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Kleiner Spaziergang mit Kühen, Pferden und Blumen

Auch wenn es immer einigermaßen gefährlich ist, am Tag vor dem ersten Mai auch nur einen Schritt vor die Tür zu machen, weil einem da als konstante Bedrohung die Bekloppten mit ihren Maibäumen und dem unausweichlichen Suff begegnen können, haben wir gestern Nachmittag einen kleinen Ausflug rund ums Dorf gemacht. Die übliche Strecke, also nichts wirklich Spannendes, aber weiter haben wir uns nicht getraut. Und außer einigen, vorsichtig ausgedrückt "konservativen", ob unserer Fotosession mit den Kühen extremly dissapproving Sonntagsspaziergängern ist uns auch nur ein einziger aus dem Kofferraum hängender Maibaum und ein mit 80 durchs Dorf fliegender Umtsumtsumts-Schwanzverlängerer begegnet. (Wie man zwischen den Zeilen lesen kann, habe ich ja keine große Hoffnung mehr für unsere Gesellschaft.)


Aber egal, wir sollten uns auf die hübschen Dinge des Lebens konzentrieren, statt uns über die Flachpfeifen aufzuregen, die die Welt bevölkern. Da wären zum Beispiel diese sehr hübschen, rot-weißen Tulpen. Erstaunliche Züchtung, bei der ich mich frage, wie lang da wohl einer den Genpool durchmischen musste, bis er sowas raus bekommen hat. Frage ich mich ja auch immer bei diesen ganz neumodischen Magenta-farbenen, sowas kommt in der Natur doch gar nicht vor, oder?

Ansonsten blühen unter den neuen Obstbäumen, die der Ortsverschönerungsverein letztes jenseits des Ortsasgangsschildes gepflanzt hat, bereits die ersten Butterblümchen, wenn ich das korrekt identifizieren kann. Und die meisten der geschätzt 10 Bäume haben auch bereits ihre Blüten raus geschoben, nur bei zweien dauert es wohl noch ein bisschen länger. OK, es ist ja nachts auch noch immer schweinekalt gewesen, mal sehen, ob das jetzt im Mai mal endlich anders wird. Allerdings brachte das warme Wetter gestern bereits die erste Welle von Schwüle mit sich, die ich im Rheinland ja immer so besonders leiden kann. Vielleicht auch deshalb meine grundsätzlich etwas kratzbürstige Einstellung zum Leben.


Ansosten blüht das übliche Gemüse: Die Löwenzähne sind bereits ein bisschen weiter und produzieren bereits die erste Ladung fliegender Samen des Jahres. Die müssen sich auch ran halten, wenn sie endlich mal die Weltherrschaft an sich reißen wollen. ;-) Aber ein hübsches Motiv geben sie immer wieder ab. Genauso die brummelnden Hummeln, die von Blüte zu Blüte fliegen und dabei die Taubnesseln bestäuben. Schweinkram! :-D Ich dachte, das wären Bienchen und Blümchen?! ;-)

Dann durch den Wald zurück, also auch alles wie immer. Da standen auf der anderen Seite des Hanfbaches die jungen und alten Kühe, bunt gemischt. Die leisten sich tatsächlich noch eine richtige Herde, mit allen Altersstufen. Oder zumindest ein paar davon, also hier zum Beispiel ein paar ziemlich junge, ein paar mittelalte und ein paar ausgewachsene Rindviecher. Kühe gucken ja auch immer ein bisschen belämmert aus der Wäsche. Andererseits scheint es da ja auch ausgeprägte Charakterzüge zu geben: Die 89831 ist von ganz hinten bis zum Bach gekommen, um zu überprüfen, was wir da machen. Neugierig, also, während die anderen uns eigentlich mehr oder weniger ignoriert haben.


Während wir die Kühe aufs Korn genommen haben, fielen mir dann die vielen Wiesenblumen auf, die um uns herum standen. Da ich gerade das Tele drauf hatte, habe ich die auch mal damit gemacht und ein paar spannende Bilder erhalten. Ich sollte zudem auch mal häufiger manuell belichten, stelle ich immer wieder fest. Damit kann man doch merklich den Kontrast hoch drehen, wenn man zum Beispiel für die grell strahlenden Blüten belichtet.


Nächster Stopp: Die halbstarken Pferde auf der Koppel nebenan. Die scheinen auch leichte hormonelle Probleme mit dem Frühling zu haben. Vielleicht würden die auch mit Umtsumtsumts durchs Dorf ziehen und Maibäume aufstellen, wenn sie könnten. ;-) Haben sich jedenfalls die ganze Zeit gegenseitig angekackt. Ist das Paarungsverhalten oder versucht man eher, die Konkurrenz einzuschüchtern? Ich kenne mich da ja auch nicht so aus, in der Pferdepsychologie... ;-)


Die anderen oben am Hang haben sich da eher raus gehalten und nur hin und wieder gewiehert. So ein Pferd kann ja schon einen ziemlichen Alarm machen, das glaubt man ja meist nicht, wenn die so friedlich grasend in der Gegend rum stehen. Leider waren die alle mal wieder ein bisschen weit weg für meine 200mm, vielleicht hat J die ja näher drauf bekommen. Aber ich weiß nicht, wo sie die Kamera hat, kann ich gerade nicht nachschauen.

Dann durchs Dorf zurück und möglichst versucht, die Hauptstraße zu meiden. Wegen oben beschriebener Fußgänger und Motoristen. Menschen gehen mir ja eigentlich nur noch auf den Senkel. Besonders, aber nicht ausschließlich, im Frühling.


So, und jetzt muss ich mich langsam fertig machen, mein Bruder plant orgiastische Vergnügungen mit Grillen und sowas. Hoffentlich wird das Wetter mal was besser, zZt sieht das eher scheiße aus. Aber vorher die Wäsche aufhängen. Ja, ich wasche am Feiertag Wäsche. Verklagt mich doch! :-D

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