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Nach dem Einkauf im Garten

Risikogruppenangehörige schicken wir ja nicht mehr vor die Tür, weshalb ich heute wieder mal für andere Leute einkaufen war. Beim Aldi steht jetzt einer auf dem Parkplatz und zählt, wie viele Leute schon drin sind. Ich fürchte, ich habe ihn total verwirrt, weil ich zwei mal rein und raus bin, weil ich ja zwei Einkäufe zu erledigen hatte! ;-)

Nachher dann die Grünabfalltonne neu befüllt, da war ja noch genug Rasenschnitt vom letzten Mal übrig. Wenn ich schon mal draußen bin und Millionen Pollen einatmen darf, kann ich auch ein oder zwei (oder 50) Fotos vom blühenden Gemüse machen:



Besonder stolz bin ich jedoch auf diese riesige, dicke Mega-Hummel! Wie die sich überhaupt so leichtfüßig von Blüte zu Blüte katapultieren kann... Jedenfalls habe ich sie so nah vor die Nahlinse bekommen, dass man mal so richtig sämtliche Dteails erkennen kann. Noch ein bisschen höhere Auflösung, dann könnte man schon die einzelnen Facettenaugen unterscheiden. Oder zumindest die Ruflektion eines bekloppten Fotografen! ;-)

Quarantäne und Blumen

Vorwort: Dieser Artikel enthält hübschen Blumenbilder. Der Text ist eher deprimierend.

Wie lange sind wir jetzt schon damit beschäftigt, uns selbst von anderen zu isolieren, weil der Virus grassiert? Am 9. März waren wir beim letzten Trekdinner, danach haben wir eigentlich mit anderen Menschen nur noch auf Abstand gesprochen, auch wenn wir den ein oder anderen Spaziergang gewagt haben. Einkaufen war ich nicht mehr seit letzter Woche. Es wurde also sowieso mal wieder Zeit.

Die Mutter ist alleine auf dem Dorf und kann alleine nicht einkaufen gehen. Zettel eingesammelt und dann zum $Discounter, die rechte Hand, die den Einkaufswagen anfassen muss, in einen muffigen Gummihandschuh gewickelt, die linke am Telefon. Instant Messenger und WLAN sind tolle Erfindungen. Für zwei Haushalte alleine einen Wocheneinkauf auf die Reihe zu kriegen und dabei den anderen Leute im Aldi auszuweichen: Nicht einfach. An der Kasse den ganzen Verkehr aufgehalten. Die haben da jetzt den Spuckschutz aufgestellt: Eine Plexiglasscheibe (oder was auch immer) trennt die Kunden vom Kassierer. Wer trennt mich von den anderen Kunden?

Nachdem die Einkäufe im Auto verstaut waren, den Karren zurück gebracht und noch mal schnell den Desinfektions-Drücker im Eingang benutzt. Ich hoffe, das Zeug wirkt so gut wie es stinkt. Nach der Heimkunft erst mal Hände geschrubbt und das Gesicht gewaschen. Man will die Kamera ja nicht auch noch infizieren, denn das im Vorgarten blühende Gemüse wollte unbedingt abgelichtet werden:



Danach statt wie sonst immer nur mit der Mutter Rommee zu spielen, den Rasen gemäht. Auch eine Art von Selbstisolation und Social Distancing. Der Rasen hatte es jedenfalls echt nötig: Es war warm und feucht diesen Winter, das Moos steht genau so hoch wie das Gras. Müsste dringend vertikutiert werden, aber nachdem ich in anderthalb Stunden die braune Tonne, einen Beistellsack mit 120l und noch zwei Pappkisten mit Grasschnitt befüllt hatte, wäre für das, was man dabei aus dem Boden zieht, nicht auch noch Platz gewesen.

Die Natur kümmert sich nicht drum, was der Mensch macht. Stattdessen blühen die ersten Kamelien auf, als wäre nichts gewesen. Keine Corona-Kriese. Kein Börsencrash. Keine Flüchtlinge an der griechischen Grenze. Stattdessen Primeln und Osterglocken.



Auch die ersten Insekten krabbeln durch die warme Mittagssonne. Manche sind so klein, dass ich auch mit Nahlinse nicht nah genug ran komme, um ein richtig scharfes Bild hin zu bekommen. Zähl mal wer die Punkte:


Ich kam nach Hause und das Fernsehen diskutiert die Vor- und Nachteile einer "echten" Ausgangssperre. Ich frage mich, wer in der gegenwärtigen Situation überhaupt noch freiwillig unter Menschen geht. Ich bin jetzt nicht der hypochodrischte Mensch, den ich kenne, aber trotzdem habe ich versucht, im Laden möglichst ohne Einzuatmen an den sich stauenden Hamstermassen vorbei zu kommen. Ob es hilft? Die Angestellten waren damit beschäftigt, rote Warnschilder auf den Boden zu kleben: "ABSTAND HALTEN!" Ob es hilft? In den Gängen Leute mit Handschuhen jeglicher Ausführung und um den Mund gewickelter Schals. OB ES HILFT, will ich wissen!

(In deutschen Kellern sollten mittlerweile durchschnittlich 10 Päckchen Nudeln und 20 Familienpackungen Toilettenpapier rum liegen. Ich bräuchte mal neue Dosentomaten. Seit drei Wochen gibt es maximal die teuren mit extra Kräutern, die ich im Allgemeinen ja eher meide, ich würze lieber selber. Habe zum ersten Mal seit, ich weiß nicht? Zehn Jahren? ...Markentaschentücher gekauft, die anderen sind seit Wochen vergriffen. Leute, Allergiker haben nun mal eine Schniefnase bei dem Wetter da draußen, und ihr hortet das Zeug wie Smaug seinen Berg aus Zwergengold? Die Welt ist nicht nur aus den Fugen geraten, manche Menschen haben komplett den Bezug zur Wirklichkeit verloren. Und damit jeden Funken Anstand und Mitgefühl.)

Auf dem Heimweg für 1,159€ getankt. Echtes Super, wenn die Welt schon untergeht, kann ich meinem Civic vorher nochmal was Gutes tun. Ständig diese E10-Diät, vielleicht mag er deshalb ja in letzter Zeit nicht so gerne morgens aus der Kältestarre erwachen. Kommenden Donnerstag habe ich einen Termin für Inspektion und TÜV. Und Sommerräder. Falls wir dann noch aus dem Haus dürfen. Ist ein fahrtüchtiges Auto in Zeiten von Corona lebenswichtig? Würden die Ordnungshüter mir ein Ticket ausstellen, wenn ich demnächst die Quarantäne mit angelaufenem TÜV breche, um beim Lidl auf Klopierjagd zu gehen?

Und heute? Die Erde dreht sich noch. Das Wetter ist Scheiße, die Versuchung, vor die Tür zu gehen, hält sich in Grenzen. Mal sehen, wie es morgen wird. Sonntag ist Sonnenschein und Kälte angesagt. Ich würde gerne mal wieder Rad fahren, aber dabei strengt man sich doch mehr an als beim Wandern. Mehr Anstrengung, höherer Lungendurchsatz. Mehr ausgefilterte Schwebstoffe. Pollen, ja, die machen mich ja eh fertig. Und Viren? Wer weiß. Ich lasse es für's Erste bleiben. Man hat eine Verantwortung für sich und andere. Hier auf dem Dorf ist es einfach, sich zu isolieren: Man kann durchaus vor die Tür und zwei Stunden durch den Wald laufen, ohne eine Menschenseele zu treffen. Menschen in der Stadt haben es nicht so leicht. Ich verstehe den Drang, raus zu wollen.

Die Zukunft? In Italien gehen die Särge aus. China schickt Hilfe nach Europa. Italien ist eine Woche vor uns, was die Fallzahlen angeht. Ob die Chinesen uns auch helfen, wenn hier die Zivilisation untergeht? Was ist in Ländern, in denen die Regierung nicht fähig (oder gewillt) ist, etwas zu unternehmen, sondern stattdessen, konfrontiert mit Fernsehkameras, nicht mal mehr in der Lage ist, den Teleprompter abzulesen? (Wann immer 45 zur Zeit sein Volk direkt anspricht, fällt der DOW um 5-10%.) Währenddessen werden auch hier in Rekordzeit neue Intensivstationen aus dem Boden gestampft. Doch Personal, um diese auszustatten, ist dünn gesät. Vorher schon schlecht bezahlt und am Rande des Kollaps, kann ich mich nur in Ehrfurcht verneigen, wenn unter dem derzeitigen Druck nicht Pfleger und Ärzte reihenweise ausfallen. Triage? Ich könnte das nicht.

Zum Schluss: Positiv denken! Die Menschheit wird auch das Virus überleben. In einem Jahr werden wir zurück blicken und drüber lachen. 2020, das Jahr, in dem die Zivilisation endet? Ich glaube nicht. Ein Weckruf, dass wir nicht ewig so weiter machen können wie bisher? Bestimmt.

Gestriges Gartengemüse

Ganz vergessen, dass ich gestern noch Fotos im Garten gemacht habe. Sind zwar nur die üblichen Blüten, aber, naja, so hab ich wenigestens etwas, was ich heute hier posten kann. Morgen gibt es dann die Bilder von heute. ;-) (Wer weiß, wie lange man noch in den eigenen Garten darf...)


Da hätten wir mal wieder die üblichen Pfirsichblüten. Freue mich schon drauf, wenn im Herbst wieder Pfirsichkuchen auf dem Programm steht! ;-)


Ansonsten gibt es wie immer ganz viel bunt da draußen. Und ganz dringend muss ich mal wieder den Dreck vom CCD kratzen. Am besten mit einem alten, rostigen Spachtel! ;-) (Muss mir mal so eine praktische Druckluftflasche anschaffen...)

Pfirsichblüte

Während das öffentliche Leben so langsam zum Stillstand kommt und ich seit dem Ausbruch keinen Kunden mehr zu Gesicht bekommen habe, weil der/die/das Virus grassiert, blüht im Garten der Pfirsichbaum. Falls die Quarantäne also bis zum Herbst anhalten sollte, haben wir wenigstens schon mal Obst aus dem eigene Garten. Im Keller sind auch noch Walnüsse vom vorletzten Jahr eingelagert, ob die wohl noch essbar sind? ;-)



Die obere Reihe habe ich übrigens mit dem 28mm gemacht, das hat auch einen Filterduchmesser von 58, da passen die Nahlinsen also auch drauf. Erstaunlich wenig Vignettierung. Die untere Reihe ist wie immer mit dem 50mm Nikkor gemacht. Das Weitwinkel produziert selbst bei f/8 auf die Entfernung und mit der schäbigen Nahlinse noch sehr angenehmes Bokeh, finde ich. Das ist beim 50er auch nicht schlecht, aber zusätzlich ist der Vergrößerungsfaktor aber noch mal ein ganzes Stück größer; wenn man also Wert auf Details legt... Ohne Stativ und selbst bei dem lauen Lüftchen, das heute geht, ist das übrigens gar nicht so leicht, unverwackelte und scharfe Fotos hin zu bekommen! :-)

Letztes Jahr hat es ja in die Pfirsichblüten noch mal Schnee gegeben, da war die Ernte nachher ja nicht so ergiebig. Aber ich hoffe, und der Wetterbericht sagt das ja auch voraus, dass es jetzt warm und sonnig wird. Nach dem viele Regen dieses Jahr werden die dieses Mal also hoffentlich so richtig groß und saftig. Freue mich schon auf den Sommer/Herbst! ;-)

Meisen

Draußen ist Kackwetter und es sieht auch nicht so aus, als würde sich das heute noch mal ändern - zumindest kann man davon ausgehen, weil ja schon die ganze Nacht das Regenrohr am (gefühlten) Fußende des Bettes geplätschert hat. Es ist also an der Zeit, einen der auf Halde produzierten Artikel zu posten, die ich noch unveröffentlicht herum liegen habe. Ja, ich weiß, ist schlimm, dieses Bedürfnis täglich was ins Blog zu schreiben. Es ist noch gar nicht so lang her, da war ich froh, wenn ich einmal alle zwei Wochen dazu gekommen bin, hier was zu texten. Und jetzt produziere ich Artikel auf Halde. Schlimm. Schlimm, schlimm. Naja, mal sehen, werde bestimmt noch weitere vorbereitete brauchen, wenn wir demnächst wegen Corona das Haus nicht mehr verlassen dürfen. (Ich hoffe, die Post kommt dann trotzdem noch. Ich erwarte ja noch mindestens zwei Lieferungen...) Jedenfalls habe ich mich für einen der vorbereiteten Einträge entschieden, die zum derzeitigen Wetter passen. Und zwar beginnt der folgendermaßen:

Es stürmt, es regnet, die Meisen kommen zu Besuch. Leider wackeln die Bäume so, dass die die ganze Zeit zwischen scharf und unscharf schwanken. Die Meisen, nicht die Bäume. ;-)


Die freuen sich auf jeden Fall über die Körner, die da noch immer vom nicht vorhandenen Winter rum liegen. Wobei ich mir nicht so sicher bin, ob die noch so gesund sind, wenn die die ganze Zeit in der Feuchtigkeit gelegen haben. Gehen wir einfach mal davon aus, dass die Meisen wissen, was sie vertragen und was nicht.

Wenn die Viecher ja nicht so schissrig wären, könnte ich sie vielleicht ja mal näher drauf kriegen. So musste ich mich wieder hinterm Vorhang verstecken und durch die Scheibe fotografieren. Und trotzdem sind sie ständig hin und her geflattert und die dann mit dem manuellen Objektiv scharf stellen, das ist echt nicht einfach.