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Kasseler Filme

Nachmittags mal eben die Filme aus Kassel durchs Entwicklerbad genudelt. Da es vier Stück waren, hatte ich da gut was dran zu tun. Zuerst wollte ich das gute alte D76 verwenden, das ich im Oktober angerührt hatte. Aber das hat mittlerweile so ausfgeflockt, dass ich es erst mal gefiltert habe. Und dann hatte ich irgendwie Lust auf was Neues, weshalb ich das Amaloco getestet habe, das ich bisher noch gar nicht probiert hatte, aber auch schon seit einem halben Jahr hier rum steht.


Ist am Ende recht dunkel raus gekommen, finde ich, zumindest auf den ersten Blick hier unten in der Dusche im grellen Licht. Muss mal schauen, was der Scanner da draus macht. Da das Zeug so einen Film bei der Standardverdünnung von 1+7 schon in nur 5 Minuten gar kocht, habe ich allerdings die Vermutung, dass ich beim Auskippen und Stoppen vielleicht nicht ganz so schnell gearbeitet habe, wie ich es hätte tun sollen. Möglich wärs. Wenn die Negative zu dicht geworden sein sollten, kann ich beim nächsten Mal eine halbe Minute runter nehmen.


Hätte vielleicht auch eine dünnere Verdünnung anrühren können. Habe übrigens direkt 1,2 Liter (2x 600ml) angesetzt, damit ich die vier Filme alle unter gleichen Bedingungen entwickeln konnte. Also jeweils zwei Filme in der großen Paterson-Dose gleichzeitig zusammen. Ist vielleicht ein bisschen viel. 500ml hätten wahrscheinlich auch gereicht.

Ansonsten scheint das Zeug aber ganz gut zu funktionieren. Also, dafür, dass ich das eigentlich nur gekauft hatte, weil es gerade kein Microphen im Store gab und ich sowieso mal meinen Entwicklerhorizont erweitern wollte. Hm, vielleicht sind die Negative auch deshalb was dicht. Das soll ja "kontrastverstärkend" wirken. Naja, wie gesagt, erst mal schauen, was der Scanner draus macht. Bleibt die Frage, wann ich Zeit habe, vier Filme zu scannen. ;-)


Ich mein, das sieht so harmlos aus, wie sie da in der Haribodose liegen, aber das sind alleine zwei Tage Scanarbeit! Müsste mal tatsächlich so einen praktischen Scanner haben, der so einen ganzen Filmstreifen auf einmal verarbeiten kann. Aber ich habe halt gerade keinen gebrauchten Kleinwagen auf meinem Konto! :-D

PS (18.4.):

Die ersten Scans sehen auch ganz gut aus. Kann ich mit leben. (Typisch deutsches Understatement.) ;-)

Revue ML mit Auto Revueon 1.8/50 Multi Coated

Bevor ich jetzt zu den vielen, vielen Kassel-Bildern kommen kann, hier erst mal eine "kleine" Revue ML komplett mit einem passenden Auto Revueon 1.8/50 Multi Coated. Und vorweg: Die Kamera ist leider defekt. Der Spiegel hängt, der Hebel lässt sich nicht bewegen, der Auslöser löst nicht aus. Typisches Problem bei diesen alten Kameras: Irgendwas im Inneren ist entweder unglaublich schmutzig geworden oder korrodiert, oder aber jemand hat Dinge versucht, die man nicht versuchen sollte, weil dann genau das passiert. (Ich weiß nicht, wie sehr die ostdeutschen Pentacons den russischen Zenits gleichen, aber bei letzteren sollte man ja zB die Finger von der Zeit lassen, wenn die Kamera nicht gespannt ist.)


Schade eigentlich, denn von außen ist die Kamera gut erhalten und selbst die Dichtungen scheinen alle noch OK zu sein. Aber so habe ich ein Übungsstück, falls ich mal irgendwann den Mut zusammen bekomme, um eine der verklemmten Kameras, die ich habe - ich glaube, es sind mittlerweile drei von dieser Sorte in meinem Besitz - zu öffnen und drinnen nach dem Rechten zu schauen. We will see! ;-)

Besonders spannend finde ich aber das dazugehörige Revuenon 50mm. Das ist, soweit ich das verstehe und wie es der Zufall so will, einfach nur die modernere Version des Oreston 1.8/50, das ich letztes von Ps Arbeitskollegen bekommen habe. Und da dieses neue Exemplat, das ich da jetzt habe, nicht pilzig ist, habe ich auch keine größeren Probleme, das auf die Sony zu adaptieren und einfach mal einen ganzen Tag damit rum zu laufen! (Spoiler: Das habe ich bereits getan und die dabei entstandenen Bilder gibt es morgen! Soviel vorwerg: Das unbeschädigte Multi Coating hilft unwahrscheinlich!) ;-)


Trotzdem schade, dass die Kamera nicht funktioniert. Wäre glatt mal wieder eine Ausrede gewesen, einen Film durch eine M42-Kamera zu jagen. ;-) Aber auch so noch mal an dieser Stelle einen herzlichen Dank an C, dass ich dieses kleine Schmuckstück einfach so mit nehmen durfte. Auch, wenn es nicht funktioniert, kriegt es einen Platz in meiner Sammlung. Und mit dem Objektiv habe ich ja wie gesagt schon ein paar spannende Bilder in Hennef fabriziert!

Albinar Auto Telephoto 1:3.5 f=200mm

Wie ich ja bereits heute morgen kurz geschrieben hatte, habe ich auf dem Rheinauenflohmarkt ein Albinar Auto Telephoto 1:3.5 f=200mm mitgenommen. Dabei handelte es sich um einen echten Spontankauf, über den ich bei dem Preis nicht lang nachgedacht habe. Leider ist das Wetter heute den ganzen Tag nicht besser geworden, sodass ich nur drei Testbilder habe. Auch die Fotos vom Objektiv selber lassen eher zu wünschen übrig, die habe ich eben noch schnell im Büro bei unzureichender Beleuchtung gemacht. Während der Kater die ganze Zeit versucht hat, meine Aufmerksamkeit zu erregen. Indem er davor gesprungen ist. Weil. Katze!


Wie man sieht, ich habe die Metallröre, auf die die Skala aufgedruckt ist, einfach wieder angeschraubt. Und siehe da, dann hält auch der Blendenring wieder, den ich vorher wieder auf seinen Schnuppsi gesteckt hatte. Von außen macht es nicht viel her und ich habe auch keine allzu großen Hoffnungen, dass es überragende Abbildungsleistungen bringen wird. Aber es ist eine brauchbare lange Festbrennweite. Von wann das Teil stammt, ist leider nicht wirklich heraus zu finden. Manche Quellen im Netz behaupten, es handelt sich um ein Vivitar. Aber das sagt jetzt auch nicht wirklich mehr. Da tauscht man nur den einen OEM-Namen gegen den anderen aus. In den 1970ern gab es so viele japanische Optik-Hersteller, die auch recht schnell gekommen und gegangen sind, dass man nie ganz sicher sein kann, was man da jetzt eigentlich in den Händen hält. Aber das macht es andererseits auch immer irgendwie spannend. (ChatGPT ist übrigens auch der Meinung, dass es wohl dem Vivitar sehr ähnlich ist und von Komine gebaut sein könnte. Aber man weiß ja nie, welche Quellen das so gelesen hat... ;-) Ein Transkript habe ich in den erweiterten Eintrag gesteckt, falls das jemand nachlesen möchte.)

Da das Wetter sich heute leider sehr in Grenzen gehalten hat und man für so ein altes Tele durchaus gutes Licht braucht, habe ich wie gesagt leider keine Beispielfotos... außer diesen drei, die ich direkt auf dem Flohmarkt selber geschossen habe. Die ersten beiden zeigen die Kirschblüte aus hoher Entfernung und bei leichtem Gegenlicht, daher ist der Kontrast eher so lala.


Und das dritte Bild zeigt den Herrn, der es mir verkauft hat. Das ist ganz hart am Licht entstanden, deswegen der helle Blobb im Gesicht. Aber das Bokeh ist ganz nett und die Farben auch gar nicht mal sooo ausgewaschen. Schärfe ist eigentlich auch ganz OK. Man muss natürlich immer im Kopf behalten, dass das wohl kaum mit meinem 200mm Nikkor mithalten kann, das sicherlich das zwei- bis dreifache gekostet hat, als es neu war. (Und als ich es auf dem Flohmarkt gekauft habe, sogar das 25-Fache! Ich mein, 2 Euro, das ist einfach unschlagbar!) Wie gesagt, wenn ich Zeit habe, teste ich das mal genauer! Bis dahin muss das so reichen. "Albinar Auto Telephoto 1:3.5 f=200mm" vollständig lesen

Mal wieder entfettet: Minolta AF 50mm f/1.7

Es ist mal wieder so weit: Die Blende steckt zwar noch nicht wirklich fest an diesem wunderschönen Minolta AF 50/1.4, aber sie ist doch deutlich träger geworden, seit bei dem warmen Wetter draußen auch die Öle im Fett wieder weicher werden. Deswegen mal wieder Schraubenzieher, Isopropylalkohol und den Fön aus dem Keller gekramt und ein bisschen "hochprofessionell" die Lamellen gereinigt. (Ich komm mir vor wie so ein Gebäudereiniger, der ständig die Rolläden entdrecken darf, die irgendsoein Heini immer wieder mit Graffiti voll schmiert.)

Demontage wie immer: Hinten das Bajonett ab, dann die hintere Linsengrippe raus. Dabei weder die vier silbernen Schrauben, die drei anderen schwarzen Schrauben noch das Dingsbums-Schnuppsi mit dem Zahnrad unten dran für den Fokusantrieb verlieren - ein hoch auf magnetische Schraubenzieher. Dann das ganze gut in Alkohol baden und einwirken lassen, während man die Sauerrei drumherum weg wischt, die sich im Rest des Objektivs ausgebreitet hat. Ein Wunder, dass da überhaupt noch Fett drin ist, bei den Mengen, die ich da schon raus geholt habe. (Ich sollte dringend mal über die Anschaffung von Ersatzschmiermitteln nachdenken, sonst ist der Schneckengang demnächst trocken und das will ja auch keiner.)


Nach dem Trocknen mit dem Fön auf mittlerer Stufe alles wieder zusammensetzen und fürs nächste halbe Jahr hoffentlich Ruhe haben. Ich hab da ja noch Glück, dass das alles bei dieser Festbrennweite ja recht einfach geht. An das Xi-Zoom habe ich mich ja noch immer nicht wirklich ran getraut, weil da so viel Technik drin rum läuft. Schlimm, echt.

Egal. Mittlerweile habe ich ja schon Übung da drin, dieses Teil auseinander und wieder zusammen zu bauen. Jetzt müsste ich noch den Fokus genau kalibrieren, dann wäre ich vollends zufrieden. Könnte ich eigentlich gleich mal machen.

Der Kentmere vom letzten Jahr

Nachdem ich längere Zeit keine Filme entwickelt habe, bin ich tatsächlich ein bisschen aus der Übung gekommen. Ich hab ja noch immer diesen Kentmere 400, den ich bei 1600 belichtet hatte, hier rum liegen. Den hatte ich bereits im Dezember in einer der Minoltas liegen (laut meinen Aufzeichnungen war das die 7xi) und ihn mit zum Trekdinner auf dem weihnachtlichen Mittelaltermarkt. Soweit kann ich mich noch erinnern. Auch, dass der da nicht ganz voll geworden war, das weiß ich noch. Muss ihn dann zwischenzeitlich mit nach Seelscheid genommen haben, das steht in meinem Spreadsheet, aber dass ich ihn dann noch mit nach Hennef zum Karneval hatte, das hatte ich bereits ganz vergessen. Als ich die Bilder dann gesehen habe, fiel mir ein: Ach ja, da beschwerte sich die Kamera ja mehrfach, dass sie nicht schneller als 1/8000s belichten könnte. Ich hatte das blendendefekte xi-Zoom drauf, da musste ich halt weit offen arbeiten. Aber scheint jetzt auch nicht sooo schlimm gewesen zu sein, man kann zumindest unter der Dusche alles erkennen.


Wie immer, wenn ich Push-Entwicklung betreibe, greife ich auf das gute Microphen zurück. Ist zwar ein bisschen teurer, aber man kann es sich ja leisten! (Nein, nicht wirklich. Die Inspektion war TEUER dieses Jahr und da kommt noch was Rostiges auf mich zu!) Da ich aber so ewig nicht mehr gepusht hatte, hatte das Microphen mittlerweile so eine hübsche goldene Farbe angenommen. (Das Rodinal/Adonal/Fomadon P sieht ja immer aus wie Brackwasser, wenn es alt wird. Wie das Zeug, aus dem die in den schottischen Mooren Whiskey brennen. Schmeckt wahrscheinlich auch ähnlich! :-D Nein, liebe Kinder: Nicht den Entwickler probieren, das war ein Witz! Muss man ja jetzt immer dazu sagen, nachdem ich gelernt habe, dass die TockTock-Blagen so lange Schmerztabletten fressen, bis sie Leberschäden kriegen, weil, on a dare, oder so, peer pressure und so! Leicht bis mittel Lala!) Wo war ich? Jedenfalls habe ich deswegen den abgeschnittenen Leader mal in den Messbecher geworfen, während ich den Film eingespult habe, um zu testen, obs noch geht. Ging.

Da ich aber dumm bin, bzw. aus der Übung, habe ich völlig vergessen, die Schere mit in den Wechselsack zu legen. Musste den Film daher am Ende aus der Patrone reißen. Geht zum Glück ganz gut, ich hatte nämlich keinen Bock, den ganzen Film wieder zurück in die Dose zu drehen. Merken: Kentemere ist nur ein bisschen an der Dosenspule befestigt. Den Foma habe ich nie so leicht abgerissen bekommen. (Außer in der Kamera, wenn man es nun wirklich gar nicht gebrauchen kann!)


Die Entwicklung selber verlief ziemlich problemlos. Außer, dass ich vergessen hatte, dem DevIt zu sagen, dass ich gerne 30% länger entwickeln würde, weil das Zeug schon mal benutzt war. Hm... hatte ich das Microphen zuuufällig schon mal für einen 120 Film verwendet und das waren die bunten Reste der Anti-Halo-Beschichtung? Möglich wärs. Aber ich glaube eigentlich nicht, das Zeug in der Aufbewahrungsdose war viel weniger verfärbt.

So, und jetzt muss ich warten, bis der Film trocken ist, um ihn zu scannen. Das ist ja immer so eine Geduldsfrage. Heute komme ich wohl nicht mehr dazu, da ist mir die Zeit dann doch etwas zu fortgeschritten für! ;-) Aber immerhin habe ich das Windoof, das ich zum Scannen benötige, schon mal auf den aktuellen Stand gebracht. Das Wunder der SSD: Das dauert nur etwa ein 10tel dessen, was es früher mit der rotierenden Platte gebraucht hat. Totally bloated! Wenn so ein Windows länger fürs Update braucht als ein kleines Gentoo, dann stimmt doch was nicht! Aber ich fang jetzt nicht damit an, ich reg mich nur wieder auf. Und das ist der Grund, weshalb ich einen dedizierten Scanner-Rechner habe! ;-)