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Schwarz-weiß und analog, Teil 268: Weihnachtlicher HUMA und Grünes C

Kentmere 100 #8, Oktober/Dezember 2023
  • Minolta XD7, Minolta MC Rokkor-PF 1:1.7 f=55mm, Minolta MD Tele Rokkor 1:2.5 f=100mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (19.?), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Kommen wir langsam mal zum Ende mit diesem Film, den ich selbst Anfang Dezember noch in der Minolta XD7 hatte. Das Wetter war schon letztes Jahr nicht fotografiefreundlich, ich sags euch. Aber irgendwann Mitte Dezember kam dann doch mal die Sonne kurz hinter den Wolken hevor und ich konnte endlich den Film voll machen. Wie immer, wenn wir nichts zu tun haben, sind wir zur Mall gefahren und haben uns nebenbei ein bisschen im Grünen C umgeschaut.

Im HUMA gab es jedenfalls schon ganz viel Weihnachtsdeko und da die Sonne sehr tief gestanden hat, hat sie durch die großen Glasfronten für reichlich Licht gesorgt, sodass ich selbst mit dem 100er Kentmere noch einigermaßen sinnvolle Zeiten hin bekommen habe. (1/60s, f/1,7, 55mm.) Ja, natürlich musste ich die Blende ganz öffnen, aber das ist bei dem Rokkor ja kein Problem, das ist auch auf Offenblende völlig brauchbar. Die Bäume unter der Rolltreppe haben jedenfalls keine Probleme mit irgendwelcher Unschärfe.

Die anderen an der Rolltreppe hingegen sind ein bisschen verwackelt, da war die Zeit dann doch schon sehr lang. (1/40s, f/1,7, 55mm.) Wobei das eher nach Zittern vom Spiegelanschlag aussieht, vielleicht müsste ich den Schaumstoff unterm Sucher doch mal überprüfen und austauschen. Insgesamt bekommt man hier aber einen ganz guten Eindruck davon, was an jenem Tag im Einkaufszentrum los war: Nicht viel. Da das Bild auch mal wieder ein bisschen schief ist - ich glaube, weil ich mich auf irgendein schiefes Geländer aufgestützt hatte -, zählt es aber auch nicht zu den Besten, die ich auf dieser Rolle drauf habe.


Und wie jedes Jahr habe ich auch wieder ein Bild von den Pinguinen, die faul in ihrerm Ei/Weihnachtskugel unter der Decke schweben. (1/60mm, f/1,7, 55mm.) Die drei Bilder sind übrigens im manuellen Modus gemacht, weil ich immer den Eindruck habe, dass sich bei schlechten Lichtverhältnissen die alten Belichtungsmesser leichter verwirren lassen. Also, jetzt nicht nur an dieser Minolta, sondern grundsätzlich. Die, die keine Spotmessung haben, integrieren zu viel Fläche, und die, die eine haben, haben zwar manchmal auch einen Messwertspeicher, aber die meisten schalten dann eh in den manuellen Modus (etwa die OM-2). Ich kann mich ehrlich gerade gar nicht erinnern, was die hier macht... Ich glaube, die ist eh nur zur mittenbetonten Messung fähig. All diese Probleme kann man aber wie gesagt gut im manuellen Modus umgehen.

Dann aber haben wir uns noch trotz Kälte und Feuchtigkeit ein paar Meter ins Grüne C gewagt, bzw. ein paar Fotos habe ich noch an den Skater-Rampen geschossen, weil der Teer gerade so schön glänzte. (1/1000s, f/2,8, 55mm.) Herbst und Winter haben eben auch Vorteile, wenn es ums Fotografieren geht, auch wenn man manchmal ein bisschen länger warten muss. ;-)

Ich habe mich jedenfalls ein bisschen an bokehbetonten Hintergründen eckiger Betonkonstruktionen versucht. (1/500s, f/1,7, 55mm.) Brennweite und Lichtstärke dieses Objektivs eignen sich dafür ganz gut, aber ob das Motiv sich hier besonders gut in Szene setzt, weiß ich im Nachhinein dann doch nicht. Vielleicht hätte ich eher das Gegenteil machen sollen und auf f/16 abblenden sollen, um auch die Rampe im Hintergrund richtig scharf zu bekommen, oder zumindest schärfer. Hm, ich weiß nie, was ich machen soll, ich bin immer ein bisschen hin und her greissen. Vielleicht sollte ich demnächst einfach beides machen! Hab ja genug Film im Kühlschrank! ;-)



Im Gegenlicht habe ich auf jeden Fall richtig abblenden müssen, was bei mir ja eher selten vorkommt. (Unbekannte Zeit, f/8, 55mm.) Das Objektiv hat hier einen ganz leichten Schleier produziert, kein echtes Flare, mehr so die Andeutung von Staub und anderen Ablagerungen, die sich in den Jahren zwischen den Linsen angesammelt haben. Ansonsten ist es eigentlich ganz gut geworden, ich hatte es ja hauptsächlich auf den scharf gerissenen Schatten abgesehen, und der ist sehr brauchbar raus gekommen. Insgesamt aber vielleicht ein bisschen dunkel. Und der Hintergrund ist ein bisschen trist.

Dann weiter ins eigentiche C, wie immer am Freibad geparkt, wo ich als erstes mal den Rollstuhlfahrer auf dem Behindertenparkplatz abgelichtet habe. (1/60s, f/2,8, 55mm.) Schon ein bisschen an der Grenze dessen, was der 100er Film so schafft. Ich kann mich nicht mehr erinnern, zu wlecher Tageszeit wir hier waren, aber die Schatten des Laubs sind auch schon einigermaßen sichtbar, ich sag also mal, späterer Nachmittag. Und der Teer ist ja auch recht dunke.

Überhaupt habe ich das Ende des Films ein bisschen experimenteller gestaltet und auch mal ungewöhnliche Perspektiven gewählt, wie hier beim Christopherus, bei dem ich stattdessen den Lenker eines E-Scooters in den Fokus genommen habe. (1/125s, f/8, 55mm.) Bei recht geschlossener Blende ist der aber sehr gut als solcher zu erkennen. Ich mein, wer meinen Blog liest, kennt den Typen sicher und erkennt ihn entsprechend auf den ersten Blick. Aber der Lenker mit Bremshebel ist doch mal eine ganz andere Komposition. Ich sollte öfter mal was experimentieren, denn dieses Bild zB gefällt mir sehr gut.


Viel haben wir aber ansonsten nicht gemacht, wenn ich mich recht erinnere, ging es uns beiden nicht so prickelnd, weshalb das letzte Bild dann auch die Fahrradständer am Freibad sind.(1/500s, f/1,7, 55mm.) Weil, die hatte ich auch schon länger nicht. Ist gelogen, mache ich ständig Bilder von. Aber besonders im Winter, wenn die Blätter sich darunter gesammelt haben, machen die was her. Besonders hatte ich es auf einen unscharfen Hintergrund abegsehen - daher weit offen -, aber so, dass die Schatten und die Betonbalken trotzdem gut erkennbar sind. Gut gelungen, Plan aufgegangen.

Noch mal ein Fazit: Die XD7 ist jetzt vielleicht nicht die berühmteste oder begehrteste Kamera in der Minolta-Familie, aber sie kann was. Kombiniert mit dem 55mm macht sie exzellente Bilder. Aber auch die anderen Rokkor-Objektive, die ich zusammen mit der Kamera geerbt habe und die ich in den früheren Artikeln vorgestellt habe, sind hervorragend. Das Zoom ist recht groß und schwer, aber erfüllt seine Zwecke auch überdurchschnittlich gut, habe ich den Eindruck, zumindest für eine Drittanbieter-Optik. Insgesamt jedenfalls eine Kamera-Ausrüstung, über die ich mich sehr gefreut habe, als sie so ein bisschen unangekündigt in meinen Schoß fiel.

Nächstes Mal: Testbilder des hochmodernen Canon 50/1.4 auf der EOS 10s. Ein spannendes Thema, finde ich. Vor allem sind wir dann endlich mal in 2024 angekommen, hat ja auch nur ein halbes Jahr gedauert! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 267: Ein wenig Bödingen, ein wenig Hennefer Hochwasser

Kentmere 100 #8, Oktober/Dezember 2023
  • Minolta XD7, Minolta MC Rokkor-PF 1:1.7 f=55mm, Minolta MD Tele Rokkor 1:2.5 f=100mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (19.?), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Ja, dieser Film ist ein bisschen zerhackt. Deswegen füge ich heute wieder zwei unterschiedliche Teile zu einem Artikel zusammen. Beide sind auf Hennefer Gebiet, aber an unterschiedlichen Stellen entstanden. In Bödingen zB habe ich Pferde vor der Linse gehabt. (1/500s, f/4, 55mm.) Die sind hier ja öfter und lassen sich ganz hervorragend fotografieren. Mit dem 55er hatte ich sogar ziemlich genau richtige Brennweite drauf. Schönes Bild.

Außerdem kann man hier ganz hervorragend christliche Symbolik mitnehmen, denn in Bödingen steht praktisch an jeder Ecke ein Wegekreuz oder so eine Pilgerstation. (1/60s, f/2,8, 55mm.) Wie der Schatten des Geländers in Jesus' Gesicht fällt, das hat schon was. Ich weiß ja auch nicht, warum die den Herrn immer einsperren müssen. Als ob er abhauen würde.


An der Wallfahrtskirche ist ja der Friedhof angeschlossen, der auch das ein oder andere Schätzchen beherbergt, etwa diesen Jesus mit viel Unschärfe im Rücken. (1/1000s, f/2,8, 55mm.) Leider war hier das Ende der Belichtungszeiten erreicht, sodass ich die Blende nicht ganz öffnen konnte. Schade, noch ein bisschen mehr Blur hätte dem Bild nicht geschadet! Ansonsten: Anker, Herz und Kreuz, was will man mehr an christlicher Symbolik?!

In der Mauer finden sich ja diverse Grabplatten eingelassen, die auch immer wieder ein Motiv sind. (1/250s, f/5,6, 55mm.) Leider bin ich nicht sonderlich gut darin, die alte Frakturschrift zu lesen, aber ich nehme an, dass es sich um einen Angehörigen des Klosters handelt, dem diese Platte gewidmet ist. Leider ist sie auch nicht mehr so gut erhalten, zumindest oben herum.

Was hier aber auch alles die Mauer hoch klettert: Verwackelte wilder Wein zum Beispiel. (1/60s, f/8, 55mm.) Hätte ich mal die schnellere Zeit zugunsten der offeneren Blende genommen. Aber ich glaube, das lag weniger an meiner unruhigen Hand als am Wind, der die Blätter und Ranken durcheinander geweht hat. Wie auch immer war 1/60s zu langsam.


Abgeblühte Sonnenblumen sind auch immer ein Motiv, vor allem die großen, unter die man sich drunter stellen kann. (1/500s, f/2,8, 55mm.) Ein bisschen fraktal vor dem wolkigen Himmel, aber insgesamt eine interessantere Komposition, mit dem verschwommenen Dachfirst him Hintergrund. Und dass es so schief ist, ist tatsächlich wieder mehr oder weniger gewollt, weil ich genau diesen Winkel haben wollte.

Schneiden wir an dieser Stelle gut drei Wochen weiter und zum ersten richtigen Hochwasser der Sieg seit langem. Ich glaube, seit Oktober hat es nicht mehr aufgehört zu regnen. Der Klimawandel hat sein feuchtes Gesicht gezeigt, jetzt könnte es noch mal ein bisschen trockener werden. (Ich schreibe das hier übrigens Mitte Juni, gestern war angeblich Sommeranfang, und es ist nass. Ab nächster Woche soll es besser werden. Mal sehen.) Die Fotos dazwischen kommen jedenfalls nächstes Mal!

Wie man sieht, das Wetter war definitiv schlecht. (1/60s, f/4, 55mm.) Also, wirklich nicht gut. Und wolkig. Und die Sieg war ziemlich voll. Der 100er Film war fast schon zu langsam. Aber das überflutete Siegaue in der Nähe der Allnerer Brücke hatte schon was. Besonders die windigen Wellen auf dem aufgewirbelten Wasser. Schade, dass der Kontrast hier etwas unter den Wetterverhältnissen leidet, obwohl Kamera und Optik echt ihr bestes geben.


Das Bild von Schild No. 1 ist leider ein bisschen unscharf so insgesamt. (1/60s, f/1,7, 55mm.) Ich hatte halt genau auf das umgestürzte Unterwasserschild gezielt und das ist zwar einigermaßen scharf, aber mehr oder weniger unsichtbar in den Fluten. Kommt echt nicht gut raus. Schild No. 2 hat es da schon besser getroffen, nur dass es leider ein wenig weit entfernt ist. (1/60s, f/5,6, 55mm.) Auch hier habe ich wieder ein bisschen verwackelt. Ich glaube, es war kalt, windig und meine Hände haben ein bisschen gezittert. Möglich wärs zumindest.

Die Brücke über die Sieg bei der Sieglinde habe ich dann als nächstes besucht, die stand total im Wasser. (1/60s, f/2,8, 55mm.) Irgendwie ganz spannend, wenn man die Zuwege nicht mehr sehen kann, weil sie in den Siegfluten verschwunden sind. Das Dorf dahinter passt jetzt leider nur bedingt ins Konzept, aber ich habe wie gesagt ja keine Abrissbirne.


Dass das Bild der Brandung so schief ist, war jetzt allerdings nicht so geplant, aber ich bin in dem Moment gestolpert und halb ins Wasser gerutscht. (1/60s, f/2,8, 55mm.) Ja, man sollte erst gucken, wo man sich positioniert und dann durch den Sucher gucken. Aber dann ist das ja nur noch halb so spannend! ;-)

Zaunpfähle sind ja auch so ein Ding bei mir. (1/125s, f/5,6, 55mm.) Wenn sie dann auch noch im überfluteten Feld stehen, ganz besonders. Hier ist gerade nix mit Wanderweg 1. Ehrlich, das Wasser hätte an manchen Stellen bis zu den Knien gereicht. Und bereits bis zu den Knöcheln kann reichen, um einen Erwachsenen mitzureißen. Die Leute glauben nie, welche Kraft bewegtes Wasser hat. (Da waren Leute, die versuchten, mit ihren Rädern die Brücke zu queren. Ich fisch' die da nicht raus, das ist lebensgefährlich!)

Ein Gegenlichtbild der Siegaue von der "neuen" Horstmannstegbrücke darf auch nicht fehlen. (1/1000s, f/8, 55mm.) Wie man sieht, es war dann doch schon sehr winterlich, die Sonne stand schon recht tief, obwohl es mittlerweile eigentlich so rund um die Mittagszeit war. Ohje, und wenn ich dran denke, dass wir da in weniger als einem halben Jahr wieder sind... Bäh... Ich glaube, ich bräuchte mal Urlaub im Süden!


In die andere Richtung konnte man gut sehen, wie extrem turbulent das Wasser unter der Siegbrücke durch geschossen kam. (1/1000s, f/4, 55mm.) Schön, wie die tiefe Sonne die Wellen heraus bringt. Das Gegenlichtverhalten des 55ers ist aber auch ziemlich Klasse, es verliert kaum an Kontrast.

In die andere Richtung sah das Wetter dann aber schon um einiges trüber aus. (1/125s, f/4, 55mm.) Die alte Chronos-Fabrik kann man hinter den winterkahlen Bäumen kaum erkennen. Und das Wasser fließt eher bleiern dahin. Kaum zu glauben, dass diese beiden Bilder nur Sekunden auseinander liegen und der einzige richtige Unterschied ist, dass ich mich um etwa 120° gedreht habe.

Nächstes Mal: Die Mitte vom Film, der Rest, der mal wieder in St. Augustin belichtet wurde. Es sind allerdings auch nur sechst Stück. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 266: Zwei Mal Bonn

Kentmere 100 #8, Oktober/Dezember 2023
  • Minolta XD7, Minolta MC Rokkor-PF 1:1.7 f=55mm, Minolta MD Tele Rokkor 1:2.5 f=100mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (19.?), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Heute gibt es zwei unterschiedliche Besuche in Bonn zu bewundern. Zu beiden Gelegenheiten habe ich hauptsächlich das 55/1.7 benutzt, das ich mir eigentlich mal zu der Carena vom Schwiegervater besorgt hatte. Aber auch hier funktioniert es extrem gut, auch wenn es etwas älter ist und daher keine Programmautomatik kann. Da ich die aber eh nie benutze, macht mir das nicht viel. Ich werde diesen und die folgenden beiden Einträge also ein bisschen kürzer abhandeln, da das Objektiv ja bekannt ist. Auf dem Kentmere kann man dessen Schärfe und Kontrastreichtum übrigens noch mal besser beurteilen als auf dem günstigeren Foma.

Zuerst ging es über die Brücke von Beuel in Richtung Suttnerplatz, wo die Vereinten Nationen (bzw die Stadt Bonn) mal wieder ein paar Fahnen aufgehängt hatten. (1/250s, f/8, 55mm.) Schöne Wolken im Hintergrund. Interessantes Bild, bei dem ich extra mal die Kamera nicht ganz gerade gehalten habe.

Wie man sieht, im letzten Herbst war recht wenig Wasser im Rhein, im Gegensatz zu in diesem Sommer, in dem es nur regnet. (1/250s, f/8, 55mm.) Die Ausflugsboote liegen schon beinahe auf dem Trockenen. Ich nehme an, die mussten sich schwer vor den Sandbänken in Acht nehmen.


Sind dann zwischen der Oper und durch die Unterführung durch, wo diese eine Kirche steht, vor der sich an diesem Tag ein Bagger platziert hatte. (1/250s, f/1,7, 55mm.) Bin immer wieder erstaunt, dass dieses Objektiv auch bei weit geöffneter Blende so scharfe Fotos macht. Zugleich bekommt man dadurch aber trotzdem sogar auf diese mittleren Entfernungen ein bisschen Unschärfe in den Hintergrund und so poppt der Baggerarm noch mal ein bisschen besser aus dem Bild heraus. Die konnten echt schon gutes Glas, damals in den 1970ern! Ich bin immer wieder erstaunt.

Vorher an der Oper noch dem Bundesadler seine Cousine, die Friedenstaube, eingesammelt. (1/500s, f/4, 55mm.) Cooles Bild, finde ich. Voll die politische Aussage! ;-) Gefällt mir sehr gut, mit dieser schon fast übermächtigen Unschärfe im Hintergrund, in der man den mächtigen Adler nur noch erahnen kann, während die mutige Taube... ja, OK, ich übertreibe es gerade ein bisschen mit dem Bullshit! ;-)


Die echte Taube hat mal eider genau in dem Moment gezuckt, als ich abgedrückt habe, weshalb ihr Kopf leicht verwischt ist. (1/125s, f/5,6, 100mm.) So habe ich mit dem 100er aber schön ein bisschen Bewegung einfangen können. Der ein krallenbewehrte Fuß ist übrigens auch leicht verwischt. Ansonsten macht das kleine Tele auf dem Kentmere einen noch besseren Eindruck als auf Foma letztes Mal. Ich weiß nicht, das Korn ist weniger aufdringlich, habe ich den Eindruck.

Dann war da am Eingang zum Kaufhaus dieser Wackelkandidat, fast schon als Sinnbild für die aktuelle Situation bei Galeria-Kaufhof/Karstadt. (Unbekannte Zeit, f/4, 55mm.) Normalerweise versuche ich ja immer, die unbeteiligten Leute nicht mit im Bild zu haben, aber hier fand ich bildeten sie einen guten Kontrast zum Aufblaspüppchen. Man möge es mir im Sinne der Kunstfreiheit verzeihen. Erkennbar ist hier glaube ich eh niemand, da f/4 ja doch noch recht weit offen ist, aber bei den Fortschritten der KI heutzutage, gerade was Gesichtserkennung angeht, kann man sich ja auch da nicht mehr wirklich sicher sein.

Hinterm Münster habe ich dann wieder Gänse gejagt, die von anderen Brunnenfiguren gejagt werden. (1/125s, f/4, 55mm.) Gut gelungene Belichtung, ich weiß gar nicht mehr, ob ich da irgendwie an den vorgewählten Einstellungen der Kamera herum manipuliert habe. Aber gut, dass nicht für die helle Wand im Hintergrund belichtet wurde und so die dunklen, kontrastreichen Stellen in den Bronzefiguren richtig zur Geltung kommen. Gleichzeitig hübsche Wellenformationen auf dem Wasserspiegel. Gefällt mir.


Wenn man schon in der Gegend ist, darf auch der Herr Beethoven vor der Post nicht fehlen, vor allem so frisch renoviert. (1/500s, f/4, 100mm.) Hier kann das 100er Portrait-Tele mal zeigen, was es wirklich kann. Und es kann was. Ebenfalls ein gutes Bild, auch wenn der Winkel in Beethovens Nase hinein doch schon extrem ist. Er guckt auch so streng. Ich glaub, ich muss mal eine Hebebühne mit bringen, um mit ihm auf Augenhöhe arbeiten zu können! ;-)

Hier kommt dann der Schnitt, denn ein paar Tage später waren wir mal wieder in den Rheinauen. Die Gelegenheit war dementsprechend günstig, hier ebenfalls ein paar Fotos zu machen.

Wenn man die Brücke runter kommt, hat man ja immer den perfekten Blick auf die drei bis vier Gebäude entlang des Rheins - Posttower, Langer Eugen und WCCB sind ja sowas wie Wahrzeichen Bonns. (1/250s, f/6.3, 55mm.) Wie man sieht, ich hatte die Blende mal nicht bei einem "ganzen" Wert eingerastet, scheinbar bin ich da wohl dran gekommen. f/8 war nämlich geplant und ich habe wohl nicht beachtet, dass es hier auch halbe Klicks gibt. Passt trotzdem! ;-)


Trotz des allgemein niedrigen Wasserstands war viel los auf dem Rhein. (1/500s, f/4, 55mm.) Angeblich fahren, seit wir kein russisches Gas mehr bekommen, mehr Gastanker auf dem Fluss hin uns her. Kann gut sein, man muss ja die Wirtschaft am Laufen halten. Schöner wäre aber, wenn wir uns endlich mal wieder alle vertragen könnten und der lupenreine Demokrat einsehen könnte, dass Krieg einfach nicht mehr ins Europa des 21ste Jhd. gehört! Aber jetzt werde ich doch wieder politisch, das wollte ich doch vermeiden! Mist!

Apropos Posttower: Hier ist er in seiner ganzen Pracht mit Rheinauennebenarm. (1/125s, f/8, 55mm.) Schöne Reflexionen auf dem Wasser, komplett blauer Himmel - den ich dieses Jahr doch ein bisschen vermisse - und überhaupt ein sehr schön komponiertes Bild. Der Blick von der Brücke hier runter fasziniert mich jedes Mal. Wenn die laute Autobahn nicht direkt hinter einem wäre, wäre es fast idyllisch hier oben!


Unter der Brücke findet man dann die Blumenfrau, die mich immer an die Prilblümchen aus den 1970ern erinnert. (1/30s, f/1,7, 55mm.) Ja, ich bin so alt, dass ich die noch kenne. Die gab es schließlich noch in den frühen 1980ern. Hach, einfachere Zeiten. Passt übrigens gut zum Alter der verwendeten Optik! Die übrigens auch weit offen mal wieder einen hervorragenden Eindruck macht.

Dann hab ich mich noch an was Abstraktem versucht, dem Weg, auf dem wir eben noch entlang der Brücke unterwegs waren. (1/125s, f/8, 55mm.) Man merkt, dass der Sucher nicht ganz das Negativ abdeckt, sonst hätte ich die Blätter am linken Rand auch noch raus gelassen. Cool wäre bestimmt ein Blitz gewesen, den ich gerne so platziert hätte, dass er unter und hinter die Streben blitzt, um die Schatten stärker zu betonen. Wenn man nur das richtige Equipment hätte. ;-)

Seh' ich eine Vespa, mach ich ein Foto. (1/500, f/1,7, 55mm.) Immer ganz schlimm mit mir! Fast wie mit Verkehrsschildern oder Basketballkörben! ;-) Jedenfalls: Weit offen, geiles Bokeh, schöne Reflexe auf dem Lack, glänzendes Chrom, was will man mehr? Könnte ein Werbefoto sein. OK, dann müsste es wohl bunt sein. (Die Vespa war übrigens blau.)


Und dann hüpfte da noch ein Rabe vor mir weg, als wir auf der Beueler Seite wieder von der Brücke runter kamen. (1/60s, f/4, 55mm.) Hier habe ich ein bisschen Bewegungsunschärfe im Bild, da ich die Kamera natürlich nachgeführt habe, während ich den Vogel fotografiert habe. Könnte ruhig noch was mehr sein, finde ich beinahe, vielleicht noch eine Blende langsamer belichten. Das müsste ich mal digital ausknobeln.

Fazit: Das 55er ist ein krasses All-Round-Objektiv. Ich liebe es!

Nächstes Mal: Bödingen und Hennefer Sieghochwasser. Ja, im Herbst fing es mit dem vielen Regen ja schon an.

Vier Filme

Das hat man dann davon, wenn man seit März nicht mehr entwickelt hat: Es sammelt sich halt was an! In diesem Fall waren es vier Filme. Es fing alles damit an, dass ich mir gedacht habe: "Sammel mal, da kommt ja noch was dazu. Dann kann ich alles in der gleichen Suppe entwickeln." Ja, Pustekuchen! Dafür hätte ich dann auch mal die korrekten Filme und Push-Levels verwenden müssen! So musste ich alle vier Filme in Einzelhaft waterboarden! ;-)


Das ist natürlich entsprechend aufwendig und erfordert vor allem einen Haufen Zeit, sodass ich mich dazu entschlossen habe, wenn ich eh schon zwei Entwicklertanks habe, dann kann ich die auch gleichzeitig verwenden. Das erhöht natürliche das Stesslevel und damit die Fehleranfälligkeit, aber ich glaube, ich habe mittlerweile genügend Übung in der Entwicklung, dass ich das durchaus hinbekomme.

Also habe ich den Timer auf den "längeren" Film eingestellt und das Fomadon P (ähnlich zu D76) zu gleichen Teilen aufgeteilt - zum Glück habe ich ja genügend Messbecher - und dann erst in den hohen Paterson, dann in den flachen Jobo gefüllt. In Ersterem war der Kentmere 100, der schon seit dem letzten Kasselbesuch im März hier rum lag, in der Jobo-Dose war der Foma-200-Testfilm, den ich gerade vorgestern erst aus der Fed 3 vom Flohmarkt raus gepult habe. Und was soll ich sagen? Ja, es ist ein bisschen stressig, aber es geht ganz gut:


Nachdem die 6 Minuten für den Foma abgelaufen waren, habe ich den gespült, während ich den Kentmere weiter alle Minuten invertiert habe. Dann habe ich auch den gespült und währenddessen den Fixierer auf zwei gleiche Teile aufgeteilt. Als ich dann mit dem Spülen beider Filme fertig war, habe ich beide genau so nebenläufig wie die eigentliche Entwicklung fixiert. Das Ergebnis ist voll OK. (Das Fomadon sieht allerdings jetzt sehr trübe aus und ich weiß nicht, ob ich das noch mal benutzen will. Zumindest nicht, ohne es nicht vorher an einem Teststreifen ausprobiert zu haben!)

Von diesem Erfolg motiviert habe ich dann auch die beiden anderen Filme in Angriff genommen. Dabei handelt es sich jeweils um einen Kentmere 400, den einen von der FedCon habe ich bei 1600 ISO belichtet, den anderen auf dem Meeting mit 800 ISO. Warum ich den nicht auch auf 1600 gepusht habe, wird mir auf immer ein Rätsel bleiben, dann hätte ich die gemeinsam für die gleiche Zeit ins Microphen legen können. So... halt nicht.


Also gleiches Spiel noch mal: Den länger zu entwickelnden Film am Handy eingestellt und dann nacheinander die beiden Dosen befüllt. ...und dann erst gemerkt, dass ich Microphen ja eigentlich mit einem Verlängerungsfaktor versehen müsste, wenn ich es schon n-mal benutzt habe. In diesem Fall hätte ich also 30% drauf legen sollen, also statt 10 Minuten 13 und statt 12 Minuten 15:40. Ähmja, kurz gepanikt, dann aber einfach nach Ablauf der 12 Minuten die Uhr noch mal für 4 weitere angestellt, dann den Film Nummer 3 abgekippt und gestoppt, dann den vierten ebenfalls nach Ablauf von insgesamt mehr gefühlten als gemessenen 15-einhalb Minuten. Dann wie oben fixiert. Die Ergebnisse? Sehen unproblematisch aus, so wie sie da zum Trocknen unter der Dusche baumeln:


So, und während ich das hier jetzt tippe, bewache ich nebenbei den Scanner-Rechner, wie er sich seine neuesten Windows-Updates reinpfeift! Was bin ich froh, wenn Win 10 nächstes Jahr keinen Support mehr hat, dann wird die Kiste einfach vom Internet getrennt und gut is. Wird ja eh nur noch zum Scannen verwendet. Diese furchtbare Stromverschwendung hat dann auch mal ein Ende, wenn das Teil wieder einen halben Tag lang läuft, nur um ein "Cumulative Update for Windows 10 Version 22H2 for x64-based Systems (KB5039211)" zu verarbeiten. Windows, weißte?! Ohne SSD ist echt nix mehr damit anzufangen. Aber dafür noch eine kaufen, das lohnt echt nicht. Ich sollte mal gucken, ob ich nicht bei ehBlöd eine gebrauchte finden kann, muss ja nicht groß sein...

Schwarz-weiß und analog, Teil 265: Let's Go to the Mall

Fomapan 100 #50, 10. Oktober 2023
  • Minolta XD7, Minolta MD W.Rokkor 28mm 1:2.8, Minolta MD Tele Rokkor 1:2.5 f=100mm, Travenar MC Auto Zoom 1:4.5 f=80-200mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (18.?), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Dieser Eintrag läuft auf einen Test des 28mm Rokkor sein. Einmal drauf habe ich es offenbar nicht mehr ab gemacht. Macht nichts, schließlich scheint das das Standard-Objektiv des Vorbesitzers gewesen zu sein. Und ich habe ja im letzten Artikel schon bemerkt, dass es sich ganz gut als Always On bewährt. Mit seinen 28mm liegt es auch sehr nah an den modernen Sehgewohnheiten, die von weitwinkligen Handykameras bestimmt werden.

Eigentlich waren wir ja - so wie immer - in der St. Augustiner Gegend, um im Einkaufszentrum unser Unwesen zu treiben. Damals konnte man noch umsonst auf den Parkplätzen der Hochschule parken, was seit diesem Jahr ja leider nicht mehr möglich ist, wieso uns der Blick auf das Rathaus in letzter Zeit verwehrt (erspart?) bleibt. (1/250s, f/8, 28mm.) Habe hier extra eine etwas geschlossenere Blende verwendet, um die Blätter im Vordergrund auch scharf zu bekommen, was auch einigermaßen geklappt hat. Ehrlich, über das kleine Weitwinkel-Rokkor kann man sich echt nicht beschweren, das macht gute Bilder.

Drinnen (im Elektronikladen mit dem Planeten im Logo) haben wir Pikatchu einen Besuch abgestattet. (1/30s, f/2,8, 28mm.) Bei schlechtem Licht und weit offener Blende macht das ebenso eine gute Figur wie das plüschige Pokemon im Motiv. (Weiß nur nicht, warum ich 70 Euro dafür ausgeben sollte; da würde ich lieber noch ein oder zwei Altglasobjekive anschaffen! :-D) Natürlich könnte es gerne noch eine Blendenstufe schneller sein, aber man will es ja auch nicht übertreiben. Selbst bei der mäßigen Kunstlichtbeleuchtung hier drin hat es ja ausgereicht.


Draußen vor der Tür habe ich mich dann mal wieder am Strommasten versucht. (1/125s, f/8, 28mm.) Der ist im Weitwinkel wieder wirklich weit, da wäre eine Normalbrennweite besser gewesen, oder ich hätte die 50 Meter gehen müssen, um direkt davor zu stehen. Außerdem hätte ich auch hier gerne ein gelbes Filter gehabt, um den Himmel etwas abzudunkeln. Muss mit mal so eins besorgen, das man einfach als Platte davor halten kann. Sind ja auch nicht so teuer, gebraucht bei ehBlöd. Andererseits, dieses Jahr hatten wir eh noch kein Wetter dafür. Schmuddel!

Weil wir Durst hatten, haben wir uns in dem anderen Drogeriemarkt im ersten Stock jeder was tu Trinken mitgenommen. (1/250s, f/5,6, 28mm.) Bei praktisch Minimaldistanz bekommt man auch um zwei Stufen abgeblendet noch Unschärfe in den Hintergrund, gleichzeitig sind beide Flaschen scharf. Hübsche Flaschen, übrigens. Der schwarze Inhalt hatte mir mal wieder zu viel Coffein, sodass ich nur einen kleinen Schluck davon in mein gelbes Zeugs gekippt hatte. 40 Kalorien sind auch so schon schlimm genug! (Heißt das eigentlich, dass da ein oder zwei Zuckerwürfel weniger drin sind als im Konkurrenzprodukt?)

Das Fachwerk hinter Glas muss ich ja auch praktisch jedes Mal mitnehmen, vor allem, wenn die Sonne es so gut ausleuchtet. (1/60s, f/8, 28mm.) Ein Polfilter wäre was, die Spiegelungen hätte ich sicher raus bekommen. Auch dieses Foto war eher ein Test der Verzerrungseigenschaften dieses Objektives. Und ich sehe wieder keine größeren Probleme. Sieht OK aus.


Beim Abbiegen zum Parkplatz stand dann diese Kindersandale auf dem Telekomkasten. (1/1000s, f/4, 28mm.) Da konnte ich dann mal bei meiner "normalen" Lieblingsblende testen, ob die Kamera auch brav ihre schnellste Geschwindigkeit hin bekommt. Test bestanden, denke ich mal. Und auch bei f/4 kommt die Struktur im Stoff hervorragend scharf raus. Die Blendenbälle links sind erstaunlich wenig sechseckig, die Lamellen scheinen also ein bisschen abgerundet zu sein. Gefällt mir ganz gut, auch wenn ich im Allgemeinen mehr auf eckige Blenden stehe.

Um den Film dann endlich voll zu bekommen, habe ich noch ein paar Einkaufswagen am Glascontainer mitgenommen. (1/1000s, f/4, 28mm.) Schon eine ziemlich schmutzige Stelle hier auf dem Parkplatz, die ich weniger vermisse als den Weg über den neu gestalteten Markt am oberen Eingang der Mall.


Hier werden ja immer wieder Sachen entsorgt, von denen ich mich frage, wo die her kommen, wie etwa dieser Barhocker, der einen gewissen 70er Vibe hat... (1/500s, f/2,8, 28mm.) Hier habe ich gegen das Licht eine erstaunlich gute Belichtung hin bekommen, muss ich mich ja mal wieder selber loben. Im Hintergrund sehen wir den viereckigen Klotz mit dem Abluftrohr; ist das eigentlich das Heizkraftwerk für die Schule nebenan? In seiner Schmuddeligkeit finde ich das Foto aber trotzdem ganz gelungen. Fast schon ein künstlerisches Statement! ;-)

Und weil dann noch immer ein Bild drauf war - die Fomas sind erstaunlich lang, wenn man sie sparsam einfädelt - noch die Rückseite vom Wegweiser. (1/1000s, f/4, 28mm.) Schön die Spinnwebenreste, die man tatsächlich trotz der begrenzten Auflösung noch gut erkennen kann. Dieses Objektiv könnte definitiv mehr und ich würde es gerne mal auf einer modernen spiegellosen Vollformat-Digitalkamera sehen!

Fazit: Eine sehr tolle Ausrüstung, die ich da geerbt habe! Macht echt was her! Und hat vor allem zwei Minolta-Objektive im Gepäck, die mir in meiner Sammlung noch gefehlt haben. Beide machen eine gute Figur: Das 28er als Alltagsobjektiv, das 100er als Portrait-Tele. Aber auch das Travenar ist ganz OK, dafür dass es ein Zoom ist. Ich werde diese Kamera also sicher noch öfter verwenden, vor allem, nachdem ich sie im nächsten Artikel-Zyklus mal mit meiner 55mm Festbrennweite konfrontiert habe und diese auch dort eine sehr gute Figur macht!