Skip to content

Schwarz-weiß und analog, Teil 287: Die 1990er haben angerufen, sie wollen ihre Bridge-Kamera zurück!

Ilford HP5+ #1 (abglaufen vor ~20 Jahren) , 21.+22. Juni 2024
  • Minolta 105i
  • Fomadon P Stock #10 8:00 20°, Adofix 1+5 #8 5:00, Adoflo 1+200
Wenn man sich selber absichtlich in den Fuß schießen will, wenn es um die Retro-Film-Fotografie geht, dann nimmt man eine ungetestete Kamera vom letzten Flohmarkt, lädt sie mit einem seit 20 Jahren abgelaufenen HP5+ und ballert fröhlich drauf los! Manchmal bin ich eben nicht die hellste Torte auf der Kerze! :-D Und das kam so: Die Minolta 105i, die ich hier benutzt habe, benötigt DX-Kodierte Filme, sonst stellt sie einen ziemlichen Blödsinn als Default ein. (ISO 25. Wer ist auf die Idee gekommen. Hatte jedenfalls keine Lust auf eine zwei-Stufen-Pull-Entwiklung bei einem billigen Foma, mal ganz abgesehen davon, dass die Belichtungszeiten dann wahrscheinlich in den Bereich des Unbenutzbaren kommen. Das Objektiv an diesem Ding ist ja nur mäßig schnell mit seinen f/4 bis 6,7.) (Da die Kamera übrigens keine Angaben zur verwendeten Einstellung macht, habe ich auch keine Daten zum mit euch teilen. Schade.)

Warum waren wir eigentlich schon wieder in Siegburg? Oder waren wir noch immer in Siegburg? Wohl kaum. Hier jedenfalls ein Bild von der Abtei auf dem Michaelsberg, bei dem man direkt sehen kann, was ich mit "Schuss in den Fuß" meine: Sind diese wolkigen Schatten jetzt ein Resultat des ewig lange bei Gott-weiß-was-für-Bedingungen gelagerten Films, oder liegt es an der Kamera? Sieht jetzt eigentlich nicht nach dem klassischen Lichtleck aus, mehr nach einem Lichteinfall in die Patrone, wenn ihr mich fragt. Ist nicht mein Film, den habe ich auch mal wieder nur geerbt, sodass ich auch nicht weiß, wie oft der schon durch die Helligkeit eines sonnigen Sommertags geschleppt worden ist, bevor ich ihn in die Kamera geladen habe. ;-) Was man aber gut sehen kann: Das feine, aber deutliche Korn, das den HP5 auszeichnet. Und die Optik der Kamera macht eigentlich auch einen ganz soliden Eindruck. Eigentlich ist es ja ein Wunder, dass da überhaupt noch Fotos raus gekommen sind!

Immerhin haben die meisten Fotos nicht solche seltsamen Schatten oder zumindest nicht ganz so sichtbar. So auch das nächste vom Container, der da schon seit einer gefühlten Ewigkeit herum steht. Bis auf ein paar Streifen und einem allgemeinen Schleier, der wohl auf die Überlagerung zurück geht, fällt hier eigentlich kaum was auf. Der Film schlägt sich eigentlich ganz gut für 20-plus Jahre in der Wärme. Selbst die subtilen Farbdichte-Unterscheide im Parkverbots-Schild funktionieren gut.


Das Kreishaus ist am unteren Rand ein bisschen heller, was mich vermuten lässt, dass tatsächlich von oben durch den Schlitz der Rückwand ein wenig Licht eingedrungen sein könnte. Wundert mich ein bisschen, den eigentlich hat die Kamera gar keine Lichtdichtungen, sondern schleißt rundrum mit einem doppelten, ineinander greifenden Plastik-Falz/Rand. Aber wenn ich mir die gerade so anschaue, da ist ein bisschen Schwamm rund um den Sucher, vielleicht kommt da Licht rein. Ich kann ja mal ein bisschen neues Dichtmaterial anbringen, vielleicht hilft das ja. Das Bild ist ansonsten ganz gut gelungen und zeigt, dass man diesen recht klobigen Kameras auch tatsächlich gute Fotos machen kann.

Auch die Kunst vorm Kreishaus ist ganz gut geworden. Naturbedingt wählt diese Kamera eher große Blendenzahlen, weil die schnellste Geschwindigkeit glaube ich bei 1/500s liegt, was bei einem ISO 400 Film wahrscheinlich auf f/8 oder höher hinaus läuft, sodass im Weitwinkel und Normalbereich kein Bokeh zu erwarten ist. Sieht dann eher klassisch aus: Komplett scharf.

Ach, ich erinnere mich, das war der Tag, als der Reiher im Mühlengraben stand. Und hier ist direkt das Problem gut sichtbar, das diese lichtschwachen Linsen mit bringen: Ich fürchte, wir arbeiten hier trotz des ISO 400 Films schon an der grenze dessen, was im Schatten aus der Hand gehalten möglich ist. Der Schaum auf dem Wasser ist doch schon deutlich verwischt. Gut, dass der Reiher sich also nicht bewegt hat und dass ich scheinbar auch ein eine Stelle zum Anlehnen ans Geländer gefunden habe, um nicht zu verwackeln. Aber auch hier bin ich erstaunt, dass der alte Film noch so viele Details zu bieten hat. Ja, gerade hier im Schatten wirkt er etwas milchig, aber durchaus noch OK.


Das Gleiche gilt auch für das folgende Foto, auf dem er sich hinter dem Gemüse am Rand versteckt. Selten einen Reiher so nah und so konzentriert auf seine Jagd erwischt. Das Objektiv mag lichtschwach sein, insbesondere am langen Ende des Zooms, aber es zeichnet doch recht deutliche Details, ist komplett scharf und macht rundrum einen brauchbaren Eindruck. Ich weiß leider nicht, in welcher Klasse diese Kamera damals angesiedelt war, aber ich nehme an, dass es schon die gehobenere Mittelklasse war, was Schnappschuss-Geräte angeht. Und das merkt man: Das Teil ist klobig wie ein Volvo und sieht scheiße aus, macht aber erstaunliche Fotos!

Um die Ecke habe ich dann zwei mal den Turm der Kirche fotografiert. Das zweite Bild ist von vor dem Finanzamt und voll gegen die Abendsonne gemacht. Einfach, weil ich mal testen wollte, was die Kamera aus solch einem Licht macht. Hat erstaunlich gut geklappt. Allerdings sieht man hier sehr deutlich die Streifen, die links und rechts auf dem Film eingebrannt sind und die ich wohl nicht aufs Alter des Materials, sondern mehr auf die Lichtdichtigkeit der Kamera schieben muss. Kommt vielleicht auch am Scharnier Licht ins Gehäuse?


Noch ein Schatten-Test: Der Springbrunnen im Teich hinter der Stadtmauer. Hat die Kamera da eigentlich versucht zu blitzen? Hat es geholfen? Man weiß es nicht. Auffällig ist jedoch, dass Bilder, die eher im Schatten entstanden sind, auch weniger Streifen und Wolken haben. Also ein deutlicher Hinweis darauf, dass irgendwo Licht in die Kamera kommen kann, wo dies eigentlich nicht vorgesehen ist! Was das Filmmaterial angeht: Erstaunlich, wie gut die Zeichnung der Pflanzen im Hintergrund ist. Hatte nicht erwartet, dass da so viel zu erkennen ist. Die billigen Filme, die ich sonst verwende, haben tatsächlich so ihre Probleme im dunklen Bereich. Liegt es an der deutliche höheren Dosis Silber in den teureren Ilfords?

Danach noch ein bisschen durch die Stadt. Ein paar hochkante Fotos für die Generation TikTok machen. Da haben wir zum Einen das Halten-Verboten-Schild mit den vielen Aufklebern drauf. Bei vollem Zoom im Schatten kann man tatsächlich ein bisschen Hintergrundunschärfe provozieren. Faszinierend. Und wieder: Im Schatten gibt es weniger Streifen und Wolken. Im Gegensatz zum Foto vom Brunnen mit Kirche im Hintergrund: Hier wieder deutliche Streifungen. Ebenso bei der Victoria auf ihrer Siegessäule. Hier auch wieder dieser Bogen, den wir schon auf dem allerersten Bild hatten. Ja, ich glaube, ich muss mir mal die Dichtungen rund um den Sucher anschauen. Ist aber auch eine seltsame Konstruktion, dass der Sucher überhaupt ein Loch in der Rückwand hat, die könnte den doch auch genauso gut umgehen.


Die Vögel auf der Hauswand sind wiederrum völlig streifenfrei, dafür kann man gut sehen, wie sehr die Kamera Kissenverzerrungen produziert, zumindest hier am langen Ende des Zoom-Bereichs. Erstaunlich. Ist mir bisher noch nicht so deutlich aufgefallen. Aber dafür habe ich dieses Foto ja auch gemacht. Komme mir ein bisschen vor wie im Spiegelkabinett auf Pützchen; wenn ich da längere Zeit drauf gucke, wird mir schwindelig! ;-) Die Schärfe hingegen ist perfekt.

Die Fotos, die jetzt kommen, sind ein bisschen durcheinaner, aber so passen sie formatmäßig besser zusammen. Da haben wir zB die Kapelle auf dem Friedhof da hinten schon recht weit aus der Innenstadt raus. Die nehme ich ja auch immer wieder gerne mit, wenn ich in der Gegend bin. Das dazu passende Grabsteinfoto folgt dann weiter unten. Stattdessen hier bereits zwei Bilder vom Rückweg: Da haben wir einmal die übliche Ansicht des Hexentürmchens, wie es über dem Parkplatz thront, und außerdem ein Blick auf die Kirche am Marktplatz von der Rückseite.


Dass der Blitz funktioniert und immer dann feuert, wenn es am wenigsten sinnvoll ist, sehen wir hier an der Reflexion im polierten Granit des Grabsteins. Anderseits ist es ja ein cooler Effekt, dass der Lichtschein genau auf die Hand der Dame konzentriert ist. Als ob ich das so gewollt hätte! :-D Interessant hier im Hintergrund die Blendenbälle oben links: Kreisrund und unverzerrt. Das Gebüsch macht das Bokeh aber dennoch leicht nervös.

Und zu guter Letzt noch ein Blick von oben Richtung Sonnenuntergang. Spannende Wolken am Horizont. Und hier auch deutlich die Lochung des Films zu sehen, wie das Silber hier stärker entwickelt ist. Hatte ich so deutlich länger nicht mehr und es wundert mich, dass es gerade bei diesem Foto so raus kommt. Oder ist auch das ein Lichtleck und es liegt gar nicht an meiner ruppigen Entwicklung? Hm...


Das war der erste Streich, der zweite folgt sogleich: Nächstes Mal geht es mit der gleichen Kamera nach Mondorf. Bis dahin muss ich mal sehen, ob ich trotz des Wetters noch ein paar aktuelle Fotos in bunt und Digital zusammen bekomme! So zur Auflockerung! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 286: Mamyia in Siegburg

Fomapan 100 #51, Juni 2024
  • Mamya 1000B, Auto Mamiya/Sekor SX 1:1.4 f=55mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock #9 7:00 20°, Adofix 1+5 #8 5:00 20°, Adoflo 1+200
Sooo, und dann sind wir schon beim vierten und letzten Eintrag zum Thema "Mamiya mit Schatten". Wird ja auch Zeit, dass ich das abgearbeitet bekomme. Schließlich habe ich die Mamiya seitdem auch schon häufiger ohne den störenden Aufkleber verwendet und sie macht wirklich recht gute Fotos, wenn ich das mal vorweg nehmen darf. Sehr schöne Kamera mit Potenzial.

An jenem Tag im letzten Jahr ging es nach Siegburg, ich weiß nicht mehr, was wir da wollten. Aber wir waren an der Abtei und ich habe von unten vom Parkplatz hinterm Hotel mal wieder den Hexenturm fotografiert. (1/250s, f/5,6.) Und nicht nur das, wir sind scheinbar auch den steilen Berg hoch gekraxelt und ich habe den Hexenturm auch aus der anderen Richtung aufgenommen, sodass ich seine beiden hübschesten Seiten drauf habe. (1/500s, f/4.) Erstaunlich, wie tief die Schärfe im letzten der beiden Bilder reicht, obwohl ich mal wieder meine Lieblingsblende verwendet habe. Außerdem sieht man, dass ich mir wegen des Schattens nicht dir Mühe gemacht habe, Staub und Katzenhaare von den Fotos zu entfernen. ;-)


Ganz wichtig ist für mich auch, eine mindestens Bank auf dem Film zu haben. (1/1000s,f /4.) Ich muss dringend mal einen Bildband "Schönste Bänke des Rhein-Sieg-Kreises" heraus bringen! :-D Nee, aber ernsthaft, von hier hat man einen tollen Blick über das Siegtal und mit dem Türmchen im Vordergrund auch entsprechend romantisch. Im Prinzip ist der Blick so wie auf dem Foto davor.

Die dritte Perspektive auf den kleinen Turm hat man, wenn man die Mauer entlang schlendert und sich ungefähr auf Höhe der Bäume rechts nähert. (1/1000s, f/4.) Schade, dass ich kein Gelbfilter dabei hatte, die Wolken könnten gerne krasser heraus kommen.


Von hier oben hat man auch einen guten Blick auf das alte Siegwerk vor den Wolsbergen. (1/125s, f/8.) Das ist ja wirklich eine recht große Industrieanlage, wenn man sich das mal etwas genauer anschaut. Da würde ich gerne mal übers Betriebsgelände schleichen und Industriefotos machen. Aber dann welche, die gerade sind! ;-)

Von halber Höhe den Michaelsberg wieder runter hat man einen recht guten Blick auf die Abtei, nachdem die da mal ein bisschen gerodet und den Weg repariert haben. (1/500s, f/4.) Auch hier könnten die Wolken deutlicher raus kommen, aber ich beschwere mich nicht. War überhaupt häufig wolkig letztes Jahr, kann das sein? Im Gegensatz zu diesem Frühjahr, in dem wir wochenlang nur langweiligen blauen Himmel hatten. (Jetzt gerade ist es mal ein bisschen anders und es hat ein paar Tage Niederschlag gegeben, weswegen ich auch mal Zeit habe, mich um die s/w-Artikel zu kümmern. Ich hoffe, dass es sich jetzt nicht wieder für den Rest des Sommers einpisst und ich gar keine Chance mehr zum fotografieren habe. Und hoffentlich wird es nicht wieder so drückend schwül. Ich hasse das Rheinland im Sommer.)


Jedenfalls: Halber Weg den Berg runter gibt es auch noch dieses Tag an der Wand. (1/125s, f/4.) Habe das Foto hauptsächlich gemacht, weil ich es relativ witzig fand, wie erst der Spritzbeton auf die Felswand aufgetragen wurde, damit sich weniger Steine lösen, dann das Efeu drüber gewuchert ist, welches dann wohl scheinbar irgendwann entfernt wurde, nur um durch dieses Graffiti ersetzt zu werden. Ja, ich habe einen seltsamen Humor, wenn ich sowas witzig finde. ;-)

Zuletzt aber noch Blumen: Diese Kerzenarigen die da rum stehen, mit recht weit geschlossener Blende für meine Verhältnisse. (1/250s, f/8.) Es gibt Bilder, an deren Entstehung ich mich auch noch nach einem Jahr erinnere: Es war nämlich einigermaßen windig an jenem Tag, wenn die Erinnerung nicht trügt, und ich hatte schon Angst, dass 1/250s nicht reichen würde, um die Bewegung der Pflanze auszugleichen; gleichzeitig wollte ich sie aber auf die kurze Distanz so scharf wie möglich haben, was sich als schwierig heraus stellte, da sie die ganze Zeit hin und her geschwungen ist, immer wieder durch die Fokusebene, sodass ich nur raten konnte. Hat aber erstaunlich gut geklappt.

Nächstes Mal: Die 1990er haben angerufen, sie wollen ihre Bridge-Kamera zurück! Ich musste endlich mal die "kompakte" Minolta testen, die ich von einem der Rheinauenflohmärkte mit gebracht hatte. Moment, das heißt, dass jetzt ein Haufen Minolta-Bilder kommt, wenn ich mich recht erinnere. Weil, da war ja dieses Super-Sonderangebot: Drei für 10 Euro! Yay! Wird glaube ich ein interessanter Eintrag, weil ich dafür auch den steinalten ISO 400 HP5+ genommen hatte, sodass ich jetzt nicht weiß, ob die seltsamen Effekte vom alten Film stammen, oder ob die Kamera nicht ganz dicht ist! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 285: Mamyia in Seelscheid

Fomapan 100 #51, Juni 2024
  • Mamya 1000B, Auto Mamiya/Sekor SX 1:1.4 f=55mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock #9 7:00 20°, Adofix 1+5 #8 5:00 20°, Adoflo 1+200
Auch nach Seelscheid hatte ich die Mamiya mit. Hier habe ich mal als erstes dokumentiert, was passiert, wenn man weiter nichts gegen die braune Gefahr macht: Abgebrannte Häuser! (1/125s, f/8.) Ist jetzt nicht das beste Motiv, aber eines, das man festhalten sollte. Einfach nur, damit nachher keiner sagen kann, man hätte ja nichts gewusst! Und ja, auf Film! Wer es mir nicht glaubt, kann gerne vorbei kommen und das Negativ angucken! Sowas nennt man Zeitdokument!

Den Wurst-/Hühner-/Frittenwagen habe ich dann auch noch fotografiert, scheinbar war ich mal wieder auf dem Weg zur Apotheke. (1/500s, f/4.) Einfach, weil er da war. Außerdem ist das ein wenig leichtere Kost als das erste Bild. Leichtere Kost! Wink wink, nudge nudge! ;-)


Den Sparkassen-Bücherschrank habe ich ja auch regelmäßig hier im Blog. (1/1000s, f/2,8.) Und wieder: Weil er da ist. Und weil da noch immer die Maskenwarnung dran klebt. Corona wird uns doch noch eine ganze Zeit begleiten.

Mal was schönes: Die Sonnenblumen auf dem Friedhof! (1/125s, f/8.) Hier sieht man auch trotz weit geschlossener Blende kaum den störenden Schatten am unteren Rand, weil er sich recht organisch in die Blüten einbettet. Sehr schön ausgeleuchtetes Bild, viel Kontrast. Ich glaube, das beste auf der Rolle!


Nebenan noch mal die Kriegsgräber abgegriffen, aus dem üblichen Winkel. (1/125s, f/4.) Es war nicht so hell, merkt man, etwas schattiger als normalerweise, immer wieder Sonne/Wolken-Mix.

Hat den Vorteil, dass ich die hängenden Gießkannen mal wieder mit Offenblende ablichten konnte, was ein sehr interessantes Bokeh in den Hintergrund gemalt hat. (1/125s, f/1,4.) Auch weit offen macht das Sekor erstaunlich scharfe Bilder. Fast besser als mein Nikkor! Dafür hat es leichtes Blooming und Koma und sowas. Ist halt doch ein paar Jährchen älter! ;-)


Zuletzt: Der Kirchturm. (1/500s, f/8.) Bei der Blende von oben bis unten scharf und ich sehe auch keine Probleme, wie ich sie im ersten Teil hatte. War wohl tatsächlich nur meine wackelige Hand nach dem Radfahren.

Nächstes (und letztes) Mal (für diesen Film): Ein Abstecher nach Siegburg.

Schwarz-weiß und analog, Teil 284: Mamyia in Mondorf

Fomapan 100 #51, Juni 2024
  • Mamya 1000B, Auto Mamiya/Sekor SX 1:1.4 f=55mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock #9 7:00 20°, Adofix 1+5 #8 5:00 20°, Adoflo 1+200
Nachdem ich den ersten Teil des Testfilms in der Gegend um Hennef verschossen habe, waren wir danach wohl offenbar mal wieder in Mondorf. Hier habe ich dann fröhlich weiter gemacht, ohne zu wissen, dass das dieser doofe Aufkleber im Lichtschacht hängt und immer Schatten wirft! Mist, denn eigentlich sind das ganz gute Bilder geworden!

Schon der Basketballkorb mit dem Schiff darunter hat mich sofort überzeugt, dass die Kamera und das Objektiv eigentlich nämlich in der Lage sind, ganz hervorragende Fotos abzuliefern. (1/1000s, f/5,6.) Sieht ganz genau so aus, wie ich das erwartet und gewünscht hatte. Auch das Ausflugsschiff kommt richtig gut rüber. (1/1000s, f/5,6.) Bin sogar ein bisschen erstaunt, dass die Belichtung so genau stimmt, schließlich hatte ich auch da noch immer nicht das Batteriefach repariert, um den internen Belichtungsmesser verwenden zu können und musste mit dem Handy messen. (OK, das klingt jetzt so, als hätte ich das mittlerweile gemacht, was ich nicht habe! ;-))


Die Fähre hingegen habe ich eine Blende langsamer belichtet, weil sie sich selber schatten geworfen hat, was in einem etwas zu hellen Himmel resultiert hat. (1/1000s, f/4.) Hätte da durchaus bei f/5,6 bleiben können. Aber ansonsten: Keine Beschwerden. Das 55mm Sekor machte bisher bei allen Blenden einen sehr guten Eindruck, ich glaube, das hat eine recht hohe Qualität. Ich mein, Mamiya war damals ja auch nicht der billigste Schrott! ;-)

Die Schiffsbegegnung ist leider mal wieder halb vom Aufklebertschatten verdeckte, was ich hier echt schade finde. (1/500s, f/8.) Das Bild ist nämlich ganz gut komponiert. Auch die leichten Schärfeprobleme, die ich im letzten Artikel bei größeren Blenden hatte, scheint es hier nicht zu geben. Lag wohl doch an meiner unruhigen Fahrrad-Hand.

Wobei ich noch immer das Gefühl habe, dass kleinere Blenden leicht schärfer sind, wie hier bei der Haltestelle mit den Fischen. (1/500s, f/4.) Der Sweetspot bei diesem Objektiv liegt vielleicht doch mehr so um die f/5,6? Seltsam. Ich muss mal das Internet duerchforsten und schauen, ob diese Einschjätzung noch von anderen Leuten geteilt wird. Wobei man ja nichts glauben soll, was das Internet einem erzählt. Schlimm, in was für Zeiten leben wir eigentlich? Wann haben die Trolle das Netz übernommen? Aber ich schweife ab...


Das Eis-Schild! (1/500s, f/8.) Das nehme ich ja immer mit, wenn ich hier bin. Und das ist auch durchweg scharf! Ist die Unendliche-Einstellung am Objektiv vielleicht nicht perfekt justiert und sind deswegen manchmal einige Bilder leicht unscharf? Hm... Ich meine mich zu erinnern, dass ich da auch leichte Probleme hatte, als ich das auf der Sony adaptiert verwenden wollte... Wäre eine Möglichkeit! Hier jedenfalls: Perfektes Bild!

Details am Rande nehme ich auch immer gerne mit, wie dieses Kabel, das aus einer Betonmauer heraus ragt. (1/250s, f/2,8.) Da habe ich mal wieder recht weit geöffnet und zack: Alles im Hintergrund ist unscharf! Sieht gut aus, finde ich. Und je weiter ich die Blende öffne, desto weniger störend wird auch der Aufkleber und sein Schatten! ;-)

Ganz viele Gänse auf dem Rhein. (1/1000s, f/5,6.) Die sind jetzt wieder scharf wie Nachbars Lumpi, obwohl die wahrscheinlich eher am Ende der Entfernungs-Skala aufgenommen sind. (Das gegenüberliegende Ufer ist jedenfalls auch scharf.) Hm. Ich werd nicht richtig schlau draus. Aber Gänse sind auf jeden Fall immer ein Foto wert. Vor allem, wenn es ein ganzer Schwarm von Kanadiern ist, die hier vorbei gerudert kamen.



Dass hier am Mondorfer Hafen auch mal größere Schiffe angelegt haben, sieht man immer an den Resten der alten Ketten, die hier noch aus den Verankerungen heraus schauen. (1/1000s, f/4.) Bei f/4 habe ich da ein richtiges Portrait von geschossen, der Weg und die Bäume im Hintergrund sind genau so unscharf, wie ich das gern habe. Der Grashalm-Pinn im Vordergrund stört etwas. Und der Schatten sowieso! Aber interessant, wie die Kieselsteine im Beton scheinbar um den Schatten herum fließen!

Und dann noch mal zum Abschluss ein paar Kanadagänse. (1/1000s, f/5,6.) Es war so hell, dass ich hier nicht auf f/4 runter konnte. Ehrlich gesagt ist f/5,6 schon hart an der Grenze. Aber das hat sicher auch geholfen, diesen Schnappschuss scharf zu bekommen und gleichzeitig zumindest noch eine Andeutung von Unschärfe im Hintergrund zu haben. Leicht schief, das Ganze, aber das macht nichts. Blöder Schatten! :-D

Nächstes Mal: Ein paar Fotos aus Seelscheid!

Schwarz-weiß und analog, Teil 283: Mamyia jenseits vom Müllerland

Fomapan 100 #51, Juni 2024
  • Mamiya 1000B, Auto Mamiya/Sekor SX 1:1.4 f=55mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock #9 7:00 20°, Adofix 1+5 #8 5:00 20°, Adoflo 1+200
Stimmt! Ich erinnere mich! Habe ich die Mamiya nicht sogar auf dem gleichen Flohmarkt eingesammelt, auf der ich auch die Fed 3 mitgenommen hatte? Das wäre durchaus möglich! Oder auch nicht? Ich weiß noch, dass ich ihr recht schnell neue Lichtdichtungen verpasst hatte. Gut, dass ich einen Blog habe, da kann man ja direkt mal nachschauen! Nö, scheinbar war das ein Monat später? Naja, ist ja jetzt auch fast ein Jahr her, kein Wunder, dass ich mich nicht erinnern kann. Ich weiß ja nicht mehr, was ich heute gefrühstückt habe!

Dann frage ich mich, warum die heutigen Testfotos ungefähr da anfangen, wo die letzten geendet haben: Am Lutz! (1/500s, f/4.) Ach ja, und bevor ich es vergesse, alle Fotos haben das gleiche Problem: Im Lichtschacht klebte ein Sticker, der sich in der Wärme des Sommers abgelöst hat und einen blöden Schatten auf jedes Negativ geworfen hat! Den habe ich dann direkt mal entfernt. Dumm gelaufen, aber ansonsten sehen die Bilder, die das Sekor macht, extrem gut aus, sodass ich diesen Film jetzt nicht einfach so unter den Tisch fallen lassen wollte! Ach ja, und weil ich noch immer nicht das Batteriefach repariert habe, habe ich auch extern gemessen, was aber gewohnt gut funktioniert hat.

Auch das zweite Bild neigt sich ein wenig nach rechts, weil ich die Kamera mal wieder nicht gerade gehalten bekommen habe. Dafür habe ich mal wieder einen Schaltkasten eingefangen. (1/60s, f/4.) Auch im Schatten produziert das Objektiv einigermaßen kontrastreiche Bilder, was mich ein bisschen überrascht hat. Vielleicht liegt es auch am Scan und der Nachbearbeitung, aber ich finde, für ein eher gleichförmiges Bild auf billigem Foma sieht es ganz annehmbar aus.


So ein richtig heller Tag war es aber eh nicht, wie man auch an der Zeit/Blende für die Äpfel sehen kann. (1/250s, f/4.) Schon bei der Glasfront des Möbelhauses, die ha hauptsächlich den Himmel spiegelt, war die Kombi einigermaßen langsam. So auch hier, wobei ich zugeben muss, dass ich die Äpfel entsprechend aufgehellt habe, indem ich noch eine EV drauf gelegt habe. Auch hier kann ich mich über Schärfe und sonstige Abbildungsleistung des Objektives nicht beschweren. Den Test bei meiner Lieblingsblende f/4 hat es also auf jeden Fall schon mal bestanden!

Wird also Zeit, mal was anderes einzustellen. Die rostige Reling der Brücke über den Graben vom Fahrradweg in den Siegauen habe ich dementsprechend mal weiter geöffnet. (1/1000s, f/2.) Bedecktes Wetter muss ich ja auch ausnutzen, da kann man nämlich auch mal die schnellen Zeiten der Kamera testen. die 1000stel funktioniert also auch und bei f/2 sind auch die Rosen am unteren Bildrand brauchbar scharf. Auf jeden Fall genug, um den Film an seine Grenzen zu bringen.

Apropos Graben: Der wird an mehreren Stellen ja von diesen einfachen Betonbrücken überspannt, damit der Bauer auf seine Felder gelangen kann. (1/60s, f/4.) Hier hätte ich gerne die Blende mal weiter geschlossen, aber dafür war es eben einfach nicht hell genug. Der Baum im Hintergrund ist dementsprechend schon ein bisschen unscharf. Da hätte ich vielleicht tatsächlich in die andere Richtung gehen und die Blende ganz öffnen sollen. Aber ich glaube, dafür war die Brücke dann doch schon zu weit weg und ein echtes Bokeh hätte ich selbst bei f/1.4 nicht bin bekommen. Naja, es sind ja nur Testfotos! ;-)


Bei der Distel konnte ich dann aber mal so richtig abblenden. (1/250s, f/8.) Die Belichtung habe ich hier eher für die Wolken im Hintergrund gewählt, denn die wollte ich der Stimmung wegen auf jeden Fall drin haben. Ein Gelbfilter fehlt hier vielleicht, dann hätte ich eine Blende langsamer belichten können, um die Distel besser raus zu holen, aber die Wolken gleichzeitig zu erhalten.

Ein paar Meter weiter lag dann dieses Hasenkuscheltier auf dem Weg. (1/125s, f/4.) Ich hoffe, das hat seinen Besitzer wieder gefunden, nachdem ich ein Bild davon auch gleich mal in der Hennef-Gruppe im Fratzenbuch abgeworfen hatte. Natürlich nicht dieses hier, das war da ja noch nicht entwickelt. ;-)

Für das Foto von der Bank unterm Baum hätte ich glaube ich noch einen Schritt nach rechts gehen sollen, um die Flucht besser einzufangen. (1/125s, f/8.) Aber geht auch so. Ansonsten stört hier der Aufkleberschatten am rechten Rand besonders stark, finde ich.


Am Gut Zissendorf habe ich dann auch noch mal wieder das Eingangstor abgegriffen. (1/60s, f/8.) Ich hätte gehofft, dass das etwas schärfer raus kommt, aber ich glaube, ich habe hier tatsächlich schon ein bisschen verwackelt. Kommt wohl auch davon, dass ich mich beim Radfahren entsprechend angestrengt hatte. Tief durchatmen und Luft anhalten beim Auslösen ist da nicht immer möglich! ;-)

Im Industriegebiet ziehen mich die Silos ja immer magisch an und ich finde, dass ich sie in diesem Bild, eingerahmt vom Laub der Bäume, ganz gut erwischt habe, auch wenn sie vielleicht ein bisschen weit weg sind. (1/1000s, f/2,8.) Mein kleines M42-Tele hatte ich aber nicht dabei, denn ich wollte schließlich diese Kamera mit ihrem Standardobjektiv testen. Aber geht auch so. Ein Schritt nach vorne wäre optisch vielleicht besser gewesen, technisch ist da aber der Abgrund. ;-)


Den Weg runter ist dann noch ein weiteres Silo, das ihr sicher auch schon von vielen meiner Fotos kennt. (1/125s, f/8.) Das schließt meine erste Testrunde mit weiter geschlossener Blende ab und lässt mich vermuten, dass die maximale Schärfe bereits eher so im Bereich f/5,6 liegen könnte. Denn auch dieses Bild sieht etwas weicher aus, als ich es erwartet hatte. Vielleicht liegt es also doch nicht an der zittrigen Fahrradhand und der relativ langen Zeit. Aber kann das sein? Normalerweise erreichen Normalbrennweiten doch eher so bei f/8 ihre maximale Schärfe, bevor Lichtbrechung zum Problem wird, und ich sehe nicht, warum das hier nicht so sein sollte, nur weil es mit 55mm etwas länger ist oder mit f/1,4 sehr lichtstark? Weitere Nachforschungen sind hier wohl angezeigt!

Aber ich kann hier ja nicht vorbei, ohne nicht mindestens ein Bild vom Jesus zu machen, der hier an der B8 steht. (1/125s, f/1.4.) Und das war auch gleich die Gelegenheit, das Offenblenden-Verhalten zu testen. Offenbar habe ich nicht sein Gesicht angepeilt, sondern seine Körpermitte scharf gestellt. Die sieht dementsprechend durchaus brauchbar scharf aus, da kann ich mich nicht beschweren. Auch das Bokeh ist ganz hübsch, die Blendenbälle werden zu den Ecken hin immer linsenförmiger, was mich persönlich anspricht, aber nicht jeder so gerne sieht. Swirl gibt es keinen, nicht mal ansatzweise. Ich finde, dass die Offenblendenperformance erstaunlich modern wirkt. Immerhin ist dieses Objektiv sicher 50 Jahre alt! Hübsch!

Die nun Fotos mit der Mamiya stammen aus Mondorf, die gibt es dann beim nächsten Mal!