VI
Irgendwann im Frühjahr (als es noch warm war) hat J Karten für eines der letzten Konzerte gekauft, die You Me At Six wohl geben werden. Die haben wohl keinen Bock mehr und wollen nach 20 Jahren aufhören. Gut, kann man machen, wenn man genug Geld verdient hat, aber da die jetzt nur so mittel-bekannt sind, kann ich mir das auch nicht sooo vorstellen, dass die jetzt in einem Geldspeicher voller Kohle schwimmen!
Jedenfalls war es dann gestern Abend sow weit. Zum ersten Mal seit einer kleinen Ewigkeit bin ich also in Köln-Mülheim an der Schanzestraße gewesen. Das Konzert hat nämlich im alten Carlswerk stattgefunden, der ehemaligen Wirkungsstätte vom Vater. Also, um der Ecke in einer der ehemaligen Hallen, natürlich, nicht in der Verwaltung. Aber trotzdem. Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir hier mal zur Besichtigung waren, wie die hier die Kabel gezogen haben. Lang, lang ist's her. Mehr als 30 Jahre. Bestimmt eher so 35. Müsste ich mal genau nachrechnen, wann das ungefähr war. Ich mein, die letzten 10 Jahre der Firma F&G hat er ja schon gar nicht mehr mit gemacht, da war er ja dann nachher schon wo anders.
Jedenfalls, bevor ich jetzt noch mehr in alten Erinnerungen grabe: Band! Die machen ja durchaus laute Musik, mit der ich mich anfreunden kann. Ich weiß gar nicht, wie J die damals entdeckt hat. Aber durchaus brauchbar, ist also schon irgendwie ein bisschen traurig, dass die aufhören wollen.
Laute Musik in so einer kleinen Halle ist allerdings auch nicht unbedingt die beste Kombination. Ich hab mir als erstes Mal die roten Bauarbeiter-Stöpsel in die Ohren gestopft und bis zum Ende auch nicht wieder raus genommen, außer zur Repositionierung. Weil: Das Hallendach hat mit vibriert, die Wände gewackelt, die Erdbebenwarte an der Uni hat sicher auch seismische Aktivität aufgezeichnet! Wobei ich schon auf schlechter abgemischten Konzerten war. (I'm looking at you, Philipshalle!) Der Bass hat nur einfach das Dach der Halle abgedeckt!
Ansonsten: Tolle Show, coole Leute, gute Musik. Wobei ich ja sagen muss, dass ich mich schon ein bisschen fehl am Platze fand: Das durchschnittliche Publikum ist hier weiblich und ca 20 Jahre jünger als ich. Macht nichts, so kann sich ein alter Sack wie ich auch noch mal 20 Jahre jung fühlen! (Dann wäre ich noch immer fast 30 und ich weiß nicht, ob dieser Gedanke nicht irgendwie deprimierend ist! ) Und die sind alle so agil! Ich mein, ich hätte auch in meinen besseren Tagen jetzt nicht unbedingt beim Crowd Surfing mitgemacht! Und eng war es, vor allem, als sie dann in der Mitte vor der Bühne den Kreis gebildet haben und voll abgegangen sind. Wie Schmitz' Katze! Die Stimmung war also wirklich richtig gut! Kann ich mit arbeiten, selbst wenn meine leichten Panik-Probleme wegen Menschenmassen sich zwischendurch dann doch mal wieder gemeldet haben. Zum Glück bin ich ja immer eine der größeren Personen und kann das Chaos überblicken, das beruhigt den Puls dann doch immer etwas.
Am Ende der Veranstaltung hatten wir uns irgendwie und unbewusst durch die halbe Halle bewegt, wir standen plötzlich an der Bar und ich weiß bis jetzt nicht, wie wir da hin gekommen sind. Es war also einiges an Bewegung in der Menschenmenge. Wie gesagt, muss am Crowd Surfing gelegen haben. (Der letzte socially accepted Grund, fremden Frauen an den Po zu greifen. Das ist dann sowas wie Selbstverteidigung, man will die ja nicht auf'n Kopp kriegen!
Wie man sieht, ich hatte Spaß und die Frau hat ein T-Shirt und ein Hoodie abgegriffen. Waren zwar nicht ganz so günstig, aber wir wollten der Band noch was in den Klingelbeutel stecken, für die Rente. Ich weiß nicht, wie das Sozialsystem in England so ist, ob es da eine Kasse für Entertainer gibt.
Nach knapp anderthalb Stunden war der Spuk dann auch vorbei. (Also, ohne die beiden Vorgruppen, die beide auch noch mal so ca. eine halbe Stunde gespielt haben.) Um die 20 Titel haben sie auf jeden Fall von sich gegeben. Die haben ja auch mittlerweile ein recht großes Repertoire, musste ich feststellen, und daher war ich dann an manchen Stellen doch nicht ganz so textsicher, muss ich zugeben. Und das mir, der ich doch sonst immer alles mitsinge.
Am Ende war es ein toller Abend und der Ausflug nach Köln hat sich definitiv gelohnt. Ich mein, ich bin ja jetzt wirklich nicht der größte Konzertgänger, aber das hier war definitiv eines der besseren, die ich besucht habe. Ich mag ja eh diese kleinen Veranstaltungen lieber als voll geladene Stadien. Das ist so irgendwie viel persönlicher, man kann die Leute auf der Bühne auch tatsächlich mal sehen, statt ständig auf einen riesigen Bildschirm starren zu müssen. Und günstiger sowieso! Ich mein, wo kriegt man noch Konzert-Tickets für unter 50€?
Fazit: Falls jemand jetzt Lust bekommen hat, heute Abend spielen sie wohl noch in Stuttgart. Ich kann's empfehlen!
PS: Sorry wegen der gruseligen Handy-Fotos, aber eine Kamera darf man bei solchen Veranstaltungen ja nicht mitbringen. Also, eigentlich. Im Publikum lief trotzdem wer mit so was modernem Spiegellosen von Sony rum. Naja. Gut. Wäre mir dann ehrlich gesagt aber auch zu gefährlich, dass die Security die einsackt bzw. die beim Surfen runter fällt und am Popo ist!
Jedenfalls war es dann gestern Abend sow weit. Zum ersten Mal seit einer kleinen Ewigkeit bin ich also in Köln-Mülheim an der Schanzestraße gewesen. Das Konzert hat nämlich im alten Carlswerk stattgefunden, der ehemaligen Wirkungsstätte vom Vater. Also, um der Ecke in einer der ehemaligen Hallen, natürlich, nicht in der Verwaltung. Aber trotzdem. Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir hier mal zur Besichtigung waren, wie die hier die Kabel gezogen haben. Lang, lang ist's her. Mehr als 30 Jahre. Bestimmt eher so 35. Müsste ich mal genau nachrechnen, wann das ungefähr war. Ich mein, die letzten 10 Jahre der Firma F&G hat er ja schon gar nicht mehr mit gemacht, da war er ja dann nachher schon wo anders.
Jedenfalls, bevor ich jetzt noch mehr in alten Erinnerungen grabe: Band! Die machen ja durchaus laute Musik, mit der ich mich anfreunden kann. Ich weiß gar nicht, wie J die damals entdeckt hat. Aber durchaus brauchbar, ist also schon irgendwie ein bisschen traurig, dass die aufhören wollen.
Laute Musik in so einer kleinen Halle ist allerdings auch nicht unbedingt die beste Kombination. Ich hab mir als erstes Mal die roten Bauarbeiter-Stöpsel in die Ohren gestopft und bis zum Ende auch nicht wieder raus genommen, außer zur Repositionierung. Weil: Das Hallendach hat mit vibriert, die Wände gewackelt, die Erdbebenwarte an der Uni hat sicher auch seismische Aktivität aufgezeichnet! Wobei ich schon auf schlechter abgemischten Konzerten war. (I'm looking at you, Philipshalle!) Der Bass hat nur einfach das Dach der Halle abgedeckt!
Ansonsten: Tolle Show, coole Leute, gute Musik. Wobei ich ja sagen muss, dass ich mich schon ein bisschen fehl am Platze fand: Das durchschnittliche Publikum ist hier weiblich und ca 20 Jahre jünger als ich. Macht nichts, so kann sich ein alter Sack wie ich auch noch mal 20 Jahre jung fühlen! (Dann wäre ich noch immer fast 30 und ich weiß nicht, ob dieser Gedanke nicht irgendwie deprimierend ist! ) Und die sind alle so agil! Ich mein, ich hätte auch in meinen besseren Tagen jetzt nicht unbedingt beim Crowd Surfing mitgemacht! Und eng war es, vor allem, als sie dann in der Mitte vor der Bühne den Kreis gebildet haben und voll abgegangen sind. Wie Schmitz' Katze! Die Stimmung war also wirklich richtig gut! Kann ich mit arbeiten, selbst wenn meine leichten Panik-Probleme wegen Menschenmassen sich zwischendurch dann doch mal wieder gemeldet haben. Zum Glück bin ich ja immer eine der größeren Personen und kann das Chaos überblicken, das beruhigt den Puls dann doch immer etwas.
Am Ende der Veranstaltung hatten wir uns irgendwie und unbewusst durch die halbe Halle bewegt, wir standen plötzlich an der Bar und ich weiß bis jetzt nicht, wie wir da hin gekommen sind. Es war also einiges an Bewegung in der Menschenmenge. Wie gesagt, muss am Crowd Surfing gelegen haben. (Der letzte socially accepted Grund, fremden Frauen an den Po zu greifen. Das ist dann sowas wie Selbstverteidigung, man will die ja nicht auf'n Kopp kriegen!
Wie man sieht, ich hatte Spaß und die Frau hat ein T-Shirt und ein Hoodie abgegriffen. Waren zwar nicht ganz so günstig, aber wir wollten der Band noch was in den Klingelbeutel stecken, für die Rente. Ich weiß nicht, wie das Sozialsystem in England so ist, ob es da eine Kasse für Entertainer gibt.
Nach knapp anderthalb Stunden war der Spuk dann auch vorbei. (Also, ohne die beiden Vorgruppen, die beide auch noch mal so ca. eine halbe Stunde gespielt haben.) Um die 20 Titel haben sie auf jeden Fall von sich gegeben. Die haben ja auch mittlerweile ein recht großes Repertoire, musste ich feststellen, und daher war ich dann an manchen Stellen doch nicht ganz so textsicher, muss ich zugeben. Und das mir, der ich doch sonst immer alles mitsinge.
Am Ende war es ein toller Abend und der Ausflug nach Köln hat sich definitiv gelohnt. Ich mein, ich bin ja jetzt wirklich nicht der größte Konzertgänger, aber das hier war definitiv eines der besseren, die ich besucht habe. Ich mag ja eh diese kleinen Veranstaltungen lieber als voll geladene Stadien. Das ist so irgendwie viel persönlicher, man kann die Leute auf der Bühne auch tatsächlich mal sehen, statt ständig auf einen riesigen Bildschirm starren zu müssen. Und günstiger sowieso! Ich mein, wo kriegt man noch Konzert-Tickets für unter 50€?
Fazit: Falls jemand jetzt Lust bekommen hat, heute Abend spielen sie wohl noch in Stuttgart. Ich kann's empfehlen!
PS: Sorry wegen der gruseligen Handy-Fotos, aber eine Kamera darf man bei solchen Veranstaltungen ja nicht mitbringen. Also, eigentlich. Im Publikum lief trotzdem wer mit so was modernem Spiegellosen von Sony rum. Naja. Gut. Wäre mir dann ehrlich gesagt aber auch zu gefährlich, dass die Security die einsackt bzw. die beim Surfen runter fällt und am Popo ist!