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Bödingen in der Herbstsonne

War es letzten Sonntag, dass wir in Bödingen waren? Muss ja. Oder? Wann war das letzte Mal anständiges Wetter? Da waren wir jedenfalls in Bödingen und haben ein kurze Runde um die Kirche gedreht, von der ich wieder viel zu vile Fotos mit nach Hause gebracht habe. Fotos, die ich mit der D800 und hauptsächlich dem 50/1.8 AF-S G gemacht habe, unterbrochen von ein paar mit dem 200/4 AI für den Tele-Bereich. Wobei ich mir da wieder gewünscht hätte, ich hätte ein "richtiges" Tele, so eins, das bis 500mm geht, einfach um die Vögel besser auf den Sensor zu bekommen. Aber ich greife vor.

Geparkt hatten wir - wie so oft - am Waldrand auf dem Wanderparkplatz. Von hier kann man ja links oder rechts rum gehen. Wir haben an jenem Tag mal den üblichen Weg gemacht, nur rückwärts: Also erst über die Felder, dann durch das Dorf an der Wallfahrtskirche vorbei.


Schon beim Aussteigen hat uns eine gewisse Herbststimmung überwältigt. Herbst ist für den Fotografen ja eigentlich die beste Jahreszeit, weil es so viele Farben und kräftigen Kontrast gibt. Zugegeben, der Frühling hat auch seine Reize, bunte Blumen und blaues Band und sowas, aber der Herbst passt besser zu meiner grundlegenden, leicht depressiven Einstellung, was Kunst angeht. Ohne ein bisschen Wehleidigkeit ist es auch keine Kunst, und was eignet sich da besser, als wenn um einen herum die Natur die Flügel streckt und so langsam in den Winterschlaf verfällt? ;-)

Aber wie gesagt, hauptsächlich fasziniert mich das herbstliche Herbstlicht. Lange Schatten schon am frühen Nachmittag und bunt strahlende Blätter rundherum. Und ein kontrastiger Kirchturm ragt in den azurnen Himmel. Hübsche Jahreszeit, wenn es nicht gerade Bindfäden regnet. Gut, ganz so schlimm war das Wetter die letzten Tage auch wieder nicht, da muss es im südlichen Frankreich ja schlimmer aussehen, wo dank Klimawandel mal wieder ganze Ortschaften unter Wasser stehen. Ich bin nur ein bisschen angepisst, dass wir den blöden Kometen noch immer nicht persönlich zu Gesicht bekommen haben, weil ständig Wolken am Himmel sind, wenn die Sonne untergeht. Grmpf.


Immerhin habe ich es geschafft, ein paar sehr scharfe Vogelbilder mit dem alten 200mm hin zu bekommen. Da war zum einen dieser Greifvogel, den ich auf die Entfernung - das Bild ist gecroppt - als Bussard identifiziert hatte. Als er dann aufflog, war er allerdings sehr hell unter den Flügeln, und da ich ja nun wie bekannt gar keine Ahnung von Vögeln habe, lasse ich mich nicht zu genaueren Einsortierung hinreißen, sondern sag einfach: Großer Vogel! ;-)

Der Reiher, der uns als nächstes begegnet ist, macht es einem da um einiges einfacher: Das ist einfach ein Reiher und da besteht auch kein größerer Zweifel bezüglich irgendeiner Zuordnung. Auch hier bin ich einigermaßen stolz, mit dem alten manuellen Objektiv so schnell ein einigermaßen scharfes Bild hin bekommen zu haben. Die Viecher sind ja doch recht flott unterwegs und meine Augen sind nicht mehr die besten. Und auch wenn die Mattscheibe in der D800 besser ist als bei der kleinen Canon, bei der ich mich sonst immer darüber beschwere, perfekt für manuelles Scharfstellen ist die bei weitem nicht!


Dann bin ich noch ein ganzes Stück um die Kirche rum geschlichen und habe alle möglichen Winkel getestet, ob man da nicht ein interessantes, abstraktes Foto draus zusammen bekommt. Schattenspiel und Ecken und Kanten von der Zinnabdeckung der Mauervorsprünge. Und die sich in den Fenstern spiegelnde Sonne. War ich eigentlich schon mal in der Kirche drin? Ich sollte echt mal testen, ob die Tür offen ist. Wenn die Sonne so tief steht, sehen die Fenster bestimmt spektakulär aus.


Auf dem Weg zurück zum Auto blockierte dann die Ablademaßnahme dieses Baggers unseren Weg. Wir wollten da nicht quer durch laufen, das war uns zu stressig. So haben wir dann lieber daneben gestanden und ein paar Fotos gemacht. Ihr kennt mich ja, BAGGER! Und gar nicht so einfach, den Typ nicht mit auf dem Bild zu haben, der versucht hat, den Baggerführer einzuweisen. Überhaupt ein Wunder, dass man so eine große, schwere Baumaschine auf so einem Hänger unterbringen kann. Das ist echte Präzisionsarbeit mit schwerem Gerät.

Ach ja, die Katze war ja auch noch da. Die starrte mich an, als wollte ich ihr was. Also, außer dem obligatorischen Katzenfoto! Hübsche Mieze! Hat dann auch mehr oder weniger brav still gehalten, während ich das Objektiv gewechselt und die richtige Belichtung eingestellt habe. ;-)


Und das war der Sonntag. Zumindest glaube ich, dass es Sonntag war. Es ist ja bald schon eine Woche her. Schlimm. Ich hab doch eh schon so viel Zeugs auf Lager, da mach ich auch noch solche herbstlichen Fotos und werde sie dann werde ich sie nicht los, weil einerseits keine Zeit, andererseits zu faul, was dazu zu schreiben, wenn ich dann mal Zeit habe. ;-)

Der heutige Tag bot sich aber an, denn ich habe mir den Vormittag für den Heizungsmenschen frei gehalten. Der war dann aber nach dem Austausch einer Pumpe und des rechten Druckbehälters schneller fertig als gedacht. Jetzt hat die Heizung wieder ca. 1,8 Bar und die kommenden Tage muss ich mal das dann hoffentlich ausgegaste Frischwasser, das er nachgefüllt hat, entlüften. Schaumama, ob jetzt die Dusche wieder richtig heiß wird.

Rauf auf den Hausberg, Sonnenblumen und Schafe gucken (Soligor auf Nikon)

Es mag komisch erscheinen, dass ich an das Soligor 35-70mm 2.5/3.5 so viele Einträge verschwende, aber heute kommen wir endlich mal zu einem Eintrag, in dem ich Bilder vorstelle, die ich mit diesem Objektiv an einer Kamera gemacht habe, die tatsächlich den Anschluss hat, den das Objektiv auch hat! ;-) Einfach, damit man die native Leistung auch mal begutachten kann. Vorweg als kleiner Spoiler: Auch hier habe ich den Eindruck, dass dieses Teil eine ziemlich durchwachsene Leistung abgibt: Manche Bilder finde ich total gut, sie sind kontrastreich und scharf, während andere eher so lala daher kommen.


Bevor ich das Haus verlassen habe, hatte ich bereits die ersten Testbilder im Kasten: Die Brille, die bei knapp einem halben Meter Entfernung schon den Einsatz des Makro-Rings verlangte, allerdings nur ein kleines bisschen. Schön ist in diesem Zusammenhang, dass man den Makro tatsächlich bei jeglicher Einstellung des Objektives verwenden kann, also sowohl im Weitwinkel- als auch im Telebereich. Das ist bei diesen Teilen ja nicht immer der Fall. Bei den meisten mir bekannten Teilen ist die Makro-Funktion ein Teil der Zoom-Funktion, bei der man über die die minimale Brennweite hinaus drehen muss, um in den Makro-Bereich zu gelangen. Nicht so hier: Man kann jederzeit das Knöpfchen drücken und den Tubus verlängern, um den Fokus in den richtigen Bereich zu holen. Praktisch.

Draußen vor der Tür war das Wetter eher so naja, reden wir nicht drüber, aber es ist Herbst und Herbststimmung ist auch ganz nette. Die Sonnenblumen blühen jedenfalls, zum Beispiel bei den Nachbarn im Garten. An dem Bild kann man ganz gut sehen, dass - zumindest im Tele-Bereich - so gut wie keine Abschattungen in den Ecken zu sehen sind. Auch, wenn ich hier auf effektive f/5,6 abgeblendet habe, ist das schon erstaunlich. Ist schließlich nur eine Blendenstufe und ein bisschen. Schärfe ist OKish, der Kontrast brauchbar. Aber ich hatte auch nicht erwartet, dass es viel besser aussieht. Es ist halt kein neues Objektiv. Für 15 Euro kann man nun wirklich nicht mehr erwarten!

Das Herbstlaub rendert es jedenfalls auch weit offen sehr schön, aber hier bin ich wieder genau an der Stelle, die ich jetzt schon ein paar Mal erwähnt habe: Auf kurze Distanzen sehen die Bilder immer sehr gut aus, Probleme hat es nur mit den weiter entfernten Einstellungen. Vielleicht stimmt auch was mit dem Fokus nicht. Hatte ja eh den Eindruck, dass das Frontelement ein bisschen hin und her wackelt.


Im Makrobereich sehen die Bilder jedenfalls sehr schön aus: Die Steifmütterchen sind schon recht hübsch geworden. Auch die Baumrinde, die zwar nicht im direkten Makro-Bereich liegt, ist gut. Die Strohrollen liegen da dann schon an der Grenze dessen, was ich noch als akzeptabel ansehen würde. Die sind zwar weit offen aufgenommen, um den Wald im Hintergrund wenigstens noch ein kleines bisschen weichzuzeichnen, aber dadurch sind die Falten im Plastik leider auch nicht so scharf, wie sie sein könnten. Ich mein, es ist noch OK, aber ich sag mal so: Viel mehr als Full-HD-Auflösung kriegt man mit dem Teil nicht hin. Im Weitwinkelbereich habe ich zudem den Eindruck, dass es da besser performt als im Tele.

Das richtig Herbst ist, sieht man an den komplett fertigen Pfaffenhütchen. Das Rot kommt gegen den blauen Himmel ganz gut raus. Wie gesagt, ich muss das Teil demnächst mal testen, wenn das Wetter sonniger ist, das würde mich doch sehr interessieren. Alle bisherigen Bilder sind schließlich im bedeckten Herbstwetter entstanden. Dass hier gerade mal eine Wolkenlücke im Hintergrund ist, war eher ein Zufall. Hell war es nicht.


Bobbycar und Hand sind wieder etwas näher aufgenommen, die sehen gut aus. Die einzelnen Sandkörner unter den Rädern sind gut sichtbar. Wie gesagt: Je näher, desto besser. Seltsam ist schon.

Und dann das Feld voller Blumen, hauptsächlich Sonnenblumen. Das machen die hier in letzter Zeit ha häufiger, dass die auf die abgeernteten Felder erst mal eine Blumenmischung ausbringen. Bienenfutter? Gründünger, der untergerührt wird? Hübsch ist es auf jeden Fall. Konnte mich hier direkt mal so richtig austoben und habe auch meiner Meinung nach ein paar sehr schöne Bilder mit nach Hause gebracht.


In den Blendenbällen lässt sich übrigens ganz gut sehen, dass die Blende acht Blätter hat. Das finde ich erstaunlich viele für so ein eher günstiges Objektiv - die meisten haben nach meiner Erfahrung so um die sechs. Vielleicht war dieses Objektiv doch nicht so billig, wie ich die ganze Zeit denke, als es mal neu war. Es ist ja leider sehr schwierig, sowas raus zu finden, da es damals noch kein Internet gab. Hat hier irgendwo eine Bibliothek noch alte Fotomagazine und -zeitschriften archiviert?

Nach so vielen Blumen: Kommen wir zu den Viechern. Da sind zum einen die Schafe. Für die hätte ich aber eigentlich eine längere Brennweite gebraucht. Hatte aber nur dieses Objektiv zu Testen dabei, damit ich mich nicht ablenken lasse. Um die Schafe richtig scharf zu bekommen, musste ich definitiv abblenden, die Chroma-Fehler waren sonst unerträglich, die Schärfe nicht hinnehmen. Ich weiß gerade nicht mehr, wie weit ich abgeblendet habe, aber ich glaube, es war bestimmt f/8.


Ähnlich sieht es bei den Rindviechern aus, die unten im Rosental standen. Auch die wollte ein bisschen abgeblendet werden, weil sie sonst diesen Halo aus Chromafehlern um sich herum hatten. Und das bei den Lichtverhältnissen. Man sieht das auch so noch: Die Chromafehler werden zwar einigermaßen durch das Abblenden unterdrückt, aber der Kontrast ist trotzdem nicht so, wie er sein könnte.

Unten im Dorf habe ich dann mal wieder Lora mitgenommen, den Piratenpapagei, und den neuen Gedenkstein dokumentiert. 35mm ist zwar nicht richtig Weitwinkel, aber ausreichend für solche Bilder. Für die Esskastanien, die der Baum gerade von sich wirft, habe ich dann wieder die Makro-Funktion angeworfen.


Fazit: Ich wiederhole mich, es ist eine gemischte Tüte. Nahe Bilder gut, ferne Bilder nicht so sehr. Insgesamt aber ein nettes Teil, dass ich wahrscheinlich eher für Fotografie auf Film verwenden werde. Im Digitalen, insbesondere auf der recht hoch auflösenden D800, ist es einfach zu matschig. Auch wenn das gerade diesen gewissen Retro-Charm ausmacht. Wenn ich also mal wieder Lust auf sowas habe, werde ich es auch dafür mal aus der Tasche kramen. ;-)

Kleines Ober-Erlenberger Tomb Raider Outing - Teil 1: Freitagsspaziergänge

Fangen wir vorne an. Das trifft sich gut, denn das wird ein relativ kurzer Artikel, verglichen mit dem, was mich für den morgigen Tag erwartet... ;-)

Es ist ja mittlerweile sowas wie eine Tradition, dass sich die Tomb Raider Fanatiker treffen, regelmäßig, immer mal wieder, so auch bei R und M kurz vor Frankfurt alle zwei Jahre. (Öfter kann man das ja auch nicht aushalten mit uns! ;-)) So kam es also, dass wir am Freitag in die Ferne gereist sind. So weit ist das allerdings gar nicht, nur so ca 160 Kilometer, wenn man so wie ich durch die Pampa gurkt. Ich mag Autobahnen ja nicht, die sind mir zu langweilig, ich fahre lieber durch die Dörfer. Also über Altenkirchen nach Herborn und da dann erst auf die 45 und dann auf die 5. Ungefähr zwei Stunden, das ist jetzt nicht so viel länger als über die Autobahn, aber so 20 km kürzer.


Wie immer sind wir erst mal mit den Hunden spazieren gegangen. Den Bingo gibt es ja leider nicht mehr, der war ja aber auch schon sehr alt, aber man kann immer fest damit rechnen, dass Felix und Fussel dabei sind. Also über die Felder hinterm Dorf gezogen. Ich stelle immer wieder fest, dass die Ps da ganz nett wohnen. Hübsches Dorf. Und man hat einen tollen Blick raus nach Frankfurt. (Auch wenn es da nachts sehr hell ist, der Flughafen und die Stadt machen tatsächlich mehr Licht als hier die Kölner. Erstaunlich. Aber die Bilder dazu gibt es am Sonntag.)


Wie immer bin ich also mit durch die Gegend gezogen und habe Fotos gemacht. Nicht nur digitale, sondern auch diverse analoge in s/w. Mit der F90X. Der Plan war, dass ich die Objektive untereinander tauschen könnte, was ich dann aber gar nicht gemacht habe. Hätte ich stattdessen auch Rs alte OM-10 mit nehmen können. Oder stattdessen die OM-2, dann hätte ich zumindest ihr 50er Zuiko dabei gehabt, aber zusätzlich die Gewissheit, dass die Bilder nachher auch alle in Ordnung sind. Die OM-10 hatte in letzter Zeit ja schon mal Ladehemmungen.


Abends sind wir dann direkt nebenan in dieses vegane restaurant gegangen. Da war auch sehr lecker, ich hatte eine Bowl mit lila Reisnudeln! Hatte ich auch noch nicht. Mal was Neues. Und eine Tüte Pommes, ich hatte Hunger. Die ich mir allerdings mit J geteilt habe. Insgesamt eine sehr interessante kulinarische Erfahrung. Kann man durchaus noch mal machen.


So, und morgen gibt es einen sehr, sehr (sehr) langen Eintrag mit so vielen Fotos, dass ich fürchte, dass das Internet selbst dann implodiert, wenn ich den aufteile! Das sind jenseits von 100 Bildern geworden, die ich da ausgewählt habe. Das kommt davon, wenn man eine Schnitzeljagd durch Frankfurt macht. Ich wusste gar nicht, dass das so eine interessante, moderne und doch geschichtsträchtige Stadt ist. Also, eigentlich wusste ich es schon, aber wenn man das dann hautnah sieht und erlebt, ist das schon was anderes. Wenn man nach Köln fährt, ist man ja schon immer etwas abgehärtet, da kennt man den ganzen Kram ja.