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Schwarz-weiß und analog, Teil 139: Hennef

Film: Fomapan 100 #30, Kamera: Nikon F-601, November 2021

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Bevor ich Fotos vorstellen kann, die ich mit meinem "neuen" Scanner gescannt habe, müssen erst mal die Filme raus, die ich bereits mit dem alten gescannt und bearbeitet hatte. Neben diesem, den ich heute anfangen werde, sind das noch zwei weitere 135er (Testfilme aus den beinden "Beifängen", der Praktica FX,2 und der Beltica) und ein 120er (Flexaret Automat). Ich gebe zu, alle diese Filme sind interessanter als dieser hier, weil ich da mal wieder wirklich alte Technik mit getestet habe, aber deswegen beeile ich mich ja auch jetzt mit diesem Film.

Heute ist so richtiges Herbstwetter da draußen. Regen, Regen, Regen. Wie im November. Wobei das eigentlich gelogen ist, der letzte November war eigentlich ganz angenehm. Das kann man gut an den Fotos sehen, die ich hier heute vorstelle - zwar ein wenig bedeckt, aber trocken und verhältnismäßig warm. Geschossen wurden alle am 7.11.2021 mit meiner Nikon F-601 und den üblichen Nikon-Objektiven. Wie gesagt, nichts Spannendes, denn ich erwarte hier wirklich keine Überraschungen, das Equipment ist eingehend getestet.

Der Bärenklau an der Absperrung bildet den Anfang. (1/250s, f/4, Nikon Series E 135mm.) Ein sehr hübsches Bokeh begleitet diese vertrockneten Blütestände, die jemand an die Straßensperre in Richtung Hennef geklemmt hatte, als hier im Wohngebiet die Straße aufgerissen wurde. Leider sind die Verästlungen so filigran, dass sie gegen den recht grauen Hintergrund kaum hervor stechen. Trotzdem strahlt das Bild eine gewisse Herbststimmung aus, der man sich nicht entziehen kann.


Weil ich am Neubaugebiet vorbei kam, habe ich dann auch direkt mal die Gerüste an den neuen Wohnhäusern mitgenommen. (1/500s, f/2, Nikon Lens Series E 50mm.) Kaum zu glauben, dass hier vor einem Jahr noch die Schafe weideten. Und dass mittlerweile bereits alle Doppelhaushälften bewohnt sind. Aber zum Bild: Mal wieder etwas schief, das passiert mir ja öfter, aber die Stufen am Gerüst, so ganz in s/w, gefallen mir schon ganz gut. Hatte die Blende weit geöffnet, um ein bisschen mehr Unschärfe in den Vordergrund zu bekommen, denn bei der Entfernung hätte sich eh nicht ganz vermeiden lassen. Im Nachhinein hätte ich aber vielleicht auch mal f/8 versuchen können, Licht wäre ja genug gewesen. Aber dann verwackel ich nur wieder. ;-)

An der Ecke habe ich das dann auch tatsächlich probiert. (1/125s, f/8, Nikon Lens Series E 50mm.) Sieht gut aus, oder? Außer, dass auch dieses Bild nicht gerade geworden ist. Muss an mir liegen. ;-) Zu meiner Entschuldigung: Ich war mit dem Rad unterwegs und wenn der Puls so hoch geht, wird das mit dem Zielen schwieriger!

Das Gelenk an der Baggerschaufel ist in s/w auch recht interessant, besonders mit der leicht verschwommenen Architektur im Hintergrund. (1/250s, f/1,8, Nikon Lens Series E 50mm.) Sieht eher nach Abriss denn nach Neubau aus, wenn man mich fragt. Schön finde ich die Highlights auf dem blanken Stahl der Hydraulik. Die Schaufel selber könnte was schärfer sein, aber dann wäre der Hintergrund nicht mehr so schön verschwommen.


Das Transportbrett an der Hauswand musste auch noch dran glauben. (1/250s, f/4, Nikon Lens Series E 50mm.) Leider auch nicht ganz gerade, aber dafür interessant, denn gerade die Strukturierung der Spanplatte kommt richtig gut rüber. Die Reflexion in der Schiebe habe ich leider etwas abgeschnitten, die hätte noch prominenter im Bild sein können. Ansonsten, schöne Grauabstufungen, viele rechte Winkel und gerade Linien. Gefällt mir.

Weiter ging es über die Straße zum Spielplatz, wo ich mal wieder eine der Schaukelmöwen dazwischen genommen habe. (1/250s, f/2,8, Nikon Series E 135mm.) Die war gerade so gut beleuchtet vor dem dunklen Wald im Hintergrund, der bei Offebnlende auch ansonsten ziemlich verschwimmt. Die Möwe selber ist tatsächlich genau auf den Punkt belichtet, ich hätte mir mal notieren sollen, welche Messung ich verwendet habe. Ich nehme aber an, dass ich hier tatsächlich die Punktmessung genommen habe. Auch die Griffe und "Pedale" kommen richtig gut rüber, ein ziemlich cooles Foto, dafür dass ich die blöde Möwe schon mindestens 20 Mal fotografiert habe! ;-)

Es folgt ein kleiner Katzensprung neben die Warther Kirche, die ja gar nicht so weit entfernt ist. Dort steht dieser Monolith, dieses Kunstwerk in Stein gehauen. (1/250s, f/2,8, Nikon Lens Series E 50mm.) Finde, hier habe ich den Winkel sehr gut getroffen: Vorne die Stele mit dem Abbild, dahinter die eigentliche Kirche. Leider war es hier etwas schattig, daher fehlt ein bisschen der Kontrast. Den wollte ich nicht noch stärker in der Nachbearbeitung anheben, sonst wirkt das ganze etwas sehr unnatürlich (und die Körnung, die beim Foma eigentlich recht dezent ist, käme mir zu stark raus).

Nebenan steht der Glascontainer, an dem mal wieder Sachen abgestellt wurden, die gar kein Glas sind, unter Anderem dieses halbe Service Porzellan. (1/250s, f/2,8, Nikon Lens Series E 50mm.) Mal ganz davon abgesehen, wer wirft das eigentlich weg? Das geht doch noch! Da gäbe es sicher eine arme ukrainische Flüchtendenfamilie, die das gebrauchen könnte. OK, da war im November auch noch nicht dran zu denken. Wie schnell sich die Zeiten ändern...


Da ich mir zu dem folgenden Bild mit den Baustellenlampen nichts aufgeschrieben habe, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wo (und wie) die tatsächlich aufgenommen wurden, aber ich glaube, die waren tatsächlich hier an der selben Stelle in der Warth gestapelt. (Keine Daten aufgeschrieben, aber ziemlich Sicher mit dem Nikon Lens Series E 50mm entstanden.) Tolle Tiefenwirkung, die mir sehr gut gefällt. Die Blende war relativ weit offen, ich schätze mal auf keinen Fall weiter als f/4, vielleicht sogar f/2,8, so verschwommen wie der Hintergrund ist. OK, auf die kurze Entfernung zum Fokus ist das schwer zu sagen, da kann einem die Empfindung schon mal einen Streich spielen. Aber gerade weil die Lampe praktisch ganz scharf ist, denke ich ehe f/4. Naja, wie werden es nie erfahren. Von der Komposition finde ich das Bild gelungen, ich bin zufrieden.

Unterwegs begegnete mit in den Siegauen dann noch dieser Reiher, er auch in s/w ganz hervorragend rüber kommt - ist der doch von Natur aus eher unbunt! (1/250s, f/2,8, Nikon Series E 135mm.) Insgesamt ein sehr cooles Bild, zu dem ich glaube ich ansonsten auch nicht viel sagen muss, oder? Wie er da so durch das hohe Gras pirscht, ver dem leicht Bokeh-igen Hintergrund... Gut.

Wo wir gerade bei Vögeln sind, ich war offenbar auch beim Chronos am Siegufer und habe die Stockenten belästigt. (1/250s, f/2,8, Nikon Series E 135mm.) Warum auch nicht? Die geben immer ein gutes Motiv ab. Man beachte auch die Person, die hinten in der Unschärfe auf einer Bank sitzt. Ebenfalls ein sehr gutes Bild, finde ich, zu dem ich nichts weiter sagen brauche.


Hinterm (modernen) Rathaus habe ich dann noch die Wendeltreppe mitgenommen, weil die mich so anstarrte. (1/125s, f/4, Nikon Series E 135mm.) Leider - mal wieder - etwas schief. Trotzdem ein nettes Architekturfoto. In s/w kommen ja gerade verglaste Gebäude immer ganz anders rüber als in bunt. Interessante Verzerrungen in den Spiegelungen der runden Scheiben. Zudem die Runde der Wendeltreppe, die die ansonsten eher winkelige Architektur durchbricht. (Bullshit-Bingo? ;-))

An der Post habe ich dann auch noch kurz gehalten und die Sortierkarren fotografiert. (1/125s, f/4, Nikon Series E 135mm.) Wer weiß, ob man die noch mal zu sehen kriegt - die Post macht auch zu. Eines der letzten echten Postämter in der Gegend, glaube ich. In den Dörfern rundrum gibt es sowas ja schon seit Jahren nicht mehr und jetzt auch nicht mehr in Hennef. Schade.

Das wars für heute. Nächstes Mal: Ein Streifzug durch Eitorf.

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