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Schwarz-weiß und analog, Teil 107: Ilford Delta am Wahner Schloss

Film: Ilfort Delta 400 #1 (abgelaufen 2002), Kamera: Nikon F601, Juli 2021

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Heute der erste Artikel von dreien, in denen ich die Bilder, die ich auf einem ungefähr 20 Jahre alten Ilford Delta belichtet hatte, den C mir irgendwann mal in die Hand gedrückt hatte, weil der bei ihr nur rum lag. Den ganzen Film habe ich an einem relativ hellen, aber nicht wirklich sonnigen Tag mit der F601 verschossen, weil ich ja selber auch neugierig war, was da raus kommt. Und bei den Nikon-Objektiven und der Kamera weiß ich ziemlich genau, was ich zu erwarten habe.

Den Anfang machen zwei fast identische Bilder vom Jesus am Kreuz. (1/2000s, f/4 bzw f/5,6.) Das erste ist eine Blende überbelichtet, das zweite mit den Einstellungen, wie die Kamera sie vorgeschlagen hat. Einfach, um zu überprüfen, ob es was bringen würde, denn bei abgelaufenem Material soll das ja helfen. Tatsächlich sieht das erste tatsächlich etwas besser aus, was aber auch am Bild selber liegen mag. Insgesamt ist der Film extrem grobkörnig und auch mit sehr viel weniger Umfang, als ich das von den (frischen) Fomas gewohnt bin. Ich nehme an, dass das hauptsächlich am Alter liegt, kann mich aber auch täuschen: Ich habe ewig lang kein Ilford-Material mehr verwendet.


Vom Parkplatz beim Supermarkt bin ich dann in Richtung der Innenstadt gegangen, wenn man das bei Wahn überhaupt so sagen darf. ;-) Auf dem Weg dorthin kam mir dann dieses Wagenrad unter, das ich auch für ein brauchbares Testmotiv hielt. (1/2000s, f/5,6.) Hier sieht man sehr deutlich das Kribbeln des Korns, der Film ist sehr grob. Wie gesagt, wie viel davon auf das Alter und wie viel auf das Konto des Films selber geht, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, aber ich denke mal, selbst ein ISO-400-Film ist normalerweise nicht so grob. Ich mein, nicht falsch verstehen, das sieht gar nicht so schlecht aus, aber wundert mich doch sehr.

Die Kirche in Wahn ist ebenfalls sehr kribbelig, aber hier gefällt mir das sogar ganz gut. (1/1000s, f/4.) Habe auch hier etwas reichlich belichtet, um die Strukturen der Dachpfannen etwas besser raus zu kriegen. Was auch geklappt hat. Scharf sind die Bild auch sehr, trotz des groben Korns. In den Wolken ist natürlich dadurch eher wenig Struktur zu sehen. Ganz hübsches Bild.



Im nächsten Bild haben wir einen dieser biegsamen Schläuche, die ich dieses Mal schon wieder an einem Bagger gefunden habe. (1/2000s, f/2,8.) Hier gefällt mir das grobe Korn extrem gut! Weil: In diesem Bild ist eh alles eher etwas abstrakt.

Die Mauer habe ich übrigens etwas zurück gestellt, weil ich das so besser in das Layout integrieren konnte. (1/250s, f/5,6.) Für diese Art von Bildern scheint mir der Film am besten geeignet zu sein: Architektur und ähnliches Gedöns, zum Beispiel dieses Graffiti. Gefällt mir sehr gut.

Und dann habe ich noch eine kleine Belichtungsreihe vom Schloss gemacht. (1/500s - 1/250s - 1/125s, f/4). Das erste Bild ist "normal" belichtet, das zweite mit einer Blendenstufe mehr und das dritte mit zweien reichlicher belichtet. Auch hier gefällt mir das mittlere eigentlich am besten, das letzte ist dann doch zu hell. Durch das Alter fehlt hier auch der Dynamik-Umfang und die hellen Stellen gehen einfach unter und das Laub wird zu unruhig.


Und zum guten Ende noch ein Bild vom Haupteingang zum Schloss. (1/1000s, f/4.) Mal wieder ist das Foto etwas schief geworden. Auch hier macht sich das grobe Korn sehr gut und ich finde, Architektur geht mit diesem abgelaufenen Film auf jeden Fall schon mal.


Fazit: Der Film hat sichtlich gelitten, aber das gibt ihm auch einen gewissen Retro-Charm, und das ist zZt ja gerade irgendwie voll in! ;-) Gerade für architektonische Bilder mit künstlerischem Anspruch eignet er sich ganz gut. Und: Im nächsten Artikel geht es in die Wahner Heide, wo ich viel Grünzeug und einige Flugzeuge fotografiert habe. Soviel vorweg: Geht auch! ;-)