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Vivitar 75-205mm 1:3.8 Close Focusing Auto Zoom (Version für M42)

Das dritte kleine Zoom, das ich von F beim Trekdinner bekommen habe, ist ein Vivitar 75-210mm 1:3.8 Close Focusing Auto Zoom als M42-Ausführung. Das gute Stück ist äußerlich ein bisschen abgenutzt, aber das macht nichts, denn innen drin scheint alles OK zu sein. Zumindest haben sowohl meine oberflächliche Inspektion als auch der Test an meiner Mamiya keine Probleme ergeben. Hier sehen wir es allerdings zusammen mit der Revue 1000s meiner Eltern. (Das Schöne an M42 ist ja, dass es so eine riesige Auswahl gibt. Man kann die wildesten Kombinationen zusammenstellen. Aber ich glaube, zeitlich passen diese beiden Teile richtig gut zusammen.)


Wie man sehen kann, ist das ein ziemlicher Trümmer! Lang und schwer, wobei letzteres natürlich nur zu erahnen ist. Das macht die Bedienung nicht ganz leicht, im wahrsten Sinne des Wortes. Außerdem handelt es sich um eine altmodische Konstruktion - soll heißen, es gibt einen Zoom- und einen Fokusring, sodass man umgreifen muss, wenn man das eine oder das andere justieren will. Push-Pulls mit nur einem Ring sind hier deutliche komfortabler. Aber diese Art von Zoom ist sehr viel einfacher zu konstruieren.

Das Gewicht rührt zum einen Teil von der soliden Metall-Konstruktion her, zum Anderen hat es aber auch eine recht hohe Lichtstärke von f/3,8, und das durchgängig über den gesamten Zoom-Bereich, was ich schon recht beeindruckend finde. Zum Vergleich: Die Tele-Festbrennweite, die ich auf meiner Nikon verwende, hat f/4 bei 200mm. Das ist gut eine Blende schneller als das, was man ansonsten so als Tele-Zoom zu sehen bekommt, die meist bei f/5,6 enden, oder noch schlimmere Werte am langen Ende aufweisen.


Erkauft wird diese Lichtstärke allerdings mit recht gut sichtbaren Abschattungen in den Ecken, insbesondere bei den langen Brennweiten. Hier fällt der reale Lichtwert sicher um eine bis vielleicht sogar zwei Stufen ab. (Ich bin kein Experte und habe kein kalibriertes Equipment, um das genau messen zu können. Ich muss also mit den Augen schätzen, was auf den Negativen nach dem Scan zu sehen ist.) Außerdem gibt es auf gewisse Entfernungen und bei Offenblende interessante Dreheffekte im Bokeh. (So sehr, dass ich beim Scan erst gedacht habe, dass das da ein Bild wäre, dass ich mit dem Helios 44 gemacht habe, das ich gleichzeitig getestet habe.)

Die Schärfe ist offen und bei lange Brennweiten OK. Nicht überragend, aber OK. Für den Foma 200, den ich zum testen verwendet hatte, reicht es. Weiter geschlossen und zu kürzeren Brennweiten hin verbessern sich all diese Mankos relativ schnell: Weniger Abschattungen, weniger Swirl, mehr Schärfe. (Wobei das mit dem Swirl ja heutzutage als Stilmittel gerne gesehen ist, wenn man Vintage oder Retro oder was auch immer rüber bringen will. Da schrecken ja auch aktuelle Hollywood-Produktionen nicht vor zurück! ;-))

Der Wurf des Zoom ist relativ lang, für ein Objektiv, das gerade mal ~3x macht. Das ist gut, weil man sehr präzise einstellen kann, welchen Bildausschnitt man haben will. Andererseits ist es schlecht, denn man muss schon ein, zwei Mal umgreifen, um den gesamten Bereich abgedeckt zu bekommen. Wenn man auf der linken Seite über die 75mm hinaus dreht, bekommt man einen sehr brauchbaren Makro-Bereich, der den Namen tatsächlich verdient. 1:4 ist hier drin, das ist schon einiges.


Der Fokusring ist ebenso leichgängig wie überdimensioniert, also ähnlich wie beim Zoom. Das ist bei langen Teles allerdings nicht falsch, denn so kann man sehr präzise einstellen, wo man den Fokuspunkt setzen möchte. An meiner Mamiya hatte ich wie gesagt leichte Probleme mit dem Schnittbildsucher und meiner Blindheit, ab der Nikon D800 mit Adapter hilft der Fokus-Indikator (bis auf die Tatsache, dass wie bei allen M42-Objektiven die Pfeile natürlich in die falsche Richtung zeigen.) Aus den digitalen Testbildern mache ich übrigens noch einen eigenen Artikel, wenn ich ein paar mehr zusammen bekommen habe.

Die Adaptierbarkeit von M42 ist sehr gut und bei diesem Objektiv, dass nicht hinten am der Korrekturlinse anstößt, kann ich sogar meine Nikon benutzen. Außerdem hat es einen Schalter, mit dem man es in den manuellen Modus umschalten kann; dann muss der Stift im Anschluss nicht gedrückt werden, um das Objektiv abzublenden. Das ist hilfreich, zeigt aber auch, wie alt das Teil ist: Es gab noch Kameras, die keine Offenblendenmessung hatten.

Hier noch ein kleines Preview, direkt frisch aus dem Scanner. Man muss dazu sagen, dass ich mit der Mamiya noch immer nicht TTL messen kann, der Batteriekontakt ist noch immer nicht wieder angelötet. Deswegen habe ich mit dem Handy gemessen und das gibt scheinbar nicht immer die besten Werte vor. Ich müsste mal in einen richtigen modernen externen Messer investieren. Einfach auch, weil man als fortgeschrittener Amateur sowas haben sollte. ;-)


Fazit: Für ein geschenktes Objektiv gut. Weiß nicht, wie viele Leute sich heutzutage noch dieses gefühlte Kilo Glas um die Schulter hängen wollen würden, Retrowelle hin oder her. Es macht spannende Bilder und ich habe gerne diesen Film damit verschossen. Darüber hinaus ist es doch recht unhandlich und lang.

Minolta Dynax 7xi mit Miolta AF Zoom Xi 28-105mm 1:3.5(22)-4.5

Da habe ich mal 15 Euro auf eine Kamera geboten, für die der Verkäufer eigentlich das Doppelte haben wollte. Kann man ja nicht ahnen, dass er darauf eingeht. Jetzt habe ich hier eine Minolta Dynax 7xi mit einem Miolta AF Zoom Xi 28-105mm 1:3.5(22)-4.5 herum liegen. Was mach ich jetzt damit? Fotos, ach so! Ja dann, alles klar! ;-)

Beides sehr spannende Teile, übrigens! Die Kamera gehört definitiv in den eher semi-professionellen Bereich, sie hat eine sehr ausgewogene Ausstattung, die sich mit so kleinen Programm-Karten, die man an der Seite einlegen kann, theoretisch auch noch erweitern ließe. Nun habe ich keine solchen Karten und ich habe auch noch nie eine gesehen, also weiß ich nicht, wie hilfreich dieses Feature damals in den 1990ern tatsächlich war.


Aber die Ausstattung ist so schon sehr umfangreich: Fangen wir bei den sehr schnellen 1/8000s an, die sie als kürzeste Zeit beherrscht. Als längste Zeit stehen 30s zur Verfügung, oder man geht gleich zum Bulb Mode über. Der Blitz lässt sich bei 1/200s synchronisieren, sie besitzt also einen sehr, sehr schnellen Vorhang! Das ist ein Wert, den selbst moderne DSLRs selten erreichen. Es steht außerdem eine 14-Segment-Belichtungsmessung zur Verfügung, die meiner Erfahrung nach sehr ausgewogene Belichtungen produziert und der von Canon oder Nikon aus dieser Zeit in nichts nach steht. Ein eingebauter Blitz war damals ja noch Standardausstattung. Das ist ja erst durch die heutigen, viel zu empfindlichen CCD-Sensoren anders geworden. Natürlich kann man auch einen externen Blitz anschließen.

Filme mit DX-Code werden automatisch korrekt eingestellt, man kann aber auch den hinter der Klappe rechts verborgenen ISO-Knopf drücken und so manuell die Filmempfindlichkeit vorgeben. Der Autofokus ist schnell und präzise. Manchmal sogar etwas zu enthusiastisch: Er findet auch die dünnsten Äste, die mit im Bildausschnitt sind und die ich gerne unscharf im Vordergrund gehabt hätte. Das einzige größere Manko ist eigentlich, dass man diese schweine-teuren und selten gewordenen 2CR5-Lithiumbatterien verwenden muss. Zum Glück habe ich noch eine davon. Eine neue kostet wahrscheinlich mehr als was ich für die Kamera bezahlt habe, zumindest da draußen im Fotogeschäft, wenn es dringend nötig ist!


Was mich zur allgemeinen Bedienung bringt: Der Sucher ist klar und hell, die Mattscheibe blendet sogar zusätzliche Informationen ein, zB gibt es einen Entfernungs-Anzeiger und sowas. Ein echt nettes Feature, bei dem ich mir tatsächlich nicht ganz sicher bin, wie das realisiert wurde. Sind da LCD-Kristalle in der Mattscheibe drin? Darunter befindet sich das übliche beleuchtete Display dieser Ära, wie man es auch heute noch ähnlich findet, mit Zeit, Blende und Modus, ebenfalls sehr gut abzulesen, schnell im Update und somit sehr hilfreich.

Wenn man den Auslöser halb durch drückt, wird der Autofokus aktiv, der - wie bereits gesagt - schnell und präzise reagiert. Außerdem scheint das auch ein Exposure Lock zu aktivieren. Ich nehme an, dass man das auch abschalten könnte, aber ich finde das so ganz praktisch. Schließlich kann ich so recht schnell die Belichtung manipulieren, indem ich einfach vor der finalen Auswahl des Bildausschnitts einen helleren oder dunkleren Teil in gleicher Entfernung anpeile. Daneben gibt es auch noch eine Taste für Exposure Lock, die den Fokus nicht mit lockt.

Insgesamt macht die Kamera in der Handhabung einen ganz guten Eindruck. Es gibt da zB eine Taste für das komplette Zurücksetzten, die mit P beschriftet ist. Sollte also plötzlich aus dem Hinterhalt ein Motiv erscheinen und man will einfach nur einen Schnappschuss machen, drückt man da kurz drauf und befindet sich sofort im Programmmodus, in dem man auf jeden Fall ein Foto bekommt. Das ist dann vielleicht nicht 100-prozentig das, was man selber einstellen würde, aber besser, als die Gelegenheit komplett zu verpassen. Zwischen dem Programm- und den anderen Modi (Zeit-, Blenden-Priorität und voll manuell) schaltet man mit der Func-Taste um, die gut mit dem rechten Daumen erreichbar ist. Daneben gibt es zwei Drehräder, eins vorne, eins hinten, mit dem man jeweils Blende und Zeit einstellen kann. Beide sind gut erreichbar für mich. Der Auslöser ist an einer für mich eher ungewohnten Stelle, aber nach ein einiger Zeit findet man ihn ebenfalls problemlos. Insgesamt ist die Kamera allerdings sehr schwer und ziemlich riesig; dass ich alle Funktionen trotzdem bequem erreichen kann, spricht also eher dafür, dass ich ziemliche Pranken habe.


Alle weiteren Funktionen (und der Programmkarten-Slot) verstecken sich hinter der Klappe rechts. Hier sind sie vor ungewolltem Verstellen geschützt und zudem verleiht es der Kamera einen fast schon schlichten Look für die frühen 1990er, die meist eher mit überladenen Einstellmöglichkeiten daher kamen. Die meisten Hersteller wollten (und wollen) groß zeigen, was ihre Kameras alles konnten, worunter die Ergonomie schon manchmal gelitten hat. Nicht so hier: Wenn die Klappe zu ist, zähle ich gerade mal drei Tasten, zwei Drehräder, den Auslöser und den Anschalter. Mehr braucht man im normalen Betrieb ja auch nicht.

Die Kamera kam mit einem 28-105mm Objektiv, das ebenfalls sehr interessant ist. Es gehört zu der eher seltenen Sorte von Linsen, die einen elektrischen Antrieb für den Zoom haben. Statt eines echten Zoom-Rings dreht man hier leicht nach rechts oder links, wodurch irgendwo innen Schalter betätigt werden, die das Objektiv ein ode rausfahren. Das ist nicht so schnell, wie ich es von Hand könnte, und auch nicht unbedingt so präzise, aber es ermöglicht ein weiteres Feature dieser Kamera, der damals der letzte Schrei war: Die automatische Bildausschnitts-Wahl. Die Kamera "denkt" sich anhand der Szenerie und der Entfernung zum Motiv aus, was wohl ein passender Zoom-Faktor wäre, und stellt diesen beim Anschalten direkt ein. Dieses Feature habe ich auch schon mal bei der Riva vorgestellt und war damals wenig beeindruckt. Hier ist diese Vorauswahl weniger aggressiv, da sie grundsätzlich aus ist. Um sie zu (de-)aktivieren, drückt man bei ausgeschalteter Kamera die Taste am Objektiv und hält diese, während man die Kamera wieder einschaltet. Das ist schon ziemlich witzig, wenn man bedenkt, wie wenig Intelligenz vor über 30 Jahren in so einem Gerät steckte und dass man es trotzdem realisiert bekommen hat. Allerdings ist das für mich aus heutiger Sicht eher eine hinderliche Spielerei, ich hätte lieber einen echten Zoom-Ring. Immerhin kann man das Objektiv genau aus diesem Grund in einen komplett manuellen Modus versetzen, bei dem man vorne am Frontelement drehen kann, um den Zoomfaktor schnell zu ändern. Allerdings habe ich noch nicht raus, wie ich dann fokussiere, denn der Autofokus geht dann nicht mehr. (Man kann zwar grundsätzlich manuell in den Autofokus eingreifen, indem man den Zoom-Ring auf sich zu zieht und dann nach links oder rechts dreht; das funktioniert im manuellen Zoom-Modus allerdings nicht.)


Die Abbildungsleistung bei diesem Objektiv scheint insgesamt durchaus brauchbar zu sein. Bei meinen Testaufnahmen musste ich allerdings leider grundsätzlich Offenblende verwenden, denn wie bei so vielen Minoltas aus dieser Zeit ist die Blende durch falsche Lagerung total verschleimt. Das Fett wird irgendwann ölig und kriecht dann auf die Lamellen. Beim 50/1.7 mache ich das ja regelmäßig sauber, da traue ich mich ja schon nicht, das mal komplett zu demontieren und zu reinigen. Hier, mit dem komplizierten Zoom-Mechanismus, ist das für mich als Laien schon fast unmöglich. Ich werde mich trotzdem irgendwann mal genauer damit beschäftigen. Bis dahin geht es auch so.

Denn: Auch weit offen macht das Objektiv richtig gute Bilder. Für ein Zoom vom Beginn der Mitte der 1990er bin ich echt schwer beeindruckt. Wäre interessant zu sehen, was das mit einem Farbfilm machen würde - Stichwort: Chromatische Aberrationen -, aber auf dem guten alten Fomapan 400 sieht es richtig gut aus. (Ich muss dazu sagen, dass ich den auch tatsächlich mal bei ISO 320 belichtet habe, wie so viele Leute im Internet behaupten. Und ich habe neuen Entwickler, nämlich den Rodinal-Nachbau von Foma. Der scheint sich aber genau so zu verhalten wie das Adonal, das ich sonst hatte. Ist wahrscheinlich eh das gleiche Zeug, nur eine andere Flasche drum herum.)


Also, ich muss sagen, die Fotos gefallen mir richtig gut. Es ist also hauptsächlich die Frage, wie viel Strom saugt der elektrische Zoom aus den schweineteuren Batterien? Und kriege ich die Blende irgendwie sauber? Denn ein bisschen Abblende wäre hier und da vielleicht nicht ganz so eine schlechte Idee gewesen.

Fazit: Für 15 Euro habe ich hier eine semi-professionelle Kamera mit gutem Zoom-Objektiv bekommen. Da kann man nicht meckern. Vielen Retro-Enthusiasten sind Kameras der 1990er nicht retro genug, aber ich finde, 30 oder 35 Jahre sind schon eine lange Zeit und wir sollten anfangen, uns auch mit diesen Geräten zu beschäftigen, die so kurz vor dem Aufkommen der massenhaften Digitalfotografie noch einmal alles an Ideen und fortschrittlichen Technologien zusammengefasst hat, was es gab! Mir gefällt das Teil richtig gut und steht für mich auf einer ähnlichen Stufe wie meine F90x, die ich ja sehr ins Herz geschlossen habe. Wobei Minolta immer einen etwas anderen Weg gegangen ist, was sich hier in der Bedienung und dem Auto-Zoom-Gedöns sehr deutlich zeigt. gerade das Objektiv ist deswegen in der Handhabung gewöhnungsbedürftig, aber es gibt ja genug gute Minolta-A-Objektive, die ich stattdessen verwenden kann!

Rauf auf den Hausberg, Sonnenblumen und Schafe gucken (Soligor auf Nikon)

Es mag komisch erscheinen, dass ich an das Soligor 35-70mm 2.5/3.5 so viele Einträge verschwende, aber heute kommen wir endlich mal zu einem Eintrag, in dem ich Bilder vorstelle, die ich mit diesem Objektiv an einer Kamera gemacht habe, die tatsächlich den Anschluss hat, den das Objektiv auch hat! ;-) Einfach, damit man die native Leistung auch mal begutachten kann. Vorweg als kleiner Spoiler: Auch hier habe ich den Eindruck, dass dieses Teil eine ziemlich durchwachsene Leistung abgibt: Manche Bilder finde ich total gut, sie sind kontrastreich und scharf, während andere eher so lala daher kommen.


Bevor ich das Haus verlassen habe, hatte ich bereits die ersten Testbilder im Kasten: Die Brille, die bei knapp einem halben Meter Entfernung schon den Einsatz des Makro-Rings verlangte, allerdings nur ein kleines bisschen. Schön ist in diesem Zusammenhang, dass man den Makro tatsächlich bei jeglicher Einstellung des Objektives verwenden kann, also sowohl im Weitwinkel- als auch im Telebereich. Das ist bei diesen Teilen ja nicht immer der Fall. Bei den meisten mir bekannten Teilen ist die Makro-Funktion ein Teil der Zoom-Funktion, bei der man über die die minimale Brennweite hinaus drehen muss, um in den Makro-Bereich zu gelangen. Nicht so hier: Man kann jederzeit das Knöpfchen drücken und den Tubus verlängern, um den Fokus in den richtigen Bereich zu holen. Praktisch.

Draußen vor der Tür war das Wetter eher so naja, reden wir nicht drüber, aber es ist Herbst und Herbststimmung ist auch ganz nette. Die Sonnenblumen blühen jedenfalls, zum Beispiel bei den Nachbarn im Garten. An dem Bild kann man ganz gut sehen, dass - zumindest im Tele-Bereich - so gut wie keine Abschattungen in den Ecken zu sehen sind. Auch, wenn ich hier auf effektive f/5,6 abgeblendet habe, ist das schon erstaunlich. Ist schließlich nur eine Blendenstufe und ein bisschen. Schärfe ist OKish, der Kontrast brauchbar. Aber ich hatte auch nicht erwartet, dass es viel besser aussieht. Es ist halt kein neues Objektiv. Für 15 Euro kann man nun wirklich nicht mehr erwarten!

Das Herbstlaub rendert es jedenfalls auch weit offen sehr schön, aber hier bin ich wieder genau an der Stelle, die ich jetzt schon ein paar Mal erwähnt habe: Auf kurze Distanzen sehen die Bilder immer sehr gut aus, Probleme hat es nur mit den weiter entfernten Einstellungen. Vielleicht stimmt auch was mit dem Fokus nicht. Hatte ja eh den Eindruck, dass das Frontelement ein bisschen hin und her wackelt.


Im Makrobereich sehen die Bilder jedenfalls sehr schön aus: Die Steifmütterchen sind schon recht hübsch geworden. Auch die Baumrinde, die zwar nicht im direkten Makro-Bereich liegt, ist gut. Die Strohrollen liegen da dann schon an der Grenze dessen, was ich noch als akzeptabel ansehen würde. Die sind zwar weit offen aufgenommen, um den Wald im Hintergrund wenigstens noch ein kleines bisschen weichzuzeichnen, aber dadurch sind die Falten im Plastik leider auch nicht so scharf, wie sie sein könnten. Ich mein, es ist noch OK, aber ich sag mal so: Viel mehr als Full-HD-Auflösung kriegt man mit dem Teil nicht hin. Im Weitwinkelbereich habe ich zudem den Eindruck, dass es da besser performt als im Tele.

Das richtig Herbst ist, sieht man an den komplett fertigen Pfaffenhütchen. Das Rot kommt gegen den blauen Himmel ganz gut raus. Wie gesagt, ich muss das Teil demnächst mal testen, wenn das Wetter sonniger ist, das würde mich doch sehr interessieren. Alle bisherigen Bilder sind schließlich im bedeckten Herbstwetter entstanden. Dass hier gerade mal eine Wolkenlücke im Hintergrund ist, war eher ein Zufall. Hell war es nicht.


Bobbycar und Hand sind wieder etwas näher aufgenommen, die sehen gut aus. Die einzelnen Sandkörner unter den Rädern sind gut sichtbar. Wie gesagt: Je näher, desto besser. Seltsam ist schon.

Und dann das Feld voller Blumen, hauptsächlich Sonnenblumen. Das machen die hier in letzter Zeit ha häufiger, dass die auf die abgeernteten Felder erst mal eine Blumenmischung ausbringen. Bienenfutter? Gründünger, der untergerührt wird? Hübsch ist es auf jeden Fall. Konnte mich hier direkt mal so richtig austoben und habe auch meiner Meinung nach ein paar sehr schöne Bilder mit nach Hause gebracht.


In den Blendenbällen lässt sich übrigens ganz gut sehen, dass die Blende acht Blätter hat. Das finde ich erstaunlich viele für so ein eher günstiges Objektiv - die meisten haben nach meiner Erfahrung so um die sechs. Vielleicht war dieses Objektiv doch nicht so billig, wie ich die ganze Zeit denke, als es mal neu war. Es ist ja leider sehr schwierig, sowas raus zu finden, da es damals noch kein Internet gab. Hat hier irgendwo eine Bibliothek noch alte Fotomagazine und -zeitschriften archiviert?

Nach so vielen Blumen: Kommen wir zu den Viechern. Da sind zum einen die Schafe. Für die hätte ich aber eigentlich eine längere Brennweite gebraucht. Hatte aber nur dieses Objektiv zu Testen dabei, damit ich mich nicht ablenken lasse. Um die Schafe richtig scharf zu bekommen, musste ich definitiv abblenden, die Chroma-Fehler waren sonst unerträglich, die Schärfe nicht hinnehmen. Ich weiß gerade nicht mehr, wie weit ich abgeblendet habe, aber ich glaube, es war bestimmt f/8.


Ähnlich sieht es bei den Rindviechern aus, die unten im Rosental standen. Auch die wollte ein bisschen abgeblendet werden, weil sie sonst diesen Halo aus Chromafehlern um sich herum hatten. Und das bei den Lichtverhältnissen. Man sieht das auch so noch: Die Chromafehler werden zwar einigermaßen durch das Abblenden unterdrückt, aber der Kontrast ist trotzdem nicht so, wie er sein könnte.

Unten im Dorf habe ich dann mal wieder Lora mitgenommen, den Piratenpapagei, und den neuen Gedenkstein dokumentiert. 35mm ist zwar nicht richtig Weitwinkel, aber ausreichend für solche Bilder. Für die Esskastanien, die der Baum gerade von sich wirft, habe ich dann wieder die Makro-Funktion angeworfen.


Fazit: Ich wiederhole mich, es ist eine gemischte Tüte. Nahe Bilder gut, ferne Bilder nicht so sehr. Insgesamt aber ein nettes Teil, dass ich wahrscheinlich eher für Fotografie auf Film verwenden werde. Im Digitalen, insbesondere auf der recht hoch auflösenden D800, ist es einfach zu matschig. Auch wenn das gerade diesen gewissen Retro-Charm ausmacht. Wenn ich also mal wieder Lust auf sowas habe, werde ich es auch dafür mal aus der Tasche kramen. ;-)

Kaufländischer Flohmarkt (Soligor auf Canon)

Nachdem ich auf dem Flohmarkt das Soligor gekauft hatte, habe ich es direkt mal mit dem Adapter, den ich tatsächlich total zufällig dabei hatte, auf die Canon geschraubt und siehe da, es funktioniert. Nachdem ich also gestern schon über dieses Schmuckstück (?) berichtet hatte, gibt es jetzt die Chance, ein paar Bilder zu sehen, die ich damit gemacht habe, auch wenn die Crop-Kamera nur einen Eindruck von der Mitte des Bildes vermittelt. Das ist aber vielleicht auch ganz gut, denn wie ich bereits angedeutet hatte, lässt die Schärfe zu den Rändern hin doch einiges zu wünschen übrig, und die werden hier ja praktischerweise direkt abgeschnitten.

Mit einem Crop-Faktor von 1,6 ergibt sich hier effektiv ein Objektiv mit einer Brennweite von 56-112mm. Das ist schon ein ganz schöner Umfang, der knapp über einem Normal-Objektiv anfängt und bis ins mittlere Tele reicht. Mit der Offenblende von f/2.5-3.5 kann man hier schon durchaus brauchbare Hintergrundunschärfe erwarten, insbesondere im Telebereich. Andererseits habe ich nicht so viele Bilder weit offen gemacht, denn obwohl das Wetter einigermaßen bedeckt daher kam, war es nicht schrecklich dunkel und ich wollte das Objektiv erstmal im besten Licht dastehen lassen.


Das macht aber nichts, denn bei den langen Brennweiten ist f5,6 auf kurze Distanzen auch schon brauchbar, um den Vorder- und Hintergrund klar voneinander zu trennen, wie man da unten bei den Rasseldingern sieht, die man als Kind hinter sich her zieht. Oder vor sich her schiebt. Ich habe keine Ahnung, ich war lange kein Kind mehr. ;-) Bei den creepy Taschetuchspendern auf dem nächsten Bild sieht man allerdings auch, dass das Bokeh nicht besonders ruhig daher kommt. Liegt vielleicht an dem an sich unruhigen Chaos, das da im Hintergrund abgeht.

Bei den Kanistern muss ich sagen, dass ich den Eindruck habe, dass auf der Canon weniger Chroma-Ränder zu sehen sind als mit der FX Nikon, auf die dieses Objektiv eigentlich drauf gehört. Das ist schon ein bisschen erstaunlich, da man doch denken sollte, dass durch den Crop gerade solche Fehler verstärkt werden sollten. Andererseits sind diese Bilder alle auf recht kurze Distanz geschossen und da hatte ich auch auf der D800 das Gefühl, dass sich die Bildqualität gar nicht so schlecht darstellt und erst bei ferneren Distanzen größere Fehler sichtbar werden.


Bei den Scheren und bei dem blauen Stitch kann man durchaus von guter Leistung reden. Als Portrait-Objektiv ist das Ding also scheinbar durchaus geeignet. Erschwert wird mir die Arbeit auf der Canon allerdings mal wieder dadurch, dass diese mir keine > o < Hints für die Schärfe anzeigt, wie es die Nikons machen. Die Mattscheibe ist nicht drauf ausgelegt, dass man manuelle Objektive verwendet, das merke ich immer wieder. Ich frage mich echt, ob das an den größeren, (semi-)professionelleren Canons auch so ist. Die Süßkartoffeln sind jedenfalls unscharf, was mein Fehler ist; das Gemüse im Hintergrund ist offenbar stattdessen im Fokus.

Die drei folgenden Bilder bestätigen mich jedenfalls, was die Leistung im Portrait-Bereich angeht. Hier sieht alles ganz gut aus und die Unschärfe im Hintergrund ist jetzt nicht die feinste, wie oben bereits festgestellt, aber sie ist vorhanden und hebt das eigentliche Motiv gut ab.

Die Farben, die dieses Objektiv rendert, sind mit einer digitalen Kamera schwer abzuschätzen, weil der automatische Weißabgleich ja doch ein bisschen an den Farbkurven manipuliert, ohne dass man es tatsächlich merken würde. Beim Bearbeiten aufgefallen ist mit jedenfalls dass es insgesamt eher zu dunkleren, kräftigeren Tönen tendiert. Der Kontrast ist stark von den Lichtverhältnissen abhängig. Ich glaube, das schlechte Wetter ist ganz gut für dieses Objektiv, denn es tendiert doch zu leichten Flares und starkem Nebel gegens Licht. (Habe davon keine Fotos gemacht, alleine der Eindruck im Sucher reichte mir hier.) Nichts, was man nicht nachher raus rechnen könnte, aber es ist eben doch ein altes Objektiv, dessen Vergütung schon ein paar Jahrzehnte hinter sich hat und das sicherlich auch schon einiges an Belägen auf den Linsen angesammelt hat.


Auf dem Rückweg haben wir noch kurz den Kurpark aufgesucht, um uns ein paar Minuten auszuruhen. Siegburg mit dem Rad ist zwar nur eine mittlere Entfernung, aber warum sollte man einen Krampf riskieren; bei dem kalten Wetter kann das durchaus passieren, da muss man sich erst mal wieder dran gewöhnen. Hier habe ich jedenfalls neben den Enten noch ein bisschen Blödinn fotografiert, auch mal endlich ein Foto im Makro-Bereich: Den Cola-Deckel, den die Frau auf ihrer Fahrradklingel stecken hat. Auf dem Tubus steht am Ring was von 1:2,7. Durch den Crop der Kamera erscheint das allerdings als noch stärkere Vergrößerung. Und das Ergebnis ist erstaunlich scharf. Gut, ich habe da auch kräftig abgeblendet, aber das sollte man bei Makrobildern ja eh machen. Das ist jedenfalls so ein Bild, das mich recht schnell davon überzeugt hat, dass der Makro-Bereich der eigentliche Anwendungsfall dieses Objektives ist. Gefällt mir gut.


Ansonsten waren die Hausenten-Stockenten-Hybride mal wieder vor Ort und ich habe drauf gehalten. Hier auch mal weit offen, was den Schärfeeindruck sehr beeinflusst. So richtig scharf sind die nämlich nicht. Oder zumindest ist es mir nicht gelungen, sie schärfer zu bekommen. Die Viecher sehen ja schon sehr bunt zusammengewürfelt aus. Scheint aber keine größeren negativen Auswirkungen zu haben, sonst würden die schneller von der in freier Wildbahn noch einigermaßen funktionierenden Evolution aussortiert werden, denke ich.

Fazit: Das Teil macht auf der Canon einen richtig guten Eindruck. Also, zumindest im Vergleich zu dem, was ich erwartet hatte, als ich es gefunden habe. Natürlich muss man Abstriche in Schärfe, Chromafehlern und Bedienung hinnehmen, es ist halt kein Erstausstatter-Objektiv und hat so seine Macken. Für Makro und Portrait: Gut. Für alles andere eher ein wohlwollendes Ausreichend.

Soligor C/D Zoom-Auto F2.5/3.5 f=35-70mm für Nikon F AI

Ich habe auf dem Flohmarkt beim Kaufland gestern in Siegburg so lange mit dem freundlichen türkischen (?) Resteverwerter gehandelt, bis ich einen OKishen Preis für dieses kleine Objektiv, das ich heute vorstellen will, herausschlagen konnte. Im nachhinein sicher noch immer ein bisschen viel, aber der muss ja auch seine Standmiete bezahlen. So habe ich also ein mit nach Hause nehmen dürfen, ein sehr kompaktes, aber trotzdem schwere Normalzoom mit heftigem Makro-Bereich und recht großer Anfangsöffnung. Also eigentlich genau das, was man sich auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau am Anfang der 1980er gewünscht hat.


Ich habe hier offenbar die Version mit den zwei bis drei Ringen, während es wohl eine andere gibt, die offenbar den Zoom- und den Fokus-Ring integrieren. Zu den beiden Ringen kommt noch ein dritter, den man benutzen kann, um die Makro-Funktion zu verwenden. Der sorgt dafür, dass hinten am Objektiv die Linsengruppen noch ein wenig mehr auseinander gefahren werden können und ermöglicht so Abbildungen bin 1:2,7. Das ist schon sehr viel, was man diesem kleinen Ding gar nicht zutrauen möchte. Allerdings ist diese Makro-Funktion auch schon manchmal im Normalbetrieb nötig, denn der eigentliche Fokus-Ring endet bei 70cm. Für ein Zoom, das bis 70mm im langen Bereich geht, ist das zwar OK, aber am kurzen Ende bei 35mm ist das schon ein bisschen weit weg. Um den Makroring verwenden zu können, muss man ihn mit einer kleinen Taste erst aushaken, denn sonst ist er fest verriegelt, wahrscheinlich, damit man nicht aus Versehen dran dreht.

Ansonsten kommt es eigentlich daher wie jedes andere Normal-Zoom aus dieser Generation, bis auf ein kleines Detail: Es beginnt weit offen bei der kurzen Brennweite bereits bei f/2.5, was schon recht gut ist. Auch am langen Ende ist es mit f/3.5 noch recht lichtstark für ein Zoom. Das heißt, man muss nicht unbedingt den schnellsten Film einlegen oder auch an der Digitalen nicht ins astronomische gehen mit den ISO-Werten. Beim eher bedeckten Himmel heute bin ich nur selten weiter als bis ISO 200 gegangen, und das, obwohl ich doch hin und wieder ein wenig weiter abgeblendet habe.


Was mich dann zum nächsten Thema bringt: Wie sieht es mit der Abbildungsleistung aus? Denn was bringt einem die Lichtstärke, wenn man sie nicht verwenden kann, weil die Bilder dann unschön werden? Da muss ich sagen, dass dieses Objektiv ein bisschen eine gemischte Packung ist. Weit offen und bei langen Zoom-Brennweiten ist die Leistung eher schlecht. Das äußert sich zum einen darin, dass die Bilder eher schwammig-weich sind, also nicht so richtig scharf daher kommen, zum anderen sind die Chroma-Fehler auch schon bei diesem eher schlechten Wetter gut zu sehen. Ich frage mich, wie das wohl aussehen würde, wenn es richtig sonnig wäre.

Wenn man es jedoch ein bisschen abblendet, sieht es aber ganz OK aus. Aber wie gesagt, bei einem über 40 Jahre alten Budget-Objektiv kann man auch keine Schärfewunder erwarten. Trotzdem sind die Bilder durchweg brauchbar. Wo es aber so richtig seine Stärken ausspielen kann, ist im Nahbereich. Der Makro-Bereich ist durchaus brauchbar und schon bei mittleren Blenden durchaus benutzbar. Also eher ein Objektiv für den Nahbereich bis maximal Portrait-Entfernung.


Die Verarbeitung ist typisch 1970er/-80er Jahre: Vollmetall und schwer. Obwohl es sich um einen günstigen Dritthersteller handelt, hat Soligor hier nicht gespart, sodass sich das Objektiv nicht schlechter anfühlt als ein vergleichbares Nikon aus der Zeit. (Dass mir heutzutage eh alles viel zu sehr plastiklastig geworden ist, hatte ich ja schon öfter angemerkt.) Dieses Exemplar hat die Zeit nicht ganz so gut überdauert: Dass der Zoom-Ring um die 60mm ein wenig steif geworden ist, liegt wahrscheinlich daran, dass das Fett ein bisschen verharzt ist. Zu wenig bewegt worden in den letzten Jahrzehnten. Nachdem ich es jetzt zwei Tage lang im Einsatz hatte, hat sich das allerdings schon ein bisschen gelegt. Die Schmierung musste halt einfach wieder ans Laufen gebracht werden. Etwas schwerwiegender ist, dass das Fokuselement nicht mehr ganz fest sitzt, es sich also seitlich bewegen lässt. Nur ein ganz kleines bisschen, aber bei einem optischen Präzisionsgerät wie einem Objektiv ist das durchaus problematisch. Ich nehme an, dass einige meiner Schärfe-Probleme auch da her rühren: Auf manchen Bildern habe ich das Gefühl, dass es einen gewissen Astigmatismus hat. Vor allem an den Bildrändern wird es schnell (und manchmal asymmetrisch) unscharf.

Haben ich also ein Stück Altglas gekauft, das man zu nichts anderem verwenden kann, als es als Exot in den Schrank zu stellen? Bedingt stimmt das, denn zB Bilder ins Unendliche bis zu mittleren Entfernungen werden erst wirklich scharf, wenn man ein oder zwei Blenden abblendet. Wobei anzumerken ist, dass der Blendenring nach der Offeneinstellung f/2.5 erst bei f/4 seinen ersten Klick hat, also f/2.8 gar nicht eingestellt werden kann. Gut, das würde sich wahrscheinlich eh nicht lohnen. Die effektive Blende im Zoom-Bereich ist durch einen blauen Punkt markiert. Stellt man also auf f/4 und auf 70mm, kann man sofort sehen, dass man eigentlich f/5,6 verwendet. Was auch die von mir empfohlene Einstellung ist, wenn es um nahe Objekte geht, während ich bei weiter entfernten schon eher auf f/5,6 (also effektiv f/8) gehen würde. Dann ist das Schärfegefühl durchaus brauchbar. Toll ist der Makro-Bereich, mit dem ich tatsächlich ein paar schöne Bilder hin bekommen habe. Was mich nebenbei übrigens sehr beeindruckt hat, ist die Tatsache, dass echt wenig Abschattungen in den Ecken zu sehen sind. Die eingebaute ausziehbare Gegenlichtblende ist auch sehr praktisch und hilft, die prominenten Flares und Ghosts ein bisschen in Schach zu halten.

Fazit: Ein nettes Objektiv, mit dem man ein bisschen das echte Retro-Gefühl bekommt. An meiner D800 eher etwas fehl am Platze, denn die hohe Auflösung der Kamera zeigt ganz brutal jeden Fehler. Eher geeignet ist es wohl an zeitlich passenden analogen Kameras, denn auf Film bekommt man die kleineren Fehler nicht so mit. Die Stärken dieser Optik liegen eindeutig im Makro-Bereich. Hier eignet es sich mit etwas Geduld auch an digitalen Kameras. Auch das Adaptieren an die Crop-Canon war gar nicht so schlecht.