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Lichtdichtungen an der Minolta XG 2 ersetzt

Heute, bevor ich irgendwas anderes gemacht (außer Aufstehen und Zähneputzen, natürlich ;-)) habe, habe ich die selbstklebende Schaumstoffmatte, die am Wochenende schon gekommen war, und die Minolta XG 2, bei der ich festgestellt hatte, dass sie undicht ist, genommen und mich damit beschäftigt. Einfach so zum Entspannen. (Das ist wie in der letzten Lower Decks Folge: Wenn die Techniker sich entspannen sollen, bauen sie eine Maschine, die das für sie übernimmt! ;-)) Deshalb schreibe ich das jetzt mal als Referenz für mich selber auf, damit ich nachgucken kann, was ich für Fehler gemacht habe, wenn das Ding beim nächsten Film noch immer nicht dicht ist! ;-) Will sagen: Liebe Kinder, macht das nicht zu Hause nach, es sei denn, ihr wisst, was ihr tut. Der übliche Disclaimer, sozusagen. Ich will nachher niemanden weinen hören, dass meine Anleitung Scheiße ist, denn das hier ist gar keine Anleitung, sondern nur eine Dokumentation dessen, was ich falsch gemacht habe! Schließlich ist das mein allererster Versuch, sowas zu fixen!


Folgende Zutaten habe ich verwendet: Eine Polyurethan-Schaumstoff-Matte mit selbstklebender Beschichtung auf der Rückseite; ein Bastel-Skalpell; ein paar Zahnstocher; ein paar Wattestäbchen; Alkohol; einen Bändel (nicht abgebildet) zum Abmessen; reichlich Klopapier, um das klebrige Zeug irgendwo anzupappen. Die Schere ist nur zum Größenvergleich. ;-) Quatsch, ich dachte, die brauche ich, wenn das mit dem Skalpell nichts wird, aber das hat ganz hervorragend geklappt.

Angefangen habe ich mit den Zahnstochern und der Rückwanddichtung, denn die muss auf jeden Fall getauscht werden. Die hat definitiv bessere Zeiten gesehen. Hat sich in den Jahren in einen zähen Schleim verwandelt. Zum Glück nicht so schlimm wie das Zeug, das ich aus meinen Tapedecks raus gekpult habe, als sich da die Gummis aufgelöst haben, aber doch schon auf dem Weg dahin. Einfach mit dem Zahnstocher so lange drüber gerubbelt, bis der Schleim ab war, und dann an den Ecken den übriggebliebenen Klebestreifen angehoben und abgezogen. Eine Pinzette hätte evtl. hilfreich sein können, weil mit das zwischen meinen dicken Wurstfingern immer wieder abgehauen ist, aber am Ende ging es auch so.


Dann mit Alkohol gut abrubbeln, damit das Metall sauber wird und die übriggebliebenen Klebstoffreste verschwinden. Damit ist die Rückwand schon fast fertig. Hilfreich, übrigens, dass man die aushängen kann. Wenn die fest verbaut wäre, wie sie es an dem Carena-Nachbau der X-300 ist, hätte das definitiv länger gedauert.

Der nächste Schritt war dann, die nicht ganz so schlimm zersetzen Seitendichtungen aus dem Gehäuse zu kratzen. Auch das geht am Besten mit einem Zahnstocher. Ob das wirklich nötig war, weiß ich nicht, die sahen noch ganz OK aus und auf dem Film sah das so aus, als wäre hauptsächlich/nur die Deckeldichtung hinüber. Aber better save than sorry! Etwas hinderlich ist an der oberen Führung der kleine Hebel, der testet, ob die Tür zu ist (und beim Öffnen das Zählwerk zurücksetzt), weil der eben etwas heraus steht und man ihn mit dem Zahnstocher nicht kaputt machen sollte. Aber am Ende konnte ich einigermaßen sauber drumherum arbeiten.


Zum Messen der Länge der neuen Dichtung wollte ich erst das Maßband verwenden, dass man in den Fotos immer wieder im Hintergrund sehen kann. Es stellte sich aber schnell heraus, dass das viel zu Umständlich ist, vor allem, weil es sich um so ein richtig starkes Metallband für Bauarbeiter handelt. Also habe ich einfach einen Bändel geklaut und den in die Führung gesteckt. Es ist viel einfacher, eben diesen abzumessen, als die Führung selber.

Dann ging es ans eigentliche Zuschneiden. Ich habe es geschafft, ein sauscharfes Bastelskalpell zu verwenden, ohne mir auch nur einen einzigen Finger abzusäbeln! Ich bin echt stolz auf mich. ;-) Von der Rückseite habe ich erst gemessen, dann mit dem Skalpell markiert und schließlich zuerst vorsichtig entlang das Lineals die Klebefolie geritzt, bevor ich in einem zweiten Schritt den Schaum geschnitten habe, der sehr viel mehr Wiederstand geleistet hat. Gerade ist es trotzdem nicht geworden. Aber besser als nichts. Meine Fotos werden ja auch nie gerade, also passt das schon! ;-)


Das Ankleben am Gehäusedecke war absolut problemlos und ich habe es sogar einigermaßen gerade hin bekommen, was bei dem schiefen Zuschnitt gar nicht so leicht war. Der Schritt, von dem ich dachte, dass er eigentlich am schwierigsten wäre, ging dann aber ebenfalls ganz einfach: Das Einfädeln und Reinfummeln der dünnen Streifen in die Rückwandführung. Außer, dass sich das immer um sich selber gedreht hat und der Kleber nicht "unten" sondern an den Seiten kleben wollte, ging es ganz gut. Mit den Zahnstochern habe ich dann den Streifen einigermaßen gerade gezogen bekommen. Ich glaube, es war eine gute Idee, dass ich den dickeren Schaum genommen habe, der dünne hätte glaube ich nichts gebracht.

Dann habe ich mir das Ding mal genau angeschaut und mir gedacht: "Du hast jetzt so viel von dem Zeug, mach am Rückwand-Verschluss auch noch einen dünnen Streifen dran." Gesagt, getan. Ob der was bringt oder irgendwie notwendig ist, weiß ich nicht, aber ich habe das Gefühl, dass die Rückwand nicht mehr ganz gerade ist und da ein bisschen weit offen gestanden hat, besonders weil ich den dicken Schaum gekauft hatte und der die ganze Rückwand entsprechend stärker unter Spannung setzt als das Original. Jetzt habe ich jedenfalls ein reines Gewissen! ;-)


Und das ist das Ergebnis. Mal sehen, ich habe eben die Bestätigung bekommen, dass meine Filme heute noch versand werden. Ich werde also voraussichtlich noch diese Woche wieder neues Testmaterial bekommen! Ich habe - dem Wetter draußen entsprechend - mal ein paar 200er Foma bestellt. Gut, der eigentliche Grund war mehr, dass sie die 100er nicht vorrätig hatten! ;-) Aber dann kann ich die auch mal testen. Das Internet hat ja gesagt, dass die eigentlich überflüssig sind, weil sie von der Empfindlichkeit her sehr nah bei den 100ern liegen würden. Mal schauen. Sind jetzt leider ein bisschen teurer geworden, blöde Inflation! :-/

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