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Schwarz-weiß und analog, Teil 73: Verkratztes Seelscheid

Film: Fomapan 100 #15, Kamera: Revue 4, Dezember 2020

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Da ich heute mal wieder in Seelscheid war, aber das Wetter eher so besch***en war, dass ich keine Fotos gemacht habe, ist es denke ich ganz passend, einen s/w-Artikel raus zu hauen, der thematisch passt: Bilder vom Seelscheider Friedhof. Weil, das Wetter war echt unterirdisch! Get it? Get it? :-D ;-) (Je erschöpfter der Autor, desto sinnfreier die Witze.)

Wie auch immer! Alle Bilder sind mit der Revue 4 und dem dazugehörigen Industar 61 entstanden. Und auch ganz am Ende des Filmes sind noch immer ein paar Kratzer auf den Negativen, die entstanden sind, als ich den verhakten Film aus der verkanteten Kamera piddeln musste. Sie sind aber eher dezent, im Vergleich zu dem, was im letzten Eintrag abging.

Zuerst haben wir hier einen leicht unscharfen Bagger. (1/125s, f/4.) Es musste schnell gehen, die waren gerade dabei, den weg zu fahren. Und mit der Messsucherkamera schnell den richtigen Fokus zu finden, das ist schon nicht ganz so einfach. Echt nicht für Schnappschüsse gebaut. Naja, stimmt so halb: Als die Kamera neu war und das Objektiv sich noch nicht ganz so schwergängig drehen ließ, weil sämtliche Schmierung in den letzten 50 Jahren ausgetrocknet ist, da hätte man vielleicht auch Schnellschüsse machen können. Außerdem war das Sucherbild bestimt auch mal besser. Aber man nimmt, was man kriegt! ;-) Und wir kriegen: Ein eigentlich fast schon annehmbares Foto. Viel unschärfer als sonst ist es jetzt auch wieder nicht, das Objektiv ist ja eh nicht mehr so dolle. Ich wiederhole mich. ;-)


Gut, der Wasserhahn ist schon schärfer. (1/250s, f/2,8.) Hierbei handelt es sich hauptsächlich um einen Bokeh-Test des Industar. Leider ist aber im Hintergrund alles ziemlich einheitlich grau geworden, da waren wohl nicht genügend Lücken zwischen den Gebüschen, als dass ich ein paar Blendenabbilder raus bekommen hätte. Man kann aber erahnen, dass das Objektiv bei Offenblende zumindest leichte Verzerrungen in den Ecken produzieren würde. Zudem wollte ich testen, wie stark das Sucherbild vom tatsächlichen Foto abweicht, wenn man so nah an ein Objekt ran geht. Die Antwort ist: Etwas. Aber wenn man das weiß, kann man es korrigieren. Ansonsten ein ganz nettes Bild, nur eben der Hintergrund ist etwas langweilig.

Das vorletzte Bild auf dem Film stammt von der Kirche, die ich dieses Mal quer durch die Bäume fotografiert habe. (1/500s, f/2,8.) Der Vordergrund hat praktisch null Unschärfe, sodass dieser Test nicht das gewünschte Ergebnis ergeben hat. Dabei war der vorderste Baum vielleicht gerade mal 15 Meter weit weg. Dementsprechend ist auch nichts Interessantes in dem Bild zu sehen: Technisch so lala, vom Motiv her langweilig bis uninteressant. Aber halt auch nicht das Schlimmste, was ich je hier ausgestellt habe.


Zu guter Letzt noch das Hunde-Verboten-Schild. (1/250s, f/4.) Hier habe ich die Sucherabweichung etwas überkorrigiert, wie man daran sieht, dass das Schild nicht in der Mitte ist, wo es eigentlich hin gehört hätte. Da weiß man echt nicht, was man am Ende kriegt, wenn man so eine Kamera auf so kurze Distanz benutzt. Bei f/4 ist der Hintergrund noch immer sher unscharf, aber die einzelnen Äste sehen schon etwas unruhig aus. Ansonsten ist es wie immer sehr schief. Passiert mir ja immer! ;-)

Und das wars auch schon. Nur vier Stück heute, das ist auch mal eine Abwechslung, wenn ich doch sonst immer 20 und mehr hier in einen Artikel quetsche!

Beim nächsten Mal: Foma 100 Film #16 stammt von Ende Dezember 2020 und wurde mit der Olympus belichtet. Das war zu der Zeit, als meine Nikon gerade in Reparatur war und ich nebenbei getestet habe, ob an der OM 10 jetzt der Fokus wieder stimmt, weshalb in meinem Spreadsheet nicht nur die Belichtung sondern auch die Entfernung, die ich am Objektiv eingestellt hatte, mit drin steht. Ich bin mir da noch nicht ganz sicher, wie ich den Film aufteile, denn ich habe sehr viele Fotos aus Hennef, die aber zeitlich nicht zusammen hängen, und nur ganz wenige von wo anders. Naja, mal sehen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 71: Verkratztes Lanzenbach

Film: Fomapan 100 #15, Kamera: Revue 4, Dezember 2020

Navigation: 71, 72, 73

Heute mal den ersten Eintrag (von drei), die ich aus dem verkratzten s/w-Film heraus bekommen habe. Die Kratzer stammen davon, dass sich der Film in der Revue 4 verhakt hatte und ich ihn manuell heraus piddeln musste; dabei ist er wahrscheinlich etwas fest an einer der Kanten vorbei geschrammt. Aber dafür habe ich offensichtlich erfolgreich die Lichtlecks im Vorhang abgedichtet, denn die sind weg und der Film ist ziemlich genau richtig belichtet. Alle Bilder sind mit dem Industar-61-Objektiv gemacht, ich habe ja kein anderes für die Rangefinder-Kamera.

Wie immer, wenn ich das Haus verlasse und an der Weide vorbei komme, wird das erste Bild, von dem ich nicht genau weiß, ob es überhaupt schon komplett auf dem brauchbaren Bereich des Films liegt, an das schmuddelige weiße Pferd verschwendet, das da immer steht. (1/250s, f/4) Es stand wohl relativ weit weg, wie man sieht, aber vor dem Baum ist es trotzdem ein ganz nettes Foto geworden.

Auf dem zweiten Bild haben wir das Fachwerk unten am Ende der Höhenstraße. (1/500s, f/4.) Wenn man etwas unterbelichtet und starke Kontraste im Bild hat, macht das Industar tatsächlich ganz schön scharfe Fotos. Muss mir vielleicht doch mal eine unverkratzte Version davon zulegen, so teuer sind die ja nicht. Der große, böse Kratzer zieht sich jetzt leider über einige Bilder, allerdings sind immer wieder welche dazwischen, auf denen er zum Glück nicht drauf ist.

So auch bei den Knospen am Magnolienbaum, die ich im Gegenlicht fotografiert habe - die sind dafür etwas unscharf; mit dem Entfernungsmesser solche Kleinigkeiten genau auszumessen, ist gar nicht so leicht. (1/500s, f/4.) Bei f/4 ist das Bokeh auch etwas unruhig und ansich ist das Bild glaube ich etwas zu dunkel belichtet. OK, so gibt es etwas mehr Herbststimmung her, aber es ist auch schwer, überhaupt was zu erkennen, weil praktisch keine Strukturen in den Knospen übrig geblieben sind.


Das Ziegenbild ist besser belichtet, allerdings war da der Zaunpfahl halb im Bild. (125s, f/2.8.) Kommt davon, wenn man nur durch den Sucher guckt und vergisst, dass das keine Spiegelreflex ist und das, was die Linse sieht, nicht unbedingtdas Gleiche sein muss! ;-) Die Ziegen sind dafür schön scharf geworden. Ansonsten hatten wir Fotos dieser Art schon genug, also nichts besonderes.

Deshalb hab ich gleich noch eins gemacht, dieses Mal aber ohne Zaunpfahl! ;-) (1/250s, f/4.) Der blöde Zaun stört etwas. Und ich hätte weiter runter in die Knie gehen müssen. Aber ansonsten ganz nett, mit der gleichen Einschränkung - hatten wir schon oft genug - wie oben. Aber bei ähnlichen Motiven kann ich auch immer ziemlich gut nachvollziehen, was die Quirks und Features (:D) der einzelnen Kameras und Objektive sind.

Das Geschenk am Weihnachtsbaum zum Beispiel sieht selber gar nicht so spannend aus, aber das Bokeh ist das eigentlich Interessante. (1/250s, f/2,8.) Bei Offenblende wird das im Hintergrund schon extrem weich, was bei dem kleinen, kompakten Objektiv schon einigermaßen erstaunlich ist. Das Paket selber habe ich allerdings leider auch nicht ganz scharf; wie man an den Tannennadeln ganz links oben sehen kann, lag mein Fokus ein paar Zentimeter hinter dem Paket. Die sind auch schön scharf geworden; hier unten im Tal war wenig Licht, das sich in den Kratzern hätte brechen können und so den Kontrast hätte kaputt machen können.

Die Hagebutten sehen auch einigermaßen scharf aus und der Halo-Effekt der Kratzer macht sich nur ganz leicht zu bemerken. (1/250s, f/2,8.) Die etwas hellere Belichtung ist auch ganz gut und die einzelnen Fachwerkstreben werden relativ weich wiedergegeben. Die Dachziegel sind vielleicht etwas unruhig, aber ansonsten technisch ganz gut geworden. OK, das Motiv selber ist halt etwas langweilig. Aber ich mag ja Gemüse-Fotos! ;-)


Die Belichtung ist auch bei den drei Schafen unten auf der Weide ganz gut geworden und über das Motiv kann man jetzt auch weniger streiten als zuvor. (1/125s, f/4.) Perspektivisch ist es allerdings etwas weniger gut gelungen, was aber daran liegt, dass der Weg halt so weit oben liegt und ich nicht näher oder anders an die Tiere ran gekommen wäre. Bei f/4 ist praktisch alles im Fokus, bis auf das bisschen Zaun unten links. Der weiße Popo des einen Viechs überstrahlt zudem leider etwas. Aber ich glaube, ich bin mal wieder zu selbstkritisch.

Das nächste Bild ist ein gutes Beispiel dafür, warum eine solch alte Kamera eher nicht für schnelle Schnappschüsse geeignet ist: Entweder hat man das Motiv unscharf im Bild, oder man stellt alles genau richtig ein, aber dann ist es weg. ;-) So auch bei diesem Schaf, das ganz nah an den Zaun ran kam. (1/60s, f/4.) Positiv: Zaun und Brennnessel sind total scharf. Und das war ja auch ganz genau das, worauf ich gezielt hatte! Wen interessiert schon das blöde Schaf?! :-D ;-) Haken wir mal unter "dumm gelaufen" ab, oder?

Der Baum im Gegenlicht ist hingegen sehr schön gelungen und die Weichheit, die die Kratzer auf der Frontlinse ins Bild bringen, arbeiten hier tatsächlich mal für mich: Eine sehr schöne, melancholische Herbststimmung. (1/500s, f/5,6.) Gefällt mir sehr gut. Fast, als wäre es etwas nebelig gewesen, was es aber nicht war. Erinnert mich ein bisschen an alte s/w-Horrorfilme, so "Hund von Baskerville" oder sowas...

Und dann gibt es noch mal ein Trecker-Foto. (1/60s, f/5,6.) Schade, dass der da tatsächlich mal weg gefahren worden ist, der war echt eines meiner beliebtesten Motive, das ich tatsächlich mit jeder Kamera-Objektiv-Kombo als Referenzbild benutzen konnte. Hier habe ich mal eine mittlere Blendenstufe testen wollen und das Ergebnis ist wirklich ganz gut geworden. Alles sehr schön scharf, praktisch alles ist im Fokus, und das Überstrahlen hält sich einigermaßen in Grenzen; nur kompositionstechnisch hätte ich etwas weiter nach oben zielen müssen. Alles in allem aber ein gelungenes Bild.



Irgendwo unterwegs habe ich dann dieses Bild vom Ölberg unter einer dicken Wolkendecke gemacht. (1/500s, f/5,6.) Ich weiß bloß nicht mehr, wo das war. Offenbar bin ich an dem Tag ja das Rosental hoch, dann am Trecker rechts abgebogen und von dort nach Söven gegangen, aber wo hat man denn da unterwegs einen solchen Blick auf den Ölberg? Muss ich beim nächsten Mal, wenn ich die Strecke gehe, mal drauf achten. Sehr dramatisch, jedenfalls, das Bild, wie das Licht durch die Wolken strahlt und der hell erleuchtete Himmel über dem Berg in der Ferne. Schickes Bild.

Wie man sieht, habe ich dann versucht, durch den Zaun hindurch die Herdenschutzhunde zu fotografieren. (1/500s, f/2,8.) Leider ist selbst bei Offenblende der Zaun im Vordergrund zu deutlich zu sehen. Da ist die eine-ein-Drittel-Blende, die ich an meinem Nikkor habe, sehr hilfreich, da zerfließt der Zaun so, dass er nicht mehr stört. Für einen schnellen Schnappschuss mit dieser doch einigermaßen schwer zu bedienenden Entfernungsmesserkamera trotzdem ganz gut gelungen. Etwas länger belichtet hätte es aber schon sein können.

Genauso das Pferd. (1/60s, f/4.) Das ist schon relativ lang belichtet, aber. Gut, auf der Digitalkamera hätte ich wieder gar keine Strukturen im Hellen oder im Dunklen, da ist Film noch immer besser. Also, zumindest bei meiner doch einigermaßen günstigen D610 und weil ich ja nie RAW fotografiere. Aber bevor ich mich zu sehr von der Technik ablenken lasse: Schönes Pferde-Foto.

Bei dem Weg muss ich wohl vergessen haben, den Fokus auf unendlich zu drehen, oder überhaupt was an der Kamera einzustellen. (1/125s, Blende irgendwo mittig zwischen f/2,8 und f/4.) Wobei: Da die Belichtung praktisch 100%ig korrekt ist, war das mit der Blende vielleicht sogar so gemeint. Kann mich nicht erinnern. Darüber habe ich dann aber wohl vergessen, auf Unendlich zu stellen, denn alles ist sehr weich und leicht unscharf. Bedienungsfehler. Aber trotzdem ein ganz hübsches Bild, finde ich; die Unschärfe hilft hier sogar, die Herbststimmung rüber zu bringen. Und der Kratzer sorgt zusätzlich für einen Vintage-Look! ;-)


Die Bank im Wald ist hingegen glaube ich einer der besten Shots auf diesem Film: Knackig scharf, guter Winkel, perfekt belichtet. (1/250s, f/2,8.) Der Kratzer nervt allerdings, aber da kann das Foto selber ja nichts dafür. Sehr, sehr schönes Foto.

Die Schatten im nächsten Bild waren mein eigentliches Ziel. (1/250s, f/8.) Da ich hier praktisch direkt in die Sonne gezielt habe, habe ich mehr oder weniger Sunny 16 angewendet, und dafür ist es recht gut gelungen. Nicht so schön wie das vorhergehende, aber gut genug!

Kommen wir zum Bullen auf der Weide, der schön in der Sonne gestanden hat. (1/500s, f/4.) Hier merkt man mal wieder, dass der Fomapan 100 in den dunklen Stellen durchaus gerne ein bisschen überbelichtet werden will, damit man Struktur - in diesem Fall - ins Gras bekommt. Auch ein sehr gutes Bild, außer, dass ich mir wünschen würde, der blöde Bulle würde andersherum stehen, sodass er ins Bild hinein blickt, statt heraus. Aber ich hatte nicht den ausreichenden Mut, auf die Weide zu gehen und ihn umzudrehen! :-D

Überhaupt sind die Bilder hier oben im Licht sehr gut geworden; die tiefstehende Sonne und das Pferd, das direkt in deren Richtung blickt... sieht gut aus. (1/500s, f/4.) Auch hier etwas überbelichtet, und die Strukturen am Boden kommen direkt viel besser raus. Dass da sehr viel Flare im Bild abgeht, liegt sicherlich auch wieder an den Kratzern, war in diesem Fall aber tatsächlich sogar gewollt: Wenn man es nicht verhindern kann, benutze es halt einfach zu deinem Vorteil! ;-)



Das nächste Bild ist schließlich auch tatsächlich so dramatisch geworden, wie ich es mir gewünscht hatte. (1/500s, f/4.) Auch hier wieder etwas überbelichtet. Leider so viele Kratzer im Bild, dass man kaum was vom dramatischen Himmel hat. Aber trotzdem gefällt es mir sehr gut. Besonders diese krasse Schärfe des Gatters vor dem unscharfen Pferd. Immer mit dem Licht, bei diesem Objektiv! ;-)

Zu guter Letzt noch ein Bild, direkt in die Sonne. (1/500s, f/11.) Einfach nur als Experiment. Sieht ganz witzig aus, wie die Äste so langsam aus dem grellen Feuerball namens Sonne auftauchen. Auf jeden Fall interessant, wenn vielleicht auch nicht unbedingt "schön". ;-)

Nächstes Mal: Verkratzets Bonn. Auch wenn ich kaum glauben kann, dass noch zwei andere Themen auf diesem Film drauf waren, nachdem ich bei diesem Spaziergang schon 20 Bilder verballert hatte...

Schwarz-weiß und analog, Teil 64: Nochmal rund um Lanzenbach

Film: Fomapan 100 #12, Kamera: Revue 4 (Undichter Verschlussvorhang), Objektiv: Industar 61, November 2020

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Schlechtes Wetter. Böses schlechtes Wetter. Also heute noch ein letztes Mal der Film mit dem Lichtleck aus der Revue 4. Obwohl die Bilder alle etwas wich geworden sind, weil die vorderste Linse des Industar-61 so verkratzt ist, sind die Bilder insgesamt eigentlich ganz gut geworden. Gibt dem ganzen halt etwas Charakter. (Oder, wie ein Freund es ausdrückte, "Temperament"! ;-))

Nachdem ich das letzte Mal den Hausberg hoch gelaufen bin und aus der Umgebung von Söven Fotos vorgestellt habe, bin ich dieses Mal auf der anderen Seite des Hanfbachs Richtung Stadt gegangen und habe dort als erstes mal das Wandgemälde mit den Pferden fotografiert. (1/500s, f/4.) Es erschien mir logisch, mit einer Kamera, die in der ehemaligen Sowjetunion gebaut wurde, eine Aufnahme auf einen tschechischen schwarz-weiß-Film zu machen, die etwas zeigt, was durchaus ein Propaganda-Bild von damals sein könnte! ;-) Bis auf dass es mal wieder extrem schief ist und unten den fetten Lichtleck-Flatsch drin hat, ist es ganz gut geworden, oder?

Auch die Bank am Wegesrand weiter Richtung Norden ist richtig schön geworden. (1/125s, f/2,8.) Ohne Streulicht und in einer der schattigeren Ecken des Waldes habe ich gleich zwei Vorteile mitnehmen können: Kein Lichtleck-Fleck zu sehen und die hellen Bereiche im Bild bluten nicht in die dunkleren hinein aus. Also, zumindest nicht so stark. Hier kann man tatsächlich mal sehen, warum das Industar eigentlich gar keinen so schlechten Ruf hat: Es ist scharf, wenn man es mit dem Entfernungsmesser richtig eingestellt bekommt, sogar bei Offenblende, und trotzdem hat man ein recht angenehmes, sehr ruhig wirkendes Bokeh im Hintergrund. Tatsächlich ein sehr gut gelungenes Bild. Der Fukus könnte etwas weiter vorne am Anfang der Bank liegen, aber das bin ich halt selber Schuld.



Die Platterbsen-Blüten hingegen standen wieder in der vollen Sonne und waren sehr sehr nah. (1/125s, f/8.) Im unteren, eher schattigen Bereich sieht man gut die mögliche Schärfe, die dieses Objektiv bietet, aber je weiter man nach oben kommt, desto weicher und "verkratzter" wird das Bild leider. Trotz der weit abgeblendeten Blende ist der Hintergrund jedoch schön unscharf, wobei ich nicht drauf geachtet habe, dass einer der Masten direkt hinter der Pflanze stand, was nicht so schön aussieht. Das Lichtleck stört auf diesem Bild zudem sehr.

Beim Bild vom Pfaffenhütchenstrauch bin ich allerdings sehr erstaunt, dass das so richtig gut geworden ist. (1/500s, f/4.) Obwohl ich hier praktisch direkt in den Himmel gezielt habe, sind die Blüten relativ unverwaschen raus gekommen und auch das LIchtleck stört nicht ganz so sehr, da es eh in einem der helleren Bereich des Fotos liegt. Erstaunlich gut, also.

Die Fachwerkhäuser im Dorf sind ebenfalls ganz gut gelungen. (1/500, f/8.) Der leicht antike, glowy Look, den die Kratzer hier verursachen, passt zum Motiv. Leider etwas schief, ansonsten ein ganz brauchbares Foto. Schnelle Zeiten und starkes Abblenden bei viel Sonnenlicht scheinen zu helfen. Wer hätte das gedacht?! ;-)


Die Liebfrauenkirche in Geistingen ist auch ganz gut gelungen, auch wenn es nicht ganz einfach war, hier die passenden Belichtungswerte auszuknobeln. (1/500s, f/8.) Habe einfach Sunny Sixteen genommen, aber selbst das ist für die Kirchenmauer noch zu langsam gewesen, habe ich den Eindruck, was mich vermuten lässt, dass die Zeiten nicht so 100%ig korrekt ablaufen. Andererseits ist der Baum rechts praktisch komplett schwarz heraus gekommen, noch eine Blende weiter abgeblendet wäre von den noch leicht erahnbaren Blättern gar nichts mehr übrig geblieben. Erstaunlich, dass auf diesem Bild das Lichtleck praktisch gar nicht sichtbar ist - nur, wenn man weiß, wonach man sucht, sieht man eine ganz leichte Aufhellung unter dem Baum.

Durch die Scheibe in die Kapelle hinein zu fotografieren, war auch keine so glorreiche Idee. (1/60s, f/2,8.) Dies war mein Experiment mit der langsamsten Zeit, die ich mich gerade noch aus der Hand zu schießen traue, weil ich sonst wieder verwackel. Zu dem Bild gibt es ansonsten nicht viel zu sagen: Sieht mit dem Gestreife, das sich da im Glas spiegelt, eigentlich ganz witzig aus. Schärfe ist auch OK und da ich hier ins Dunkle fotografiert habe, hält sich auch das Problem mit der Kontrast in Grenzen.

Zu guter Letzt noch ein Test mit längsten Zeit: Der Nachbars-Kater auf dem Stuhl im Büro. (1s, f/2,8.) Habe die Kamera auf den anderen Stuhl abgestellt und dann ausgelöst, sodass das Bild tatsächlich kaum verwackelt ist; leider hat der Kater das "KLACK" des Auslösers gehört und sich bewegt. Das "KLOCK" des zweiten Vorhangs wollte er dann aber doch nicht mehr abwarten und hat deshalb auch noch weg geschaut! Witzig! ;-) (Nicht wirklich, vor allem mit dem vollen Mülleimer im Hintergrund und den Aktenordnern auf dem Boden.)


Damit ist dieser Test-Film, den man tatsächlich mal als solchen bezeichnen kann, auch schon zu Ende. Wirklich viele "interessante" Fotos dabei gewesen. Und nach der Reparatur des Lichtlecks sehen die Fotos auch viel besser aus. Wenn der zweite Film sich nur nicht in der Kamera verhakt hätte und ich ihn beim Rauspiddeln total verkratzt hätte. :-(

Egal, kommt erst viel später. Als nächstes ist ein Film dran, den ich mit meiner ganz alten Minolta-Knipse belichtet habe, um zu testen, ob die noch geht. Und auch bei der war ich extrem erstaunt, wie cool die Bilder geworden sind!

Schwarz-weiß und analog, Teil 63: Rund um Lanzenbach

Film: Fomapan 100 #12, Kamera: Revue 4 (Undichter Verschlussvorhang), Objektiv: Industar 61, November 2020

Navigation: 62, 63, 64

Wie erwartet hatte ich auch heute keine Zeit, um Fotos zu machen oder irgend etwas anderes. Erst mal Friseur, das war wirklich sowas von dringend nötig, und dann Kundschaft. Und danach war einfach nicht mehr viel mit mir los, ich deswegen schaffe ich es gerade noch, diesen vorbereiteten Artikel raus zu hauen.

Mit der alten Messsucher-Kamera durch die Landschaft rund ums Dorf (statt durch Hennef) zu ziehen, war ganz witzig, weil es da doch mehr Motive nach meinem Geschmack gibt als in der Stadt. Und im Allgemeinen macht die Bedienung der Revue auch durchaus Spaß: Schön viele Knöpfchen und Ringe, an denen man was einstellen kann. Schade, dass der Belichtungsmesser nicht wirklich geht.

Das erste Bild heute - und es werden viele! - stammt von der üblichen Brombeere, die am Hundeweg den Zaun hoch rankt. (1/500s, f/5,6.) Sieht ganz OK aus, bei minimaler Fokusdistanz ist hier wahrscheinlich nicht viel mehr raus zu holen aus dem alten, verschrabbelten Objektiv.

Das schwarze Schmuddel-Pferd macht sich hingegen ganz gut. (1/500, f/4.) Hier ist tatsächlich auch mal sowas wie Bokeh im Hintergrund zu erkennen, und zugleich ist das Vordergrundmotiv tatsächlich schön scharf. Nur mit dem Kontrast ist es leider nicht so weit her. Obwohl, dies ist definitiv schon besser als alle Bilder, die ich in der Stadt gemacht hatte.

Ein Foto von der Höhenstraße jenseits des Ortsausgangsschildes darf natürlich auch nicht fehlen. (1/500, f/4.) Definitiv auch eines der besseren Testfotos: Schattenwurf bringt Kontrast, Bäume, Masten und Leitung sind alle einigermaßen scharf, ein Fluchtpunkt gibt dem Auge etwas, woran es sich festhalten kann. Brauchbares Bild, wenn man mit der allgemeinen Weichheit leben kann.



Der Hochstand am Feldrand war dann noch ein Experiment, bei dem es mir hauptsächlich um die Strukturen auf dem frisch abgeernteten Feld ging. (1/250s, f/8.) Deshalb habe ich auch mal weiter abgeblendet, um zu schauen, was die kleinen Blenden so machen. Und siehe da: Die Schärfe ist tatsächlich fast brauchbar. Auf diese Entfernung sollte eigentlich bei dieser Blende so gut wie alles scharf sein, und das ist es tatsächlich auch. Sogar die Bäume am Horizont sind fast noch scharf. Aber selbst hier ist eine Weiche, die sich über das ganze Bild erstreckt, nicht wegzudiskutieren. Trotzdem ein ganz nettes Bild.

Oben in Söven bot sich mit dann mal die Gelegenheit, die etwas langsameren Zeiten zu testen, zB an dem halb im Schatten liegenden Torbogen. (1/125s, f/5,6.) Auch hier wieder das Kontrastproblem: Eigentlich sollte bei dieser Zeit und Blende die angestrahlte Mauer komplett weiß sein, aber so richtig ist sie das nicht, eher leicht gräulich. Trotzdem blutet sie stark in die dunkleren Bereiche hinein. Richtig scharfe Kanten kann dieses Objektiv offenbar nicht abbilden; ob das an der Konstruktion ansich liegt oder am Erhaltungszustand, das lasse ich jetzt mal dahin gestellt. Vom Motiv her ist das Bild trotzdem ganz gut gelungen und die 1/125s scheint auch einigermaßen korrekt abzulaufen.

Dass Zigaretten eine Falle sind, sollte ja mittlerweile hinlänglich bekannt sein; trotzdem nett, dass mich ein Tag noch extra drauf hinweist! ;-) (1/125s, f/5,6.) Auch hier wieder: Kontrastreiche Stellen bluten aus, scharfe Linien sind nicht wirklich hin zu kriegen. Das Foto selber: Mal wieder schief! Die Idee: War ganz nett. Die Ausführung: Geht so. ;-) (Immer diese Selbstkritik.) Immerhin kann man hier sehen, wie weit bei diesem Abstand (ich schätze mal, 1,50 Meter oder so bis zur vorderen Kante des Automaten) die Tiefenschärfe bei f/5,6 reicht: Fast bis zum Münzeinwurf. Und das war eine der Sachen, die ich mit diesem Bild klären wollte.


Falls man es nicht erkennen sollte: Beim nächsten Bild handelt es sich um einen rottigen Apfel, der sich selber beim Sturz vom Baum an einem darunter liegenden Ast aufgespießt hat! (1/500s, f/5,6.) Erstaunlich scharf und kontrastreich ist dieses Bild geworden, was mich vermuten lässt, dass ich selber im Schatten stand, sodass kaum Streulicht in die Linse fallen konnte. Ich sollte mit also vielleicht so einen Art Trichter basteln, den ich vorne drauf stopfen kann, damit ich die Sonne draußen halten kann und die Kratzer mir nicht so viel Kontrast klauen. Denn dieses Bild ist definitiv eines der besten auf dieser Rolle Film.

Was man vom darauf folgenden Bild nicht sagen kann: Der wilde Wein sollte interessant wirken, sieht aber einfach nur Kaka aus, ganz offen gesagt. (1/500, f/5,6.) Reden wir als gar nicht weiter drüber sondern haken es unter "Lernkurve" ab. (Hier wollte ich vor allem die Genauigkeit des Messsuchers testen. Die ist OK, das Bild jedoch nicht.)

Das letzte in der Dreierreihe da oben hingegen ist schon wieder sehr viel interessanter: Ahornblätter gegen den Himmel. (1/500s, f/5,6.) Schärfemäßig reicht es nicht an den aufgespießten Apfel ran, aber es ist doch nah dran. Jetzt nicht besonders spannend, der Kontrast fehlt halt etwas, aber ansonsten ganz OK.

Der Blick nach Rott übers Feld leidet schwer unter dem Lichtleck: Offenbar hatte ich die Kamera schon lange aufgezogen, bevor ich tatsächlich den Auslöser gedrückt habe. (1/500, f/5,6.) Das Leck war ja nur in dem ersten Vorhang und hier oben war offenbar auch sehr viel Licht, da konnte das so richtig gut einsickern und einen fast weißen Fleck bilden. Ansonsten ist die Kirche ein bisschen weit weg, was allerdings auch ein ganz gutes Motiv ausmacht. Kontrast und Schärfe sind OK.

Das folgende Bild war ein Test, was das Objektiv mit unscharfem Vordergrund macht: Ich habe den Mast im Hintergrund scharf gestellt und somit ist der Zaunpfahl mit dem Stacheldraht im Vordergrund sehr unscharf, selbst bei dieser Blende. (1/500, f/5,6.) Viel mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen: Ist halt unscharf. Umgekehrt wäre das Bild natürlich interessanter, aber das war halt nicht, was ich testen wollte. ;-)

Und dann kamen wir an dieser Radkappe vorbei. (1/125s, f/5,6.) Auch dieses Bild ist recht scharf geworden, leidet aber ebenfalls an fehlendem Kontrast. Das Muster der Birkenrinde im Hintergrund ist dafür ein Beispiel. Der Bildausschnitt ist nicht so perfekt, die Radkappe hätte weiter nach unten und links an den Rand gehört, sodass man noch ein wenig mehr vom Feld hinter den Grasbüscheln hätte erahnen können.




Was wäre einer meiner Spaziergänge ohne einen Jesus am Kreuz? (1/500s, f/5,6.) Sehr katholische Gegend hier. Das Helle Kreuz überstrahlt auch hier den Hintergund und blutet so stark in den Jesus ein, dass er fast unsichtbar wird. Man kann fast sagen, dass es eine glühende Aura um sich herum hat. Das Bild selber ist ganz OK, ich hätte weiter hoch zielen sollen, sodass der Sohn Gottes eher mittig ins Bild kommt. Und gerader! Immer gerader! ;-)

Der Baum mit den Misteln und dahinter den Ölberg kann man kaum erkennen, da ich hier testweise voll in die Sonne fotografiert habe. (1/500s, f/8.) Wenn ich vorher gewusst hätte, wie sehr dieses Objektiv verkratzt ist, hätte ich mir dieses Foto wahrscheinlich direkt gespart. Ist jedenfalls kaum was zu erkennen. Vielleicht hätte es geholfen, wenn ich weiter abgeblendet hätte, bis f/16 geht das Objektiv schließlich, aber ich bezweifle es doch sehr.

Der Strommast mit Verteiler oben dran hingegen ist mal wieder ganz OK geworden. (1/500s, f/8.) Etwas Lichtleck an der Seite, aber ansonsten hat die Technik mich hier erstaunlich wenig im Stich gelassen. Gutes Bild. Gefält mir. Könnte aber auch gerader sein. ;-)

Die Kuh vor dem Reifenberg hingegen hätte so ein schönes Bild werden können, aber so verschwindet sie praktisch komplett mit dem Hintergrund. (1/500, f/5,6.) Es handelt sich sozusagen um eine Tarnkappenkuh, bei der nur das Gesicht einigermaßen heraus kommt. Außerdem war sie viel zu weit weg für diese Standardbrennweite. Das Lichtleck macht hier nur einen relativ unbedeutenden Fleck, ist aber sichtbar.

Kommen wir zum eindeutig besten Bild, das ich bisher hier ausgestellt habe: Das weiße Pferd von hinten angeleuchtet. (1/500s, f/4.) Wenn alle Bilder qualitativ so wären, hätte ich die Kamera in letzter Zeit noch viel häufiger mit mir rum geschleppt. Ich nehme an, auch hier habe ich selber wieder im Schatten gestanden, deswegen ist der Kontrast relativ hoch. Auch bei f/4 scheint jedenfalls die Schärfe nicht das Problem dieses Objektivs zu sein. Auch vom Motiv und der Komposition her ist das Bild ziemlich gut. Jedenfalls besser als einige andere heute. ;-)


Zum Schluss noch einen Blick in den Waldweg, den ich gerade runter gegangen war. (1/125s, f/2,8.) Recht stimmungsvolles Bild ist das geworden. Gefällt mir nicht ganz so gut wie das Pferd oben, aber macht auf jeden Fall was her. Man kann selnst auf dem Waldweg etwas Struktur von Herbstlaub erkennen.

An ziemlich genau der gleichen Stelle hängt ein Plastik-Rabe am Baum und hier konnte ich mal so richtig gut das Verhalten bei Offenblende und Punktlicht im Hintergrund testen. (1/60s, f/2,8.) Die Bokeh-Bälle sind schön ausgeprägt, aber relativ klein, und zu den Ecken hin werden sie nur ganz leicht linsenförmig. Ein Swirl wie beim Helios 44 ist also eher nicht zu erkennen. Trotzdem ein ganz nettes Bild, auch wenn der Rabe etwas dunkel geworden ist.

Im nächsten Eintrag geht es noch Mal ins Grüne, aber dieses Mal in die andere Richtung.

Schwarz-weiß und analog, Teil 62: Hennef im Herbst

Film: Fomapan 100 #12, Kamera: Revue 4 (Undichter Verschlussvorhang), Objektiv: Industar 61, November 2020

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Und tatsächlich: Ich bin so ausgelaugt, dass ich heute einfach direkt wieder einen s/w-Artikel raus haue! Wie praktisch, dass ich davon noch so viele vorbereitet hier liegen habe! ;-) Außerdem hat es eh den ganzen Tag geregnet, also wäre ich eh nicht dazu gekommen, neue Bilder zu produzieren! Und zu allem Überfluss gibt es heute endlich noch mal Fotos, die mit einer anderen Kamera gemacht wurden, zu bestaunen! Dabei handelt es sich um die Revue 4, somit sind das tatsächlich die ersten Bilder, die ich damit gemacht habe, die ich hier ausstellen kann. Ja, ich weiß, die ist nun wirklich nicht mehr stand der Technik, aber Messsucher faszinieren mich nun mal, und dieser hier ist ganz gut erhalten und misst sehr genau.

Was ich vorher allerdings nicht wusste, als ich einen Film in diese Kamera eingelegt habe, war die Tatsache, dass der Verschluss-Vorhang leicht undicht war. Das habe ich zwar mittlerweile "repariert", wenn man meinen Pfusch am Bau so nennen kann, aber das hilft natürlich nicht bei den Bildern, die ich bereits gemacht habe. Und von denen bekommen wir hier heute den ersten Schwung zu sehen. Vorweg möchte ich aber schon mal die Erwartungen etwas dämpfen: Besonders gut sind die Bilder alle nicht geworden. Zwar stechen zwei, drei Stück tatsächlich hervor, aber insgesamt macht das Industar 61, das ich mit dieser Kamera zusammen bekommen habe, extrem weiche Bilder. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es unglaublich verkratzt ist.

Genug der Vorrede: Das allererste Bild, das ich im Wohnzimmer von der komischen Pflanze der Schwiegermutter gemacht hatte, ist eigentlich noch relativ unauffällig, was das Lichtlecken angeht. (1/500s, f/2,8.) Nur unten rechts ist ein etwas hellerer Fleck zu sehen. Dafür ist das Bild an sich einfach Scheiße, excuse my Klatchian. Viel zu erkennen ist da nicht, außer Dickicht und Flecken, bei denen die Sonne durch die Blätter geschienen hat. Das in der Mitte ist übrigens eine Blüte. Nur, dass wir mal drüber gesprochen haben. Unscharf ist sie außerdem. Und hier sieht man schon direkt das Hauptproblem dieser Kamera, das ich oben schon angesprochen hatte, und das ich auch nicht wirklich weg bekomme: Das Industar-Objektiv ist einfach total verkratzt und macht dementsprechend ziemlich viele Halos und lässt ein wenig Kontrast vermissen.


Mit der Kamera bin ich dann in die Stadt gegangen, um ein bisschen Gebäude und Gedöns zu fotografieren, aber als erstes kamen wir an einer Baustelle vorbei, bei der ich den gelben Kran gegen den blauen Himmel mit genommen habe. (1/500s, f/4.) Wenn nicht so viel direktes Licht auf die verkrazte Frontlinse fällt, sind die Bilder tatsächlich einigermaßen scharf. Die Stahlverstrebungen und der Baum am rechten Rand jedenfalls sehen ganz gut aus.

Gegenüber stand ein Bagger, bei dem ich dann noch ein Detail der Hydraulik versucht habe, aber so richtig scharf geworden ist dieses Bild nicht. (1/250s, f/4.) Ich nehme an, dass ich nach der Entfernungsmessung mal wieder etwas zu viel vor und zurück gewackelt habe. Da hier belichtungszeitmäßig noch einiges drin gewesen wäre, hätte ich durchaus noch runter auf f/8 gehen können, das hätte auf die Entfernung sicherlich auch noch geholfen, denn ich habe hier definitiv am Rande des mit diesem Objektiv Möglichen gearbeitet. (Minimale Fokus-Distanz ist 1m.) Ergebnis: Unscharf. Mist.


Der Jesus am Kreuz beim Sportgeschäft sieht wiederrum ganz OK aus. (1/500s, f/2,8.) Bei Offenblende ist aber wieder alles sehr matschig. Und überhaupt, etwas unterbelichtet, da hätte ich gut ein oder zwei Blendenstufen langsamer einstellen können.

Die Baumnasen im Gegenlicht haben ähnliche Probleme: Der Himmel im Hintergrund hat mit seiner Helligkeit davon abgehalten, die Belichtungszeit mal etwas weiter runter zu drehen. (1/500, f/4) Wäre aber nötig gewesen, denn so sind die Nasen selber nur als Silhouetten zu erkennen.

Das Bild von den Fahrrädern am Bahnhof finde ich trotz der streifigen Flares von der Seite ziemlich cool. (1/500s, f/4.) Man merkt, wie sehr das Abblenden um eine Stufe das Motiv schärfer macht. Muss ich mir merken, wenn ich noch mal Bilder mit dieser Kamera mache: Blende möglichst weit zu! Oder mal ein weniger verkratztes Objektiv organisieren, so teuer sind die ja nicht. Wenn doch mal die Flohmärkte wieder auf machen würden!


Das Türmchen auf dem Rathaus ist auch ganz gut geworden. (1/500s, f/5,6.) Bei f/5,6 kann man das Objektiv tatsächlich als scharf bezeichnen, auch wenn eine gewisse Weichheit nie ganz verschwindet. Ich nehme an, das liegt an den Kratzern, wie gesagt. Gibt den Bildern allerdings auch einen gewissen antiken Glow. In diesem Fall gefällt mir das ganz gut. Nettes Bild.

Das Graffiti neben dem Parkschild ist auch ganz gut geworden. (1/500s, f/2,8). Dieses Bild sollte auch hauptsächlich ein Test der Schärfe sein, denn diese Rauputzwand eignet sich dafür ganz gut. Bei Offenblende ist die Schärfe insgesamt schon ziemlich naja, zu den Ecken hin wird es aber nochmal schlimmer. Und wie gesagt, Kontrast ist irgendwie eher gar nicht vorhanden. Außerdem scheint es auch ein bisschen pincushiono -Verzerrung zu haben, denn ich denke eigentlich, dass der dunkle Streifen am linken Rand eigentlich etwas gerader sein sollte. Ist schließlich das Ende einer dieser Rauputzplatten. OK, ich habe auch bestimmt nicht 100%-ig genau gerade vor der Wand gestanden, aber es kommt mir doch schon sehr schräg vor...


Gut geeignet ist das Objektiv allerdings noch immer, wenn man in einen Schatten hinein fotografiert: Das Oktopus-Graffiti ist erstaunlich scharf und sogar einigermaßen Kontrastreich. (1/500s, f/2,8.) Ich nehme an, das liegt daran, dass kein direktes Licht in die Kratzer auf der Linse gefallen ist.

Beim nächsten Mal geht es einmal rund um Lanzenbach durch den Wald und über die Felder. Ein paar Pferde sind dann auch dabei. Vor allem konnte ich bei dem helleren Vormittagslicht auch mal die höheren Blendenzahlen bis f/8 hinauf austesten, was der allgemeinen Schärfe sichtlich gut getan hat.