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Reparatur Batteriefach Sharp MD-MT886

Heute in der vorgezogenen Mittagspause mal eben schnell das Batteriefach an dem kleinen MD-Player repariert, den ich letztens bekommen habe. Nachdem mir das passende Netzteil dafür ebenfalls in die Hände gelegt wurde und ich jetzt nicht mehr mit dem zusammen-mac.gyver-ten Adapter arbeiten muss, bot sich das ja mal an, das Ding komplett funktionstüchtig zu bekommen.

Die Batteriefachklappe ist leider komplett ab, wie man sieht, wahrscheinlich das Resultat der Lauge, die da wohl mal aus einem Akku ausgelaufen ist. (Ich glaube deswegen auch nicht, dass der Akku noch groß Kapazität haben wird, auch wenn ich den jetzt geladen bekomme.) Da fehlt wohl eine Niete oder Schraube oder sowas, was als Gelenk gedient hat. Ist weg, kann man nichts machen. Außer....


Ich habe ein Stück relativ steifen Draht genommen und da drum gewickelt, um die beiden Teile wieder zu verbinden. Gar nicht so einfach, wenn man so blind ist wie ich. Muss mal so eine Lupenbrille haben. Aber das hilft nicht gegen die dicken Wurstfinger! ;-) Mit ein bisschen Fummelei habe ich es jedenfalls geschafft, eine brauchbare Verbindung zusammen bekommen. Ist nur provisorisch, aber immerhin funktioniert es so tatsächlich und der Akku hat immerhin noch genug Saft, um die Mini Disk zumindest ein bisschen rotieren zu lassen.


So, und was mache ich jetzt mit diesem anachronistischen Stück vorsintflutlicher Steinzeittechnologie? Keine Ahnung! Aber es gefällt mir und ich denke, das ist auf jeden Fall was für mein kleines Museum voller Technik, die älter als 20 Jahre ist. Irgendwo da so um den Dreh fängt wohl "retro" an! ;-)

Ach ja, und noch ein großes Lob an die Ingenieure von Sharp, die irgendwann um das Jahr 2000 dieses Ding entworfen haben: Die (mechanische) Reparierbarkeit ist wirklich recht gut. Man muss nur die Schrauben rund rum raus ziehen und schon kann man die Rückwand abnehmen. Wenn man da natürlich irgendwelche Elektronik austauschen müsste oder gar den Laser, wäre man heutzutage wohl hoffnungslos verloren, denn Ersatzteile wird es für sowas wohl kaum noch geben. Schade, eigentlich.

Benq G2222HDL

Ganz kurz zwischendurch: Was manche Leute auf den Dachboden stellen, weil sie es nicht mehr haben wollen oder gebrauchen können! Zum Beispiel diesen noch voll funktionstüchtigen Benq-FullHD-Monitor. Gut, der hat jetzt nur 21,5 Zoll oder sowas, aber das ist doch kein Grund, den ins Exil zu schicken! Ich mein, guckt ihn euch an! Gut, auf dem Handy-Foto kann man jetzt nicht so direkt die Farbtreue und sowas beurteilen, das geht halt nur in-person. Aber besser als die alte 4:3-LG-Kiste, die ich bisher neben meinem Hauptmonitor als zweites Display stehen hatte, ist der noch allemal!


Immerhin ist das Teil schon fast 15 Jahre alt. Damit ist er zwar noch immer ein bisschen jünger als mein LG W2452T, den ich noch immer verwende, aber es ist halt nur ein Benq. ;-) Immerhin kann er alle nltigen HDCP-Gedönse über DVI, um auch an der PS5 noch problemlos zu funktionieren. Gut, mit einer Reaktionszeit von 4 oder 5ms (je nach Quelle) ist der jetzt nur bedingt zum Gamen gedacht, aber als Zweitmonitor zur Text-Darstellung völlig ausreichend. Er ist ein bisschen rot, im Vergleich zum LG, weswegen ich ihn auf "kühl" eingestellt habe, was ich ja eher selten mache. Jetzt ist er etwas zu blau. Muss ich mal genauer kalibrieren. Aber wie immer ist diese OSD-Konfiguration über Tasten, deren Beschriftung man nicht lesen kann, mäßig. OK, macht man im Allgemeinen ja auch nur ein Mal und dann nie wieder. Aber bis man das alles so hat, wie man es will, ist schon ein Akt.

Ansonsten: Bild ist OK. Manche Reviews im Netz beschweren sich, dass er nicht ganz so scharf wäre, aber ich finde, das geht eigentlich. Da er ein bisschen kleiner ist als mein 24-Zöller direkt daneben, aber (horizontal) die gleiche Auflösung macht, scheint er mir eher sogar etwas schärfer zu sein, da das Pitch dadurch etwas geringer ist. Auch das ist mit einem Handy-Foto nur bedingt zu beurteilen, siehe oben. Die Linsen an diesen Smartphones sind ja doch eher naja. Immerhin hat er keine Pixelfehler. Heizt aber kräftig, der Energie-Verbrauch bei TN-Panels war wohl doch noch was höher als bei modernen OLEDs. Ich mein, die beiden hier nebeneinander, da braucht man im Winter eigentlich keine Heizung mehr, vor allem, wenn auch der PC noch läuft. Liegt wahrscheinlich am Backlight, das ist glaube ich auch noch Kaltkathode. Me thinks. Not sure. Man findet ja keine anständigen Spezifikationen bei solch alten Geräten. Oh, ne, da gibts eine Quelle, die behauptet, das wäre schon LED.


Jedenfalls, wie man sieht, der Vorbesitzer hat nicht mal hintenrum die Folien alle abgezogen. Das Ding scheint mir noch mehr oder weniger jungfräulich in meinen Besitz gelangt zu sein. ...und für lau! ...da beschwer ich mich doch nicht! ;-) Problem ist höchstens, dass ich jetzt an meinem Schreibtisch anbauen muss, der ragt rechts ein bisschen raus. Aber das ist jetzt echt Jammern auf hohem Niveau.

Was bringt so ein Panel, das schon vor 15 Jahren eher im unteren Preissegment angesiedelt war, noch auf den üblichen Plattformen? Erstaunlich wenig, wie ich festgestellt habe. Von denen, die recently bei ehBlöd weg gegangen sind, sind die billigsten bei 30€ angesiedelt - die kamen dann aber aus GB, was den entsprechenden Versand nach sich ziehen würde. Ansonsten läuft da noch einer, der in 7 Stunden für einen obligatorischen Euro weggehen könnte. In Zeiten von 4k-Monitoren will sowas scheinbar keiner mehr haben. Ich mehms. Mir macht das nichts. Wie gesagt, Zweitmonitor zum Beistellen. Alls gut. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 258: Wahner Heide

Fomapan 400 #13, 5. September 2023
  • Nikon F90x, Nikon AF 50mm 1:1.4, Nikkor AI 35mm 1:2
  • Entwicklung: Adonal 1+25, 11:00 Minuten (Push +1), 20°C, Adofix Plus 1+7 (11.), 9:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Auf dem Film vom Ehemaligentreffen war noch gut ein Drittel frei, sodass ich ein paar Tage später kurzerhand mal eben in die Wahner Heide bin, um den voll zu machen, damit ich ihn auch entwickeln kann. Die kontrastreiche, körnige Entwicklung hat auch diesen Fotos ganz gut getan.

Vom Parkplatz aus kommt man ja als erstes mal an diesem alten Baum vorbei, der da bestimmt schon Jahrzehnte rum liegt. (1/6400s, f/4, 50mm.) Und das ist der Grund, weshalb ich so gerne die F90X benutze: Die geht hoch bis 1/8000stel und ich kann auch mit höher empfindlichen Filmen im Tageslicht arbeiten, ohne die Blende ganz zu machen zu müssen. OK, das war jetzt an dieser Stelle nicht ganz so dringend nötig, aber ihr kennt mich ja, ich gehe selten mal über f/4 raus! ;-)


Gegen's Licht habe ich dann allerdings mal wieder ein bisschen übertrieben, aber gut zu wissen, dass auch die schnellste Zeit in der Kamera einwandfrei funktioniert. (1/8000s, f/2,8, 50mm.) Silhouetten haben ja auch was für sich. ;-)

Apropos Silhouette, den kleinen Baum habe ich dann mal versucht, ähnlich hin zu bekommen, aber der hat noch erstaunlich viel Details in den Schatten. (1/640s, f/8, 35mm.) Hier habe ich auch mal kurz auf das 35er gewechselt, von dem ich ja trotz seines gammeligen Zustands immer wieder erstaunt bin, dass das so knackige Fotos produziert. Das Bild fängt die Herbststimmung an jenem Tag jedenfalls sehr gut ein.

Aber hauptsächlich mache ich die Blende ja immer so weit wie möglich auf, weil ich so bokeh-geil bin, wie man an diesem Wanderwegmarkierungspfosten erkennen kann. (1/5000s, f/1,4, 50mm.) Ahhh... weit offen... Da fühle ich mich heimisch. Cooles Bild, auch wenn das Objektiv so weit geöffnet nicht immer das schärfste Bild auf den Film wirft. Aber die Löcher im Blattwerk im Hintergrund sehen schon ziemlich Klasse aus.


Der obligatorische Shot vom Telegrafenturm darf auch nicht fehlen, wenn ich in der Heide bin. (1/8000s, f/4, 50mm.) Hier waren mehr als f/4 nicht drin, denn der Himmel war schon extrem hell. Aber die Blätter im Vordergrund sich auch so einigermaßen unscharf geworden, wie ich es mir gedacht hatte. Für das Wetter war der Film dann doch ein bisschen zu empfindlich.

Ein bisschen Borke vom Baum mit Flechtenflecken habe ich dann auch noch mit genommen, einfach weil ich mich da gerade hingesetzt hatte und das in Reichweite war. (1/200s, f/4, 50mm.) Wie man sieht, im Halbschatten der umstehenden Bäume war es sehr viel dunkler, da musste ich mit der Zeit deutlich nach oben gehen. Allerdings hätte ich den Spielraum doch noch ausnutzen sollen und vielleicht auf f/8 hoch gehen sollen, denn die Schärfe lässt auf diese Entfernung doch schon sehr schnell nach, sobald man die eigentliche Fokusebene verlässt, und ich hätte gerne alle Flechten und Moose scharf gehabt.

Im alten Sprengstoff-Bunker liegt noch immer das Bettgestell rum und ich möchte es eigentlich gar nicht wissen! ;-) (1/40s, f/8, 35mm.) Um alles scharf zu bekommen, habe ich aufs Weitwinkel gewechselt und die Blende mal für meine Verhältnisse sehr weit zu gemacht. (Wobei ich ja sagen muss, dass ich in letzter Zeit auch digital gerne mal mit geschlosseneren Blenden arbeite, besonders seit ich die kleine Canon übernommen habe. Weiß auch nicht so genau, woran das liegt. Da kommen doch häufiger mal Bilder mit f/8 oder gar f/11 vorbei... Aber auf Film muss man halt nehmen, was gerade zur eingelegten Empfindlichkeit passt.)


Dass hier in der Heide wieder vermehrt Aktivitäten sind, seit der verrückte Herr P sich die Ukraine als sein neuestes Projekt ausgesucht hat, sieht man auch an den Reifenspuren im Sand. (1/200s?, f/16, 50mm.) Hui, hier habe ich tatsächlich mal die Blende so weit wie möglich geschlossen, trotzdem ist der Horizont unscharf. Selbst die Spur ist nicht vollständig in focus. Aber der Verlauf von vorne, den ganz poppend scharfen Sandkörnern nach hinten ins Unendliche ist schon ganz gut geworden, ähnlich wie ich es mit vorgestellt hatte.

Das letzte, hochkante Bild habe ich da oben ein bisschen vorgezogen, weil die einfach als Dreierpack besser machen, finde ich, deshalb kommt jetzt noch mal der Bunker, und zwar einmal von außen (1/8000s, f/4, 50mm) und einmal von innen, das Bett in der Horizontalen (1/50s, f/5,6, 35mm), wie es sich gehört. ;-) Buah! Echt nicht dürber nachdenken! Da kriegt man doch Sand überall rein! :-D Gerade bei den Fotos von drinnen bin ich ja erstaunt, dass das mit dem billigen Foma und meiner eher schlampigen Entwicklung so knackig-kontrastige Bilder gegeben hat. Ich mein, ja, der Foma ist ja bekannt für seine Absaufenden dunklen Flächen, aber hier kommt alles doch richtig kräftig raus, finde ich.

Ein bisschen Gemüse am Wegesrand darf bei einem Besuch der Wahner Heide im Allgemeinen ja auch nicht fehlen. Da haben wir zum Einen diese Brombeeren in der Sonne. (1/2000s, f/4, 50mm.) Schön scharf kommen die im dunklen Hintergrund richtig gut zur Geltung.


Margariten-artigen weißen Blumen, die ich ziemlich genau für die hellen Blüten belichtet habe, was man auch direkt sieht, da sie kräftig aus dem fast schwarzen Hintergrund heraus poppen. (1/2500s, f/8, 50mm.) Sieht auch ziemlich genau so aus, wie ich mir das gewünscht hatte

Beim Heidekraut ist das ein bisschen schwieriger, die Blüten sind so klein, man will am Ende ja nicht nur helle Nadelstiche im Film haben. (1/2000s, f/4, 50mm.) Aber andererseits ist ein schön weichgezeichneter Hintergrund ja auch nicht falsch! ;-)


Und dann gibt es noch ein Farnblatt, das in der Sonne glänzt. (1/2000s, f/4, 50mm.) Auch hübsch. Es ging ja doch schon sehr auf den Herbst zu, da passt das schon gut dazu.

Schließlich zurück am Parkplatz noch die Schranke mitgenommen. (1/4000s, f/4, 50mm.) Die hat auch kräftig in der Sonne geglüht. Wenn ich das so sehe, könnte langsam mal ein bisschen Sommer werden draußen. Aber nur ein bisschen, nicht wieder so schwül wie letztes Jahr. Der Herbst war eigentlich ganz nett, wenn es nicht gerade geregnet hat wie junge Hunde.


Und das letzte Foto: Der Kater. Miau! (1/???, f/??, 50mm.) Da muss ich ja nicht viel mehr zu sagen. ;-)

Sharp MD-MT866H

Ich bin ein Kind der 1980er. In den 1970ern geboren, bin ich groß geworden mit den ersten Walkmans, die man sich tatsächlich leisten konnte, vor allem, nachdem andere Japanische Firmen auf den Zug aufgesprungen waren und Klone in Massen hergestellt haben. Daher hatte ich durch meine gesamte Schulzeit hinweg eigentlich immer den einen oder anderen mobilen Kassettenspieler. Am Ende sogar einen echten Walkman (1) (2) von Sony, der mir immer treue Dienste geleistet hat und mit neuem Gummi auch noch immer tut.

Gegen Ende der 1990er war meine Schulzeit längst vorbei und ich habe meine Weg zum Zivildienst mit dem eigenen Auto zurückgelegt, das auch Kassetten abspielen konnte (oder später auch CDs). Und dann kamen auch schon bald die ersten Handys, die MP3s wiedergeben konnten. Zuerst noch rudimentär, dann aber bald schon durchaus brauchbar. Daher habe ich das Zeitalter der Mini-Disc praktisch komplett verpasst (genauso wie das der iPods und anderer mobiler MP3-Player).


Daher freue ich mich, dass ich jetzt der stolze Besitzer eines solchen Gerätes bin: Einer Kundin habe ich beim Ausräumen des Schranks geholfen und ich durfte mir alles beiseite stellen, was ich haben wollte. Und einen MiniDisc-Player, da sage ich nicht nein. Auch wenn es kein originaler Sony ist, sondern nur ein Sharp MD-MT866.

Das einzig Problem: Der Akku ist hinüber (und ausgelaufen), der zusätzliche Batteriehalter für eine externe Batterie fehlt, und für die Charging Station fehlt das passende Netzteil (5V 800mA, center positive). Aber ich wäre nicht ich, wenn ich mir nicht schnell was zusammen mac-gyver-t hätte. Ein Netzteil mit 5V war schnell gefunden und mit einer Adapter-Spitze ebenso schnell an die Ladestation angepasst. So ist das Teil natürlich nicht mehr mobil, aber immerhin kann ich die Funktion testen. Und es geht einwandfrei, auch nach 20 Jahren auf dem Dachboden. Auf der Disk, die drin lag, ist 1970er Jahre Disco-Musik, instrumental. Die zweite bespielte Disk klingt nach 1980er "Krach", der von einer Kassette überspielt wurde - die Dynamik der ersten Disk ist definitiv besser, das scheint mir eine digitale Kopie von einer CD zu sein. Die zweite hat doch deutliche Dropouts und Hiss. Aber passt zum Musikstil! ;-) Nur erkenne ich die Stimme nicht, wer ist das? (Bad Religion, ich hab's beim zweiten Titel dann doch erkannt. Die Titel sind auch nicht untereinander getrennt, das wurde also am Stück und analog überspielt. Kann ich die eigentlich manuell editieren und trennen? Hm, muss ich mal testen.) Egal: Fuck... äh... California?! ;-)


Wie sieht es mit den Spezifikationen aus? Nunja, es handelt sich wohl um einen relativ normalen MD-Player mit Aufnahmefunktion immerhin. Ich kenne mich mit den ganzen Formaten/Codecs nicht aus, die Sony später noch entwickelt hat, aber so, wie ich das verstehe, kann das Teil nur das originale ATRAC in 44.1 kHz. Zumindest sagt das das Datenblatt im Internet. Die neueren Codecs sollen ja besser sein und/oder längere Aufnahmen ermöglichen. Aber wenn ich das so höre, ich kann es nicht unbedingt von einer CD unterscheiden. Liegt aber vielleicht auch an meinen 48 Jahre alten Ohren. ;-)

Die Tonqualität ist also insgesamt als gut zu bezeichnen. Ich müsste mal gucken, wie es klingt, wenn ich es persönlich mit einer digitalen Quelle füttere, das passende Glasfaser-Kabel ist ja dabei und mein CD-Player kann entsprechende Signale ausgeben. Sowieso ein Experiment, dass ich demnächst mal vorhatte. Schließlich wäre ich nicht ich, wenn ich nicht ausgiebige Tests durchführen würde. :-D


Was kann ich sonst noch zu dem Gerät sagen? Nicht viel. Es läuft. Ist halt etwas Basic, auch wenn es laut Internet im Jahr 2000 zum Erscheinungsdatum 700 DM gekostet hat, was heutzutage wohl das gleiche in Euro wäre. (Nicht ganz, das Internet sagt, so um die 570€ in 2024.) Das ist ein gutes Mittelklasse-Handy. Für ein Gerät, das man mit Disks füttern muss, die jeweils auch noch richtig Geld gekostet haben - MDs sind nie so billig wie Kassetten geworden.

Heutzutage würde das Ding bei ehBlöd 30 und 90 Euro, je nach Auktionsausgang. Das ist eine große Schwankunsbreite und bei einer Sample Size von drei verkauften Geräten sicher nicht repräsentativ. ;-) Ist mir aber auch egal, ich betrachte das Ding eher als ein Stück Technik- und Musik-Geschichte. Ich will es ja nicht verkaufen, sondern lieber in die Vitrine zum Walkman stellen: Seht her, so hat Musik in der Steinzeit funktioniert! :-D Außerdem könnte ich jetzt diese immer beliebter werdenden Releases auf Retro-Formaten wie LP, Kassette und eben MD ins Auge fassen, da ich das jetzt ja sogar abspielen könnte! Naja. Nicht ernsthaft. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 257: Ehemaligentreffen Alleestraße 2023

Fomapan 400 #13, 2. September 2023
  • Nikon F90x, Nikon AF 50mm 1:1.4
  • Entwicklung: Adonal 1+25, 11:00 Minuten (Push +1), 20°C, Adofix Plus 1+7 (11.), 9:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Alle paar Jahre ist Ehemaligentreffen an meiner alten Schule, so auch letzten September wieder. Da ich ja damals noch immer ohne digitale Kamera unterwegs war, gibt es davon nur s/w-Filmfotos. Das ist einerseits natürlich schade, andererseits gibt es dem ganzen event auch diesen nostalgischen "damals"-Anstrich! Zum Einsatz kam meine Nikon F90X und ein Foma 400, den ich in Adonal entwickelt habe, um diesen Effekt noch zu verstärken: Viel Korn, viel Kontrast! Habe auch mal 1+25 versucht, normalerweise nehme ich ja immer 1+50. Die Ergebnisse sind durchaus als anders als sonst zu bezeichnen. Kontrastreich und knackig. Aber schauen wir uns die Bilder mal im Detail an. Da ich hier eher auf Schnappschüsse aus war, habe ich eher selten Metadaten notiert, als gibt es im Gegensatz zu sonst nur ein paar Belichtungszeiten und mäßig viele Blendenwerte zu berichten. Dass ich zudem nur das 50/1.4 dabei hatte, macht die Sache noch mal einfacher.

Angefangen habe ich mit dem Zettel neben dem Fenster in der Aula, der glaube ich schon da hing, als ich vor bald 30 Jahren die Schule verlassen habe! (1/???s, f/4.) Und das zweite Bild auch gleich noch, bei dem ich beim aus der Hocke wieder hoch kommen an den Auslöser gekommen bin! Man, die F90X ist tatsächlich eine echte Schnellschusskamera, das merke ich immer wieder! Da muss man den Auslöser wirklich nur ganz zart streicheln und *zack*, schon hat man ein Bild gemacht! ;-) Witzigerweise sieht das verunglückte viel künstlerisch-wertvoller aus... :-D


Dann haben wir eine ganze Reihe von hochkanten Bildern, die ersten drei von der Bühne. Da haben wir z.B. meinen ehemaligen Geographie-Lehrer und den Chef der ganzen Veranstaltung, Herrn Crueger, wie er seine Eröffnungsansprache hält. (1/160s, f/4.) Meine Güte, 30 Jahre sind echt eine sehr lange Zeit! Aber er scheint noch immer sehr fit zu sein, auch wenn das wohl das letzte Treffen wart, das er mitorganisiert hat.

Dann zwei mal das Pult mit den Blumen davor und der Band im Hintergrund, einmal vorne, einmal hinten fokussiert. (1/???s, f/2.) Das zweite sieht hier deutlich besser aus. Aber ich habe mich ja auch noch eingeschossen. ;-) Das letzte Bild ist dann noch mal der Herr C, aber in close-up. (1/???s, f/2.8.) Leider ist das Licht im Hintergrund sehr hell und die Belichtungsmessung hat sich davon leicht verwirren lassen.

Es folgen Bilder, die ich von markanten Stellen im Schulgebäude geschossen habe. Das erste ist beim Verlassen der Aula vom Fenster (Glasbaustein) zur rechten. (1/2500s, f/8.) Ich könnte schwören, dass diese Streifen und Gewische da auch schon seit 30 Jahren dran kleben. Kommt man wahrscheinlich auch nicht mehr dran. ;-)

Die springenden Kängurus sind nicht mehr so bunt wie früher, das Geländer ist irgendwann tatsächlich mal gestrichen worden. (1/???s, f/??.) Gut, das sieht man auf dem s/w-Film eh nicht wirklich, aber ich finde es ein bisschen schade. Zu meiner Zeit damals waren die Viecher - es gibt da ja noch mehr als nur die Kängurus - noch in diesen knalligen 1970er Farben angemalt, heute sieht das alles ein bisschen sehr trist aus.

Aber einen Kicker-Tisch hatten wir damals definitiv nicht, jedenfalls nicht im Foyer. (1/???s, f/??.) Das wäre schon witzig gewesen, ich kann zwar auch kein Kicker spielen, genau wie echten Fußball, aber. Ein bisschen was für die Blagen zur körperlichen Bewegung und so. Wir sind immer nur 20 Mal ums Schulgebäude gerannt, wenn wir Pause hatten, und haben den anderen beim Rauchen zugeguckt. ;-)


Die Luftballons waren wahrscheinlich noch über, kann mir nicht vorstellen, dass die extra für das Ehemaligentreffen bestellt und aufgehängt wurden. (1/???s, f/??.) Die Beschriftung mit "Europaschule" deute auch darauf hin. Man muss heutzutage ja offensichtlich immer ein bisschen Selbstbeweihräucherung betreiben. ;-) Obwohl die damals schon immer ganz stolz darauf waren, dass sie so gute Beziehungen in andere europäische Länder hatten und ein neusprachliches Gymnasium waren.

Und dann haben wir noch den Gang unten bei den Pavillions, da hinten rechts war glaube ich mein erster Klassenraum. (1/???s, f/??.) Göttin, ist das lang her. Jetzt fühle ich mich direkt wieder alt. Was ist eigentlich aus den ganzen Nasen aus meiner alten Klasse geworden? War irgendwie kaum einer da. Die sind ja alle Winde verweht worden, schienbar, insbesondere die Leute, mit denen ich häufiger was zu tun hatte. (Das Kleinklassenfoto habe ich mal weg gelassen, das zeigt zu viele Gesichter, die das Internet wiedererkennen würde.)

Für das leibliche Wohl gab es übrigens auch was: u.A. Donunts. (1/???s, f/??.) Kann mich gerade nicht erinnern, dass ich davon einen probiert hätte. Wäre mir wahrscheinlich nur mal wieder zu süß gewesen.

Genau die Fanta, die es mittlerweile scheinbar ja auch wieder in Glasflaschen gibt, genau wie damals. (1/???s, f/??.) Haben wir die Plastikflaschenschwemme vielleicht demnächst hinter uns? Wer weiß. Ich mochte das Zeug (und Cola auch) ja immer viel lieber aus Glas, Plastik schmeckt immer so seifig.


Dann nach draußen, wo die Big Band spielte. Aber erstmal ein Blick nach oben, wo die Europafahne im blauen Himmel vor sich hin wehte. (1/800s, f/8.) Ich glaube, ich war niemals ganz oben auf dem Dach. Oben in der Hauswirtschaft direkt unterm Dach, ja, aber nie oben drauf. Frage mich, ob man da einen guten Blick über Siegburg hätte. Naja, aber die werden eh niemals jemanden da rauf lassen, Hauftungsgründe und so, und uns damals als Blagen schon gar nicht! Wir haben so schon genug Scheiße angestellt! ;-)

Die Kunst im Garten habe ich auch noch mitgenommen. (1/800s, f/4.) Ich habe mich immer gefragt, von wann die Dame wohl stammt? Bestimmt noch aus der Zeit, als das hier ein Mädchengymnasium war. Sieht so ein bisschen nach 1950 aus. Leider ist da im Netz so rein gar nichts zu zu finden. Irgendwann muss ich mal suchen, ob es da eine Plakette gibt.

Normalerweise stelle ich ja keine Leute ins Internet, aber bei der Bigband mache ich mal einen Ausnahme. (1/640s, f/4.) Die lohnt sich nämlich wirklich, die haben in den letzten Jahren nicht nachgelassen. Ich weiß ja nicht, wie hoch der Durchsatz bei solchen Gruppen ist, schließlich kommen immer wieder neue Schüler dazu und alte gehen weg, aber die machen nachwievor einen ziemlichen Remmidemmi. Und ich mag die Art von Musik ja. Lässt mich wünschen, dass ich wenigstens einigermaßen Talent gezeigt hätte beim Erlernen eines Instruments...

Das alte Logo der Schule existiert übrigens trotz der vielen An- und Umbaumaßnahmen der letzten Jahre noch immer. (1/2500s, f/4.) Was ist das für ein Font? Das sieht auch sehr nach der Mitte des letzten Jahrhunderts aus...


Dann draußen noch ein paar weitere Schnappschüsse gemacht. Zum einen dieses Lüftungsrohr. (1/???s, f/4.) Das muss auch irgendwie neu sein, das kenne ich noch nicht so richtig, nur von neuerdings, wenn ich da mit dem Auto vorbei gekommen bin auf dem Weg in die Stadt. Das Gebäude im Hintergrund ist glaube ich auch recht neu. War das eigentlich da, wo wir früher noch in den Baracken auf den Altlasten lernen durften? Ja, liebe Kinder, dass die Schulen einigermaßen abgeranzt sind, war auch schon vor 30, 40 Jahren der Fall, das ist keine neue Entwicklung... Im Vergleich dazu muss ich ja eigentlich schon lobend anerkennen, dass das Schulgelände und -gebäude heutzutage eigentlich besser aussieht als in meiner Erinnerung.

Das nächste Bild ist nebenan, das gehört nicht zur Schule, sondern zum Rhein-Sieg-Forum. (1/3200s, f/4.) Hier stand zur meiner Schulzeit noch so eine Art Lost-Place rum, eine alte Halle von der Rhenag. Apropos Altlasten... ;-)

Beim Rückweg zum Auto habe ich dann noch die Trompete mitgenommen, die im Foyer rum hängt. (1/80s, f/2.8.) Die bot sich als Abschidsfoto an. Mir waren nämlich mal wieder viel zu viele Leute auf einem Platz. Ich bin ja noch nie so mit Menschenmassen, lauter Musik und vielen Stimmen klargekommen, das ist durch die Corona-Homeoffice-Situation der letzten Jahre noch mal deutlich schlimmer geworden. Zudem war es Zeit, an die Vorbereitung des Abendessens zu denken, man muss ja auch von was leben.

Fazit: Ganz nett, zumindest noch mal ein paar Leute aus unserer Stufe wiederzutreffen, auch wenn ich mir ein bisschen mehr Präsenz wünschen würde, gerade von denen, mit denen ich damals mehr abgehangen habe.