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Fotos vom gestrigen Rheinauenflohmarkt (u.A. Tokina 100-300mm)

Das Praktische daran, wenn ich ein Nikon-F-Kompatibles Objektiv auf dem Flohmarkt entdecke und mich dazu durchringen kann, es tatsächlich mit zu nehmen, wie ich dies gestern mit dem RMC Tokina 100-300mm 1:5 gemacht habe, ist, dass ich es auch direkt auf einer meiner immer griffbereiten und um die Schulter hängenden Nikon testen kann. Mit der D100, die mir zZt ja immer noch nur zur Vefügung steht, ist das zwar nicht ganz so optimal, aber immerhin kann ich die grundlegenden Funktionen testen.

(Falls jemand vom Nikon Service zufällig meinen Blog entdecken sollte: Ist euch das nicht langsam peinlich, dass ich jetzt bald ein halbes Jahr auf meine Reparatur warte? Ja, die D610 wird seit drei, vier Jahren nicht mehr neu verkauft, aber man sollte doch meinen, dass es irgendwo noch Menschen gibt, die das Ding reparieren können. Oder habt ihr die extra dafür nach Hause nach Japan schicken müssen?)

Aber von vorne: Wie immer haben wir auf der Beueler Seite beim Telekom-Kampus geparkt und sind dann zu Fuß über die Brücke, um dem üblichen Parkstau und Chaos an den Rheinauen zu entgehen und zugleich schon mal ein paar Schritte auf die Uhr zu bekommen. Ich hatte auf der Kamera das 50/1.4 montiert und ansonsten hauptsächlich sämtliche Sorten von Batterien und Akkus, die ich so finden konnte, eingepackt, um eventuelle Schnäppchen gleich vor Ort testen zu können. Davon habe ich aber nur die CR2 gebraucht, denn an einem Stand fand ich ein F65, die ganz nett aussah. Die habe ich dann aber letztendlich nicht mit genommen, ich habe ja schon eine F50 und eine F55 und so viel besser ist die F65 jetzt auch nicht. Vor allem war auch kein Objektiv dabei und das ist ja das Spannendere an der Jagd, eigentlich.


Jedenfalls ist der erste Schwung an Bildern noch mit dem 50er gemacht. Der zappelnde Chefkoch über einem der Fressstände, der Böse Chinese (dessen Name sicher auch nicht mehr ganz zeitgemäß ist), die Hundebewässerung, all das ist noch mit dem "known good" Objektiv entstanden. Auch die Röhren, die da jemand in zwei recht gut gepolsterten Holzkisten liegen hatte. Die glänzten schön in der Sonne. Da fragt man sich: Wie groß wäre wohl eine Digitalkamera, wenn man sie aus Röhren bauen müsste?! ;-)

Der Hund jedoch war das erste Bild, das es in diesen Eintrag schafft, das ich mit dem Tokina gemacht habe. (Eigentlich war es das dritte, aber die anderen waren echt nur Testbilder, ob überhaupt Leben darin steckt.) Wie man vielleicht sehen kann, habe ich sehr falsch gelegen mit der Belichtung. Ich weiß auch gar nicht mehr, welche Blende ich da eingestellt hatte, aber das passte alles gar nicht zusammen. Daher musste ich das Bild sehr stark nachbearbeiten und aufhellen. Dafür sah es dann aber doch noch gut genug aus und auf die Schärfe hat das auch keinen Einfluss. Gut, das Rauschen verdeckt das vielleicht etwas, aber insgesamt kann man es sich doch noch anschauen. Die Farben sind halt etwas seltsam geworden wegen des stark erhöhten Kontrastes.

Danach habe ich das Ding eigentlich nur noch von der Kamera runter genommen, um diese in der Tasche verstauen zu können. Das Teil ist nämlich ein ziemlicher Klotz! Wiegt ungefähr zwei Ziegelsteine! Und hat auch ungefähr das Format, wenn man mal davon absieht, dass so ein Objektiv im Allgemeinen rund ist! ;-) Aber selbst auf der doch schon nicht ganz leichtgewichtigen D100 ziehen die schweren Linsen und die Vollmetallbauweise die Kamera doch schon ganz schön vorne runter und man muss auf jeden Fall die linke Hand zur Stütze nehmen. Der Schwerpunkt liegt dann aber ziemlich genau dort, wo Tokina auch den Zoom-Ring angebracht hat, sodass man hier direkt eingreifen kann. Macht man die Finger etwas länger, kommt man auch noch recht gut an den Fokus. Dieser ist ein bisschen schwer einzustellen, was aber hauptsächlich daran liegt, dass die D100 bei Objektiven ohne Chip keine Hints gibt, in welche Richtung man drehen soll und die Fokusebene bei diesem Teil wirklich sehr dünn ist. Man dreht also schnell mal an der scharfen Einstellung vorbei. Nur für den Blendenring muss man wie immer die Hand umsetzen, was bei dem Gewicht dieses Knüppels schon nicht so einfach ist.

Wie man an der folgenden kleinen Reihe sehen kann, die ich bei unterschiedlichen Zeiten und Blenden aufgenommen habe, bis ich mich irgendwann auf ungefähr 1/1000s bei f/5,6 und ISO 400 geeinigt und von da an nur noch leichte Variationen davon je nach Licht benutzt hatte, macht das Ding für etwas, das wahrscheinlich 40 Jahre oder älter ist, eigentlich ganz brauchbare Bilder. Ja, es hat heftige Chroma-Fehler. Es ist nicht wirklich scharf, wenn man sich nicht jedes Mal eine halbe Minute zum Einstellen des Fokus nimmt. Aber insgesamt kann man nicht meckern für 10 Euro. Tokina ist nun wirklich keine High End Marke und ich hatte daher eigentlich weniger erwartet. Würde mich interessieren, wer das Teil tatsächlich gebaut hat. Und was es damals neu gekostet hätte.


Hauptsächlich habe ich natürlich den maximalen Zoom bei minimalen Blenden benutzt. Letzteres vor allem, weil ich ja weiß, wie viel Dreck ich aus den Bildern wegretouchieren muss, wenn ich auch nur dran denke, vielleicht mal auf f/8 abzublenden. Das CCD muss dringend geputzt werden. Dass man bei einem Zoom-Objektiv ja meist die extreme verwendet, ist ja irgendwie auch normal, habe ich den Eindruck. Aber das Gegenlichtbild des gläsernen Gebäudes da oben ist zB bei um die 200mm entstanden. Muss man ja mal testen! Und die weißen Blumen und der Koronkorken haben dann den Makro Modus testen dürfen, welchen man erreicht, indem man nach dem (kaum noch spürbaren) Anschlag bei 100mm einfach noch ein Stück weiter dreht. Ist ganz praktisch und die Bilder sehen auch in diesem Bereich erstaunlich gut aus. Also, für etwas, was - so nehme ich an - in den '70ern designt und in den '80ern verkauft wurde.

Dann war es an der Zeit, über die Brücke zurück zum Auto zu laufen. Wie immer habe ich dort meine Standard-Bilder von der Straßenbeleuchtung und dem U-Bahn-Würfel und den Zahnrädern gemacht. In die andere Richtung hab es Gänse zu sehen. Wie man sieht, gerade am langen Ende lässt die Schärfe schnell mal nach. Aber wie gesagt, ich denke, ich selber und die Kamera sind da nicht ganz unschuldig. Ich übe noch, das Teil ist halt neu für mich, auch in der etwas ungewöhnlichen Bedienung, und die Kamera, naja, die ist zwar nur halb so alt wie das Objektiv, aber damit auch schon mehr als volljährig! Die darf in den USA schon Alkohol trinken! ;-)


Spannend ist auch das Bild vom Flugzeug. Der Dunkel-Hell-Kontrast ist gut geeignet, um nach Chroma-Fehlern zu suchen, aber scheinbar habe ich hier den Fokus dann doch mal genau getroffen. An der Schwanzflosse kann man vielleicht etwas davon erahnen, aber da reicht die Auflösung der Kamera nicht. Da kann man bei den Zahnrädern schon eher was von lila und grünen Rändern sehen. Besonders unten, rund im die Stange im Vordergrund. Nichts, was man nicht mit moderner Software einfach weg rechnen könnte, aber das wäre a) gepfuscht und b) habe ich nur einen GIMP, kann der sowas überhaupt? Naja, wahrscheinlich, da hat bestimmt einer ein Filter für geschrieben, muss ich bei Gelegenheit mal suchen. (EDIT: Ja. Gibt es. Nennt sich Fix-CA. Muss ich testen, ob das mit einem modernen Gimp noch geht. ;-) EDIT-EDIT: Ja, geht. Ich musste ihm zum kompilieren/linken allerdings explizit -lm mit geben: LIBS="-lm" gimptool-2.0 --install fix-ca.c. Das Ergebnis ist brauchbar, wenn auch umständlich, da man alles manuell einstellen muss.)

Je näher wir dann dem Rhein kamen, desto mehr habe ich mich mit Wasser beschäftigt. Durch die Reling der Brücke hindurch habe ich die beiden im Boot erwischt, darüber hinweg den Schwan, der gerade nach Fressbarem tauchte. Bei letzterem sieht man jetzt ganz deutlich die chromatischen Probleme, die dieses Objektiv hat. Aber altes Glas ist halt so und manchmal ist das auch ganz gut so. Vor allem, wenn die Bilder ein bisschen Retro sein sollen! ;-)


Über dem Rhein selber musste dann die Moby Dick dran glauben. Was kommt die auch so fotogen vorbei geschippert. Auch hier habe ich für das Bild mit den beiden Schiffen drauf mal ganz ans andere Ende der Skala gedreht. Hier sind naturgemäß die Fehler weniger auffällig, da sie eben auch nicht so stark vergrößert werden. Bei 100mm (und ich meine mich zu erinnern f/8) macht das Objektiv einen brauchbaren Eindruck. (Die Kamera hat in die Exif-Daten leider immer f/0 rein geschrieben - klar, sie hat ja auch keinen Blendenringsensor.)

Zum Schluss noch glänzenden Schrott. Dieser ist zwar auch nicht ganz so scharf, wie man sich das wünschen würde, aber wie gesagt: Zehn Euro! Dafür sind die Bilder gut. Ansonsten musste der Kanu-Fahrer sehr genau drauf achten, in welche Wellen er hinein fährt und mit welchem Schiff er sich anlegt, deswegen musste er immer wieder eine Pause einlegen, die ich genutzt habe, um ihn ganz ungefragt ins Netz zu stellen. Mir sei verziehen, er ist ja auch nicht zu erkennen. ;-)


Fazit: Nettes Objektiv. Abbildungsleistung ist durchwachsen, dafür ist der Preis unschlagbar. Und ein großes Manko ist das Gewicht, denn da schleppt man sich echt 'n Ast dran! :-D Der Makro-Bereich ist interessant und stellt das Teil ein bisschen aus der Flut an alten Tokinas heraus, die man sonst so auf Flohmärkten und im Internet findet.

Apropos "suchen im Internet": Es scheint auch ein f/5,6 Version zu geben. Wo da der Sinn gewesen sein mag, zwei so ähnliche Objektive auf den Markt zu bringen, erschließt sich mir nicht ganz. Oder ist das am Ende das Gleiche, nur für andere Anschlüsse? Nikon F hatte das höchste Auflagemaß damals, meine ich mich zu erinnern. Hm, keine Ahnung, reine Spekulation!

Rheinauenflohmarkt im September: RMC Tokina 100-300mm 1:5

Sooo... Heute hab ich dann mal wieder Geld für alten Blödsinn ausgegeben. Das erste, was ich auf dem heutigen Rheinauenflohmarkt habe mitgehen lassen, war dieses hübsche (schwere) Objektiv: Ein RMC Tokina 100-300mm 1:5. Ist jetzt nicht das beste, was es gibt, aber für ganze 10 Euro konnte ich nicht dran vorbei gehen und es in der Sonne weiter vor sich hin braten lassen. Hier ein paar Beauty Shots:


Auf dem Heimweg auf der Brücke habe ich dann auch schon fleißig Fotos damit gemacht. Auf der D100 ist das nicht so unbedingt ideal, weil es sich um ein AI-Objektiv handelt (mit Hasenohren), das dann wie alle anderen auch keine Belichtungsmessung ermöglicht. (Was sich Nikon damals dabei gedacht hat, werde ich nie so ganz verstehen. Die D100 war damals schließlich schon sowas wie die gehobenere Klasse, da hätten sie den einen Blendenmessdings ja wohl auch noch einbauen können.)

Wie auch immer, die Bilder sehen mit dieser Kamera ein bisschen hm-hm so-lala naja aus. Liegt auch daran, dass ich mit dem Scharfstellen eher wenig Glück hatte. Bei 300mm ist die Fokusebene sehr dünn und die D100 gibt mir ja nicht mal Hints, ob ich weiter links oder weiter rechts drehen muss. Naja, egal.


Auf der F90x macht sich dieses riesige Ding mit seinem Mega-Gewicht schon sehr viel besser. Da funktioniert alles wie gedacht und ich kann im A-Modus fotografieren.

Was noch ganz interessant an dem Ding ist, neben der festen Blende von f/5, das ist die innenliegende Zoom-Mechanik. Das Ding ist also immer gleich lang, egal ob man auf 100mm oder auf 300mm ausfährt. Zudem gibt es noch einen Makro-Modus, wenn man bei 100mm noch weiter nach links dreht. Dann kann man recht nah an das Motiv ran gehen, was recht gute Bilder ermöglicht. Die Schärfe ist insgesamt - wie gesagt - eher mäßig, aber das liegt mit an der Kamera. Ich muss da mal Bilder mit machen, wenn ich die D610 wieder habe. Falls das in diesem Jahrhundert noch passieren sollte...

Polaroid 340 Automatic Land Camera

Keine Angst, ich habe nicht schon wieder sinnlos Geld ausgegeben. (Jedenfalls nicht dafür. ;-)) Allerdings frage ich mich schon, warum ich eine Sofortbild-Klappkamera von irgendwann zwischen 1969 bis 1971 (laut Internet) bei meinen Eltern im Keller finde. Und zwar ein Modell Polaroid 340 Automatic Land Camera. Ich glaube kaum, dass die jemals von denen benutzt worden ist. Die Mutter wusste nicht mal, dass sowas existiert. Also, sie wusste, "dass da noch eine Kamera rumliegt", aber ansonsten hatte sie gar keine Details dazu. Die habe ich jedenfalls gefunden, als ich da letztens die Bohrmaschine vom Regal genommen habe, um das Loch für die Glasfaser in die Wand zu bohren, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich habe das gute Stück dann jedenfalls mal mit genommen. Also, die Polaroid jetzt, nicht die Bohrmaschine. Davon haben wir selber genug. ;-) Und was soll ich sagen? Das Ding sieht aus, als würde es problemlos funktionieren - natürlich mit der Einschränkung, dass es seit ungefähr 10 Jahren keine Filmkassetten mehr dafür gibt. Man könnte noch welche kaufen, wenn man utopische ehBlöd-Preise zahlen will. So, ein Pack mit 10 Fotos für 100€/$/£. Und die sind dann halt 2015 abgelaufen. Und ich bin ja verrückt, aber halt nicht so verrückt! :-D


Wie man sieht kommt die Kamera mit einem sehr schönen kleinen Kunstlederkoffer. Wenn man sie daraus befreit, hat mein einen ziemlichen Klotz in den Händen. Vom Volumen her ungefähr zwei Ziegelsteine übereinander. Und das Gewicht ist auch nicht ohne, wobei ich das jetzt nicht in Einheiten von Ziegelsteinen messen würde. Wenn man die Plastikkiste drumherum dann öffnet, kommt die Frontplatte zum Vorschein und man kann den Balgen ausfahren und den Sucher aufklappen. Letzterer hat zudem einen gekoppelten Rangefinder an der einen Seite, sodass man schnell und präzise scharfstellen kann, indem man über die Hebelchen am oberen Rand durch rechts-links-drücken das Bild scharf bekommen kann. Diese sind mit dem Balgenmechanismus verbunden und bewegen die gesamte Frontplatte mit Linse und allem vor und zurück.

Die Belichtung erfolgt angeblich automatisch, aber ich sehe keinen Belichtungsmesser. Stattdessen gibt es einen ISO-Drehknopf unter der Linse, der in den für Sofortbildfilmen damals üblichen Schritten eine halbe Blendestufen zwischen den "normalen" ISO-Werten hin und her schalten kann: 75, 150, 300 und noch ein paar seltsame Werte bis 3000. Außerdem gibt es einen Hebel, mit dem man eine zusätzliche Blende in die Optik einschieben kann. Das scheint mit alles vollkommen manuell und mechanisch abzulaufen, sodass sich die "Automatik" wahrscheinlich eher auf darauf beschränkt, dass der Film nach der Belichtung automatisch ausgeworfen wird? Ich kann nur raten, ich habe schließlich weder einen Film noch eine passende Batterie. Mir würde es in dem Zusammenhang ja schon reichen, wenn ich eine alte, leer Kassette in die Finger bekommen könnte, dann würde ich mir schon aus einem Stück 120 Film was zusammen-macgyver-n, um das Teil zu testen. ;-) Aber ich bräuchte die Kassette wahrscheinlich schon, um zu sehen, wo die Filmebene zumindest ungefähr liegen müsste. Soweit ich das sehe, ist da leider nirgends eine Markierung, wie man das bei SLRs oder besseren Knipsen manchmal hat.

EDIT: Bei Buktus gibt es auch dafür eine Anleitung und in der steht, dass da vorne tatsächlich ein "Magic Eye" dran ist, dass die Belichtung misst und dementsprechend wohl eine Zeit auswählt. Ob das nach der langen Zeit noch funktioniert?


Wenn man sich die Bilder so anschaut, die Kamera sieht eigentlich ganz schon schick und Retro aus. Außerdem ganz gut erhalten, dafür dass sie Gott weiß wie lange jetzt schon im Keller rumgelegen hat, der nicht unbedingt kamera-freundlich temperiert ist und viel zu hohe Luftfeuchte hat. Der Balgen sieht dicht aus, die Plastikteile fühlen sich allerdings etwas ölig an - wahrscheinlich schwitzt das irgendwelche Weichmacher aus. Aber alles nichts, was die Funktion beeinträchtigen sollte. Zudem hat die Kamera einen recht hübschen Retro-Look, der gerade ja total in ist. Ach ja, hinten auf der Rückseite gibt es noch einen Timer, den man einstellen kann, je nach dem wie lange der Film entwickeln muss, bis man ihn aus der Kamera heraus kriegt.

Zum Schluss noch ein oder drei Blicke in die Innereien der Kamera: Da haben wir das Batteriefach, in das man eine recht exotisch 4,5V Batterie einlegen soll. Ich nehme an, da würden es zur Not wahrscheinlich auch drei AAA in einem Halter tun. Die Mechanik, die für die Entwicklung und den Auswurf des Bilds aus der Kassette verantwortlich zu sein scheint, sieht da schon spannender aus. Und die Linse von innen ist ein bisschen angelaufen, die müsste ich mal putzen. Aber nichts ist pilzig oder riecht unangenehm. Gut, alles ist ein bisschen staubig, aber da kann man ja was gegen tun.


Schade also, dass die paar Filme, die es noch gibt, so teuer sind. Es gab da vor einiger Zeit wohl mal eine Kickstarter-Kampagne, aber was draus geworden ist, weiß ich auch nicht so genau. Die Filme, die sie produziert haben, scheinen jedenfalls ausverkauft zu sein. Wie gesagt, eine leere Kassette würde mir wahrscheinlich ja schon reichen, um zumindest zu testen, ob noch Leben in ihr steckt. Dann könnte ich wie gesagt Stück von einem 120er Film da rein zwängen. Ohne Strom scheint die Kamera nämlich völlig mechanisch auszulösen, ohne danach die Chemiemischung in Gange zu setzen. So genau weiß ich nicht, wie ich mir das vorzustellen habe. Das letzte Mal, dass ich diese Art von Film zu sehen bekommen habe, muss bald 40 Jahre her sein, als man auf diese Sofortbilddinger noch Passfotos gemacht hat. (Da gab es so extra Kameras mit viel Linsen, meine ich mich zu erinnern. Die Filmfläche ist ja recht groß, da kann man durchaus 2 mal 2 Bilder drauf bekommen.) Oder war das noch der Schulfotograf, den es damals noch gab? Jedenfalls musste man von den Filme hinten diese Folie abziehen, wenn sie fertig waren. Meine ich. Ist lang her. Ich muss zugeben, bei diesen Instant-Kameras und deren Technik kenne ich mich auch nicht so aus. Die andere Möglichkeit ist wohl, dass man diese Kameras (destruktiv) auf Instax umbaut, aber ich glaube, das will ich nicht. Erstmal habe ich keine Ahnung wie, dann ist das Format ja ein ganz anderes und außerdem möchte ich an diesem ganz gut erhaltenen Stück nichts kaputt machen. Vielleicht gibt es demnächst im Zuge der Retrowelle ja auch für sowas wieder einen Film zu kaufen! ;-)

Und ganz zum Schluss noch die Frage: Welche Art von Fotograf hat so eine Kamera tatsächlich benutzt? Das "Land" im Namen klingt für mich ja eher nach Landschafts- als nach Portrait-Fotografie, was (s.o.) mein einziger Berührungspunkt mit dieser Technik war. Aber will man so ein dickes Ding im Feld mit sich herum schleppen? Die Filme waren damals sicher auch nicht günstig, da kann man auch nicht einfach so mal drauf halten. Die gesamte Aufmachung und Build Quality schreien allerdings nach "professioneller" Anwendung. Also doch für Fotografen, die eher Leute gegen Geld fotografieren? Den Vater kann ich ja leider nicht mehr fragen, ob er noch wüsste, wie das Ding in den Familienbesitz überging und wer das zuvor benutzt hat.

Schwarz-weiß und analog, Teil 242b: Vier Filme Kassel, Teil 2

Kentmere 100 #6 + #7, 17. April 2023
  • Nikon F90X, Nikkor AF-S G 50mm f:1.8, Sigma Zoom 28-80, Nikon Lens Series E 50mm 1:1,8, Nikkor AI 35mm 1:2, Nikkor AI 135mm 1:2.8, Nikkor AF 85mm 1:1.8
  • Entwicklung: Kodak D-76 Stock, 6:00 Minuten (5:30+10%), 20°C, Adofix Plus 1+7 (4.), 8:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Puh! 27 Bilder heute in der Pipeline, die sich über zwei Filme erstrecken und die eine Bildbeschreibung verlangen. Da muss ich mich wohl etwas beeilen! ;-) Vorweg sei gesagt: Ich habe statt des E-Serien 50ers heute das moderne AF-S G verwendet, weshalb des Öfteren der Programm-Modus (in allen möglichen verschobenen Varianten) zum Einsatz kam. Ansonsten habe ich aber immer wieder mit den Objektiven gespielt und auch mal was anderes aufgeschraubt als die üblichen Verdächtigfen.

Als erstes ging es noch mal in die Stadt:

Von A bis Z muss ich mich durcharbeiten, da hilft nichts, auch kein Grafitti. (P Sp, 1/800s, f/5,6, 50mm G.) Den Sport-Modus mag ich eigentlich am liebsten, da er mir von Anfang an bereits eine relativ kleine Blende vorgibt und ich wie in diesem Fall gar nicht verschieben musste. f/5,6 passte eigentlich ganz gut zu diesem eher architekturlastigen Motiv. f/8 wäre wahrscheinlich sogar noch besser gewesen.

Apropos Archtektur: Aus bestimmten Blickwinkeln betrachtet macht Kunst direkt noch mehr her. (A, 1/3200s, f/2,8, 85mm AF.) Hier handelt es sich um dieses "Fenster", durch das man neben der Oper (?) runter in den Rest der Stadt schauen kann, bzw. auf das "Gebirge", das sich hinter der Stadt erstreckt. (Kassel kommt zwar eigentlich von "Castel", aber ich stelle mir immer vor, dass das von "Kessel" kommt, so wie in "Talkessel". Egal, zurück zum Bild.) Die Kombination aus relativ offener Blend eund leichtem Tele verwandelt diesen Blick in etwas ganz besonders. Habe aber auch ganz genau die Spitze dieser Rohrkonstruktion getroffen.


Das nächste Bild ist genau in die andere Richtung entstanden, also wenn man sich durch den Rahmen hindurch bewegt hat und zurück in die Innenstadt schaut, wo ich die Kirche angepeilt habe. (A, 1/180s, f/11, Sigma 28-80 @ 28mm.) Mit der sehr weit geschlossenen Blende habe ich hier praktisch das ganze Bild scharf bekommen und wenn der Kentmere nicht von sich aus relativ rauscharm wäre, könnte man mal wieder etwas mehr retro-feeling bekommen. So sieht es allerdings aus, als wäre es eigentlich ein Digitalbild gewesen, das ich nachträglich auf s/w getrimmt habe. Etwas schräg ist es geworden, was in diesem Fall aber gar nicht so falsch aussieht.

Um die Ecke steht noch dieser Löwe in den Ausläufern des Parks herum. (A, 1/1600s, f/4, 85mm AF.) Das ist der, dem sie die Eier angemalt haben, siehe Digitalfotos von dem Tag. Schon fies, wo der da so friedlich schlummert. Überhaupt ist der ja sehr naturnah getroffen und in Stein gehauen. Fehlen eigentlich nur die Schnurrhare. Das Bild gefällt mir insgesamt sehr gut, das Schattenspiel auf dem Gesicht des Löwen ist schon sehr hübsch geworden.

Ein paar Meter weiter steht der Friedrich oder wer auch immer noch mal, ich kenne mich mit den Herrscherhäusern und ihren Namen nicht so aus, auf seinem Sockel rum und blickt wichtig in der Gegend rum. (A, 1/2000s, f/4, 85mm AF.) Seit wir das letzte Mal hier waren, ist der wohl mal gereinigt worden, denn an diesem tag strahlte er wie frisch gewaschen in der Kasseler Morgensonne. Hübsche Wolken im Hintergrund. Ja, das Wetter war durchaus besser als am Vortag, als wir ja ständig mit Regen rechnen mussten.


Ach ja, nicht Oper, Staatstheater! Hatte ich verwechselt, aber ich wusste, dass es irgendwas mit Rattata zu tun hatte. (P Sp, 1/800s, f/6,6, 50mm AF-S G.) Leider ist auch dieses Bild mal wieder ein paar hundersrtel Grad nach rechts gedreht. Oder kommt es mit wegen meiner verknickten Optik in den Augen mal wieder nur so vor? Einmal was sehen können, das wäre echt geil! :-/ Besonders hübsch ist dieser Glasbau ja nicht, aber er repräsentiert auf jeden Fall eine gewisse Zeit in der deutschen Geschichte, als man das Alte hinter sich lassen und mal was Neues ausprobieren wollte. Im Gegensatz zu heutzutage... Aber das ist eine andere Geschichte.

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Schwarz-weiß und analog, Teil 242a: Vier Filme Kassel, Teil 1

Kentmere 100 #6, 16. April 2023
  • Nikon F90X, Nikkor AF-S G 50mm f:1.8, Nikon Lens Series E 50mm 1:1,8, Nikkor AI 35mm 1:2, Nikkor AI 135mm 1:2.8, Nikkor AF 85mm 1:1.8
  • Entwicklung: Kodak D-76 Stock, 6:00 Minuten (5:30+10%), 20°C, Adofix Plus 1+7 (4.), 8:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Wie viele analoge Fotos ich in diesem Jahr, und insbesondere im Frühling, gemacht habe, habe ich jetzt erst wieder gemerkt, als ich die Bilder aus Kassel im April anstanden. Vier Filme, verteilt über fünf Tage, habe ich verknipst. Das ist ja fast wie früher im Urlaub! Da das insgesamt also fast 150 Bilder sind, muss ich mich etwas sputen, die alle los zu werden und hier zu veröffentlichen. Zudem werde ich wohl nicht umhin kommen, die einzelnen Beiträge aufzuteilen, damit nicht (schlimmstenfalls fünf mal) 20 oder 30 Bilder auf einmal durch die Leitung gehen, wenn man einfach nur die Startseite des Blog aufrufen möchte. Gleichzeitig werde ich den Text eher kurz halten, denn dass die F90X sehr gute Bilder macht, sollte ja mittlerweile oft genug erwähnt worden sein.

Nebenbei und vorweg sei aber noch gesagt: Das Wetter war zum Fotografieren eher bescheiden. Bedeckt und zwischendurch auch immer mal wieder regnerisch. Dadurch ist der Kontrast in allen Bildern eher begrenzt. Außerdem gehören diese vier Filme noch zu denen, die ich gerührt und nicht gekippt habe, was ich ja für diese hellen Streifen an den Rändern verantwortlich mache. Die (Entwicklungs-)Qualität ist also eher so mittel, was ein bisschen schade ist, denn es sind motivlich ein paar ganz gute dabei gewesen.

Was die Zeiten und Blenden und sowas angeht, ich glaube, ich habe - gerade in dem heutigen Eintrag - einiges an Blödsinn aufgeschrieben. zB kann es schlecht sein, dass ich mit der E-Serie Bilder im P-Modus gemacht habe. Obwohl, wenn ich so drüber nachdenke... Doch, doch, ich glaube, ich hatte am Anfang vergessen, die Kamera auf A zu stellen. Bei AI-Objektiven defaultet die dann aber in genau diesen Modus zurück, wenn man trotzdem P auswählt. (Sorry, ist ja schon wieder ein halbes Jahr her. Ich bin vergesslich.)

Aber fangen wir einfach mal an: Auf dem Weg in die Stadt fand ich diese Wendeltreppe. (P, 1/640s, f/2, 50mm Serie E.) Die ist natürlich nicht für Menschen gedacht (hoffe ich zumindest), sondern um das mauzende Haustier schneller aus dem ersten Stock in den Garten befördern zu können. Was für ein Wetter war, kann man hier gut an den Regentropfen erkennen, die noch an den einzelnen Brettern hängen. Stimmt, jetzt weiß ich auch wieder, wo das ist: Im Schlangenweg, nachdem ich noch mal am Auto war, das ich da ganz unten parken musste, weil weiter oben bei U kein Platz war. Interessantes Bild jedenfalls mit dem bokehisierten Baum im Hintergrund.


Noch immer nicht bei unserem Spaziergang durch Kassel ist dann dieses nächste Bild entstanden, dass die weißen Mauerblämchen vor den Backsteinen zeigt. (P, 1/500s , f/2, 50mm E.) Auf diese kurze Entfernung werden die Steine im Hintergrund so schon recht unscharf, während die Blüten noch richtig gut erkennbar sind - wobei die Tiefe hier schon sehr gering ist, zugegebenermaßen. Auch ein ganz nettes Bild, das allerdings ebenfalls aufgrund des Ekelwetters ein bisschen dunkel geraten ist.

Dieser Baum mit den kleinen, magnolienartigen Blüten stehen auch in der Nähe von Us Haus. (P, 1/640s, f2,8, 50mm E.) Da habe ich die Blende wohl ein bisschen sehr weit offen gelassen, wodurch der Hintergrund zwar schön bokehig geworden ist, aber leider auch die Blüten nicht mehr richtig zu erkennen sind. Ja, ich habe es mal wieder übertrieben. Nicht zum letzten Mal auf unserer Kassel-Reise.

Dann aber ging es endlich in die Stadt. Hier sehen wir den Knast. Ach, nee, das ist die Altenpflegeeinrichtung! (P, unbekannte Zeit, f/8, 50mm E.) Selbst die Taube sieht ein bisschen bedröppelt aus. Naja, vielleicht liegt es ja auch an dem Trübetassenwetter drumherum. Aber schon deprimierend, wenn man dann so weg geschlossen wird, wenn man alt ist. Gut, OK, da gibt es wohl "Insassen" mit Fluchtgefahr, aber trotzdem...


Im Museum ein paar Straßen weiter dann den Weeping Angel gefunden und gleich mal abgelichtet, damit man den immer gut im Auge behalten kann! (P, 1/80s, f/2, 50mm E.) Gegen den hellen Hintergrund ist er ein kleines bisschen dunkel geraten, aber im Gegensatz zu den Foma-Fotos, die ich aus Kostengründen sonst immer mache, kann man beim Kentmere doch noch ganz gut was erkennen. Ich stelle immer wieder fest, dass der Euro mehr pro Film sich doch tatsächlich zu lohnen scheint.

Das Grimm-Museum (wo der Engel nicht steht) habe ich dann auch mal von außen mit genommen. (A, 1/160s, f/8, 50mm E.) Hier scheine ich dann auch mal endlich gemerkt zu haben, dass die Kamera noch immer auf P stand und habe das mal korrigiert. Merkt man jetzt aber nicht direkt was von. Die Kamera scheint also ganz einfach einen Gang zurück zu schalten, wenn sie merkt, dass das Objektiv das gar nicht kann.

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