In zwei Stunden ums Dorf, Teil 2
So, und noch ein Eintrag mit Fotos, die ich am Dienstag vor einer Woche gemacht habe. Das ist zwar mittlerweile schon irgendwie veraltet, aber es war halt ein sehr ergiebiger Tag - vielleicht hätte ich auch mal die Analoge mitnehmen sollen -, aber da heute den ganzen Tag Regenwetter war und ich eh beschäftigt, ist es ganz praktisch, dass ich diesen Artikel noch in der Pipeline hatte. Also haltet euch fest, es folgt ein ganzer Haufen Testbilder, die alle mit dem alten Travenar aufgenommen worden sind.
(Mittlerweile habe ich übrigens ein praktisches YouTube-Video gefunden, in dem erklärt wird, wie man an alten Objektiven den Unendlich-Anschlag ändern kann. Wäre mal eine Maßnahme, denn bei dem Objektiv wäre es ganz praktisch, mal die Qualität ohne die schreckliche Korrekturlinse sehen zu können!)
Letztes Mal habe ich ja mit den Fotos kurz nach der Bildhauerei aufgehört, heute mache ich an der grünen Bank weiter, auf der ich schon so oft gerastet habe. Heute nicht, denn kurz danach fing es an zu Regnen wie Sau! Etwas später begegnete mir dann der FedEx-Flieger und dieses Foto habe ich extra mit rein genommen, weil man hier die Schwächen dieses Objektivs so richtig gut sehen kann: Sobald Objekte in den Ecken etwas außerhalb der Fokusebene liegen, werden sie extrem verzerrt, und zudem kann die Vignettierung gegen den hellen Himmel sehr gut erkennen.
Und sobald man auch nur ansatzweise gegen das Licht fotografieren möchte, haut es einem Flares um die Ohren (Augen?), dass man es klingeln hört! Manchmal möchte man ja welche haben, aber in diesem Bild vom Hanfbach sind sie eher hinderlich und ablenkend.
Und dann kommt plötzlich wieder eine Reihe mit Hochkantfotos, bei denen die Sonne seitlich gestanden hat, der Regen hat aufgehört und die Welt sieht aus wie frisch gewaschen. Sehr schöne Bilder, von denen man eigentlich nicht glauben kann, dass sie nur ein paar Meter weiter und unter praktisch identischen Bedingungen mit dem gleichen Equipment aufgenommen wurden. Es ist wirklich kaum zu glauben...
Während manche Bäume schon Kätzchen zur Schau stellen, tragen andere noch das Herbstlaub vom letzten Jahr. Und unter den richtigen Bedingungen macht es auch hier einen relativ guten Eindruck. Ich glaube, ich habe da auch so langsam den Kniff raus, wann das Objektiv gute, kontrastreiche Bilder mit satten Farben erzeugt, und wann es nur Matsch macht. Es hängt jedenfalls stark von der Richtung des Lichteinfalls ab.
Im Halbschatten hingegen werden die Bilder eher kontrastarm und matt, ich habe diese hier wie gesagt schon alle etwas nachbearbeitet. (Allerdings nicht so stark, dass man das nicht mehr merken würde, besonders im direkten Vergleich.) Bei dem Mittleren kann man an den Tropfen an der Klinke ganz leichte Ansätze von Sternbildung erkennen, aber wirklich nur minimal und wenn man sie mit dem Mikroskop sucht. Die Klinke war allerdings auch nicht 100%ig im Fokus, muss ich ja gestehen. (Das Ding ist nicht ganz einfach scharf zu stellen; ich habe häufig mit einer Ausschnittsvergrößerung im Live View gearbeitet, aber dann schlägt meine einsetzende Weitsichtigkeit so richtig zu, dann muss ich immer an der Brille vorbei schielen...)
Vom Aufstieg nach Lichtenberg hoch habe ich übrigens keine Bilder, da war es eher langweilig, auch wenn man einen schönen Blick aufs Siebengebirge hatte. Aber das mit dem Weitwinkel ist eher blöd und bei Wind und Wetter wollte ich nicht schon wieder das Objektiv wechseln. Habe so schon genug Schmutz auf dem Sensor. :-/
Oben gab es aber noch den Sportplatz zu fotografieren, ebenso ein paar blaue Blüten zwischen dem im Wald wuchernden Efeu. Pferd und Stacheldraht habe ich dann schon wieder auf dem Abstieg ins Tal gesehen.
Gerade beim Pferdebild bin ich wieder mal sehr erstaunt, dass das freihändig durch den Zaun gehalten und die Entfernung praktisch geraten so gut geworden ist.
Als Fazit nach diesen vielen, vielen Fotos bleibt zu sagen: Das Objektiv liebt viel Licht und Blenden zwischen f/5,6 und aufwärts bis f/11. Ab f/16 macht es die Bilder unnatürlich bunt und die Schärfe wird eher wieder geringer. Direktes Licht von vorne ist schlecht (Flares, Ghosts und sonstiges Gemüse), direktes Licht von hinten führt zu Farbausblutungen und Chroma-Problemen. Die Ränder sind, was die Schärfe angeht, teilweise abgrundtief, ebenso die Verzerrungen in den Ecken. Aber, als rettende Eigenschaft: Unter den richtigen Bedingungen bekomme ich Fotos, deren Retro-Charm ich beinahe erliegen möchte.
Und noch ein Fazit: Wenn ich mir noch ein Weitwinkel mit "nativen" Nikon F Anschluss zulegen sollte, dann wahrscheinlich ein 28er. Wenn ich so drüber nachdenke, habe ich das alte Tamron Reisezoom auch meist bis zum Anschlag auf 28 runter gedreht, wenn ich Weitwinkel wollte, das Soligor aber selten mal auf 35 hoch geschraubt. Mal sehen, was EhBlöd so zu bieten hat in meiner Preisklasse. Was mit Autofokus wäre ja schon schön, meine Blindheit ist leider so fortgeschritten, dass ich manchmal echt Probleme beim manuellen Fokussieren habe. Hatte ich früher nicht, mit der F601 habe ich zwei Drittel der Bilder manuell gemacht, um Batterie zu sparen, und vor allem war ich von Hand meist sowieso schneller...
(Mittlerweile habe ich übrigens ein praktisches YouTube-Video gefunden, in dem erklärt wird, wie man an alten Objektiven den Unendlich-Anschlag ändern kann. Wäre mal eine Maßnahme, denn bei dem Objektiv wäre es ganz praktisch, mal die Qualität ohne die schreckliche Korrekturlinse sehen zu können!)
Letztes Mal habe ich ja mit den Fotos kurz nach der Bildhauerei aufgehört, heute mache ich an der grünen Bank weiter, auf der ich schon so oft gerastet habe. Heute nicht, denn kurz danach fing es an zu Regnen wie Sau! Etwas später begegnete mir dann der FedEx-Flieger und dieses Foto habe ich extra mit rein genommen, weil man hier die Schwächen dieses Objektivs so richtig gut sehen kann: Sobald Objekte in den Ecken etwas außerhalb der Fokusebene liegen, werden sie extrem verzerrt, und zudem kann die Vignettierung gegen den hellen Himmel sehr gut erkennen.
Und sobald man auch nur ansatzweise gegen das Licht fotografieren möchte, haut es einem Flares um die Ohren (Augen?), dass man es klingeln hört! Manchmal möchte man ja welche haben, aber in diesem Bild vom Hanfbach sind sie eher hinderlich und ablenkend.
Und dann kommt plötzlich wieder eine Reihe mit Hochkantfotos, bei denen die Sonne seitlich gestanden hat, der Regen hat aufgehört und die Welt sieht aus wie frisch gewaschen. Sehr schöne Bilder, von denen man eigentlich nicht glauben kann, dass sie nur ein paar Meter weiter und unter praktisch identischen Bedingungen mit dem gleichen Equipment aufgenommen wurden. Es ist wirklich kaum zu glauben...
Während manche Bäume schon Kätzchen zur Schau stellen, tragen andere noch das Herbstlaub vom letzten Jahr. Und unter den richtigen Bedingungen macht es auch hier einen relativ guten Eindruck. Ich glaube, ich habe da auch so langsam den Kniff raus, wann das Objektiv gute, kontrastreiche Bilder mit satten Farben erzeugt, und wann es nur Matsch macht. Es hängt jedenfalls stark von der Richtung des Lichteinfalls ab.
Im Halbschatten hingegen werden die Bilder eher kontrastarm und matt, ich habe diese hier wie gesagt schon alle etwas nachbearbeitet. (Allerdings nicht so stark, dass man das nicht mehr merken würde, besonders im direkten Vergleich.) Bei dem Mittleren kann man an den Tropfen an der Klinke ganz leichte Ansätze von Sternbildung erkennen, aber wirklich nur minimal und wenn man sie mit dem Mikroskop sucht. Die Klinke war allerdings auch nicht 100%ig im Fokus, muss ich ja gestehen. (Das Ding ist nicht ganz einfach scharf zu stellen; ich habe häufig mit einer Ausschnittsvergrößerung im Live View gearbeitet, aber dann schlägt meine einsetzende Weitsichtigkeit so richtig zu, dann muss ich immer an der Brille vorbei schielen...)
Vom Aufstieg nach Lichtenberg hoch habe ich übrigens keine Bilder, da war es eher langweilig, auch wenn man einen schönen Blick aufs Siebengebirge hatte. Aber das mit dem Weitwinkel ist eher blöd und bei Wind und Wetter wollte ich nicht schon wieder das Objektiv wechseln. Habe so schon genug Schmutz auf dem Sensor. :-/
Oben gab es aber noch den Sportplatz zu fotografieren, ebenso ein paar blaue Blüten zwischen dem im Wald wuchernden Efeu. Pferd und Stacheldraht habe ich dann schon wieder auf dem Abstieg ins Tal gesehen.
Gerade beim Pferdebild bin ich wieder mal sehr erstaunt, dass das freihändig durch den Zaun gehalten und die Entfernung praktisch geraten so gut geworden ist.
Als Fazit nach diesen vielen, vielen Fotos bleibt zu sagen: Das Objektiv liebt viel Licht und Blenden zwischen f/5,6 und aufwärts bis f/11. Ab f/16 macht es die Bilder unnatürlich bunt und die Schärfe wird eher wieder geringer. Direktes Licht von vorne ist schlecht (Flares, Ghosts und sonstiges Gemüse), direktes Licht von hinten führt zu Farbausblutungen und Chroma-Problemen. Die Ränder sind, was die Schärfe angeht, teilweise abgrundtief, ebenso die Verzerrungen in den Ecken. Aber, als rettende Eigenschaft: Unter den richtigen Bedingungen bekomme ich Fotos, deren Retro-Charm ich beinahe erliegen möchte.
Und noch ein Fazit: Wenn ich mir noch ein Weitwinkel mit "nativen" Nikon F Anschluss zulegen sollte, dann wahrscheinlich ein 28er. Wenn ich so drüber nachdenke, habe ich das alte Tamron Reisezoom auch meist bis zum Anschlag auf 28 runter gedreht, wenn ich Weitwinkel wollte, das Soligor aber selten mal auf 35 hoch geschraubt. Mal sehen, was EhBlöd so zu bieten hat in meiner Preisklasse. Was mit Autofokus wäre ja schon schön, meine Blindheit ist leider so fortgeschritten, dass ich manchmal echt Probleme beim manuellen Fokussieren habe. Hatte ich früher nicht, mit der F601 habe ich zwei Drittel der Bilder manuell gemacht, um Batterie zu sparen, und vor allem war ich von Hand meist sowieso schneller...