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Sonntags zwei Mal rund ums Dorf - Teil 2

Nach dem Frühstück habe ich dann einen kleinen Filmwechsel vorgenommen - wofür hat man den Wechselsack? ;-) - und bin dann gleich wieder raus. Das Wetter war noch immer schön, wenn auch in der Ferne bereits eine Wolkenfront über dem Rheinland zu sehen war.

Da ich die Bergetappe bereits morgens hinter mich gebracht hatte, bin ich dann im Tal links abgebogen und das erste, was mir hier begegnet ist, war der große blaue LKW mit einem ebenso großen blauen Anhänger sowie drei riesigen und mindestens gleich blauen Containern. Was der hier macht? Ob da noch immer Hochwasserschäden eingesammelt werden? Jedenfalls habe ich diverseste Fotos gemacht. So eine Gelegenheit für Technik hautnah kann man sich ja nicht einfach entgehen lassen! ;-)


Danach bin ich dann rechts übers Fels zwischen den Apfelbäumen durch. Dort, wo letzte Woche noch über-mannshohe Maisfelder standen, ist der Bauer jetzt damit zugange, das Saatgut für den Winterweizen einzuarbeiten. Habe ich auch noch nie gesehen, wie viele Säcke Saat man für so ein Feld braucht: Offenbar genau so viele, wie man in dem Foto da unten sehen kann!


Und apropos Pfaffenhütchen: Am Hanfbach stehen davon auch dutzende herum. Da die so hübsch sind, habe ich auch hier wieder zugeschlagen. Ich sollte weniger Fotos von Gemüse machen. Dringend! Aber sind Bierflaschen im Unterholz besser? Ich glaube kaum... Dann doch lieber Stiefmütterchen und Heidekraut: Die Blumenkästen an der Brücke sind schon wieder neu bepflanzt worden! Hatte ich nicht letztens erst gefragt, wer dafür zuständig ist? Ich weiß es noch immer nicht. Würde mich aber noch immer interessieren.


Den Rückweg habe ich dann durch den Wald auf der anderen Seite des Hanfbachs genommen. Was relativ langweilig war, denn irgendwie sind mir keine weiteren interessanten Motive begegnet. Erst auf der anderen Seite gab es dann stachelige Distelfrüchte, bevor ich dem gleichen Jesus wie im ersten Artikel einen Besuch abgestattet habe. Und auch die Kaugummis in ihrem Automaten habe ich noch mal aus einem anderen Winkel mitgenommen. Kann man nicht genügend Fotos von haben! Wie von Blumen und anderem Gemüse! ;-)

So, und so habe ich es am heutigen Tag (also, eigentlich gestern, wenn ich so auf die Uhr schaue) auf über 15.000 Schritte gebracht. Das ist noch mal ein gutes Stück mehr als gestern auf dem Flohmarkt. Kein Wunder, dass ich es tatsächlich mal geschafft habe, wieder ein paar Gramm abzunehmen. War ja auch nötig, der ganze Corona-Speck muss langsam mal weg!

Sonntags zwei Mal rund ums Dorf - Teil 1

Was für ein geiles Wetter wir heute hatten: Sonne pur (zumindest bis zum Nachmittag) und für Mitte Oktober auch ganz schön warm. Ich habe es jedenfalls bereut, dass ich die Jacke mit genommen hatte, weshalb ich die beim zweiten Outing auch gar nicht mehr dabei hatte.

Ja, ihr habt richtig gehört: Ich war gleich zwei Mal vor der Tür heute. Und daran war nicht nur das gute Wetter Schuld: Gestern auf dem Flohmarkt habe ich nämlich unter Anderem etwas bekommen, was ich heute direkt mal testen musste. Wiedereinmal werde ich hier nicht verraten, was das war, sondern nur noch ein bisschen mehr teasen. ;-) Aber keine Angst, es war nun wirklich nichts Teures oder besonders Tolles. Ich habe ja mehr so eine Vorliebe für die untere Preisklasse, auch wenn es um klassische Fototechnik geht. Aber umgekehrt ist das der Grund, weshalb einige meiner Bilder heute mit ganz seltsamen Blenden/Belichtungszeit-Kombinationen gemacht wurden, nur falls sich jemand fragen sollte. Weil ich nämlich die Digitale mal wieder als besseren Belichtungsmesser verwendet habe. :-D


Wie auch immer: Begonnen hat der Tag mit Nebel im Tal. Und deswegen ist auch genau das das erste Foto, das ich hier heute im Blog habe. Meine kleine Fotosafari hat nämlich ein bisschen Vorarbeit benötigt, die unter anderem meinen Wechselsack involviert hat, und dann musste ich das ganze ja auch noch testen. Außerdem war es so früh morgens nach dem Sonnenaufgang auch noch ein bisschen kühl. Deswegen auch die eingangs erwähnte Jacke.

Als ich dann aber erstmal unterwegs war, habe ich direkt mal die ganze Pracht dieses Herbstages im Bild festgehalten. Nettes Licht hatten wir jedenfalls, besonders wenn es um Beeren und Blätter ging. Wie man sieht, bin ich danach unten im Tal rechts abgebogen und habe mich mal wieder vom Kaugummi-Automaten ablenken lassen. Oder auch vom "langsam, Kinder"-Männchen. Danach dann bin ich beim Jesus wieder rechts abgebogen, aber nicht die Straße weiter hoch gegangen, sondern habe den Feldweg genommen. Ich hatte übrigens nur das 50mm dabei, weshalb es kein Foto von den Ziegen unten am Bach gibt, denn die waren zu weit weg.


Dafür habe ich die gemähte Wiese auf der anderen Seite des Weges fotografiert. Weit geschlossene Blenden haben auch manchmal was für sich. Außerdem gibt es an diesem Weg diverse "gemeine Spindelsträucher", im Volksmund auch Pfaffenhütchen genannt. Ich denke, man kann erkennen, wieso die so heißen. Aber treue Leser wissen, dass ich die ja jeden Herbst fotografiere. Nebenan gab es dann auch schon die Kätzchen fürs nächste Jahr. Wobei ich mir nicht ganz so sicher bin, ob nicht manche davon das warme Wetter der letzten Tage zum Anlass genommen haben, jetzt schon aufzublühen: Meine Nase läuft, meine Ohren jucken, die Augen sind ausgetrocknet - fühlt sich an, als wäre Allergiezeit! :-/ Insofern hat Winter ja auch was für sich.


Dann, statt den Weg durch das Rosental nach Söven hoch zu laufen, bin ich nach links in den Wald abgebogen, wo mir ein Eichhörnchen über den Weg lief. Auch hier gilt wieder: Keine Fotos, da ich das Tele zu Hause gelassen hatte. Schade eigentlich, es saß eine ganze Zeit lang am Baum oberhalb der Bank und guckte mich erwartungsvoll an.

Oben auf dem Berg habe ich dann erst mal Dinge fotografiert, die nicht weglaufen können: Reifen und Holzpfähle, die wahrscheinlich mal ein Zaun waren. Zumindest deuten die noch im Holz steckenden Isolatoren darauf hin.

Hier an der Ecke gibt es ja diverse Pferde, unter Anderem dieses mit Maske und Frisur. So ein Zöpfchen in der Mähne habe ich ja jetzt schon bei diversen Pferden gesehen, muss irgendsoeine Mode sein, die an mir vorbei gegangen ist. ;-) Apropos, die Friseurin hat meine Haare viel zu lang gelassen. Aber das nur am Rande, fällt mir zu dem Thema ein. Auch was das angeht, gehe ich ja nicht immer mit der Mode mit. Wer weiß, wo die einen hinführt, wenn man nicht aufpasst! ;-)


Nach den Pferden gab es dann noch diese Katze. Hier habe ich dann doch mal mit dem Normalobjektiv drauf gehalten und dann nachher nur die Mitte des resultierenden Bildes verwendet. Geht eigentlich ganz gut, ich hatte mit Schlimmerem gerechnet. Für solche Aktionen müsste ich vielleicht doch mal raw fotografieren, aber...

Nach Katze und Traktor - den ich jetzt endlich mal in gutem Licht abgelichtet bekommen habe; da warte ich ja schon ewig drauf, dass die Sonne mal in die Garage scheint - gab es dann noch Rosen. Punktmessung war hier mein Freund, denn gegen den fast schwarzen Hintergrund aus Gebüschen machen die sich ziemlich klasse, finde ich. Solches Licht gibt einem wirklich nur die tiefstehende Herbstsonne. Gut, im Frühling gibt es das auch, aber im Februar blühen meist keine Rosen! ;-)


Weil des Erxperiments erster Teil sich hier bereits so langsam dem Ende entgegen neigte, habe ich mich an dieser Stelle entschlossen, bereits den Heimweg anzutreten. Davon abgesehen hatte ich ja auch mittlerweile mehr als genug digitale Fotos, um einen Blogeintrag daraus zu machen. Wie man sieht. Also bin ich wieder links rum Richtung Heimat abgebogen. Die Straße durchs Dorf führte mich wie immer am Basketballkorb vorbei, den ich dieses Mal aus einem ganz anderen Winkel fotografiert habe. Es war mal keiner der Nachbarn zu sehen, weshalb ich mich ein wenig ausgiebiger mit der Gegend beschäftigen konnte. Ich mag es nicht unbedingt, beim Fotografieren beobachtet zu werden. Ich denke dann immer, die Leute würden denken, dass ich sie ausspionieren wollte. Dabei bin ich doch gar kein Paparazzo! ;-)

Auf de Weg ins Tal begegneten mir dann noch die üblichen Pferde, die sich gegenseitig Pferde-Küsschen gegeben haben. Sehr niedlich. Aber auch das einzelne weiße Pferd ist sehr schön gegen den blauen Herbsthimmel geworden, finde ich. Eigentlich mehr aus Versehen hatte ich hier die Blende noch ganz offen, sodass alles ein bisschen weich ist. Und das tiefstehende Licht! Da komme ich immer direkt ins Schwärmen. Im Herbst gibt es Tage, da hat man den ganze Tag lang goldene Stunde!


Zuletzt begegnete mir dann noch der Bauer, der gerade dabei war, sein Gras zu wenden. Erstaunlich, dass der jetzt noch Heu macht, dass der das noch trocken kriegt, wo es nachts doch schon so kalt und feucht ist. Siehe Nebel-Foto ganz am Anfang.

Womit sich dann auch wieder der Kreis geschlossen hat. Nachdem ich dann wieder zu Hause war, habe ich erst mal ein kleines Frühstück zu mir genommen. Ist ja auch wichtig. Und ungefähr 10 Liter Wasser in mich hinein geschüttet. Wie gesagt, anfänglich erschien es wie eine gute Idee, die dicke Jacke mitzunehmen, aber am Ende wurde es mir dann eindeutig zu warm.

Schwarz-weiß und analog, Teil 110: Rund um Lanzenbach

Film: Fompan 100 #24, Kamera: Nikon FE10, Juli 2021

Navigation: 107, 108, 109

Man kommt ja zu nix. Deshalb bin ich mal wieder ganz froh, dass ich eine laaaange Pipeline mit s/w-Fotos habe. ;-) Da kommt noch was. Nur, ich habe noch nichts zu den vielen Fotos geschrieben. Mal sehen, ob ich das mit meinem leicht belämmerten Kopf heute noch hin bekomme...

Heute gibt es jedefanlls Fotos, die ich im Juli mit der damals ganz frisch in meinen Besitz gelangte Nikon FE10 gemacht habe. Diese und das dazugehörige Objektiv hatte ich ja bereits vor längerer Zeit hier vorgestellt und für ein ganz besonders interessantes Stück Technik befunden. An diesem ersten Tag habe ich auch mal wild sämtliche Objektive durcheinander gemischt, die auf diese Kamera drauf passen, einfach um zu sehen, was die Kamera so mit denen macht.

Das Foto, von dem ich normalerweise annehme, dass es eh nichts wird, weil es am Anfang des Films liegt, handelt heute von einer unscharfen Bierflasche im Grünzeug am Wegesrand. (Zoom Nikkor 35-70mm @ ca. 60mm, 1/500s, ca. f/4,2.) Wie man sieht, ich habe mir nicht allzuviel Mühe gegeben, als ich dieses Bild gemacht habe. Trotzdem kann man schon mal ein paar Dinge feststellen: Kaum Abschattungen in den Ecken, auch keine erkennbaren Verzeichnungen, und die Schärfe wäre auch ganz gut, wenn ich halt nicht falsch fokussiert hätte.

Das zweite Bild sieht dann direkt viel besser aus: Heu, Himmel und Flugzeug! (Nikkor AF 20mm, 1/500s, f/5,6.) Natürlich kann die FE10 mit dem Autofokus und dem Chip in diesem Objektiv nichts anfangen, aber das ist ja gerade das Erstaunliche am Nikon-F-System: Alles ist irgendwie miteinander kompatibel. Und da ich hier einfach nur auf unendlich fokussieren musste, konnte ich auch nicht groß was falsch machen! ;-) Insgesamt ein hübsches Bild, in dem mir das Schattenspiel der Wolken auf den frisch gemähten Feldern besonders gefällt. Das im Weitwinkel winzige Flugzeug sieht man nur auf den zweiten Blick.


Im Juli stand das Korn gerade ganz besonders schön auf den Feldern und ich habe es mir nicht nehmen lassen, auch direkt mal ein paar Ähren am Feldrand zu fotografieren. (Zoom Nikkor 35-70mm @ 35mm, 1/1000s, ca. f/3,5.) Hier kann man schon ein bisschen Abschattung in den Ecken erkennen, die beim Flaschenfoto oben durch das Hineinzoomen abgeschnitten wurde. Aber Schärfe und Bokeh sind auf diese Entfernung relativ gut, finde ich. Wie gesagt, es handelt sich hier ganz sicher nicht um das beste Objektiv, das je unter dem Namen "Nikkor" verkauft wurde - vor allem, weil es höchstwahrscheinlich nicht mal von Nikon gebaut wurde -, aber wirklich schlecht ist es auch nicht. Für ein normal-Zoom auf einer günstigen Analog-Kamera eigentlich ganz passend. Das Motiv selber ist auch ganz gut getroffen, finde ich.

Nebenan stand direkt das Wiesenschaumkraut oder Bärenklau (oder sowas) am Wegesrand. (Zoom Nikkor 35-70mm @ 70mm, 1/250s, ca. f/8.) Etwas überbelichtet und auch nicht hundertprozentig scharf, aber ich habe halt genau auf die Fliege gezielt. Die ist auch extrem scharf. Bei f/8 haben wir hier im Hintergrund tatsächlich noch immer erstaunlich brauchbares Bokeh. Schönes Bild.


Und noch ein bisschen weiter stand dann noch eine Distel. (Zoom Nikkor 35-70mm @ ca 50mm, 1/500s, ca. f/7 - wie man an den Angaben sieht, ist es nicht ganz einfach zu raten, welche Blendenöffnung man effektiv bekommt, wenn man am Zoom dreht.) Sehr tolles Bild, finde ich jedenfalls. Sehr schön scharfe Blüten und Fusseln. Tolle Unschärfe im Hintergrund. Schöne Wolken. Und die leicht schattigen Ecken geben dem Ganzen noch den zusätzlichen Retro-Look! Irgendwie perfekt in seiner Inperfektion. ;-)

Jetzt zwei mal Trecker! Das erste Bild zeigt sogar gleich zwei! (Nikon Series E 135mm, 1/2000s, f/4.) Das E-Serien-Objektiv kann hier sein Alter so richtig ausspielen, ist es doch eigentlich ein echtes AI-Objektiv mit langem Focus-Throw und somit perfekt für manuelle Kameras geeignet. Die Schärfe, der Kontrast und die Belichtung sind nahezu perfekt gelungen und auch der Bildausschnitt gefällt mit sehr gut. Leider laufen da oben in der Ecke Leute rum, blöde Spaziergänger! ;-) Trotzdem, ein sehr schöne Bild.


Der einzelne Trecker, der gerade noch so über den Hügel schaut, ist allerdings auch verdammt gut! (Nikon Series E 135mm, ca 1/2000s, f/4.) Ich glaube, mehr muss ich gar nicht sagen; das Gleiche, wie beim ersten Bild, gilt hier auch: Sehr schöner Kontrast, toller Bildausschnitt, hübsche Wolken. Schön. Gut gelungen. Sehr zufrieden damit.

Noch eine Distel, dieses Mal mit einem Falter drauf, dahinter den der Ölberg. (Zoom Nikkor 35-70mm @ ca 55mm, 1/1000s, ca. f/7.) Es war hier oben etwas windig, deswegen ist der Falter leider nicht so scharf, wie er es sein könnte, denn der Distelstrauch bewegte sind schon etwas hin und her. Also, eigentlich eher vor und zurück. Ansonsten finde ich das Bild ganz gut. Schade, dass es nicht ganz scharf geworden ist.

Die Straßenmarkierungen für die Verlegung der Versorgungsleitungen fand ich dann so spannend, dass ich da auch mal ein Bild von gemacht habe. (Zoom Nikkor 35-70mm @ 35mm, 1/250s, ca. f/8.) Witzig oder albern? Oder einfach nur doof? Ich weiß es nicht! Der Smiley gibt dem ganze jedenfalls das gewisse Etwas! ;-) Aber man kann hier gut bewerten, wie viele Verzerrungen und sonstige Fehler das Objektiv so macht, wenn man es so weit abblendet. Nicht allzu viele, für ein seltsames Kit-Objektiv zweifelhafter Herkunft.


Der Schilderwald steht (oder stand) jedenfalls direkt um die Ecke. (Zoom Nikkor 35-70mm @ 35mm, 1/60s, ca. f/11.) Der Grund für das weite Abblenden war hier, dass ich tatsächlich alles scharf haben wollte, was auch ganz gut geklappt hat: Sowohl im Vordergrund als auch im Hintergrund sind (fast) komplett scharf. Die vielen Schilder sind jedenfalls witzig, finde ich.

Um die Ecke hab ich dann mal wieder die Telefonkabel fotografiert. (Zoom Nikkor 35-70mm @ ca 50mm, 1/1000s, ca. f/4.) Klasse Bild, auch dieses gefällt mir sehr gut. Der Himmel mit federleichten Wölkchen, die Kabel, der Mast. Mehr muss ich glaube ich nicht sagen. Eins meiner Besseren. ;-)


Auch den Basketball-Korb habe ich ja schon mehrfach dazwischen gehabt. (Zoom Nikkor 35-70mm @ ca 50mm, 1/2000s, ca. f/4.) Die Strommasten im Hintergrund stehen genau an der richtigen Stelle, wie ich meine. Auch eine der besseren Versionen dieses Motives. ;-) Ich glaube, auf dieser kleinen Wanderung ums Dorf hatte ich wirklich Glück, nur gute Bilder heute! ;-) Ich mein, klar, bei den "guten" Nikkoren erwarte ich das eigentlich auch, aber auch das Zoom macht eigentlich einen ganz brauchbaren Eindruck, oder?

Kurz vor der Heimkehr dann noch das - damals - neue Warnmänneken am Ortseingang fotografiert. (Zoom Nikkor 35-70mm @ 35mm, 1/125s, ca. f/3,5.) Das leuchtet recht kräftig, obwohl es hier einigermaßen im Schatten steht. Interessant. Genauso interessant wie die Frage, weshalb ich dieses Bild vorgezogen habe... Wahrscheinlich wegen des Formats.

Vorher habe ich noch die Bank in Edgoven fotografiert, die steht so schön im Gebüsch. (Nikkor AF 20mm, 1/500s, f/5,6.) Auch dieses Bild gefällt mir sehr gut. Gute Belichtung und viel Kontrast. Und überhaupt, diese Bank ist eine meiner liebsten, weil man in die andere Richtung so schön ins Tal gucken kann. Außerdem bin ich an der Stelle meist reif für eine Pause. ;-)


Und zuletzt noch eine Bierflasche, diese hier ist aber schön scharf und steht rum, statt faul im Gras zu liegen. (Zoom Nikkor 35-70mm @ 35mm, 1/500s, ca. f/3,5.) Hier kann man auch ganz gut sehen, wie das Objektiv hier Drehungen ins Bild bringt, wenn man in den unscharfen Hintergrund guckt. Witziges Bild, das mir - schon wieder der gleiche Text - gut gefällt.

So, und jetzt ist Zeit für ein erstes Fazit: Die FE10 macht sehr schöne Bilder, vor allem mit den besseren Nikon-Objektiven. Aber auch das Kit-Zoom ist ganz offenbar auch nicht so schlecht, wie das Internet an mehreren Stellen behauptet. Wie auch immer, die Belichtungsmessung der Kamera macht einen guten Eindruck und die Bilder sehen echt gut aus. Gefällt mir.

Schwarz-weiß und analog, Teil 109: Ilford Delta in Troisdorf

Film: Ilfort Delta 400 #1 (abgelaufen 2002), Kamera: Nikon F601, Juli 2021

Navigation: 107, 108, 109

Sooo, nachdem ich in letzter Zeit eher alte Audio-Technik repariert habe - oder es zumindest versucht habe -, ist es an der Zeit, noch mal einen s/w-Artikel aus der Pipeline zu holen. Die letzten 10 Fotos vom abgelaufenen Ilford Delta warten jetzt schon extra lang in meiner Pipeline.Entstanden sind sie in Troisdorf, als ich dort auf dem Heimweg von der Heide vorbei kam, und ich mir gedacht habe, ein bisschen Architektur kann nicht schaden.

Angefangen habe ich vor dem Rathaus, das in seinem ganzen Erscheinungsbild schwer an die 1960er erinnert, mit dem Unterschied, dass irgendwann seitdem jemand auf die Idee gekommen ist, ein bisschen Kunst davor zu stellen, damit es nicht ganz so trist wirkt; so auch hier dieses Stein-Tor, das mich ein bisschen an Japan erinnert. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/2.) Man sieht es nicht direkt, aber das Bild ist gut eine Blende überbelichtet, sodass die im Schatten liegenden Teile des Gebäudes gut hervor stechen. f/2 habe ich in der Hoffnung gewählt, dass das Gebäude vielleicht ein wenig unscharf würde, aber so nah an der Unendlich-Position des Fokus-Rings hätte ich mir das auch sparen können. Erstaunlicherweise ist trotzdem ein wenig Struktur im Himmel zu erkennen. Die eine Blende über hat dem nicht mehr so empfindlichen Film also nicht geschadet, im Gegenteil. Das Motiv selber ist - bis auf die Tatsache, dass ich die Kamera mal wieder schief gehalten habe - leider eher genau so trist geraten wie das Gebäude, das es darstellt. Aber man sieht, dass der alte grobkörnige Film hier durchaus Stärken hat, die letztes Mal in der Landschaft der Heide nicht so gut heraus kamen: Scharf und grob zugleich gibt er viel Kontrast her und lässt das Rathaus noch brutaler aussehen, als es eigentlich ist.

Vor dem Rathaus-Haupteingang gibt es diese Schlaufe aus Stahl, die durchbrochen mit irgendwas beschriftet ist, was ich beim besten Willen nicht lesen kann! (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/2.8.) Auch hier habe ich gut eine Blendenstufe drauf gelegt, um gegen die Dominanz des hellen Himmels anzukämpfen. Was man aber nicht wirklich merken würde: Es sieht eigentlich genau richtig belichtet aus, zumindest wenn man die Schleife erkennen möchte. Insgesamt ein recht stimmiges Bild, bei dem das Gekribbel des Filmkorns eigentlich auch ganz gut passt. Und ich habe die Kamera erstaunlich gerade gehalten.


Neben dem Rathaus gibt es dann noch diese Stelen mit runden Köpfen - ich nehme an, das sollen stilisierte Personen sein und ich muss mir echt mal angewöhnen, die Beschreibungsschildchen neben den Skulpturen zu lesen, wenn ich sie schon fotografiere! ;-) (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/2.) Es ist einfacher, die eine Blendenstufe Überbelichtung zu erreichen, indem man einfach am Blendenring dreht, bis die Kamera ihre minimale Belichtungszeit erreicht hat und dann noch einen Klick! So bin ich hier wieder bei f/2 gelandet. Auch hier perfekt belichtet; ich fühle mich als sicher in der Aussage, dass es durchaus eine gute Idee ist, diesen seit fast zwei Jahrzehnten abgelaufenen Film als ISO 200 zu belichten. Die Gänseblumen im Gras vor den Rundköpfen kommen ebenso gut aus dem groben Rauschen heraus wie die Architektur im Hintergrund. Das Nikon-Glas ist bei fast offener Blende immer wieder erstaunlich scharf. Sollte es auch, die Optik ist die gleiche wie am (damals) viel teureren 50mm Nikkor. Zumindest behauptet das das Internet. Aber ich komme vom Thema ab: Gutes Bild, gefällt mir.

Als nächstes springe ich ein bisschen hin und her, denn es war so einfacher, das Layout gefälliger zu gestalten - aber was heißt das schon in meinem Blog? ;-) Hier haben wir jedenfalls die Rückseite des Troisdorfer Bahnhofs, wo die Fracht abgefertigt wird - und alle paar Monate mal wieder ein paar Jugendliche auf die Waggons klettern, um sich einen lebensgefährlichen Stromschlag abzuholen. (Nikkor AI 35mm, 1/500s, f/5,6.) Am rechten Rand gut zu sehen: Der Film war so lange auf der Rolle aufgespult, dass er unbedingt wieder in diese Position zurück will. Falls ich noch mal einen von der Sorte scanne, sollte ich es mal mit dem Einklemmen zwischen zwei Glasplatten versuchen, dass kann er sich nicht so hoch wellen. (Könnte ich eigentlich durchaus demnächst mal ausprobieren, denn der Kodak VR, den ich letztens durch die Kamer geschickt habe, sieht, was das angeht, noch viel schlimmer aus.) Bis auf dass ich es schon wieder nicht geschafft habe, ein gerades Bild hin zu bekommen, sieht dieses Foto eigentlich ganz gut aus. Mittlerweile war es so bedeckt, dass ich nicht mehr unbedingt für den zu hellen Himmel korrigieren musste. Trotzdem sind die Fugen des Backsteingebäudes gerade noch so zu erkennen. Erstaunlich, dass sie nicht im Rauschen des Films untergehen.


Im zweiten Bild sieht man ganz deutlich, warum hier gerne mal jemand tot vom Waggon fällt: Es gibt keinen Zaun oder ein Mauer, die das Bahnareal vom Rest der Stadt trennt - nicht, dass das irgendwen aufhalten würde, der unbedingt auf einen der Tankwagen klettern will. (Nikkor AI 35mm, 1/2000s, f/2,8.) Das klingt jetzt ein bisschen bösartig, was ich da oben gesagt habe, aber ganz ehrlich, Leute: Klettert nicht auf Eisenbahnwaggons, wenn darüber Stromleitungen mit 40kV hängen! Lasst es einfach! Erst vor ein paar Wochen war wieder ein entsprechend trauriger Bericht im Lokalfernsehen, dass so eine Aktion von mindestens einem von drei Jugendlichen mit dem Leben bezahlt wurde. Das sieht auf dem Foto nach viel Abstand aus, aber wenn man sich aufrecht hinstellt, reicht das offenbar, dass der Bogen überspringt. Ansonsten, was das Foto angeht: Auch wieder schief, ich glaube langsam, dass die Kamera den Film schräg eingezogen hat! ;-) Aber trotzdem ein ganz nettes Bild von Industrie.

Jetzt gibt es einen kleinen chronologischen Sprung in die Vergangenheit, denn das Minarett der Moschee habe ich auf dem Weg zum Bahnhof fotografiert. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Hier habe ich, weil ich ja praktisch direkt in den hellen Himmel hinein fotografiert habe, gleich mal zwei Blendenstufen drauf gelegt. Das Ergebnis ist erstaunlich perfekt: Die Details am Turm kommen sehr kontrastreich und scharf rüber, der Himmel verliert trotzdem kaum an Details. Auch hier war es ja schon einigermaßen bedeckt, deshalb sollte mich das auch nicht so sehr erstaunen. Insgesamt ein recht gutes Bild, die Reflexionen in den Schieben am unteren Rand und der ins Bild hineinhängende Ast des Baumes über mir geben dem Ganzen einen guten Rahmen.


Aber zurück zum Bahnhof: Das Backsteingebäude hat da noch diese nicht unbedingt einladend wirkende Tür und vergitterte Fenster, eine Lampe über dem Eingang und seltsam gespannte Leitungen. (Nikkor AI 35mm, 1/500s, f/5,6.) Man kann sogar noch die Lochung in den Platten sehen, die hier zum Verbarrikadieren des Eingangs verwendet wurden. Vom groben Korn ist hier tatsächlich kaum was zu sehen, denn es geht in den Strukturen des Motivs tatsächlich fast komplett unter. Auch hier hätte ich nur mal wieder die Kamera etwas gerader halten müssen, dann wäre es ein perfektes Bild geworden.

Genauso sehe ich das beim nächsten Bild: Alle Linien führen auf den Fluchtpunkt zu, nur leider verstärkt das den Eindruck, dass alles schief ist, nur noch mal um einen Faktor 10! (Nikkor AI 35mm, 1/60s, f/5,6.) Mit dem 35er scheine ich aber auch echt besonders viele Probleme diesbezüglich zu haben, zumindest auf der analogen Kamera! Der F601 fehlt echt eine Mattscheibe mit Hilfslinien! Oder alternativ, wenn ich mir schon Dinge wünsche, hätte ich gerne mal wieder die Fähigkeit, ohne verzerrende Brille was sehen zu können! Aber zurück zum Bild: Ganz OK soweit, etwas hell am rechten Rand, aber das war zu erwarten, da ich für den Schatten unterm Dach belichtet habe. Das Pipimännchen-Graffiti auf dem Boden gibt dem ganzen eine etwas albern/tragische Komponente.

Danach war es an der Zeit, zurück zum Auto zu gehen, das ich auf dem großen Parkplatz nicht unweit vom Krankenhaus abgestellt hatte. Der Film war eh fast voll, also habe ich noch schnell die letzten beiden Bilder verschossen und auch hier ein bisschen mehr experimentiert als sonst: Die Bahnunterführung, die den kürzesten Weg darstellte, habe ich mit dem Weitwinkel so richtig weit auseinander ziehen können. (Nikkor AF 20mm, 1/60s, f/4.) Hier hätte etwas mehr Licht gut getan, f/2,8 wären wohl besser gewesen - was auch mit dem übereinstimmt, was ich oben schon sagte, nämlich dass eine Überbelichtung bei ISO 200 ganz OK wäre. Auch hier wieder alles schief, ich weiß nicht, was an dem Tag mit mir los war. Es gibt offenbar solche Tage, an denen man kein gerades Bild hin bekommt. Aber ansonsten ist es ganz OK, die Auflösung des Films ist gerade noch ausreichend, um winzige Figuren in das Licht am Ende des Tunnels zu zeichnen. Graffitis und der Fahrplan sowie die hellen Streifen der Neonröhren an Decke und Wand finde ich besonders gut. Im Dunkel des Bodens sieht man gut das Filmkorn.


Das letzte Bild schließlich zeigt den Aufgang zu den Bahnsteigen Nummer 9. (Nikkor AF 20mm, 1/125s, f/4, Blitz.) Eine schmutzige Treppe führt hinauf in das Licht. Sehr poetisch. Wäre da nicht der leichte Geruch von Urin. ;-) Insgesamt ein ziemlich gutes Bild, das auch nur mäßig schief ist. Mit leichtem Aufhellblitz für die Ränder, wofür der eingebaute Blitz der F601 allerdings etwas zu schwach war. Andererseits hat es mir so nicht den Schattenwurf an Decke und Wänden kaputt geblitzt. Gutes Bild, von dem man jetzt allerdings nicht unbedingt behaupten kann, dass es schön oder gefällig wäre. Aber es bildet die Realität sehr präzise und in ihrer ganzen Harsch-heit ab!

Fazit: Interessanter Film, von dem ich gerne noch ein paar mehr verschießen würde. Auch wenn das mit dem kräftigen Kribbeln und dem groben Korn nur mäßig geeignet ist für einige Motive, hat es doch Spaß gemacht. Und eine Stufe überbelichten ist ja jetzt auch nicht so schwierig, viele Leute machen das ja angeblich grundsätzlich.

Soo, das war das Experiment mit dem abgelaufen Ilford Delta. Nächstes Mal wird die FE10 getestet, dann aber wieder mit einem altbekannten Foma 100. Bis dahin.

Beeren und Blumen

Am späteren Nachmittag dann noch schnell einen schnellen Spaziergang ums Dorf gemacht. Man muss sich ja auch mal bewegen und nicht immer nur auf dem Popo sitzen und Texte tippen und sowas. ;-) Eigentlich wollte ich gar die Kamera daheim lassen, aber dann wären mir mal wieder ein paar Schnappschüsse entgangen. So hatte ich dann nur die Digitale mit dem 50mm dabei, das reicht ja auch mal. Schließlich wollte ich meinen Rücken auch ein bisschen schonen.


Besonders spannend fand ich mal wieder die Pfaffenhütchen, weil die so schön bunt sind in dieser eher tristen Herbststimmung. Mal sehen wie es morgen wird, es soll ja über das Wochenende noch mal viel Sonne geben. Aber auch andere Büsche sind voller Früchte, bei manchen weiß ich allerdings nicht, wie die heißen. Ich mein, schrumpelige Brombeeren sind ja leicht zu erkennen, aber das andere, kirschbeerenartige hab ich vergessen, nachdem ich die letzte Jahr schon mal nachgeguckt habe.



Ein bisschen weiter habe ich dann noch Fotos von den blühenden Blumen auf der Brücke über den Hanfbach gemacht. Da gibt es ja immer wieder was Neues, ich frage mich, welcher Nachbar sich da die Mühe macht. Oder werden die tatsächlich von der Stadt gepflanzt? Man weiß es nicht...


Und schließlich durch den Wald zurück und noch das Pony begutachtet, bevor ich wieder zu Hause war. Unterwegs habe ich noch ein paar Äpfel eingesammelt - alles Fallobst, muss also auch schnell weg, bevor es anfängt zu gammeln. Aber da liegen so viele lecker aussehende Äpfel unter den Bäumen, die keiner einsammelt, da konnte ich nicht vorbei gehen, ohne welche mitzunehmen.


Und jetzt wird es Zeit für die Heia. Morgen wird ein langer Tag, an dem ich wahrscheinlich zu nichts kommen werde, jedenfalls nicht wenn es um das Blog geht.