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Minolta AF 28mm 1:2.8(22)

Mittwochs nachmittags kam dann auch das andere Objektiv, das sich noch in der Post befunden hatte: Ich bin jetzt stolzer Besitzer eines Minolta AF 28mm 1:2.8(22). Auch hier gilt wieder, wie schon bei dem Zoom, das ich diese Woche vorgestellt hatte, dass ich mit einer genaueren Bewertung noch warten muss, bis ich mal einen Film durch die Kamera gejagt habe, denn ich habe weder eine digitale Sony Alpha noch einen Adapter für diese Objektive auf irgendwas anderes. Daher ist alles, was ich zum Thema Bildqualität sage, erst einmal mit Vorsicht zu genießen.


Das hindert mich nicht daran, mich an der schlichten Eleganz dieses 1980er Designs zu erfreuen. Damals waren Objektive noch Objektive! Soll heißen: Metall und Glas! Nicht dieser neumodische Plastik-Schnickschnack mit Motor und elektronischer Regelung! Nein, hier geht alles noch mehr oder weniger mechanisch von Statten und nur die Objektivdaten werden per Kontaktreihe im Bajonett übertragen.

Wie alle Minolta AF Objektive dieser Zeit befindet sich das Glas sicher in einem vollmetallenen Tubus. Der Fokusring läuft weich, der Autofokus schnurrt wie ein junges Kätzchen, wenn er den Stangenantrieb des Objektivs bedient. Einzig, dass es keinen Blendenring mehr gibt, hat mich immer an den Minoltas dieser Zeit geärgert. Aber man kommt auch ohne aus, wenn man die passende Kamera dazu verwendet. Die 5000 AF ist da nicht ganz so gut geeignet, denn sie hat ja nur einen Programm- und einen manuellen Modus, zwischen denen hin und her zu stellen nicht ganz so simpel ist. Aber es reicht. An der Dynax 5 von meiner Frau geht das viel besser, die ist ja auch einiges moderner! Deswegen werde ich die beiden Objektive wohl auch an der testen, auch wenn ich dafür wieder die CR2 Akkus suchen muss. ;-)


Aber zurück zur Bewertung: Es handelt sich um eine Festbrennweite, sodass ich hier in Bezug auf Schärfe und Chroma-Fehler eher weniger Probleme erwarte. Einzig die Vignettierung könnte problematisch sein, aber da es mit einer Lichtstärke von f/2.8 eh schon im eher mittleren Bereich liegt, denke ich mal, wird es auch da kaum Probleme geben. Mal sehen, ob ich mich da täusche!

Es ist übrigens ziemlich ganz genau so groß/hoch wie das 50/1.7. Na, wenn das mal nicht zu Verwechselungen führt, wenn ich in der Tasche danach suche! ;-) Das Filtergewinde ist ebenfalls 49mm. Da hat Minolta wohl tatsächlich, wie ich letztes Mal schon vermutet hatte, drauf geachtet, dass das Zubehör austauschbar bleibt.


Zu der Verarbeitung hatte ich ja oben schon was gesagt: Gebaut wie ein Panzer. Im Vergleich zu den Plastik-lastigen Teilen, die es später gab, kein Vergleich. Einer der Gründe, weshalb ich gerne mit Kameras aus dieser Zeit (1980er) fotografiere: Sie haben meist schon alle Annehmlichkeiten, die man so braucht, gleichzeitig aber noch die Build Quality der 1970er!

Daher lautet mein vorläufiges Fazit: Habe mich glaube ich nicht verkauft, besonders da es durch ein wenig Handeln noch ein paar Euro billiger ausgefallen ist, als der Preis, mit dem es vorher angepriesen war. Mal sehen, am Wochenende ist Trekdinner, da könnte ich ja eigentlich mal wieder zuschlagen! ;-)

Minolta AF Zoom 100-200mm 1:4.5(22)

Nachdem ich ja vor etwas über einem Monat ein paar Minoltas vom Flohmarkt in den Rhienauen mit nach Hause genommen habe, habe ich in letzter Zeit verstärkt nach Objektiven gesucht, die Zeitlich dazu passen und gute Ergebnisse versprechen. Unter anderem bin ich dabei über ein paar günstige, aber vom Internet allgemein als gut bewertete Zoom gestolpert. Einen Preisvorschlag später und einen scheinbar etwas rauen Versand per DHL - das Päckchen sah schon ziemlich gequetscht aus, aber der Versender hat zum Glück ungefähr eine ganze Rolle Noppenfolie mit verschickt - habe ich gestern dieses kleine Schmuckstück in den Händen halten dürfen: Ein Minolta AF Zoom 100-200mm 1:4.5(22)


Ich bin ja eigentlich nicht so der Zoomer, ich habe lieber Festbrennweiten. Aber die Lichtstärke von dem Teil ist ganz OK und Festbrennweiten im Bereich um die 100 bis 135 mm sind für Minolta A / Sony Alpha doch noch immer recht teuer, weil begeht. Scheint so, als würden Viele noch ihre Sony-DSLRs in Betrieb halten, nicht so wie bei Nikon, wo die Objektivpreise für F-Anschluss doch ein wenig runter gegangen sind in den letzten Monaten bis Jahren, seit die spiegellose Revolution angefangen hat. Erstaunlicherweise beobachte ich bei Canon ein ähnliches Marktverhalten wie bei Konica/Minolta/Sony: Die wenigen Kameras, die bei eBay durchsickern, sind entweder viel zu teuer für meinen Geschmack oder defekt (oder kurz davor, mit hunderttausenden von Klicks).

Aber ich schweife ab, ich wollte etwas zu diesem kleinen Zoom erzählen. Wie man sieht, hat es das typische Minolta 1980er Design: Schwarzer Tubus, viel Metall, kleines Plastikfenster für die Entfernungsanzeige. Der Fokusring läuft butterweich, ebenso der Zoom-Ring. Voll ausgefahren auf 200mm ist es schon ein kleines Stückchen länger, aber zum Transport zurück auf 100 geschraubt ist es doch sehr kompakt. Beim Fokussieren ion Richtung Minimalfokus dreht sich das Frontelement noch mal ein ganzes Stück weit raus.


Und hier ist auch das größte Manko dieses kleinen Schmuckstücks: Es hat praktisch keinerlei Makro-Möglichkeiten. Wahrscheinlich wäre das in der kompakten Bauweise damals nur teuer zu implementieren gewesen und so endet die Skala bei 1,90m. Was nun tatsächlich sehr weit weg ist für ein Objektiv, das bei 100mm startet und bei 200mm schon wieder endet.

Der recht kleine Zoom-Umfang macht mir persönlich nichts aus, im Gegenteil: Dadurch, dass man es hier nicht so schrecklich übertrieben hat wie in den späteren "Reise-Zooms" mit einer - im wörtlichen Sinn - phantastischen 10- bis 12-fach Abdeckungen, habe ich die Hoffnung, dass sich auch ohne teure Spezielglas-Elemente die Verzerrungen und Chromafehler in Schach halten lassen. Außerdem ist es dadurch definitiv billiger gewesen, denn wer will schon ein 2x Zoom?


Was die Abbildungsqualität angeht, kann ich nur leider nicht viel dazu sagen. Ich habe ja leider keine Sony DSLR. Wer mir eine α850 oder α900 sponsern möchte, der darf das gerne tun. Kontonummer und PrayPal auf Anfrage! ;-) Die Dinger kosten halt leider noch immer richtig Geld und ich brauche demnächst glaube ich eher mal andere neue Hardware. (Laptop und Handy und Uhr und sowas.) Aber, was ich schon beim Blick durch den Sucher erkennen kann: Die Abschattungen an den Ecken sind recht wenig, dafür dass das Ding ein geradezu winziges Filtergewinde von 49mm hat! (Das ist die gleiche Größe wie am aus der gleichen Zeitstammenden 50/1.7, das ich ja so liebe. Zufall? Oder hat man da damals extra drauf geachtet, dass man die Filter unter den Objektiven tauschen kann?)

Alles Weitere muss ich dann aber leider auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, wenn ich mal einen Film damit belichtet habe. Das wird wahrscheinlich kommendes Wochenende passieren. (Nebenbei sollte heute noch ein weiteres Minolta-Objektiv hier aufschlagen, das zwar ein bisschen teurer war, dank angenommenen Preisvorschlag aber ebenfalls nicht ganz so teuer zu Buche geschlagen hat, sodass ich tatsächlich mit zwei Objektiven mein monatliches Foto-Budget noch nicht überschritten habe. Sogar, wenn ich den Versand mit rein rechne.


Bleib mir also nur ein sehr vorläufiges Fazit: Von der Verarbeitung her fühlt sich dieses kompakte Zoom extrem gut an. Wenn die Elektronik und da drin nicht irgendwann den Geist aufgibt, kann man es sicher noch ein paar Jahrzehnte lang verwenden, gute Lagerung vorausgesetzt. Mit f/4.5 bei 200mm ist es recht gut und die durchgängige Blende gefällt mir, auch wenn das bei 100mm vielleicht schon ein bisschen wenig ist. Aber durchaus ausreichend für Portrait-Arbeiten, für das ich dieses Teil angeschafft habe. Die Bedienung ist exzellent. Der Minimalfokus ist beschissen. Was die Bildqualität angeht, kann ich wie gesagt bisher noch keine Meinung bilden.

Insgesamt ein nettes, handliches und hoffentlich scharfes Stück Glas - andere Reviews im Netz haben mir das jedenfalls versprochen! ;-)