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Fomadon P

Heute habe ich mich mal dazu durchgerungen, die beiden Filme, die ich noch belichtet hier liegen hatte, zu entwickeln. Da ich vor mittlerweile gefühlt einem halben Jahr schon ein Päckchen "Fomadon P" gekauft, weil ich das mal testen wollte. Das Zeug ist angeblich die billigere Nachbau-Version von D-76 bzw. ID-11. Nur halt von Foma. Da ich deren Filme ganz gern mag und das nicht nur, weil sie so schön billig sind (im Vergleich), hatte ich mir gedacht, kann ich das auch mal probieren. Und wenn es was taugt, kann ich vielleicht auch ein paar Euronen sparen, bzw. nicht immer so sparsam mit dem D-76 umgehen.

Für meine Kentmere-100-Filme, die heute zur Entwicklung anstanden, habe ich natürlich in meiner Handy-App keine Angabe gefunden, wie lange der in Fomadon P zu entwickeln wäre. Also habe ich einfach die Zeit für D-76 kopiert, die ich sonst auch immer nehme: 9:00 Minuten, 2x über Kopf kippen pro Minute. Das Ergebnis war auf Anhieb zufriedenstellend. Wobei ich sagen muss, der Film, den ich mit der Minolta gemacht habe, ist ein bisschen kontrastiger geworden. Wahrscheinlich sind die Zeiten in der alten Kamera etwas langsamer als gewollt? Oder sie misst einfach anders? Jedenfalls hätte ich den Film aus der Canon auch eine halbe Minute länger drin lassen können, denke ich. Möglich wäre das gewesen, da ich beide einzeln nacheinander entwickelt habe, also nicht in der großen Dose, weil ich erst mal sicher gehen wollte, dass der neue Entwickler mit der Zeit anständig funktioniert. Aber kein Beinbruch, beide sehen mindestens befriedigend aus.


Genaueres kann ich natürlich erst sagen, wenn ich die beiden gescannt habe. Aus diesem Grund heize ich gerade oben im Büro den Scannerrechner vor. Damit der mal die Windoof-Patches der letzten drei Monate installiert. Ich brauche den so selten. Liegt hauptsächlich an Windows. Nachdem der alte Rechner von U endgültig ausgestiegen ist, sollte ich dem vielleicht die zweite Platte mit der Suse verpassen, dann kann der auch noch mal was sinnvolles machen! ;-)

Jedenfalls habe ich dann unter der Dusche noch ein bisschen Rekursion betrieben, indem ich den zum Trocknen aufgehängten Film, der in der analogen Canon 10s mit dem 50/1.4 gemacht worden ist, mit der digitalen Canon 700D abfotografiert habe, auf der natürlich das 50/1.4 drauf war. Oder ist das einfach nur ein bisschen Meta? Man weiß es nicht! ;-) Dafür, dass ich da keine anständige Lichtquelle hinter dem Film hatte und das auch auf extrem kurze Distanz gemacht ist, sieht es eigentlich ganz ordentlich aus. Bis auf die Wassertropfen, natürlich.



Ansonsten sind mir die beiden Filme beim Aufhängen natürlich wieder aneinander gepappt. Ich hoffe, dass das keine bleibenden Schäden in der Emulsion hinterlassen hat. Ich muss mir das mal merken, dass ich mehr Abstand einhalten sollte, wenn ich zwei Filme gleichzeitig zum Trocknen weg hänge.

Sigma Super-Wide II 1:2.8 f=24mm Multi-Coated (für Canon EF/EOS)

Jetzt habe ich ja die Canon 700D und darauf das sehr gute 50/1.4, aber das ist manchmal ein bisschen schmalwinkelig, wenn ich damit in Feld, Wald und Wiese unterwegs bin, gerade wegen des Crop-Sensors der kleinen Canon. Deswegen brauche ich ein bisschen was Weitwinkligeres, aber nichts allzu Teures. Und es soll weiteres Bastelpotential bieten. Und meine Retro-Faszination ansprechen.

Das sind ja gleich drei Wünsche auf einmal, das geht nun wirklich nicht! DOCH! Denn bei meinen üblichen Jagdausföügen in den Untiefen von ehBlöd habe ich dieses kleine, kompakte und meinen Anforderungen genau entsprechende Sigma gefunden: Ein Sigma Super-Wide II 1:2.8 f=24mm Multi-Coated. Der Verkäufer wollte 80,- haben, ich habe ihm aber ein Angebot unterbreitet, dass er nicht ablehnen konnte! ;-) Und so bin ich seit gestern stolzer Besitzer dieses Stücks altmodischer 1980er Jahre Technik. (Das Objektiv scheint so um 1986 in den Markt eingeführt worden zu sein, wenn man den einschlägigen Quellen mit Magazin-Scan glauben schenken darf.)


Vom Aussehen her stimmt das wohl, reiht es sich doch ziemlich nahtlos mit meinem 28mm für Nikon F ein. (...für das ich scheinbar damals noch gar kein richtiges Review wie dieses hier geschrieben habe.) Aber Ausehen ist nicht alles. Was kann das kleine Stück Glas?

Also, zu ersteinmal habe ich mich für diese Brennweite entschieden, weil ich gerne etwas am unteren Rand von normal- bzw dem oberen Rand von weitwinkelig wollte. Mit dem Crop-Faktor von 1,6x, den die Canon-Kameras haben, ergeben sich also rechnerisch 38,4mm. Das ist sehr nah an 35mm bzw 40mm, beides Brennweiten, die ich sehr gerne verwende. Außerdem kommt es sich so nicht mit dem (viel zu schweren) Zoom ins Gehege, das ich ja auch noch von der EOS 10s übrig habe habe.


Und das ist glaube ich die Stelle, an der ich auf das große Problem, den Elefanten, sozusagen, hinweisen sollte: Die Sigma-Linsen für Canon EF/EOS aus dieser Zeit funktionieren mit modernen Kameras grundsätzlich nur mit Offenblende, in diesem Falle als mit f/2,8! Auf der Analogen habe ich nie Probleme gehabt und ich erwarte auch bei diesem Objektiv keine - ein Test is in der Mache, in der 10s liegt eh noch ein Film drin -, aber digital? Mh-mh!

Und da kommt dann auch Wunsch Nummer Zwei ins Spiel, denn: Es gibt ein etwa 6 Jahre altes Projekt, anhand eines kleinen Microcontrollers, den man in diese Objektive zusätzlich rein löten kann, die damals beim von Sigma vorgenommenen Reverse Engineering des EF-Protokolls unter den Tisch gefallene korrekte Blendensteuerung sozusagen per Mod-Chip hinein zu patchen. Und das ist eine eine Idee, die ich extrem faszinierend finde. Diese Chips kosten in der Größenordnung von ein bis zwei Euro, der Aufwand zum Einbau hält sich auch einigermaßen in Grenzen und sollte vor allem auch mehr oder weniger reversibel sein - bis auf die eine Datenleitung, die man unterbrechen und dann mit einem kleinen Widerstand überbrücken muss. (Der, soweit ich das verstehe, dafür da ist, dass - wenn der Microcontroller die Leitung auf Erde legt - die Kamera keinen Kurzschluss sieht und a) Panik bekommt oder b) gleich kaputt geht! ;-)) Ich habe jedenfalls Hoffnungen, dass ich das mit meinen zugegebenermaßen begrenzten Lötkenntnissen hin bekommen könnte. Es fehlt mir nur der Chip, ein Widerstand und ganz wichtig der Programmierer samt Bedienkenntnissen für diesen Chip! Also praktisch alles bis auf zwei zu patchende Objektive! :-D Aber ich habe mal direkt beim Machwerk in Hennef nachgefragt und bin guter Dinge, dass ich da das nötige Fachwissen finden werde! ;-)

Aber schauen wir uns mal an, was das Ding in seiner jetzigen Form für Bilder macht. Dafür bin ich mal eben schnell raus in den eiskalten und zugefrorenen Garten, habe Schnee in die Hausschuhe bekommen und wegen des eher bedeckten Wetters heute trotzdem keine mega-prickelnd-ansprechenden Bilder bekommen. Aber für einen ersten Eindruck von der Abbildungsleistung sollte es reichen:


Da auf dem Crop-Sensor die Ecken weg geschnitten werden, haben wir nur mäßige Vignettierung in den Bildern. Bei manchen, die ich stark kontrast-korrigiert habe, sieht man trotzdem, dass die Mitte des Bildes deutlich heller wird. Das liegt zum Einen am Alter der Linse und deren recht weiten Brennweite, zum Anderen aber sicher auch daran, dass sich das Objektiv gegenüber der Kamera nur als "Unknown Lens (10)" ausweist und die Firmware daher keine Korrekturen durchführen kann.

Der erste Eindruck ist allerdings ein ganz brauchbarer: Die Bilder sind durchweg scharf genug für den 18 Megapixel-Sensor der Kamera. Natürlich wäre hier um ein bis zwei Stufen abblenden sicher sinnig, aber eben leider zZt nicht möglich. Gerade im Nahbereich merkt man doch sehr schnell, wie schmal der Streifen der größten Schärfe ist. Das ist einerseits ja perfekt für mich, denn ich mag ja bekanntlich Unschärfe im Hintergrund. Aber gerade im Makro-Bereich (das Objektiv weist zwar keine der üblichen Marketing-Phrasen auf, aber man kann trotzdem auf 18cm bzw. 1:4 an seine Motive ran rücken) fällt das doch sehr auf. Hier wäre schließlich mindestens f/8 das Mittel der Wahl! Vielleicht würde es helfen, wenn ich in der Kamera das Nachschärfen wieder anschalten würde, aber das ist ja gepfuscht! ;-) Witzig finde ich an dieser Stelle die Tatsache, dass die Markierungen für 1:5 und 1:4 auf dem beweglichen Fokus-Tubus angebracht sind und erst heraus geschraubt werden, wenn man in die Nähe dieser Bereiche gelangt.


Aber ansonsten: Die Farben, so man denn bei diesem Wetter welche zu Gesicht bekommt, sind OK und recht natürlich, tendieren ein bisschen ins gelblich-rötlich Braune. Nichts, was man nicht nachher in der Post weg machen könnte, wenn man es - anders als ich - nicht so warm mag. In den unscharfen Bereichen finden sich recht schnell Chroma-Fehler, zB an den Ästen des kahlen Kirschbaums oben gut zu erkennen. Auch diese ließen sich wohl recht leicht mit der entsprechenden Software weg rechnen (was bei der Kamera bekannten Objektiven wohl eh automatisch passiert), aber hier kommt Punkt Drei ins Spiel: Ich mag das Retro-Feeling, das solche un-perfekten Linsen manchmal haben.

Was mir ansonsten bei den Bildern von Kuhweid und dem Wald daneben auffällt: Dieses Exemplar scheint auch ein ganz kleines bisschen kurzsichtig zu sein. Das Problem hatte ich ja schon mit meinem 28mm Sigma aus der gleichen Zeit, nur weiß ich nicht, ob sich das bei den kleinen Canons korrigieren lässt. In meiner D610/D800 habe ich für dieses Objektiv einfach einen leichten Backfocus hinterlegt und dann funktioniert der Autofokus ganz problemlos, aber in der 700D habe ich eine solche Funktion noch nicht gesehen.


Fazit: Kein perfektes Objektiv, aber für meine Zwecke, wenn das 50mm zu eng ist, in seiner jetzigen Form bedingt geeignet. Es hat so seine Macken, was Schärfe und chromatische Aberrationen angeht, aber ich würde ihm heute durchaus noch ein "ausreichend" geben. Auf der analogen 10s sollte sich das mindestens auf ein "befriedigend", vielleicht sogar ein "gut" steigern lassen, je nachdem, wie es aufs Abblenden reagiert. Ich bin jedenfalls gespannt, vor allem auch auf das kleine Bastelprojekt, das ich mir damit vorgenommen habe! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 254c: Ein Tag am Rhein - Bonner Seite

Fomapan 400 #12, 5. August 2023
  • Kamera: Olympus OM-2 Spot/Program, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm
  • Entwicklung: Kodak D-76, Stock (9.) 13:30 (7:30+80%), Adofix 1+5 (8.) 9:00, Adoflo 1+200
Weiter geht es auf der anderen Seite des Rheins. Hier habe ich als erstes mal das Graffiti auf dem Stromkasten mitgenommen, das leider nicht ganz so kontrastreich raus gekommen ist, wie ich mir das gewünscht hätte. (50mm, 1/1000s, f/1.8.) Außerdem ist es insgesamt ein bisschen unscharf; am Besten ist noch das Blatt ganz oben rechts im Bild. Offenbar habe ich hier komplett falsch fokussiert. Naja, kommt in den besten Familien vor. Dadurch sieht es insgesamt ein bisschen dreamy aus, was beim abgebildeten Motiv allerdings ein bisschen unpassend ist. Egal, weiter. ;-)

Der Elefant, der gerade geputzt wird, ist da viel besser geworden. (50mm, 1/1000s, f/2,8.) Schön scharf und mit nettem Licht/Schatten-Spiel. Und leicht unscharfem Hintergrund, so wie ich es mag. Ich weiß, ich weiß, auch den Elefanten hatte ich bestimmt schon öfter hier im Blog, aber der ist halt so ein nettes Sehenswürdigkeiten-Touristen-Dings in den Rheinauen, da will ich nicht vorbei gehen! ;-)


Genau das gleiche gilt für den Tortempfahl, der ebenfalls da in der Gegend um den Posttower herum steht. (50mm, 1/500s, f/1,8.) Auch hier bin ich mit der Schärfe nicht wirklich zufrieden; ich weiß, dass dieses Objektiv auch weit offen genial scharfe Bilder kann. Muss also an mir gelegen haben. Auch hier sind die Blätter im Hintergrund schärfer als die Figuren. Ansonsten, vom Bildausschnitt her und der allgemeinen Komposition eigentlich ganz nett. Vielleicht etwas überladen, aber da stehen halt so viele Bäume, da kann man nix machen. (Kettensäge?) ;-)

Die dicken Frauen durfte ich mir nur von oben anschauen, weil die anderen so schnell weiter wollten, wegen Wetter und es war langsam auch an der Zeit. (50mm, 1/1000s, f4.) Aber auch von hier kann man die alle ganz gut erkennen. Hätte ich eigentlich nicht gedacht, dass man so viele Details heraus picken kann. Ist ja doch schon eine gewisse Entfernung und die Auflösung von Foma 400 ist ja auch nur mäßig. Aber das D76 gleicht die grobe Körnung ganz gut aus, sodass man sogar noch Muster im Rasen erkennen kann.

Apropos Posttower: Wenn man den so richtig mit dem Weitwinkel aufs Korn nimmt, bekommt man auch spannende Perspektiven zu sehen. (28mm, 1/1000s, f/11.) Puh, wann habe ich eigentlich das letzte Mal auf f/11 abgeblendet. Kommt echt nicht häufig vor bei mir. Vor allem, weil die Kamera trotzdem noch die schnellste Zeit eingespielt hat. Muss ja doch einigermaßen Hell da oben gewesen sein. Wenn ich mich recht erinnere, lies der Regen auch am Nachmittag was nach. Was aber auf jeden Fall auffällt, das ist die durchweg brauchbare Qualität, die das billige Makinon hier wieder abliefert. Muss sich wirklich nicht verstecken. Trotz der sehr kleinen Blende stelle ich zumindest auf dem groben Filmmaterial noch keine allzu großen Beugungseffekte fest, das Bild ist eigentlich durchweg scharf.

Vor dem Posttower steht der olle Merkur rum und hat die Nachrichten der Götter zu überbringen. (125mm, 1/500s, f/8.) Ich finde es immer wieder faszinierend, dass die Post sich vor ihre Zentrale das Symbol der Konkurrenz (Hermes) hingestellt hat. ;-) Zum Bild: Auch hier habe ich für meine Verhältnisse kräftig abgeblendet. Das Ergebnis ist ein sehr scharfer, nur ganz leicht weichgezeichneter Hintergrund, der mir in diesem Zusammenhang sehr gut gefällt.Gutes Portrait-Bild mit dieser Portrait-Linse.


Da ich einen recht empfindlichen Film drin hatte, habe ich einfach auch mal rein in das Foyer des Posttowers gezielt, wo dieses Eis-Cart steht. (135mm, 1/500s, f/3,5.) Was mich hier besonders fasziniert: Da stehen große (Einmach?-)Gläser unter der Abdeckung, von denen ich zu erst gedacht habe, dass deren Deckel sich in der Scheibe spiegeln, sodass man sie gleichzeitig seitlich (die Deckelränder) sehen könnte, aber auch von oben. Und dann fiel mir auf: Nee, das sind die Lampen an der Decke? Oder doch nicht?! Ich rätsel noch immer! Das nächste Mal, wenn ich hier vorbei komme, muss ich mir das mal genauer anschauen! ;-)

Das bereits mehrfach erwähnte Sauwetter beinhaltete auch Windböen, denen wohl der ein odere andere Regenschirm nicht gewachsen war, sodass er kurzerhand in einem der Mülleimer vor dem Tower entsorgt wurde. (135mm, 1/1000s, f/3,5.) Ich weiß nicht, aber auch dieses Bild hat einen unerklärlichen Reiz auf mich. Die Spiegelungen in dem blanken Eimer, der Griff, der den Deckel offen hält, der unscharfe Hintergrund mit dem Fußgängerüberwegzeichen... Alles sehr mystisch... Aber vielleicht hat es auch nur auf mich diese Wirkung. Aber auf jeden Fall beweist das, dass man auch im Regenwetter spannende Fotos machen kann, vor allem auf Film und ohne digitale Magie!


Da wir gerade in der Gegend waren und praktisch mehr oder weniger direkt dran vorbei gekommen sind, haben wir auch noch das historische Bundesbüdchen mitgenommen. (50mm, 1/500s, f/5,6.) Zwischen den vielen Neubauten sieht das schon fast ein bisschen anachronistisch aus. Ist es ja auch. Kaum zu glauben, dass Berlin jetzt schon über 30 Jahre Hauptstadt ist und hier keine Politik mehr gemacht wird. Ich sag Sie, mit dem Ende der Bonner Republik hat der ganze Schlammassel angefangen! Früher war alles besser! (Nee, nicht wirklich. Wir wussten nur noch nicht so viel, wir waren einfach noch naiv wie Kinder. ) Aber immerhin habe ich auch noch eine geparkte Vespa mit auf dem Bild. Gleich noch ein Grund, auf den Auslöser zu drücken! ;-)

Hier rund ums WCCB kann man spannende Architekturfotos machen. (50mm, 1/500s, f/8.) Da mache ich doch gerne die Blende weit zu! ;-) Besonders dieser neumodische Stil mit dem vielen spiegelnden Glas hat es mir hier angetan. Da werden aus vier Fahnen ganz schnell acht, aus einer Straßenlaterne zwei. Ich finde ja, dass es in meiner näheren Umgebung viel zu wenige dieser Ecken gibt, ich würde gerne mal öfter sowas fotografieren!

Oder eben auch Hochhäuser in ihrer brutalen Klotzigkeit! (50mm, 1/500s, f/8.) Architektur, die ein bisschen wie auf den Kopf gestellt aussieht: Oben kompakt und schwer, unten mit filigranen Säulen gehalten. Und ein einsamer Passant, der oben auf der letzten Treppenstufe sitzt und ins Handy starrt. Alles beleuchtet und überwacht vom Mast links. Symbolbild unserer Zeit.


Was der Künstler uns mit den drei auf die Dachkante gemalten Buchstaben sagen wollte, ist mir persönlich auch nicht klar, das ist 'ne andere Szene, aber ich habe die Gelegenheit genutzt, aus dem kleinen 50/1.8 Zuiko das letzte an Rotation herauszupressen, was das arme kleine Teil von sich zu geben vermag! (50mm, 1/1000s, f/1,8.) Dazu die Familie mit Migrationshintergrund, verwaschen im Bokeh, neben dem Symbol deutschen Freiheitsgefühls, dem Auto aus Wolfsburg (China?). Quatsche ich wieder einen Blödsinn sondergleichen? Vielleicht! Oder ich habe noch ein weiteres Symbolbild unserer Zeit geschaffen? Ich sollte öfter mal Street Photography machen.

Wo wir bei Symbolik sind: Die Möwe sieht aus, als würde sie auf etwas warten. Jemanden. (50mm, 1/250s, f/8.) Die Weite des Rheins vor Augen. Die Strömung reißt die Muster der Wellen mit sich und Zeit vergeht. Ein einsamer Besen steht bereit, um das angespülte Treibgut vergangener Träume hinweg zu fegen. Hm, vielleicht sollte ich mich auch noch mal in Lyrik versuchen, da hab ich als Blag ja einiges in meine Tagebücher gekritzelt, damals, als es noch kein Internet gab. Die sollte ich mal raus kramen und ein Best-Of machen. Alles unter dem allgegenwärtigen Motto dieses Blogs: Dinge, die keine Sau interessieren.


Die Anleger schienen bei den Möwen allerdings sehr beliebt zu sein. (50mm, 1/500s, f/8.) Hier habe ich noch eine erwischt, die aufs Wasser hinaus starrt. Dahinter rattenscharf die Uferpromenade von Bonn. f/8 hat auch was für sich! Überhaupt gefallen mir diese ganzen Bilder vom Fluss sehr gut, was man schon dran merken kann, wie wenig ich dazu schreibe - wie immer gilt: Qualität spricht für sich! ;-)

Nach dem Herrn Merkur wollte sich Bacchus (oder Dionysios) nicht lumpen lassen und so schaut er zwischen den Weinreben hervor und hat auch zwei Kumpanen dabei: Den Trinker links und rechts den Winzer. . (50mm, 1/250s, f/4.) Schön die Rankepflanzen, die seinem Gesicht eine Krone aufsetzen. Eingerahmt von einer Mauer aus Steinen der Region, wie der Wein, der hier gefeiert wird. Wie alt sind diese Gravuren? Sieht so ein bisschen nach Jahrhundertwende (also 19->20st) aus, vielleicht auch schon was früher. Hm. Das Internet ist heute nicht hilfreich, Google stellt sich unwissend. Muss ich wohl mal anderweitig nachforschen.

Vom Rheinufer dann hoch in den Hofgarten, einem Ort der Lehre und des Verweilens: Im Hintergrund das Hauptgebäude der Uni Bonn (Mit Turm des Münsters noch dahinter), vorne der Mann, der an die Decke starrt (Kunst, inklusiver zweier Betrachter). (50mm, 1/500s, f/5,6.) Eingefasst vom Laub des Baumes über dem Betrachter ergibt sich ein schöner Rahmen. Ebenfalls ein ganz gutes Bild. Vor allem war es so nass, dass man tatsächlich die Hofgartenwiese mal ohne Studenten zu sehen bekommt. Kommt auch nicht oft vor! ;-)


Dann waren wir am und schließlich im Cafe E., dem eigentlichen Ziel unserer Wanderung am Rhein entlang. (50mm, 1/30s, f/1.8.) Hier drin war es so dunkel, dass auch der 400er Film nicht so wirklich geholfen hat. Trotzdem musste ich den Hut an der Wand einfangen. Hat bestimmt auch wieder irgendeine Symbolik, aber ehrlich gesagt, ich habe den einfach nur fotografiert, um zu sehen, was passiert. Bei der weit offenen Blende und dieser Entfernung ist die Krempe bereits schon wieder unscharf. Macht aber trotzdem einen ganz guten Eindruck!

Dann habe ich ein Bild von draußen vorgezogen: Die Fähnchen unterm Sterntor. (50mm, 1/30s, f/1,8.) Wie man sieht, auch Kameras ohne Autofokus haben manchmal Probleme mit dem Fokussystem, das dann in diesem Fall hinter der Kamera sitzt.: Alles unscharf, außer der Wand im Hintergrund, die es eigentlich sein sollte. Jaja, es war schon sehr dunkel und meine Blindheit nimmt mit abnehmender Helligkeit nur noch zu. Aber dass ich zu blöd war, den Schnittbildsucher korrekt zu bedienen, dass spricht schon für sich! ;-)

Und noch ein Bild von drinnen: Der Kandelaber! (50mm, 1/500s, f/4.) Trotz der extrem schnellen Zeit, die ich hier eingestellt hatte, kombiniert mit Abblenden, waren einige der Lampen so hell, dass sie auf dem Film Halos hinterlassen haben. Auch wieder ein Bild, bei dem ich einfach getestet habe: Was passiert, wenn! Mit interessantem Ergebnis, bei dem ich sagen würde: Eigentlich könnten da gut zwei Blenden mehr Licht auf den Film gelangt sein, aber was wäre dann erst mit den Kerzenleuchten passiert?!


Kurz vorm Auto habe ich dann noch bei tiefster Dunkelheit versucht, ein Bild vom Anleger auf der Beueler Seite zu machen. (50mm, 1s, f/1,8.) Trotz Spotmessung ist der Anleger selber ein bisschen hell geworden, aber die Reflexionen auf dem Rheinwasser sehen schon Klasse aus. Auch hier: Rund um die hellen Lichtquellen Halos. Sieht cool aus! Wusste nicht, dass der Fomapan so sehr zu sowas neigt. Oder liegt es am D76? Das Bild ist übrigens so schief, weil ich die Kamera versucht habe, auf dem Brückengeländer abzustützen. Hat nur mäßig funktioniert.

So, damit bin ich dann wohl auch mit diesem Eintrag fertig. Aber der Film hat noch einen weiteren, wenn auch sehr kurzen Eintrag ermöglicht: Die Reste, die ich in St. Augustin verschossen habe. Scheinbar mache ich das wohl öfter, wenn ich noch Bilder frei habe! :-D

Noch ein Objektivtausch

Es ist bitterkalt. Heute Nacht hatten wir sowas wie -8°C. Der Wind hat gedreht und bläst den kompletten nordischen Winter von Schweden hier runter, minus den Schnee. Gleichzeitig ballert die tiefe Sonne voll ins Land, also beste Voraussetzung für bunte Fotos. Deshalb habe ich gestern mal einen anderen Objektivtausch gemacht: Das 50/1.4 auf die analoge EOS 10s und die 700D mit dem Sigma-Zoom, dem alten 28-70mm f/2.8. Das funktioniert ja leider nur so mittel an einer der neueren Kameras, soll heißen: Nur Offenblende, sonst "Fehler 01: Reinigen Sie die Kontakte". (Was ich ja schon sehr seltsam finde, denn in der Anleitung zu allen meinen Nikons steht drin: Berühren Sie NIEMALS die Kontakte.)

Wie auch immer, ich dann so ausgestattet raus und direkt vor'm Haus schon mal 10 Fotos gemacht. Von gelben Blumen zB, bei denen man auch direkt sieht, das das Problem ist: Durch die Tatsache, dass ich nur die Offenblende verwenden kann, ist das Bild sehr matschig und weich. Auf die kurze Entfernung nicht zu erstaunlich, würde ich doch eigentlich mindestens auf f/5,6 gehen. Zudem hat das Objektiv ja leichte Probleme mit der Fokus-Linse, die wackelt ja etwas hin und her und so kommt es mir so vor, als wäre da auch irgendwas nicht mehr ganz zentriert.


Um die Ecke habe ich dann wieder die Schmuddel-Pferde mitgenommen. Die waren heute zwar auch nur mäßig fotogen, aber immerhin habe ich sie überhaupt erwischt. Die waren mehr an ihrem Stroh interessiert und mümmelten hauptsächlich vor sich hin. Mit der analogen habe ich noch die Trekker fotografiert, die hier rum standen und nicht auf der Demo waren. (Rund ums Dorf hat es den ganzen Tag gehupt und gedudelt und gebrummt. Scheinbar ist der Bauern-Diesel doch zu billig! ;-))

Dann, als ich mich schon auf der Wiese und unter den Obstbäumen befand, kam mal wieder ein sehr tief fliegendes Flugzeug vorbei gebrummt. Wenn man nach oben fotografiert ist das mit den leichten Dezentrierungs-Unschärfen besonders schlimm, finde ich. Auf analogen Bildern, die ich bisher nur mit diesem Objektiv gemacht habe, ist mir das so stark noch nicht aufgefallen. Jedenfalls ist es mit 70mm, die effektiv zu ungefähr 120mm werden, schon recht gut möglich, so ein Flugzeug nah ran zu holen. Es ist schon echt schade, dass die Blendensteuerung nicht funktioniert. Das Ding könnte echt gute Bilder machen. Ich mein, das war damals sicher auch nicht günstig.


Irgendwo so an der Stelle merkte die analoge 10s dann auch, dass es ihr eigentlich viel zu kalt ist. Viel zu kalt! Das Display unten im Sucher hat nur noch Blödsinn angezeigt und der Filmtransport klang schon ein bisschen langsam. Liegt das jetzt nur an der fallenden Spannung der alten Batterie, die ich da drin habe. Oder frieren die Kristalle im Display ein und wird die Ölung im Motor steif? Wahrscheinlich eine Kombination aus alledem. (Keine Angst, nachdem sie dann so zwei, drei Stunden auf der Fußbodenheizung gelegen hat, ging alles wieder ganz normal.)

Jedenfalls habe ich mich dementsprechend mal ein bisschen schneller heim begeben. Denn sobald die Sonne ab ca. 4 Uhr hinterm Berg verschwindet, wird es so richtig popo-hintern-kalt. Habe also nur noch die bereits aufblühenden Baumkatzen fotografiert, weil die so schön in der Sonne glänzten. Mit Offenblende leider auch sehr matschig.


Und dann schnell heim! Mir war nämlich echt sehr sehr kalt! Wie gesagt, als ich wieder im Warmen war, ging es auch gleich den Kameras wieder besser. Die Digitale hatte zwar weniger Probleme, aber man will den Akku auch nicht zu sehr stressen.

So, mal sehen, was ich heute noch mache, die Sonne ballert wieder vom Himmel, aber es ist wirklich extrem kalt. Die Mütze ist auf dem Auto fest gefroren. Komme also eh nicht weg hier... ;-)

Objektivtausch

Heute noch weniger Text zu den Fotos als sonst. Weil: Ich bin ziemlich platt. War sehr, sehr kalt draußen und ich habe weit jenseits der erstrebenswerten 10.000 Schritte gemacht.

Da ich ja noch immer die 400D von C hier liegen habe, habe ich zum Spaß mal einfach die beiden Objektive getauscht. Also das 50mm auf die 400D und das 18-55mm Zoom auf die 700D. Und dann habe ich einfach mal ausprobiert, was die beiden so können, auf der jeweils anderen Kamera.

Zuerst einmal die 400D mit dem 50mm 1:1.4:


Das 50er auf der kleinen Kamera macht zwar nur bedingt Sinn, da die Auflösung des alten Sensors die Schärfe kaum einzufangen vermag. Man merkt zwar schon ein bisschen was davon, aber eben nicht zu viel. Was hingegen viel hilft, das ist die Blende! Das ist immerhin fast 3 EV schneller als das kleine Zoom! Da der ältere Sensor bei höherem ISO doch ein wenig sehr rauscht, bringt das schon einiges, wenn man einfach noch eine oder zwei Blenden Spielraum hat.

Als zweites dann die 700D mit dem 18-55mm 1:3.5-5.6:


Muss sagen, hier hatte ich Schlimmeres erwartet. Vielleicht liegt es daran, dass die neuere Kamera die Verzerrungen besser weg rechnen kann, die das Zoom macht. Aber die Bilder sehen schon erschreckend gut aus. Die Festbrennweite ist definitiv schärfer und hat halt auch hier den Vorteil der höheren Lichtstärke, die allerdings aus Belichtungsgründen weniger ins Gewicht fällt, weil man einfach ein bisschen am ISO drehen kann; da fehlt mir nur die Hintergrundunschärfe ein wenig. Ansonsten macht das kleine Zoom gute Bilder, die man durchaus benutzen kann.

Fazit: Ich glaube, das Zoom wäre theoretisch auch das Kit-Objektiv zu der 700D. Insofern ist es auch nicht zu erstaunlich, dass es gute Bilder macht. Besser gefallen mir trotzdem die mit der Festbrennweite. Ich habe halt eine Schwäche für Bokeh! ;-)