Freitag, 13. Mai 2022
Heute nach dem Kundenbesuch noch ein bisschen ums Dorf geschlichen. Zu mehr war ich nach dem vielen Rumlaufen gestern nicht mehr wirklich geeignet. Nur leider habe ich glaube ich mittlerweile jede Ecke wegfotografiert, die es hier in der Nähe gibt. Deshalb mal wieder die komischen bis seltsamen Fotos gemacht, zum Beispiel diese Wäscheklammer am Wasserschild:
Ansonsten blüht und grünt die Natur, es wird Sommer, am Wochenende wieder mit bis zu 30°C. Woran erkennt man den Klimawandel: Wenn im Radio schon Mitte Mai dazu aufgerufen wird, dass wir Wasser sparen sollten und nicht ständig den Rasen sprengen müssen!
Im Wald ist es zum Glück etwas kühler, auch wenn es heute gar nicht so heiß war. Warm, aber nicht heiß. Nur eben viel zu trocken, nachdem es seit März schon wieder nicht richtig langanhaltend geregnet hat. Es wird immer mediterraner hier, würde ich mal sagen.
Nebenbei mal wieder ein paar Bänke und daran angebrachte Plaketten mitgenommen. Ich fürchte, die hatte ich auch schon alle hier drin, aber jetzt mit dem vielen Gras mal etwas anders.
Danach dann zurück an den Pferden vorbei, die einen ganzen Haufen Fliegen und Bremsen um sich herum schwirren hatten. Deshalb nur ein paar Bilder gemacht und dann schnell weiter. Auch, wenn die beiden uns ganz sehnsüchtig nach geguckt haben und darüber kurzzeitig das Grasmümmeln vergessen haben.
Dann im Dorf noch diesen alten, historischen Volkswagen gefunden. Und dann schon wieder zu Hause gewesen. Ist ja auch wichtig, denn Hunger trieb mich sodann noch in die Küche.  Aber jetzt duschen und die Pollen los werden!
Donnerstag, 12. Mai 2022
Was für ein anstrengender Ausflug nach Bonn! Um die horrenden Parkgebühren (und Busticketpreise) zu umgehen, habe ich unter der Nordbrücke geparkt und bin von dort am Rhein entlang in die Stadt gegangen. Das alleine wäre ja nicht so schlimm gewesen, wenn wir nicht am späteren Abend dann noch in Mondorf einmal um den Hafen gegangen wären. Insgesamt habe ich mal eben so 25.000 und ein paar Schritte gemacht. Jetzt bin ich entsprechend platt und kann mich nicht mehr bewegen!
Auf dem Weg in die Stadt habe ich eine ältere Dame getroffen, die gerade damit beschäftigt war, die Raben zu füttern. Bin mit ihr ins Gespräch gekommen und habe so eine halbe Stunde oder so verplempert. Aber muss auch sein, viel zu lange keine Interaktionen mehr mit Menschen gehabt. Blöde Pandemie.
Von Graurheindorf aus kommt man dann da an der Rumänischen Botschaft vorbei, in deren Hinterhof also Richtung Fluss) die entsprechende Kirche steht. Was genau ist der Unterschied der Rumänisch-Orthodoxen im Vergleich zu den anderen Kirchen? Ich kenn' mich da ja echt nicht aus, ich habe ja schon Probleme mit den Denominationen, die hierzulande die Mehrheit stellen...
Von hier aus kommt man an diesen sehr hübsch blühenden Rosen und weißen Iris vorbei, was ich ja nicht einfach so ignorieren kann, sondern erstmal wieder ein paar Fotos machen muss. Kein Wunder, dass das April/Mai-Verzeichnis auf meiner Speicherkarte schon wieder voll geworden ist. Dabei ist doch erst der 12te. Und das, obwohl ich die meisten Fotos eigentlich mit der analogen Chinon gemacht habe, weil ich das 135er testen wollte, das ich vor zwei Wochen vom Flohmarkt mit nach Hause genommen habe. Schlimm. Schlimm, schlimm!

Weiße Iris sieht man ja nicht allzuoft. Das ist die einzige Stelle, die ich kenn, wo die regelmäßig stehen. Schon seit meiner Studienzeit, wenn wir öfter mal von der Informatik Richtung Stadt gegangen sind. (Da wird übrigens die Tiefgarage abgerissen. Frage mich, ob die die alten Autowracks, die da immer in den Ecken standen, vorher weggeräumt haben, oder ob die gleich mit in den Schrott gekommen sind. Die oben erwähnte Dame meinte übrigens, dass das Gebäude dann wohl demnächst auch dran wäre. Hat ja auch nur 25 Jahre gedauert, seit die das PCB in den Wänden gefunden haben. Nur so for the record: Falls ich eines Tages an irgendeiner seltsamen Krankheit eingehe, liegt's wahrscheinlich an den leckeren Dämpfen, die wir jahrelang eingeatmet haben... Vom Asbest in den Decken mal ganz abgesehen!)
Weiter entlang am Rhein kommt man dann ja am Feuerwehrboot vorbei, das ich auch mal wieder abgelichtet habe. Der Winkel von hier oben auf der Promenade ist allerdings nicht so prickelnd. Vor allem, wenn so wenig Wasser im Fluss ist. Du weißt, es ist Klimawandel, wenn man im Mai schon de ersten Sandbänke im Rhein sehen kann. Frage mich, wann die die Schifffahrt einstellen müssen, weil die Rinne trotz Ausbaggerns nicht mehr tief genug ist.
Und dann kommt demnächst wieder so ein Platzregen wie letztes Jahr, bei dem die halbe Eifel und sonstige Gebiete NRWs und drumherum abgesoffen und weggerissen wurden. Langsam wird's eng. Ich hoffe ja mal, dass die Entwicklungen der letzten Monate und die offensichtliche Abhängigkeit vom Öl und Gas die Wahlentscheidung am kommenden Wochenende mit beeinflusst. Wird Zeit für mehr Windräder. Sonst saufen wir alle noch ab, wenn wir nicht gerade verdursten. Müsste mal gucken, wie der Pegel in der Talsperre ist, mir schwant Böses.
Auf dem Rückweg - in der Stadt habe ich nur das eine Foto von der Kunst da oben gemacht, zumindest in digital - dann noch die Nilgänse und ihre Jungen vom letzten Jahr (?) gesehen, wie sie aus dem Rhein stiegen, um irgendwelche ausgestreuten Brotkrumen (?) zu fressen. Von hier oben auf der Promenade hat man, wie gesagt, keinen so tollen Winkel auf das Geschehen unterhalb.
Und zuletzt noch einen Kormoran mitgenommen. Der war gerade damit beschäftigt, sein Gefieder zu trocknen und zu putzen. Danach bin ich dann mal links abgebogen und die Römerstraße runter, um mir das alte Unigebäude von vorne anzuschauen. Das sieht aber noch in Betrieb aus, das große AVZ III Schild steht auch noch immer da, wo es vor Jahren aufgestellt wurde. Aber nachdem die Informatik hier ausgezogen ist, ist das alles nicht mehr so interessant. Hätte mal in Poppelsdorf vorbeifahren sollen, wie es da jetzt aussieht.
So, und jetzt schnellstmöglich ins Bett. Habe morgen noch was zu tun.
Mittwoch, 11. Mai 2022
Heute noch mal wieder ein Eintrag zum Thema Essen. Muss auch mal wieder sein. Als wir letzten Monat in Kassel waren - man glaubt es kaum bei diesen Temperaturen, aber da hatten wir gerade einen heftigen Wintereinbruch mit Schnee und Gedöns -, hat U lecker für uns gekocht und das habe ich jetzt leicht abgewandelt versucht nachzukochen. Dafür habe ich als erstes mal eine ganze kleine Aubergine gestückelt, dazu noch eine kleine Zucchini, drei Möhren und eine Paprika. Den Tofu habe ich klein geschnitten und mit einer grob gewürfelten Zwiebel in Hoisin-Soße mariniert, verfeinert mit etwas Szechuan-Soße.
Das Ergebnis was sehr sehr sehr lecker und es ist noch genug übrig, um da von noch mal zu essen. Und sieht auch erstaunlich gut aus. Also, finde ich jetzt. Vor allem nach dem vielen Grillgut, das wir in den letzten Tagen vernichtet haben, war so ein veganes/vegetarisches Essen mal eine tolle Abwechslung.
Dienstag, 10. Mai 2022
Gutes Wetter führt zu: Schöner Spaziergang. Nachdem alles andere erledigt war, schnell noch einmal durch die Wahner Heide gewandert. Da da ja mittlerweile so gut wie alle Wege gesperrt sind, muss man praktisch die große Runde gehen, weshalb es leider etwas länger geworden ist. Angefangen haben wir am üblichen Parkplatz, von dem aus es rein in die Heide bis zum umgestürzten Baum ging.
Danach dann hoch zum Telegraphenberg, wo drei Patronen Übungsmunition - hoffe ich doch wohl, ich kenn mich damit nicht aus - rum lagen. Die sah schon ziemlich rostig aus. Frage mich echt, wer die ausgebuddelt und da hingelegt hat. Muss man sowas melden? Bevor da irgendwelche Kinder mit spielen?
Währenddessen haben sich aus den Bäumen über uns diverse Raupen abgeseilt. Eine gute Gelegenheit, die Nahlinse drauf zu schrauben. Und dann auch noch ein bisschen aus dem fertigen Bild auszuschneiden.
Danach dann noch mal ein bisschen den Turm fotografiert. Und die Leitplanke unten drumherum. Hatte heute keine s/w-Kamera dabei, habe mittlerweile hier 5 Filme zum Scannen rum liegen, noch einen in der Entwicklung, und was weiß ich wie viele, die ich hier noch einstellen muss, die schon gescannt sind, da kann ich nicht noch mehr verballern!  Aber an dieser Steller hätte ich vielleicht mal wieder einen gebraucht.
Um die Ecke steht dann noch der alte Bunker, das sollte von meinen vielen Einträgen zum Thema Wahner Heide ja mittlerweile bekannt sein. Hier ist aber tatächlich mal was Neues zu berichten: Der eine Stamm der Birke ist umgefallen. Da fragt man sich, ob da einer versucht hat, einen Maibaum zu klauen und sich dabei etwas übernommen hat. In der Heide ein paar Meter weiter lag noch ein weitere. Vielleicht wars ja auch nur der Sturm, aber. Man weiß ja nie.
Ansonsten: Der Ginster blüht. Heftig. Alles ist gelb. Ein gelbes Meer von Ginsterblüten. Hübsch. Aber ich hätte da dann auch mehr Insekten erwartet. Keine Ahnung, wo die sich rum treiben. Obs am Klimawandel liegt oder der Dingsbum-Milbe oder ob denen das Wetter einfach nicht gefallen hat oder der starke Flugverkehr...?
Dann noch ein bisschen den Lehrpfad entlang gelaufen. Gibt es da auch eine Vollweg? Hoho-haha! Sollten da nicht Schilder und sowas rum hängen. Habe den Eindruck, dass da wer was hat mitgehen lassen. Ich meine mich jedenfalls zu erinnern, dass es hier mal welche gab. Da waren jedenfalls auch Pfähle, die so aussahen, als gehörte da was dran.
Apropos Flugverkehr: Ganz viel Ryanair. Man sollte ja meinen, dass kleinere Maschinen weniger laut sind, aber ich hatte den Eindruck, dass die heute besonders viel Radau gemacht haben. Gut, die sind da in der Heide auch ein bisschen niedriger als bei uns überm Haus, aber da fliegt einem ja echt das Trommelfell weg.
Andererseits, dem Rotkehlchen scheint es ja nicht viel ausgemacht zu haben. Das setzte sich da auf den Pinn vor uns hin und fing an zu singen. Niedlich. Aber auch etwas zerzaust. Ist gerade die Zeit für Mauser? Leider hat es uns nicht viel näher ran gelassen, sodass ich mit dem 200mm doch etwas weit weg war. Hätte dringend was Längeres gebraucht. Vielleicht den Konverter mitnehmen sollen.
So, und jetzt muss ich ganz dringend duschen. Weil, nicht nur Pollen und Staub, auch *flüster* unangenehme Gerüche! Es war mit knapp unter 30°C nämlich tatsächlich ziemlich warm und schwül! Und nach 12.000 Schritten ist man dann doch ein bisschen matschig.
Montag, 9. Mai 2022
Und zu guter Letzt noch ein Stück antiker Ostblock-Technologie: Ein passiver Selen-Lichtmesser. Sowas wollte ich ja schon immer mal haben, weil ich ja doch recht häufig mit Kameras unterwegs bin, die keinen eingebauten Belichtungsmesser haben, bzw. einen defekten. Außerdem finde ich diese Dinger ja unglaublich retro-chic.
Bei diesem Exemplar handelt es sich um einen voll funktionstüchtigen Leningrad 4, der nun wirklich nicht viel kann. Die Diffusor-Scheibe fehlt leider, sonst könnte er auch Umgebungslichtmessung, aber ich denke, da werde ich wohl irgendwo ein passendes Stück Milchglas oder entsprechendes Plastik finden, das den selben Zweck erfüllt.
Ansonsten hat er am Rand einen Schalter, mit dem man die Lochplatte vor dem Sensor weg ziehen kann und so den vollen Empfindlichkeitsbereich ausnutzen kann. Ansonsten ist das Gerät komplett manuell: An der einen Seite stellt man die Filmenpfindlichkeit ein, dann überträgt man den angezeigten EV von der Messskala auf das Rechenrad und schon bekommt man passende Zeit-Blenden-Kombinationen angezeigt. Simple, aber effektiv. Und funktioniert ohne Batterie.
Also, zumindest glaube ich, dass. Ich habe bisher noch nicht geschaut, was sich hinter dem Schraubverschluss auf der Rückseite verbirgt. Der ist so abgenudelt, dass ich mich nicht getraut habe, den zu öffnen. Soweit ich aber weiß, sollten die alten Selenzellen-Messer völlig ohne zusätzliche Batterie auskommen. Ah, es gibt eine Anleitung an der üblichen Stelle! Das ist die Justage-Schraube für die Kalibrierung, dann ist ja alles klar.
Da man damals (und wohl auch heute noch in der ehemaligen UdSSR) lieber mit Normen nach GOST statt nach ISO gerechnet hat, muss ich hier ansonsten bei der Filmempfindlichkeit auf ASA/DIN arbeiten: Also 21° einstellen für einen ISO 100 Film, entspricht GOST 90!  Jaja, der Krieg der Normen, nirgends war er so allgegenwärtig wie im Ost-West-Konflikt.
Zuerst gebaut wurde dieses Modell um 1965, wenn man dem Internet glauben darf, und die Produktion lief bis in die späten 1970er. Der Export fand statt durch Mashpriborintorg, so steht es in der Anleitung. Das kann ich beim besten Willen nicht aussprechen. Wer das Ding tatsächlich hergestellt hat, kann ich nicht feststellen.
Insgesamt ein sehr interessantes Gerät, das ich demnächst mal mit auf Foto-Safari nehmen werde, wenn ich wieder eine messerlose Kamera testen will. Bis dahin muss ich aber wie gesagt noch ein passendes Stück milchiges Plastik finden, das ich als Diffusor einsetzten kann.
|