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Schwarz-weiß und analog, Teil 229: Industriegebiet an der Sportfabrik

Fomapan 100 #44, Januar 2023
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Microphen Stock, 11:45 Minuten (9:00+30%), 20°C, Adofix Plus 1+5 (8.), 6:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Ja, da ist noch immer ein Rest von diesem Film, den ich im Januar verschossen habe. Ich bin wirklich sehr weit hinterher mit der Veröffentlichung meiner s/w-Bilder. Deshalb muss ich mich auch ein bisschen mit meinen Texten beeilen, die könnten dementsprechend etwas kürzer ausfallen.

Heute also im Industriegebiet, in dem sich auch die Sportfabrik befindet. Als erstes habe ich den Güterzug abgepasst, der auf dem Weg nach Beuel war, und habe ihn direkt hinter dem Signal fotografieren können. (A, 1/2500s, f/1,8, Nikon Lens Series E 50mm.) Die weit offene Blende war in diesem Fall nur nötig, weil ich die Äste im Vordergrund gerne möglichst "durchsichtig" haben wollte. Aber die Wirkung ist ganz gut. Ganz brauchbares "industrial" Foto geworden.

Vorm Industriegebiet steht dieser Wegweiser, der ein bisschen was Historisches einrahmt. (A, 1/125s, ~f/3,5, Nikkor 35mm AI.) Leider kann man wegen der Bäume, Masten und all dem anderen Kram keinen perfekten Blick auf das Teil erhaschen, zumindest nicht mit einer Kamera bewaffnet. Und dann ist mir, wie ich nachher erst festgestellt habe, der Blendenring verdreht und zwischen 2,8 und 4 stehen geblieben. Aber wie man sieht, die F90X hat wenig Probleme damit, sondern macht einfach das Beste draus.


Wenn da nicht das blöde Lieferfahrzeug gestanden hätte, wäre das BIld mit dem Tor und der Fassade noch besser geworden. (A, 1/125s, f/4, Nikkor 20mm AF.) Musste hier zum "richtigen" Weitwinkel greifen, weil die Straßen doch sehr eng und zugeparkt sind. Dadurch bedingt habe ich die üblichen Probleme mit dem Geradehalten der Kamera. Je weiter der Winkel, desto schlimmer ist das ja bei mir. Ich schiebe das ja immer auf meinen optischen Knick und die dicke Brille, aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu doof. ;-)

Den Blick über den Zaun und unter dem Glasgang der Tapetenfabrik hindurch habe ich übrigens noch von der anderen Seite gemacht; ich wollte nur einfach die Bilder im Portrait-Format beieinander halten. (A, 1/160s, f/4, 50mm? - Ich glaube, da ist ein Fehler in meinen Aufzeichnungen, das sollte eigentlich mit dem Nikon Lens Series E 135mm gemacht sein, oder?) Auch das ein interessantes "industrial"-Motiv. Sieht das eigentlich nur so aus, oder biegt der dunkle Golf da hinten gerade in die Einfahrt ein? Der sieht etwas verwackelt aus, aber nur ein ganz kleines bisschen... Ich kann mich nicht erinnern, das ist ein halbes Jahr her...


Der richtige Einsatz des 20mm-Objektivs ist ja eigentlich: So nach wie möglich, so weit unten wie nötig und dann noch alles drauf bekommen, wie bei diesem historischen VW-Bus. (A, 1/80s, f/4, 20mm.) Man wird mit einer sehr speziellen Wirkung belohnt, die das Bild so aussehen lässt, als könnte man ein bisschen um die Ecke gucken. Wobei ich wahrscheinlich noch ein paar Zentimeter näher hätte ran gehen können. Aber trotzdem: Eines der besseren Bilder von Autos, die ich in letzter Zeit auf Film gemacht habe.

Der Blick über die Sportfabrik ist hingegen extrem langweilig geworden. (A, 1/200s, f/4, 20mm.) Das passiert, wenn man das Ultraweitwinkel einfach als Weitwinkel einsetzt: Langweilig. Zu viele Autos. Ich hatte gehofft, dass das Weitwinkel den Schornstein weiter in den Hintergrund werfen würde, aber das hat leider nicht geklappt. Schade.

Das normale Weitwinkel eignet sich für sowas viel besser, wie man an dem aus den Schornsteinen aufsteigenden Nebel erkennen kann. (A, 1/400s, f/4, 35mm.) Leider sind die Nebelschwaden nicht kontrastreich genug, dass man sie richtig gut auf dem Foto erkennen könnte. An diesem sowieso recht dunstigen Tag und kontrastarmen Tag sticht der einfach nicht aus dem traurigen Gewölk am Himmel heraus. Dafür ist der Baum im Vordergrund schön silhouettig.


Das Alien aus den Simpsons, das ein paar Meter weiter an die weiße Wand gesprüht war, macht sich da schon besser, da es den nötigen Kontrast von sich aus mitbringt. (A, 1/40s, f/8, 35mm.) Außerdem habe ich hier möglichst weit abgeblendet, um die größte Schärfe zu erzielen. Kommt ganz gut rüber.

Da war ich dann schon auf dem Rückweg zum Auto, der mich durch diese Unterführung unter den Bahngleisen hindurch führte. (A, 1/320s, f/4, 35mm.) Wie man sieht, ich habe mal wieder ein paar mehr Aufnahmen mit dem 35er gemacht. Habe mich leider zu sehr an der Straße orientiert, die offensichtlich seitlich etwa abschüssig ist, genauso wie die Unterführung selber. Deswegen sind die Häuser ein bisschen schief und ich weiß nicht, was irritierender ist! ;-) Ansonsten ein herrlich deprimierendes Bild: Die abgeholzten Büsche am Bahndamm, das dunkle Loch der Unterführung, die Wohnkasernen im Hintergrund, und dann alles auch noch in s/w... Perfekter Sturm, sozusagen.

Das gleiche Hochhaus habe ich dann noch aus etwas näherer Entfernung aufs Korn genommen. (A. 1/40s, f/11, 35mm.) Hier habe ich noch weiter abgeblendet, was bei dem trüben Wetter hart an der Grenze war. Aber so sind die Äste und das Haus beide scharf. Visuell ein ebenfalls ganz ansprechendes Bild, mit dem ich ganz zufrieden bin.


Fassaden hatte ich genügend, deswegen als letztes gleich noch eine. (A, 1/250s, f/4, 35mm.) Hätte noch einen kleinen Schritt weiter nach links treten sollen, um den Winkel noch spitzer zu kriegen. Aber ich glaube, so waren die Reflexionen in den Fenstern besser sichtbar, weshalb ich mich letztlich für diese Position entschieden habe.

Nächstes Mal: Ein Kentmere 400 in Köln, aber mal wieder auf 1600 ISO gepusht. Den hatte ich nämlich zu Weihnachten eingelegt, dann noch ein indoor Trekdinner damit belichtet, und schließlich den Rest verballert, als das Finchen zufällig in Köln war.

Ein Film in der Dusche

Eigentlich wollten wir heute Morgen ja auf den Rheinauenflohmarkt. Aber es regnet. Zum ersten Mal seit langem so ein richtiger Regen. Das könnte gerne mal zwei Wochen anhalten, aber es scheint, als würde es ab morgen schon wieder heiß und schwül. Aber da wie deswegen lieber zu Hause geblieben sind, habe ich mal den Film in die Entwicklersuppe geworfen, den ich mit U alter Kamera, der Konica TC, verbrochen habe, als ich am Rhein war. Lieber der Film wird nass als wir. Wobei das letzte Drittel zwar auch am Rhein entstanden ist, aber in Mondorf, nicht in Oberkassel.


Eine tolle kleine Kamera, jedenfalls. Dieses 40mm finde ich erstaunlich praktisch. Und scharf. Ich hab mir die Bilder jetzt noch nicht im Detail angeschaut, dafür müssen sie ja erst mal trocken werden, aber die Erfahrung zeigt: Werden eigentlich immer perfekt. Und die Kamera läuft auch sehr gut mit den normalen Alkali LR 44, wenn man sich einen Adapter bastelt und das ISO etwas tiefer einstellt. Hatte es jetzt glaube ich auf 64 stehen (statt 100). Die verwendeten Batterien sind auch nicht mehr die frischesten. Und dafür. dass ich die Kamera nur mit der blöden Handyapp abgeglichen und "geeicht" hatte, sieht das doch hervorragend aus. Nur zwei Bilder sind sichtbar unterbelichtet, und da kann ich beim scannen sicher noch was raus holen.

Was mich zu der Frage bringt: Wie weit im Hintertreffen bin ich eigentlich mit den s/w-Filmen? Ich muss die dringendlich mal hier einbauen! Aber heute habe ich mir vorgenommen, mit der Virtuellen Katze (Stray) zu spielen, bevor das nächste Woche aus dem Extra-Gedöns verschwindet... Jaja, wenn Spielen zur Arbeit wird! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 228: Bonn Beuel

Fomapan 100 #44, Januar 2023
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Microphen Stock, 11:45 Minuten (9:00+30%), 20°C, Adofix Plus 1+5 (8.), 6:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Ich glaube, es ist mal wieder an der Zeit, einen schönen s/w-Artikel zu veröffentlichen. Irgendwie bin ich nicht dazu gekommen, den entsprechenden Text zu den Bildern, die ich schon seit einer kleinen Ewigkeit hier hochgeladen habe, zu verfassen. Deshalb weiß ich auch gerade nicht so genau, wo ich eigentlich stehen geblieben war. Ach, bei der F90. Tolle Kamera!

Nachdem ich in an der Burg Lede fertig war, habe ich Beuel unsicher gemacht. Dafür habe ich gleich unterhalb dieses Adlers geparkt, den man etwas nördlich der Brücke finden kann. (M, 1/250s, f/4, Nikon Lens Series E 135mm.) Wie man sieht, auch im manuellen Modus kann man tolle Bilder machen, vor allem, wenn man ihn mit der Spotmessung kombiniert. Wie bei alle Fotos, die ich mit dem 135er mache, erstaunt mich die Schärfe und der Kontrast. Ein wirklich schönes kleines Objektiv.

Es wäre nicht Bonn, wenn man nicht irgendwo auf den Herrn Adenauer treffen würde. (A, 1/80s, f/4, Nikon Lens Series E 50mm.) Nur was er denk, das kann man nie so genau sagen. ;-) Ein weiterer Beweis, dass die E-Serien-Objektive richtig gut sind und dass die Kamera, obwohl ca. 20 Jahre neuer, problemlos damit zurecht kommt. Auch hier sind Schärfe und Kontrast einwandfrei.


Am Rheinufer stehen in Beuel ja einige seltsame Gebäude herum, die einerseits nach Plattenbau aussehen, aber andererseits mit dem Ausblick auf die Bonner Skyline bestimmt nicht billig sind. (A, 1/60s, f/11, 50mm.) Hier habe ich mal eines dieser architektonischen Beispiele bei sehr weit geschlossener Blende aufgenommen und so die Schärfe schon fast überbetont: Der ganze Straßenzug dahinter ist ebenfalls scharf. Bei längerer Betrachtung wird mir allerdings ein bisschen schwindelig, denn die Laterne im Vordergrund ist genau so schief wie das Haus, was eigentlich nicht sein dürfte. Ersteres biegt sich schließlich aufgrund optischer Effekte ins Bild hinein, während letztere wohl mal von der Dorfjugend getreten wurde. ;-)

Dann begegnete mir noch ein schräger Vogel, der mir doch aufs Dach kacken wollte, ich kenn die Viecher doch! ;-) (A, 1/400s, f/5,6, 135mm.) Gegen das Licht war die Taube nicht ganz einfach für die Messelektronik, aber sie hat ein akzeptables Bild abgeliefert. Konnte hier halt nicht schnell genug auf die manuelle Bedienung wechseln, die war ja schon am flüchten. (Ich lebe im Rheinland, ich darf das!) Sonst hätte ich die Zeit verdoppelt und vielleicht etwas mehr Struktur in die Unetrseite des Gefieders bekommen. Aber geht auch so.


Das gelbe Gebäude neben der Brücke ist ein interessantes Beispiel dafür, wie der Fomapan manchmal die Farben ein bisschen eigenwillig interpretiert. (A, 1/50s, f/5,6, 50mm.) Oder liegt es an dem bescheidenen Wetter, das wir an diesem Tag hatten? Insgesamt aber immerhin ein architektonisch interessantes Bild, das sogar fast gerade ist. Aufgrund des fehlenden Lichtes konnte ich allerdings nicht über f/5,6 hinaus gehen, was ich bei Gebäuden ja meistens mache.

Apropos Architektur: Ein Treppenhaus mit Glas ist auch immer willkommen. (A, 1/80s, f/4, 50mm.) Hier hat das Schiefemonster wieder zugeschlagen, was man bei solch geraden Linien leider immer besonders sieht. Trotzdem ist das eines der interessanteren Fotos, denn es hält im Bilde fest, weshalb diese Seite des Rheins zum Teil unter Denkmalschutz gestellt werden soll, obwohl es sich um einen bunt durcheinander gewürfelten Haufen von Stilen handel. Sowas würde heutzutage halt einfach niemand mehr bauen. Die 1950er und -60er sind ja doch schon ein bisschen vorbei. Gibt wahrscheinlich auch nicht mehr so viele Beispiele dieser Art von Schieben, die einen solch tiefen Einblick in ein Haus erlauben.


Ein paar Straßen weiter habe ich dann diesen bunten Fisch mitgenommen. (A, 1/125s, f/1.8, 50mm.) Weit offen habe ich den Hintergrund praktisch komplett ausgeblendet. War aber auch nötig, denn es war wie gesagt nicht wirklich hell. Leider weiß ich nicht mehr, welche Farben da in welcher Reihenfolge auf dem Fisch angebracht waren, sonst wäre das auch ein interessantes Vergleichsfoto für verschiedene Farbwiedergabe bei verschiedenem Fotomaterial.

Wenn man mal ein Einhorn in freier Wildbahn trifft, ist es immer gut, wenn man die Kamera im Anschlag hat! (A, 1/400s, f/4, 50mm.) Schließlich sind diese scheuen Wesen Fluchttiere und verschwinden so schnell, dass man manchmal glauben möchte, sie wären gar nicht da gewesen! :-D Als ich dieses Exemplar jedenfalls auf der Baumaschine gesehen habe, musste ich ein Bild machen. Schon ziemlich lässig, wenn man geschätzte 1000 PS unterm Hintern hat und dann auf dem Dach ein Einhornschwimmring liegt! Das ist halt der Vorteil, wenn man im Rheinland ist: Die Leute sind echt offen für alles und jeden! Selbst Einhörner! ;-)


Vor allem so kurz vor Karneval, wenn in Beuel die Wäscherprinzessin ausgerufen wird. Dann hängt immer frische Wäsche über die Straßen gespannt. (A, 1/640s, f/1,8, 50mm.) Hier habe ich tatsächlich ein bisschen Unschärfe in den Hintergrund bekommen. Wäre interessant zu sehen, wie viel stärker dieser Effekt wäre, wenn ich da schon das 1,4er gehabt hätte. Gefällt mir jedenfalls sehr gut, diese Bild!

Um die Ecke stand die Kirche und vor der Kirche stand ein Kreuz, an dem Jesus hing. (A, 1/60s, f/4, 50mm.) Tolle Strukturen in der Mauer, eine Message, die ich zumindest halbwegs unterschreiben kann, also ein gutes Bild. Auch wenn Jesus ein bisschen mager an diesem Kreuz wirkt. Die Wasserspur vom letzten Regen wirkt fast so, als würden seine Füße tatsächlich bluten. Creepy.

Vorne habe ich dann mal auf das richtige Weitwinkel gewechselt. (A, 1/50s, f/4, Nikkor AF 20mm f/2,8.) Das benutze ich in letzter Zeit ja recht häufig an der Cropfaktorkamera, aber es ist auch immer wieder erfrischend, das mal im analogen Vollfortmat zu sehen. Um eine Stufe abgeblendet ist alles sehr scharf - wobei das auch offen immer einen guten Eindruck macht. Bei der kleinen Brennweite auch nicht so erstaunlich. Natürlich mache ich hier wieder etwas, wofür ein solches Weitwinkel eigentlich Perlen vor die Säue ist, aber hinter mir ging es nach ein paar Stufen direkt auf die Straße, anders war dieser Shot wirklich nicht möglich. Durch dieses Objektiv wirkt die Tür auch extrem nach hinten versetzt, was mir auch ganz gut gefällt.


Da ich es dann schon drauf hatte, hab ich auch einfach mal die ganze Kirche aus dem Handgelenk aus fast Bodenhöhe mitgenommen. (A, 1/200s, f/4, 20mm.) Ein richtiger Schnappschuss also. Muss man nicht mögen, hat aber was, finde ich. Gerade in s/w an diesem grau-in-grauen Tag ohne Leute auf der Straße.

Tja, und was für ein Zufall, lief mir doch direkt das nächste Motiv über den Weg, das ich mit einer anderen Brennweite nur schwer abgelichtet bekommen hätte: Dieser minimalistische Transporter mit drei Rädern. (A, 1/100s, f/4, 20mm.) Das Einzige, was mich richtig stört an diesem Objektiv ist die relativ nahe Fokus-Einstellgrenze. Eigentlich müsste ich noch ein paar Zentimeter näher an die Motorhaube ran. Aber das ist leider nicht möglich. Schade. Ansonsten nämlich ein nettes Bild.

Für die Frontalansicht der Kirche habe ich dann aber wieder das klassische Nifty Fifty genommen. (A lock, 1/200s, f/2,8, 50mm.) Habe um eine Stufe und eine Kleinigkeit abgeblendet, weil ich die Lampe, die über die Straße gespannt ist, doch noch ein kleines Bisschen scharf haben wollte. Wenn das Bild gerader wäre, wäre es aber besser. ;-)


Dann bin ich runter an den Rhein und habe die wenigen Leute, die da waren, versucht, hinter einem der Bäume zu verstecken, bevor der einsame Vogel weg war. (A, 1/50s, f/8, 50mm.) Weit abgeblendet ist praktisch alles im Bild scharf, was auch meine Intention war. Ja, ich muss nicht immer alles in Unschärfe absaufen lassen, auch wenn ich manchmal gerne das Gegenteil behaupte! ;-) War aber auch hart an der Grenze, denn, wie gesagt, das Licht reichte gerade so dafür aus. Winter. Kaum zu glauben, dass ich hier gerade bei 30° sitze und vor mich hin schwitze!

Kommen wir dann auch langsam zum Ende, das Eingeleitet wird von diesem Wasserspeier. (A, 1/60s, f/4, 50mm.) Er stammt von der Brücke und somit handelt es sich folgerichtig um das "Brückenweibchen". Ich meine, da hing auch eine Plakette daneben, die alles etwas genauer erklärt hat, aber nach einem halben Jahr kann ich mich nicht mehr an Details erinnern.

Ich weiß nur noch, dass die Kackvögel die Rheinnixe besetzt hatten. (A, 1/200s, f/4, 135mm.) Und hier kommt dann wieder meine Vorliebe für unscharfe Hintergründe ins Spiel, wenn ich dieses Bild zu einem der besten auf der Rolle erkläre. Dieses leichte Bokeh, das gefällt mir richtig gut. Und auch insgesamt eine gute Komposition. Schön.


Den Abschluss macht dann ein eher unspektakuläres Foto vom alt-neu-Kontrast, den man hier überall findet und den ich oben ja schon mal angesprochenen hatte. (A, 1/125s, f/4, 50mm.) War ein Experiment, gebe ich zu. Hat nicht die Wirkung, wie ich sie mir erhofft hatte. Dafür ist der architektonische Kontrast dann wohl dich nicht hoch genug. Schade.

Nächstes Mal: Hinter der Sportfabrik, die letzten Bilder dieses Tages.

AF Nikkor 50mm 1:1.4

Ich habe mal mit meiner eigenen Vorgabe gebrochen und ein bisschen mehr in ein neues Objektiv investiert. Ein kleines Bisschen. Ganz kleines Bisschen. ;-) Jedenfalls bin ich jetzt stolzer Besitzer eines AF Nikkor 50mm 1:1.4. Habe ja schon länger nach einem eben solchen gesucht, denn es passt zeitlich sehr gut zu meinen analogen Nikons, also z.B. der F601 oder auch der F90X, auf der man es hier auf diesen Fotos bewundern kann.


Leider habe ich ja noch immer nur die D100 als Digitale zur Verfügung - so langsam wird es albern -, daher gibt es fürs erste leider keine Vollformat-Aufnahmen mit diesem Objektiv. Aber in diesem Artikel habe ich sowieso keine mit diesem Objektiv geschossenen Bilder drin, ich wollte es erstmal vorstellen. Ich finde nämlich die klaren Linien dieser Generation von Nikkors eigentlich ganz schick. Leider haben sie nicht mehr ganz so viel Metall dran wie die alten AI und AI-S, sind aber insgesamt schon recht stabil gebaut. Das merkt man auch daran, dass dieses Exemplar, dass mit seiner 2066er-Seriennummer wohl in den frühen 1990ern anzusiedeln ist, praktisch wie neu aussieht. Eigentlich viel zu Schade, dass ich damit durch den Wald robbe!

Von den Daten her verspricht es noch mal eine 2/3-Blende mehr an Geschwindigkeit als die anderen beiden 50er, die ich für Nikon F habe. Das klingt mal erst nicht nach viel, aber der größte Vorteil ist, dass man die entsprechende Bildverbesserung durch Abblenden bereits eben auch ein bisschen früher bekommt. Das verspricht also insgesamt also besseres Bild bei weniger Licht. Ab das tatsächlich so ist, werde ich aber erst wirklich beurteilen können, wenn ich wieder eine Kamera mit etwas höherer Auflösung zur Verfügung habe. Aber, ich mein, schau sich einer diese Linsen an, was die für einen Durchmesser haben! Alleine dafür muss man dieses Objektiv schon bewundern, dass man das mit dieser Präzision hin bekommt. Das 85mm f/1.4 war bisher das Nikkor mit der "fettesten" Rücklinse in meinem Besitz, aber ich denke, das hier läuft ihm den Rang ab. Dabei ist es trotzdem recht kompakt, nur unwesentlich länger als das alte 50mm Series E.

Auch beim manuellen Fokussieren ist es ganz gut dabei, der Fokusring hat einen schön langen Bereich, was gerade bei weit offenen Blenden wichtig ist, um die Fokusebene perfekt treffen zu können. Beim Fokussieren dreht sich das Frontelement recht weit aus dem Gehäuse raus, bis es bei knapp unter 45cm anschlägt. Das ist heutzutage ja schon tatsächlich ein bisschen Retro, die meisten Objektive besitzen heutzutage ja eine Innenfokussierung.


Was ich allerdings bisher mit der D100 sehen konnte: Sieht gut aus! Durchweg scharf, auch bei Offenblende. Hübsche Farben. Schönes, weiches Bokeh, mit dem man interessante Dinge treiben kann. Und der altmodische Stangenautofokus ist gut für alle meine Kameras, die keine AF-S Objektive mögen. Zugleich ist der Blendenring für mich ja eigentlich ein Muss, ich weiß nicht, warum sich alle Hersteller mittlerweile auf eine elektronische Blendensteuerung verlassen. (Ich mein, ich könnte damit leben, wenn ich dann trotzdem am Objektiv noch einen Ring hätte. Muss ja nicht mechanisch sein.)

Bisher also ein guter Kauf. Ich hoffe auf das Beste. Die Tage gibt es auch definitiv ein paar Bilder, die ich diese Woche bereits gemacht habe.

Zeiss Ikon Nettar II 517/16 - Reparaturen Teil 4: Neue Dichtung und ein Film

Gestern Nachmittag habe ich mich dann mal der Restlichen Dinge angenommen, die da mit der Nettar noch zu erledigen waren: Neue Dichtung - am Scharnier hauptsächlich - und eine kleine Fokus-Justage. Ersteres ist ja eher einfach: Ein bisschen Schaumstoff ausschneiden und sich dabei mit dem Skalpell nicht die Finger absäbeln. Aber ich habe es tatsächlich geschafft, man glaubt es kaum, ohne jegliche Verletzung. Mal was Neues. Weil die Rückwand auch nicht mehr ganz so gerade ist und auch nicht mehr so richtig schließen will, habe ich auch auf der anderen Seite, an der die Rückwand anschlägt und eingehakt wird, einen dünnen Streifen Schaumstoff angebracht. Jetzt klemmt der Verschlussmechanismus zwar ein bisschen und der Klebstoff hält die Rückwand beim Öffnen ein bisschen fest, aber das ist grundsätzlich auch nicht so schlimm, denn das verringert die Wahrscheinlichkeit, dass ich aus Versehen am Haken hängen bleibe, die Kamera öffne und den Film versaue.


Zur Justage des Fokus musste ich ein bisschen Kreativ werden. Da habe ich ein Stück Papier auf einen 6 cm breiten Streifen geschnitten und auf die Spule, die ich in der Kamera gefunden hatte, gewickelt. Diesen habe ich dann über die Rückseite rüber gezogen und dann auf der anderen Seite mit einem Stück Tesafilm fixiert. Da das Objektiv mit seinen f/6,3 ja nicht wirklich lichtstark ist, konnte ich bei voller Beleuchtung erstmal nicht wirklich was erkennen. Deswegen habe ich die alte Decke aus dem Keller geholt und mir über den Kopf geworfen, sodass nur die Kamera vorne raus geschaut hat. Dann den Auslöser auf B gestellt und gespannt, ausgelöst und mit einer Lupe auf dem Abbild auf dem Papierstreifen geschaut, ob in der Unendlichkeit alles einigermaßen scharf ist. Soweit ich das sehen konnte, war es das, zumindest in ausreichendem Maße. Um es genau zu wissen, müsste ich dann wohl einen Film einlegen und diesen belichten. Ich mein, wie gesagt, f/6,3 - wie unscharf kann das Bild da überhaupt sein?! Ich nehme fast an, dass das Objektiv schon vor meiner Reinigung, für die ich es ja komplett auseinander nehmen musste, nicht 100%ig eingestellt war.


Aber wie man sieht, ich habe dann mal einen Film aus dem Keller geholt und werde den mal da durch jagen, wenn ich die Woche mal Zeit habe. Mal sehen, was sich an Motiven ergibt und was am Ende raus kommt. Mit Mittelformat-Entwicklung hatte ich bisher ja nicht so das Glück, da muss ich noch immer etwas üben. Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, dass ich den Film zu kurz spüle, bevor ich ihn dem Entwickler aussetze, aber ich hab immer so viele Punkte, die (im Negativ) durchsichtig bleiben (im Positiv also schwarz werden). Oder muss ich den dickeren Film mehr rühren und schütteln und kippen? Ich weiß es nicht. Aber auch das werde ich noch raus bekommen.


Ansonsten bin ich gespannt, was sich mit dieser alten, geschenkten Kamera ergibt und ob sich die Stunden an Arbeit, die ich da hinein gesteckt habe, gelohnt haben. Diese alten Dreilinser machen ja erstaunliche Bilder, finde ich immer wieder. Je nachdem, was ich an Motiven finde, werde ich mit dem ISO 200 Film ja wahrscheinlich eh kaum unter f/8 kommen, sodass der evtl. nicht korrekt justierte Fokus auch nicht so ins Gewicht fallen wird. Zum Glück habe ich ja von J irgendwann mal einen Rangefinder bekommen, dann muss ich wenigstens nicht raten oder zonenfokussieren oder noch schlimmer, den Ultraschall-Entfernungsmesser mit mir um schleppen! ;-)