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Schwarz-weiß und analog, Teil 154: Ein bisschen Hennef

Film: Fomapan 100 #34, Kamera: Nikon F-601, Februar 2022

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Heute ganz uncharakteristisch mal zwei s/w-Artikel direkt nacheinander. Wir müssen gleich nämlich weg und da werde ich heute Nacht, wenn wir heim kommen, sicher keine Zeit haben, noch was zu schreiben. Außerdem müssen die ja auch mal weg; ich hatte nämlich eigentlich sämtliche Einträge dieses Films für den August vorgesehen, aber das wird ja jetzt wohl nichts mehr werden, zwei bleiben übrig für September.

Statt in die Ferne zu schweifen, kann man auch nette Fotos ganz in der Nähe machen. Zum Beispiel bei einm Spaziergang durch Hennef. Der Kurpark zum Beispiel bietet immer wieder andere Foto-Ops. Zugegeben, am Rhein war es spektakulärer, aber ich glaube auch hier sind ein paar schöne Ansichten raus gekommen.

Zum Beispiel die Wendeltreppe im Schatten des großen Baumes. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Mal wieder bin ich nicht in der Lage gewesen, die Kamera einigermaßen gerade zu halten, aber das ist ja kein neues Phänomen. Erstaunlich ist schon, dass man sehen kann, dass der/die Bewohner:in der Wohnung rechts offenbar Phalenopsis mag. Immerhin habe ich hier jetzt nicht allzu präzise fokussiert und f/4 ist jetzt auch nicht so weit geschlossen, schließlich ging es mir hauptsächlich um den Schatten auf der Wendeltreppe (der durchaus etwas dunkler rüber kommen könnte; eine Blende mehr bei gleicher Zeit hätte den wahrscheinlich deutlicher hervorgehoben). Trotzdem faszinierend, was man aus Film heraus holen kann.

Apropos leicht überbelichtet: Das Huhn könnte auch eine Blende mehr vertragen. (Nikon Series E 135mm, 1/250s, f/2,8.) Dabei bin ich mir schon ziemlich sicher, dass ich hier eine Punktmessung gemacht hatte. Hier ist hauptsächlich erstaunlich, dass das 135er bei Offenblende bereits diese Abbildungsleitung hervor bringt. Das merke ich ja auch jedes Mal, wenn ich dieses Objektiv auf die Digitale schraube. Bei 4k kann ich auf meinem Full-HD-Monitor praktisch bildschirmfüllend einen Hühnerkopf darstellen, der - bis auf meine Unfähigkeit, richtig zu fokussieren - durchweg scharf genug ist.


Die Ente am Beckenrand kommt ebenfalls sehr gut rüber, wie sie da etwas unschlüssig ins Wasser schaut, ob sie denn nun springen soll oder nicht. (135mm, 1/250s, f/2,8.) Zugegebenermaßen, das ist auch im Winter eine ziemliche Brühe, in der man nicht unbedingt baden will. Auch hier habe ich den Fokus nicht ganz genau getroffen, muss ich zugeben, er liegt etwas hinter der Ente, aber selbst in 4k ist das noch gerade akzeptabel. Dafür ist Vor- und Hintergrund schön unscharf, so wie ich es mag.

Es war Winter und die Efeu-Beeren waren noch überall zu finden, sodass ich auch hier einmal zugeschlagen habe. (50mm, 1/60s, f/5,6.) Fokussieren mit der Normalbrennweite ist sehr viel einfacher, wie man sieht, denn hier stimmt der Fokus ganz genau. Bei f/5,6 ist auch die gesamte Beerendolde scharf, so wie es auch geplant war. Frage mich nur, wer da im Labor ständig meine Negative verkratzt... :-(


Ich glaube, der Preis für das beste Bild heute geht an die Turmuhr des Hennefer Rathauses. (135mm, 1/1000s, f/4.) Sechs Minuten nach zwei. Soviel steht fest! Man muss natürlich immer im Hinterkopf behalten, dass sogar Ende Februar selbst um diese Tageszeit die goldene Stunde fast schon angefangen hat. Sonnenschein im Winter macht die besten Fotos, ich stelle das immer wieder fest. Die Schatten wirken dann immer so plastisch, gerade auf s/w-Film. Jedenfalls: Schönes Foto!

Die Efeu-Ranke hinterm Bahnhof kommt knapp auf den zweiten Platz. (50mm, 1/1000s, f/4.) Hier gefällt mir vor allem die Komposition aus dem lebendigen Stück Efeu vor der toten, mit Graffiti verschmierten Wand und den leicht unscharfen Lampen und Masten im Hintergrund. Gutes Bild.

Auch der Kirchturm, den ich auf dem Rückweg zum Kurpark mitgenommen habe, wie er voll im strahlenden Sonnenschein steht, verdient eine Erwähnung. (50mm, 1/250s, f/8.) Hin und wieder muss auch ich mal so richtig weit abblenden, einfach um auch die letzten Äste der Bäume rundrum scharf zu bekommen. Das ist sogar fast mit denen gelungen, die von oben ins Bild hinein ragen. Der Turm ist ja eigentlich recht unscheinbar, aber ich finde trotzdem, dass er je nach Tages- und Jahreszeit ein erstaunliches Motiv abgibt. Auch hier wieder der Schatten der Bäume auf den Schieferplatten, der gerne noch etwas dunkler hätte ausfallen können.


Einen guten Eindruck von den Lichtverhältnissen an diesem letzten Tag im Februar bietet auch das Bild vom Herrn S. auf seinem Pferd. (135mm, 1/125s, f/8.) Habe auch hier mal eine weit geschlossene Blende benutzt, um alles scharf zu kriegen, was sogar fast geklappt hat: Die Schnauze des Lindwurms ist nicht so ganz im scharfen Bereich gelandet. Ich weiß nicht mehr genau, wo ich den Fokuspunkt gesetzt hatte, ich nehme an, auf Siegfrieds Augen. Hätte vielleicht eher auf das Pferd zielen müssen. Ein kleiner, aber ein entscheidender Nachteil der F601: Keine Abblendtaste. Trotzdem: Gut!

Zum Schluss noch die Beleuchtung der Einfahrt von Hausnummer 46. (50mm, 1/2000s, f/2,8.) Hier habe ich genau das gegenteilige Konzept verfolgt und versucht, den Hintergrund in Unschärfe absaufen zu lassen. Die F601 kann ja leider nur bis 1/2000s schnell belichten, sodass ich leider nicht bis runter zur Offeblende öffnen konnte, aber das war auch eigentlich gar nicht nötig auf diese kurze Distanz. Zumal die Lampe selber und ihre Metallverstrebungen selber ja auch scharf werden sollte. Nicht ganz einfach aus diesem Winkel: Die linke, weiter entfernte Kante ist schärfer als die rechte, nähere. Trotzdem: Noch OK.

Nächstes Mal: Ein Radausflug in den Süden, die Berge hoch und über den Rücken nach Hause.

Schwarz-weiß und analog, Teil 153: Ein sonniger Februartag am Rhein

Film: Fomapan 100 #34, Kamera: Nikon F-601, Februar 2022

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Zwischendurch ist es auch immer mal wieder ganz erfrischend, eine Kamera zu verwenden, von der man weiß, dass sie extrem gute Fotos macht. Deshalb habe ich mich irgendwann im Februar, als wir mit C in Mondorf rumgelaufen sind, einfach mal wieder meine gute alte 1€-F601 mit einem Foma geladen und viele viele Fotos gemacht. Mit dem neuen Scanner sieht man erstmal, wie hervorragend scharf die Nikkore eigentlich alle sind. (Ich zähl jetzt mal einfach die E-Serien-Objektive dazu, außer dem mehr an Plastik unterscheiden die sich von ihren großen Kollegen ja nur marginal.)

Fangen wir also an mit einem Gartentor. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/5.6.) Das ist wieder das typische ich-weiß-nicht-ob-das-Bild-so-früh-am-Anfang-des-Films-überhaupt-was-wird-Foto. Es ist was geworden, wie man sieht, und es ist sehr, sehr scharf und sehr, sehr kontrastreich geworden. Ich weiß ja, dass die Kombi aus F601 und E-Serie hervorragende Fotos macht, aber mit dem neuen Scanner erscheinen sie mir gleich noch mal eine Klasse besser. Vielleicht liegt es ja am vielen Licht, das mich gezwungen hat, für meine Verhältnisse weit abzublenden, aber ich glaube nicht, dass der alte Scanner jemals solch scharfe Bilder von sich gegeben hat.

Dass es tatsächlich am Scanner liegt, wenn die Bilder direkt viel schärfer wirken, zeigt sich vielleicht gleich im nächsten Bild, das die Bank auf dem Markt-(?)-Platz zeigt. (50mm, 1/2000s, f/2.) Hier habe ich wider besseres Wissen die Blende fast ganz geöffnet und die Warnung der Kamera einfach ignoriert. Ein bisschen Überbelichtung hat dem Foma noch nie geschadet. Und siehe da, der 4k-Scan glänzt mit einer Brillanz, die ich bisher selbst bei den Digitalbildern noch nicht gesehen habe. Wenn da nicht die Fusseln und der Wasserfleck wären, ich würde kaum glauben, dass es sich um ein analoges Foto handelt. Und außerdem tolles Bokeh. ;-)


In jedem Dorf hängt mindestens ein Kaugiummiautomat, und ganz besonders in solchen, die das Wort "Dorf" sogar in ihrem Namen tragen. (50mm, 1/500s, f/2,8.) Hier kann man wirklich jedes Körnchen des Spritzbetons erkennen, und wenn der Film weniger körnig wäre, hätte ich wieder leichte Probleme zu sagen, ob es sich nicht doch um ein Digitalfoto handelt. Könnte ein bisschen gerader sein. Wobei, der Mauervorsprung ist auf beiden Seiten eigentlich gerade. Muss am Rest des Hauses liegen...

Laternen haben es mir ja bekanntlich auch angetan. (50mm, 1/500s, f/2.) Auch hier: Jeder Noppel im Muster der Glasschale ist im 4k-Scan erkennbar, sogar der Dreck der von innen drin liegt! Leider ist der Hintergrund nicht ganz so bevölkert, wie ich es mir gewünscht hätte. Es war halt Februar, die Bäume waren kahl. (Unbeschwerte Zeiten: Wir hatten noch keinen weiteren Dürresommer hinter uns und einen Krieg mitten in Europa gab es auch noch nicht. Was waren wir naiv!) Insgesamt aber ein ganz stimmiges Bild, das mir recht gut gefällt.


Die Mondorfer Kirche ist auch immer ein gerne genommenes Motiv, besonders mit den kahlen Bäumen im Vordergrund. (Nikkor 35mm, 1/125s, f/5,6.) Hübsche Schattenspiele vor einem klaren und wolkenlosen Himmel. 2 Uhr 24, wie man sieht. ;-) Der Himmel ist tatsächlich etwas kahl, mit ein paar Wolken wäre das Bild noch interessanter. Aber das Wetter kann ich noch nicht beeinflussen. Man sieht, dass das Filter ein bisschen zu weit ins Bild rein reicht, in den Ecken haben wir ein kleines bisschen Vignettierung, was bei f/5,6 eigentlich nicht vorkommen sollte, selbst bei diesem alten Objektiv. Aber ich bin ja froh, wenn das alte Skylight da überhaupt noch drauf hält; das Filtergewinde ist ja ziemlich am Ar***. Jedenfalls stelle ich wieder fest, dass 35mm mir auch auf dieser Kamera und bei s/w-Filmen sehr gut gefallen.

Am Eiscafé habe ich dann mal die große Eistüte genommen, und zwar ohne Farbe. ;-) (Nikkor 200mm, 1/1000s, f/5,6.) Hier stört der kahle Himmel nur minimal. Ganz im Gegenteil, ich finde, das hat was von Route 66 und Roadmovie. OK, die Beschriftung des Schildes jetzt vielleicht nicht so, aber das Feeling halt. James Dean und Jeansjacke! Naja, vielleicht interpretiere ich auch zu viel da rein. Cooles Foto jedenfalls.

Direkt nebenan habe ich dann noch ein Ampersand eingesammelt. (50mm, ca. 1/1000s, f/4.) Das erinnert mich jetzt eher an Kalifornien, Venice Beach. Irgendwie so. Ich weiß nicht, kommt für mich einfach so rüber. Ziemlich gutes Bild, auch, deshalb diskutiere ich das jetzt nicht zu Tode. Nachher fallen mir nur Sachen auf, die ich daran nicht so sehr mag, das will ich vermeiden! ;-)


Ohne Foto der Mondorfer Fähre kann ich ja nicht weg gehen; da traf es sich gut, dass an diesem Tag tatsächlich die Fähre "Mondorf" im Einsatz war und nicht die "Christopherus". (Nikkor 85mm, 1/1000s, f/5,6.) Nach welchem Gesichtspunkt welche fährt, das habe ich auch noch nicht raus. Fast perfekt: Licht gut, Kontrast gut, perfekte Brennweite. Nur mal wieder ein bisschen schief. ;-) Aber trotzdem: Gut! Die Köpfe stören mich etwas, auch wenn sie ein bisschen mehr Tiefe ins Bild bringen. Entweder mehr von den Personen oder ganz raus. Jaja, ich hab immer was zu mäkeln. Aber ist das nicht so, dass Künstler nie mit ihrem eigenen Werk zufrieden sind.

Danach sind wir ein bisschen nach Norden gegangen und dort habe ich diese wunderschöne rostige Kette gefunden, die ein Schiff auf dem Rhein festhält. (50mm, 1/250s, f/5.6.) Auch hier: Fast perfekt, obwohl sogar sehr schief. Es könnte mehr Schatten im Bild sein. Hätte vielleicht das Weitwinkel nehmen sollen. Trotz all dieser Makel gefällt mit dieses Bild auch sehr gut. War auch wirklich gutes Fotowetter an dem Tag.

Wie scharf der "neue" Scanner die Bilder in die digitale Welt holt, zeigt sich im nächsten Foto: Der einsame Kanute auf dem Rhein, bei dem ich mich ernsthaft frage, ob ich ihn noch ein bisschen mehr unkenntlich hätte machen müssen. (200mm, 1/1000s, f/5,6.) Wenn die Spaziergänger auf der anderen Rheinseite nicht so sehr im Schatten stehen würden, könnte man ihr Gesicht auch noch erkennen. OK, in dem 4k-Bild nicht ganz, aber im Original schon beinahe, wenn da nicht das Auflösungsvermögen des Films erreicht wäre.

Der Motor am Kran ist leider sehr schief geworden, was man am Haken sehen kann, der eigentlich gerade nach unten hängen sollte. (200mm, 1/250s, f/8.) Aber davon abgesehen: Spannendes Bild. Die Gitter gefallen mir besonders gut. Ebenso die Details, die man am Motor erkennen kann, wie etwa die Kabel, die Schrauben oder auch die Beschriftung. Und nicht den Rost vergessen. Rost ist immer spannend. ;-)


Trotzdem gibt es immer wieder Leute, die unbedingt diskutieren wollen, da helfen auch keine Schilder an der Einfahrt! :-D (50mm, 1/500s, f/8.) Muss ich zu dem Bild was sagen? Technisch perfekt, extrem scharf, extrem kontrastreich, toller Schatten, tolle Struktur im Holz, aufgrund der geringen Fokusdistanz auch hübsche Unschärfe im Hintergrund. Gut.

Damals lag die Regensburg auch schon hier auf Reede. (50mm, 1/2000s, f/4.) Wie man sieht, keine Wolke am Himmel. Ebenfalls ein tolles Foto. Kann mich heute gar nicht entscheiden, welches ich am Besten finde. Dieses ist definitiv eines meiner Favoriten.

Was braucht so ein Schiff, um sich erfolgreich im Wasser zu bewegen? Einen Propeller! (50mm, 1/1000s, f/5,6.) Und wieder stehe ich vor dem Problem: Eigentlich ist das ja das beste Bild des Tages... Aber das wäre unfair den anderen besten Bildern gegenüber! ;-) Ich finde es aber schon ziemlich klasse und habe auch wirklich mal nichts daran auszusetzen.


Obwohl die Boje ja auch ziemlich geil geworden ist! (50mm, 1/2000s, f/2.) f/2 ist ja eh meine Lieblingsblende! ;-) Die Rostpocken im alten Lack sehen sehr plastisch aus, der Hintergrund hat durch die weite Blende eine sehr leichte Unschärfe, der Schatten der Boje ist einfach superb und ansonsten bin ich auch ganz hin und weg. Ich nehms so wie es ist! ;-)

Und zuletzt noch eine ungelesene Zeitung. (50mm, 1/1000s, f/4.) Ich könnte schwören: Das letzte Mal, als ich hier vorbei gekommen bin, steckte die noch immer da ganz genau so drin. Man sollte meinen, dass mich der Schatten meines eigenen Dickschädels stören würde, aber es geht eigentlich. Mal auch eine (andere) Art von Selfie! ;-) Auch hier wieder: Der Mörtel zwischen den Backsteinen ist so scharf, dass ich mich beim Scannen fast geschnitten hätte! Wenn die Auflösung des Films ein bisschen höher wäre, könnte man sogar lesen, was auf unter dem "Aus gutem Hause" steht.

Fazit: Der Scanner war längst überfällig bei der Menge Bilder, die ich mache! Und die Nikkors gehören definitiv zu dem schärfsten, was ich an Glas habe.