganz nettes Foto, das den Ist-Zustand des kleinen Kiosks ganz gut abgebildet hat. (Oder ist es dann ein "War-Zustand", wenn das jetzt fast ein halbes Jahr her ist? Hm...) ;-)

Je weiter man dann in Richtung der Rheinauen vordringt, desto dünner wird die Besiedlung und desto öfter sieht man auch mal einen Spielplatz, so wie diesen, in dem ich dieses Kettcar (Nachbau?) gefunden habe. (28mm, 1/250s, f/4.) Hätte hier durchaus noch einen Schritt näher ran gehen können. Dafür ist auf die Entfernung bei f/4 das ganze Fahrzeug scharf. Leider aber auch der Hintergrund nur sehr leicht ver-gauss-t. Trotzdem, ein ganz gutes Bild. Aus diesem Winkel sieht das Teil ein bisschen aus wie ein Moon-Buggy. ;-)

Kein Besuch im Park ohne nicht mindestens einen verlassenen Regenschirm. (28mm, 1/250s, f/4.) Sehr schönes Bild, bei dem ich nicht mal sonderlich geärgert bin, dass es nicht ganz gerade geworden ist. Passt in diesem Fall ganz gut zum Motiv. Bleibt die Frage, wie man bei dem Sauwetter seinen Schirm vergessen kann!


In den Rheinauen gibt es immer Gänse. (135mm, 1/250s, f/3,5.) Recht hell geworden, dieses Bild, nachdem ich da mal auf manuelle Belichtung gewechselt hatte. (Wegen der Spot-Messung, die einem dann zur Verfügung steht.) Ich mein, ja, das passt schon ganz gut, die Gans ist tatsächlich sehr gut belichtet, nur das Drumherum könnte eine Blende weniger vertragen. Aber ich beschwer mich nicht, bei dem Wetter bin ich froh, wenn die Bilder überhaupt so gut geworden sind. Dumm nur, dass das Tier genau in dem Moment den Kopf gedreht und nach unten geguckt hat.

"Wenn man eh schon nass ist, kann man auch direkt noch eine Rettungsübung machen", dachte sich die Rettungswache am Rhein und hat das Boot schon mal aus dem Schuppen geholt, dessen Antriebsschrauben ich hier aus nächster Nähe und weit offen aufgenommen habe. (50mm, 1/500s, f/1,8.) Kaum zu glauben, dass das auf dem 400er Film geklappt hat, ohne die minimale Belichtungszeit auszureizen! War wirklich sehr bedeckt, ich glaube, das war vor allem gerade so direkt vor oder nach einem der Schauer, die ich oben erwähnt hatte. Jedenfalls glänzen die Schrauben schön in der Sonne. Hübsches Foto!


Wenn ihr glaubt, ich hätte hier die Fahnen fotografieren wollen: Ja, schon, aber im Hintergrund liegt auf der anderen Rheinseite die MS Wissenschaft vor Anker. (50mm, 1/1000s, f/5,6.) Direkt zwischen dem WCCB und dem Langen Eugen hat sich das Schiff auch tatsächlich die beste Stelle für ein Foto ausgesucht. Habe mich hier ganz bewusst für das 50mm entschieden, denn es war ja klar, dass auch mit dem 135er kaum ein besserer Winkel zu realisieren gewesen wäre und so habe ich wenigstens ein bisschen Kontext drumherum. Schönes Bild.

Neben Gänsen gibt es am Rhein auch diverse Enten, die hier an der Stelle im Wasser schwimmen, wo die "Schienen" ins Wasser führen, auf denen die Wache ihre Rettungsboote herunter lassen kann. (135mm, 1/500s, f/5,6.) Problem ist: Wenn sowas eher sowieso schon Schräges im Bild ist, kann ich die Kamera ja offenbar gar nicht mehr gerade halten. Selbst bei dieser kleinen Telebrennweite, sonst habe ich diese Probleme ja eher bei den weitwinkligeren Objektiven. Dafür spiegeln die Wellen hübsch.

"Hochkant" könnte der Titel des nächsten, ebenfalls leicht schiefen Bildes sein. (50mm, 1/1000s, f/5,6.) Hier war der Film dann mal wieder zu empfindlich, hätte die Blende lieber weiter offen gelassen. So ist er Posttower im Hintergrund leider ein bisschen zu scharf und hebt sich kaum von der Stele im Vordergrund ab. Dabei hätte ich problemlos auf f/4 runter gehen können und hätte dabei nur mäßig Details in den Wolken verloren. Hm. Man muss sich halt doch immer wieder entscheiden, was einem wichtiger ist. ;-)


Das letzte Bild für heute zeigt eine Kette mit Schloss, die keinen Sinn hat, auf der Brücke, die über den Rhein führt. (50mm, 1/1000s, f/4.) Was damit wohl mal befestigt war? Jedenfalls wechselten wir an dieser Stelle des Films die Rheinseite und ich finde, das ist ein guter Moment, auch hier den Eintrag zu wechseln. Dann verteilt sich das auch ein bisschen besser. Ich habe in letzter Zeit eh immer recht lange s/w-Artikel produziert, weil ich die Filme meist auch an einem Tag (oder maximal an zweien) durchbelichtet habe. (Wartet mal, bis in naher Zukunft die Fotos von den Classic Cars kommen. Die werde ich glaube ich nicht alle so detailliert beschreiben...)

Nächstes Mal jedenfalls der Weg zurück am Rhein entlang auf der Bonner Seite.

Schwarz-weiß und analog, Teil 213: Mit dem Pete durch Marialinden

Agfa APX 100 #1, 12. November 2022
  • Olympus OM-2 sp, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 10:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (4.+5.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Nachdem wir Overath unsicher gemacht hatten, haben wir uns danach noch nach Marialinden durchgeschlagen, weil wir noch ein paar Bilder auf den Filmen frei hatten, die unbedingt weg mussten - schließlich wollte ich dem P ja auch noch zeigen, wie man denn so einen Film entwickelt. ;-)

Mein erstes Motiv an diesem neuen Standort war natürlich die namensgebende Maria (mit Kind), die hier vor der Kirche steht und erstaunlich normal guckt. (Manuell/Spot, 1/500s, f/3,5, Zuiko 135mm.) Normalerweise schaut die Gottesmutter immer so ein bisschen entrückt aus der Wäsche, während sie hier stolz das Kind präsentiert. Scheint sich auch um eine etwas modernere Darstellung zu handeln, wenn ich mir das so anschaue. Gut gefällt mir jedenfalls das unscharfe Kirchenfenster im Hintergruund, das dem Bild eine gewisse Tiefe gibt, sowie das Spiel von Licht und Schatten in ihrem Gesicht. Es war ja auch schon ein bisschen später am Abend, die herbstliche Sonne stand entsprechend schon ein bisschen tiefer, auch wenn die goldene Stunde noch nicht ganz begonnen hatte.


Einen Überblick über die Kirche bekommt man am Besten mit dem Weitwinkel. (1/60s, f/11, Makinon 28mm.) Habe hier mal so richtig weit abgeblendet, um alles im Bild scharf zu bekommen, vom Ast am oberen Rand über die Marien-Stautue (s.o.) und die Fahnenmasten bis hin zur Kirche, dem eigentlichen Motiv. Hat soweit auch gut funktioniert. Das Bild ist zudem sogar fast gerade, was mir bei Weitwinkelaufnahmen ja eigentlich nie gelingt. ;-) Ansonsten ist es leider ein bisschen langweilig. Technisch einwandfrei, also, aber ohne das gewisse Etwas. Schade.

An der weißen Katze im Vorgarten konnte ich nicht einfach so vorbei gehen. (Manuell/Spot, 1/500s, f/3,5.) Die hat uns geanz genau beobachtet, was wir da gemacht haben, als wir um die Kirche geschlichen sind. Viel näher hat sie mich leider nicht ran kommen lassen, aber selbst mit dem kleinen Portrait-Tele ging es gerade noch so. Hübsche Mieze. Leider ist die Körnung ein bisschen sehr stark, von der Schärfe her hätte ich sie sonst durchaus noch ein bisschen vergrößern können. Die Belichtungssituation in der schattigen Ecke war allerdings auch nicht ganz einfach. Hätte ich doch noch auf 1/250s runter gehen sollen oder wäre sie dann überbelichtet und man hätte keine Details mehr im Fell sehen können? Man weiß es nicht...

Hinter der Kirche hängt natürlich ein Jesus, den ich auch direkt mitgenommen habe. (Manuell/Spot, 1/60s, f/3,5, 135mm.) Erstaunlich, dass ich hier nicht verwackelt habe. Aber tatsächlich ist der ganze Kopf perfekt scharf. Die Belichtung stimmt auch ziemlich genau, sodass ich hier wirklich nichts falsch gemacht habe. Gutes Bild, bei dem mir besonders die Flecken auf seiner Schulter gefallen, die dem ganzen eine gewisse Struktur geben.


Für den Lindenhof habe ich dann wieder das Weitwinkel genommen. (1/250s, f/5,6, 28mm.) Aus dieser Perspektive wird das schöne alte Fachwerkhaus dadurch schon ziemlich in die Länge gezogen. Hat aber was, diesen typischen Weitwinkeleffekt halt. Das hatte ich ja hauptsächlich mit dem Geländer im Vordergrund versucht, das durch diese Position schon ziemlich durchgebogen erscheint. Leider hebt es sich nicht genug vom Hintergrund ab, vor allem, weil ich mir selber ein bisschen viel Schatten geworfen habe. Aber macht nichts, trotzdem ein Bild, das ganz hübsch geworden ist.

Auch das Straßenschild habe ich geweitwinkelt, um es prominenter aus dem Hintergrund heraus zu holen. (1/250s, f/5,6, 28mm.) Dafür musste ich quer in die Hecke einsteigen, was etwas kratzig war, aber man muss nun mal für seine Kunst ein bisschen leiden, sonst wird das einfach nichts. Gefällt mir sehr gut, das Bild. Ist jetzt nicht das Beste auf der Rolle, aber es hat was. Wenn ich noch einen Schritt näher ran gekommen wäre, wäre es noch besser, aber ich hatte einfach keine Leiter dabei! ;-)

Die alte, englische Telefonzelle, die jetzt ein Bücherschrank ist, stand leider ein bisschen sehr im Schatten und ist daher etwas kontrastarm. (1/500s, f/1,8, Zuiko 50mm.) Zudem hat das mit der Hintergrundunschärfe trotz Offenblende leider gar nicht so richtig funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Und dann ist mir das Rad auch noch an der rechten Seite aus dem Bild gerutscht. Man merkt, wenn ich so viel zu mäkeln habe, dass das nicht unbedingt mein Favorit ist. ;-) Insgesamt ist es auch etwas überladen und das Auto im Hintergrund stört doch gewaltig. Nee, muss ich noch mal versuchen, wenn ich nochmal in die Gegend komme.


Die Krone über dem "Telephone"-Schriftzug ist hingegen ganz gut geworden. (1/500s, f/4.) Der Hintergrundbaum ist schön unscharf, der Vordergrund mit seinem noppigen Anstrich über dem rauen Metall hingegen kommt gut zur Geltung. Etwas schief, aber das macht hier nicht so viel aus, im Gegenteil. Schönes Bild.

Das nächste Bild ist etwas experimenteller: Flugzeug und Kondensstreifen zwischen den beiden Türmen der Kirche und dazu die sich kreuzenden Strahlen der Stromleitung. (1/1000s, f/4, 50mm.) Das Ergebnis ist auf jeden Fall schon mal interessant, so viel steht fest! Sehr geometrisch, wenn ich das mal so sagen darf. Mit dem 50mm ist das Flugzeug natürlich viel zu klein, als dass man es noch so richtig erkennen könnte, aber das verstärkt nur den Eindruck, als würden die Kondensstreifen aus dem Nichts am Himmel erscheinen. Der ziemlich einheitliche Himmel rauscht relativ viel, das hat mich etwas erstaunt. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass auch dieser Film das Adonal nur bedingt mag; wenn das wirklich ein Kentmere-ähnliches Material sein sollte, hatte ich zu dem Thema ja schon mal was gesagt. Allerdings stört mich das relative grobe Korn in diesem Film nur bedingt, es passt eigentlich ganz gut zu der Abendstimmung und den Motiven, die ich hier eingefangen hatte.


Mit der schnellsten Belichtung, die mir an der OM-2 zur Verfühung steht, habe ich dann noch schnell das Wasser in seiner Fallbewegung aus dem Hahn heraus in der Zeit eingefroren. (1/1000s, f/2,8, 50mm.) Man kann ziemlich gut sehen, wo die Eigenbewegung dann aber doch zu schnell wird und die Bewegungsunschärfe beginnt. Schon erstaunlich, wie stark die Gravitation ist! ;-) Trotzdem: Insgesamt ein etwas durchwachsenes Bild. Während mir das eigentliche Motiv ganz gut gefällt, geht im Hintergrund einfach noch zu viel ab. Besonders dieses Vorfahrt-Achten-Schild in der Bildmitte stört mich doch sehr.

(Bild #36 fehlt übrigens, weil ich da den P. vor die Linse genommen habe und der muss ja jetzt nicht unbedingt ungefragt im Internet auftauchen. ;-))

Neben dem Brunnen stand dann noch die Ladesäule, und weil ich gerne mit uralter Fototechnik neumodischen Kram fotografiere, von dem nicht mal zu träumen war, als die entsprechende Kamera entwickelt wurde, habe ich auch hier mal kurz zugeschlagen. (1/250s, f/2,8, 50mm.) Warum bekomme ich eigentlich gerade Lust auf einen Orangensaft? Hm. :-D Aber mit der flechtenbewachsenen Natursteinmauer im Hintergrund eigentlich ganz witzig und die Kirche im Hintergrund sieht fast schon rein kopiert aus, weil sie so überbelichtet und unscharf ist. Wenn es jetzt noch gerade wäre. Ach ja, und am linken Rand kann man sehen, dass ich mal wieder unbedingt noch ein Bild auf den Film quetschen musste, obwohl er eigentlich schon zu Ende war! ;-) Dass das nicht allzu schlimm ist, liegt daran, dass am Rand im nächsten Bild sehr viel Schatten vorhanden ist.


Warum habe ich dieses letzte Bild auf der Rolle dann auch noch mit "Briefkasten" betitelt? (Unbekannte Belichtungswerte, 50mm.) Na, wenn man ganz genau hinschaut, findet sich im tiefen Bokeh am linken Rand ein ebensolcher. Lässt mich vermuten, dass ich hier praktisch mehr oder weniger die Offenblende verwendet habe, so unscharf, wie der geworden ist. Der Bereich, in dem die Blätter scharf geworden sind, ist nämlich auch relativ gering. Und, hat es sich gelohnt, dieses letzte Bild noch auf den Film zu quetschen? Hmnja, nicht wirklich. So spannend, wie ich es gehofft hatte, ist es nämlich nicht geworden. Hätte wohl doch etwas mehr abblenden müssen, um den Hintergrund besser herausgearbeitet zu bekommen.

Nächstes Mal: Der Testfilm aus der Icarex 35S mit seinen vielen, vielen Überlappungen, weil der Foma wohl fester gewickelt ist, als die Aufwickelspule mitmachen will. Hatte ich zu dem Problem schon was gesagt? Wenn nicht, hole ich das nach, sobald es relevant wird.

Schwarz-weiß und analog, Teil 213: Mit dem Pete durch Overath

Agfa APX 100 #1, 12. November 2022
  • Olympus OM-2 sp, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 10:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (4.+5.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Vor langer, langer Zeit, damals, vor Corona, als wir noch alle naiv waren, hatte mal der Pete seine geerbte OM-1 mitgebracht und ich habe da ein paar Fotos von gemacht und die ein bisschen vorgestellt. Damals schon hatten wir gesagt: "Irgendwann machen wir mal Fotos!" Und *zack*, keine drei Jahre später haben wir das tatsächlich gemacht! Er hat im Drogeriemarkt zwei Agfa APX 100 mitgenommen und ich meine OM-2 SP und wir beide haben in Overath ein kleines Olympus Shoot-Out gemacht. Mögen die besseren Bilder gewinnen! ;-)

Kleiner Spoiler: Der Agfa APX hat sich als relativ stabiles Material erwiesen, das man durchaus auch mal benutzen kann, wenn einem die eigenen Filme ausgegangen sind und man nur eine Drogerie in der Nähe hat, um Nachschub zu besorgen. Mit irgendwo zwischen 5 und 6 Euro für einen 36er sind die auch gar nicht so teuer. Angeblich - man soll ja nicht alles glauben, was man im Internet so liest - wird der von Harman hergestellt, also handelt es sich wahrscheinlich um eine Abwandlung des von mir durchaus gemochten Kentmere. Aber jetzt zu den Fotos:

Den ersten Schuss habe ich bereits abgefeuert, bevor wir noch das Auto bestiegen hatten: So ein Rüttelgerät vom Straßenbau, der vor seiner Haustür abging. (Unbekannte Belichtung, Zuiko 50mm.) Wiedermal ein typischer Fall von "ich hab den Film eh nicht weit genug vorgespult, das wird eh nichts, ups, doch!" Gegens Licht war der Belichtungsmesser natürlich wie immer ein bisschen verwirrt und hat ein bisschen zu vorsichtig belichtet, weswegen ich nachträglich noch ein bisschen an den Kurven drehen musste; daher die etwas grobe Körnung, die nicht unbedingt repräsentativ für den Rest des Filmes ist. Die Körnung ist allerdings auch durch das gute Adonal bedingt, das ja immer gerne ein bisschen gröbere und kontrastigerer Ergebnisse liefert.


Das erste Bild mit richtigem Licht zeigt den Overather Bahnhof und seine Fußgängerbrücken. (1/1000s, f/4, 50mm.) Hier kann das 50mm Zuiko mla wieder zeigen, wie schön scharf die Bilder sind, die man damit macht: Selbst die feinsten Äste der Bäume sind noch zu erkennen und wäre die Auflösung meines Scanners besser, könnte man auch noch das Kleingedruckte auf dem Wegweiser entziffern, was in diesem 4k-Bild gerade noch so möglich ist, wenn man weiß, was da stehen soll. (Wo kommt eigentlich schon wieder dieses Katzenhaar her?) Interessant ist auch der ganz leichte Halo um das Highlight am Audi-Kühlergrill am unteren Rand links. War wohl ein bisschen zu hell, was? Habe ich bisher nur selten gesehen.

Beim tiefstehenden Herbstlicht konnte ich es mir natürlich nicht verkneifen, ein paar weitere Gegenlichtbilder zu machen. Hier am Bahnhof bot sich dafür diese Signalanlage an. (1/1000s, f/8, 50mm.) Ziemich heftiges Licht, das da durch die Löcher scheint. Einen Sonnenstern habe ich trotzdem nicht provozieren können. Macht das Zuiko sowas nicht? Hm, müsste ich mal mein anderen Fotos durchschauen. Erstaunlich finde ich, dass im schattigen Bereich unten am Rand recht viele Details erhalten geblieben sind: Die Häuserfronten sind eigentlich alle erkennbar, nichts so komplett in der Dunkelheit verschwunden, wie das beim Foma aussehen würde. Insofern scheint der APX tatsächlich dem Kentmere ähnlich zu sein. Auch die allgemeine Struktur und Körnung sieht doch sehr danach aus.


Danach noch ein Bild vom Treppenaufgang zur Überführung. (1/1000s, f/4, 50mm.) Hier hatte ich es hauptsächlich auf den Schattenwurf der Stahlträger auf den Stufen abgesehen, die allerdings nicht ganz so deutlich heraus kommen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Dabei ist der Kontrast insgesamt eigentlich ganz OK, nur halt eben nicht so stark, wie ich das vom Foma gewohnt bin. Insgesamt aber trotzdem ein sehr interessantes Bild. Besonders die vom Wind hinterm Geländer gesammelten Blätter haben es mir angetan. Gibt dem Ganzen so ein herbstliches Flair. ;-) Das Auto im Hintergrund stört mich allerdings ein bisschen.

So, und da das ein bisschen viel auf einmal wäre, alle Bilder dieses Tages in Overath auf einmal hier laden zu lassen, gibt es mal wieder einen "erweiterten Artikel". Klick! "Schwarz-weiß und analog, Teil 213: Mit dem Pete durch Overath" vollständig lesen

Schwarz-weiß und analog, Teil 202: Baustelle auf der Hanfbachtalstraße

Fomapan 200 #2, Oktober 2022
  • Olympus OM-2 SP, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten bei 20,5°C, Adofix Plus 1+5 (2. Benutzung), 3:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Ich muss zugeben, bei diesem Eintrag habe ich ein bisschen geflunkert: Die ersten drei Bilder sind ein paar Tage vor der Besichtigung der Baustelle entstanden. Aber drei Bilder, dafür mache ich jetzt keinen eigenen Artikel auf. Das lohnt einfach nicht. Thematisch passen sie zwar nicht so hundertprozentig zu den Baustellenbildern, aber trotzdem sind sie auch ganz schön geworden, finde ich, und bilden einen guten Kontrast zu den Baumaschinen. So ein bisschen ländliches Idyll und so. ;-)

Was haben wir als Erstes? Strommasten mit der Landmaschine dazwischen. (50mm, 1/1000s, f/5,6.) Hm, vielleicht sind die Bilder thematisch doch gar nicht so verschieden: Maschinen und Stahl. ;-) Hübsches Bild, jedenfalls, mit den Strohrollen in der Sonne, dem Strohrollenrollmaschinchen dahinter, das alles zwischen den in den Himmel aufragenden Strommasten, dahinter dann noch der strahlend blaue Himmel. Davon hatten wir letztes Jahr ja mal wieder zu Genüge, es war ja sowas von trocken! Ganz im Gegensatz zu diesem Januar/Februar, in dem ich das jetzt schreibe: Nass, nass, nass. Hoffen wir, dass der viele Regen reicht, um die Talsperren, Seen und vor allem das Grundwasser wieder ein bisschen aufzufüllen. Ist ja wohl noch immer dringend nötig.

Kurz dahinter gab es dann mal wieder eines der üblichen Pferde, das habe ich jetzt mal wegen der Auflockerung ein bisschen dazwischen geschoben. (135mm, 1/250s, f/5,6.) Auch ein ganz hervorragendes Bild, dieses Pferd im Halbschatten. Das Licht spielt schön mit den Gebüschen im Hintergrund und im Gras der Wiese, während es friedlich vor sich hin futtert. Vor allem kommt das Muster im Fell sehr schön raus, womit ich aufgrund der Lichtverhältnisse eigentlich gar nicht gerechnet hätte.


Das letzte der drei Bilder, die hier eigentlich gar nicht rein gehören, zeigt dann wieder den Rollen-Roller, wie er gerade eine am Haken hat, um sie neu zu stapeln. (50mm, 1/1000s, f/5,6.) Auch ein sehr spannendes Bild, bei dem der Trecker aber leider ein bisschen im eigenen Schatten absäuft. Vielleicht habe ich es bei der Nachbearbeitung auch mal wieder etwas mit dem Kontrast übertrieben. Obwohl, gibt es sowas wie "mit dem Kontrast übertreiben" überhaupt? ;-) Für einen Foma hat man hier doch noch einige Details in den schattigen Stellen, da saufen die dunklen Bereiche gerne mal ab. Andererseits habe ich festgestellt, dass die selbst entwickelten Bilder insgesamt ein bisschen heller sind, obwohl ich ja erstmal nur das billige Adonal verwendet habe. Wie gesagt, ich habe ja bis zum Schluss nicht raus bekommen, was die vom Drogeriemarkt tatsächlich verwendet haben, besonders nachdem die Firma mit dem Ross im Logo das Labor gewechselt hatte.

Jetzt aber zu den Baumaschinen, die ich versprochen habe: Eine Walze macht den Anfang. (50mm, 1/1000s, f/8.) Steht da direkt vor dem alten Fachwerkhaus und verdeckt das Kuh-Graffiti am Ende der Höhenstraße. Gutes Bild. Muss ich glaube ich nichts zu sagen, oder? Technisch mehr oder weniger perfekt und auch von der Komposition her finde ich es sehr spannend.


Wo gebaut wird, fällt auch immer etwas Matsch an, in dem sich gut Reifenabdrücke konservieren. (50mm, 1/500s, f/8.) Um die Schärfe richtig kräftig ins Bild rein zu kriegen, habe ich mal bis f/8 abgeblendet, was bei dem 200er Film aber noch immer recht kurze Zeiten bedeutet. Das Ergebnis ist ein ganz witziges Bild, das mir eigentlich ganz gut gefällt, selbst wenn es nur Matsch ist, den ich da vor der Linse hatte. ;-) Die Reflexionen in der Feuchtigkeit machen es zu was Besonderem.

Ein bisschen überbelichtet ist diese, öh, was ist das? Eine Fräsmaschine? Oder genau das Gegenteil, das den Teer wieder drauf klebt? (50mm, 1/1000s, f/2,8.) Trotz der leichten Überbelichtung - ich wollte halt einfach ein bisschen Unschärfe im Hintergrund haben, was jedoch nur mäßig geklappt hat; die Leitplanke im Vordergrund ist unschärfer als die Bäume hinten, was ein bisschen irritierend ist -, kann man sich das doch gut anschauen. Ist halt tatsächlich mindestens eine Blende über, eher zwei. Mit ein bisschen mehr Nachbearbeitung hätte ich da sicherlich noch mehr raus holen können, aber ich wollte auch mal vorzeigen, wie so eine Fehlbelichtung auf Film doch trotzdem immer noch besser aussieht als bei einer digitalen Kamera, bei der der Umfang der Abstufungen doch sehr viel begrenzter ist. Aber das bringt mich auf die Idee, dass ich im Sommer mal einen 100er bei ASA 50 belichten und dann um eine Stufe pullen werde, nur um zu schauen, wie das aussieht. ;-) (Im Sommer, weil zZt haben wir draußen für solche Experimente sicher nicht genug Licht!)

Die Fräsmaschine im Gegenlicht ist genau das gegenteilige Beispiel. (28mm, 1/1000s, f/8.) Hier habe ich absichtlich für den Himmel belichtet - Sunny 16, wenn auch um zwei Stufen nach f/8 verschoben -, um die Maschine als Silhouette vor den hell hinterleuchteten Wolken zu bekommen. Trotzdem ist zumindest noch etwas Detail im Schatten erkennbar, auch wenn dieser bestimmt zwei Blenden unter ist. Also, nicht wirklich viel, es handelt sich schließlich noch immer um einen billigen Fomapan, aber immerhin. Sehr gut finde ich die Flares, was auch der Grund war, weshalb ich hier das eher günstige Weitwinkel genommen habe - ich kenn das ja und weiß, dass es solche eigentlich ganz netten Flares ins Bild einbaut. Ich hätte allerdings gedacht, dass sie etwas deutlicher sichtbar würden. Naja, man kann nicht alles haben. ;-)

Auf der Brücke über den Hanfbach, so auf halbem Wege nach Hennef, stand dann dieser vergessene (?) Korb/Anhänger rum, mit dem normalerweise die Zeitungen und Flyer der örtlichen Geschäfte ausgefahren wird. (28mm, 1/500s, f/2,8.) Habe hier recht schnell reagieren müssen, weil ich den Fahrradfahrer im Hintergrund schon mit im Bild haben wollte, aber eben nicht so, dass ich nachher sein Gesicht hätte raus retuschieren müssen. ;-) Das hat sowohl mit der Entfernung als auch mit der Unschärfe ganz gut geklappt, oder? Dafür ist dieses Bild mal wieder ein bisschen schief, was aber auch nicht so viel macht, es gibt der Szene eine gewissen Dynamik oder Dringlichkeit. Jaja, jetzt interpretiere ich wieder Sachen, ich komm mir vor wie damals im Deutschunterricht! :-D


Dann haben wir noch einen halben Kipper. (28mm, 1/60s, f/2,8.) Man sieht, dass so ein 200er Film echt Vorteile haben kann: Noch nicht so grobkörnig wie der Foma 400, den ich ja auch schon häufig verwendet habe, aber empfindlich genug, um auch im Wald noch genügend Spielraum zu haben, aber nicht so sehr, dass ich auf die geliebte Offenblende verzichten müsste. ;-) Gut, auf die Entfernung ist mit dem Weitwinkel nicht viel Unschärfe zu provozieren, aber trotzdem gut zu wissen. Aber zum Bild, das mir ganz gut gefällt: Die Spiegelung im Glas, die Ladefläche, die sich durch den Weitwinkeleffekt in den Vordergrund drängt, eine recht ausgewogene Belichtung . gefällt mir. Hier hätte ich glatt noch ein etwas weiteres Weitwinkel brauchen könne, um den besagten Effekt noch stärker ins Bild zu bekommen. Hätte die Kante vom Kipper gerne so richtig prominent im Vordergrund gehabt. So ein 20mm wäre da perfekt für. Aber das habe ich ja nur für Nikon, leider, und viel zu selten mit...

Kommen wir zum letzten Bild der Rolle, das ein paar hundert Meter - oder gar einen ganzen Kilometer - weiter entstanden ist: Auf dem Parkplatz des Supermarktes, zu dem wir an diesem Tag eigentlich auf dem Weg waren, stand diese Amman-Rüttelplatte. (28mm, 1/1000s, f/5,6.) Perfekt, dass ich noch immer das Weitwinkel drauf hatte, damit konnte ich durch die Lücke in der Absperrung hindurch fotografieren. Das gibt dem Ganzen eine etwas ungewöhnliche Perspektive: Von sehr weit unten betrachtet ragt der Bedienhebel in den Himmel hinein wie ein Turm. Interessantes Bild, bei dem ich mich wieder mal freue, dass ich damals bei diesem billigen Makinon zugeschlagen habe, ganz ohne zu wissen, welche Bildqualität man davon erwarten kann.

So, und das wars für diesen Film. Noch mal ein kleines Fazit zum Thema "Selber Entwickeln": Erschreckend einfach, erschreckend gute Resultate, und nachdem ich das mittlerweile ja schon so oft gemacht habe, langsam auch Routine. Damals war das noch neu und spannend und ich hatte echt Probleme, den Film in die Spule zu kriegen. Wobei, spannend ist es auch heute noch, aber hauptsächlich wegen der (teilweise unfreiwilligen) Experimente, die ich hin und wieder veranstalte oder weil ich mal wieder eine "neue" Kamera teste, bei der man am Ende ja nie weiß, was raus kommt, ob die Zeiten stimmen, etc.

Es war auf jeden Fall eine gute Entscheidung, einfach mal ins kalte Wasser (20°C) zu springen und das mit der Entwicklung selber zu machen. Würde ungern wieder zurück zum Labor wechseln. Mittlerweile denke ich ja ernsthaft drüber nach, auch einen Satz Farbentwickler zu besorgen, dann könnte ich auch da mal experimentieren, zB Push-Entwicklung. Scheint ja auch nicht wirklich viel komplizierter als s/w zu sein.