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Morgens, um halb 11 am Impfzentrum

Ich glaube, mittlerweile kenne ich jede Ecke im RSK, an der man sich einen Schuss Coronaimpfung abholen kann: Heute in St. Augustin an der Kinderklinik gewesen. Und auch dieses Mal wieder nur als Fahrdienst, ich hab meine Astra-Ladung ja schon vor 'nem Monat beim Hausarzt bekommen. Da wir viel zu früh waren, sind wir noch ein bisschen um die Ecken gezogen, bevor es so weit war.


Wie man sieht, Corona ist mittlerweile schon so in der Bevölkerung angekommen, dass man es schon auf die Gehwege sprüht. An Bäumen und Wänden stehen jedoch weiterhin nur die üblichen Graffiti:


Ansonsten gab es da noch diese rostige Plastik (oder Statue, wo ist da eigentlich die Grenze?), die ganz coronakonform eine Maske trug. Nicht dass man sich ansteckt! Ist ja auch wichtig! ;-) Ansonsten habe ich mal wieder die üblichen blödsinnigen Fotos von Blumen und Telefonzellen und Stühlen gemacht. Schon seltsam, dass es tatsächlich noch Telefonzellen gibt! Aber an einem Krankenhaus macht das vielleicht sogar noch Sinn. Obwohl, selbst die Kinderklinikkinder haben wahrscheinlich heutzutage das Handy an die Hand getackert.


Vor dem Hauseingang stehen dann noch diese beiden gegossenen Kinder rum, die man sehr schön mit verschiedenen Objektiven fotografieren kann. Hatte heute überhaupt zum ersten Mal seit Längerem wieder das 50mm G drauf. Dachte mir, da ich so schlecht geschlafen hatte, wäre eins mit Autofokus nicht der schlimmste Fehler! ;-)



Jedenfalls habe ich hier auch mit dem 35mm und dem 85mm zugeschlagen. Na, wer kann raten, welches mit welchem gemacht wurde?! ;-)

Ansonsten werden hier neben Menschen offenbar auch Bananen geimpft. Wer weiß, nachher übertragen die noch die Bananenfäule oder sowas. Was war das, was die Cavendish zur Zeit ausrottet? Irgendsowas. (Oh, das sind zwei unterschiedliche Pilze, das wusste ich gar nicht.)


Ansonsten bleibt die Frage, warum die Kinderklinik einen Raucherpavillion braucht. Finde ich schon etwas seltsam... ;-)

Am Impfzentrum morgens um 9, Teil 2

Gestern habe ich die Gelegenheit genutzt, dass ich mit der Schwiegermutter nach Bonn zum Impfzentrum musste, und habe das "neue" 35mm mal einem Real World Test unterzogen. Ich habe es über die ganze Flut-Katastrophe nicht geschafft, die Bilder gestern noch mit einem sinnvollen Text zu versehen, deswegen hole ich das jetzt mal nach.

Das Setting ist ja bekannt, ich war ja schließlich vor 6 Wochen schon hier und habe ganz ähnliche Bilder gemacht. Heute aber - im Gegensatz zu damals - ist alles nur mit diesem einen Objektiv entstanden. Dabei fiel mir auf, dass der Fokusring etwas unrund läuft. Also, eigentlich nicht der Ring selber, sondern dass er an dem verbogenen Metall vom Filtergewinde schrabbt. Müsste ich etwas gerader biegen. Die Fotos selber, die am Ende raus kommen, sind jedoch erste Sahne, finde ich:



35mm ist auf jeden Fall ein guter Ersatz für eine Normalbrennweite. Ist ja auch ziemlich nah an dem Bereich, den ich als Übergang vom Weitwinkel zum Normalen ansehen würde. Kann man jetzt drüber streiten, ob man lieber mit 35 oder mit 50 mm fotografiert, ist wahrscheinlich Geschmackssache. Mit dem 35er muss man seinen Subjekten aber auf jeden Fall schon mal ein ganzes Stück näher auf die Pelle rücken und das Field of View ist auch ein ganzes Stück breiter.

Die Schärfe, wenn es gegen Unendlich geht, ist - gerade bei den höheren Blendenzahlen - schon erstaunlich. Die Fahnenmasten zB sind schon extrem plastisch. Verzerrungen halten sich in Grenzen, zumindest erkenne ich mit dem meinen Augen eh innewohnenden Knick in der Optik kaum welche in den Fenster der Gebäude. Vielleicht ein kleines Bisschen Barrel Diestortion, wenn man sich zB das Bild vom Wegweiser anschaut. Hier, mit f/2-Offenblende, gibt es auch reichlich Bokeh, obwohl die Schrift auf den Schildern trotzdem messerscharf bleibt. Das Kinderfahrrad bietet ebenso reichlich davon, ebenfalls bei f/2, und trotzdem ist die Tiefenschärfe auch auf diese kurze Distanz perfekt. Beim Stofftier-Detail habe ich dann auf f/4 abgeblendet, was völlig ausreichend ist, um es bei Minimaldistanz von 30cm fast komplett scharf zu kriegen.

Auch für Hochkantbilder ist das Objektiv gut geeignet. Der Kreisverkehr ist wieder bei f/2 entstanden, während ich das WCCB-Bürogebäude mal auf f/5,6 abgeblendet habe - Licht war ja genug. Für die Ketten gegen die Sonne habe ich dann die Blende nicht mehr angefasst, erst bei den Fahrrad-Vorderrädern habe ich wieder auf Offenblende gewechselt, was in einem schön weichen Hintergrund resultiert.


Bei der Schutzblech-Kunst habe cih dann versucht, etwas Unruhe zu provozieren, indem ich nur auf f/2,8 zurück gegangen bin, aber trotzdem ist die Unschärfe erstaunlich unaufgeregt. Hier, wie auch bei den BIldern oben mit Offenblende, sieht man so gut wie keine Vignettierung in den Ecken. Erstaunlich für so ein lichtstarkes Weitwinkel. Der Impfzentrumsbanner ist dann wieder bei "normaleren" Blendenwerten von f/4 entsanden, trotzdem ist die Hintergrundunschärfe noch sehr ausgeprägt auf diese mittlere Distanz - gefällt mir sehr.

Aber ihr kennt mich ja: Wenn es eine noch offenere Blende gibt, benutze ich die auch, solange das Bild dadurch nicht überbelichtet wird. Bei f/2 sieht man in dem Halteverbotsschild-Hintergrund tatsächlich etaas Abschattung zu den Ecken hin - links scheinbar etwas mehr als rechts, was aber auch an den Wolken liegen kann. Die Farbwiedergabe war mir ja schon bei den Testbildern im Garten aufgefallen, hier - beim starken Blau-Rot-Kontrast - tritt das noch mal extra hervor. Als Verzerrungstest habe ich dann mal einfach die Steine unter mir fotografiert: Man sieht, ich habe die Kamera nicht ganz gerade gehalten, aber man bekommt einen guten Eindruck davon, wie stark die Verzerrungen auf ungefähr 1,60 Meter Entfernung sind.


Wie gesagt: Hochkant mancht auch hier richtig Spaß. Zum Beispiel die Fahnen vor der eigentliche WCCB-Halle mit dem blauen Himmel im Hintergrund. Oder die Ösen am Fahnenmast auf Minimaldistanz bei f/2,8 mit dem richtig krass unscharfen Hochhaus im Hintergrund. Oder einfach nur ein Pylon auf kurze Distanz bei f/4. Oder oder oder...! ;-) Die hochspannende Lebensgefahr eignet sich mit den geraden Streifen dann wieder gut als Verzeichungs-Test, auch wenn ich natürlich aus der freien Hand geschossen nicht ganz genau senkrecht davor stand.

Zum Schluss noch ein paar Blumen auf kurze Distanz bei f/5,6. Auch hierfür ist dieses Objektiv mit seiner kurzen 30cm Minimaldistanz sehr gut geeignet. Leider war es im Hintergrund nicht hell genug, um so richtig die eckigen Blendenabbilder heraus zu bekommen. Das muss ich bei Gelegenheit an einem sonnigeren Tag testen.


Fazit: Ein zimlich gutes All Round Objektiv mit wenigen Mängeln. Angeblich soll es bei nächtlichen Punktlichtquellen gerne Ghosts produzieren, das muss ich dann auch noch testen, wenn ich dazu komme. Das modernere AF soll das ja nicht so sehr tun. Ansonsten, wer auf den Autofokus verzichten kann, kann hier glaube ich ohne Bedenken zuschlagen, wenn sich die Gelegenheit zu einem Schnäppchen bietet. Vielleicht bekommt man ja auch eine weniger schrottig aussehende Variante, wenn man danach sucht, ohne dass man ein Vermögen dafür hinlegen muss. Die günstigsten eBay-Versteigerungen, die tatsächlich ein einem Verkauf geendet habe, lagen bei ca. 160€, während ich jetzt für diese Version, die wirklich keine Preise bezügliche des Erhaltungszustands mehr gewinnen kann, im Bundle mit diversen anderem Nikon-Kram (zwei Kameras - eine davon scheinbar sogar funktionstüchtig -, ein Tamon-Zoom, ein Zwischenring und noch diverser anderer Kleinkram) gerade mal die Hälfte hingelegt habe. Man muss halt Kompromisse machen! Wirklich neuwertige Stücke gehen auch gerne für über 240€ raus, was ich aber für etwas übertrieben halte.

Nebenwirkungen

Bis ich gestern Abend ins Bett gegangen bin, hatte ich diese Geschichte mit den Nebenwirkungen ja für ein Märchen gehalten. "Jaja, Nebenwirkungen, is klar. Ich hab nix!" Nur der Oberarm tat an der Einstichstelle etwas weh. Aber auch eigentlich mehr vom Stechen als vom Impfstoff.

Dachte ich.

Denn dann bin ich so um 1, halb 2 ins Bad gewankt, weil der Tank mal wieder voll war, und als ich mit nackigen Füßen auf die kalten Fliesen trete, merke ich plötzlich, warum im Aufklärungsbogen was von "Schwindel", "grippeähnlichen Symptomen" und "Schüttelfrost" steht. Habe mich danach ganz fest in meine Wolldecke eingerollt und dann erst die Bettdecke über beide Ohren gezogen, weil mir so kalt und widerlich war. Tatsächlich so, als würde ich eine Infektion bekommen.

Und dann, genau so schnell, wie das kam, war es auch wieder weg. Habe längere Zeit wach gelegen, weil ich auf meiner normalen Schlafseite nicht einschlafen konnte, weil dort der Pieks im Oberarm ist, der in der Zwischenzeit dann doch noch ein bisschen (oder auch ein bisschen mehr) herum zickete; deshalb weiß ich ziemlich genau, dass um halb 5 der ganze Spuk schon wieder vorbei war. Danach habe ich dann noch ein bisschen gepennt, aber bei Weitem nicht genug. Mein Tag-Nach-Rhythmus ist ja sehr stabil, was ich auch jedes Jahr bei der Zeitumstellung merke. Trotzdem fühle ich mich heute morgen erstaunlich fit.

Ich hoffe mal, dass damit das Thema Nebenwirkungen abgehakt ist. Aber scheinbar hat mein Immunsystem das tatsächlich ernst genommen. "Alarm, Alarm, fremdes Eiweiß! Panik!" Hätte eigentlich nur noch etwas Fieber gefehlt, aber davon bin ich verschont geblieben. Bleibt die Frage, wie denn dann der zweite Schuss in 8 Wochen so wird. Angeblich ist die Reaktion auf die Zweitimpfung ja heftiger. Bin gespannt. Und was ist mit den bereits angedrohten halbjährlichen Auffrischungen? Oder werden die dann, wenn das Immunsystem sich einmal dran gewöhnt hat, nicht mehr so schlimm? Fragen über Fragen!

Einmal Astra, bitte!

Heute war es dann soweit: Ich habe meine Dosis Microchips eingepflanzt bekommen, damit mir die Reptiloiden demnächst einen Bill Gates nach Hause schicken können, den ich dann zu Kleinkinderblut verarbeiten kann, um das ewige Leben zu erlangen. Oder wie war das gedacht?! :-D ;-)

Aber ernsthaft: Ich bin jetzt also in der Statistik als einmal Geimpfter aufgenommen. Bin ja doch erstaunt, dass es dann so schnell ging. Gut, ich habe ja auch Kontakt zur Risikogruppe, insofern ist das auch ganz gut. Den zweiten Schuss hole ich mir dann in acht Wochen, so hat der Hausarzt das jedenfalls geplant. Bin gespannt, wie das dann jetzt mit dem Nachimpfen wird; mittlerweile ist ja schon die Rede davon, dass wir uns alle halbe Jahr wieder im Wartezimmer treffen.


So, und jetzt bleibt nichts weiter übrig, als auf die einsetzenden Nebenwirkungen zu warten. Mal sehen, man hört ja sie wahnsinnigsten Dinge: Von "ich hab gar nichts gemerkt" bis zu "mir ist ein drittes Ohr gewachsen" hört man ja alles! ;-) (Ich wäre ja schon froh, wenn ich mal wieder mit den beiden Ohren, die ich eh schon habe, mal wieder richtig hören könnte...) Bis jetzt merke ich - mal von der Einstichstelle abgesehen - jedenfalls noch nichts.

Am Impfzentrum morgens um 9

Heute die Schwiegermutter. Ich hatte gedacht, die wäre erst in zwei Wochen dran, aber offenbar haben sie die dann doch noch irgendwo dazwischen gequetscht. War nicht viel los, ich nehme an, das lag an der Tageszeit. An einem Samstag Morgen um kurz vor 9 ist ja auch noch keiner wach, normalerweise! ;-)

In einer halben Stunde war sie da durch, mit Anmeldung, Impfung und Beobachtungszeit. In der Zwischenzeit - ich durfte ja nicht mit rein - habe ich Fotos von draußen vor der Tür gemacht. Darauf kann man auch gut erkennen: Nix los. Keine Ahnung, wie das Abends wäre, ob sich dann mehr angestaut hätte, aber heute morgen sah das ganze recht locker aus.


Wie man sieht, mir war nur mäßig langweilig, deswegen die ganzen Fotos. Morgens um die Zeit ist das Licht ja noch recht brauchbar, vor allem, wenn der Himmel so schön blau ist. Aber frisch war es noch, musste zwischenzeitlich tatsächlich meine Jacke aus dem Auto holen. (Jetzt hier in der Sonne hinterm Haus, wo ich die Bilder alle aufbereitet habe und jetzt den Text ticker, geht es einigermaßen. Im Schatten ist es eigentlich noch immer zu kalt, aber ich seh sonst nix und das Notebook überhitzt in der Sonne.)



Jedenfalls bin ich jetzt schon mal ganz froh, dass beide Mütter zumindest die erste Impfung bekommen haben. Beide übrigens Biontech. Laut dem WDR gestern gibt es ja wohl, obwohl die Astra zZt nur noch an ältere Personen verimpfen, nicht genug davon, weil die nicht liefern. Naja, solange der Laden läuft, will ich mich nicht beschweren. Will nur noch mal sagen: Da ich nicht zur Risikogruppe gehöre - soweit ich das beurteilen kann -, würde ich auch noch Astra nehmen. Wohingegen ich bei dem russischen Mix, den einige Ministerpräsidenten ja jetzt wohl an der EU vorbei bestellen wolle, gerne erst mal eine Studie lesen würde! ;-)


Ansonsten ist in Bonn noch immer alles wie immer: Verschlafen und eher überschaubar. Wir mussten nicht mal das Parkhaus benutzen, sondern konnten auf den 30-Minuten-Parkplätzen stehen bleiben, obwohl ich extra den Schlüssel in die Hände gedrückt bekommen hatte, für den Fall, dass es etwas länger dauern sollte. Tat es, wie gesagt, aber nicht.

Bleibt nur noch die Frage, wann dann Personen ohne Priorisierung dran sein werden. ( == zum Beispiel ich.) Nachdem der Spahn gestern was von "bis Juni/Juli sollen alle ein Impfangebot bekommen" gesagt hat, wird es ja vielleicht doch nicht Weihnachten. Vielleicht krieg ich die Impfung ja schon zum Geburtstag. ;-) Wobei ich ja ein bisschen hin und her gerissen bin: Einerseits möchte ich ja niemandem, der es nötiger brauchen würde, den Platz streitig machen. ZB denke ich, dass mein Bruder evtl. stärker gefährdet ist, da er jetzt nicht alles aus dem Home Office erledigen kann und ein schulpflichtiges Kind im Haushalt hat. Andererseits habe ich ja auch immer mal wieder Kundenkontakt, teilweise auch mit Personen fortgeschrittenen Alters, und regle zudem seit über einem Jahr das Leben der Mutter, damit die nicht vor die Tür muss. Ist schon schwer, da eine gerechte Entscheidung zu treffen, und ich müsste das ja nicht für ein ganzes Land machen, sondern nur für einen überschaubaren Personenkreis.

Naja, wie immer, man wird sehen was die Zukunft bringt. Und wenn Corona dann tatsächlich nicht mehr der Tagesordnungspunkt #1 sein sollte, können wir uns vielleicht auch wieder um wichtigere Dinge kümmern: Brennende Urwälder, zB. Oder Menschen, die im Mittelmeer absaufen...