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Schwarz-weiß und analog, Teil 152: Vom Siegbruger Nordfriedhof zum Stadion

Film: Fomapan 100 #33, Kamera: Minolta Dynax 5, Minolta 50mm f/1.7, Februar 2022

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Den Rest des Films, den ich in der Dynax hatte, habe ich in Siegburg verschossen, an einem sehr wechselnd bewölkten Tag im Februar. Wenn ich mich recht erinnere, war es der Valentinstag. Ich meine, mich zu erinnern, dass ich auf dem Rückweg ein Blümchen in dem kleinen Blumenladen am Nebeneingang vom Friedhof mitgenommen habe. Aber das ist eine andere Geschichte. ;-)

Friedhof ist das richtige Stichwort: Der siegburger Nordfriedhof bietet sehr viele verschiedene Motive, insbesondere diese seltsame Jesus-Münze aus Stein, die da herumsteht. (1/60s, f/3.5.) Da habe ich mal was ganz seltenes gemacht, nämlich eine halbe Blendenstufe verwendet. Da mögen manche jetzt denken, dass das ein Unfall war, aber das passt halt am Besten zu den 1/60s, die ich gerne nicht unterschreiten wollte, um das Bild nicht zu verwackeln. Hat ganz gut geklappt. Könnte gerne etwas schärfer sein, aber man muss halt Abstriche machen, wenn es anders nicht geht.

Friedhöfe eignen sich ja besonders für s/w-Bilder, und dieser hier ist keine Ausnahme. Das Lamm Gottes, das dort in Stein gemeißelt steht, sieht ohne die Ablenkung durch Farbe gleich noch viel plastischer aus. (1/125s, f/2.) Hier habe ich zugunsten der Unschärfe im Hintergrund die Blende weit geöffnet, damit mehr Tiefe ins Bild gelangt. Ihr kennt mich ja, ich will das eigentliche Motiv immer besonders hervorheben, da eignet sich gerade bei s/w das Bokeh hervorragend. In diesem Fall standen im Hintergrund einige Büsche herum, die im Winter natürlich kaum Laub trugen, daher diese vielen, aufwärts strebenden Geäste. Trotz der recht weit offenen Blende ist das eigentliche Motiv sehr scharf. Ich bin jedes Mal über dieses Objektiv erstaunt. Selbst in diesem nur auf 4k verkleinerten Scan lässt sich sehen, wie viel Detail da noch drin stecken würde! Ein kleines Bisschen könnte ich mit dem neuen Scanner sicher noch raus kitzeln, aber dann wird es irgendwann auch wieder albern. ;-)


Irgendwas hatte ich am Auto vergessen, deswegen musste ich noch mal schnell zurück rennen, und auf dem Rückweg vom Rückweg habe ich dann diesen Wasserhahn mitgenommen. (1/60s, f/2,4.) Da ist es gleich noch mal passiert: Eine halbe Blende! Viel bringt das auf diese Entfernung ja nicht, aber immerhin ist fast alles vom Griff scharf geworden. Eigentlich sollte man bei diesem Motiv-Abstand ja mindestens auf f/5,6 runter, aber dafür hatte ich an diesem Tag leider nicht genug Licht. Wie gesagt, es war mehr bedeckt als alles andere! Das Ergebnis ist trotzdem recht gut gelungen, finde ich. Fehlt eigentlich nur noch ein Tropfen am Gewinde. Aber das Wasser war abgestellt, da konnte ich leider nicht nachhelfen.

Das große, zentrale Gedenk-Kreuz mit den in Stein gehauenen Damen habe ich dann auch gleich noch erledigt. (1/90s, f/4.) Hier konnte ich mal umgekehrt vorgehen, eine ganze Blende nehmen und dafür die Belichtungszeit hälfteln. Geht auch! ;-) (Da die Kamera diese halben Stufen anzeigen kann, im Gegensatz zu zB meiner F601, kommen diese Angaben auch relativ häufig vor.) Portraits, und ich zähle die Mädels um das Kreuz herum jetzt mal einfach dazu, sind nach so einer alten Faustregel ja am Besten mit f/4 zu machen, da habe ich mich mal wieder ganz stumpfsinnig dran gehalten. Im Nachhinein hätte ich stattdessen vielleicht lieber einen etwas weicheren Hintergrund gehabt, aber OK, geht auch so. Die Blätter sind im überbelichteten Himmel nur ein kleines Bisschen zu scharf und lenken mich etwas sehr vom eigentlichen Motiv ab.

Noch was Ungewöhnliches: Es war an manchen Stellen so dunkel, dass ich tatsächlich seit einer halben Ewigkeit mal wieder den integrierten Blitz einer Kamera benutzt habe. (1/60s, f/4, Aufhellblitz.) Hat recht brauchbar funktioniert, finde ich. Sieht irgendwie ganz ungewohnt aus, das viele helle Licht im Hintergrund und auf dem eigentlichen Motiv. Aber damit wäre auch geklärt, dass der Blitz in der Kamera auch noch funktioniert. Der ist ja auch seit 20 Jahren nicht mehr benutzt worden. Er hebt jedenfalls sehr schön die Maserung des Holzes hervor, was ich so nicht erwartet hätte.


Februar ist Schneeglöckchen-Zeit. (1/60s, f/5,6, +4 Diotrien.) Hier hatte ich tatsächlich mal genug Licht, um weit abzublenden und dadurch zumindest einige der Blüten richtig scharf zu bekommen. Gut zu wissen, dass der Diopter mit diesem Objektiv problemlos zusammenarbeitet. Sollte noch mal wieder öfter Makro-Aufnahmen machen, besonders weil man da so tolle Unschärfe bekommt, siehe oben von wegen Liebe und so. ;-) Schönes Bild, brauche ich wenig zu zu sagen, oder?

Am Ende des Friedhofes, kurz vor dem Zaun zur Autobahn, standen dann diese Kisten herum, die sich bei genauerer Inspektion als Bienenkästen herausstellten. (1/125s, f/5,6.) Habe ich dann auch mal mitgenommen, besonders aus diesem Winkel, dass man im Hintergrund noch einige der Gräber sehen kann. Aus diesem Grund auch die Blende für meine Verhältnisse weit geschlossen. f/8 wäre auch noch drin gewesen, aber dann wäre es mir wahrscheinlich schon wieder zu scharf geworden. Wobei wir uns hier eh recht nah am Auflösungsvermögen des Foma-Films bewegen.

Der Sendemast, der von der tiefen Sonne tatsächlich mal angeleuchtet wurde, sieht hingegen bei gleicher Blende schon fast aus, als hätte ich ihn künstlich nachgeschärft. (1/500s, f/5,6.) Habe ich aber nicht, ich schwöre. (...Digga! ;-)) Viel krasser Kontrast lässt das Bild schärfer erscheinen, als es eigentlich ist. Eigentlich wollte ich alle Äste im Bild ebenfalls scharf haben, aber dann hätte ich den Spielraum, den ich da noch hatte, wohl tatsächlich nutzen müssen und bis f/11 gehen sollen. Die ganz vorne sind jedenfalls noch leicht unscharf. Wobei ich auf diese Entfernung bezweifle, ob die je ganz scharf abbildbar gewesen wären.

Auf dem Weg zum Ausgang steht irgendwo mitten auf dem Friedhof dieser metallene Jesus herum und leuchtete in der Februar-Sonne wie mit einem Scheinwerfer angestrahlt. (1/250s, f/5,6.) Auch hier bin ich erstaunt, wie viel ich mit dem neuen Scanner aus den Negativen raus holen kann. Hätte von Hand und Schatten ein Close-Up machen sollen! Nachher ist man immer schlauer! ;-)


Danach habe ich dann den Bereich des Friedhofs verlassen und bin "oben" am Nebenausgang raus, um zum Stadion zu gelangen. Hier habe ich ein Foto an die hell erleuchtete, sehr kontrastige Reihe Garagen verschwendet. (1/250s, f/8.) Ich weiß nicht warum, aber ich finde dieses Foto faszinierend. Es ist vor allem ziemlich genau so raus gekommen, wie ich es mit vorgestellt hatte. Ich lasse das deswegen einfach mal so stehen, damit sich jeder seine eigenen Gedanken dazu machen kann. Sowas wie: "Warum fotografiert der Typ sowas?" ;-) Der größte Störfaktor in diesem Foto ist der Emulsionsfehler oben links, der so aussieht, als würde da jemand einen Drachen steigen lassen! ;-)

Auf dem Weg zum Stadion findet man immer mindestens eine: Eine Bierflasche im alten Laub vom letzten Jahr. (1/180s, f/8.) Wenn sie noch vor dem Zaun liegt, ist es noch nicht im Vorgarten, oder? ;-) Umweltverschmutzung ist es trotzdem, aber auch ein Motiv für mich. Bei der Blende ist das Bild selbst auf diese Entfernung praktisch durchweg scharf, was sich in diesem Fall als genau das Richtige herausstellt. Die weichen, natürlichen Formen der vertrockneten Blätter bilden einen hübschen Kontrast zur harten Oberfläche des Glases und der künstlichen Beschriftung. Der Zaun im Hintergrund begrenzt das Bild gut nach Oben, wie ein künstlicher Horizont. Gut geworden.


Im Stadion angekommen habe ich erstmal die Matten unter dem Tor fotografiert, die die Leichtathleten hier wohl abgestellt hatten. (1/180s, f/2,8.) Schönes Schattenspiel hier. Erstaunlich, dass man die Leiterstreben an diesem Turngerät noch problemlos erkennen kann, obwohl das Bild zugleich auch die helleren Strukturen recht gut wiedergeben kann. So schlecht, wie alle immer behaupten, ist der Foma auch wieder nicht. Die Wahl von f/2,8 ist ganz OK gewesen, der Hintergrund ist ausreichend unscharf für meinen Geschmack.

Bei der Platzsperre bin ich wieder in den Portrait-Modus gewechelt - also, jetzt nicht an der Kamera, die hat auch einen, sondern im Kopf. (1/250s, f/4.) f/4 macht hier jedenfalls einen sehr guten Eindruck, die Tribüne im Hintergrund ist auf jeden Fall genau richtig von der Schärfe her. Ich hätte das Schild nur horizontal mittiger nehmen müssen, denke ich. Da links gefällt es mir ansonsten ganz gut, nur ein bisschen höher wäre gut gewesen. Trotzdem, schönes Bild.


Auf der Fußball-Seite habe ich dann die Tribüne mal unter Fluchtpunksgesichtspunkten unter die Lupe genommen. (1/350s, f/4.) Masten aufrecht, die Stufen führen in die Unendlichkeit (fast), die Bäume und darüber der Himmel. Gefällt mir. Japp, ich habe einen anderen Geschmack als andere Leute. Aber das ist auch gut so, wäre ja langweilig, wenn wir alle den gleichen Geschmack hätten! ;-)

Und dann war der Film zu Ende, wie man an den Kratzern von der laborseitigen Trocken-Klammer sehen kann. ...und weil der obere Rand abgeschnitten wurde. Jedenfalls, weshalb ich dieses Foto gemacht habe: Da ist ein Einkaufswagen abgebildet, aber das ist definitiv kein Einkaufswagen! (1/350s, f/4.) Ich nehme an, dieser Unterstand ist irgendwo übrig gewesen, als ein Supermarkt endgültig geschlossen hat, und der Sportverein hat das Ding günstig bekommen. Ich fand es halt trotzdem witzig.

Fazit: Neuer Scanner ist top notch, das blendenreparierte 50mm f/1,7 Rokkor macht einen sehr guten Eindruck. Muss ich mal einen Farbfilm durch jagen. Wenn die nur zur Zeit nicht so sauteuer wären! Und vielleicht auch noch ein Weitwinkel und ein kleines Tele für besorgen. ;-) Leider sind die Objektive für Minolta A ja noch einigermaßen teuer, weil die auch problemlos auf Sony Alpha funktionieren.

Schwarz-weiß und analog, Teil 151: Bonner Bogen

Film: Fomapan 100 #33, Kamera: Minolta Dynax 5, Minolta 50mm f/1.7, Februar 2022

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Da ich gerade erst nach Hause gekommen bin, gibt es heute nur einen Eintrag aus der Pipeline. Geht einfach nicht anders. Die Bilder vom Rhein heute also erst morgen...

Die Fotos aus dem Bonner Bogen, die ich heute vorstellen möchte, eignen sich ein bisschen besser für schwarz-weiß-Fotografie als die aus den Beuler Rheinauen vom letzten Mal, denn hier gibt es einiges mehr an Architektur zu sehen. Und Architektur eignet sich meiner Meinung nach ja grundsätzlich am Besten für s/w-Bilder. Stürzen wir uns also gleich ins Vergnügen:

Als erstes hätten wir hier diese bootartigen Gebäude, die scheinbar ganz aus Glas sind. Hier sind wohl hauptsächlich Büros drin, das ergibt eine schöne, weitsichtige, helle Arbeitsatmosphäre. Zusammen mit der Allee aus Bäumen, dioe die Uferpromenade entlang führt, ergibt das bestimmt einen schönen Arbeitsplatz. Leider waren an diesem sonnigen Morgen sehr viele Leute unterwegs und ich hatte einige Schwierigkeiten, die alle aus meinen Bildern heraus zu halten. Ist mir, wie man sieht, nur bedingt gelungen. Immerhin sind die so weit weg, dass sie nicht wirklich stören, zumindest empfinde ich das jetzt so. Was viel störender ist: Der Wasserfleck, den das Labor mitten im Bild hinterlassen hat. Trocknen die die Filme nicht anständig? Nehmen die kein Netzmittel am Ende? Tröpfchen Spüli wirkt Wunder, angeblich! Naja, aber egal, Dinge, die ich nicht ändern kann - es sei denn, ich würde meine Filme jetzt alle noch mal waschen, bevor ich sie scanne. Andererseits wären sie dann hoffentlich auch endlich mal staubfrei. Aber zurück zum Foto: Gefällt mir!


Auch das nächste, viel rundere Gebäude kommt gut raus. (1/750s, f/4.) Auch hier wieder tolle Kontraste, viel Schärfe und ich habe es geschafft, ein ziemlich gerades Foto zu schießen! Ich bin stolz auf mich! ;-) Wie immer, wenn Bilder mir gut gefallen, sag ich lieber weniger dazu als zuv iel, deswegen gleich weiter zum nächsten!

Eine metallene Palme erhebt sich in den fast wolkenlosen Himmel. (1/3000s, f/2.) Hätte ich die Blende noch ganz öffnen sollen? Wäre das Gebäude im Hintergrund dann noch unschärfer geworden? Was wäre dann aus den Palmwedeln geworden, wären die dann noch immer so scharf wie jetzt? Fragen, die ich nicht mehr beantworten kann, denn diese Lichtverhältnisse werde ich wahrscheinlich so nie wieder antreffen! Trotz all dieser Unwägbarkeiten: Ein krasses Foto! Da mach ich im Winter wieder eine Postkarte draus! ;-)


Die Kunst war leider nicht ohne Leute zu bekommen. (1/4000s, f/2.) Ich dachte, ich hätte es endlich geschafft, da läuft mir da unten rechts wer ins Bild. Wobei, das gibt dem ganzen einen Maßstab und ist dementsprechend vielleicht gar nicht mal so schlecht gewesen. Am Horizont sieht man das Siebengebirge in leichter Unschärfe versinken, die auch nicht viel unschärfer wäre, hätte ich tatsächlich noch die halbe Blende weiter geöffnet und die leichte Überbelichtung in Kauf genommen. Ebenfalls ein gutes Bild.

Genau das Gegenteil von weit öffnen habe ich hier mal bei dem Türmchen am alten Gebäude gemacht. (1/90s, f/8.) Ja, die Kamera kann auch langsam belichtet, das hatte ich bisher ja noch gar nicht wirklich gemacht! Da bin ich wirklich nah am Limit dessen, was ich mit dem ISO 100 Film hinbekomme. Aber f/8 hat sich hier wieder äußerst bezahlt gemacht, denn es scheint, als hätte das Objektiv hier tatsächlich seine größte Schärfe: Jeder einzelne Backstein tritt plastisch hervor, praktisch alles ist komplett scharf. Wie gesagt: Architektur in s/w hat es mir ja angetan, besonders auf Film. Auch wenn ich die digitalen Fotos entsättige, kriege ich irgendwie nicht das gleiche Gefühl.

Aber dann bot sich doch noch die Gelegenheit zu einer echten Offenblende: Eine Vespa! (1/4000s, f/1,7.) Die Dinger fotografiere ich ja auch zu jeder Gelegenheit und mit jedem mir zur Verfügung stehenden Medium. ;-) Ich mag die Teile einfach. Hübsches, klassisches Design. Und auf Film machen die sich auch immer besonders gut, besonders mit dem Farbkontrast mit dem Hintergrund, wie in diesem Fall.


Und dann stand da noch so ein österreichisches... ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, was das ist! Es ist jedenfalls mit vier Rädern ausgestattet und kann sich selber bewegen, ich sortiere das also mal in die Kategorie "Automobile" ein. Sieht ein bisschen nach so einem Phantasiefahrzeug aus, das sich die Spieleentwickler ausdenken, wenn sie sich keine Lizenzen echter Autodesigns leisten können. ;-)

Glasfassaden in s/w und auf Film: Cool! ;-) (1/180s, f/8.) Auch hier habe ich wegen der Tiefenschärfe mal etwas weiter abgeblendet. Das Ergebnis ist komplette Schärfe im gesamten Bild. Sieht ziemlich gut aus, all diese rechten Winkel und die Glasscheiben. Leider ein bisschen nach rechts geneigt, nur ein halbes Grad oder so. Oder ist das nur mal wieder mein Knick in der Brillenoptik? Ich fürchte fast. Einmal was ohne Brille sehen können!


Im Gegensatz zu der Vespa oben fährt die Clara mit Strom. (1/1500s, f/1,7.) Im Schatten konnte ich mal wieder die Blende ganz auf reißen und habe so schöne Hintergrundunschärfe bekommen. Ein wirklich gut gelungenes Bild mit hübschen Ruflektionen und tollen Kontrasten. Auch wieder so ein Werbefoto, dass ich dieses Mal der SWB rüber schicken sollte. ;-)

Und dann noch was ganz Neues, mit Balkonen und Gittern und Lampen und alles mit Linien, die ins unendliche flüchten wollen, aber da steht ein Gebäude im Weg. (1/350s, f/8.) Auch hier bin ich ja wieder begeistert, ich sollte mal viel öfter Architektur vor die Linse nehmen. Haben nur hier in der Gegen so wenig, was sich zu fotografieren lohnt. Und immer für ein paar Fotos so weite Wege fahren, das ist auch nicht wirklich nachhaltig!

Aber vielleicht sollte ich jetzt noch mal da vorbei fahren, denn nebenan die Baugrube ist bestimmt mittlerweile gefüllt. (1/1500s, f/1,7.) Hier habe ich die Blende ganz aufgedreht, damit ich durch den Zaun fotografieren konnte, was ziemlich gut geklappt hat. Nette Reflektionen in den Pfützen. Überhaupt, besser geworden, als ich es erwartet hätte. Und selbst auf diese Entfernung nahe der Unendlichkeit auf der Objektivskala noch immer eine gewisse Hintergrundunschärfe. Das ist schon sehr erstaunlich.


Und ganz am Ende noch einmal Kunst. (1/180s, f/4, manuell.) Hier habe ich eine Blende abgezogen, um das Gesicht besser raus zu bekommen, aber dem Hintergrund hat es auch nicht wirklich geschadet. Nur der Himmel ist ein bisschen über. Zum Abschluss eigentlich ein ganz gutes Bild, stimmt es einen doch nachdenklich. Oder? ;-)

Nächstes Mal: Der Siegburger Nordfriedhof und das Stadion um die Ecke. Beides interessante Objekte für s/w-Fotos.

Schwarz-weiß und analog, Teil 150: Beueler Rheinauen

Film: Fomapan 100 #33, Kamera: Minolta Dynax 5, Minolta 50mm f/1.7, Februar 2022

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Der erste Film, den ich mit dem "neuen" Scanner gescannt habe. Naja, das stimmt nicht wirklich: Nachdem ich den neuen Workflow einmal verinnerlicht hatte, habe ich den hier ganz am Ende meines noch-zu-scannen-Stapels angefügt und noch mal durch den V500 geschubst. Geht doch deutlich schneller als mit dem alten, wenn man nicht die ganzen Streifen rausretouchieren muss. Jedenfalls, deswegen gibt es diesen Film in 4k-Auflösung. Einfach, weil es sich bei dieser Kamera/Objektiv-Kombination tatsächlich lohnt! (...und wahrscheinlich auch alle folgenden, zumindest die, die ich mit den besseren Kameras geschossen habe, die also entsprechend scharf genug für 4k sind.)

Zudem habe ich die Bilder für die ersten beiden Einträge eigentlich am gleichen Tag geschossen, aber da es so unglaublich viele geworden sind, habe ich die eben auf auf zwei verteilt. Sonst wird es einfach etwas groß! Vor allem, wenn ich jetzt Bilder einbinde, die durchaus auch mal 1 MB groß sein können. (Wenn ich von 4k rede, meine ich übrigens das, was ein 3-zu-2-Monitor an Auflösung hätte, wenn es so einen geben würde (3840 x 2560, ca. 9,8 Megapixel), nicht das Breitwand-Kino-Format.)

Aber zu den Fotos: An diesem schönen, sonnigen Februartag war ich in Beuel am Rhein und habe als erstes mal die Skyline von Bonn fotografiert. (1/2000s, f/4.) Wobei, gehört das hier unten eigentlich noch zu Beuel? Auf der Gegenüberliegenden Seite ist jedenfalls noch Südstadt. Keine Ahnung, technicallities! ;-) Nachdem ich an dem Minolta 50mm f/1,7 die Blende mal entfettet und somit wieder gängig bekommen habe, sehen die Bilder, die das macht, auch gleich wieder viel besser aus. Eigentlich würde ich sogar so weit gehen zu sagen, dass sie ganz hervorragend aussehen. Sehr scharf und kontrastreich. Man kann sogar noch die einzelnen Kabel erahnen, mit denen der Funkmast hinterm langen Eugen am Boden festgezurrt ist.Ebenso ist der Schriftzug des Marriott perfekt lesbar und die einzelnen Querverstrebungen der verschiedenen Kräne ist noch gerade zu erahnen. Überhaupt kommen wir hier in einen Bereich, in dem die Körnung des Films langsam größer wird als die Details, die das Objektiv abbildet. Was das Bild selber angeht: Der Himmel mit seinen verschiedenen Wolkenstrukturen gefällt mir sehr gut, ein Gelbfilter wäre hier aber durchaus hilfreich gewesen. Was nicht so schön ist: Das Labor arbeitet nicht wirklich sauber genug für meine Ansprüche. Die ganzen weißen defekte im Film, besonders unten rechts, stammen nämlich meiner Meinung nach nicht aus der Filmfabrik, sondern kommen davon, wenn man den Film zu ruppig handhabt.

Das auf dem Kopf stehende Boot habe ich auch sehr gut eingefangen, finde ich. (1/4000s, f/2.) Hier ist es wirklich hilfreich, dass diese Kamera so schnell belichten kann, dass ich selbst bei diesem hellen Wetter noch auf fast Offenblende runter gehen kann. Ein sehr cremiges, weiches Bokeh ist das Ergebnis. Zugleich ist der Bewuchs auf dem Boot selber aber schön scharf, das Objektiv kommt also gut mit weit offenen Blenden zurecht. Was hier am meisten stört, das sind die Fusseln und der Staub, der aber nicht von meinem Scanprozess stammt, sondern bereits im Film selber eingebrannt ist. Ich glaub, ich muss alle meine Kameras mal mit ein bisschen Druckluft behandeln. ;-) Entweder das, oder auch daran ist das Labor schuld.


Wie man sehen kann, gehört das Boot der Wasserrettung der DLRG. (1/1500s, f/4.) Sehr kontrastreiches Bild, die Bäume sind ja tatsächlich schon fast schwarz. Die tiefstehende Februarsonne war hier auf jeden Fall hilfreich. Was die Auflösng angeht: 4k reicht so gerade nicht mehr, die Aushänge am schwarzen Brett lesbar zu machen - ich fürchte, da würde auch die Filmauflösung nicht mehr ganz ausreichen -, während man die (zweite) Hausnummer (rechts daneben) noch gut erkennen kann.

Aber dann den Langen Eugen und Teile des neuen WCCBs noch mal direkt gegen das Licht. (1/1000s, f/5,6, manuell.) Habe hier gewollt ein bisschen überbelichtet, um die Strukturen in den Geböuden und das Schiff auf dem Rhein noch ein bisschen erkennbar zu machen, aber es hat nicht wirklich gereicht. Es handelt sich nämlich um das Baggerschiff, das die Fahrtrinne vertiefen soll. Wenn man ganz genau hinschaut, kann man das noch erahnen. Der Foma ist in den dunklen Bereichen aber leider nicht so brauchbar, dass ich das noch stärker im Postprocessing herausgearbeitet bekommen hätte.

Dafür sind die Möwen und der Kormoran auf den ins Wasser führenden Schienen sehr gut geworden. (1/2000s, f/4.) Hier werden wohl die DLRG-Boote zu Wasser gelassen, wenn es mal schnell gehen muss, aber bis dahin können die Vögel hier sitzen und sich ausruhen. Mit dem dicken Posttower im Hintergrund gefällt mir auch das Bild sehr gut. Der Detailreichtum in den Wellen und den Vögeln selber ist ebenfalls sehr spannend. Leider auch hier wieder viele Fusseln, vor allem direkt in der Bildmitte.

Eine andere, hochkatigere Perspektive bietet und das darauf folgende Bild. (1/1000s, f4.) Hier bin ich besonders stolz, dass ich es geschafft habe, die Kamere so gerade ausgerichtet zu bekommen. Und dass die Kackenten (Möwen) nicht weg geflogen sind, als ich so um sie herum gezirkelt bin. So sieht man jedenfalls das Wellenspiel auf dem sich unaufhaltsam dem Meer entgegen wälzenden Rhein noch besser. Gutes Bild.


Die Skyline hatte es mir an diesem Tag besonders angetan, wie man sehen kann, deswegen hier gleich noch mal der Posttower, dieses Mal ebenfalls hochkant und mit Spiegelung im Fluss. (1/1000s, f/5,6, manuell.) Dieses Mal hat der manuelle Eingriff in die Belichtung genau den gewünschten Effekt erzielt: Ein fast schwarzes Ufer, über die sich die Bäume silhouettenhaft erhebe, ein Posttower, in dessen Glasfassade sich die anderen Gebäude und der Kran spiegeln, Sonne, Wolken und Kondensstreifen, Wellen und Spiegelungen auf dem Rhein. Tolles Foto, das ich der Post mal anbieten sollte, vielleicht brauchen die noch was für ihre Werbebroschüren! ;-)

Ganz wichtig ist allerdings auch, dass eine solch viel befahrene Wasserstraße wie der Rhein immer gut beschildert ist, und dazu gehört auch das Ankerverbot in der Nähe der Brücke. Warum das aber nur 100m nach links und 100 nach rechts gilt, weiß ich auch nicht. Das Foto dieses direkt angestrahlten und aus dieser Perspektive somit fast weißen Schildes macht sich aber auf jeden Fall gut in meiner Sammlung. Auch hier bin ich stolz, dass die Kamera so schön gerade in meinen Händen lag. Ich glaube, das geringe Gewicht der Minolta spielt hier eine nicht ganz unerhebliche Rolle.

Wofür genau die 6 steht, weiß ich auch nicht, aber ich nehme an, es handelt sich um einen Entfernungsmarker. (1/2000s, f/4.) Die Sonne stand hier so grell auf der weißen Farbe, dass es schon etwas schwierig wird, die Struktur im Beton zu erkennen. Ich glaube, das gehört mit zu den Dingen, die ich mit dem alten Scanner so nicht hätte aus dem Negativ herauskitzeln können. Zudem gefällt mir auch der unscharfe Hintergrund ganz gut, auch wenn er in den Dunkelheit der schnellen Belichtung fast absäuft. (Immerhin ist das hier eine Belichtung äquivalent zu Sunny Sixteen, die Farbe wirft also fast alles Licht zurück, das die Sonne auf sie wirft!)


Sehr dramatisch ist das Schiff, das ich genau in dem Moment erwischt habe, als es durch die Sonnenreflexe auf den Rheinwellen fuhr. (1/750s, f/8.) Hier habe ich für meine Verhältnisse mal richtig weit abgeblendet und es hat sich, wie man am Ergebnis sehen kann, auch gelohnt: Extrem scharfe, punktförmige Glitzerlichter tanzen auf den Wellen. Leider ist die Grauabstufung in den schattigen Bäumen nur minimal (und wird durch jpg-Artefakte dominiert), aber wenn man genau hinschaut, kann man noch den Denkmal-Sockel am Ufer der Rheinauen erkennen! Nicht schlecht!

Und als letztes Bild für heute: Das Schiff, das unter der Brücke durch fährt, während oben drauf eine Bahn entlang rollt! (1/1000s, f/4.) Was habe ich hier an dieser Stelle gestanden, bis ich genau dieses Motiv im Kasten hatte? Bestimmt eine halbe Stunde! Es kommen zwar eigentlich ständig Bahnen und Schiffe, aber dass sie sich genau in dem Moment kreuzen, kommt dann doch erstaunlich selten vor! Schönes Bild, hat sich gelohnt, mir hier die Beine in den Bauch zu stehen! ;-)

Nächstes Mal: Der Bonner Bogen am gleichen Tag. Ich mein, ich musste ja praktisch nur unter der Brücke durch und war direkt da! ;-)