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Schwarz-weiß und analog, Teil 210: Hennef und zu Hause

Fomapan 100 #42, Oktober 2022
  • Carena SX-300, Minolta MC Rokkor-PF 1:1.7 f=55mm, Beroflex Zoom Auto MC 1:5.6 f=80-200mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (4.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Wenn man am Ende des Foto-Tages gerade noch so viele Bilder übrig hat, dass es sich eigentlich nicht lohnt, diese noch für eine weitere Shooting-Session zu verwahren, aber doch zu viele, um einfach so den Film zurückzuspulen, dann verballert man die letzten Frames halt eben auf dem Weg durch die Stadt von Geschäft zu Geschäft, während man eh nötige Besorgungen erledigt. So auch an Tag im späten Oktober, nachdem wir aus den Rheinauen zurück kamen und noch ein paar Besorgungen offen waren.

Der erste Jagderfolg jenes Abends waren die roten Enten im Schaufenster der Sparkasse. (1/90s, f/1,7, 55mm Rokkor.) Fand sie ganz interessant, wie so da so in einer Reihe hintereinander auf der Heizung standen. Das Weitwinkel wäre für dieses Bild vielleicht besser geeignet gewesen, aber das ist leider nicht so lichtstark und ich wollte nicht verwackeln. Mal ganz abgesehen davon, dass ich auch mal wieder zu faul zum Objektivwechsel war. ;-) Schön zu sehen, dass selbst weit offen mal wieder hervorragend scharfe Konturen aus dem Rokkor heraus kommen. Geiles kleines Objektiv! Und eine ganz hübsche Unschärfe im Hintergrund gibt es gleich noch dazu. Leider war die Scheibe im Weg und ich konnte nicht weiter nach rechts, um die ganze Reihe drauf zu bekommen.


Das Fahrrad vor dem Gitter ist hingegen leider unscharf geworden, was natürlich mein Fehler war. (1/250s, f/4, 55mm.) Habe wohl das Gitter scharf gestellt. Ups. Manchmal sind diese alten Schnittbildsucher aber auch echt verwirrend! ;-) (Ausreden, nichts als Ausreden!) Schade, denn eigentlich ein ganz nettes Bild, wenn auch mal wieder leicht schief.

Richtig klasse gelungen finde ich hingegen den glitzernden Schuh, der bei der Kita (oder ist es ein richtiger Kindergarten?) am Zaun hängt. (1/320s, f/1,7, 55mm.) Schöne Schärfe, cooler Kontrast, bestechendes Bokeh! Man kann allerdings auch sehen, dass auf diese kurze Entfernung die Zaunstäbe ein bisschen stark durchgebogen werden, wir es also mit einer durchaus sichtbaren Pincushion-Verzerrung zu tun haben. Gut, das ist hier sicher auch eine eher extreme Situation, in die ich dieses kleine Objektiv manöveriert habe, aber heutzutage wäre ein modernes Objektiv sicher besser korrigiert - oder man würde das die Kamera-Elektronik machen lassen; es ist ja leider doch sehr modern geworden, dass man sich bei digitalen Fotos nicht mehr wirklich sicher sein kann, ob man tatsächlich die Realität sieht oder etwas, was erst mal von einem KI-Algorithmus aufgehübscht wurde... Egal: Der Glitzerschuh gehört definitiv zu meinen Favoriten auf dieser Filmrolle!


Nur ein paar Meter weiter habe ich dann noch Katze und Schwein fotografiert. (1/125s, f/4, 55mm.) Ich mag ja diese bemalten Strom- und Telekomkästen, da gibt es immer wieder neue zu entdecken. (Wobei ich sie in der Stadt glaube ich mittlerweile alle kennen sollte.) Insgesamt ein ganz nettes Bild, aber auch nicht mehr. Hätte vielleicht noch ein paar Zentimeter näher ran rücken sollen, um die beiden noch bildfüllender auf das Negativ zu bekommen. Oder umgekehrt etwas weiter zurück, um noch was Himmel drauf zu haben. Hm. Weiß nicht, irgendwas stört mich halt.

Für die Rathausuhr habe ich dann doch mal das Objektiv gewechselt. (1/320s, f/5,6, Beroflex Zoom @200mm.) Scharfe Bilder macht das Zoom auf jeden Fall, aber bei diesen Lichtverhältnissen ist es mit einem 100er Film schon an der Grenze des Machbaren. Schöner Farbverlauf im Hintergrund, in dem die leichte Vignettierung des Objektivs kaum auffällt. Brauchbar. Und vom Motiv her auch ganz gut gelungen, allerdings nicht wirklich was Neues; es ist ja nicht das erste Mal, dass ich die Uhr dazwischen habe! ;-)


Zurück beim Rokkor noch schnell von praktisch der gleichen Position aus die Schilder an der Ratsstube mitgenommen. (1/500s, f/2,8, 55mm.) Der Kontrast zwischen dem Gebäude auf der einen und en kahlen Herbstästen auf der anderen Seite ist ganz gut gelungen, dazwischen - sozusagen als Vermittler - die Schilder. Ein Allerwelts-Motiv, aber trotzdem finde ich, das Foto hat was. Und wenn es nur ein historisches Dokument ist, das belegt, wie es in der Hennefer Innenstadt im Jahre 2022 aussah - ziemlich genau, wie die 30 oder 50 Jahre vorher auch. Ich habe also sozusagen ein Zeitvakuum dokumentiert. ;-)

Dann mussten wir aber doch mal irgendwann nach Hause, der Film war aber noch immer nicht voll, obwohl der Zähler mittlerweile auf 37 stand! Also beim Reinkommen schnell noch den pennenden Nachbarskater auf dem Küchenstuhl abgelichtet, auch wenn dafür viel zu wenig Licht war. (1s, f/1,7, 55mm.) Wie man sieht, er hat sich bewegt. ;-) Eine Sekunde ist auch sehr lang und das Klack des Spiegels hat ihn kurzzeitig die Augen öffnen lassen.


Aber der Film war wider Erwarten noch immer nicht am Ende, also noch draußen auf der Terrasse die Reste der von der Schwiegermutter gezogenen Tomaten auf Film gebannt. (1/60s, f/2,8, 55mm.) Spannendes Bild, auf dem man gut die kleinen Härchen an den Tomatenzweigen erkennen kann. Wussten Sie eigentlich, dass Tomaten zu den fleischfressenden Pflanzen zählen, weil sie mit diesen Pieksern tatsächlich Insekten tödlich verletzen können, die dann runter fallen und den Boden um die Pflanze herum düngen? Da soll noch mal einer sagen, man kann nichts aus dem Fernsehen lernen! ;-) In diesem Fall würden die toten Insekten allerdings auf die Fliesen der Veranda fallen, da bringen die dann auch eher weniger. Schön zu sehen ist in diesem Bild aber tatsächlich der Farbunterschied zwischen den roten und den grünen Tomaten. Wenn ich die so sehe, kriege ich glatt Hunger auf eine Scheibe Schwarzbrot mit Quark, Tomate und Kresse oben drauf! :-D

Kommen wir zu Bild Nummer 39: Das hat ein ziemliches Loch in der Emulsion und den dargestellten Kürbissen, weil ich mal wieder beim Öffnen der Spule abgerutscht bin. (1/60s, f/2,8, 55mm.) Die Paterson-Spulen können echt widerspenstig sein und das Flussmittel ist sowieso so seifig. Zack, ratsch, Loch im Film! Mist! Nun gut, hier ganz am Ende war eh nichts interessantes mehr zu erwarten, aber ärgerlich ist es trotzdem. Dabei war das Bokeh doch so spannend in diesem Bild! Naja, egal...


Letztes Bild, Nummer 40: Herbstliche Blumen im Garten! (1/30s, f/2,8, 55mm.) Wie habe ich den Film eigentlich eingelegt, dass ich da 40 Bilder drauf bekommen habe? Kann gar nicht sein, ist aber so. Zum Glück ist das Bild nicht so stark beschädigt. Die Blumen sehen nämlich ganz gut getroffen aus, so direkt ganz oben. War aber schon sehr dunkel und daher kontrastarm hier im Garten. Aber dafür konnte ich den Film jetzt wenigstens direkt am nächsten Morgen in die Suppe werfen und entwickeln.

Nächstes Mal wird es spannend: Ein auf 1600 gepushter Kentmere 400, den ich hauptsächlich zur Portraitierung des Trekdinners verwendet habe. Aber nebenbei sind auch ein paar spannende Nachtfotos aus Bonn angefallen und den Rest habe ich früh morgens im Wald verschossen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 209: Herbstliche Rheinauen

Fomapan 100 #42, 30. Oktober 2022
  • Carena SX-300, Minolta MC Rokkor-PF 1:1.7 f=55mm, Beroflex Zoom Auto MC 1:5.6 f=80-200mm, Auto-Beroflex 76° 1:2.8 f=28mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (4.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Hui, heute wird noch mal wieder ein seeehr langer Artikel. Diesen Film habe ich an einem einzigen Tag voll gemacht, einfach weil ich Lust dazu hatte. Das hat natürlich den Vorteil, dass ich ihn thematisch nur in zwei Teile teilen muss, aber der Nachteil ist eben, dass ich jetzt einiges an Schreibarbeit vor mir habe. Gut, ich gebe zu, ich müsste nicht jedes Foto einzeln kommentieren und das auch noch so ausführlich, wie ich es sonst immer mache, aber dann würde diese ganze s/w-Fotografiererei ja nur halb so viel Spaß machen! ;-) (Ich schreibe das übrigens an dem Tag, an dem ich gerade ein Tütchen D-76 angerührt habe und meine Finger schon wieder nach Entwickler riechen. So viel zum Thema "Spaß"! :-D)

Aber bevor ich noch mehr Blabla schreibe, sollten wir uns den Fotos zuwenden. Wie immer, wenn wir die Rheinauen besuchen, haben wir auf der Beueler Seite des Rheins geparkt, da unten bei der Telekom, und sind dann zu Fuß über die Brücke, von der man einen tollen Blick auf die paar Hochhäuser hat, die Bonn sein Eigen nennt. (1/750s, f/5,6, Beroflex Tele-Zoom @~135mm.) Das Ergebnis ist ein Bild vom Langen Eugen (heute UN), dem WCCB und dazwischen der langsam entstehende Neubau von dem Gebäude, auf dem sich früher immer der Stern gedreht hat, ich hab vergessen, wie das hieß. Und als Bonus noch ein Schiff auf dem Rhein. Das alles scheint ein bisschen diesig, aber das liegt einfach daran, dass um dieses Jahreszeit auch bei gutem Wetter bereits eine gewisse Grundfeuchte in der Luft herumfliegt. Ist halt doch Herbst, auch wenn es auf diesen Bildern nicht unbedingt so aussieht. Wie immer bin ich erstaunt, dass das Beroflex Zoom durchaus brauchbare Bilder produziert. Das Ding sieht ja nun wirklich nicht nach viel aus, und mit seinen f/5,6 hat es jetzt auch nicht die größte Lichtstärke, aber dafür sind die Bilder eigentlich immer scharf und auch kaum vignettiert. Was das Motiv angeht: Ja, sieht aus, wie etwas, was der geneigte Bonn-Tourist machen würde. Oder als Ansichtskartenmotiv. Sowas halt. Jetzt nichts überragendes, aber eben einfach eine Erinnerung an einen schönen, sonnigen Herbsttag.

Bevor wir an diesem Morgen über die Brücke gewatschelt sind, habe ich aber eben noch das geflügelte Rad an der Wand mitgenommen, die sich beim Skater-Park befindet. (1/1000s, f/4,8, Rokkor 55mm.) Viel Kontrast habe ich da in diesem Foto eingefangen. Dunkelste Schatten und gleißende Highlights in einem Frame. Der Fomapan 100 kommt heute erstaunlich gut mit beidem zurecht. Wobei ich glaube, dass die beiden Streifen auf der linken Seite eigentlich gar keine Reflexe der tiefstehenden Sonne sind, wie ich zuerst angenommen habe, sondern Lichtlecks vom Einlegen der Filmpatrone im grellen Licht. (Auch wenn ich das Bild hier als zweites vorstelle, es ist das erste auf der Rolle.) So dicht ist der Filz dann nämlich doch nicht immer. Aber trotz dieses kleinen Makels ein erstaunlich gutes Foto. Das Rokkor 55mm war eine der besseren Anschaffungen der letzten Zeit.


Ein bisschen Pappel hat uns dann am anderen Ende der Brücke begrüßt, als wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten. (1/1000s, f/4, 55mm.) Ich hatte hier mit mehr Kontrast in der blätternden Rinde gerechnet, aber da bin ich ein bisschen enttäuscht worden. Dafür ein ganz nettes Bokeh im Hintergrund. Weiter offen als f/4 ist bei so viel Licht ja leider nicht drin, wenn die Kamera nur 1/1000s kann. Aber ich beschwere mich nicht, die kleine Carena hat bisher noch nicht viel zum Thema Fehlbelichtung geliefert, was bei dem Alter des Sensors (und überhaupt, sämtlicher Elektronik) da drin schon erstaunlich ist. Ansonsten leider trotzdem ein eher langweiliges Bild.

Interessanter wird es dann mit der Kunst, die hier im Park rum steht und sich im Wind dreht, so denn welcher vorhanden ist. (1/250s, f/5,6, Zoom @~135mm.) Wie man sieht, die Lichtschwäche des Beroflex-Zooms ist schon ein gewisses Hindernis, wenn es um die Auswahl des Filmes geht: Eigentlich würde ich ja eher zu einem 200er oder gar 400er greifen, wenn ich dieses Objektiv benutzen will, denn wir kommen hier doch schon erschreckend nah an den verwackelungsgefährdeten Zeitenbereich. Andererseits müsste ich dann die anderen Objektive in meinem Minolta-Arsenal noch weiter abblenden, was irgendwie auch nicht Sinn der Sache ist. An einem sonnigen Tag wie heute ist das durchaus noch machbar, mit einem 100er herumzulaufen, aber dann darf sich da auch kein Wölkchen vor die Sonne schieben.


Zum Fotografieren von Gänsen ist es trotzdem ganz gut geeignet, besonders wenn sie mitten in der Sonne stehen und grasen. (1/250s, f/5,6, Zoom @~150mm.) Je weiter man zum Ende der mm-Skala kommt, desto mehr Blur bekommt man auch in den Hintergrund, wie man hier sehen kann. Selbst die für mich so typische Schiefe des Horizonts ist in diesem Bild gar nicht so schlimm. Verstärkt für den Schnappschuss-Charakter ein bisschen. Schärfe-mäßig kann man sich über dieses Objektiv wirklich nicht beschwere: Selbst weit offen (wenn man f/5,6 unbedingt weit nennen möchte) kann man Einzelheiten wie die Nummern auf den Fußringen perfekt erkennen, auch wenn ich den Fokus ein kleines bisschen zu weit auf den hinteren Teil der Gans gesetzt habe. Fällt aber erst im Vollbildmodus auf. Vielleicht nicht das beste Gänsefoto, das ich je gemacht habe, aber immerhin ganz gut für einen vermeintlichen Schnappschuss.

Kein Besuch der Rheinauen ohne ein Foto des Posttowers. (1/250s, f/11, 55mm.) Bei der gleißenden Reflexion der Glasfront konnte ich mal so richtig weit abblenden, sodass die Bäume und Gebüsche schon hart an der Grenze zum silhouettenhaften sind. Und ich hätte mal die Fusseln weg machen sollen, aber da war ich wohl zu faul, was? ;-) Auch hier wieder eher ein Postkarten-Schnappschuss, was jetzt grundsätzlich nichts Falsches sein muss, aber doch eher auf der langweiligen, hab-ich-schon-gesehen Seite von interessant liegt. ;-) Das Wichtigste, was man in diesem Foto sehen kann, ist die Tatsache, dass sogar der Foma manchmal ein paar Details erhält, obwohl man ihm ja gerne nachsagt, dass er in den dunklen Bereichen schnell absäuft. Das stimmt ja auch, aber manchmal macht es eben weniger aus.

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Schwarz-weiß und analog, Teil 118: Unsortierte Reste

Film: Fompan 400 #3, Kamera: Carena SX-300, Juli 2021

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Heute also die Resterampe: Fotos vom Anfang und Ende das Films, den ich mit der Carena verschossen habe, die thematisch zu nichts anderem passen.

Ganz am Anfang das Films haben wir da den Sperrmüll der Nachbarn, die gerade dabei waren, ihren Keller zu lichten, weil sie eigentlich längst umziehen wollten. Da stand auch dieses leicht beschädigte Kinderfahrzeug dabei, das ich nicht undokumentiert in die Verbrennung gehen lassen wollte. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/4) Wie man sehen kann, wenn man ganz vorsichtig vorgeht, kann man bereits vorne auf dem Film noch ein Foto mehr heraus kitzeln! ;-) Und nebenbei ist dies das einzige Foto, das ich mit dem Beroflex-Weitwinkel gemacht habe, in dem zumindest ansatzweise ein Flare zu sehen ist! Habe selten ein 28mm in den Händen gehalten, das so wenig davon produziert. Fast schon unheimlich! Ansonsten: Scharf, wie ich es mittlerweile von diesem Objektiv gewohnt bin, kaum Verzerrungen und Unschärfen an den Ecken. Note: Gut.


Womit wir dann auch direkt mal einen Sprung an das Ende des Films machen: Der Kater auf dem Sofa, völlig unterbelichtet, aber dafür mit interessanten Blendenmustern im Rollo. (Beroflex 28mm, ~4s, f/4.) Ich habe mittlerweile mal nachgeschaut und die Firma Foma gibt selber an[1], dass man bei Langzeitbelichtungen durchaus auch mal länger belichten sollte als gedacht - Stichwörter "Schwarzschild-Effekt" und "Reziprokität". Da ich hier mit etwa 4 Sekunden schon ziemlich weit im besagten Bereich bin, wären hier 8 Sekunden wahrscheinlich besser gewesen. ;-) Aber die kann die Kamera nicht.

Da der Film an dieser Stelle noch immer nicht zu Ende war, habe ich im Garten gewütet. Als erstes haben wir da diese Blume vor dem heruntergelassenen Rollo. (Beroflex 28mm, 1/500s, f/8.) Ich bin erstaunt, dass die so gut raus gekommen ist, denn schließlich habe ich hier echt nur noch versucht, den Film voll zu kriegen und mich nicht mehr groß um Belichtung und Schärfe gekümmert. Aber sieht echt gar nicht so schlecht aus.


Und noch immer kein Anschlagen am Ende! Also noch ein Blumenbild. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/2.8.) Da ich mit dem empfindlichen Film relativ wenig Gelegenheit hatte, das Bokeh bei Offenblende zu bewerten, habe ich einfach mal ins Licht hinein und ohne Rücksicht auf Verluste auf gedreht. Das Ergebnis ist gar nicht so schlecht: Das, was da durch die Zaunbretter hindurch filtert, sieht gar nicht mal so schlecht aus. Und trotzdem sind die Staubgefäße und der Stempel der lilienartigen Blüten richtig gut zu erkennen. Für einen Blumenschnappschuss gar nicht so schlecht, auch wenn das in s/w relativ wenig Sinn macht.

Im dann endlich letzten Bild habe ich es jedoch übertrieben. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/2.8.) Erstmal ist die Rose total überbelichtet, zugleich ist der Hintergrund so unruhig, dass mir leicht übel wird! ;-) Aber als Testbild ist das gar nicht mal so schlecht: Die Blendenkreise sind auch in den äußersten Ecken kaum verzerrt und es gibt überhaupt keinen, nicht mal einen Ansatz von Swirl, was ich bei so einem alten Objektiv schon einigermaßen erstaunlich finde, aber auch die relativ hohe Randschärfe (bei normalen Fotos, also nicht jetzt diesem hier) erklären würde. Hier scheint sich jemand beim Rechnen der Linsen tatsächlich richtig Mühe gegeben zu haben.

Fazit: Die Kamera ist gut! Sie hat einen mehr als guten Belichtungszeitenbereich im Angebot, die Mattscheibe ist hell und mit dem Schnittbildsucher durchaus benutzbar. Außerdem habe ich 40 Bilder auf einen 36er Fomapan 400 gekriegt, das ist ein neuer persönlicher Rekord! Ich hatte zwischenzeitlich schon Angst, dass der Film irgendwo gerissen wäre oder der Transportmechanismus nicht mehr funktionieren würde, weil er kein Ende nahm! Die Objektive schwanken zwischen "gefällt mir gut" (Beroflex Weitwinkel) und "naja, solange ich nichts anderes habe, muss das wohl ausreichen" (Exakta Normalzoom). Das Beroflex Telezoom hat mich besonders erstaunt, denn die Abbildungsleistung ist doch gar nicht so schlecht, auch wenn der Lichtwert hier dem praktischen Einsatz schon mal einige Grenzen setzt.

Am Ende des Tages würde ich sagen: Werde die Kamera definitiv noch mal verwenden, vielleicht sogar eine passende Nifty-Fifty-Festbrennweite dazu kaufen, und dann vielleicht auch mal mit einem etwas teureren Farbfilm experimentieren!

[1] Supertoll finde ich in dem Zusammenhang auch den in diesem PDF verbaute Chart bezüglich "Relative Spectral Sensitivity", der bis auf ein Sλ völlig ohne Beschriftung der X-Achse auskommt. Hrmpf. Ich mein, ich würde zumindest gerne wissen, ob das linear oder logarithmisch ist! Naja, immerhin weiß ich jetzt, warum rote Motive im Allgemeinen nach der Entwicklung etwas fade daher kommen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 117: Fahrradtour nach Bröl

Film: Fompan 400 #3, Kamera: Carena SX-300, Juli 2021

Navigation: 115, 116, 117, 118

Der Vorteil an der Carena ist, dass man sie selbst mit zwei zusätzlichen Zoom-Objektiven durchaus bequem in einer kleineren Tasche mit auf dem Rad durch die Gegend fahren kann. Dafür benutze ich im Allgemeinen ja die Olympus, weil die so leicht und klein ist, dass sie praktisch gar nicht auffällt. Aber die Carena macht einen etwas stabileren Eindruck, zumindest was das Gehäuse angeht. Was die Bildqualität angeht, da sind die beiden im Weitwinkel-Bereich ungefähr gleich gut: Für die OM-10 habe ich ja auch nur ein Dritthersteller-Objektiv, in diesem Fall der Marke Makinon. Vom allgemeinen Verhalten her scheint das Beroflex mit dem MD-Anschluss ähnlich zu sein. Wobei ich den Eindruck habe, dass die Olympus grundsätzlich einen Tacken schärfer ist. Aus Gewichtsgründen habe ich jedenfalls das lange Tele-Zomm daheim gelassen, das bedeutet, dass ich hauptsächlich das Exakta Normal-Zoom benutzt habe - was auch den Vorteil hat, dass ich das ein bisschen besser bewerten kann, als ich das bisher gemacht habe.

Jedenfalls. Mit dem Rad habe ich mich an diesem schönen Juli-Tag durch das Bröltal bewegt. Um dort hin zu kommen, muss ich aber erst mal an der Warther Kirche vorbei, die im strahlenden Sonnenschein lag. (Exakta 35-70mm bei 35mm, 1/1000s, f/8.) Ein bisschen viel Wiese mit drauf, aber dafür flattert die Regenbogenfahne schön im Wind und man kann sogar noch die Beschriftung darauf erkennen. Dass das Objektiv merklich schärfer wird, wenn man es um ein oder zwei Blenden abblendet, hatte ich ja schon im letzten Eintrag gemerkt; bei kräftigem Sonnenschein wie hier ist auch der Kontrast hervorragend. Im letzten Eintrag hatte ich es ein "Schönwetterobjektiv" genannt, weil es erst bei kräftiger Sommersonne seine Stärken entfalten kann - ein Eindruck, der hier nochmals verstärkt wird.


Und je weiter man abblendet, desto besser wird der Eindruck: Der Jesus über der Eingangstür ist bereits dreieinhalb Blendenstufen herunter gedreht und so richtig knackig scharf. (Exakta 35-70mm bei 70mm,1/1000s, ca f/16.) Während bei normalen Objektiven bei solchen Blenden die Schärfe wieder nachlässt (weil Licht auch eine Welle ist), dreht dieses scheinbar erst richtig auf: Es ist sogar noch die Struktur der Steine erkennbar, die sich bereits im Bereich des Auflösungsvermögens von Film und Scanner bewegt. Das geht natürlich heftig zu Lasten der Unschärfe, die ich ja so liebe und die mir manchmal etwas fehlt - in diesem Bild allerdings braucht man sie nicht unbedingt, wie das ja meist bei Architektur der Fall ist. Das Objektiv ist also durchaus brauchbar, wenn auch eher für besondere Anwendungsgebiete und unter den passenden Voraussetzungen.

So zum Beispiel kommt auch der besprühte Bus, der hier für die Jugendarbeit herum steht, recht gut raus, obwohl ich in diesem Fall noch mal zu einer kleinen Blende tendiert habe. (Exakta 35-70mm bei 50mm,1/500s, ca f/4.) Trotz Offenblende ist es befriedigend scharf geworden, aber mein Versuch, ein bisschen Hintergrundunschärfe zu provozieren, ist dann doch nicht so wirklich gelungen. Dafür wirkt das Bild zu den Ecken hin aber etwas verwaschener als in der Mitte. Trotzdem würde ich dem Ganzen ein "Test bestanden" geben, denn das relativ helle Licht hebt die Konturen und Schatten schön heraus, auch wenn es insgesamt halt nicht so scharf wirkt wie die anderen Bilder vorher, bei denen ich die Blende viel weiter zu gedreht hatte.

Dann aber ging es weiter ins Bröltal, wo ich zuerst einmal die Blüten der Maispflanzen gegen den mit leichten Wölkchen durchzogenen Himmel fotografiert habe. (Exakta 35-70mm bei 70mm,1/1000s, ca f/11.) Auf diese relativ nahe Entfernung schleicht sich tatsächlich etwas Unschärfe ins Bild: Die der Kamera am nächsten hängenden Blätter und Blüten sind tatsächlich etwas verwaschen und auch die Wolken sind nicht mehr 100%ig scharf. Leider stimmt der Fokus hier nicht ganz genau, die größte Schärfe hat leider die zweite Reihe Blüten abbekommen. Das lag hauptsächlich daran, dass der Wind durchs Feld strich und für viel Bewegung gesorgt hat. Ich bin dann mit dem manuellen Objektiv und dem Schnittbildsucher doch nicht schnell genug, das auszugleichen. Die Unschärfe in diesem Bild ist also hauptsächlich dem Fotografen geschuldet. Mea culpa! ;-)


Weiter ging es an den Feldern vorbei bis in den Wald, wo ich mich ausgiebig mit einer Pause auf der Bank beschäftigt habe, bevor ich ein Bild vom Hufeisenverbot gemacht habe - ein Motiv, das treuen Lesern bekannt vorkommen sollte, wie auch schon der Mais davor. (Exakta 35-70mm bei 50mm,1/125s, ca f/4.) Hier im schattigen Wald habe ich dann noch mal die Blende ganz auf gedreht und tatsächlich ist die Hintergrundunschärfe auf diese Entfernung tatsächlich ganz annehmbar - allerdings wieder auf Kosten der Schärfe im Vordergrund. Der Nagel zum Beispiel könnte ein bisschen weniger weich sein. Insgesamt ist das alles aber, wie ich bereits beim letzten Mal geschrieben hatte, Nörgeln auf hohem Niveau, denn diese Objektive sind einfach nicht dafür gemacht gewesen, dass man die resultierenden Bilder Pixel für Pixel analysiert. Für einen schönen Abzug in Normalgröße oder auch ein kleines Poster würde es doch durchaus noch reichen. Die Ansprüche waren in den 1980ern auch einfach nicht so hoch wie heutzutage mit der um sich greifenden digitalen Sterilität, bei der alles gleich gephotoshoppt aussieht. (Hier Rant des alten Mannes, der sich über die Jugend von heute beschwert, einfügen! ;-))

Vom Wald aus bin ich dann nach Bröl rein gefahren und habe noch schnell den metallverkleideten Kirchturm in der Dorfmitte mitgenommen, weil er so toll von der Sonne angestrahlt wurde. (Exakta 35-70mm bei 35mm,1/1000s, ca f/11.) Schönes Motiv, das kontrastreich und scharf heraus kommt, und bei dem eigentlich nur das Hausdach links unten ein wenig stört. Zur Technik muss ich nicht viel dazu sagen: Um zwei Stufen abgeblendet, schon sieht das Resultat hervorragend aus. Schönwetter-Objektiv! ;-)


Die letzten beiden Bilder habe ich dann doch noch mal mit dem Weitwinkel verknipst: Die Kapelle am Hang, an der ich auf dem Heimweg immer vorbei komme. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/2,8.) Wieder bin ich erstaunt: Dieses Objektiv hat bereits bei Offenblende eine vergleichbare Schärfe wie das Exakta um eine Stufe angeblendet (was natürlich bedeutet, dass es nur etwa ein Viertel bis Achtel so viel Licht rein lässt, je nach Zoom-Faktor). Wie man merkt, ich bin einigermaßen begeistert von diesem Objektiv. (Ich habe übrigens mal geschaut, der eBay-Preis liegt mit 30-60 Euro ungefähr auf dem Niveau des Makinon, das ich oben ja schon erwähnt hatte und somit auch nicht viel teurer als beim Travenar, das ich für M42 habe. Ich glaube, ich muss bei Gelegenheit einen Farbfilm durch die Kamera jagen und schauen, wie sich dieses Objektiv in bunt so macht.

In der Kapelle war es dann leider schon etwas sehr dunkel, da hätte ich gut noch eine Blendenstufe mehr gebraucht. (Beroflex 28mm, 1/30s, f/2,8.) Auch habe ich es noch so ganz geschafft, hier genau zu fokussieren: Die Ikone an der Wand ist von der Schärfe her gerade so OK, aber die Orchideen und das Engelchen auf dem Altar sind schon leicht raus aus der Fokusebene. Da hätte ich also gut etwas weiter nach vorne zielen müssen. Aber egal, die Wirkung des Bildes ist insgesamt trotzdem OK. Zu neuen Erknenntnissen über die Technik des Objektivs trägt das Bild ansonsten nichts bei.

Nächstes Mal: Ein paar Fotos von diesem Film, die nicht unbedingt einer Kategorie zuzuordnen waren und dementsprechend einen eigenen Eintrag bekommen haben.

Schwarz-weiß und analog, Teil 116: Lülsdorfer Rhein

Film: Fompan 400 #3, Kamera: Carena SX-300, Juli 2021

Navigation: 115, 116, 117, 118

Was mache ich, wenn ich - wie Ende letzten Julis - nach Lülsdorf fahre, um das Viehzeug von meinem Bruder zu füttern, weil der im Urlaub ist? Genau, nachher noch eine Stunde am Rhein entlang spazieren. Das macht Spaß und ist gesund. OK, letzteres nur bei geringem Schiffsverkehr und wenn die Raffinerie gegenüber nicht wieder Gas abfackelt. Aber spazieren kann man hier ganz toll und man hat immer ein bisschen Wasser in Sichtweite. Ist jetzt nicht das Meer, aber immerhin.

Wie immer nehme ich die Kamera mit, die ich gerade mit einem Film geladen habe, so auch dieses Mal die Carena. Die Fotos aus Rott waren ja schon eine gute Einstimmung auf die Leistung dieser Kamera und der dazugehörigen Objektive. Heute als der Rhein.

Fangen wir also mit einem sehr schief geratenen Foto eines Sitzkissens auf der Bank direkt an der Uferpromenade an. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/4.) Hauptsächlich als Unschärfe-Verlaufs-Test gedacht, sieht man hier recht gut, wo nahe am Minimalfokus der Schärfebereich endet und das Bokeh anfängt. Wie bereits im letzten Artikel mehrfach bemerkt: Verzerrungen und Schatten in den Ecken sind für die Klasse durchaus gut, deswegen werde ich im Folgenden auch nicht weiter drauf eingehen, außer es passiert was Unerwartetes. Tut es aber nicht, wenn ich mich recht erinnere. ;-)


Dem leicht geschwungene Kilometerzähler macht es übrigens kaum etwas aus, wenn man ihn schief fotografiert, da er selber irgendwie überhaupt nicht gerade ist. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/11.) Bei nur leicht bedecktem Himmel hart an der Mittagssonne vorbei zu fotografieren, das ist schon ziemlich mutig. Trotzdem sehe ich keine Flares oder Ghosts. Überhaupt habe ich bei diesem 28mm noch gar keine solchen "Fehler" gesehen, obwohl ich bereits letztes Mal in die tiefstehende Abendsonne fotografiert habe. Schon erstaunlich, in der Beziehung ist es tatsächlich besser als das Sigma, das ich für meine Nikon angeschafft habe; das flaret ja bei bestimmten Winkeln ganz furchtbar. Von dem Tarvenar mal ganz zu schweigen. Ansonsten: Sehr schön gelungenes Foto, bei dem sich die kleine Blendenöffnung gelohnt hat.

Das Hochwasser-Schild ist ebenfalls recht gut gelungen, wenn auch nicht ganz so spektakulär, nachdem es doch einigermaßen schattig wurde. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/4.) Trotzdem ist es ein ganz nettes Foto geworden, das dem Objektiv allerdings keine weiteren Informationen entlocken kann. Deshalb halten wir uns hier auch gar nicht länger auf.

Hier am Rhein war es aber endlich mal hell genug, dass ich das Tele-Zoom auch mal bei weiter geschlossener Blende testen konnte, indem ich die Industrie auf der anderen Flussseite mal ganz nah ran geholt habe. (Beroflex 80-200mm bei ca 135mm, 1/1000s, f/11.) Und was soll ich sagen: Zwei Klicks abgeblendet und *zack* ist das Bild um Klassen schärfer, als ich es im vorherigen Eintrag bei sämtlichen Bildern hin bekommen habe. Dieses Teil liebt das Licht! So weit abgeblendet ist es fast schärfer als die Festbrennweite, diese dann allerdings offen. ;-) Die Rohre und Schlote und Reaktoren auf der anderen Seite sind jedenfalls knackig scharf, man kann sogar einzelne Äste des Treibguts ausmachen und wir stoßen in den Bereich der Filmauflösung vor, die naturgemäß bei einem 400er schlechter ist als bei dem 100er, den ich normalerweise verwende. So gefällt mir die Performance jedenfalls schon sehr viel besser als mit Offenblende. Problem: Wann hat man mal genug Licht, um ein 200mm Tele bei f/11 zu schießen?!


Dieser Eindruck von sehr viel besserer Schärfe setzt sich auch bei der Melvin, die zufällig gerade vorbei schipperte, fort. (Beroflex 80-200mm bei ca 135mm, 1/1000s, f/11.) Wenn das Bild jetzt auch noch weniger schief wäre, wäre es richtig gut gelungen. Bei dieser kleinen Blende erinnert mich das ein bisschen an den Look alter Fotos aus den '60ern, als man als Amateur häufig nur Blenden im Bereich von f/8 und darüber zur Verfügung hatte. (Der helle Steifen links kommt übrigens davon, dass sich der Filmstreifen leicht durchgebogen hat. Bräuchte wirklich mal einen anständigen Scanner.)

Kommen wir zu einem künstlerisch wertvollerem Bild: Treibgut. (Beroflex 28mm, 1/1000s, f/5,6.) Eignet sich immer hervorragend. Sehr schönes Bild, leicht schief, aber da könnte man durchaus noch dran korrigieren, wenn man einen Abzug in der Dunkelkammer machen würde. Gefällt mir von der Komposition jedenfalls sehr gut. Und es enthält sehr viel Kontrast, was mir ja auch entgegen kommt, und Unschärfe ohne Ende. Mein Ding.


Ebenfalls am Rheinufer begegnen einem unweigerlich Gänse. (Beroflex 80-200mm bei ca 135mm, 1/250s, f/11.) Leider heben sich die bräunlichen Nilgänse gegen die Grasbüschel im Hintergrund nicht richtig ab. Außerdem wäre zudem f/8 hier die besser Wahl belichtungsmäßig gewesen, glaube ich: Es könnte im Vordergrund einfach etwas heller sein. Ansonsten gefällt mir die Komposition mit Gänsen vorne und Kirche direkt am Rhein dahinter ganz gut. Schade, dass die Gänse nicht richtig heraus kommen.

Beim Schaukelauto habe ich dann noch mal wieder mit dem Weitwinkel gespielt. (Beroflex 28mm, ca 1/500s, f/5,6.) Auch wieder ein gelungenes Bild. Allerdings bietet es keine neuen, technischen Erkenntnisse, deswegen auch gleich weiter zum nächsten.


In die andere Richtung stand diese Bank, an der ich dann noch mal das Normal-Zoom im Weitwinkelbereich verwendet habe. (Exakta 35-70mm bei 35mm, 1/1000s, f/8.) Ja, schärfer wird es, wenn man es stärker abblendet, aber so richtig knallen tut es nicht, sorry. Mag hier auch am Licht liegen, das Wetter war ja eher durchwachsen, wie man sieht. Und ich hätte auch mehr in die Knie gehen sollen.

Bei der Türe macht es schon einen sehr viel besseren Eindruck, da hier einfach viel mehr Kontrast zur Verfügung stand. (Exakta 35-70mm bei 35mm, 1/1000s, f/5,6.) Zwar habe ich hier eine Stufe weniger abgeblendet als bei der Bank vorhin, aber das scheint schon zu reichen, um die Schärfe deutlich anzuheben im Vergleich zu den Offenblendenbildern im letzten Eintrag. Ein erstaunlich gutes Bild, mit dem ich so weniger gerechnet hatte. Offenbar muss man diesem Objektiv die passenden Motive suchen und auf viel Licht hoffen. Große, einheitliche Flächen scheinen auch zu helfen.


Überhaupt scheint Architektur gut zu gehen mit diesem Objektiv: Der Kirchturm von hinten sieht ziemlich brauchbar aus. (Exakta 35-70mm bei 35mm, 1/250s, f/8) Oder liegt es daran, dass ich hier wieder bei minimaler Brennweite gearbeitet habe? Normalerweise habe ich immer den Eindruck, dass diese billigeren Objektive eher im mittleren Bereich brauchbar sind, wenn die Fehler in den Ecken schon weg geschnitten werden, das Öffnungsverhältnis aber noch nicht so schlimm ist, dass man vielleicht noch eine Blende oder zwei abblenden kann. Verzerrungen sehe ich hier eigentlich keine und die Schärfe in den Ecken ist eigentlich auch OK: Von der Kugel auf dem Turm bis hinunter zu den Backsteinen in den Ecken ist es eigentlich überall annehmbar scharf.

Wo es jedoch etwas unruhig wird, ist hier bei diesem Fußball-Übungstor mit der graffitibesprühten Wand dahinter. (Exakta 35-70mm bei 50mm, 1/1000s, ca f/6,3.) Ich kann gar nicht sagen, woran es im Detail liegt, aber es macht mich nervös. Wahrscheinlich ist es genau das: Die vielen Details! Zur Technik: Einen Klick abgeblendet und schon ist das Bild viel schärfer als ich es erwartet hätte. Vielleicht ist es also doch gar nicht so schlecht, wie ich es im ersten Artikel befürchtet hatte. Hier, im mittleren Bereich, bei dieser Belichtungssituation und dieser Blende scheint es durchaus benutzbar zu sein. Nur, wann hat man mal so viel Licht? Im Wald oder zwischen Gebäuden jedenfalls nicht. Also ein echtes Schönwetterobjektiv. ;-)

Nächstes Mal: Mit dem Fahrrad nach Bröl.