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Schwarz-weiß und analog, Teil 246: Ein U-Boot auf dem Rhein

Fomapan 100 #47, 14. Mai 2023
  • Nikon F90X, Nikon Lens Series E 50mm 1:1,8, Nikkor AI 135mm 1:2.8, Nikkor AI 200mm 1:4
  • Entwicklung: Kodak D-76 Stock (?? Der Begleitzettel ist weg!), Adofix Plus 1+7, Adoflo II 1+200
Heute gibt es einen ganz langen Artikel zum Thema s/w, denn ich behandle jetzt endlich mal den Tag, an dem das U-Boot kam. Das war letzten Mai. Mein Gott, bin ich wirklich schon so weit hinterher mir der Veröffentlichung meiner Bilder? Schlimm! Jedenfalls kommt jetzt ein kompletter 36er Film, haltet euch fest!

Fangen wir mit dem Aalschokker an, der in Bad Honnef vor Anker liegt und den man von der Brücke zur Insel ganz hervorragend sehen und fotografieren kann. (50mm, 1/1000s, f/4.) Hübsch, wie er sich so im trüben Wasser des Rheinseitenarms spiegelt. Insgesamt ein ganz gutes Bild geworden, finde ich. Wie gesagt, ich bin immer wieder erstaunt, was für hübsche Fotos aus dem E-Serien-Nifty-Fifty raus kommen.

Auf der Insel selber sind wir dann auch an diesem Hänger vorbei gekommen, bei dem es Essen und Getränke gibt. Neudeutsch nennt man sowas ja Food Truck. (50mm, 1/640s, f/4.) Wenn die zwei im Hintergrund nicht wären, hätte ich tatsächlich ein Bild ohne Leute hin bekommen, was an diesem Tag nicht ganz einfach war. Die haben hier bestimmt das Geschäft ihres Lebens gemacht. So viele Leute auf einmal habe ich noch nie auf der Insel gesehen, und alles nur, um das blöde U-Boot anzugucken, was erst stundenlang auf sich hat warten lassen und dann in 5 Minuten (gefühlt) schon wieder durch war.


Was Schiffahrtssignale angeht, bin ich ja eher unbeleckt, aber das Ding zeigt wahrscheinlich an, dass jetzt eine Insel kommt und man besser nicht geradeaus fahren sollte. (200mm, 1/3200s, f/4.) Oder ist das da oben drauf ein Radar-Reflektor? Ansonsten frage ich mich, warum ist das Negativ so fleckig geworden? Hab ich beim Einspulen in die Entwicklerspule wieder drauf rum gedaddelt? Wasserflecken? Wer weiß.

Wenn man schon am Rhein ist, darf ein Foto von der Ruine auf dem Drachenfels nicht fehlen, auch wenn es aus ein paar Kilometer Entfernung gemacht wurde. (200mm, 1/640s, f/8.) Man beachte das Dach der Drachenburg am linken Bildrand. Muss sagen, es war sehr gutes Fotowetter an jenem Tag im Mai, kaum Dunst in der Atmosphäre, was hier über dem Rhein ja auch nicht allzu oft vorkommt.


Es war relativ viel Wasser im Fluss, kann das sein? Sieht auf diesem Überblicksbild jedenfalls so aus. (50mm, 1/320s, f/8.) Uh, ist das da links im Baum eine Fussel oder gehört das da hin? Hm. Ansonsten kann man hier gut sehen, wie viel oder wenig morgendlicher Dunst noch in der Luft war. Der Drachenfels ist ein bisschen kontrastarm im Vergleich zu den Vordergrundgeschichten.

So, und da das fast ein ganzer Film war, gibt es auf jeden Fall einen erweiterten Artikel. Klick! "Schwarz-weiß und analog, Teil 246: Ein U-Boot auf dem Rhein" vollständig lesen

Schwarz-weiß und analog, Teil 245: Siegburg

Fomapan 100 #46, Mai 2023
  • Revueflex 1000s, Auto Flex 1:2.8 f=50mm,Travenar Auto Wide Angle 1:2.8 f=28mm,
    Revuenon-Special 1:2.8 f=135mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 8:45 Minuten, 20,5°C, Adofix Plus 1+7 (uralt), 9:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Alle Jahre wieder bringe ich wen zum Arzt in Siegburg und während der langen Wartezeit laufe ich durch die Stadt und mache Fotos, weil es in Siegburg immer Motive zu entdecken gibt. Außerdem wollte ich den Film dann auch mal voll bekommen, das hat mich etwas gestört, dass ich die Familienbilder vom Anfang noch immer nicht in den Händen hatte. Wie man direkt am ersten Bild erkennen kann: Es gab sehr viel mehr Licht als bei der letzten Session in Blankenberg. Das liegt aber auch daran, dass wir hier am recht späten Vormittag unterwegs waren. Da ballerte die Sonne schon recht kräftig vor sich hin.

Da die Telefonsäulen ja dieses Jahr endgültig alle abgebaut werden, habe ich die Gelegenheit genutzt, vor der Stadtbibliothek auf dem Marktplatz noch mal eine mitzunehmen. (50mm, 1/1000s, f/2,8.) Mir werden die Teile echt fehlen, denn die haben immer ein interessantes Motiv abgegeben. Besonders, weil man bei jeder wieder neu entdecken muss, wie sie vandalisiert worden ist. Wohl auch einer der Gründe, weshalb die Telekom dieses Negativgeschäft jetzt eingestellt hat. Außer ein bisschen Matsch, Dreck und Graffiti scheint es sich bei dieser aber in Grenzen zu halten. Nur hat der letzte nicht aufgelegt und so telefoniert diese Zelle mit ihrem eigenen Schritt! ;-)


Ebenfalls länglich und aufrecht: Der Schandpfahl. (50mm, 1/500s, f/2,8.) Das Hausdach im Hintergrund hat leider auf dem Film einen sehr ähnlichen Grauwert bekommen, sodass der Pfahl sich nur schwer dagegen abheben kann. Liegt aber auch daran, dass da der Schatten aufs Gesicht fällt. Hätte wohl insgesamt einen anderen Winkel wählen sollen. Interessant: Der Ansatz von Bokeh-Drehung direkt hinter dem Pfahl.

Kein Besuch in Siegburg ist komplett ohne ein Foto von der Viktoria auf dem Marktplatz. (135mm, 1/1000s, f/4.) Durch das erste Frühlingslaub des Jahres hindurch: Sehr schön gelungenes Bild. Eine etwas längere Brennweite wäre wahrscheinlich noch besser gewesen, aber wie gesagt, da muss ich mal schauen, ob ich auf dem nächsten Flohmarkt (oder bei ehBlöd) eine finde. Nicht, dass ich nicht schon genug Altglas hätte... ;-)

Das Holzgassen-Logo ist erstaunlich dunkel geworden. (50mm, 1/1000s, f/4.) Und auch erstaunlich, wie scharf eigentlich alles in dem Bild ist, obwohl ich gerade mal eine Stufe abgeblendet hatte. Habe sowieso den Eindruck, dass ich den Schärfepunkt nicht ganz so genau auf den Schriftzug gesetzt hatte, sondern wohl ein bisschen dahinter. Das würde auch den allgemeinen Eindruck erklären. Mit dem blühenden Obstbaum an der linken Seite hatte ich mir allerdings ein bisschen mehr von diesem Foto versprochen. Ist OK, aber nicht herausragend, kompositionstechnisch.


Dafür finde ich die Strukturen in dem Sicherheitsglas des Dachs der Dingsbums-Passage schon ziemlich krass. (50mm, 1/1000s, f/4.) Kann man mal sehen, wie fein dieser billig Film tatsächlich auflösen kann. Da kommt der Scanner kaum noch mit. Gutes Bild, bei dem es immer wieder neue Details (und Fusseln) zu entdecken gibt.

Wenn man den Blick schon nach oben neigt, warum dann nicht auch das Gegengewicht des Krans fotografieren, der da in der Baugrube hinterm Kaufhof stand, wo einst Ihr Platz war? (135mm, 1/1000s, f/4.) Auch hier sind die feinen Strukturen des Gutters hervorragend abgebildet. Die Breite der einzelnen Gitterstreben liegt nur knapp oberhalb der Korngröße. Das alte Revuenon kann echt was.


Überhaupt wurde im Frühling viel in Siegburg gebaut, so auch noch immer am entkernten Rathaus. (50mm, 1/500s, f/8.) Wie man an den Netzen oben am Gebäude erkennen kann: Auch das 50mm Kit-Objektiv kann erstaunlich scharf Strukturen abbilden, von denen ich nicht erwartet hätte, dass man sie auf dem billigen Foma überhaupt erkennen könnte.Da würde ich tatsächlich gerne mal Linienpaare zählen. (Im Datenblatt steht was von 110 Linienpaaren pro mm. Sieht so aus, als würde er das auch tatsächlich hin bekommen, soweit ich das mit meinem Consumer-Equipment beurteilen kann - auf dem Scanner steht zwar 6400 dpi drauf, aber ich schätze ja immer, dass er etwas mehr als die Hälfte auch tatsächlich hin bekommt. Mal gerade etwas Mathe: Um 110 lp/mm aufzulösen, bräuchte ich also rein theoretisch, wenn wir jetzt mal nicht an all die anderen optischen Faktoren, Kontrastkurven, Sampling Moire und sowas denken 220 dots/mm * 25,4 mm/inch ≈ 5600 dpi. Mit der Realität hat das natürlich gar nichts zu tun. ;-))

Zurück zu meinen Fotos: Da hätten wir noch diese Kirschklingel, die mir schon auf dem Hinweg neben der Sparkasse aufgefallen war. Jetzt war die Zeit, ein Foto daran zu verschwenden, denn der Film sollte ja voll werden. (50mm, 1/1000s, f/2,8.) Wenn man weit offen fotografiert, sollte man echt aufpassen, auf diese kurze Entfernung nicht all zu sehr hini und her zu schwanken, denn dann passiert genau das, was man in diesem Bild sieht: Die Klingel ist nicht ganz scharf. Ich hab es aber auch echt wieder übertrieben: Für ein brauchbares Bokeh hätte auch durchaus f/5,6 gereicht. Aber nein, der Herr muss ja wieder! ;-)


Der Erpel vor dem Müllcontainer hingegen ist kräftig scharf und mächtig kontrastreich. (135mm, 1/1000s, f/4.) Der saß dam am S-Caree rum, da wo der Teich vor der Stadtmauer ist. Besonders spannend finde ich die Muster auf dem Containerdeckel, Spiegelungen von allem Möglichen, was drum herum so rum steht. Und der Rost am Geländer. Und natürlich das Ententier selber.

Das letzte Bild aus Siegburg - aber nicht das letzte auf dem Film - habe ich dann an dieses Blitzen-Portrait verschwendet. (50mm, 1/250s, f/2,8.) Auge in Auge mit der Staatsmacht! ;-) Kamera gegen Kamera! :-D So, wie das Ding aussieht, scheint es wenig beliebt zu sein, dabei kontrolliert das hier doch eigentlich nur das Durchfahrtsverbot durch die Fußgängerzone. Eigentlich also eine sinnvolle Einrichtung. Könnte viel mehr Fußgängerzonen geben. Und Radwege. Und weniger SUVs. Aber ich verrenne mich wieder in meine Utopien. ;-)


Das tatsächlich letzte Foto auf dem Film habe ich dann an die kleine, sprießende Salatpflanze verschwendet, die auf dem Tisch draußen auf der Veranda stand. (50mm, unbekannte Zeit und Blende.) Die Schwiegermutter zieht die da immer vor und dann fressen sie die Schnecken. :-D So auch dieses Jahr, wieder nix von abbekommen. Aber immerhin ein Foto. ;-)

Nächstes Mal: Ein U-Boot auf dem Rhein! Herrjeh, das sind viele Fotos auf einmal, da werde ich ja was zu tun haben!