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Schwarz-weiß und analog, Teil 65: In der Heimat mit der Knipse

Film: Fomapan 100 #13, Kamera: Minolta AF-E II, November 2020

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Im Zeitalter des Klimawandels ist man es ja kaum noch gewöhnt, dass es mal zwei Tage nacheinander regnet. So aber heute und gestern. Wenn das den Rest der Woche - wie angekündigt - so weiter geht, dann muss ich wohl doch noch mal ein Foto von der Abendpizza hier rein stellen, denn mit der Kamera raus will man bei diesen Temperaturen und der kondensierenden Luftfeuchtigkeit nicht.

Andererseits kann ich so tatsächlich mal wieder ein paar meiner s/w-Bilder los werden! Dieser Artikel ist tatsächlich auch mal bisher nur halb vorbereitet gewesen, d.h. ich hatte die Fotos und das Framework drumherum gebaut, aber noch keinen Text geschrieben. Das mache ich tatsächlich jetzt an diesem wunderschönen Abend, an dem ich darauf warte, dass mein Notebook damit fertig wird, die Festplatte des Kunden-PCs zu checken und die NTFS-Partition zu verkleinern, damit ich ihm ein brandneues Windoof installieren kann, er aber seine Daten noch immer im zerschossenen Windoof anholen kann. Warum darf man mit 10 eigentlich keine Reparaturinstallationen machen? Dummes System!

Fotos! Heute gibt es den ersten Schwung des Films, den ich mal testweise mit der alten Minolta-Knipse verschossen habe. Ich bin insgesamt sehr erstaunt, was die Bildqualität angeht: Durchweg sehr brauchbare Ergebnisse. Auch wenn man absolut gar keinen Einfluss auf die Belichtung hat, weil Vollautomatik, sehen alle Bilder gut aus. OK, manche hätte ich anders belichtet, aber ich glaube, falls ich tatsächlich mal Street Photography mit s/w-Filmen machen wollte, wäre die fast schon perfekt. Wenn auch mit dem 35mm-Objektiv etwas weitwinklig. Aber wer erwartet schon, mit sowas unscheinbarem, verschrabbten und technisch total überholten fotografiert zu werden?


Das erste Bild ist auf jeden Fall direkt schon mal eine brutale Belichtungssituation: Die Räder der syrischen Nachbarskinder im Gegenlicht. Aber trotzdem: Klasse Bild, schöner Sonnenstern, nur ganz wenig Flare, und sehr kontrastreich. Gefällt mir sehr gut, das Foto. Etwas schief, mal wieder.

Das zweite zeigt den Haselnussbusch im Garten, wie er von der herbstlichen Morgensonne angestrahlt wird. Tolle Wolken und der Baum dahinter mit seinen kahlen Ästen. Auch dies ein wirklich schöne Foto, auf dem nur das Nachbarshaus ein kleines Bisschen stört.

Die Rosen im Vorgarten sind leider etwas unscharf, da hat der Autofokus natürlich den Himmel und die Stromleitungen scharf gestellt. Habe hier versucht, den Weitwinkel etwas zu meinem Vorteil einzusetzen und bin dabei etwas zu nach gekommen. Nichtsdestotrotz ein nettes Foto. Auch hier sehr kräftiger Kontrast, sodass sogar die kleinen Schäfchenwolken um blauen Himmel klar heraus kommen. Auch schief, wie immer, aber aus diesem Winkel war das auch zu erwarten. Außerdem ist die Knipse wirklich sehr leicht, da hat man so gut wie nichts in der Hand, das macht das Geradehalten noch schwerer, finde ich.


Nach dem üblichen Einkauf, den ich während Corona-Zeiten ja immer für die Risikogruppen-Mutter erledige, noch mal eben auf den Friedhof hoch. Noch immer stand die Sonne sehr tief und die Kreuze der Weltkriegs-Gefallenen mitsamt der Bank standen in der prallen Sonne. Die sind in diesem Bild tatsächlich mal etwas überbelichtet, hier hätte ich, wenn ich denn hätte eingreifen können, manuell eine oder zwei Blendenstufen schneller belichtet. Kontrastreich ist das Bild trotzdem und unglaublich scharf. Frage mich, wie stark die Kamera abblendet, wenn sie mit solchen Situationen konfrontiert wird.

Wenn man sich an dieser Stelle des Friedhofs dann einmal um 180° (ca.) dreht, steht man genau vor der evangelischen Kirche. Hier habe ich ebenfalls ein sehr stimmungsvolles Bild hin bekommen: Die Kirche als Silhouette, eingerahmt von den hängenden Birkenästen. Gefällt mir auch sehr gut. (Über die gut aussehenden Bilder habe ich leider immer relativ wenig zu sagen, weil ich mich meistens auf Fehler konzentriere, um es beim nächsten Mal einfach besser zu machen; das ganze s/w-Film-Fotografiere ist ja auch eine Art Lernerfahrung für mich, hat aber trotzdem den Anspruch einer gewissen Professionalität! ;-))

Das waren die hochkanten, jetzt kommen die "normalen" Fotos: Da haben wir dann noch mal einen Blick zwischen den Kreuzen hindurch. Leider sehr schief. Nichts, was ich der Postproduktion nicht hätte korrigieren können, aber anderseits könnte das so auch ein Still sein, der aus einem '50er B-Movie-Horrofilm stammt! ;-) Naja, nicht wirklich, dafür ist es dann wieder nicht schräg genug.

Das Foto vom Laub in der Regenrinne dagegen ist schon sehr künstlerisch. Der Kirchturm lugt zwischen Dach und Baum gerade noch so durch. Dieses Foto habe ich "blind" gemacht, indem ich die Kamera einfach so gerade wie möglich an die Dachrinne gehalten habe, ungefähr einen Kopf höher als ich bin, sodass ich nicht durch gucken konnte, und auch noch einen ausgestreckten Arm nach links. Dafür ist es erstaunlich gut geworden! Im Vordergrund wieder ein ganz kleines Bisschen Unschärfe. Hintergrundunschärfe kriege ich mit der Kamera bei diesen Lichtverhältnissen jedenfalls scheinbar nicht hin, da müsste ich mal was in der Dunkelheit testen.



Das darauf folgende Bild ist ebenfalls eher ein Testfoto: Die Baumkronen sahen "in Echt" sehr gut aus, kräftig kontrastreich gegen den blauen Himmel. Das kommt in s/w jetzt nicht so rüber. Trotzdem ein ganz nettes Foto, aber definitiv nicht das Beste auf der Rolle.

Auf dem Rückweg dann noch bei der Konkurrenz an der katholischen Kirche angehalten und dieses eine Foto gemacht. Auch hier ist die Belichtung trotz der starken Lichtunterschiede zwischen strahlend blauem Himmel und Schatten im Vordergrund recht ausgewogen. Leider wieder sehr schief und dieses Mal zählt die Ausrede mit dem Horrorstreifen wirklich nicht! :-)

Das war der heutige Streich, im nächsten geht es mit der Knipse nach Blankenberg. Mal sehen, ob es morgen weiter regnet! ;-)

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