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Schwarz-weiß und analog, Teil 154: Ein bisschen Hennef

Film: Fomapan 100 #34, Kamera: Nikon F-601, Februar 2022

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Heute ganz uncharakteristisch mal zwei s/w-Artikel direkt nacheinander. Wir müssen gleich nämlich weg und da werde ich heute Nacht, wenn wir heim kommen, sicher keine Zeit haben, noch was zu schreiben. Außerdem müssen die ja auch mal weg; ich hatte nämlich eigentlich sämtliche Einträge dieses Films für den August vorgesehen, aber das wird ja jetzt wohl nichts mehr werden, zwei bleiben übrig für September.

Statt in die Ferne zu schweifen, kann man auch nette Fotos ganz in der Nähe machen. Zum Beispiel bei einm Spaziergang durch Hennef. Der Kurpark zum Beispiel bietet immer wieder andere Foto-Ops. Zugegeben, am Rhein war es spektakulärer, aber ich glaube auch hier sind ein paar schöne Ansichten raus gekommen.

Zum Beispiel die Wendeltreppe im Schatten des großen Baumes. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Mal wieder bin ich nicht in der Lage gewesen, die Kamera einigermaßen gerade zu halten, aber das ist ja kein neues Phänomen. Erstaunlich ist schon, dass man sehen kann, dass der/die Bewohner:in der Wohnung rechts offenbar Phalenopsis mag. Immerhin habe ich hier jetzt nicht allzu präzise fokussiert und f/4 ist jetzt auch nicht so weit geschlossen, schließlich ging es mir hauptsächlich um den Schatten auf der Wendeltreppe (der durchaus etwas dunkler rüber kommen könnte; eine Blende mehr bei gleicher Zeit hätte den wahrscheinlich deutlicher hervorgehoben). Trotzdem faszinierend, was man aus Film heraus holen kann.

Apropos leicht überbelichtet: Das Huhn könnte auch eine Blende mehr vertragen. (Nikon Series E 135mm, 1/250s, f/2,8.) Dabei bin ich mir schon ziemlich sicher, dass ich hier eine Punktmessung gemacht hatte. Hier ist hauptsächlich erstaunlich, dass das 135er bei Offenblende bereits diese Abbildungsleitung hervor bringt. Das merke ich ja auch jedes Mal, wenn ich dieses Objektiv auf die Digitale schraube. Bei 4k kann ich auf meinem Full-HD-Monitor praktisch bildschirmfüllend einen Hühnerkopf darstellen, der - bis auf meine Unfähigkeit, richtig zu fokussieren - durchweg scharf genug ist.


Die Ente am Beckenrand kommt ebenfalls sehr gut rüber, wie sie da etwas unschlüssig ins Wasser schaut, ob sie denn nun springen soll oder nicht. (135mm, 1/250s, f/2,8.) Zugegebenermaßen, das ist auch im Winter eine ziemliche Brühe, in der man nicht unbedingt baden will. Auch hier habe ich den Fokus nicht ganz genau getroffen, muss ich zugeben, er liegt etwas hinter der Ente, aber selbst in 4k ist das noch gerade akzeptabel. Dafür ist Vor- und Hintergrund schön unscharf, so wie ich es mag.

Es war Winter und die Efeu-Beeren waren noch überall zu finden, sodass ich auch hier einmal zugeschlagen habe. (50mm, 1/60s, f/5,6.) Fokussieren mit der Normalbrennweite ist sehr viel einfacher, wie man sieht, denn hier stimmt der Fokus ganz genau. Bei f/5,6 ist auch die gesamte Beerendolde scharf, so wie es auch geplant war. Frage mich nur, wer da im Labor ständig meine Negative verkratzt... :-(


Ich glaube, der Preis für das beste Bild heute geht an die Turmuhr des Hennefer Rathauses. (135mm, 1/1000s, f/4.) Sechs Minuten nach zwei. Soviel steht fest! Man muss natürlich immer im Hinterkopf behalten, dass sogar Ende Februar selbst um diese Tageszeit die goldene Stunde fast schon angefangen hat. Sonnenschein im Winter macht die besten Fotos, ich stelle das immer wieder fest. Die Schatten wirken dann immer so plastisch, gerade auf s/w-Film. Jedenfalls: Schönes Foto!

Die Efeu-Ranke hinterm Bahnhof kommt knapp auf den zweiten Platz. (50mm, 1/1000s, f/4.) Hier gefällt mir vor allem die Komposition aus dem lebendigen Stück Efeu vor der toten, mit Graffiti verschmierten Wand und den leicht unscharfen Lampen und Masten im Hintergrund. Gutes Bild.

Auch der Kirchturm, den ich auf dem Rückweg zum Kurpark mitgenommen habe, wie er voll im strahlenden Sonnenschein steht, verdient eine Erwähnung. (50mm, 1/250s, f/8.) Hin und wieder muss auch ich mal so richtig weit abblenden, einfach um auch die letzten Äste der Bäume rundrum scharf zu bekommen. Das ist sogar fast mit denen gelungen, die von oben ins Bild hinein ragen. Der Turm ist ja eigentlich recht unscheinbar, aber ich finde trotzdem, dass er je nach Tages- und Jahreszeit ein erstaunliches Motiv abgibt. Auch hier wieder der Schatten der Bäume auf den Schieferplatten, der gerne noch etwas dunkler hätte ausfallen können.


Einen guten Eindruck von den Lichtverhältnissen an diesem letzten Tag im Februar bietet auch das Bild vom Herrn S. auf seinem Pferd. (135mm, 1/125s, f/8.) Habe auch hier mal eine weit geschlossene Blende benutzt, um alles scharf zu kriegen, was sogar fast geklappt hat: Die Schnauze des Lindwurms ist nicht so ganz im scharfen Bereich gelandet. Ich weiß nicht mehr genau, wo ich den Fokuspunkt gesetzt hatte, ich nehme an, auf Siegfrieds Augen. Hätte vielleicht eher auf das Pferd zielen müssen. Ein kleiner, aber ein entscheidender Nachteil der F601: Keine Abblendtaste. Trotzdem: Gut!

Zum Schluss noch die Beleuchtung der Einfahrt von Hausnummer 46. (50mm, 1/2000s, f/2,8.) Hier habe ich genau das gegenteilige Konzept verfolgt und versucht, den Hintergrund in Unschärfe absaufen zu lassen. Die F601 kann ja leider nur bis 1/2000s schnell belichten, sodass ich leider nicht bis runter zur Offeblende öffnen konnte, aber das war auch eigentlich gar nicht nötig auf diese kurze Distanz. Zumal die Lampe selber und ihre Metallverstrebungen selber ja auch scharf werden sollte. Nicht ganz einfach aus diesem Winkel: Die linke, weiter entfernte Kante ist schärfer als die rechte, nähere. Trotzdem: Noch OK.

Nächstes Mal: Ein Radausflug in den Süden, die Berge hoch und über den Rücken nach Hause.

Schwarz-weiß und analog, Teil 153: Ein sonniger Februartag am Rhein

Film: Fomapan 100 #34, Kamera: Nikon F-601, Februar 2022

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Zwischendurch ist es auch immer mal wieder ganz erfrischend, eine Kamera zu verwenden, von der man weiß, dass sie extrem gute Fotos macht. Deshalb habe ich mich irgendwann im Februar, als wir mit C in Mondorf rumgelaufen sind, einfach mal wieder meine gute alte 1€-F601 mit einem Foma geladen und viele viele Fotos gemacht. Mit dem neuen Scanner sieht man erstmal, wie hervorragend scharf die Nikkore eigentlich alle sind. (Ich zähl jetzt mal einfach die E-Serien-Objektive dazu, außer dem mehr an Plastik unterscheiden die sich von ihren großen Kollegen ja nur marginal.)

Fangen wir also an mit einem Gartentor. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/5.6.) Das ist wieder das typische ich-weiß-nicht-ob-das-Bild-so-früh-am-Anfang-des-Films-überhaupt-was-wird-Foto. Es ist was geworden, wie man sieht, und es ist sehr, sehr scharf und sehr, sehr kontrastreich geworden. Ich weiß ja, dass die Kombi aus F601 und E-Serie hervorragende Fotos macht, aber mit dem neuen Scanner erscheinen sie mir gleich noch mal eine Klasse besser. Vielleicht liegt es ja am vielen Licht, das mich gezwungen hat, für meine Verhältnisse weit abzublenden, aber ich glaube nicht, dass der alte Scanner jemals solch scharfe Bilder von sich gegeben hat.

Dass es tatsächlich am Scanner liegt, wenn die Bilder direkt viel schärfer wirken, zeigt sich vielleicht gleich im nächsten Bild, das die Bank auf dem Markt-(?)-Platz zeigt. (50mm, 1/2000s, f/2.) Hier habe ich wider besseres Wissen die Blende fast ganz geöffnet und die Warnung der Kamera einfach ignoriert. Ein bisschen Überbelichtung hat dem Foma noch nie geschadet. Und siehe da, der 4k-Scan glänzt mit einer Brillanz, die ich bisher selbst bei den Digitalbildern noch nicht gesehen habe. Wenn da nicht die Fusseln und der Wasserfleck wären, ich würde kaum glauben, dass es sich um ein analoges Foto handelt. Und außerdem tolles Bokeh. ;-)


In jedem Dorf hängt mindestens ein Kaugiummiautomat, und ganz besonders in solchen, die das Wort "Dorf" sogar in ihrem Namen tragen. (50mm, 1/500s, f/2,8.) Hier kann man wirklich jedes Körnchen des Spritzbetons erkennen, und wenn der Film weniger körnig wäre, hätte ich wieder leichte Probleme zu sagen, ob es sich nicht doch um ein Digitalfoto handelt. Könnte ein bisschen gerader sein. Wobei, der Mauervorsprung ist auf beiden Seiten eigentlich gerade. Muss am Rest des Hauses liegen...

Laternen haben es mir ja bekanntlich auch angetan. (50mm, 1/500s, f/2.) Auch hier: Jeder Noppel im Muster der Glasschale ist im 4k-Scan erkennbar, sogar der Dreck der von innen drin liegt! Leider ist der Hintergrund nicht ganz so bevölkert, wie ich es mir gewünscht hätte. Es war halt Februar, die Bäume waren kahl. (Unbeschwerte Zeiten: Wir hatten noch keinen weiteren Dürresommer hinter uns und einen Krieg mitten in Europa gab es auch noch nicht. Was waren wir naiv!) Insgesamt aber ein ganz stimmiges Bild, das mir recht gut gefällt.


Die Mondorfer Kirche ist auch immer ein gerne genommenes Motiv, besonders mit den kahlen Bäumen im Vordergrund. (Nikkor 35mm, 1/125s, f/5,6.) Hübsche Schattenspiele vor einem klaren und wolkenlosen Himmel. 2 Uhr 24, wie man sieht. ;-) Der Himmel ist tatsächlich etwas kahl, mit ein paar Wolken wäre das Bild noch interessanter. Aber das Wetter kann ich noch nicht beeinflussen. Man sieht, dass das Filter ein bisschen zu weit ins Bild rein reicht, in den Ecken haben wir ein kleines bisschen Vignettierung, was bei f/5,6 eigentlich nicht vorkommen sollte, selbst bei diesem alten Objektiv. Aber ich bin ja froh, wenn das alte Skylight da überhaupt noch drauf hält; das Filtergewinde ist ja ziemlich am Ar***. Jedenfalls stelle ich wieder fest, dass 35mm mir auch auf dieser Kamera und bei s/w-Filmen sehr gut gefallen.

Am Eiscafé habe ich dann mal die große Eistüte genommen, und zwar ohne Farbe. ;-) (Nikkor 200mm, 1/1000s, f/5,6.) Hier stört der kahle Himmel nur minimal. Ganz im Gegenteil, ich finde, das hat was von Route 66 und Roadmovie. OK, die Beschriftung des Schildes jetzt vielleicht nicht so, aber das Feeling halt. James Dean und Jeansjacke! Naja, vielleicht interpretiere ich auch zu viel da rein. Cooles Foto jedenfalls.

Direkt nebenan habe ich dann noch ein Ampersand eingesammelt. (50mm, ca. 1/1000s, f/4.) Das erinnert mich jetzt eher an Kalifornien, Venice Beach. Irgendwie so. Ich weiß nicht, kommt für mich einfach so rüber. Ziemlich gutes Bild, auch, deshalb diskutiere ich das jetzt nicht zu Tode. Nachher fallen mir nur Sachen auf, die ich daran nicht so sehr mag, das will ich vermeiden! ;-)


Ohne Foto der Mondorfer Fähre kann ich ja nicht weg gehen; da traf es sich gut, dass an diesem Tag tatsächlich die Fähre "Mondorf" im Einsatz war und nicht die "Christopherus". (Nikkor 85mm, 1/1000s, f/5,6.) Nach welchem Gesichtspunkt welche fährt, das habe ich auch noch nicht raus. Fast perfekt: Licht gut, Kontrast gut, perfekte Brennweite. Nur mal wieder ein bisschen schief. ;-) Aber trotzdem: Gut! Die Köpfe stören mich etwas, auch wenn sie ein bisschen mehr Tiefe ins Bild bringen. Entweder mehr von den Personen oder ganz raus. Jaja, ich hab immer was zu mäkeln. Aber ist das nicht so, dass Künstler nie mit ihrem eigenen Werk zufrieden sind.

Danach sind wir ein bisschen nach Norden gegangen und dort habe ich diese wunderschöne rostige Kette gefunden, die ein Schiff auf dem Rhein festhält. (50mm, 1/250s, f/5.6.) Auch hier: Fast perfekt, obwohl sogar sehr schief. Es könnte mehr Schatten im Bild sein. Hätte vielleicht das Weitwinkel nehmen sollen. Trotz all dieser Makel gefällt mit dieses Bild auch sehr gut. War auch wirklich gutes Fotowetter an dem Tag.

Wie scharf der "neue" Scanner die Bilder in die digitale Welt holt, zeigt sich im nächsten Foto: Der einsame Kanute auf dem Rhein, bei dem ich mich ernsthaft frage, ob ich ihn noch ein bisschen mehr unkenntlich hätte machen müssen. (200mm, 1/1000s, f/5,6.) Wenn die Spaziergänger auf der anderen Rheinseite nicht so sehr im Schatten stehen würden, könnte man ihr Gesicht auch noch erkennen. OK, in dem 4k-Bild nicht ganz, aber im Original schon beinahe, wenn da nicht das Auflösungsvermögen des Films erreicht wäre.

Der Motor am Kran ist leider sehr schief geworden, was man am Haken sehen kann, der eigentlich gerade nach unten hängen sollte. (200mm, 1/250s, f/8.) Aber davon abgesehen: Spannendes Bild. Die Gitter gefallen mir besonders gut. Ebenso die Details, die man am Motor erkennen kann, wie etwa die Kabel, die Schrauben oder auch die Beschriftung. Und nicht den Rost vergessen. Rost ist immer spannend. ;-)


Trotzdem gibt es immer wieder Leute, die unbedingt diskutieren wollen, da helfen auch keine Schilder an der Einfahrt! :-D (50mm, 1/500s, f/8.) Muss ich zu dem Bild was sagen? Technisch perfekt, extrem scharf, extrem kontrastreich, toller Schatten, tolle Struktur im Holz, aufgrund der geringen Fokusdistanz auch hübsche Unschärfe im Hintergrund. Gut.

Damals lag die Regensburg auch schon hier auf Reede. (50mm, 1/2000s, f/4.) Wie man sieht, keine Wolke am Himmel. Ebenfalls ein tolles Foto. Kann mich heute gar nicht entscheiden, welches ich am Besten finde. Dieses ist definitiv eines meiner Favoriten.

Was braucht so ein Schiff, um sich erfolgreich im Wasser zu bewegen? Einen Propeller! (50mm, 1/1000s, f/5,6.) Und wieder stehe ich vor dem Problem: Eigentlich ist das ja das beste Bild des Tages... Aber das wäre unfair den anderen besten Bildern gegenüber! ;-) Ich finde es aber schon ziemlich klasse und habe auch wirklich mal nichts daran auszusetzen.


Obwohl die Boje ja auch ziemlich geil geworden ist! (50mm, 1/2000s, f/2.) f/2 ist ja eh meine Lieblingsblende! ;-) Die Rostpocken im alten Lack sehen sehr plastisch aus, der Hintergrund hat durch die weite Blende eine sehr leichte Unschärfe, der Schatten der Boje ist einfach superb und ansonsten bin ich auch ganz hin und weg. Ich nehms so wie es ist! ;-)

Und zuletzt noch eine ungelesene Zeitung. (50mm, 1/1000s, f/4.) Ich könnte schwören: Das letzte Mal, als ich hier vorbei gekommen bin, steckte die noch immer da ganz genau so drin. Man sollte meinen, dass mich der Schatten meines eigenen Dickschädels stören würde, aber es geht eigentlich. Mal auch eine (andere) Art von Selfie! ;-) Auch hier wieder: Der Mörtel zwischen den Backsteinen ist so scharf, dass ich mich beim Scannen fast geschnitten hätte! Wenn die Auflösung des Films ein bisschen höher wäre, könnte man sogar lesen, was auf unter dem "Aus gutem Hause" steht.

Fazit: Der Scanner war längst überfällig bei der Menge Bilder, die ich mache! Und die Nikkors gehören definitiv zu dem schärfsten, was ich an Glas habe.

Schwarz-weiß, analog und Mittelformat, Teil 4: Heisterbacher Chorruine durch zwei Augen

Film: Fomapan 120 100 #4, Kamera: Meopta Flexaret VI Automat, 2. Februar 2022

Für einen kleinen Augenblick muss ich noch mal zu Bildern zurück, die ich noch mit dem Scanner gescannt habe. Die liegen nämlich schon so lange hier rum, es wird langsam Zeit, die los zu werden, sonst kommt die Chronologie ganz durcheinander. Deswegen gibt es heute ein kleines Mittelformat-Intermezzo.

Die Fotos sind mit der Flexaret Automat gemacht, die ich als Beifang in einem meiner Konvolutä-Käufe dabei hatte, und die ich erst mal richtig sauber machen und ein wenig am Auslöser manipulieren musste, bis sie wieder einigermaßen lief. Das war im Februar! Man sieht: Ich bin mit der Veröffentlichung meiner Fotos ein ganzes Stück hinterher! Wann ist eigentlich September geworden?! Egal. Das Wetter an jenem Tag im Winter war sehr durchwachsen und daher sind die Belichtungen nicht alle so perfekt gelungen. Die Sonne verschwand immer wieder hinter den Wolken oder kam im unpassendsten Moment dahinter hervor. Außerdem sind ein paar Verwackler dabei, der ISO 100 Fomapan war in diesem Fall nicht der richtige Film; ein 400er wäre durchaus angesagt gewesen, aber ich habe bisher nur 120er in 100 gekauft!

So ist das Kreuz vor dem Haupteingang sowohl etwas wackelig als auch zu hell belichtet. (1/125s, f/4.) Man sieht, ich musste damals noch etwas mit der TLR üben (was ich zwischenzeitlich ja gemacht habe, auf dem Oldtimer-Treffen letztn Monat). Es handelt sich übrigens nicht um den ersten Schuss, den ich an diesem Tag getätigt habe, sondern um den zweiten. Was aus dem Bild geworden ist, weiß ich allerdings nicht: Es fehlt einfach auf dem Negativstreifen. Ob der Verschluss versagt hat, kann ich nicht sagen. Vielleicht hat das Labor auch einfach falsch geschnitten und das erste Bild verloren... Egal: Aus diesem Bild irgendwas über die Leistungsfähigkeit der Kamera heraus zu lesen, fällt einigermaßen schwer, daher gehen wir gleich lieber zum nächsten über.


Hier sehen wir die Chorruine im tiefstehenden Gegenlicht. (1/125s, f/4.) Außer, dass ich die Kamera mal wieder nicht gerade gehalten bekommen habe, was bei einer TLR auch etwas schwierig ist, habe ich festgestellt, fällt vor allem der Fleck in der oberen rechten Ecke auf. Fehler im Film? Labor hat Scheiße gemacht? Ich glaube, irgendwas stimmt mit diesem Film nicht so richtig. Die Belichtung stimmt ansonsten einigermaßen, auch wenn der Himmel stark überstrahlt wirkt. Die einzelnen Verästelungen der Baumkronen sind noch ganz gut zu erkenne. Wieder sieht das Bild aber ein bisschen verwackelt aus. Ich muss den Auslöser wohl sanfter betätigen.

Das erste richtig gute Bild ist das der Maria im ehemaligen Altarraum der Klosterruine. (1/30s, f/3,5.) Bei den verwendeten Werten ist das allerdings eher erstaunlich. Warum verwackle ich die 1/125s-Shots aber diesen bei viel zu langsamen 1/30s nicht?! Weil ich den Auslöser wohl bewusst ganz sanft durchgedrückt habe. Leider ist das Bild auch hier nicht ganz gerade. Die Schärfe ist OK, ich hatte von der Offenblende offen gesagt nichts schärferes erwartet. Der alte Scanner ist allerdings auch wirklich nicht besonders gut gewesen, selbst bei 4k-Scans eines Mittelformat-Negativs.

Das nächste Bild ist mal wieder eines meiner Favoriten, weil so viel Unschärfe im Hintergrund zu finden ist, wie mit dieser Kamera technisch überhaupt möglich sein sollte: Der steinerne Fisch vor dem winterlich-kahlen Wald im Hintergrund. (1/60s, f/3,5.) Bei den vorhandenen Lichtverhältnissen ist das glaube ich tatsächlich das Beste, was ich aus der Kamera herausholen konnte. Und das Bild gefällt mir insgesamt ganz gut, auch wenn es etwas kontrastarm ist.


In die andere Richtung gab es an diesem Vormittag mehr Licht, die das alte Klostergebäude angestrahlt hat. (1/250s, f/8.) Hier konnte ich mal richtig weit abblenden und trotzdem eine brauchbare Belichtungszeit herausholen. Das Ergebnis ist ein ziemlich scharfes Bild, bei dem sogar die rechts herein ragenden Äste noch scharf sind. Die Wolken hätten ein Gelbfilter vertragen können, aber auch so kommen sie noch gerade so aus dem überbelichteten Himmel heraus. Wie gesagt, das Licht an diesem Tag war wirklich nicht einfach und ich war zu ungeduldig, auf einen schöneren Tag zu warten - wenn ich gewusst hätte, wie viel Sonne wir diesen Sommer gehabt haben... Als Architekturfoto lasse ich es aber gerade noch mal durchgehen.

Die Klosterruine aus einem anderen Blickwinkel hat auch nicht viel gebracht. (1/125s, f/5,6.) Das Licht war einfach zu schlecht. Und ich habe das Gefühl, dass ich hier nicht ganz scharf gestellt habe, was aber sehr verwunderlich ist: Unendlich wäre hier richtig gewesen. War das der Schnellschuss, bei dem ich vergessen hatte, vorher am Knöpfchen zu drehen? Hm... Es hat einen gewissen Retro-Charme, aber es genügt insgesamt nicht meinen Ansprüchen. Außerdem scheint der Fleck am oberen Rand immer größer zu werden.

Ein Bild, das mit hingegen wieder extrem gut gefällt, ist vom alten Torpfosten. (1/125s, f/3,5.) Für eine ganz offene Blende recht scharf, nette Unschärfe im Hintergrund, recht gut getroffenes Motiv. Es könnte halt etwas kontrastiger sein, aber ich erwähne dann jetzt nochmal den bedeckten Himmel und das schlechte Licht! ;-) (Ausreden! Nichts als Ausreden!) Aber in diesem Bild zeigt die Kamera, was sie könnte, wenn die Bedingungen besser wären. Ich bin daher wirklich sehr auf die Bilder von der Autoshow gespannt, die ich ja im prallen Sonnenschein gemacht habe.


Eine recht gute Belichtung habe ich dann beim Torbogen hin bekommen, nur leider habe ich auch hier verwackelt, was bei 1/250s eigentlich gar nicht möglich sein sollte. (1/250s, f/8.) Auslöser viiiiel sanfter drücken! Und dann nicht im letzten Moment verreißen, dann ist das Bild vielleicht auch nicht so schief. In "normaler" Größe sieht es allerdings gar nicht so schlimm aus. Naja. Doch. Schon. Mein Fehler. Ich übe halt noch, mit TLRs Fotos zu machen, das ist doch irgendwie ganz anders als mit einer SLR.

Seltsamer Weise sind die Fotos, von denen ich echt gedacht hätte, "das wird doch nie was," am besten geworden: Die Schubkarre mit der Kräuterbepflanzung im Schatten ist richtig, richtig gut! (1/60s, f/3,5.) Liegt es wirklich nur an mir, oder kaufen die schnellen Zeiten irgendwie unruhig ab? Ich weiß es nicht! Ich vermute ja, dass ich selber schuld bin, dass die meisten Bilder verwackelt sind, aber dieses hier ist kristallklar und scharf. Also, es könnte schärfer sein, wenn ich besser fokussiert hätte, aber die Stellen, die in Focus sind, sind richtig gut! Gutes Bild, sogar fast gerade, und der Dreck am oberen Rand scheint sich auch langsam zur Seite raus zu verziehen! ;-)


Das Mausoleum ist auch gut geworden. (1/60s, f/4.) Scharf genug ist es jedenfalls. (Das ist bei zu wenig Licht nämlich auch nicht ganz so einfach, weil die Mattscheibe doch einigermaßen dunkel und dreckig ist. Wenn der Vorbesitzer die Schrauben nicht so ausgefranst hätte, würde ich die und den Spiegel gerne mal von innen reinigen.) Motivseitig: Ich hätte noch einen Schritt nach rechts gehen sollen, dass das Türmchen nicht genau vor dem Baum zu liegen kommt. Der Winkel, so von unten, sah in Natura interessanter aus als auf dem Foto. Ansonsten OK.

Und zum Schluss ein Beispiel dafür, was ich eigentlich gedacht hätte, wie jedes Bild bei der Geschwindigkeit aussehen würde: Ein total verrissenes Kreuz! (1/60s, f/4,8.) Hat was wie aus einem Gruselfilm! Als ob der Vampir hinter einem her wäre und man Schutz im Schatten des Kreuzes suchen würde! :-D OK, im Nachhinein irgendwelche Rechtfertigungen suchen, wenn man was total verbockt hat....... ;-)

Fazit: Leider eignen sich die Bilder nur bedingt, um die Leistungsfähigkeit der Meopta Flexaret VI Automat abzuschätzen. Unter besseren Bedingungen und bei einer ruhigeren Hand erwarte ich sehr viel bessere Fotos! Ich bin gespannt, die Auto-Bilder sollten nächste, spätestens in der darauffolgenden Woche fertig sein.

Schwarz-weiß und analog, Teil 152: Vom Siegbruger Nordfriedhof zum Stadion

Film: Fomapan 100 #33, Kamera: Minolta Dynax 5, Minolta 50mm f/1.7, Februar 2022

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Den Rest des Films, den ich in der Dynax hatte, habe ich in Siegburg verschossen, an einem sehr wechselnd bewölkten Tag im Februar. Wenn ich mich recht erinnere, war es der Valentinstag. Ich meine, mich zu erinnern, dass ich auf dem Rückweg ein Blümchen in dem kleinen Blumenladen am Nebeneingang vom Friedhof mitgenommen habe. Aber das ist eine andere Geschichte. ;-)

Friedhof ist das richtige Stichwort: Der siegburger Nordfriedhof bietet sehr viele verschiedene Motive, insbesondere diese seltsame Jesus-Münze aus Stein, die da herumsteht. (1/60s, f/3.5.) Da habe ich mal was ganz seltenes gemacht, nämlich eine halbe Blendenstufe verwendet. Da mögen manche jetzt denken, dass das ein Unfall war, aber das passt halt am Besten zu den 1/60s, die ich gerne nicht unterschreiten wollte, um das Bild nicht zu verwackeln. Hat ganz gut geklappt. Könnte gerne etwas schärfer sein, aber man muss halt Abstriche machen, wenn es anders nicht geht.

Friedhöfe eignen sich ja besonders für s/w-Bilder, und dieser hier ist keine Ausnahme. Das Lamm Gottes, das dort in Stein gemeißelt steht, sieht ohne die Ablenkung durch Farbe gleich noch viel plastischer aus. (1/125s, f/2.) Hier habe ich zugunsten der Unschärfe im Hintergrund die Blende weit geöffnet, damit mehr Tiefe ins Bild gelangt. Ihr kennt mich ja, ich will das eigentliche Motiv immer besonders hervorheben, da eignet sich gerade bei s/w das Bokeh hervorragend. In diesem Fall standen im Hintergrund einige Büsche herum, die im Winter natürlich kaum Laub trugen, daher diese vielen, aufwärts strebenden Geäste. Trotz der recht weit offenen Blende ist das eigentliche Motiv sehr scharf. Ich bin jedes Mal über dieses Objektiv erstaunt. Selbst in diesem nur auf 4k verkleinerten Scan lässt sich sehen, wie viel Detail da noch drin stecken würde! Ein kleines Bisschen könnte ich mit dem neuen Scanner sicher noch raus kitzeln, aber dann wird es irgendwann auch wieder albern. ;-)


Irgendwas hatte ich am Auto vergessen, deswegen musste ich noch mal schnell zurück rennen, und auf dem Rückweg vom Rückweg habe ich dann diesen Wasserhahn mitgenommen. (1/60s, f/2,4.) Da ist es gleich noch mal passiert: Eine halbe Blende! Viel bringt das auf diese Entfernung ja nicht, aber immerhin ist fast alles vom Griff scharf geworden. Eigentlich sollte man bei diesem Motiv-Abstand ja mindestens auf f/5,6 runter, aber dafür hatte ich an diesem Tag leider nicht genug Licht. Wie gesagt, es war mehr bedeckt als alles andere! Das Ergebnis ist trotzdem recht gut gelungen, finde ich. Fehlt eigentlich nur noch ein Tropfen am Gewinde. Aber das Wasser war abgestellt, da konnte ich leider nicht nachhelfen.

Das große, zentrale Gedenk-Kreuz mit den in Stein gehauenen Damen habe ich dann auch gleich noch erledigt. (1/90s, f/4.) Hier konnte ich mal umgekehrt vorgehen, eine ganze Blende nehmen und dafür die Belichtungszeit hälfteln. Geht auch! ;-) (Da die Kamera diese halben Stufen anzeigen kann, im Gegensatz zu zB meiner F601, kommen diese Angaben auch relativ häufig vor.) Portraits, und ich zähle die Mädels um das Kreuz herum jetzt mal einfach dazu, sind nach so einer alten Faustregel ja am Besten mit f/4 zu machen, da habe ich mich mal wieder ganz stumpfsinnig dran gehalten. Im Nachhinein hätte ich stattdessen vielleicht lieber einen etwas weicheren Hintergrund gehabt, aber OK, geht auch so. Die Blätter sind im überbelichteten Himmel nur ein kleines Bisschen zu scharf und lenken mich etwas sehr vom eigentlichen Motiv ab.

Noch was Ungewöhnliches: Es war an manchen Stellen so dunkel, dass ich tatsächlich seit einer halben Ewigkeit mal wieder den integrierten Blitz einer Kamera benutzt habe. (1/60s, f/4, Aufhellblitz.) Hat recht brauchbar funktioniert, finde ich. Sieht irgendwie ganz ungewohnt aus, das viele helle Licht im Hintergrund und auf dem eigentlichen Motiv. Aber damit wäre auch geklärt, dass der Blitz in der Kamera auch noch funktioniert. Der ist ja auch seit 20 Jahren nicht mehr benutzt worden. Er hebt jedenfalls sehr schön die Maserung des Holzes hervor, was ich so nicht erwartet hätte.


Februar ist Schneeglöckchen-Zeit. (1/60s, f/5,6, +4 Diotrien.) Hier hatte ich tatsächlich mal genug Licht, um weit abzublenden und dadurch zumindest einige der Blüten richtig scharf zu bekommen. Gut zu wissen, dass der Diopter mit diesem Objektiv problemlos zusammenarbeitet. Sollte noch mal wieder öfter Makro-Aufnahmen machen, besonders weil man da so tolle Unschärfe bekommt, siehe oben von wegen Liebe und so. ;-) Schönes Bild, brauche ich wenig zu zu sagen, oder?

Am Ende des Friedhofes, kurz vor dem Zaun zur Autobahn, standen dann diese Kisten herum, die sich bei genauerer Inspektion als Bienenkästen herausstellten. (1/125s, f/5,6.) Habe ich dann auch mal mitgenommen, besonders aus diesem Winkel, dass man im Hintergrund noch einige der Gräber sehen kann. Aus diesem Grund auch die Blende für meine Verhältnisse weit geschlossen. f/8 wäre auch noch drin gewesen, aber dann wäre es mir wahrscheinlich schon wieder zu scharf geworden. Wobei wir uns hier eh recht nah am Auflösungsvermögen des Foma-Films bewegen.

Der Sendemast, der von der tiefen Sonne tatsächlich mal angeleuchtet wurde, sieht hingegen bei gleicher Blende schon fast aus, als hätte ich ihn künstlich nachgeschärft. (1/500s, f/5,6.) Habe ich aber nicht, ich schwöre. (...Digga! ;-)) Viel krasser Kontrast lässt das Bild schärfer erscheinen, als es eigentlich ist. Eigentlich wollte ich alle Äste im Bild ebenfalls scharf haben, aber dann hätte ich den Spielraum, den ich da noch hatte, wohl tatsächlich nutzen müssen und bis f/11 gehen sollen. Die ganz vorne sind jedenfalls noch leicht unscharf. Wobei ich auf diese Entfernung bezweifle, ob die je ganz scharf abbildbar gewesen wären.

Auf dem Weg zum Ausgang steht irgendwo mitten auf dem Friedhof dieser metallene Jesus herum und leuchtete in der Februar-Sonne wie mit einem Scheinwerfer angestrahlt. (1/250s, f/5,6.) Auch hier bin ich erstaunt, wie viel ich mit dem neuen Scanner aus den Negativen raus holen kann. Hätte von Hand und Schatten ein Close-Up machen sollen! Nachher ist man immer schlauer! ;-)


Danach habe ich dann den Bereich des Friedhofs verlassen und bin "oben" am Nebenausgang raus, um zum Stadion zu gelangen. Hier habe ich ein Foto an die hell erleuchtete, sehr kontrastige Reihe Garagen verschwendet. (1/250s, f/8.) Ich weiß nicht warum, aber ich finde dieses Foto faszinierend. Es ist vor allem ziemlich genau so raus gekommen, wie ich es mit vorgestellt hatte. Ich lasse das deswegen einfach mal so stehen, damit sich jeder seine eigenen Gedanken dazu machen kann. Sowas wie: "Warum fotografiert der Typ sowas?" ;-) Der größte Störfaktor in diesem Foto ist der Emulsionsfehler oben links, der so aussieht, als würde da jemand einen Drachen steigen lassen! ;-)

Auf dem Weg zum Stadion findet man immer mindestens eine: Eine Bierflasche im alten Laub vom letzten Jahr. (1/180s, f/8.) Wenn sie noch vor dem Zaun liegt, ist es noch nicht im Vorgarten, oder? ;-) Umweltverschmutzung ist es trotzdem, aber auch ein Motiv für mich. Bei der Blende ist das Bild selbst auf diese Entfernung praktisch durchweg scharf, was sich in diesem Fall als genau das Richtige herausstellt. Die weichen, natürlichen Formen der vertrockneten Blätter bilden einen hübschen Kontrast zur harten Oberfläche des Glases und der künstlichen Beschriftung. Der Zaun im Hintergrund begrenzt das Bild gut nach Oben, wie ein künstlicher Horizont. Gut geworden.


Im Stadion angekommen habe ich erstmal die Matten unter dem Tor fotografiert, die die Leichtathleten hier wohl abgestellt hatten. (1/180s, f/2,8.) Schönes Schattenspiel hier. Erstaunlich, dass man die Leiterstreben an diesem Turngerät noch problemlos erkennen kann, obwohl das Bild zugleich auch die helleren Strukturen recht gut wiedergeben kann. So schlecht, wie alle immer behaupten, ist der Foma auch wieder nicht. Die Wahl von f/2,8 ist ganz OK gewesen, der Hintergrund ist ausreichend unscharf für meinen Geschmack.

Bei der Platzsperre bin ich wieder in den Portrait-Modus gewechelt - also, jetzt nicht an der Kamera, die hat auch einen, sondern im Kopf. (1/250s, f/4.) f/4 macht hier jedenfalls einen sehr guten Eindruck, die Tribüne im Hintergrund ist auf jeden Fall genau richtig von der Schärfe her. Ich hätte das Schild nur horizontal mittiger nehmen müssen, denke ich. Da links gefällt es mir ansonsten ganz gut, nur ein bisschen höher wäre gut gewesen. Trotzdem, schönes Bild.


Auf der Fußball-Seite habe ich dann die Tribüne mal unter Fluchtpunksgesichtspunkten unter die Lupe genommen. (1/350s, f/4.) Masten aufrecht, die Stufen führen in die Unendlichkeit (fast), die Bäume und darüber der Himmel. Gefällt mir. Japp, ich habe einen anderen Geschmack als andere Leute. Aber das ist auch gut so, wäre ja langweilig, wenn wir alle den gleichen Geschmack hätten! ;-)

Und dann war der Film zu Ende, wie man an den Kratzern von der laborseitigen Trocken-Klammer sehen kann. ...und weil der obere Rand abgeschnitten wurde. Jedenfalls, weshalb ich dieses Foto gemacht habe: Da ist ein Einkaufswagen abgebildet, aber das ist definitiv kein Einkaufswagen! (1/350s, f/4.) Ich nehme an, dieser Unterstand ist irgendwo übrig gewesen, als ein Supermarkt endgültig geschlossen hat, und der Sportverein hat das Ding günstig bekommen. Ich fand es halt trotzdem witzig.

Fazit: Neuer Scanner ist top notch, das blendenreparierte 50mm f/1,7 Rokkor macht einen sehr guten Eindruck. Muss ich mal einen Farbfilm durch jagen. Wenn die nur zur Zeit nicht so sauteuer wären! Und vielleicht auch noch ein Weitwinkel und ein kleines Tele für besorgen. ;-) Leider sind die Objektive für Minolta A ja noch einigermaßen teuer, weil die auch problemlos auf Sony Alpha funktionieren.

Schwarz-weiß und analog, Teil 151: Bonner Bogen

Film: Fomapan 100 #33, Kamera: Minolta Dynax 5, Minolta 50mm f/1.7, Februar 2022

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Da ich gerade erst nach Hause gekommen bin, gibt es heute nur einen Eintrag aus der Pipeline. Geht einfach nicht anders. Die Bilder vom Rhein heute also erst morgen...

Die Fotos aus dem Bonner Bogen, die ich heute vorstellen möchte, eignen sich ein bisschen besser für schwarz-weiß-Fotografie als die aus den Beuler Rheinauen vom letzten Mal, denn hier gibt es einiges mehr an Architektur zu sehen. Und Architektur eignet sich meiner Meinung nach ja grundsätzlich am Besten für s/w-Bilder. Stürzen wir uns also gleich ins Vergnügen:

Als erstes hätten wir hier diese bootartigen Gebäude, die scheinbar ganz aus Glas sind. Hier sind wohl hauptsächlich Büros drin, das ergibt eine schöne, weitsichtige, helle Arbeitsatmosphäre. Zusammen mit der Allee aus Bäumen, dioe die Uferpromenade entlang führt, ergibt das bestimmt einen schönen Arbeitsplatz. Leider waren an diesem sonnigen Morgen sehr viele Leute unterwegs und ich hatte einige Schwierigkeiten, die alle aus meinen Bildern heraus zu halten. Ist mir, wie man sieht, nur bedingt gelungen. Immerhin sind die so weit weg, dass sie nicht wirklich stören, zumindest empfinde ich das jetzt so. Was viel störender ist: Der Wasserfleck, den das Labor mitten im Bild hinterlassen hat. Trocknen die die Filme nicht anständig? Nehmen die kein Netzmittel am Ende? Tröpfchen Spüli wirkt Wunder, angeblich! Naja, aber egal, Dinge, die ich nicht ändern kann - es sei denn, ich würde meine Filme jetzt alle noch mal waschen, bevor ich sie scanne. Andererseits wären sie dann hoffentlich auch endlich mal staubfrei. Aber zurück zum Foto: Gefällt mir!


Auch das nächste, viel rundere Gebäude kommt gut raus. (1/750s, f/4.) Auch hier wieder tolle Kontraste, viel Schärfe und ich habe es geschafft, ein ziemlich gerades Foto zu schießen! Ich bin stolz auf mich! ;-) Wie immer, wenn Bilder mir gut gefallen, sag ich lieber weniger dazu als zuv iel, deswegen gleich weiter zum nächsten!

Eine metallene Palme erhebt sich in den fast wolkenlosen Himmel. (1/3000s, f/2.) Hätte ich die Blende noch ganz öffnen sollen? Wäre das Gebäude im Hintergrund dann noch unschärfer geworden? Was wäre dann aus den Palmwedeln geworden, wären die dann noch immer so scharf wie jetzt? Fragen, die ich nicht mehr beantworten kann, denn diese Lichtverhältnisse werde ich wahrscheinlich so nie wieder antreffen! Trotz all dieser Unwägbarkeiten: Ein krasses Foto! Da mach ich im Winter wieder eine Postkarte draus! ;-)


Die Kunst war leider nicht ohne Leute zu bekommen. (1/4000s, f/2.) Ich dachte, ich hätte es endlich geschafft, da läuft mir da unten rechts wer ins Bild. Wobei, das gibt dem ganzen einen Maßstab und ist dementsprechend vielleicht gar nicht mal so schlecht gewesen. Am Horizont sieht man das Siebengebirge in leichter Unschärfe versinken, die auch nicht viel unschärfer wäre, hätte ich tatsächlich noch die halbe Blende weiter geöffnet und die leichte Überbelichtung in Kauf genommen. Ebenfalls ein gutes Bild.

Genau das Gegenteil von weit öffnen habe ich hier mal bei dem Türmchen am alten Gebäude gemacht. (1/90s, f/8.) Ja, die Kamera kann auch langsam belichtet, das hatte ich bisher ja noch gar nicht wirklich gemacht! Da bin ich wirklich nah am Limit dessen, was ich mit dem ISO 100 Film hinbekomme. Aber f/8 hat sich hier wieder äußerst bezahlt gemacht, denn es scheint, als hätte das Objektiv hier tatsächlich seine größte Schärfe: Jeder einzelne Backstein tritt plastisch hervor, praktisch alles ist komplett scharf. Wie gesagt: Architektur in s/w hat es mir ja angetan, besonders auf Film. Auch wenn ich die digitalen Fotos entsättige, kriege ich irgendwie nicht das gleiche Gefühl.

Aber dann bot sich doch noch die Gelegenheit zu einer echten Offenblende: Eine Vespa! (1/4000s, f/1,7.) Die Dinger fotografiere ich ja auch zu jeder Gelegenheit und mit jedem mir zur Verfügung stehenden Medium. ;-) Ich mag die Teile einfach. Hübsches, klassisches Design. Und auf Film machen die sich auch immer besonders gut, besonders mit dem Farbkontrast mit dem Hintergrund, wie in diesem Fall.


Und dann stand da noch so ein österreichisches... ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, was das ist! Es ist jedenfalls mit vier Rädern ausgestattet und kann sich selber bewegen, ich sortiere das also mal in die Kategorie "Automobile" ein. Sieht ein bisschen nach so einem Phantasiefahrzeug aus, das sich die Spieleentwickler ausdenken, wenn sie sich keine Lizenzen echter Autodesigns leisten können. ;-)

Glasfassaden in s/w und auf Film: Cool! ;-) (1/180s, f/8.) Auch hier habe ich wegen der Tiefenschärfe mal etwas weiter abgeblendet. Das Ergebnis ist komplette Schärfe im gesamten Bild. Sieht ziemlich gut aus, all diese rechten Winkel und die Glasscheiben. Leider ein bisschen nach rechts geneigt, nur ein halbes Grad oder so. Oder ist das nur mal wieder mein Knick in der Brillenoptik? Ich fürchte fast. Einmal was ohne Brille sehen können!


Im Gegensatz zu der Vespa oben fährt die Clara mit Strom. (1/1500s, f/1,7.) Im Schatten konnte ich mal wieder die Blende ganz auf reißen und habe so schöne Hintergrundunschärfe bekommen. Ein wirklich gut gelungenes Bild mit hübschen Ruflektionen und tollen Kontrasten. Auch wieder so ein Werbefoto, dass ich dieses Mal der SWB rüber schicken sollte. ;-)

Und dann noch was ganz Neues, mit Balkonen und Gittern und Lampen und alles mit Linien, die ins unendliche flüchten wollen, aber da steht ein Gebäude im Weg. (1/350s, f/8.) Auch hier bin ich ja wieder begeistert, ich sollte mal viel öfter Architektur vor die Linse nehmen. Haben nur hier in der Gegen so wenig, was sich zu fotografieren lohnt. Und immer für ein paar Fotos so weite Wege fahren, das ist auch nicht wirklich nachhaltig!

Aber vielleicht sollte ich jetzt noch mal da vorbei fahren, denn nebenan die Baugrube ist bestimmt mittlerweile gefüllt. (1/1500s, f/1,7.) Hier habe ich die Blende ganz aufgedreht, damit ich durch den Zaun fotografieren konnte, was ziemlich gut geklappt hat. Nette Reflektionen in den Pfützen. Überhaupt, besser geworden, als ich es erwartet hätte. Und selbst auf diese Entfernung nahe der Unendlichkeit auf der Objektivskala noch immer eine gewisse Hintergrundunschärfe. Das ist schon sehr erstaunlich.


Und ganz am Ende noch einmal Kunst. (1/180s, f/4, manuell.) Hier habe ich eine Blende abgezogen, um das Gesicht besser raus zu bekommen, aber dem Hintergrund hat es auch nicht wirklich geschadet. Nur der Himmel ist ein bisschen über. Zum Abschluss eigentlich ein ganz gutes Bild, stimmt es einen doch nachdenklich. Oder? ;-)

Nächstes Mal: Der Siegburger Nordfriedhof und das Stadion um die Ecke. Beides interessante Objekte für s/w-Fotos.