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Sechster Tag (DK)

Trotz dem Wetter habe ich mich dann heute mal auf den üblichen Weg um den Fjord herum gemacht: Erst mal die Landzunge runter nach Nymindegab und bei dem kleinen roten Haus ein Schild "Mich kann man mieten" im Fenster gefunden. Wär doch mal was. ;-) Dann weiter zur Pumpstation Nord (mit einer ganzen Menge Umwege). Da wollte ich dann noch mal runter bis an den Fjord wandern. Soweit der Plan. Das sind ja ca 3,5 km über den Damm und durch das kleine Wälchen, bis man am Fjord ankommt. Aber als ich dann nach ca 3 km endlich bei dem Wäldchen angekommen war und mich durch die ganzen Schafe (die das Gras kurz halten sollen) gekämpft hatten, mußten ich leider feststellen, daß der Wald unter Wasser stand. Offenbar hats so viel geregnet in den letzten Wochen, daß er Fjord überläuft. Und dann auch noch dieser Sturm aus Nordwest, der das ganze Wasser auch noch in das Skjern Å Delta rein drückt... habe mich tapfer vorwärts gekämpft, aber mußte leider dann doch irgenwann aufgeben und habe es nicht bis zum Ziel (dem Vogel-Turm)
geschafft. :-(

Der Wetterbericht behauptet, daß wir am Sonntag 25° kriegen werden! Glaub ich erst, wenn ichs sehe!

Fünfter Tag (DK)

Wenn ich bisher dachte, ich hätte schlechtes Wetter, dann habe ich nicht mit heute gerechnet. Der Wind kommt ziemlich direkt von Norden und fühlt sich an, als wäre er eben noch über die arktischen Eisschollen gepfiffen und den Eisbären durchs Fell gestrichen. Das Meer, soweit man das von hier oben aus dem Fenster sagen kann, kocht jetzt auf höchster Stufe. Bin ja mal gespannt, ob die den einen vermißten Touristen noch wieder finden. (Im dänischen Videotext raus bekommen, daß die ganze Rettungsaktion gestern für zwei deutsche Touristen veranstaltet worden ist; eine 41-jährige Frau wollte ihrem 18-jährigen Familienmitglied zur Hilfe kommen und ist dabei selber ertrunken. Immerhin haben sie die wiedergefunden, während der 18-jährige noch immer verschwunden ist...)

Auf der erfreulicheren Seite des Lebens bin ich auf Grund des beschissenen Wetters heute endlich dazu gekommen, das Notebook an die Stereo-Anlage anzuschließen, damit ich mal was Musik hören kann.

Ach ja, und gestern Abend noch eben zum Leuchtturm gefahren (da wars auch schon so arschkalt, daß man nur ins "Museum" - das sie übrigens umgebaut haben - flüchten konnten; hätte man sich also schon denken können, daß das Wetter noch bescheidener wird.) Auf der Rückfahrt blinkt mich einer an und es kam mir auch schon so dunkel da vorne vor... tja, die linke Abblendlicht-Birne ist wohl durchgebrannt, so ein Scheiß. Darf ich also heute, wenn die Chance besteht, daß ich mal nicht auf dem Weg zur Garage vom Regen weggeschwemmt werde, mein Autochen nehmen und nach Ringkøbing fahren, um mir ne neue Lampe zu besorgen. Ich habe keine Ahnung, wie man das Ding auswechselt; das Handbuch ist ja mal wieder besonders hilfreich... (Entfernen Sie den Stecker und drücken Sie die Sicherungsfeder...... was für eine verf***kte Sicherheitsfeder? Ich seh doch nix da unten in der Ecke!)

Jedenfalls, mit nach Skjern Pumpstation Nord fahren wird wohl heute erst mal nichts. Da wird man ja weggeweht und durchgesifft. Da bleib ich lieber hier und hör Bono zu, auch wenn der wieder besonders heult. Immerhin, der Sony-Verstärker hier ist gar nicht so übel, wenn die Touris nicht mal irgendwann den Subwoofer kauttiert hätten. (Läßt sich nicht mehr einstellen, weil der Deckel von Reflektor sich nicht mehr drehen läßt.)

===später===

83 Kronen für eine blöde Abblendlichtbirne! Und dann auch noch extra dafür nach Ringkøbing fahren müssen, das sind ja auch noch mal 10 km hin und zurück auch noch mal... Naja, aber das kostet bei uns an der Tanke ja wahrscheinlich auch so viel, geh ich mal von aus. Die Dinger sind ja heutzutage "integriert", man kann ja nicht nur das Fahrlicht tauschen, das Fernlicht ist ja mit in die selbe Birne eingebaut, und dem entsprechend kostests halt was mehr.

Sobald ich allerdings nach Hause komme, muß ich dann mal zum Honda-Händler und mir die Höhe neu einstellen lassen. Das leuchtet meiner Meinung nach jetzt etwas sehr nach oben. Naja, aber ist ja eh nur zur Verzierung, wiel man hierzulande ja immer mit Licht fahren muß.

Immerhin, nachdem ich dem Typ jetzt zugeguckt habe, wie man das austauscht, würde ich mir sogar zutrauen, das beim nächsten mal selber zu machen. Ich war ja auch schon auf dem richtigen Weg, nur hab ich mich nicht getraut, so feste an der Gummidichtung zu ziehen. Da braucht man mal wieder die übliche, männliche, brutale Gewalt. ;-) Allerdings wars schon gut, daß das die linke Seite war, auf der rechten ist so wenig Platz (da ist die Batterie und der Lufteinlaß vom Vergaser im Weg), daß ich da gar nicht richtig meine Hand rein bekommen würde.

Vierter Tag (DK)

Nee, watt bin ich naß geworden! Da geht man an den Strand, nichts ahnend, weil die Sonne scheint, und dann kommt da so eine blöde, große, schwarze Wolke und pißt einen sowas von pißnaß, daß ich an meiner Jeans jetzt ne richtige Wetterseite habe: Westen ist naß, Osten ist trocken. Zum Glück hatte ich die Jacke vom Vater dabei, dieses postgelbe Dings aus GoreTex, in dem ist wenigstens mein Oberkörper trocken geblieben.

So, für den Rest des Tages bleib ich drin, hab ich jetzt beschlossen. Nur, das ist gefährlich, denn hier drin ist ja auch der dänische Käse und die dänische Marmelade und das dänische Brot und der dänische Joghurt und......

Gestern nachmittags noch in der Strasø-Plantage gewesen und durch die Heide gerannt und irgendwelche alten Hügel angeguckt, in denen vielleicht mal irgendwer drin lag. Der Heide gehts bei dem vielen Regen jedenfalls recht gut.

Wollte heute Nachmittag ja eigentlich an den Skjern Å gefahren sein, um mich noch mal ein wenig an der Pumpstation umzuschauen; stattdessen ist mal wieder ein Tourist abgesoffen und da habe ich mich zu den anderen Schaulustigen gesellt, die die Rettungsaktion begafft haben. Weil: Die Küstenwache ist hier mit richtig schwerem Gerät angerück, uA einem Hubschrauber, der zwei Stunden lang über dem Strand hin und her geflogen ist, bis er zum Auftanken weg mußte, und dann nach einer Stunde ist er wieder aufgetaucht und kreist jetzt wieder da unten, diesmal allerdings mit größeren Ausschlägen nach Norden und Süden, wegen der Strömung wahrscheinlich. Frage mich ja ernsthaft, wer bei dem beschissenen Sturm überhaupt ins Meer geht... kann ja nur ein verrückter Surfer gewesen sein oder ein Blag, das außer Kontrolle geraten ist und dann von den Wellen weggeschwämmt worden ist.

Dritter Tag (DK)

Wahnsinn, ich kann in der Sonne sitzten und was tippen. Und dabei bekomm ich nur gaaanz kleine Frostbeulen... ;-) War sogar im Shorts am Strand und hab die Füße ins Wasser gehalten. (Ja, die Zehen sind alle noch dran!) *g*

War heute morgen dann doch nicht auf der Antik-Messe, weil die 40 Kronen Eintritt haben wollten und das erschien mir dann etwas viel für ein paar blöde alte Møbler zu begucken. Dafür dann im Lange Lagersalg gewesen, wo die Dosenöffner 29 Kronen kosten sollten, was ich für ziemlich unverschämt hielt. Zugegeben, das waren auch die "guten" von $dänischeKüchenMarke, die extra spitz und angeschliffen sind, aber das war mir trotzdem zu teuer. Nebenan im Sengetøj-Laden gab es dann welche für 19,95, aber das war mir immer noch zu teuer. Da wir eh noch Milch und Saft kaufen mußten, haben wir uns dann ins große Ringkøbing-Chaos gestürzt - die Touris treten sich gegenseitig tot; bei dem beschissenen Wetter haben die nix besseres zu tun, als in die Stadt zu fahren - und sind zum Kvickly (oder wie das Ding heißt) gegangen, wo ich dann zwei Dosenöffner zusammen zum Preis von 10 Kronen bekommen habe! *stolzsei*

Ansonsten habe ich heute noch nicht viel gemacht. War nach dem Mittagessen am Strand - wie gesagt -, um die Kalorien wieder abzutrainieren. Habs aber nicht all zu weit geschafft, weil die Wolken plötzlich so dicht wurden und es nach Regen aussah, da hab ich mir gedacht, Jung, hab ich gedacht, gehsde mal nach Hause, bevorde naß wirs. Blöd, weil sobald ich dann hinter die Dünen kam, waren die Wolken schon wieder weg und im Windschatten wars dann doch recht warm. So warm, daß sogar mal die Eidechsen zum Sonnen raus gekommen sind und sich von mir haben in die Flucht schlagen lassen.

War aber definitv naß hier: Die Wiesen hinter dne Dünen sind ganz moorig und voll mit matschigen Pfützen und die Wege sind so zugewuchert vom vielen Regen, daß ich zuerst gar nicht den richtigen gefunden habe. Ach ja, und es muß letzte Nacht so gepißt haben, daß selbst die Maulwürfe schon ersaufen. Da liegt nämlich einer hier unten am Treppenabsatz, der Arme, und streckt alle Viere von sich.

Zweiter Tag (DK)

Eigentlich wollten wir ja heute morgen nur mal eben an den Strand und dann nebenan zum Laden, Brot und Eier kaufen. Jetzt ist es halb 1 und wir haben schon wieder die halbe Gegend abgeklappert. Bei dem zZt hier herrschenden Sturm wars nämlich keine so gute Idee, direkt hier runter an den Strand zu gehen. Vor allem wegen den Regenschauern. Eigentlich gar nicht so kalt hier, allerdings: der Wind bläst mit Sturmstärke und aus so wechselnden Richtungen, daß man keine Chance hat, trocken zu bleiben.

Die Üblichen Stellen sind jedenfalls alle noch vorhanden und sehen auch noch so aus wie im letzten Jahr.

Kurz hinter Stadil kam mir dann eine süße kleine Miezekatze entgegen, die ich ja eigentlich sofort einpacken wollte! Die lief da einfach an der Straße entlang und guckte mich so an, fast wie Neko. Aber ganz grau und langhaariger, aber noch ganz jung, ich würde mal sagen aus dem ersten Wurf aus diesem Jahr. Niedlich!

Wie auch immer, das Wetter scheint sich langsam etwas zu bessern: Es hat seit mindestens 2 Stunden nicht mehr geregnet! ;-) Mit viel Glück kann ich also gleich doch mal noch an den Strand gehen... Mal sehen, ob da überhaupt noch was steht und nicht schon alles weg geweht ist. Dieser
Sturm ist von der Stärke her nämlich schon sowas, was ich eigentlich nur im Winter erlebt habe, bisher. So ein richtiger Herbststurm halt.