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Flotsam Revisited

Wie überbrückt man einen langweiligen Brückentag, wenn das Wetter eher so lala ist (schwül-warm und bedeckt mit leichten Tendenzen Richtung Gewitter heute Abend, dementsprechend leichte Kopfschmerzen) und man deshalb nicht viel mehr draußen machen möchte, als vor dem kommenden Unwetter mal eben noch den Grill auszunehmen (und sich dabei fast die Finger zu verbrennen)? Richtig, man packt das Spiel wieder aus, von dem man schon letzten Dezember berichtet hatte, von dem es aber mittlerweile einen ganzen Haufen neue Versionen gegeben hat: Flotsam.

Das Prinzip hatte ich ja damals schon (im oben verlinkten Artikel) erklärt, heute möchte ich auf die Änderungen seitdem eingehen, was mir gefällt und was mir vielleicht nicht so gut gefällt.


Zuerst einmal: Gleich geblieben ist das Prinzip, dass man sein Dorf um den vorgegebenen "Dorfplatz" im Zentrum herum entwickelt. Dieses ist allerdings völlig neu gestaltet worden - schade, das alte fand ich hübscher -, was aber auch davon kommt, dass man jetzt direkt einen Motor an Bord hat, mit dem man frei auf der Karte herum fahren kann. Man muss also nicht mehr vorgegebenen Pfaden folgen, um neue Gefilde zu erkunden, sondern kann aktiv die Stelle suchen, die einem am ehesten zusagt und den meisten Erfolg verspricht.

Um diesen Motor zu füttern, gibt es ein neues Gebäude: Eine Raffinerie, die aus Plastikmüll wieder Öl macht. Somit hat man im Prinzip einen unendlichen Vorrat an Öl und somit Reichweite. Allerdings braucht man schon reichlich davon, um sich über die Karte zu bewegen. Dabei sind zugleich die Resourcen, also Plastik, Holz, und vor allem Fische, nicht mehr ganz so dicht gestreut wie früher. Aber dadurch, dass man diese jetzt gezielt anfahren und zugleich auch noch verlassene Gebäude erkunden und plündern kann, fällt das gar nicht so auf. Andere Resourcen wie zB Metall und Seegras gibt es weiterhin nur auf Inseln zu finden. Manche beherbergen wie früher aber auch Nahrung in Form von Konservendosen und Wasser, das sich in alten Schiffswracks oder Wassertürmen gesammelt hat.



Ich habe heute den ganzen Vormittag (so drei bis vier Stunden, schätze ich mal) gespielt und muss sagen, es fühlt sich sehr viel einfacher an. In der alten Version vom Dezember bin ich immer wieder in die Situation gekommen, dass ich entweder nichts mehr zu Essen hatte oder nicht genug Brennmaterial, um Wasser zu destillieren. Beides ist mir heute nicht passiert und ich habe auch kräftig bauen und forschen können, sodass ich sagen kann, dass ich mehr als die Hälfte aller möglichen Gebäude bereits gebaut habe. Auch das ist mir in der alten Version nur mit viel Umstand geglückt. (Meist war ich dann endlich so weit, als das nächste Patch wieder die Savegame-Kompatibilität kaputt gemacht hat!)

Zudem geht mir auch die Arbeitskraft nicht mehr so schnell aus; es scheint mir so, dass die Produktionszeiten verkürzt und auch die Wege, die die Figuren durch das Labyrinth von Wegen, das ich gebaut habe, nehmen, optimiert wurden. Außerdem komme ich bisher mit je einem Fischer- und einem Salvage-Boot aus, da mehr Ressourcen schwimmend gesammelt werden können, ein weiteres Ergebnis der Möglichkeit, mit der schwimmenden Stadt hin fahren zu können, wo man will, also auch mitten in ein Resourcenfeld hinein oder direkt an eine Insel. Das spart Zeit und Wege. So komme ich bisher mit 5 Driftern aus. (Eine Möwe habe ich übrigens bisher noch nicht auf der Karte gefunden, ich hoffe, dass die nicht heraus genommen wurde. Die war nämlich nicht nur praktisch, sondern auch niedlich anzusehen! ;-))

Wie auch immer, ich habe es jedenfalls endlich mal geschafft, den Seaweed Planter zu bauen, der mir nicht nur Zutaten für Sushi, sondern auch Köder für die Fischerhütte anbaut. Dadurch habe ich tatsächlich mal eine richtige Produktionskette aufbauen können.


Alles in Allem fühlt sich diese neue Version (0.3-irgendwas) sehr viel spielbarer und fertiger an als das, was ich mir im letzten Jahr angeschaut habe. Ich will jetzt nicht sagen, dass das Spiel an sich zu leicht geworden wäre, aber ich muss zugeben, dass ich bei dieser Art von Aufbaustrategie-Spielen ja eigentlich eher ein Spaßspieler bin und jetzt nicht minutiös alles haarklein bis ins letzte Detail plane. Es könnte also sein, dass anderen Spielern der Schwierigkeitsgrad früher besser gefallen hat. Mir kommen all diese kleinen Änderungen jedoch sehr entgegen. Bleibt zu hoffen, dass jetzt, da ich tatsächlich mal "das Ende" erreichen könnte - will sagen, alle Gebäude bauen und eine stabile Zivilisation aufbauen kann -, vielleicht noch ein paar zusätzliche Gebäude in der Zukunft dazu kommen. Einfach, um das Spiel selber noch etwas zu verlängern. Ansonsten kann man nämlich nach schätzungsweise 5 oder 6 Stunden alles haben und dann steht man da und fragt sich: "War ja nett, aber was nun?"