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Orion-Nebel 2x

Kalte Nächte, klarer Himmel: Ich steh wieder mit dem Stativ im Garten und mache Fotos vom Himmel. Heute hauptsächlich, weil ich testen will, ob der Telekonverter dafür zu gebrauchen ist.

Wie immer in solchen Fällen suche ich mir ein leicht zu findendes Objekt raus. Und was ist leichter zu finden als Orion? Leider steht der um diese Jahreszeit schon kurz nach Sonnenuntergang ziemlich weit im Süden, was aus unserem Garten heraus nicht so toll einsehbar ist, aber zum Glück steht er auch noch relativ weit oben am Himmel.

Wie immer gehe ich so vor, dass ich erst mal mit dem weitwinkeligeren Objektiven ein Übersichtsbild anlege, an dem ich dann auch einigermaßen genau das Objekt der Begierde anpeilen kann. Deswegen haben wir hier als erstes mal eine paar Bilder mit vielen Sternen in langer Belichtung und einiges an Flugverkehr:


Das erste Bild ist mit dem 28mm 5 Sekunden lang belichtet worden und unten links sehen wir schon mal zwei bis drei Flugzeuge, die mir mit vor die Linse geraten sind. Orion sehen wir hier direkt hinter Nachbarns Tanne, weiter links ist noch Sirius sichtbar.

Nummer 2 ist mit dem 85mm und ebenfalls 5 Sekunden belichtet. Wie man sieht, da kam gerade einer genau quer geflogen und hat einen blinkenden Streifen hinterlassen. Außerdem kann man hier schon sehen, wo die Reise hin geht: Ich peile mal wieder die nebeligen Schwaden genau in der Mitte an.

Das letzte Bild ist ebenfalls mit dem 85mm gemacht worden, dieses Mal aber unter Einsatz des 2x Konverters, also bei ca 170mm. Zudem habe ich die Empfindlichkeit auf ISO-1600-Äquivalent hoch geschraubt und nur noch 2,5 Sekunden belichtet. Da lässt sich schon einiges erkennen. OK, im runter gerechneten 1920x1280-Bild nicht mehr so gut, aber das ist ja auch noch immer nur ein Übersichtsbild. (Man beachte übrigens die die Lenseflares, die der Konverter den Sternen antut, die nicht genau in der Mitte sind. Das erklärt, warum das Bild mit Offenblende gestern so matschig aussah!)

Danach habe ich den Konverter direkt drauf gelassen und eine Serienbelichtung mit 9 Fotos gemacht. Da ich die Spiegelvorauslösung zu kurz eingestellt habe, war das erste Bild noch verwackelt, aber die restlichen 8 habe ich dann im Gimp übereinander gelegt, und siehe da, man kann schon fast Details erahnen!



Obere Reihe: Links 2x 85mm f/1,8, Addition aus 8 mal je 1s, rechts 2x 200mm f/4 Addition aus 8 mal je 2s
Untere Reihe: Jeweils center crop der Bilder darüber

Bei der zweiten Serie habe ich dann einfach nur das 85er gegen das 200er getauscht und ich bin echt erstaunt, wie gut das geklappt hat. OK, so richtig scharf wird es trotzdem nicht, auch weil sich die Erde im Vergleicht zu der Brennweite doch schon ganz schön viel dreht und ich im GIMP nachher die Sterne nicht 100% Pixel-genau aufeinander geschoben bekommen habe. Aber! Details! Wahnsinn! Ich glaube, da komme ich langsam an einem Punkt an, bei dem die Bewegung der Atmosphäre mich schon stark einschränkt. Also, vom amateurhaften Equipment mal abgesehen! ;-)

Jetzt noch ein anständiges Stativ und einen Tisch, der nicht so wackelt, da könnte man schon was mit machen! Und natürlich wäre ein Objektiv, das mehr Licht rein lässt, schon schön...

Und liebend gerne hätte ich auch noch versucht, Jupiter und seine Monde vor die Linsen zu kriegen, aber der geht erst morgens früh auf und ich muss ja auch mal schlafen. Venus hätte ich vielleicht noch versuchen können, aber die ist ja eher langweilig, so ganz ohne Monde...