Wieder ein Tag am Strand. Dieses Mal etwas lauter als normalerweise, wegen den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag. (Die Wikipedia-DVD behauptet zwar, daß Mexiko am 16. September 1810 seine Unabhängigkeit erklärt hätte – anerkannt 1821 nach einem Unabhängigkeitskrieg –, und nicht am 15., aber die sind hier alle so fröhlich und guter Dinge, daß ich da keinen wirklich drauf hinweisen möchte... Vielleicht ist das hier auch anders und man hat das große Besäufnis vor der eigentlichen Unabhängigkeit, so wie die Amis mit ihrer Teeparty, oder so... *g* Oder die feiern zwei Tage... Vielleicht geht auch einfach nur das Datum an meiner Uhr falsch, wegen dem blöden Zeitzonen-hin-und-her-gestelle, was allerdings für unseren Rückflug etwas verwirrend werden könnte. *rechne* *denk* (5.9.06 == Di) => (12.9.06 == Di) => (15.9.06 == Fr) *kalkulier* Nö, stimmt aber. *schukterzuck* Auch egal.)
Jedenfalls, wir haben am Strand gesessen, ich hab mit den rechten dicken Zeh an der Strand-„Promenade“ gestoßen, dumm, daß die Planke so schrafkantig war, bin ins Zimmer gehumpelt und hab erst mal zugepflastert, toll, kann ich wieder nicht ins Wasser gehen. *grmpf* Irgendwie ist der Wurm drin in diesem Urlaub: Jana stöhnt die ganze Zeit schon wegen den Mückenstichen (oder was auch immer das für Monster waren, das sieht jedenfalls ziemlich geschwollen und bösartig aus), ich bin schon wieder undicht, es ist ehrlich zum Mäuse melken.
Wie auch immer, zur Feier des Tages sind wir dann endlich mal in eines der – ebenfalls inklusiven – a la card Restaurants gegangen, uns zwar ins mexikanische. Bisher haben wir das irgendwie immer verpennt, uns dafür anzumelden. War lecker, Jana hatte gefüllte Avokado (die ich ja eher so nicht mag) und Maispfladen mit Huhn, ich hatte Tortillias mit Huhn und Rind, danach Ente mit Zuckerkruste. Zum Nachtisch hatte ich noch die Schokoladenbombe und Jana Kuchen mit drei verschidenen Milchen drin, was auch immer das bedeuten sollte. Jedenfalls kommen mir die vielen Kalorien immer noch hoch, *örps*. Schmeckte aber alles ganz fein.
Danach hat uns der Krach irgendwie nicht richtig schlafen lassen, die haben wirklich bis nachts um 2 georgiet. Außerdem sind neben uns Amis eingezogen, die offenbar nicht wissen, wie man ein Telefon bedient: „Ring!“ „Ring!“ „Hello?“ „Ring!“ „Hello??“ „Ring!“ Mensch, Mädel, du mußt den Hörer abnehmen, bevor Du antwortest!!!1 (Offenbar war sie verwirrt, denn vorher hat sie die ganze Zeit mit ihrem Händy geredet. Vielleicht dachte sie, das würde klingeln, oder sowas.) War jedenfalls recht amüsant. (Man freut sich ja auch über die kleinen Dinge im Leben.)
Naja, so habe ich wegen dem Krach hier um uns herum noch etwas länger wach gelegen und somit das Buch (siehe gestern) noch zu Ende gebracht. Waren ja auch nur 350 Seiten oder sowas.
Sitze zZt vor dem in Mexico Restaurant und sehe Robbie Williams in Berlin. Die Welt ist schon seltsam klein, irgendwie. Wer weiß, aus welchen dunklen Quellen die das Konzert haben. Jedenfalls klingt es sehr artefaktig. Was das Bild angeht, sitze ich nicht nah genug dran, das wäre ungesund für meine Trommelfelle. Jaja, ich weiß, ich bin ein Weichei.
Der Grund dafür, daß sie hier unten am Strand die Bühne aufgebaut haben und Robbie „Schprecken Zie Doitsch“ in die Menge grölt, ist, daß morgen wohl der Mexikanische Nationalfeiertags-Unabhängigkeitstag ist. Wußte nicht *AUTSCH* (Rückkopplung mit ca. 1000 Watt), daß das jetzt ist, also so während wir hier sind. Jedenfalls haben die die Bühne wohl schon für morgen aufgebaut und machen jetzt den Soundcheck... oder sowas.
Weitere Besonderheiten des heutigen Tages: Nix. Faul am Strand gegammelt, schon wieder 1/3 eines Buches („The Well of Lost Plots“) gelesen, den Affen fotografiert, den die hier zur Touristenbelustigung angeschleppt haben. (Wenn ich das richtig identifiziert habe, war es ein Totenkopfäffchen.)
Ich weiß ja auch nicht, wie man vom rumgammeln am Strand so müde sein kann, aber ich fall gleich um. Obwohl der Lautstärke, die Robbie an den Tag legt. Muß am Schwimmen liegen, bzw dem Tauchen. So, viel mehr gibt es wirklich nicht zu erzählen. Ich weiß, ich weiß, war jetzt nicht wirklich viel, aber *gähn* und außerdem *hunger*.
PS: Wenn ich Realität und Stellarium richtig synchronisiert habe, dann schaue ich hier genau auf Kranich und Südlichen Fisch. Allerdings ist bei der Helligkeit hier nicht viel zu erkennen, blöde Lichtverschmutzung.
Haben uns heute morgen so gegen 11 ein Fahrrad genommen und sind noch mal ins Dorf geradelt, um uns eine Taucherbrille mit Schnorchel zu kaufe, um uns mal die ganzen Fische „in life“ anzugucken, die da draußen bei den Riffen vor sich hin dümpeln. Und das sind recht viele verschiedene: Erstmal sind da die großen Blauen (ca. 15-20 cm lang, schätze ich mal), die irgendwie scheibenförmig sind (UFO-Fische werden sie trotzdem nicht heißen, dafür haben die Leute einfach zu wenig Phantasie!) *g*. Dann gibt es welche, die etwas kleiner und gelb sind, ebenso welche die fast gleich groß sind und ungefähr die gleiche hellgelbe-graue Färbung haben wie die Sand. Das waren die Diskus-Fische (auch wenn ich keine Ahnung habe, ob es wirklich alle oder überhaupt einer davon Diskus-Fische sind).
Dann gibt es kleine laue (ca. 5 cm), gelbe, gelb-schwarz getigerte, gelbe mit blauem Punkt am Rücken und schließlich wieder welche mit Tarnfarbe. Zwischendurch schwimmt dann auch mal eine vereinzelte Seenadel vorbei (oder was auch immer das ist, ca 20 cm lang aber nur einen dick). Außerdem gibt es ganze Schwärme von kleinen (um einen cm), fast durchsichtigen Fischchen, und welchen, die leicht grün und noch ein Stückchen kleiner sind.
Der dickste Brocken saß allerdings zwischen den Rohren, über die die hier den Steg und die Brücke gebaut haben, und hat sich da versteckt: ca. 30 cm, schätze ich mal, ich konnte ihn nicht komplett am Stück erkennen, schwarz und träge hockte er da zwischen den Algen.
Jedenfalls bin ich so lange im Wasser geblieben, bis der Schorf von meinem Arm abgepiddelt ist; das Salzwasser hat irgendwie die Tendenz den aufzulösen: wie wenn man ein Gummibärchen in ein Glas Wasser wirft, quillt es auf und wird fast glasig. Naja, und da hab ich halt den Teil von der „oberen“ Wunde verloren. Macht aber nichts, es scheint sich mittlerweile eine dichte Schicht neuer Haut unten drunter gebildet zu haben, denn siffen tut es nicht mehr. Wird ja auch Zeit nach über einer Woche. Habe das Gefühl, daß das von der unteren Wunde auch langsam weg will. Jedenfalls juckt mich der Arm ganz fürchtervoll, dieses übliche „ich werde gesund“ Jucken, gegen das kein Kraut gewachsen ist.
Auf der anderen Seite habe ich mir gestern, als wir im Dorf waren, schon wieder den Fuß umgeknickt, und zwar zum dritten mal; das erste mal war in Coba, das zweite mal in Chichen Itza. Ich weiß, ich weiß, ich bin ein Dussel, zu blöd zu gehen, aber was bauen die hier auch solche bekloppten Gehwege, in denen zwischen den schönen glatten Betonplatten plötzlich so hübsche Korallenstücke eingekleistert sind? Da muß ich ja doch ständig gucken, wo ich hin trete. Aber egal, so schlimm war es nicht, ich kann noch immer rumlaufen, humpel nicht mal wirklich, und geschwollen ist es auch nicht. Mit solchem Kinderkram hält sich mein gut geübter Fuß gar nicht mehr auf! :-/ Trotzdem, gut daß ich diese Creme in der gelb-weißen Tube mit der blauen Schrift drauf mitgenommen habe (keine Schleichwerbung, bitte). Die gibt es übrigens sogar hier im Hotel-Laden zu kaufen. Sollte mal fragen, ob ich mir die anschauen darf, würde mich interessieren, ob die auch in .de hergestellt ist, oder ob die das hier irgendwo (nach-)bauen.
Der Rest des Tages ging recht schnell vorbei: Neben Schnorcheln und am Strand gammeln habe ich noch „Good Omens“ zu Ende gelesen. Ich müßte meinen Lesestoff besser einteilen, denn jetzt habe ich nur noch zwei Bücher aber es sind noch 5 bis 6 Tage... Naja, im Notfall kann man sich hier im Hotel welche leihen (oder tauschen?), allerdings war die Auswahl nicht besonders breitgefächert. Vielleicht les ich auch einfach Janas „Nebel von Avalon“. Aber das ist so ein riesiger Wälzer, für den sie ja schon drei Wochen gebraucht hat...
Nach dem Abendessen haben wir uns dann an den Pool gesetzt und Karten geschrieben. Kann es keiner lesen, was ich wieder an Sauklaue von mir gegeben habe. Aber der Gedanke zählt schließlich. (Das mit den Karten ist hier übrigens ähnlich wie in .dk: Karte kostet 8 Pesos, Breifmarke 13. OK, das ist nicht so schrecklich teuer wie in .dk, aber trotzdem, nicht schlecht...) Nebenbei haben wir den Verkaufsständen zugeschaut, besonders dem einen Typen, der mit den Autolacksprühdosen Bilder „gemalt“ hat. (Vielleicht sollte man denen hier mal das Prinzip des Airbruschings beibringen, das ist umweltschonender, zumindest nebelt es die Leute am Pool nicht mit Lösungsmitteln ein...) Die Bilder, die er gemacht hat, sahen allerdings wirklich nicht schlecht aus.
Heute wollten wir ja eigentlich nach Uxmal fahren. Weil wir ja das Abenteuer lieben, haben wir uns gesagt... nagut, ICH habe gesagt, weil ich ja eh schuld bin! ...daß wie ja auch mal einfach die kürzeste Strecke nehmen könnten, die führt ab Coba praktisch direkt nach Westen. Nur leider sind die auch da gerade dabei eine Teerdecke auf die „Straße“ aufzubringen. Also eine schlechte Idee. Für 20 oder 30 km haben wir schon gut eine Stunde gebraucht. Und dann sind wir auch noch in die nächste Kartenunstimmigkeit gefahren: Die Straße, die geradeaus ging, war eine Sackgasse; die Straße, die links abgehen sollte, war gar nicht da. Als wir also endlich auf die „große“ Straße trafen, war es schon kurz vor 1, und da waren wir noch mindestens 2 Stunden vom Ziel entfernt. Da haben wir uns dann schweren Herzens entschlossen, lieber einfach wieder 1 ½ Stunden nach Hause zu fahren, weil wir ja eh nichts mehr zu sehen bekommen hätten, wenn wie da erst um 3 eingetrudelt wären. Schade, irgendwie, denn das wäre noch was gewesen, was ich mir gern angeschaut hätte. (Morgen früh müssen wir ja den Wagen abgeben.) Naja, so habe ich noch eine Ausrede, noch einmal wieder zu kommen.
Auf dem Weg haben wir es aber immerhin noch geschafft, ein schönes großes Exemplar der einheimischen Vogelspinnengattung zu machen, das ich, sobald wir nach Hause kommen und ich wieder ein Internet habe, mal der Wikipedia spenden werde, die können das sicher gebrauchen.
Ansonsten brachte der Tag wenig Neues. Haben dann ab 3 am Strand gelegen, sind zwei mal schwimmen gewesen, ich habe versucht, einen kleinen, reiherähnlichen Vogel, der hier am Strand die Schnecken von den Steinen gepickt hat, zu fotografieren, was auf Grund der Tatsache, daß ich die Kamera erst aus dem geklimaanlagten Zimmer holen mußte, weshalb sie erst mal eine halbe Stunde auftauen mußte, gar nicht so einfach war. (Bei Gelegenheit muß ich die jetzt mal einer Generalreinigung unterziehen, denn ich habe – ungeduldig wie ich bin – zum Wischen mein leicht salziges T-Shirt verwendet. Schlechte Idee, das. (Noch eine.) Aber vielleicht sollte ich mir wirklich mal das passende Netzteil besorgen, damit ich die Kamera im Maintenance Mode mal richtig säubern kann (inkl. CCD, wofür ich dann noch eine Dose Druckluft brauche).
Heute wollten wir es mal etwas langsamer angehen lassen. Deswegen haben wir uns erst Mittags auf den Weg nach Playa del Carmen gemacht. Das sind übrigens nur 15 bis 20 Kilometer von hier, was bedeutet, daß die Karte eindeutig falsch ist. Zumindest hält sich die Realität nicht an das, was dadrin aufgezeichnet ist. Hatte mich ja schon die ganze Zeit gewundert, daß es bis Tulum über 40 km sind, obwohl in der Karte nur 24 km stehen. Aber da dort auch was von 39 km bis Playa del Carmen steht, paßt das ja ungefähr wieder, nur ist Puerto Aventuras offensichtlich 16 km zu weit südlich eingezeichnet.
Auf dem Weg dort hin läuft uns jedenfalls – noch hier im Dorf, keine 200 Meter entfernt vom Hotel – so ein seltsames, großes, haariges, nagetieratriges Vieh über den Weg, wie man sie sonst nur aus dem Zoo kennt, braunes Fell, hochbeinig, etwas weniger als einen halben Meter lang und vielleicht 20, 25 cm hoch (und ich hab meine Kamera wieder nicht dabei; macht aber nix, es war eh so schnell im Gebüsch verschwunden, daß der Autofokus gar nicht so schnell hätte scharf stellen können). Bin mir nicht sicher, aber ich glaube, daß es sich um etwas aus der Familie der Meerschweinchen handelte. Aber wie gesagt, das muß ich erst noch genauer verifizieren, die Wikipedia-DVD ist in der Beziehung leider nicht sehr auskunftsfreudig.
Jedenfalls, zurück zum Thema, haben wir uns ja erst mal im Stadtverkehr völlig und endgültig verirrt. Irgendwo sind wir dann auf einen Parkplatz gefahren, wo sie 10 Pesos pro Stunde haben wollten. Das klang nicht zu viel und außerdem muß man in diesem für Mitteleuropäer völlig unübersichtlichen Verkehrschaos schnelle Entscheidungen treffen. (Ich dachte immer, die Griechen würden sch...lecht Auto fahren, aber hier paart sich die Unbekümmertheit der Amis mit der Rücksichtslosigkeit der Südeuropäer... Die halten das hier mit den Verkehrsregeln eher so wie die Piraten aus dem letzten Disney-Film, „not a rule as such, it's more like a guideline“.)
Da Dorf selber ist sehr geschäftig und an jeder Ecke wird einem aller möglicher Blödsinn angedreht. Zumindest versuchen es die Einheimischen bei jeder Gelegenheit. Schließlich habe ich endlich einen ATM gefunden, der auch meine komische Sparkassenkarte (Maestro) nimmt. Ich hoffe, mich erwartet zu Hause kein zu großer Schock, wenn ich sehe, was die für Gebühren berechnen. Aber egal, damit habe ich zumindest den einen Reisescheck ausgleichen können, den ich im falschen Feld unterschrieben hatte, ich Dussel. Den wollte ich ja eigentlich auch noch umtauschen gehen, aber das American Express Office habe ich nicht gefunden, obwohl der Typ in der Bank, in der ich nachgefragt hatte, mir sogar extra eine Karte gezeichnet hatte; die Stelle, die er da eingezeichnet hatte, habe ich auch gefunden, nur gab es da ganz eindeutig keine Büro von A.E.
Egal. Ansonsten haben wir uns für morgen mit Wasser eingedeckt, das ist im 7/11-Laden doch um einiges billiger. Außerdem haben wir sogar zwei Fläschchen con gas bekommen. Schmeckte aber irgendwie sehr salzig. Hat mein unstillbares Verlangen nach einer Flasche Gerolsteiner also nicht wirklich befriedigt... :-/
Auf dem Weg zurück sind wir noch an einer riesigen Shopping Mall vorbei gekommen, wie ich sie eigentlich nur aus USA kenne. Leider waren wir schon an der Einfahrt vorbei, deswegen konnten wir da nicht direkt rein. Da uns abends aber vom am Strand liegen langweilig war, haben wir uns einfach noch mal aufgemacht. Sind ja weniger als 20km, wie gesagt. Innen drin fanden wir dann einen Wühlwurst, äh, Woolworth. Ein recht ansehnliches Angebot hatten die da, von Elektronik über Futter bis hin zu Anziehklamotten. Und ich hab auch raus gefunden, was ich letztens als Salat hatte: Kaktus-Ohren. Die hatten die da jedenfalls in der Gemüseabteilung rum liegen und die sahen so aus. (Schmeckte übrigens eher nichtssagend, hauptsächlich nach dem Gedöns, mit dem das angemacht war.)
Des Weiteren gab es noch einige preislich etwas höher angesiedelte Geschäfte, was man daran erkennen konnte, daß sie die Kunden gar nicht erst mit sowas weltlichem wie Preisen belästigt haben. (Motto: „Es ist besser, wenn sie es nicht wissen!“) Ich frage mich, wer sich das hier leisten soll. Schließlich ist das durchschnittliche Einkommen hier nicht besonders hoch; kann mir also nicht vorstellen, daß sich das lohnt, hier so einen Laden zu bewirtschaften. Aber offenbar...
Auf dem Weg zurück haben sie mich dann mal wieder an der Tanke beschissen: Die können hier während man zuguckt einen 200er gegen eine 20er tauschen, ohne daß man es merkt. Merken: Zum Tanken immer Zeugen mitnehmen! Das jedenfalls hat mir den Tag gehörig versaut.