Cosina 28-210mm 1:3.5-5.6 MC Macro (Version für Minolta MD)
Da war ich letztens beim Trekdinner, da drückt der F mir drei alte Objektive in die Finger und ich so: "Danke!" Ich hatte irgendwie nicht damit gerechnet und weiß auch noch nicht, wie ich das irgendwie wieder gut machen kann. Aber so ist das, wenn du in deiner näheren Umgebung bekannt dafür ist, altes Glas zu sammeln.
Bei allen dreien handelt es sich um Zooms, zwei Tele und dieses hier, ein Universal-Zoom, ein Cosina 28-210mm 1:3.5-5.6 MC Macro. Heute würde man das als Reise-Zoom bezeichnen. Es deckt einen sehr großen Bereich ab: Es beginnt mitten im Weitwinkelbereich bei 28mm und geht bis ins durchaus schon brauchbare Tele bei 210mm. Also fast 8-fach. Damit kann man schon arbeiten. Bei diesem Exemplar handelt es sich um die Version mit dem Minolta MD Bajonett-Anschluss. Das trifft sich gut, fotografiere ich in letzter Zeit gefühlt eh ständig mit Minoltas! Also flugs auf die XD7 montiert und ein paar Beauty Shots veranstaltet.
Es sieht sogar recht hübsch aus auf dieser Kamera. Natürlich kommt es bei einem Objektiv hauptsächlich auf die inneren Werte an, aber wenn das Design auch noch passt, beschwer' ich mich nicht! Ist halt ein typisches 1980er Design, das mit der ebenso alten Kamera gut harmoniert.
Was die inneren Werte angeht: Auf dem Papier klingt das alles sehr gut und Cosina war damals ein recht brauchbarer OEM-Herstelller, der auch für alle möglichen anderen größeren Namen Objektive und sogar Kameras gebaut hat. Die wussten also, was sie tun. Dass es schon so früh, also noch in den 1980ern, solche Reise-Zooms mit diesem Umfang an Brennweite gab, hat mich ehrlich gesagt selber ein bisschen überrascht. Ich dachte, die wären erst sehr viel später modern geworden. Daraus schließe ich jedenfalls, dass dieses Stück Glas bei seiner Anschaffung nicht ganz günstig gewesen sein kann.
Was sagen die anderen Werte? Nun, f/3,5 im Weitwinkel-Bereich ist OK, da kann man mit arbeiten. Auch f/5,6 am Ende des Zooms und weit im Tele-Bereich ist durchaus akzeptabel, wenn auch nicht unbedingt wünschenswert. Es bedeutet halt hauptsächlich, dass man Filme unter ISO 200 eher meiden sollte und auch bei Tageslicht eher auf die 400 gehen sollte, wenn man ahnt, dass man vielleicht auch mal im Schatten arbeiten will oder der ein oder andere Bedeckte Tag dazwischen kommen könnte. Ich habe diese Objektiv jedenfalls ausgiebig testen können, als ich das hier abgebildete Setup mit zu Pützchens Markt genommen habe. Eingelegt hatte ich einen Foma 400. Bei dieser Empfindlichkeit hat man dann aber unweigerlich das Problem: Wenn die Sonne dann doch mal hinter den Wolken raus kommt, kommt man unweigerlich bei sehr großen Blendenwerten an, da die Kamera ja leider nur 1/1000s als schnellste Zeit beherrscht. Ein 200er wäre vielleicht sinnvoller gewesen, um das Offenblendenverhalten genauer einschätzen zu können.
Kann das Objektiv denn halten, was es verspricht? Viel Brennweite in einem und dabei brauchbare Abbildungslesitungen? Joah, geht schon. Definitiv mit dem eher groben Fomapan. Hier ist auf jeden Fall der beschränkende Faktor der kribbelige Film. Und viel mehr brauche ich dazu auch eigentlich gar nicht zu sagen, denn das ist die Hauptsache: Es tut, was es verspricht. Natürlich wird es niemals an moderne Objektive mit aspherischen Linsen und Nanopartikelbeschichtung heran reichen, aber für ein Teil aus den 1980ern ist es durchaus befriedigend bis gut. Ich stehe ja meist mit Zooms auf Kriegsfuß, aber dieses Teil hat mich doch recht schnell überzeugt.
Das liegt auch an der recht präzisen Bedienung: Zoom und Fokus stecken im gleichen Ring, der große Vorteil von Push-Pull-Designs. Einzig mit dem Schnittbildsucher hatte ich leichte Probleme: Der Bereich, in dem man in beiden Hälften ein helles Bild bekommt, ist bei vollem Zoom schon recht klein und meine Brillenstärke hilft hier auch nicht. Ansonsten, es ist zwar recht schwer und zieht die Kamera nach vorne runter, aber dadurch, dass man es eh mehr oder weniger genau im Schwerpunkt anfassen muss, um Zoom und Fokus zu bedienen, fühlt es sich gut ausbalanciert an. Die Verarbeitung überzeugt mich ebenfalls: Große, klare, gut beschichtete Linsen, ein stabiler Metall-Tubus, die Blenden-Mechanik funktioniert nach ~40 Jahren scheinbar auch noch problemlos.
Hier ein kleines Preview, damit niemand warten muss, bis ich irgendwann in einem halben Jahr mal dazu komme, die Bilder hier auszustellen:
Also alles gut? Als Fazit kann ich sagen: Wer Zooms auch auf seinen analogen Retro-Kameras mag, kann hier recht bedenkenlos zugreifen. Die Dinger sind nicht so teuer, bieten aber viel Brennweite. Die Lichtwerte sind OKish, die Verzerrungen halten sich in Grenzen. Auf meinen Filmfotos ist es außerdem durchaus scharf genug. Wer aber alte Zooms an moderne Spiegellose adaptieren will, sollte immer damit rechnen, dass die Auflösung dieser alten Objektive begrenzt ist.
So, und ich werde versuchen, die anderen Objektive ebenfalls schon getestet zu haben, bevor ich hier was darüber schreibe. Da die ja mehr oder weniger zufällig in meine Hände geraten sind, kann ich mir ja ein bisschen Zeit dafür lassen. Die Fotos da oben habe ich schließlich auch innerhalb der einen Woche geschossen, die ich dieses Objektiv jetzt in meinem Besitz hatte.
Bei allen dreien handelt es sich um Zooms, zwei Tele und dieses hier, ein Universal-Zoom, ein Cosina 28-210mm 1:3.5-5.6 MC Macro. Heute würde man das als Reise-Zoom bezeichnen. Es deckt einen sehr großen Bereich ab: Es beginnt mitten im Weitwinkelbereich bei 28mm und geht bis ins durchaus schon brauchbare Tele bei 210mm. Also fast 8-fach. Damit kann man schon arbeiten. Bei diesem Exemplar handelt es sich um die Version mit dem Minolta MD Bajonett-Anschluss. Das trifft sich gut, fotografiere ich in letzter Zeit gefühlt eh ständig mit Minoltas! Also flugs auf die XD7 montiert und ein paar Beauty Shots veranstaltet.
Es sieht sogar recht hübsch aus auf dieser Kamera. Natürlich kommt es bei einem Objektiv hauptsächlich auf die inneren Werte an, aber wenn das Design auch noch passt, beschwer' ich mich nicht! Ist halt ein typisches 1980er Design, das mit der ebenso alten Kamera gut harmoniert.
Was die inneren Werte angeht: Auf dem Papier klingt das alles sehr gut und Cosina war damals ein recht brauchbarer OEM-Herstelller, der auch für alle möglichen anderen größeren Namen Objektive und sogar Kameras gebaut hat. Die wussten also, was sie tun. Dass es schon so früh, also noch in den 1980ern, solche Reise-Zooms mit diesem Umfang an Brennweite gab, hat mich ehrlich gesagt selber ein bisschen überrascht. Ich dachte, die wären erst sehr viel später modern geworden. Daraus schließe ich jedenfalls, dass dieses Stück Glas bei seiner Anschaffung nicht ganz günstig gewesen sein kann.
Was sagen die anderen Werte? Nun, f/3,5 im Weitwinkel-Bereich ist OK, da kann man mit arbeiten. Auch f/5,6 am Ende des Zooms und weit im Tele-Bereich ist durchaus akzeptabel, wenn auch nicht unbedingt wünschenswert. Es bedeutet halt hauptsächlich, dass man Filme unter ISO 200 eher meiden sollte und auch bei Tageslicht eher auf die 400 gehen sollte, wenn man ahnt, dass man vielleicht auch mal im Schatten arbeiten will oder der ein oder andere Bedeckte Tag dazwischen kommen könnte. Ich habe diese Objektiv jedenfalls ausgiebig testen können, als ich das hier abgebildete Setup mit zu Pützchens Markt genommen habe. Eingelegt hatte ich einen Foma 400. Bei dieser Empfindlichkeit hat man dann aber unweigerlich das Problem: Wenn die Sonne dann doch mal hinter den Wolken raus kommt, kommt man unweigerlich bei sehr großen Blendenwerten an, da die Kamera ja leider nur 1/1000s als schnellste Zeit beherrscht. Ein 200er wäre vielleicht sinnvoller gewesen, um das Offenblendenverhalten genauer einschätzen zu können.
Kann das Objektiv denn halten, was es verspricht? Viel Brennweite in einem und dabei brauchbare Abbildungslesitungen? Joah, geht schon. Definitiv mit dem eher groben Fomapan. Hier ist auf jeden Fall der beschränkende Faktor der kribbelige Film. Und viel mehr brauche ich dazu auch eigentlich gar nicht zu sagen, denn das ist die Hauptsache: Es tut, was es verspricht. Natürlich wird es niemals an moderne Objektive mit aspherischen Linsen und Nanopartikelbeschichtung heran reichen, aber für ein Teil aus den 1980ern ist es durchaus befriedigend bis gut. Ich stehe ja meist mit Zooms auf Kriegsfuß, aber dieses Teil hat mich doch recht schnell überzeugt.
Das liegt auch an der recht präzisen Bedienung: Zoom und Fokus stecken im gleichen Ring, der große Vorteil von Push-Pull-Designs. Einzig mit dem Schnittbildsucher hatte ich leichte Probleme: Der Bereich, in dem man in beiden Hälften ein helles Bild bekommt, ist bei vollem Zoom schon recht klein und meine Brillenstärke hilft hier auch nicht. Ansonsten, es ist zwar recht schwer und zieht die Kamera nach vorne runter, aber dadurch, dass man es eh mehr oder weniger genau im Schwerpunkt anfassen muss, um Zoom und Fokus zu bedienen, fühlt es sich gut ausbalanciert an. Die Verarbeitung überzeugt mich ebenfalls: Große, klare, gut beschichtete Linsen, ein stabiler Metall-Tubus, die Blenden-Mechanik funktioniert nach ~40 Jahren scheinbar auch noch problemlos.
Hier ein kleines Preview, damit niemand warten muss, bis ich irgendwann in einem halben Jahr mal dazu komme, die Bilder hier auszustellen:
Also alles gut? Als Fazit kann ich sagen: Wer Zooms auch auf seinen analogen Retro-Kameras mag, kann hier recht bedenkenlos zugreifen. Die Dinger sind nicht so teuer, bieten aber viel Brennweite. Die Lichtwerte sind OKish, die Verzerrungen halten sich in Grenzen. Auf meinen Filmfotos ist es außerdem durchaus scharf genug. Wer aber alte Zooms an moderne Spiegellose adaptieren will, sollte immer damit rechnen, dass die Auflösung dieser alten Objektive begrenzt ist.
So, und ich werde versuchen, die anderen Objektive ebenfalls schon getestet zu haben, bevor ich hier was darüber schreibe. Da die ja mehr oder weniger zufällig in meine Hände geraten sind, kann ich mir ja ein bisschen Zeit dafür lassen. Die Fotos da oben habe ich schließlich auch innerhalb der einen Woche geschossen, die ich dieses Objektiv jetzt in meinem Besitz hatte.
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