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AF Nikkor 50mm 1:1.4

Ich habe mal mit meiner eigenen Vorgabe gebrochen und ein bisschen mehr in ein neues Objektiv investiert. Ein kleines Bisschen. Ganz kleines Bisschen. ;-) Jedenfalls bin ich jetzt stolzer Besitzer eines AF Nikkor 50mm 1:1.4. Habe ja schon länger nach einem eben solchen gesucht, denn es passt zeitlich sehr gut zu meinen analogen Nikons, also z.B. der F601 oder auch der F90X, auf der man es hier auf diesen Fotos bewundern kann.


Leider habe ich ja noch immer nur die D100 als Digitale zur Verfügung - so langsam wird es albern -, daher gibt es fürs erste leider keine Vollformat-Aufnahmen mit diesem Objektiv. Aber in diesem Artikel habe ich sowieso keine mit diesem Objektiv geschossenen Bilder drin, ich wollte es erstmal vorstellen. Ich finde nämlich die klaren Linien dieser Generation von Nikkors eigentlich ganz schick. Leider haben sie nicht mehr ganz so viel Metall dran wie die alten AI und AI-S, sind aber insgesamt schon recht stabil gebaut. Das merkt man auch daran, dass dieses Exemplar, dass mit seiner 2066er-Seriennummer wohl in den frühen 1990ern anzusiedeln ist, praktisch wie neu aussieht. Eigentlich viel zu Schade, dass ich damit durch den Wald robbe!

Von den Daten her verspricht es noch mal eine 2/3-Blende mehr an Geschwindigkeit als die anderen beiden 50er, die ich für Nikon F habe. Das klingt mal erst nicht nach viel, aber der größte Vorteil ist, dass man die entsprechende Bildverbesserung durch Abblenden bereits eben auch ein bisschen früher bekommt. Das verspricht also insgesamt also besseres Bild bei weniger Licht. Ab das tatsächlich so ist, werde ich aber erst wirklich beurteilen können, wenn ich wieder eine Kamera mit etwas höherer Auflösung zur Verfügung habe. Aber, ich mein, schau sich einer diese Linsen an, was die für einen Durchmesser haben! Alleine dafür muss man dieses Objektiv schon bewundern, dass man das mit dieser Präzision hin bekommt. Das 85mm f/1.4 war bisher das Nikkor mit der "fettesten" Rücklinse in meinem Besitz, aber ich denke, das hier läuft ihm den Rang ab. Dabei ist es trotzdem recht kompakt, nur unwesentlich länger als das alte 50mm Series E.

Auch beim manuellen Fokussieren ist es ganz gut dabei, der Fokusring hat einen schön langen Bereich, was gerade bei weit offenen Blenden wichtig ist, um die Fokusebene perfekt treffen zu können. Beim Fokussieren dreht sich das Frontelement recht weit aus dem Gehäuse raus, bis es bei knapp unter 45cm anschlägt. Das ist heutzutage ja schon tatsächlich ein bisschen Retro, die meisten Objektive besitzen heutzutage ja eine Innenfokussierung.


Was ich allerdings bisher mit der D100 sehen konnte: Sieht gut aus! Durchweg scharf, auch bei Offenblende. Hübsche Farben. Schönes, weiches Bokeh, mit dem man interessante Dinge treiben kann. Und der altmodische Stangenautofokus ist gut für alle meine Kameras, die keine AF-S Objektive mögen. Zugleich ist der Blendenring für mich ja eigentlich ein Muss, ich weiß nicht, warum sich alle Hersteller mittlerweile auf eine elektronische Blendensteuerung verlassen. (Ich mein, ich könnte damit leben, wenn ich dann trotzdem am Objektiv noch einen Ring hätte. Muss ja nicht mechanisch sein.)

Bisher also ein guter Kauf. Ich hoffe auf das Beste. Die Tage gibt es auch definitiv ein paar Bilder, die ich diese Woche bereits gemacht habe.

Sigma Zoom 28-80mm 1:3.5-5.6 II Macro

Heute, wie versprochen, ein paar Worte zu und Testbilder gemacht mit dem Sigma-Objektiv, weshalb ich am Sonntag die F55 vom Flohmarkt mit nach Hause genommen habe. Stellt sich raus, dass das Ding erstaunlich interessant und brauchbar ist. Ich bin ja bekanntlich kein großer Fan von Zoom-Objektiven mehr, die sind mir alle zu langsam, besonders an Filmkameras. Da muss man immer den schnellen oder sehr schnellen Film für das entsprechende Wetter eingelegt haben, was schwierig ist, wenn sich die Shooting Sessions über mehrere Tage hinziehen. Da werfe ich lieber einen ISO 100 in die Kamera und wenn es dann schlechtes Wetter ist, wird halt weit offen fotografiert. ;-)

Aber, nichts desto trotz, dieses kleine Objektiv habe ich ein bisschen ins Herz geschlossen, und zwar innerhalb von einem Tag testen. Das fängt damit an, dass es für den Brennweiten-Umfang recht klein und leicht ist. Das kommt natürlich zu dem üblichen Preis: Plastik. Aber wenn man entsprechend ein bisschen vorsichtiger mit dem Teil umgeht, kann man damit leben. Außerdem ist der Fokusring ein bisschen kurz geraten, er geht (im Normalmodus) gerade mal eine Vierteldrehung, um von Unendlich bis 50 cm zu gelangen. Dafür bekommt man einen sehr spannenden Makrobereich, den man nur aktiviert bekommt, wenn man das Objektiv auf Maximalbrennweite (also 80mm) stellt und dann einen kleinen Heble umlegt. Dann steht einem noch mal ungefähr gleich viel Drehung zur Verfügung und man kann bis 25cm auf das Motiv ran rücken. Das entspricht dann angeblich 1:2. Muss ich mal ausrechnen, aber ich glaube das jetzt erstmal so.


Im Nahbereich ist das Teil also schon mal ganz gut aufgestellt. Für Makro-Aufnahmen ist es auch nicht allzu hinderlich, dass bei 80mm die weiteste Blende gerade mal f/5,6 beträgt. Auf die Entfernung blendet man meist eh so weit wie möglich ab, damit man überhaupt genug Schärfe hat. (Was ich noch testen muss: Was passiert, wenn ich jetzt noch eine Nahlinse davor klatsch? Komm ich dann bis auf 1:1 runter? Und wie sieht das Bild dann aus?)

Wie man sieht, habe ich diese Makro-Möglichkeit auch gleich mal ausgiebig getestet. Das Wetter war am Wochenende ja eher bescheiden und dunkel, daher musste ich die Kamera auf 400 drehen, um wenigstens bei den Test-Shots nicht komplett zu verwackeln. Hätte damit vielleicht bis Montag warten sollen, denn da war das Wetter ja sehr viel sonniger. Aber da hatte ich ja leider eh kaum Zeit, sind nur Abends kurz im Kurpark gewesen. Hm, wo sind die Bilder davon eigentlich? Achja, auf der F55! ;-)

Mit der F55 habe ich dieses Objektiv dann auch bisher am meisten getestet. An dieser Einsteiger-Kamera macht es sich wirklich sehr gut, ich weiß schon, warum der Vorbesitzer diese beiden Teile zusammenkombiniert hat. (War das vielleicht sogar ein Kit, das ein Fotoladen extra so zusammengestellt hat?) Von der Ergonomie her passen die beiden jedenfalls sehr gut zusammen. Ich bin auf die s/w-Bilder gespannt, die ich da zZt mit produziere.


Aber kommen wir mal zu der Abbildungsleistung: Wie man sehen kann, der Sockenkater in diesen beiden Schnappschüssen da oben kommt richtig gut raus. Die Farben sind knackig, das Motiv ist scharf und im zweiten Bild habe ich sogar ein kleines bisschen Bokeh, das gar nicht mal so schlimm aussieht. Wenn man dann um eine bis zwei Stufen abblendet und auf die 50mm Normalbrenweite schraubt, wird es schon etwas schwieriger mit Huntergrundunschärfe, wie man an dem creepy Clownface sehen kann. Je weiter man in den Weitwinkelbereich vordringt, desto weiter öffnet sich zwar auch die Blende, aber halt auch nur in dem Maße, dass der Effekt gleichzeitig wieder davon aufgefressen wird, dass mehr Strahlen im gleichen Circle of Confusion landen.

Den besten Unschärfeeffekt bekommt man daher logischerweise bei vollen 80mm und möglichst weit im Makro-Bereich. Wie etwa bei dem Silberblatt in der Mitte. Obwohl das Objektiv dem D-Standard entspricht, sehe ich in den Exif-Daten keine Entfernungsangaben. Hm, macht meine Kamera das grundsätzlich nicht? Oder nur bei dem Objektiv? Oder hat das Gimp das weggeschmissen? Oder bin ich blind? Fragen über Fragen! Ah, vielleicht liegts auch an diesem Firefox-Plugin, das exiftool an der Kommandozeile weiß, dass das Bild bei 0,28m entstanden ist, also ziemlich nah an der Minimaldistanz. Weit offen (also f/5,6) macht das schon einen ziemlich verschwommenen Hintergrund! Cool. Aber auch bei dem Schneckenhaus, das ich immer wieder als Testobjekt benutze, haben wir ein kleines bisschen Unschärfe, und das war ein kleines bisschen weiter weg.

Was ich besonders spannend finde: Praktisch gar keine Vignettierung und Verzeichnung im Makro-Modus. Wenn ich mir die Tulpen da unten anschaue, sehen die ziemlich perfekt aus. Gut, ich hatte da auch noch um eine Blendenstufe angeblendet, aber wirklich, (fast) nix zu sehen. Auch kein Chromafehler weit und breit. Erstaunlich. Andererseits ist das Objektiv ja doch schon recht modern und wird außen groß mit einem Aspherischen Element beworben. Scheint zu funktionieren.


Dan Forsythien-Busch habe ich dann man für eine kleine Reihe der beliebtesten Brennweiten benutzt, die dieses Objektiv abdeckt: 28mm, 35mm, 50mm und 80mm. Alle Bilder sind bei der entsprechenden Offenblende entstanden und da fällt besonders bei 35 und 50mm auf, dass auf diese Entfernung eine leicht verdrehte Verzerrung des Hintergrunds auftritt. Ich persönlich finde das ja immer sehr spannend, solche Effekte in den Linsen zu finden, aber der Konsens zu Analogzeiten war ja eher, dass das auf eine eher geringere Qualität der Rechnung hinweist. Ich weiß nicht, ich denke ja immer, dass das den Bilder Charakter gibt. Muss am Ende jeder selber entscheiden, ob er sowas haben will oder lieber noch eine oder zwei Stufen abblendet, um das los zu werden.

Fazit: Ein hübsches kleines Objektiv, bei dem ich mich sicherlich nicht verkauft habe. Es ist auf jeden Fall Klassen besser als das Tamron, zumindest was die Verzerrungen und Vignettierungen angeht. Der Makrobereich macht es sehr vielseitig einsetzbar und durchaus eine Option, es einfach mal grundsätzlich in der Fototasche dabei zu haben, vor allem, weil es auch so leicht ist. Außerdem stimmt die Bildqualität. Bin auf die s/w-Bilder gespannt. Das einzige Manko, dass ich auf Anhieb sehen kann, ist die Tatsache, dass es eben komplett aus Plastik gefertigt ist und dementsprechend vorsichtig behandelt werden muss. Naja, und die Lichtstärke ist halt nicht so prickelnd.

Nikon F55 mit Sigma Zoom 28-80mm 1:3.5-5.6 II Macro

Da sitz ich gestern faul rum und genieße den Sonntag, da ruft mein Bruder an. Ist auf dem Flohmarkt in Hennef, da, wo ich letzte Woche auch war und wo es so fuchtbar langweilig war, weil ich keine Kameras finden konnte. Er hätte da eine Nikon gefunden. Ich so: "Ich hab doch schon so viele!" Aber Flohmarkt ist eigentlich eine Idee, also die Pferde gesattelt und mal eben runter zum Lutz gelutzt.

Komm ich da an dem besagten Stand vorbei und sag so zur Frau: "Guckste, da ist die Kamera!" Die Dame hinterm Tisch hat mich gehört und meint so zu mir: "Ach, Sie sind der Bruder?" Langer Rede kurzer Sinn: Nach ein bisschen verhandeln und austesten hab ich sie dann mitgenommen. Und der Kater approve-t das:


Hauptsächlich habe ich zugeschlagen wegen des auf der Kamera verbauten Sigma-Objektivs, weil das eine Makro-Funktion bis zu 1:2 eingebaut hat. Ist ansonsten zwar nur ein ganz normales Zoom-Objektiv, aber insgesamt machte das ganze Set einen sehr gepflegten und sauberen Eindruck. Gut, der Griff an der Kamera hat das normale Problem, das alle Kameras aus den 1990ern haben: Klebriges Pseudo-Plastik! Aber einmal mit Alkohol abgerieben, dass die oberste Schicht ab ist, die da vor sich hin hydrolisiert, und gut ist. Dann ist zwar der Glanz weg, aber man kann das ganze wieder problemlos anfassen, ohne nachher überall festzukleben. ;-)

Von den technischen Daten her ist die Kamera nichts besonders: Es handelt sich hier um ein Einsteiger-Stück für die SLR-Fotografie, von denen es in den 1990ern ja einen ganzen Haufen gab. Sie ist klein und leicht und hat ausreichende technische Schnickschnacks eingebaut, dass sie für den Neuling attraktiv wirkt. Zum Glück kann man alle diese Motiv-Programme und Gedöns auch völlig ignorieren und einfach wie gewohnt in die Zeit-, Blenden- oder kompletten Automatik wechseln - bis auf die automatische Einstellung des ISO-Werts, dafür muss man DX-kodierte Filme verwenden; alles andere wir wie ISO 100 behandelt und man kann nur über die Belichtungskorrektur einen anderen Wert einstellen. Leider geht das nur für zwei Stufen darüber oder darunter, man kann also minimal ISO 25 und maximal ISO 400 verwenden. Gut, schnellere Filme sind auch heutzutage meist noch mit einem entsprechenden Code versehen, aber gerade die langsameren kommen meist in wiederverwendeten unkodierten oder überklebten Patronen daher. Naja, aber immerhin kann man überhaupt manuell eingreifen.


Zur Belichtungsmessung kommt übrigens in allem Modi (außer dem komplett manuellen Modus) die bewährte Nikon Matrix-3D-Messung zum Einsatz, so das verwendete Objektiv ein D im Namen trägt. Ist das nicht der Fall, wird bei AF-Objektiven die normale Matrix-Messung aktiv und bei AI-S- und AI-Objektiven geht - wie bei der Nikon F50, die ich vor langer Zeit hier vorgestellt habe - garnix, die muss man also komplett manuell einstellen. Aber immerhin kann man sie verwenden. Bei allem modernen muss zudem der Blendenring bei der maximalen Blendenzahl eingerastet werden, sonst gibt es nur FEE zu sehen. G-Objektive funktionieren problemlos, bis auf den Autofokus, denn die Kamera kann den eingebauten Fokusmotor nicht verwenden. Die Blende funktioniert allerdings problemlos.

Ansonsten ist die Kamera vom Funktionsumfang her der erwähnten F50 sehr ähnlich. Einzig die Möglichkeit zur Anfertigung von Mehrfachbelichtungen hatte ich bei dem älteren Modell nicht gefunden. Zu steuern ist die F55 meiner Meinung nach einfacher, weil sie ein Drehrad besitzt und nicht über irgendwelche Tasten bedient werden muss. Es gibt zudem nicht ganz so viele redundante Motivprogramme (die ich eh nie verwenden werde). Leider gibt es wieder keine Abblendtaste, die fehlt mir ja immer bei diesen Einsteiger-Geräten.

Das Handling der Kamera ist allerdings ganz gut. Sie fühlt sich etwas wertiger an als die F50 und hat ein geradezu schnuckelig-leises Klick-Klick-Schnurr-Geräusch beim Auslösen. Der Sucher ist recht hell und deckt laut Handbuch 89% ab - ausreichend für die Preisklasse/Zielgruppe. Das Modus-Wahlrad gefällt mir besser als die eher komplizierte Bedienung der F50. Das Bajonett ist leider aus Plastik, man sollte also nicht zu ruppig die Objektive wechseln.


Was das Objektiv angeht, bin ich einigermaßen begeistert davon, obwohl es sich um ein Drittanbieter-Normal-Zoom handelt. Aber dazu schreibe ich demnächst noch einen eigenen Artikel, denn das funktioniert auch ganz hervorragend an der Digitalen, mit der ich gleich mal in den Garten gerannt bin und bei miesem Wetter austesten konnte, wie weit ich die Empfindlichkeit hoch drehen kann, ohne dass es kribbelt! ;-)

Fazit: Für die 25€, die ich bezahlt habe, auf jeden Fall kein Fehlkauf. Die Kamera ist sehr basic, aber dafür leicht und schnell einsatzfähig. (Übrigens die erste Nikon, die ich habe, die den Film erst mal komplett rauszieht und aufwickelt, um zu berechnen, wie viele Bilder drauf passen - auf den Foma 200 offenbar 37.) Das spannende an dem Set war das Objektiv, das klein und leicht ist und tatsächlich einen echten Makro-Modus bietet. Wie gesagt, dazu später mehr.

Schwarz-weiß und analog, Teil 200: Viehzeug rund um Kurenbach, Söven und im Rosental

Fomapan 200 #2, Oktober 2022
  • Olympus OM-2 SP, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten bei 20,5°C, Adofix Plus 1+5 (2. Benutzung), 3:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Jubiläums-Artikel! Nummer 200! Man, hab ich viele s/w-Fotos gemacht! ;-)

Das schöne an den Olympus-Kameras - selbst wenn es sich um eines der "großen" Modelle wie die OM-2 handelt - ist, dass sie einigermaßen klein und leicht sind. Deshalb kann man sie auch gerne mal mit auf einen der diversen Spazoergänge mit nehmen, die wir während der Corona-Zeit angefangen haben, weil die Leute alle ihre neuen Hunde quer über den Fahrradweg gespannt haben, weshalb man nicht mehr so unproblematisch wie früher mal eben eine Radtour machen kann. (Wollte das noch mal erwähnen!;-) Wobei ich mir fest vorgenommen habe, dass ich, sobald das Wetter wieder mehr auf Frühling umschlägt, mal wieder ein bisschen mehr Rad fahren muss.) Jedenfalls sind mir auf diesem Spaziergang rund um den Hausberg einige Viecher untergekommen, die ich doch gerne mal in s/w mitgenommen habe. Man kann nie genug Fotos von Viehzeugs haben! ;-)

Wobei da auch einiges an Grünzeug dabei ist, so fangen wir diesen Artikel auch gleich mal mit einem Blick unter die Bätter eines kleinen Bäumchens an, wo wir diverse pralle Früchte finden, die ich nicht genau identifizieren möchte, weil ich viel zu wenig Ahnung davon habe. (50mm, 1/250s, f/4.) Der Dateiname behauptet, dass es Reneclauden wären, aber ich möchte bei dieser Gelegenheit mein früheres Selbst stark anzweifeln. Wahrscheinlich sind das einfach nur ein paar schnöde Holzäpfelchen! ;-) Was auch immer es ist, es ist ein bisschen unterbelichtet... nee, Moment, mein Notebook-Display ist nur auf 25% gedimmt! :-D Soo, jetzt sieht das gleich viel besser aus! Da sieht man mal wieder, wie stark das Seherlebnis von der verwendeten Hardware abhängt.

Das nächste Bild enthält eine Landmaschine und ihren Operator. (135mm, 1/1000s, f/5,6.) Mit dem relativ kleinen Portrait-Tele konnte ich diese Szene leider nicht näher ran holen, was aber auch ganz gut ist, denn so muss ich den Herrn auch nicht extra unkenntlich machen, denn die Filmauflösung reicht glaube ich nicht aus, um ihn von irgendeiner automatisierten AI erkennen zu lassen. Wobei man ja heutzutage eigentlich bei sowas gar nicht mehr so wirklich sicher sein kann, das entwickelt sich ja erschreckend schnell. (Ich weiß gar nicht, warum ich diese Artikel noch selber schreibe und die nicht von diesem Chat-Dings verfassen lasse! Ach ja, stimmt, weil das Ding ständig überlastet ist.) Jedenfalls. Wo war ich? Das Foto ist durch die Aufteilung immerhin mäßig interessant. Eine größere Brennweite hätte definitiv geholfen.


Interessanterweise sehen die Schafe auf der Weide mit den Masten im Hintergrund bei gleicher Brennweite sehr viel besser aus, obwohl die noch weiter weg sind. (135mm, 1/1000s, f/8.) Und erstaunlich, wie viele Details auf diese Entfernung noch auszumachen sind. Vor allem, dass viele dieser eigentlich dunklen Schafe weiße Söckchen an haben! Niedlich! Schönes Bild, mit dem Kontrast zwischen ländlicher Idylle und den fachwerkartigen Strommasten im Hintergrund.

Ansonsten lagen auf dem Feldweg, auf dem ich da in diesem Moment stand, noch diese Betonrohre rum, die ich dann mal weitwinklig festgehalten habe. (28mm, 1/1000s, f/2,8.) Das oben am Rand ist übrigens meine Hand: Ich habe keine Sonnenblende für das Makinon, da muss ich manchmal improvisieren und dann passiert es schon mal, dass ich meine eigenen Flossen fotografiere! ;-) Wie immer bin ich fasziniert von der Tatsache, dass dieses extrem günstige Objektiv auch weit offen sehr scharfe Bilder liefert, wie man an den Strukturen auf dem Beton erkennen kann. Außerdem produziert es bei solch kurzen Entfernungen auch ein ganz annehmbares Bokeh im Hintergrund, trotz der Tatsache, dass es sich um ein Weitwinkel handelt. Wenn das Bild jetzt noch gerade wäre...

Kommen wir jetzt zu zwei Fotos vom Esel, der uns entgegen gelaufen kam. (Beide 135mm, 1/1000s. Blende beim ersten ca. f/4, beim zweiten f/5,6.) Leider ist das erste unscharf, was ich aber direkt gemerkt hatte und daher das zweite gemacht habe. Kommt in den besten Familien vor, dass man den Fokus total versaut! Ich hätte dieses Bild jetzt natürlich auch einfach unter den Tisch fallen lassen können, aber ich finde es wichtig, dass man auch mal die Fehlschüsse vorstellt. Erstens sind wir alle nicht perfekt und zweitens sollte einen so ein kleiner Unfall niemals entmutigen, es nicht beim nächsten Mal einfach besser zu machen! Also, an alle Leute, die Angst haben, sich zu blamieren, weil sie zum ersten Mal eine Kamera ohne Autofokus in den Händen halten: Scheiß drauf, was die anderen denken, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und selbst erfahrene Fotografen haben einfach mal einen Aussetzer! ;-)


In diesem Fall kommt die Unschärfe hauptsächlich daher, dass das ein echter Schnappschuss war: Esel gesehen, Kamera vors Auge, abgedrückt! Habe nicht mal die Blende richtig eingestellt und nachher erst gemerkt, dass die irgendwo zwischen offen und f/5,6 rumhing. Manchmal ist das Hirn dann halt doch in der Autofokus-Automatik-Welt gefangen und bei dieser Brennweite ist eine leichte Fehlfokussierung bereits fatal. Das zweite ist jedoch perfekt scharf und der Esel steht auch viel mehr in der Sonne. Leider aber auch direkt am Zaun, was ich eigentlich nicht wollte. Andererseits gibt dieser dem Bild weitere Tiefe, da er sich hervorragend gegen den unscharfen Hintergrund abhebt. Schönes Foto. Einzig, im Nachhinein hätte ich es vielleicht hochkant gemacht und so noch ein bisschen Himmel als weitere Tiefenebene mitgenommen. Geht aber auch so.

Es folgt eine Flasche im Felde umgeben von Flares. (135mm, 1/1000s, f/5,6.) Hui, das sind viele f-Laute für einen Satz! ;-) Aber diese leere und label-lose, im Original blaue Schnappverschluss-Bierflasche zwischen den frisch aufgebrochenen Erdbrocken fand ich schon sehr spannend, wie sich das Licht darin bricht, wie drumherum das Blendlicht flaret. Ziemlich gut gelungen. Und dass sie blau war, erkennt man praktisch gar nicht mehr. Sieht eigentlich aus wie Weißglas. Da sieht man wieder, wie unterschiedlich der Foma auf bestimmte Wellenlängen reagiert; eine Braunglasflasche wäre sicherlich sehr viel dunkler raus gekommen.

Etwas langweiliger ist da vielleicht der Griff des Stromkastens auf dem nächsten Bild. (50mm, 1/1000s, f/4.) Warum hatte ich da das 50er und nicht das Weitwinkel genommen? Hm. Kann mich nicht erinnern. Das wäre sicherlich auch eine Möglichkeit gewesen. Trotzdem ist es technisch ein brauchbares Bild geworden. Nur halt weniger spannend, als ich es gehofft hatte.


Schafe hingegen sind immer spannend! (135mm, 1/1000s, f/8.) Oben am Rand kann man sehen, dass ich bei diesem Film wieder mit dem Einspulen gekämpft habe, da habe ich wohl mit angstschweißfeuchten Fingern die Emulsion berührt und ein paar Flecken hinterlassen. Der kleine schwarze Fleck über dem rechten Schaf ist allerdings ein Insekt, das gehört so! ;-) Insgesamt ein sehr schönes Bild eines ländlichen Idylls. (Da hab ich diese beiden Wörter gleich zwei Mal in einem Artikel verwendet, Wahnsinn!) Die Schafe zwischen den herbstlichen Blumen sind aber schon wirklich sehr klischeehaft, dass müsst ihr schon zugeben, oder? ;-)

Nach Schafen kommen Rinder, zumindest wenn man den Rückweg durchs Rosental nimmt, wo einem regelmäßig die Jungbullen auflauern, die demnächst in den Hamburger kommen! ;-) (50mm, wahrscheinlich 1/1000s, f/5,6.) Auch dieses Bild war ein Schnappschuss, dieses Mal hat es mit der Entfernung aber besser geklappt, da bin ich schon ein bisschen stolz auf mich. Der kam nämlich extrem flott auf uns zugerannt, die Herde war gerade irgendwie in heller Aufregung. Auch dass das Bild leicht schief ist, stört mich dieses Mal gar nicht, ganz im Gegenteil verleiht es der Szene eine gewisse Dynamik, die die eingefrorene Bewegung des Tiers noch verstärkt. Deshalb, Danke 27293, dass ich dieses sehr gute Foto von Ihnen machen durfte! :-D


Und zu guter Letzt, es geht auch anders, nämlich total gechillt. (135mm, 1/1000s, f/5,6.) Oder sind Holsteiner grundsätzlich ruhiger und lassen sich nicht so schnell stressen? Wie auch immer, ich mag Kühe. Und auf diesem Bild kommt das Fell wirklich sehr schön raus. Gefällt mir sehr gut, wie das Tier da steht und die letzten Strahlen einer untergehenden Herbstsonne tankt. Fast schon perfekt. (Ich will jetzt nicht wieder das in diesem Artikel bereits etwas überstrapazierte Wort "Idyll" auspacken.) ;-)

Nächstes Mal: Ein kleiner Ausflug zum Krewelshof, irgendwo im Niemandsland zwischen Lohmar und Rösrath.

Franks Helios 44-2 entpilzt

Beim letzten Trekdinner wurden mir ja zwei Kameras übereignet. Zum einen Js Voigtländer, zum Anderen hatte mir F seine alte Revueflex E mitgebracht, eine umgelabelte, sowjetische Zenit E. Bei der hängt, wie ich glaube ich schon erwähnt hatte, jetzt endgültig der Verschlussvorhang, aber die hatte ja auch noch ein schönes Helios 44-2 vorne drauf. Leider war das etwas pilzig, wie man in den Bilder unten erkennen kann:


Deshalb habe ich mir heute mal eben kurz die Zeit genommen, so ca. eine Stunde, und habe das gute Stück komplett demontiert - also so weit das nötig war, sprich: Die Linsen(gruppen) aus dem Tubus geholt und die Blende schön alleine gelassen - und alles mit Wasserstoff-Peroxid-Lösung behandelt. Leider habe ich ja nur das Zeug aus der Apotheke, mehr als 3% verkaufen die mir hier in Deutschland ja leider nicht. Wie soll man damit den Fungus erfolgreich erlegen? Echt, was die sich wieder denken, als ob ich Bomben bauen wollte! Vor allem mit der Menge an H202, die ich für ein solches objektiv brauch: Ich war ja jetzt schon sehr großzügig, aber die Flasche ist praktisch noch immer voll!

Aber egal, ist halt so, kannste nix machen, außer nach Spanien fahren und da die 30%ige Blondierungscreme kaufen! Aber da hatte ich jetzt heute irgendwie keine Lust dazu und bin lieber zu Hause geblieben und habe das Objektiv sauber gemacht. Habe hinten angefangen, mit dem Zirkel die hintere Linsengruppe gelöst, diese schön mit einem Wattestäbchen gereinigt, dann gegens Licht festgestellt, dass der Pilz auch zwischen die Linsen gekrochen war, also die Gruppe ebenfalls demontiert und dazwischen gereinigt. Zum Glück sind die Gruppen beim Helios ja nicht verklebt wie bei manchen anderen Objektiven. Da hätte man dann wahrscheinlich verloren. (Da fällt mir mal wieder mein Sigma 28mm ein, das mal den Haze aus der hinteren Gruppe entfernt haben müsste. Es soll ja Leute geben, die die Linsen erfolgreich mit Aceton voneinander getrennt bekommen haben, aber ich lasse da lieber mal die Finger davon!)


Nach den hinteren Linsen habe ich mich den Vorderen zugewandt und dort die gleiche Prozedur angewendet: Haltering raus geschraubt, die Linsen entnommen, alle einzeln geputzt und danach gegen das Licht kontrolliert, ob ich alles erwischt habe. Nachdem ich zufrieden war und auch alle Fingerabdrücke wieder beseitigt habe, schließlich alles wieder zusammengesetzt. Kann an dieser Stelle wieder nur hoffen, dass da alles wieder zusammen passt. Die vorderen Linsen werden nur vom Ring ganz vorne gehalten und zentriert. Das ist so extrem simpel, dass man da leicht mal die Lage der Linsen etwas gegeneinander verschieben kann, bevor man den blöden Ring wieder rein geschraubt hat. Das Ergebnis wäre dann wahrscheinlich irgendeine Art von Verzerrung im Bild.

Aber es scheint so, als hätte ich alles wieder richtig zusammengesetzt. Schnell noch die Schrauben des mit der Fokusskala beschrifteten Metalltubus fest gezogen - aber nicht zu feste, sonst schleift er am Fokusring. An der Fokusskala ist der Lack ein bisschen aufgedunsen, ich denke, das Objektiv hatte wohl mal einen leichten Wasserschaden und jetzt Rost im Stahl. Da kann ich leider nicht viel dran machen, ist aber bisher nur ein kosmetisches Problem. Und da die vorderste und die rückwärtige Linse jeweils eh total verschrabbt sind, weil sie in den letzten 50 Jahren wohl das eine oder andere grobe Putztuch verkraften mussten, passt das auch irgendwie wieder zusammen. Ist halt nicht neu und obendrein noch well used.


Aber das gibt dem Objektiv auch ein bisschen mehr Charakter, besonders bei den Testfotos, die ich danach gemacht habe. Leider ist das mit dem billigen chinesischen Adapter an meiner digitalen Nikon nicht auf Unendlich fokussierbar, deshalb musste ich mich mit naheliegenden Motiven zufrieden geben. Das Problem ist, dass das Helios 44 die hintere Linsengruppe sehr weit nach innen in die Kamera hinein fährt, wenn man auf Unendlich stellen will. Da ist beim Adapter dann aber die Korrekturlinse im Weg! Mist!

Trotzdem sehen die Bilder doch ganz gut aus, finde ich. zum Glück lugte gerade ein bisschen Sonne zwischen den Wolken hindurch und ich hatte zumindest etwas Licht im Garten. Viel weiter wollte ich mit dem Objektiv jetzt auch heute nicht rum rennen, es ist nämlich so richtig schweinepopohinternkalt! Irgendwie sowas wie -5°C sagte mein Handy eben noch. Angeblich soll es mittlerweile tatsächlich über Null sein, aber das glaube ich nicht! Mein Auto ist jedenfalls noch immer total eingefrostet. Egal, Bilder:


Wie man sieht, die üblichen Verdächtigen. Habe leider auch kein Swirly Bokeh provozieren können, ich hatte einfach nicht die richtigen Motive in den richtigen Abständen. Hm, nachdem ich das Objektiv eh schon auseinander genommen hatte, hätte ich die Fokussierung vielleicht auch so manipulieren können, dass ich ohne Adapter(-Linse) an der D610 auskommen könnte. Aber das ist eine größere Operation und schwierig wieder rückgängig zu machen. Naja, ich guck mal...