Skip to content

Schwarz-weiß und analog, Teil 68: Wahner Heide, F601

Film: Fomapan 100 #14, Kamera: Nikon F601, November 2020

Navigation: 68, 69, 70

Lange keine schwarz-weiß-Bilder mehr vorgestellt, deswegen wird es langsam mal wieder Zeit! Besonders doof ist, dass diese Bilder, die ich heute hier ausstellen werde, am gleichen Tag am gleichen Ort zur selben Zeit und so weiter entstanden sind wie die letzten, nur mit der Nikon F601, und somit eigentlich einen direkten Vergleich ermöglichen zwischen billiger Knipse und Kamera mit (ehemals) teuren Objektiven!

Deshalb ein paar allgemeine Beobachtungen vorweg: Die Bilder, die durch die Nikon-Objektive gemacht wurden, sehen durchweg weniger "glowy" aus. Ich nehme an, die Vergütung des Glases ist einfach viel besser. Von der Schärfe her sind einige von den Knipsen-Bildern tatsächlich schärfer, wohl weil - wenn ich schon die Möglichkeit habe, das zu beeinflussen - eher zu kleineren Blendenzahlen und viel Hintergrundunschärfe tendiere, während die Minolta bei dem vielen Licht wahrscheinlich meist so um f/8 herum fotografieren wird, schätze ich mal. Außerdem kann ich so auch mal wieder zu allen Bildern heute Daten angeben, wie ich sie gemacht habe. Das hat mir bei den letzten Einträgen echt gefehlt, auch wenn es die meisten Leute wahrscheinlich nicht die Bohne interessiert! ;-)

Jetzt aber zu den Fotos: Es war herbstlich-nebelig, da machen sich blattlose Äste im wolkigen Himmel immer gut. (Nikkor AF 20mm, f/4, 1/125s.) Schon ein witziges Foto, gefällt mir, auch wenn eigentlich nichts darauf zu sehen ist außer eines organisch-abstrakten Gemüses. ;-) Gut, ganz so blattlos war das Bäumchen wohl doch nicht, wenn ich genau hin gucke. Aber trotzdem: Herbststimmung pur.

Auch das zweite Bild mit einem anderen Baum bringt genau diese einsame Stimmung der Heide gut rüber. (Nikkor AF 20mm, f4, 1/250s.) Was ich hier besonders interessant finde, auch wenn es vielleicht etwas technisch ist: Wenn man das Objektiv nur um eine Blende abblendet, geht schon direkt einiges an Abschattungen in den Ecken weg. ich mein, da ist noch immer genug übrig, dass es mir gefällt. Ich steh da ja drauf. It's not a bug, it's a feature, ist meine Meinung zu dem Thema. ;-)



Das dritte Bild ist etwas experimenteller: Durch die Vordergrundblätter hindurch einen weiteren Baum und den Weg durch die Heide am unteren Bildrand. (Nikon Lens Series E 50mm, f/4, 1/60s.) Der Baum könnte mehr Kontrast gebrauchen, die Vordergrund-Blätter etwas schärfer sein. Letzteres wäre mit Abblenden und einem Stativ möglich gewesen, ersteres mit dem Fomapan-Film nicht ganz so einfach, vielleicht mit einer Blendenstufe Überbelichtung, was das Statuv noch nötiger gemacht hätte. So ist es halt, wie es ist; man muss mit dem Licht arbeiten, das man zur Verfügung hat. Oder alternativ einen batteriegetriebenen Flutlichtscheinwerfer mit in den Wald schleppen! ;-)

Der Farn auf dem vierten Bild hingegen ist ziemlich krass geworden: Eines der besseren Bilder auf diesem Film! (Nikkor Lens Series E 50mm, f/4, 1/60s.) Schön scharf im Vordergrund, schön unscharf im Hintergrund. Da wäre durchaus auch noch f/5,6 drin gewesen, dann wäre es noch besser, glaube ich; dann wäre der Farn noch schärfer und der Hintergrund hätte vielleicht schon Sechsecke in den Laublücken. Trotzdem: Sehr schöne November-Stimmung!

Es folgen ein Fotos vom Mast auf dem Telegrafenberg, die natürlich alle hochkant sind. Ich mein, der Mast ist schließlich auch hochkant. ;-) Alle drei Bilder sind mit dem Nikon Series E 50mm gemacht. Das erste mit f/4 und 1/250s. Deshalb nehme ich an, die anderen drei sind bei ähnlichen Lichtverhältnissen und Blenden fotografiert, aber ich kann es mal wieder nicht sagen, weil ich für beide keine Werte aufgeschrieben habe. (Es sind solche Bilder, bei denen ich mich dann nachher immer freu, wenn ich sie zwischen den anderen finde; hatte mich vorher nämlich schon gewundert, warum ich dieses Mal nur 35 Bilder auf den Film bekommen hatte, wo es doch sonst meist 38 sind.) ;-)


Alle drei finde ich sehr gut gelungen. Wieder sehr schöne Herbststimmung im Silhouetten-Stil. Der große Vorteil im November bei dem bedeckten Nebelwetter war ja, dass keine Sau unterwegs war und ich so in Ruhe Fotos schießen konnte, ohne dass mir ständig irgendein Coronierter vor die Linse gelatscht kam. Das macht das auch sehr viel einfacher, sich zu konzentrieren. Als wir letztens im März hier waren, war ja die Hölle (oder schlimmeres) los. Aber ich schweife mal wieder ab: Schöne Fotos, darum gehts! ;-)

Weiter geht es mit einer umgestürzten Tanne (oder sonstigem Nadelbaum), der wahrscheinlich auch der Dürre der letzten Jahre zum Opfer gefallen ist. (Nikon Lens Series E 50mm, f/2.8, 1/125s.) Da hatte ich auf ein etwas stimmungsvolleres Bild gehofft, aber im Großen und Ganzen felt da etwas Kontrast. November halt. Hätte mehr Nebel sein können, aber der lichtete sich so langsam.

Der Pilz hingegen ist ziemlich gut geworden, auch wenn er sich zwischen dem Herbstlaub ein bisschen versteckt. (Nikon Lens Series E 50mm, +4 Dioptrien Nahlinse, f/5.6, 1/30s.) Da ich die Kamera hier praktisch auf den Boden stellen konnte, habe ich auch mal einen längere Belichtungszeit mit entsprechender Blende riskieren können. Bei Makro-Aufnahmen mit Nahlinse ist das ja immer Ratsam, denn sonst ist der Schärfebereich so klein, dass man das ganze Motiv überhaupt nicht rein bekommt. Übrigens eines dieser Bilder, bei denen ich froh sein kann, dass ich praktisch alleine in der Heide war: Wenn die Leute mich sonst immer auf dem Boden liegend finden, weiß ich nicht, was die denken! ;-)



An einen der neuen Pfosten, die da in den Boden gerammt im sandigen Teil der Heide stehen, hatte jemand einen Plüsch-Käfer angetackert. (Nikon Lens Series E 50mm, f/4, 1/250s.) Den habe ich dann natürlich auch direkt mal fotografieren müssen, auch wenn eine Blende langsamer nicht falsch gewesen wäre: Der Vordergrund ist etwas zu dunkel geraten. Trotzdem ganz OK.

Der Pfeil auf dem Lüftungsrohr mitten im Birkenwäldchen kommt hingegen sehr gut raus, finde ich. (Ebenfalls Nikon Lens Series E 50mm, f/2, 1/250s.) Habe hier mal fast auf Offenblende hoch gedreht in der Hoffnung, dass die Birken im Hintergrund noch etwas unscharf werden würden, und siehe da, es hat sogar einigermaßen geklappt. Sieht ein bisschen nach einem Wald voller Geister aus! ;-)

Der Beton-Felsen am Sandweg macht sich ebenfalls sehr gut, finde ich. (Nikon Lens Series E 50mm, f/4, 1/125s.) Statt nur in die Knie zu gehen, hätte ich mich auch hier mal wieder bäuchlinks in den Sand werfen sollen, um den Winkel von unten den Hügel hinauf noch stärker zu betonen. Dann wäre der Betonklotz auch vielleicht stärker aus dem Wald hervor getreten. Außerdem hätte ich vielleicht auch auf das 85mm wechseln sollen und etwas weiter nach rechts zielen müssen. Könnte das Bild jetzt natürlich entsprechend zurecht schneiden, aber das wäre gepfuscht! ;-)


Für die aus dem Block heraus stehende Armierung bin ich dann schließlich ganz nah ran gegangen. (Nikon Lens Series E 50mm, f/4, 1/125s.) Cooles Bild. Mehr hab ich nicht zusagen. ;-) Hätte noch etwas mehr Platz zwischen Horizont und Armierung gepasst, aber ansonsten ziemlich gut.

Und zum Abschluss noch ein Gegenlicht-Foto als tatsächlich doch noch die Sonne durch die Wolken brach. (Nikon Lens Series E 50mm, f/4, 1/2000s.) Sieht ziemlich bedrohlich aus, was? Aber gefällt mir richtig gut. Deswegen gibt es auch da nicht viel zu sagen. ;-)

Im nächsten s-w-&-a-Artikel gibt es Bilder von Schafen im morgendlichen Frost. Ich kann es kaum erwarten! ;-)

Osterspaziergang

Es ist Ostern und statt des Regenwetters, das eigentlich angesagt war, hat die Sonne zumindest hin und wieder geschienen. Deshalb bin ich raus und habe den Rest des s/w-Films in der Zenit-Kamera belichtet. Weil ich aber nicht gleichzeitig noch mehr Altglas durch die Gegend schleppen wollte, habe ich den M42-Adapter mal wieder aus dem Foto-Koffer gekramt und mitgenommen, sodass ich jetzt ein paar hübsche Bilder habe, die mit dem Travenar 28mm und dem Revuenon 135mm gemacht wurden. Und natürlich nebenbei mit dem normalen 50er Nikkor.

Die Magnolie zB ist mit dem Revuenon gemacht, bei f/4. Dass das Bild etwas weicher ist als mit einem modernen Objektiv, sieht eigentlich richtig gut aus. Auch der Lora, der alten Piratin, tut das ganz gut. Wobei ich ja noch immer vermute, dass das hauptsächlich an der Adapter-Linse liegt. Die s/w-Bilder sind im Allgemeinen nämlich nicht so weich.


Die Madonna steht beim Steinmetz im Garten und ist hingegen mit dem 50er gemacht. Hätte mal wieder etwas weiter nach unten zielen müssen, der Winkel stimmt nicht so richtig. Und ein bisschen weiter nach rechts hätte dem Bild kompositionstechnisch mehr Umpf gegeben. ;-)

Danach bin ich dann um die Ecke den Berg hoch geschlichen und da standen mal ausnahmsweise drei Pferde rum, die ich noch nicht zehntausend Mal fotografiert habe. Also noch eine Gelegenheit, das 135er drauf zu schrauben. Die Pferde sind auch tatsächlich recht gut raus gekommen, finde ich. Die leichten Verzerrungen an den Ecken finde ich ja sehr schick, auch wenn das nicht eigentlich dafür spricht, dass das Objektiv eher billig ist. Ich finde ja immer, alte, billige Objektive haben mehr Charakter, besonders wenn man das damit vergleicht, woran man sich heutzutage handy-mäßig so gewöhnt hat.


Oben im Wald standen ein paar Bäume rum, die interessante Markierungen hatten, aber besonders interessant fand ich mal wieder das Gesicht, das ich gefunden habe, das aus dem richtigen Winkel in der Rinde sichtbar wurde. Sieht etwas streng aus, oder? Auf dem Foto kommt das leider nicht so richtig raus.


Bei dem Bild mit dem "RIP Tom" drauf gesprüht musste ich unwillkürlich sofort an den Herrn der Ringe denken. Dabei dachte ich, der Tom Bombadil wäre gar nicht tot. Aber immerhin scheinen sie ihn unter seinem Baum verbuddelt zu haben. ;-) (Aber war das nicht eine Linde? Ich glaube, ich müsste die Bücher mal wieder lesen. Die Filme haben irgendwie die ganze Geschichte mit dem Herrn B. komplett überschrieben, weil der da ja nicht drin vorkommt.)

Dann bin ich quer durch den Wald und über das Feld dahinter wieder runter ins Tal. Auf dem Weg haben die Bäume geblüht, es ist schließlich Frühling. Also habe ich Fotos gemacht. Das erste mit dem normalen 50mm, das rechte mit dem 28mm Travenar.



Frühling heißt auch, dass die Bienen fliegen. Deshalb habe ich gebührenden Abstand von den Bienenstöcken gehalten. Was habe ich letztens im öffentlich rechtlichen Fernsehen gelernt? Die bunte Farbe ist tatsächlich nur dafür da, um hübsch auszusehen? War mal wieder so 'ne Quizfrage. Kann mich schon wieder nicht richtig erinnern.

Danach kam dann noch die übliche Foto-Op, einen Trecker zu fotografieren, und sowas lasse ich im Allgemeinen ja nicht aus. Weil: Trecker fahren! ;-)


Und zu guter Letzt dann noch einmal Stacheldraht und Blüten sowie eine Narzisse. Die sind ja leider alle am abblühen, haben es gerade so bis Ostern geschafft.

Und jetzt gibts gleich erst mal Pizza! Osterpizza! LECKER! ;-)