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Schwarz-weiß und analog, Teil 144: Im Kurpark Enten, Schwäne am Allner See jagen

Film: Fomapan 100 #31, Kamera: Praktica F.X2, Dezember 2021

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Teil 2 der Bilder, die aus der Praktica raus gekommen sind. Im ersten Teil hatten wir ja schon festgestellt, dass nicht alles in Ordnung ist mit dieser Kamera. Heute gibt es hingegen Fotos, die alle zumindest vorhanden sind, wenn auch nicht unbedingt das absolut Gelbe vom Ei. ;-)

Beginnen wir mit dem Springbrunnen. (Revuenon 135mm, 1/100s, f/2,8.) Der war kräftig hinterleuchtet an diesem Vormittag, als die Sonne winterbedingt sehr Tief über dem Horizont stand und so dieses Bild ermöglichte. Und es ist sowohl einigermaßen scharf als auch kaum verwackelt, was bei dieser Brennweiten-Belichtungszeit-Kombination schon erstaunlich ist. Wenn es jetzt noch gerade wäre, wäre ich sogar fast damit zufrieden! ;-)


Lichtschachtsucher mit Einstellscheibe sind nicht mein Ding, ich treffe irgendwie nicht das Motiv, das ich anpeile. Zumindest nicht, wenn ich auf Entenhöhe über dem Boden runter muss! (Revuenon 135mm, 1/100s, f/2,8.) Herausgekommen ist aber trotzdem eines der besseren Fotos in dieser kleinen Serie. Dadurch, dass die Ente aus dem Bild heraus läuft, wirkt es allerdings etwas unharmonisch. Immerhin ist sie scharf.

Da folgende Bild ist hingegen ziemlich direkt für die Tonne: Schief, unscharf, verwackelt. (Tessar 50mm, 1/50s, f/4.) Nein, diese Kamera ist keine Schnappschussknipse! Nein, nein, nein! Pfui, böse! ;-) Hätte ich wohl mal besser unterm Tisch verschwinden lassen! :-D


Dafür ist das Bild mit dem Springbrunnen (noch mal) und der Sonne (jetzt neu) zwischen den Bäumen richtig gut geworden, finde ich! (Tessar 50mm, 1/50s f/4.) Um eine Stufe Abblenden scheint bei diesem Objektiv Wunder zu wirken. Durch die lange Belichtung sind die Tropfen etwas lang gezogen, wie ich es erwartet hätte. Die Sonnenstrahlen zwischen den Ästen fallen sehr schön in die Szene. Trotz des frontalen Lichtes ist auch im Schatten noch Detail vorhanden. Gutes Bild, gefällt mir.

Nach der Fotoserie im Kurpark noch eine kleine Runde um den Allner See gedreht und dort die Schwäne fotografiert. (Revuenon 135mm, 1/200s, f/5,6.) Hier sieht man, die Unschärfe in den meisten Bildern kommen vom Objektiv, nicht der Kamera, denn hier sind die Schwäne knackscharf! Schöne Bild, wie ich es von diesem Objektiv erwarte.


Das letzte ist dagegen wieder etwas schief, aber das kommt davon, weil ich mich wieder so weit runter beugen musste. (Revuenon 135mm, 1/200s, f/5,6.) Ansonsten habe ich hier nichts zu meckern: Scharf, gut ausgeleuchtet. Gefällt.

Zweites kurzes Fazit: Wenn sie läuft, dann läuft sie gut. Mit mehr Licht und der Möglichkeit, ein, zwei Blenden abzublenden, stellt sich alles schon etwas weniger schlimm dar.

Schwarz-weiß und analog, Teil 143: Seelscheid und Neunkirchen

Film: Fomapan 100 #31, Kamera: Praktica F.X2, Dezember 2021

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Kommen wir also heute mal endlich zu einem Film, den ich mit einer Kamera verschossen habe, die ich noch nicht benutzt hatte: Eine Praktica F.X2, die ich als Beifang bei einer der anderen eBay-Ersteigerungen dabei hatte. (Meistens sind die Bundles ja billiger als eine einzelne Kamera, vor allem, wenn das eigentliche Objekt der Begierde nicht in Text und Titel benannt wird.) Die Kamera kam mit einem Carl Zeiss Jena Tessar 2.8/50, eigentlich ein ganz brauchbares Objektiv. Da es sich aber um eine M42-Kamera handelt, kann ich problemlos alle anderen M42-Objektive, die ich habe, ebenfalls verwenden.

Vorweg: Sie geht, aber so richtig gut geht es ihr nicht. Sie muss auf jeden Fall mal neu geschmiert und gefettet werden, der Vorhang ist etwas träge und die Spieglauslösung auch. Da diese Kamera ja komplett mechanisch ist, habe ich aber relativ große Hoffnungen, dass ich das tatsächlich sogar selber hin bekommen würde. Muss halt hauptsächlich mal der Dreck raus und neues Öl rein, auch wenn ich noch nachforschen muss, welches man da am Besten verwendet. Lange Rede kurzer Sinn: Es sind einige Frames dabei, die halb oder ganz schwarz aus der Entwicklung zurück kamen.

Bei dem ersten Bild mit der evangelischen Kirche in Seelscheid kann man bereits erahnen, was ich meine: auf der linken Seite ist das Bild etwas dunkler geraten, wahrscheinlich, weil der Vorhang etwas träge ist. Jetzt muss ich mir das Bild um 180° rotiert vorstellen, also ist die dunklere Stelle auf der linken Seite der Kamera, wenn ich von hinten auf die Rückwand schaue und die Vorhänge laufen horizontal von rechts nach links ab. Woraus ich entnehme, dass der zweite Vorhang zu früh auslöst oder zumindest am Anfang etwas träge ist? Habe ich das jetzt richtig dekodiert? Muss ich noch mal in einer stillen Stunde drüber nachdenken.

Jedenfalls: Kirche in Seelscheid. (Tessar 50mm, 1/200s, f/2,8.) An den Werten merkt man schon: Das Wetter war eher so mäßig bis schlecht, was die allgemeine Kontrastarmut erklären könnte. Zugleich ist das ganze Bild aber auch etwas unscharf, was glaube ich nicht an der Kamera, sondern an dem Tessar liegt. Ich mein, es besteht natürlich immer die Möglichkeit, dass meine Augen so schlecht sind, dass ich im Lichtschachtsucher nicht mehr scharfstellen kann, aber der Turm ist schließlich bei Unendlich, da kann man kaum was falsch machen! ;-) Ich gebe also erstmal dem Objektiv die Schuld, möglicherweise der Offenblende.


Der Eindruck der allgemeinen Unschärfe setzt sich auch auf dem zweiten Bild fort, bei dem ich die Friedhofs-Rosen ganz nah und ebenfalls weit offen abgelichtet habe. (Tessar 50mm, 1/50s, f/2,8.) Zusätzlich ist hier die Belichtungszeit sehr lang, was ein leichtes Verwackeln unvermeidbar macht. Gut gefällt mir hingegen die Hintergrundunschärfe, die allerdings ein bisschen kontrastiger sein könnte.

So, und beim nächsten Bild sehen wir dann das echte Problem: Der Spiegel klappt manchmal nicht früh genug hoch. Zumindest glaube ich das. Wenn man den Auslöser langsam betätigt, klappt nämlich der Spiegel, und wenn man dann weiter drückt, löst der Verschluss aus, der dann auch wieder das Herunterklappen des Spiegels triggert. Vielleicht müsste ich also mal versuchen, den Auslöser ganz langsam und gemächlich zu betätigen, um sämtlicher Mechanik Zeit genug zum Reagieren zu geben. Zur Frage, wer hier versagt: Das linke halbe Bild ist dunkel, der Rand ist aber schräg; das deutet für mich darauf hin, dass der Spiegel zu spät hoch klappt, während der Verschluss bereits abläuft. Richtig? So kam ich jedenfalls zu meiner Einschätzung, dass ich langsamer auslösen muss. Trotzdem verwunderlich, dass der linke Teil praktisch komplett unbelichtet ist. Irgendwas stimmt jedenfalls nicht, und ich weiß nicht genau, was.

Zur Bank selber. (Travenar 28mm, 1/100s, f/2,8.) Die sieht meines Erachtens etwas schärfer aus als die Bilder mit dem Tessar. Minimal, aber etwas. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, weil so viel vom Bild fehlt, uA auch der Punkt, auf den ich fokussiert hatte. So richtig scharf ist es aber auch nicht, vielleicht liegt es also auch an der Mattscheibe, dass die nicht bei der richtigen Entfernung justiert ist. (Die Bilder im zweiten Artikel, die mit dem Revuenon geschossen sind, wirken allerdings durchweg sehr viel schärfer.)


Nachdem ich in Seelscheid auf dem Friedhof fertig war, habe ich die Winterstimmung in Neunkirchen eingefangen und hier mit dem Kurfürst-Restaurant angefangen, einem alten Gebäude aus Naturstein. (Tessar 50mm, 1/50s, f/2,8.) Auch hier ist ein kleiner Rand des Frames unbelichtet geblieben, ähnlich wie im Bild mit der Bank, nur weniger extrem. Ich vermute also den selben Fehler. Das Bild insgesamt war allerdings etwas stärker unterbelichtet, weshalb ich es künstlich nachträglich aufhellen musste. Dadurch sind die Fusseln extrem raus gekommen. Die Schärfe ist hier ganz OK, allerdings auch noch immer nicht überragend.

Beim nächsten Bild wollte ich eigentlich die Eistüte fotografieren. Daran, dass die nicht im Frame ist, merkt man, dass hier wieder was schief gelaufen ist: Wenn man, wie gesagt, den Auslöser zu langsam betätigt, löst nur der Spiegel aus, der Vorhang aber nicht. Das wusste ich an dieser Stelle aber noch nicht. Deswegen habe ich dann aus versehen den fließenden Verkehr fotografiert, natürlich total verwackelt, weil ich eigentlich dabei war, die Kamera wegzupacken. (Tessar 50mm, 1/200s, f/2,8.)

Dafür habe ich die Kuh vor der Metzgerei aber tatsächlich im Bild, wenn auch sehr unscharf. (Tessar 50mm, 1/50s, f/2,8.) Trotzdem ein ganz nettes Bild. ;-) Immerhin ist nicht wieder die Hälfte schwarz! Man muss manchmal auch schon mit kleinen Siegen zufrieden sein.


Dass Bilder mit dem Weitwinkel ein wenig schärfer sind, merkt man bei der Kirche im nächsten. (Travenar 28mm, 1/100s, f/4.) Übrigens das erste Bild, dass ich an diesem stark bewölkten und leicht regnerischen Tag nicht mit Offenblende gemacht habe. Es ist sogar gar nicht so schlecht geworden, also rein technisch. Vom Motiv her ist es eher so naja, das gebe ich ja zu, etwas unruhig und schlecht aufgeteilt.

Und zu guter Letzt noch mal ein paar Rosen, die durch die Gitterstäbe gerankt kamen. (Tessar 50mm, 1/50s, f/2,8.) Scharf ist anders und auch zusätzlich noch sehr wackelig. Netter Versuch, aber leider auch nicht so richtig was geworden.

Erstes Fazit: Uiuiui, hier haben wir direkt diverse Probleme. Aber dafür, dass mir die Kamera als defekt verkauft wurde und ich sie als Beifang mit 0 Euro in meine Bücher eingetragen habe, ist sie doch noch erstaunlich funktionstüchtig. Nichts, was man nicht mit etwas mehr Grundkenntnissen, als ich sie zur Zeit habe, fixen könnte. Hoffentlich. Mal sehen, wenn es wieder kalte und dunkle Winterabende gibt, dann hab ich was zu tun! ;-)