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Testbilder im Garten: Sony Alpha 7 mit M42-Adapter, Teil 1 - Helios 44-2 und Vivitar 75-205mm

27.2.: Was habe ich noch haufenweise rum liegen? Richtig: M42-Objektive! Was liegt also näher, mit einem entsprechenden M42-auf-Sony-E-Adapter weiter zu machen? Deswegen war dann heute endlich das Päckchen in der Post. War ja auch lang genug unterwegs. Frage mich, ob das am Ende doch auch China gekommen ist, obwohl ich bei der Suche extra "Standort: Europäische Union" angegeben hatte. Man kann sich ja heute echt auf nix mehr verlassen! Naja, aber immerhin war ein winziger Imbus-Schlüssel dabei, um den eingelassenen Ring mit dem Gewinde zu justieren, damit man die "Mitte" des angesetzten Objektivs auch tatsächlich "oben" hat.


Dafür, dass das jetzt so ein No-Name-Ding aus Fernst-Ost ist, sieht das gar nicht mal so schlecht aus. Verarbeitung ist OK. Mit dem Helios 44-2, das ich gerade griffbereit hatte, sieht das Ganze sogar recht schick aus. Und das passt auch tatsächlich ganz genau so drauf, dass es bei unendlich auch tatsächlich scharf ist. Bei dem Adapter für Nikon F hatte ich ja immer das Problem, das es beim Fokussieren hinten an die Korrekturlinse angeschlagen ist. Das kann hier nicht passieren, denn eine solche Linse wird nicht benötigt; das Auflagemaß von M42 ist im Vergleich zum Sony-E-Mount ja riesig.

So, und da ich euch nicht länger auf die Folter spannen will, hier ein paar Test-Fotos aus dem Garten. (Es handelt sich übrigens um das Helios-44-2 von F vom Trekdinner, das ich vor einiger Zeit mal entpilzt habe. An dieser Stelle noch mal schöne Grüße und herzlichen Dank.) Ich finde, es macht einen hervorragenden Eindruck auf dieser digitalen Vollformatkamera.


Knackig scharf und beim Creepy Clown sogar einen Ansatz des berühmten Helios-44-Swirly-Bokeh, obwohl ich gar nicht mal explizit danach Ausschau gehalten habe. Das ist mehr zufällig passiert. Diese Kombination ist jedenfalls schon mal ein voller Erfolg!

Als nächstes habe ich das Vivitar-Tele-Zoom, ebenfalls von F geerbt, getestet. Auch das mach einen ganz hervorragenden Eindruck auf der Alpha 7. Extrem cool, was so alte Objektive zu leisten vermögen. Und ohne die doofe Korrekturlinse, die auf meinen Nikons immer ein bisschen des originalen Feelings weg genommen hat, sind die Bilder auch viel authentischer. (So man das bei einer Digitalkamera mit ihren vielen Algorithmen und Post Processing überhaupt sagen kann.)


Leider bieten sich für diese Brennweiten nur wenige Motive im Garten, deswegen muss ich auch das gute Stück mal mit auf eine Wanderung nehmen. Obwohl man sich da durchaus einen Bruch dran heben kann. Aber auch schon die paar Bilder, die ich hier testweise gemacht habe, stellen sich ganz gut dar.

Fazit: Alleine schon für das Helios muss man eigentlich so einen Adapter haben, wenn man eine spiegellose Kamera sein eigen nennt! Da hoffe ich auf viele Stunden Fotovergnügen!

Pentacon electric 2.8/29 gereinigt

Als nächstes auf meiner Liste mit zu reinigenden Objektiven stand dann das Weitwinkel-Pentacon. Auch dieses hatte Pilz, aber nicht ganz so schlimm wie die Normalbrennweite, die ich als letztes gemacht hatte. Das sieht man auch (nicht gut) an den Bildern, die ich vor der Reinigung aufgenommen habe:


Die Demontage ist hier noch einfacher als am 50er. Man muss nicht mal den Namensring abschrauben. (Hat der noch irgendwo eine versteckte Schraube? Der lässt sich nämlich ein paar Millimeter drehen, aber nicht mehr, dann steckt er fest.) Die Vordere Linse hält sich nur wieder mit einem der üblichen Ringe fest, der mit einem entsprechenden Zirkel schnell gelöst ist. Die Linse ist ein ziemlicher Brummer, wie man auf dem Bild auch gut sehen kann. Ebenso die zweite Gruppe draunter. Ein guter Teil des hohen Gewichts dieses Objektives geht also auf das viele verbaute Glas zurück.


Der Zugang von hinten erfolgt ebenfalls nach dem Lösen eines Rings. Diese hintere Linse ist einigermaßen dünn, aber doch ziemlich groß. Man sieht: Für Weitwinkel braucht man auch große Durchmesser. Weiter habe ich das Teil dann nicht demontiert, denn ganz innen drin hatte sich der Pilz noch nicht ausgebreitet. Ich hoffe, das bleibt auch so. Wie gesagt, ich glaube, hier ist eine zusätzliche UV-Behandlung angezeigt.


Nachdem ich es wieder zusammengesetzt hatte, sah es jetzt jedenfalls gleich viel besser aus. Auch hier habe ich ein wenig den Schmutz der letzten Jahrzehnte vom Äußeren des Tubus entfernt. Das macht schon einiges aus und man hat nicht mehr dieses klebrige Gefühl von altem, ranzigen Fingerfett. ;-)

So, und weil ich gerade dabei war, wollte ich das Ennalyt auch noch demontieren, aber hier sitzen die Ringe so fest, dass ich sie mit diesem Zirkel nicht gelöst bekommen habe. Ich fürchte, die sind angeklebt oder mit Lack befestigt. Da brauche ich jedenfalls mehr Gewalt, als ich mit dem alten, zerbrechlichen Zirkel ausüben kann. Wie gesagt, es wird mal Zeit für ein richtiges Werkzeug!

Orestron 1.8/50 entpilzt

So, und dann will ich auch direkt mal mit der Reinigung der gespendeten Objektive beginnen. Anfangen will ich mit dem Orestron 1.8/50, da dieses es am nötigsten zu haben scheint. Der Pilz da drin ist echt ekelig. Böser Pilz! AUS! :-D

Eine kurze Suche im Netz fördert eine Anleitung zu Tage, die aber auch nichts anderes sagt als das, was ich selber schon gewusst hätte. Aber es ist trotzdem immer gut, eine zweite Meinung einzuholen. Aber schauen wir uns zuerst mal den Befall genauer an. Gegen das Licht der Baustellenlampe kann man ihn gut erkennen, wobei er aber einigermaßen schwierig mit dem Handy zu fotografieren ist - ich hab mal wieder eine Hand zu wenig. Aber ein wenig sieht man schon, was ich meine. Puh, das wird eine Menge Arbeit, hier muss ich wirklich ganz tief rein in das Objektiv und alle Linsen und Linsengruppen einzeln in Peroxid einlegen.


Die Demontage beginnt mit dem Lösen der Schraube vorne im "Trichter". Dann kann man den Ring mit Namen und Seriennummer abschrauben und darunter kommt der Ring, mit dem die vordere Linse befestigt ist, zum Vorschein. Diesen kann man nun lösen und mit einem Saugnapf die Linse entfernen. Und schon hier finden sich auf der Rückseite die ersten rüsselartigen Pilzspuren.


Schlimmer wird es aber bei der vorderen Linsengruppe. Zum Glück hat sich der Pilz noch nicht zwischen die Linsen in die Zementierung gefressen, denn da hätte ich ihn nicht mehr raus bekommen. Vorsicht, übrigens: Die Linsengruppe scheint nicht weiter befestigt zu sein, sie kam mir entgegen gepurzelt, als ich das Restobjektiv gegens Licht halten wollte, um mir den Befall genauer anzuschauen. Jedenfalls hatte ich auch hier einiges zu putzen!

Dann war es an der Zeit, das ganze Teil einmal auf den Kopf zu stellen und mich von hinten vorzuarbeiten. Die hintere Linse lässt sich ebenfalls mit einem Zirkel lösen. Von allen von mir gereinigten Gläsern war dieses am wenigsten befallen, dafür ist die hintere Linsengruppe (von dieser Seite aus gesehen) vor dem Blendenmechanismus ganz schlimm dran. Mit viel Feingefühl, einem guten Schluck Wasserstoffperoxid und einem Nachspülen durch Isopropyl-Alkohol hoffe ich aber, alles erwischt zu haben. Vorsorglich werde ich dieses Objektiv aber trotzdem noch im Sommer in die Sonne legen, damit die UV-Strahlung ihre volle Wirkung entfalten kann. Oder vielleicht sollte ich mal eine Stunde auf der Sonnenbank buchen! ;-) "Geben sie mir die mit den kaputtesten Röhren, die sie haben, wo jeder Hautarzt schreiend weg läuft!" :-D Bis dahin geht es zurück in Einzelhaft auf der Quarantäne-Station.


Nach dem Zusammenbau und einer zusätzlichen Außenreinigung sieht das gute Stück schon direkt viel besser aus. Ja, es ist runter genudelt und abgenutzt, aber für das Alter sieht es noch immer ganz gut aus. Leider haben die Plizfäden Spuren im Glas hinterlassen. Ich hoffe, dass diese den Kontrast nicht zu sehr beeinflussen werden.

Achso, man beachte übrigens meine Konstruktion mit der aufgebogenen Büroklammer am Zirkel. Ich hatte Angst, dass mir die Nadel abbrechen würde. Ich bräuchte wirklich mal einen stabileren, der nicht dafür gedacht ist, dass Kinder in den 1950ern damit Kreise zeichnen. (Der gehört der Schwiegermutter.) So einen richtigen O-Ring-Löser. Muss es doch geben!

Dikigtal-Kamera-Vergleich (solcher, die ich persönlich verwendet habe)

Ich habe da mal ein kleines Spread Sheet gemacht:


Legende: ++ "sehr gut" bis -- "schlecht", ? "nicht getestet"

Die Bewertung meinerseits ist natürlich total subjektiv und sollte nicht als Grundlage irgendeiner Entscheidung dienen! (Warum mach ich mir die Mühe dann? Weil ich es kann! ;-)) Außerdem ist sie bei Weitem nicht vollständig, da ich zB für die Sony gar keine nativen Objektive habe - alles nur adaptiert! Die Minoltas kommen dem am nächsten, sind aber eben auch nur mäßig modern.

Wenn ich meine eigenen Kriterien zugrunde lege, ist die Frage nach "der besten Kamera" noch immer schwer zu beantworten. Ich liebe (und vermisse) meine D610; die D800 ist zwar objektiv besser, aber eben auch eher ein Tool für professionelle Fotos. Die Canons sind leider nur die Amateure und entsprechend eingeschränkt, aber hervorragend geeignet, sie auf dem Fahrrad mit zu nehmen, weil man nicht zu sehr drauf achten muss: Robust, aber wenn was kaputt geht, wiederum auch nicht zu teuer zu ersetzen. Die Sony ist die Wollmichsau, die Eier legt, aber auch etwas fragil. Die Z fc ist das modernste (und teuerste) Stück in der Aufzählung, macht Spaß und gute Bilder, aber eben keine DSLR. Die Fuji ist ein "wanna have", weil sie so schnuckelig ist, aber eigentlich total sinnfrei für meine Anwendungszwecke. ;-)

Pilzige M42-Objektive von P.s Arbeitskollegen

Ich bin ja mittlerweile in der ganzen Gegend verschrien als der Typ, der alle alten Kamerateile und Objektivreste einsammelt und einer bestimmungsgemäßen Verwendung zuführt. Wie ich immer sage: Ich Schieße alles, was nicht schnell genug weggerollt ist. Und so kam es, dass der P mir letztens die übrig gebliebenen Objektive eines Arbeitskollegen angeboten hat, den ich gar nicht mal kenne. Ein Satz aus drei M42-Linsen aus den - schätzungsweise - 60er/70er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Sozusagen noch gute (ost-)deutsche Wertarbeit! Mit dabei dieser schicke Koffer und drei Blitzgeräte. Leider keine Kamera, aber man kann ja nicht alles auf einmal verlangen! ;-)


Ach ja, ein Neopan, abgelaufen 2003, war auch noch dabei, der ist nicht auf dem Foto gelandet. Ich gehe also mal davon aus, dass diese Sammlung die letzten 20 bis 25 Jahre in irgendeinem Keller geschlummert hat. Die Objektive sehen aber gut benutzt aus, die haben also ihren Lebenszweck durchaus erfüllt. Einige kleinere Putzspuren auf den Linsen sind erkennbar und leider auch eine ganze Menge Pilz. Deshalb kommen das ganze Konvolut zuerst einmal in Quarantäne, bis ich Zeit hatte, da ein bisschen mit dem guten alten Wasserstoffperoxid und ein wenig Isopropanol dran herum zu doktorn. Die ostdeutschen Objektive sind relativ einfach zu demontieren und zu säubern, bei dem westdeutschen Teil sehe ich da mehr Probleme. Das hat leider auch einen ganz fetten Kratzer auf der rückseitigen Linse, da es hier leider keinen Deckel mehr gibt und das Teil scheinbar öfter hin und her gerumpelt ist.

Aber kommen wir mal zu Details: Das erste Objektiv, das ich aus der kleinen Sammlung vorstellen will, ist ein relativ lichtschwaches Ennalyt 1:3,5/28mm. Was es an Lichtschwäche besitzt, macht es aber durch eine unglaublichen Fokuswurf wieder wett: Man kann den Forkusring an dieser Linse von Anschlag zu Anschlag fast 360° drehen. Bis runter auf 22cm lässt sich so fokussieren. Eindeutig ist dieses Teil für Nahaufnahmen konzipiert. Oder auch nicht? Es hat jedenfalls eine sehr spannende Blendenkonstruktion, so eine Art Semi-Autokatik, wie ich sie zB vom Helios 44 kenne: An dem einen Ring lässt sich einstellen, wie weit man die Blende schließen möchte, am zweiten Ring schließt man sie tatsächlich. Das erleichtert Offenblendenmessungen (helleres Sucherbild), man kann aber trotzdem mit einem Handgriff auf den gewünschten Wert abblenden und muss dafür nicht mehr die Kamera vom Auge nehmen. Das Prinzip war recht verbreitet, bevor die M42-Automatik-Objektive eingeführt wurden, die mit dem Pin auf der Rückseite, der ein automatisches Abblenden ermöglicht.


Der Zustand ist befriedigend. Im Gegensatz zu den anderen beiden Objektiven scheint sich hier der Pilz noch nicht ausgebreitet zu haben. Dafür aber dieser fette Kratzer auf der hinteren Linse, der bestimmt einiges an Kontrast kosten wird. (Schärfe sollte nach meiner Erfahrung davon nur kaum beeinflusst werden.) Was mich erstaunt ist das Gewicht, das deutlich unter dem der beiden ostdeutschen Modelle liegt. Hier wurde scheinbar bereits in den frühen 1960ern mit Kunststoffen gearbeitet. (Ein genaues Datum für dieses Objektiv konnte ich leider trotz längerer Suche nicht finden. Enna München war aber besonders in den 1950er und 60er Jahren aktiv.) Die Blende ist übrigens ohne Klick, was ich erstaunlich finde. Aber durch den beschriebenen zweiten Ring ist das wahrscheinlich auch nicht nötig, man muss ja nicht unbedingt Klicks zählen, um zur richtigen Blende zu kommen.

Die Bewertungen, die ich zu diesem Objektiv im Internet gefunden habe, sind eher mäßig. Ich erwarte hier also keine Wunder, aber trotzdem nett für die Sammlung. Aber bei so einem alten Stück ist es glaube ich auch etwas zu viel erwartet, wenn man es mit modernen Objektiven vergleicht. Weitwinkel auf Kleinbildfilm war damals ja auch noch in den Kinderschuhen.

Apropos: Das zweite Weitwinkel in dem Set ist ein ostdeutsches Pentacon electric 2.8/29. 29mm sind eine eher ungewöhnliche Brennweite, aber hey, wenn die damals meinten, dass man sowas braucht. Wie gesagt, der Markt war damals noch mehr im Fluss und die einzelnen Brennweiten hatten sich noch nicht so deutlich ausdifferenziert. Dieses Glas ist schon ein ganzes Stück lichtstärker als das Enna, aber ist es dadurch auch besser? Es besitzt auf jeden Fall schon mal den besagten Pin an der Rückseite, sodass es sich automatisch abblenden lässt, wenn die Kamera auslöst. Dementsprechend ist auch der Blendenring geklickt. Wo sich das Enna nur bis f/16 schließen lässt, geht dieses hier eine Blende weiter bis f/22. Und das Gewicht deutet darauf hin, dass hier einiges mehr an Metall drin steckt. Oder sehr viel mehr Glas. Aber ich tippe auf ersteres, denn es liegt sehr schön in der Hand und macht einen recht wertigen Eindruck. Komplettiert wird dieser Eindruck durch einen zusätzlichen Abblendknopf an der Seite, um eine Vorschau im Sucher zu ermöglichen, wenn die eingesetzte Kamera dies nicht von sich aus unterstützt. (Ich kenne mich mit den frühen Pentacons nicht so aus: Hatten die keine Abblendtaste?)


Der Zustand ist OK, wenn man ma vom leichten Linsenpilz absieht. Dieser scheint sich bisher aber nur an den Linsenrändern ausgebreitet zu haben. Ich erwarte nach der Reinigung also keine größere Beeinträchtigung des Bildes. Auch hier schätze ich das Alter auf gut 50 Jahre, da es scheinbar viel benutzt wurde und entsprechend etwas abgeschrubbelt daher kommt, aber die Putz-Kratzer auf der Frontlinse halten sich in Grenzen, hinten sieht es gut aus. Ich kann mich aber auch täuschen, denn scheinbar wurde dieses Modell ab 1971 bis zur Wende gebaut, wenn man dem Internet glauben darf. Das wären erstaunliche 20 Jahre Produktionszeitraum. Ja, wenn die im Ostblock einmal ein funktionierendes Design hatten, wurde da selten noch nachträglich was dran geändert.

Die Reviews, die ich im Netz finde, gehen mit diesem Objektiv relativ harsch um, finde ich. Wenn es stimmt, dass das Teil bis '91 gebaut wurde, mag das stimmen, aber bei einem Desgin aus den späten 1960ern sollte man immer mit gewissen Abstrichen rechnen. Hier bin ich auf jeden Fall mal auf Testbilder gespannt.

Zu guter Letzt noch das Oreston 1.8/50. Dieses 50mm Normalobjektiv hat leider am stärksten gelitten: Lange Pilzfäden ziehen sich durch den ganzen Tubus und über alle Linsen. Hier, fürchte ich, wird eine einfache Reinigung nicht mehr viel ausrichten können, denn die Beschichtung sieht schon ein ganz klein wenig angefressen aus. Aber wir werden sehen. Das Teil ist ansonsten bis auf die auch hier vorhandene Abblendtaste funktionstüchtig. Ob ich die repariert bekomme - oder es überhaupt versuchen werde - hängt davon ab, wie sich die restliche Reinigung darstellt, ob sich das dann noch lohnt. Schade eigentlich, denn ich glaube, dass diese Linse eigentlich das am ehesten benutzbare Stück ist. An 50mm Festbrennweiten hat sich prinzipiell seit den '60ern nichts mehr geändert und auch, wenn das hier ein frühes Exemplar mit einer hohen Lichtstärke von f/1.8 ist (entwickelt in den späten 1950er), man also wieder mit den üblichen Abstrichen rechnen muss, rechne ich bei der Abbildungsleistung kaum mit größeren Überraschungen, sondern eher mit einem hübschen Vintage-Look.


Das schlägt sich auch in den Reviews nieder, die man im Netz so findet. Das Teil wird gerne gelobt und so bin ich auch einigermaßen gespannt darauf, was es so kann. Der Zustand im Inneren ist aber leider so, dass ich hier auf jeden Fall erst mal intervenieren muss. Zum Glück lassen sich, wie gesagt, diese Festbrennweiten recht leicht demontieren und nachher auch wieder passgenau zusammensetzen. Tubus und Linsen sind leicht verkratzt, aber nichts Wildes. 60 oder gar bald 70 Jahre gehen eben nicht spurlos an einem vorbei! ;-) Denn auch dieses Objektiv macht den Eindruck, als wäre es viel im Einsatz gewesen, aber trotz pfleglicher und vorsichtiger Behandlung gibt es immer Abnutzungsspuren.

In der Kiste sind, wie man sehen kann, auch noch drei Blitzgeräte. Meiner Erfahrung nach sind solche alten Geräte meist nur noch zum Ausstellen gut, wenn man nicht die alten Kondensatoren austauschen möchte. Und selbst dann: Wer braucht noch Blitzgeräte? ;-) Ich werde sie also einmal reinigen und dann zu den anderen stellen. Da könnte ich auch bald eine Vitrine mir füllen. Will nicht doch jemand ein Kamera-Museum sponsorn?! :-D

Fazit: Ein sehr spannendes Konvolut! Danke an den mir unbekannten Spender! Und danke an P, dass er an mich gedacht hat. Mit den Reinigungsarbeiten werde ich eine ganze Zeit zu tun haben und da kommen bestimmt noch ein paar zusätzliche Blogeinträge bei raus. ;-)