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Schwarz-weiß und analog, Teil 121: Kompakte Fahrradtour bis in den Lohmarer Wald

Film: Fomapan 100 #26, Kamera: Olympus Mju-II, August 2021

Heute noch mal Fotos von der Mju, die letzten von diesem Film. Diese sind entstanden, als ich im August mit dem Rad mal tatsächlich bis in den Lohmarer Wald gekommen bin. Kommt in letzter Zeit ja eher selten vor, viel zu viele Leute unterwegs, seit die Pandemie uns ins Homeoffice verbannt hat.

Mein Weg führte mich an jenem Tag jedenfalls durch die Stadt, und wie immer stand mir ein Satz e-Roller im Weg. Diese drei haben einen schönen Schatten geworfen und so habe ich sie mal im Hochkantformat mit genommen. Erstaunlich schön ist die Hintergrundunschärfe geworden, muss ich sagen. Erstaunlich gut geworden, wenn auch vielleicht ein kleines bisschen unterbelichtet.

Weiter an der Sieg entlang bis zum Wehr quer im Fluss. Übliche Stelle, übliches Foto. Nichts besonderes, aber relativ scharf. Man sieht vor allem das ganzen Treibgut, das nach dem Starkregen hier hängen geblieben war. Ansonsten ein ziemlich durchschnittliches Foto.


An der selben Ecke stand diese Prosecco-Dose - nobel geht die Welt zu Grunde - auf der Mauer, da habe ich die mal genau in die Sonne gestellt und auch ein Foto davon gemacht. Hier hat die Kamera sehr interessant belichtet, man kann eigentlich sämtliche Sachen gut erkennen: Die Steine im Beton, die Bretter im Schatten, die Dose in der hellen Sonne. Dabei ein ziemlich weicher Hintergrund. Leider ist es total schief und der Winkel ist auch nicht der beste. Will sagen: Die Kamera hat ihr bestes gegeben, aber der Fotograf war nicht so intelligent.

Ins Siegburg habe ich dann mal diese Kirche fotografiert, draußen jenseits von Wolsdorf, St. Dreifaltigkeit. Es war sehr hell und die Kirche ist relativ weit weg, da hat die Kamera offenbar die Blende weit zu gedreht: Alles ist scharf. Oder fast, die Blätter im Vordergrund vielleicht gerade nicht mehr so. Gutes Foto jedenfalls, wenn ich das mal so sagen darf.


An der Straße nebenan fand ich dann dieses Schaufelrad. Schaufel-Rad. Schaufelrad. Hihi! :-D Ich fand jedenfalls, dass der Gag es die ca 50¢ wert war, die so ein Foto kostet. ;-) Ansonsten auch eher unremarkable, nicht viel zu zu sagen. Habe es eher wegen des Motivs gemacht statt um damit die Kamera auf irgendwas zu testen.

Dann schließlich endlich im Wald angekommen und ich hatte nur noch zwei Bilder auf dem Film frei. So passend, dass ich als erstes diese beiden Waldmaschinen gefunden hatte. Etwas unruhig ist es im Hintergrund, etwas zu scharf. Wenn ich hätte manuell eingreifen dürfen, hatte ich hier die Blende weiter geöffnet, um den Hintergrund weicher zu bekommen. Im Ersten geht es eigentlich noch, aber im zweiten stört es mich dann doch etwas.


So, und das war die Mju. Für die allgemeine Schnappschussfotografie perfekt geeignet. Stärken in Architektur und bei Nahaufnahmen, bei denen man cremiges Bokeh provozieren kann. Aber Im Wald gefiel sie mir nicht so gut, da hat sie die Blende zu weit geschlossen. Von der Belichtung her sind die Bilder eigentlich alle perfekt gelungen. Insgesamt ist die Optik unglaublich scharf, selbst bei offener Blende.

Schwarz-weiß und analog, Teil 120: Kompakter Impftermin in St. Augustin

Film: Fomapan 100 #26, Kamera: Olympus Mju-II, August 2021

Da die kleine Mju so praktisch und kompakt ist, kann man sie eben schnell einstecken und überall mit hin nehmen, so auch zum Impftermin im Impfzentrum am Kinderkrankenhaus in St. Augustin, das damals noch existierte. Da ich ja wieder nicht mir rein durfte, war das der perfekte Zeitpunkt für ein paar Außen- und Architektur-Aufnahmen. Da wäre zuerst einmal dieser Hydrant in der Hecke, beschattet von den Bäumen darüber. Auch hier hat die kleine Vollautomatik sehr gut belichtet, finde ich. Zudem kann man gut sehen, dass es nur minimalste Abschattungen und Unschärfen zu den Ecken hin gibt, obwohl die Blende hier sicher etwas weiter offen bleiben musste und solche Effekte damit eigentlich verstärkt werden sollten. So früh am Morgen und in dieser dunklen Ecke gab es nämlich nicht wirklich das beste Licht für Fotos.


Auf dem zweiten Bild sehen wir das von einer großen großen Fast-Food-Kette gesponsorte neumodisch-futuristische Gebäude. Macht ja Sinn: Wenn man den Kindern schon eine Fettleibigkeit verpasst, dann muss man wenigstens so etwas für die Erhaltung der Kundenbasis machen. ;-) Die Nuancen in den Graustufen kommen gut raus, das gesamte Gebäude und auch die Spiegelungen in der Glasfront sind extrem scharf. Leider konnte ich nicht noch länger warten, bis der Typ da unten am Bildrand endlich seine Karre weg gefahren hatte, deswegen ist sein Kopf und Kofferraumdeckel jetzt halt mit drauf. Sonst wäre nachher noch die Sonne weg gewesen, die genau in diesem Moment genau auf die Front schien. Somit ist das, was eigentlich ein sehr gutes Foto hätte sein können, leider etwas gestört.

Um das Flare-Verhalten zu testen, habe ich dann noch dieses verlorene Kinderspielzeug-Kettenrassel-Dingsbums, das jemand auf einen der vielen Verkehrsleitpfähle gelegt hatte, direkt gegen das Licht fotografiert. Außer einem allgemeinen Verlust an Kontrast, der in solchen Situationen aber normal ist und sich auch einigermaßen in Grenzen hält, ist hier aber weit und breit kein Flare oder Ghost zu sehen. Stattdessen zeichnet sich der hinterrücks angestrahlte Baum silhouettenhaft und unscharf nördlich der Bildmitte ab, was zwar den Eindruck eines Flares macht, tatsächlich aber keins ist. Auch die restliche Hintergrundunschärfe ist erstaunlich weich und gefällig.


Das sanft geschwungene Geländer mit den gebogenen Stäben habe ich dann mal wieder nicht ganz gerade hin bekommen. War aber auch eine schwierige Position. Der Plan war hier, die Schärfentiefe abschätzen zu können, indem ich auf den vordersten Kringel gezielt habe. Bis ziemlich in die Mitte sind die Streben einigermaßen scharf, die Kamera hat also schon deutlich abgeblendet und eine eher lange Belichtung in Kauf genommen.

Das Krankenhaus von hinten ist ein weiteres Beispiel für Architektur - wenn man das bei diesen plattenbauartigen Funktionalbauten überhaupt Architektur nennen kann. Die Auflösung ist allerdings das, was mich hier am meisten interessiert hat: Die einzelnen Linien um die Fenster selbst im hintersten, dem linkesten Panel noch gut unterscheidbar, selbst nachdem ich das Bild auf Web-Größe heruntergerechnet habe. Selbes gilt sogar noch für den halb herunter gelassenen Rolladen. Von der Schärfe der Optik her bekomme ich langsam eine Vorstellung davon, wieso diese Kamera in Retro-Kreisen so beliebt ist, obwohl es sich ansonsten um eine eher unsportliche Festbrennweite handelt.

Überall auf dem Gelände findet man Stofftiere; so auch diesen Gorilla. Dieser bewacht den Hintereingang mit den Müllcontainern. Hier konnte ich wieder ganz nah ran gehen, die Nahgrenze dieser Kamera liegt bei hervorragenden 35cm - perfekt passend zu der relativ weiten 35mm Brennweite. Dadurch konnte ich im Hintergrund wieder ein recht weiches und gefälliges Bokeh provozieren. Es könnte noch besser sein, vermute ich, denn wieder scheint die Kamera längere Zeiten zu bevorzugen, obwohl sie eigentlich bis 1/1000s schnell sein kann. Trotzdem eines der interessantesten Bilder auf dieser Rolle.


Das Kontrastverhalten von Film und Kamera lässt sich im darauf folgenden Bild gut bewerten: Hier hing so ein drei Phasen Stromanschluss an einem der Container ab und warf einen kräftigen, dunklen Schatten in der Morgensonne, während das Metall dahinter geglänzt hat, als wäre der Lack frisch poliert worden. Zusammen mit den Roststreifen und dem ein oder anderen Dreckfleck ergibt das ein wirklich sehr schönes Bild, an dem ich nichts auszusetzen habe! Selten, das. ;-)

Warum die Kamera beim Diplodocus, der vor dem Huma sein Unwesen trieb, unbedingt den Blitz anschalten wollte, kann ich auch nicht wirklich sagen. Auf die Entfernung kommt der doch gar nicht mehr irgendwo an, oder? Jedenfalls noch ein Klasse Bild, das mir seht gut gefällt. In s/w merkt man gar nicht, wie sehr dieses Modell nach Kunststoff aussah. Das leichte Weitwinkel lässt zudem die Menschen im Hintergrund noch etwas kleiner erscheinen und verstärkt so die Wirkung dieses Kolosses. Zudem tolle Wolkenformationen am Himmel, was will man mehr?

Die letzte Reihe beginnt mit dem Wegweiser zurück zum Impfzentrum. Ob die Markierungen wohl wieder jemand weggekärchert hat? Die neue Impfstelle ist schließlich jetzt hinterm Huma selber, wo früher dieses sehr leckere mexikanische Restaurant war. Echt schade, da war schön. Die haben aber offenbar die Flügel gestreckt, als die Pest zu lang angedauert hat. Aber ich komme vom Thema ab: Auch hier wird wieder deutlich, dass das Objektiv zu den rändern und Ecken hin praktisch null verzerrt oder abschattet. Selbst bis weit in die Ecken hinein wirkt die Schärfe praktisch unverändert. Gut, das Motiv selber ist jetzt vielleicht etwas langweilig, aber als Testfoto ist es gut geeignet.


Schließlich kamen wir noch an dieser Sonnenblume vorbei, die ich nicht so einfach unfotografiert stehen lassen wollte. Im einheitlichen Himmel kann man hier tatsächlich die allerkleinste Helligkeitsverschiebung zu Gunsten der Bildmitte wahrnehmen. Zudem ist die Schärfe der Blattkonturen schon faszinierend gegen die leichte Unschärfe im Hintergrund. Insgesamt ergibt sich also weiterhin ein recht konsistentes Bild der Leistungsfähigkeit dieser kleinen Kompakten.

Zuletzt noch ein Graffiti der drei Haie. Ich bin immer wieder erstaunt, wie krass die Lackfarben auf Beton in einer s/w-Aufnahme heraustreten. Aber hier ist dieses Phänomen noch mal besonders ins Extrem getrieben, finde ich. Zusammen mit dem Riss in der Mauer gehört auch dieses Foto zu meinen Favoriten.

Nächste Woche: Leider schon die letzten Bilder, die ich aus diesem Film heraus kitzeln konnte. Es geht in den Lohmarer Wald, mit dem Fahrrad. Wieder ein Vorteil für diese leicht und transportable Kamera.

Schwarz-weiß und analog, Teil 119: Kompakte Wanderung über den Hausberg

Film: Fomapan 100 #26, Kamera: Olympus Mju-II, August 2021

Heute gibt es in meiner s/w-Reihe mal eine etwas andere Kamera: Die Olympus Mju-II, die ich im Sommer im Keller gefunden habe. Dieses kleine kompakte Wunder macht erschreckend gute Fotos. Vor allem ist man damit sehr schnell unterwegs und ich habe beinahe den halben Film auf einmal verballert. Tststs! Was für eine Verschwendung wertvollen Silbers! ;-)

Angefangen mit meiner kleinen Fototour in Mutterns Garten, wo dieses kleine Ton-Vögelchen im Efeu sitzt. (An dieser Stelle würden jetzt eigentlich die Belichtungsdaten folgen. Tja, Pech gehabt, das Ding ist vollautomatisch und ich kann auch nur raten, was die da belichtet hat! ;-)) Hier habe ich direkt mal den Minimalfokus getestet. Ich habe keine Ahnung, welche Blende die Kamera hier eingesteuert hat, aber im Hintergrund sieht man schon ein kleines Bisschen Unschärfe. Ich schätze aber mal, dass es sich mindestens um f/8 handelt. Wobei wir nachher noch sehen werden, dass auch bei dunkel Verhältnissen und weiter offener Blende das verbaute Objektiv extrem scharf ist.

Darauf folgend haben wir ein Foto, bei dem ich den Blitz direkt mal testen konnte: Die alte Zinkwanne neben meinem 40 Jahre alten Schlitten, die da beide unterm Carport hängen. Bei Kompaktkameras habe ich ja meist das Problem, dass der verbaute Blitz keine gute Ausleuchtung erzielt; anders hier: Alles ist relativ gleichmäßig, egal ob weiter vorne oder weiter hinten. Die Blende muss hier zudem relativ weit offen geblieben sein, die Kufen der Schlitten sind nämlich bereits leicht unscharf. Der Schattenwurf ist auch nicht zu extrem, sodass sich am unteren Rand der Wanne nur leichte Ränder abzeichnen. Aufhellblitzen funktioniert also ziemlich gut mit dieser Kamera.


Der alte Grill auf der Terasse ist mittlerweile schon ziemlich vermoost und mit Flechten bewachsen. Auch hier fand ich, dass sich das für ein s/w-Foto recht gut eignet. Das Bild ist nur minimal schief, die Handhabung dieser kleinen Kamera mit ihrem nicht allzu großen Sucherfenster ist relativ problemlos. Man muss nur echt aufpassen, dass man den Auslöser nicht zu feste drückt, sonst verwackelt man schnell; das Ding ist sehr leicht. Was das Motiv angeht, hatte ich gehofft, dass der Schattenwurf der Balken oben drüber ein bisschen stärker heraus kommen würde. Aber das liegt am Film, weniger an der Kamera. ;-)

Nach diesen drei Bildern aus Seelscheid folgen jetzt ein paar hier aus Hennef von einem Spaziergang den Hausberg hoch. Das erste ist ein Foto vom Bärenklau gegen das licht. Die Kamera wollte hier den Aufhellblitz haben und ich habe sie einfach mal machen lassen. Das war im Nachhinein vielleicht eine nicht so gute Idee, denn dadurch fehlt der Kontrast, den ich eigentlich erreichen wollte. Außerdem sind die Blüten nicht ganz scharf, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich den Fokus etwas weiter rechts habe bestimmen lassen; dadurch sind die Blätter unten rechts schärfer als sie sein sollten. ;-) Interessant finde ich die Unschärfe in den Bäumen am Feldrand: Schönes Bokeh ist mit dieser Kamera also durchaus machbar. Außerdem finden wir hier, ziemlich in der Mitte am unteren Rand, auch ein ganz kleines bisschen Flare. So direkt gegen das Licht ist das erschreckend wenig.


Feld, Stroh und Wolken gab es dann an der Straße zu sehen, die den Berg hoch Richtung Söven führt. Ich glaube, das ist eines meiner liebsten Bilder, die ich heute hier vorstelle: Extrem scharf, schöne Zeichnung im Feld, hübsche Wolken und zur Abrundung die Äste, die oben ins Bild ragen. Sehr schön. Das Bild ist übrigens auch gut geeignet, um mal ein bisschen nach Verzerrungen und sonstigen Fehlern der Optik zu suchen. Viel zu sehen gibt es in der Beziehung allerdings nicht: Die Ecken sind ebenso scharf und hell wie das Zentrum des Bildes. Gut, es war ein sehr heller Tag, ich nehme also an, dass auch hier mindestens wieder auf f/8 abgeblendet wurde.

Brombeeren waren mein nächster Versuch mit Minimalfokus und ich muss sagen: Sieht schon ziemlich Klasse aus. Von einer Kompaktkamera kann man glaube ich wirklich nicht viel mehr erwarten. Das Objektiv schafft es, die Staubgefäße abzubilden, obwohl die für das minimale Weitwinkel ja doch schon recht weit weg sind. Die Baumrinde im Hintergrund ist gerade genau richtig unscharf, dass man noch erkennen kann, was es ist, aber trotzdem richtig weich und nicht zu unruhig wirkt. Schönes Bild.

An der Stelle, wo sonst immer der große Misthaufen rum steht, konnte man an diesem Tag Schaufel und Mistgabel finden. Leicht schief, wie man an den Masten im Hintergrund erkennen kann. Aber auch hier, wenn man sehr schmal Objekte anpeilt, scheint der Autofokus die richtige Stelle anzupeilen. Nicht schlecht! Und ein ziemlich witziges Bild zudem.

Das Ventil-Rohr-Digsbums, das der Bauernhof als Briefkasten verwendet, habe ich dann auch noch mal fotografiert; ebenfalls ein sehr interessantes Foto, das dabei raus gekommen ist. Schönes Licht-Schatten-Spiel mit den Blättern, extrem knackig scharf, fast schon etwas viel. Man kann fast noch lesen, was auf dem kleinen Strip steht.


Bärenklau hatte es mit letzten Sommer ja besonders angetan. Muss dran liegen, dass endlich noch mal genug Regen gefallen ist, dass solches krautartige Gemüse auch mal wieder richtig wachsen konnte. Hier habe ich allerdings den Eindruck, dass der Fokus nicht ganz richtig liegt, sondern eher unten das Korn angepeilt hatte. Aber ausreichend scharf für einen Abzug wäre das Foto trotz allem. Schöne Wolken und Himmel, ansonsten.

Bei der Gelegenheit habe ich dann auch gleich noch mal den Sövener Jesus fotografiert. Ich nenne den jetzt einfach mal No. 1 und den anderen No. 2. ;-) Wir leben halt in einer sehr gläubigen Gegend hier, so wie ich das sehe. Auch wieder minimal schief, aber trotzdem OK, viel besser geht es halt nicht. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, warum das Bild nicht ganz so scharf wirkt wie die anderen, die ich bisher vorgestellt habe. Ich mein, man kann noch immer die Schrift am Sockel erkennen, wenn auch nicht lesen, aber irgendwie scheint mir da die knackige Schärfe von den bisherigen Bildern zu fehlen. Vielleicht liegt es auch am Lichteinfallswinkel bei dieser Szene.


Sövener Jesus No. 2 sieht nämlich direkt viel schärfer aus. Überhaupt ein sehr schönes Bild mit dem durch die Blätter fallenden Licht, dass den Heiland und sein Kreuz anleuchtet. Gefällt mir ganz gut und ist auch wieder ein gutes Beispiel dafür, dass die Kamera mit Gegenlicht ganz gut zurecht kommt.

An der Bushaltestelle hatte jemand seinen Regenschirm stehen lassen. Ein gelber Tupper-Regenschirm. Damit kann man sich bei Regen eintuppern. Oder wie muss ich das verstehen?! ;-) Aber ich fand, so leuchtend, wie er da in der Ecke stand, von der Sonne angestrahlt, war das ein gutes Motiv und ich hab ihn mal mitgenommen. Also, als Foto, nicht "in Echt". ;-)

Warum die Kamera bei den Pferden unbedingt blitzen wollte, kann ich nicht sagen. Ich hatte auch nicht damit gerechnet, weshalb ich den Blitz nicht manuell aus geschaltet habe. Das ist übrigens etwas nervig, dass man das immer wieder machen muss, statt dass es einfach einen Schalter gibt, der den Blitz komplett ausschaltet, bis man ihn wirklich mal haben will. Aber ist halt so, man wollte den Benutzer einer solchen Kompaktkamera wohl nicht mit einem "Off <-> Auto" Schalter überfordern. ;-) Gut zu wissen aber, dass die Kamera tatsächlich die Pferde und nicht das Gemüse am Zaun scharf gestellt hat.


Beim Schaf habe ich den Blitz dann unterdrückt. Sieht trotzdem ziemlich genau so aus, wie ich das Bild haben wollte. Der Vorteil bei so einer kleinen Kamera ist, man kann sie auch einfach mal unten unterm Zaun durch schieben und so ein Foto machen. Toll finde ich, dass ich auch ohne durch den Sucher zu gucken perfekt den Zaun an die rechte Seite genagelt bekommen habe. Das Schaf ist zudem schön scharf, während sich über den Rest der Szenerie eine gewisse leichte Unschärfe legt. Perfekt, so wollte ich es.

Die drei nebeneinander geparkten Kühe musste ich dann auch noch mit nehmen. Eine andere Brennweite wäre hier zwar hilfreich gewesen, aber man nimmt, was man dabei hat. Die Kamera hat halt keinen Zoom. Dafür ist das Objektiv mit seinen f/2,8 aber auch schön lichtstark. Hier wurde aber definitiv weiter abgeblendet, denn bis zum Horizont ist alles scharf und so kann man auch die Kühe im Hintergrund noch gut erkennen.

Noch mal bei sehr naher Entfernung habe ich dann ein Bild vom Springkraut gemacht. Das Ergebnis, hier im Schatten: Richtig schönes Bokeh im Hintergrund. Ich bin erstaunt, ich wusste nicht, dass Kompaktkameras sowas können. Wer immer dieses Teil designt hat - und da besonders die Belichtungsberechnung -, fand Unschärfe genauso hübsch wie ich und hat lieber weiter offene Blenden bevorzugt. Wieder sieht man bis in die letzten Ecken keine Verzerrungen der Blendenbälle. Diese sind übrigens tatsächlich beinahe kreisrund. Nur bei genauem Hinschauen sieht man, dass sie leicht eckig sind.


Das letzte Bild zeigt dann ein Waldmaschinen-Bagger-Dings. Der wurde hier wahrscheinlich gebraucht, um irgendwelche Hochwasserschäden weg zu räumen. Etwas unruhig mit den vielen Blättern im Hintergrund, weil es mir persönlich etwas zu scharf ist. Wäre als Farbbild vielleicht besser gewesen, dann hätte die gelbe Farbe das eigentliche Motiv gegen den Hintergrund angesetzt. Aber schlecht ist das Bild trotzdem nicht.

Erstes Fazit: Coole kleine Kamera. Ich verstehe, wieso bei eBay da so viel für geboten wird, obwohl sie relativ häufig ist. Leider etwas sehr automatisch... Aber das liegt in der Natur der Dinge.

Nächstes Mal: Ein Besuch beim Impfzentrum St. Augustin. Warum haben wir die im Herbst eigentlich alle abgebaut?

Olympus µ[mju:]-II

Nachdem ich heute den ganzen Tag am PC verbracht habe, ist nur noch Zeit für einen weiteren, bereits vorbereiteten Kellerkistenfund: Eine alte Olympus Kompaktkamera. Ich könnte schwören, dass mein Bruder in den 1990ern das gleiche Modell hatte. Oder zumindest ein vergleichbares; ich glaube, er hatte ein Zoom-Objektiv, während dieses Exemplar hier eine 35mm Festbrennweite hat.


Zu Kompakt-Kameras gibt es ja nicht viel zu sagen, da man hier vollständig auf die Automatik angewiesen ist. Meistens machen sie aber annehmbare Bilder, wie ich schon bei meiner alten Minolta festgestellt hatte. Diese hier ist um einiges moderner, kann DX-kodierte Filme mit verschiedensten ISO/ASA-Werten verarbeiten - ohne Code defaultet sie auf ISO 100 - und hat ein relativ lichtstarkes Objektiv mit f/2,8 als größte Öffnung.

Der Ausgang des Suchers ist auch direkt über der eigentlichen Linse, um die Parallaxe bei nahen Objekten gering zu halten, denn angeblich kann sie bis auf 35cm herunter fokussieren. Das ist ja schon fast Makro, da wundere ich mich, dass die nicht noch einen dicken Marketing-Sticker auf die Kiste gepappt haben. Kiste, Anleitung und Garantiekarte sind übrigens auch tatsächlich noch vorhanden, was mich sehr erstaunt, denn so viel Ordnung bin ich im Allgemeinen nicht gewohnt. ;-)

Jedenfalls werde ich auch hier mal einen der Fomas durch jagen, um die Funktion zu testen. Oder einen der Kodak-Farbfilme? Mal sehen. Davor muss ich jedoch eine gar nicht mal so teure CR123 besorgen - die, die drin lag, war lange tot. Einen kurzen Funktionstest habe ich mit einer CR2 und einer verbogenen Büroklammer gemacht: Filmtransport, Blende und Blitz scheinen zu funktionieren und in unterschiedlichen Lichtverhältnissen laufen auch unterschiedliche Zeiten ab. Da besteht also Hoffnung, dass ich am Ende Fotos erhalten werde. Bei Elektronik aus den 1990ern weiß man ja nie so genau, ob die chinesischen Kondensatoren noch alle funktionieren... ;-)


Als ich die Kamera gefunden habe, lag übrigens noch ein belichteter Dia-Film drin, da bin ich auch mal gespannt, was da noch drauf ist. Bestimmt Eisenbahnen. ;-) (Unnötig zu sagen, dass ich nebenbei in der Kiste auch noch sieben andere belichtete Filme gefunden habe, oder?)

Ansonsten habe ich bei meinen Nachforschungen auf einer bekannten Online-Auktionsplattform herausgefunden, dass diese putzige kleine [mju:] scheinbar mehr Geld bringen würde als die anderen Kameras, die noch in der Kiste waren. Scheinbar gibt es da - trotz der Menge, die von diesen Teilen produziert wurde - eine gewisse Kult-Anhängerschaft. Was mich gleich noch mehr gespannt macht auf den Test-Film, den ich da demnächst mal einlegen werde. ;-)