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Throwback Thursday: Dänemark, 1999 - Teil 6: Westjütländische Kirchen

1999 muss ein Jahr gewesen sein, in dem wir offenbar nicht viel anderes zu tun hatten, als übers Land zu fahren und dänische Kirchen zu fotografieren. Jedenfalls kommt mir das so vor, wenn ich mir die Fotos von damals so anschaue. Deswegen habe ich mehr als genug, um einen ganzen Eintrag nur mit Kirchen voll zu machen.

Wie immer hatte ich meine treue F601 dabei, die damals noch mit drei unterschiedlichen Zoom-Objektiven gepaart wurde: Dem 19-35mm Weitwinkel der Marke Soligor, dem 28-70mm und dem 75-300mm, jeweils von Exakta. Wenn ich mir die Fotos so anschaue, ist bei den Kirchen allerdings hauptsächlich das Weitwinkel zu Einsatz gekommen. Genau kann ich es natürlich nicht mehr sagen, denn damals habe ich noch nicht zu jedem Foto die Werte aufgeschrieben, wie ich das heute mache.



Die ersten zwei Bilder gehören tatsächlich zusammen und zeigen die Kirche in Kolkær. Das passt zu den Fotos von letzter Woche, als ich die Fotos vom ehemaligen Braunkohletagebau um die Ecke in Søby vorgezeigt habe. Eher untypisch ist, dass die komplett aus Backstein erbaut ist und zudem keine weiße Verputzung aufweist.

Wo allerdings Bild No. 3 aufgenommen wurden, weiß ich dagegen gar nicht mehr. Und so wird mir das jetzt auch mit all den restlichen Aufnahmen gehen, es sei denn es ist zufällig ein Schild mit dem Ortsnamen im Bild. ...oder es ist eine der einprägsameren Kirchen, wie bei den Bild 4, die steht in Lodbjerg, nordlich von Ørum und Flade Sø, ganz in der Nähe dieses hübschen Granitleuchtturms, der ja auch bekannt sein sollte, weil er hier schon vorkam. Überhaupt eine sehr schöne Gegend hier nördlich von Thyborøn.

Bei den Bildern No. 5 und 6, bei denen hilft dann tatsächlich Google Lens weiter: Die Kirche steht in Sinding in der Herning Kommune. Siehste Mal, was man mit moderner Technik alles so raus kriegen kann! Mal sehen, bei wie vielen anderen das auch noch funktionieren wird. ;-)


Ob das Relief auf dem Bild No. 7 allerdings zu der Kirche gehört, kann ich nicht sagen. Logisch wäre es, denn es ist schließlich auf dem übernächsten Foto. Allerdings finde ich zu dem Thema nichts im Internet, deswegen bin ich dann doch wieder eher skeptisch.

Die nächsten beiden Bilder (No. 8 und 9) zeigen die Kirche in Studsgaard, die habe ich ebenfalls per Lens gefunden. Hat zwar etwas länger gedauert, aber Beharrlichkeit zahlt sich aus. Außerdem ist es hilfreich, dass die dänische Wikipedia offenbar sämtliche jütländischen Kirchen mit Bild eingetragen hat, sodass Google auch entsprechendes Vergleichsmaterial zur Verfügung hat. Ein Hoch auf die Wissenschaft, äh, KI! ;-) Schon erstaunlich, da die Kirchen doch alle irgendwie gleich aussehen, nur die Details unterscheiden sich.


Bei No 10 könnte es sich um die Kirche in Rind handeln. Die sieht jedenfalls verdächtig ähnlich aus und da waren wir auch mal irgendwann! Wohlgemerkt Rind, nicht Sdr. Rind, das ist eine andere Baustelle! Achherrjeh, wieso haben die Dänen auch auf jedem Hügel eine Kirche stehen. Muss ein sehr gläubiges Volk sein. Oder die haben damals den Iren so viel christliche Klamotten geklaut, als sie noch als Wikinger auf große Fahrt gingen, dass sie sonst keinen Platz gehabt hätten, das alles unterzubringen! ;-)

Beim nächsten Bild, der No. 11, bin ich allerdings trotz des markanten Turms echt aufgeschmissen. Das Problem ist hier aber hauptsächlich, dass die künstliche Intelligenz davon so abgelenkt ist, dass sie den Rest der Kirche gar nicht mehr mit in die Bewertung nimmt. Zum Glück ist Bild No. 13 eine andere Ansicht der gleichen Kirche und hier erhalte ich die Antwort: Resen. Und das dürfte auch stimmen!


Und da das Bild No.12 genau in der Mitte zwischen den beiden Außenansichten auf dem Film liegt, muss dieser Altar auch definitiv in diese Kirche gehören! Puh, die reinste Detektivarbeit! ;-)

No. 14 ist allerdings leider nicht zu identifizieren. Kirchen ohne Turm sind schwer. Dabei muss diese hier ganz nah an einem Gewässer liegen, siehe linken Rand. Und die Nische für die Glocke ist auch einigermaßen markant. Tja, aber ich habe nichts gefunden.


Tja, und bei Innenräumen - No. 16 und 17 - bin ich dann halt ganz überfragt. Da müsste man echt noch mal vor Ort nachfragen. Oder im Internet, vielleicht kenne sich ja wer aus. Ich nehme allerdings an, dass die zu den entsprechenden Kirchen davor bzw dahinter in der Reihenfolge gehören. Ist aber nur geraten, wir waren in diesem Sommer in so vielen, dass ich echt keinerlei Überblick habe. Hm, irgendwo im Keller liegen auch noch die Info-Blättchen für 5 Kronen oder so, die wir damals überall eingesammelt haben, vielleicht muss ich da mal rein schauen.


Und genauso weiß ich leider nicht, in welcher Kirche (No. 18) dieses Taufbecken (No. 19) steht. Auch davon haben wir uns so viele angeschaut, dass ich 22 Jahre später echt nicht mehr weiß, wo das gewesen ist. Obwohl ich mich meine zu erinnern, dass das ein besonderes Becken ist, mit dem es irgendwas auf sich hatte. Aber was weiß ich, ich kann mich ja schon nicht erinnern, was gestern passiert ist... ;-)

Throwback Thursday: Dänemark, 1999 - Teil 5: Søby Brunkulslejer

Es ist wieder die Zeit im Jahr, in der ich alte Fotos scanne, um einen Kalender daraus zu machen. Das trifft sich gut, denn für frische Fotos habe ich weder Zeit noch die passende Unterwasserausrüstung (es regnet).

Das Jahr 1999 war sehr ergiebig. So habe ich schon letztes Jahr praktisch einen kompletten Kalender daraus bauen können, auch wenn es nur die erste Hälfte des Urlaubs war, die ich damals gescannt habe. Vom Rest fehlten mir nämlich die Negative. Und die sind auch bis jetzt nicht wieder aufgetaucht. Also habe ich die Abzüge gescannt. Zum Glück handelte es sich ausnahmsweise um die "guten" 15x10 cm auf teurem Kodak-Papier. (Ich glaube, die haben mir ausnahmsweise mal die Eltern gesponsort, weil die es leid waren, dass mein Fotos immer in diesem Briefmarken-9-Pfennig-Format von der Entwicklung zurück kamen.) ;-) Trotzdem ist die Qualität natürlich nicht das gleiche wie bei Negativ-Scans, trotzdem dass ich meine treue Nikon F601 im Einsatz hatte.


Da ich die Bilder dieses Mal thematisch aufgeteilt habe, fangen wir heute mit dem Braunkohlelager Søby an. Wer es nicht wusste: Als im letzten Weltkrieg der Brennstoff knapp wurde, lohnte es sich plötzlich, den Sand von der Heide zu kratzen und darunter die Braunkohle auszubuddeln. Es gab also tatsächlich mal eine Kohleindustrie in Dänemark. Als die deutschen Besatzer dann wieder weg waren, ging es mit dem Braunkohleabbau auch bald wieder bergab, bis in den 1970ern die Pumpen abgestellt wurden und die Baggerlöcher voll liefen. Das heißt, das war keine 30 Jahre, bevor diese Fotos entstanden sind, die jetzt 22 Jahre alt sind. Der aktuelle Stand wird also definitiv anders aussehen. Insofern ist das hier ausgestellt auch schon fast ein historisches Dokument.



Damals war das jedenfalls noch so ein richtiger Lost Place. Heute, nehme ich an, wird da wahrscheinlich auch mehr los sein. Von der Natur her, die sich hier langsam das Areal zurück eroberte, war das damals jedenfalls sehr empfehlenswert. Ich hoffe, dass da jetzt nicht zu viel Tourismus passiert. Andererseits wäre es den eher strukturschwachen Kommunen da in der Mitte Jütlands schon zu gönnen. Bringt Einnahmen.


Wer etwas mehr über die Gegend und das Braunkohlelager erfahren will, der sei auf die Webseite der Margaretenroute verwiesen, die ist auch auf Deutsch zu finden. Wer Dänisch kann oder wie man einen Internetübersetzer bedient, dar kann ausführlichere Informationen beim Umweltministerium finden.

Insgesamt kann man aber sehr gut sehen, was ich immer mit "schärfere Objektive hätten sich eh nicht gelohnt" meine: Selbst die "guten" Abzüge sind im Vergleich zu den digitalen Drucken, die man heutzutage statt Abzug bekommt, schon sehr verrauscht und unscharf. Damals haben wir das gar nicht so wahrgenommen, aber im Zuge der Digitalisierung des Sehens, oder wie soll ich das mal nennen, hat man sich doch sehr daran gewöhnt, immer ein (vermeintlich) perfektes Bild vorgesetzt zu bekommen.