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Canon 700D mit EF 50mm 1:1.4

Vor einiger Zeit hat D aus dem Trekdinner Bonn angekündigt, dass er seine Canon EOS 700D abgeben möchte, mitsamt aller Objektive, die er dafür hat. Die Kamera immer mit sich rum zu schleppen, das wäre ihm zu schwer geworden. Kann ich gut nachvollziehen, ich renne ja auch immer mit irgendwelchem Gear durch den Wald. ;-) Jedenfalls hat er sich da vertrauensvoll an die Foto-Begeisterten Mittrekkies gewendet. Und ich nehm ja echt alles. ;-)


Eigentlich wollte ich ja nur das kleine EF 50mm 1:1.4 haben, das er ebenfalls im Angebot hatte. Das passt nämlich ganz hervorragend zu meiner Canon EOS 10s, die ich in meiner Sammlung habe. Was mich dann im Endeffekt dazu verleitet hat, die Kamera gleich mit zukaufen, obwohl die ja "nur" einen Crop-Sensor hat, war der herausragende Zustand! Die Kamera ist gut 10 Jahre alt und sieht aus, als wäre sie gerade aus der Fabrik gekommen. Ich gebe ja schon immer Acht auf mein Foto-Equipment, aber kleine Blessuren passieren ja schon mal. Die hier sieht aus, als ob sich sich wirklich gerade erst aus der Verpackung geschält wäre. Dabei hat sie aber schon ca. 19.500 Klicks hinter sich. Das ist ja eigentlich gerade erst "eingefahren", sollte also bestimmt noch mal 80.000 weitere Klicks halten. Bei meinem durchschnittlichen Foto-Aufkommen also so ca. 5 Jahre. ;-) Ok, ich werde die Nikon jetzt sicher nicht in die Ecke legen und nicht mehr nutzen, aber da die Canon sehr viel kompakter und leichter ist, werde ich sie für bestimmte Dinge sicher bevorzugen, zB im Sommer mit dem Rad und sowas.


Was lässt sich technisch zu der Kamera sagen? APS-C Sensor mit 1,6x Cropfaktor hatte ich ja oben schon angedeutet. Baujahr ca. 2013, also schon etwas älter, kann aber standardmäßig eine Empfindlichkeit von ISO 100 bis 12.800 und wenn es unbedingt sein muss auch noch eine EV schneller, was ich aber mit dem lichtstarken 50mm drauf wohl niemals brauchen werde. Die üblichen Belichtungs- und Motiv-Programme, die ich wohl auch niemals verwenden werde, kann sie natürlich auch. 5 Bilder pro Sekunde ist für mich auch eher uninteressant, ich mache ja hauptsächlich Landschaft und Portraits, keinen Sport. Der Autofokus ist Canon-typisch etwas besser als bei Nikon, habe ich den Eindruck, auch wenn ich da wahrscheinlich demnächst auch auf eine klassische reine Mittenmessung umstellen werde, da habe ich einfach mehr Kontrolle. Der Monitor ist klapp- und schwenkbar, das ist in manchen Situationen sicher hilfreich, aber für mich alten Sucher-Nutzer auch kein Muss. Aber der kann Touch, was zum Navigieren der Schnelleinstellungen ganz hilfreich ist. Mit einer kürzesten Belichtungszeit von 1/4000s ist sie im Mittelfeld unterwegs. Daneben kann sie noch den üblichen Kram wie Full HD Videos und sowas, was aber auch völlig uninteressant für mich ist. Ich mache ja nur Fotos, oder zumindest fast nur. ;-)


Der erste Eindruck ist gut: Die Kamera liegt gut in der Hand, obwohl sie für meine Pranken eher etwas zu klein ist. Der An-Schalter ist Canon-typisch oben neben dem Modus-Rad, wo ich ihn immer verzweifelt suche. Es gibt nur ein Drehrad, sodass man im manuellen Modus zum Einstellen der Blende noch eine zweite Taste als Modifyer mit drücken muss, was ich etwas umständlich finde. Ich weiß allerdings nicht, ich glaube, in der Mittel-Cropsensor-Klasse hatten die Nikons (3000er, 5000er, 7000er Serie) das zu der Zeit auch so. Die Bilder sind knackig bunt, für meinen Geschmack manchmal etwas zu bunt und nicht subtil genug. Im Restaurant gestern tendierten sie etwas stark in die rote Richtung. Das lässt sich aber sicher mit etwas Spielerei am Weißabgleich noch ändern. Jetzt gerade im wolkenverhangenen Garten, als ich die Beauty Shots gemacht habe, sah das ganz OK aus. Ich mein, klar, indoors bei Kunstlicht sind alle Kameras verwirrt, da macht meine D800 meist zu grüne Bilder; das ist also alles relativ. In solchen Lichtsituationen sollte man dann tatsächlich RAW gehen, wenn es drauf ankommt.


Ansonsten finde ich es sehr nett, dass D mir einen extrem fairen Preis für das Bundle gemacht hat. In dem Zustand war das wirklich gut. Ich werde sie jetzt mal immer im Mix mit meiner Nikon benutzen und dann werden wir ja sehen, welche die "besseren" Fotos macht. Das Objektiv ist jedenfalls schon sehr beeindruckend, das macht Klasse Bilder. Da würde ich sagen, dass die Qualität dem Nikkor AF-S 50mm 1:1.8 G sehr ähnlich ist, das ältere AF 50mm 1:1.4 vielleicht ein bisschen schlechter ist. Diese Vergleiche sind allerdings sehr relativ, da ich die Ecken und Kanten nicht wirklich vergleichen kann, da die Canon ja keinen Vollformat-Sensor hat. Das müsste ich mal mit der D5 von C testen, wenn die mich das mal machen lässt. Aber auch so ist es eigentlich perfekt geeignet für mich, denn durch den Crop-Faktor bekomme ich praktisch eine sehr schöne Portrait-Brennweite von ca. 80mm (KB äquivalent). Und das merke ich auch in den Fotos vom Trekdinner. Die ich hier allerdings nicht ausstellen möchte, weil: Leute drauf! ;-) Stattdessen hier noch ein paar Bilder aus dem verregneten Garten:


Wie man sieht, die sehen alle schon ganz ordentlich aus. Gefallen mir durchweg sehr gut. Kann ich auf jeden Fall mit arbeiten. Habe auch recht wenig nachbearbeiten müssen, die Belichtungsmessung bei Canon ist definitiv anders als bei Nikon. ;-) Erinnert mich mehr an die Bilder, die aus der Z fc raus kommen als das, was die D800 und die D610 produzieren. Wie gesagt, es fehlt ein bisschen die Subtilität, die ich an den "großen" Vollformat-Nikons so schätze. Aber das ist wahrscheinlich Geschmackssache und/oder Gewöhnung. Die D100 war auch etwas kräftiger in den Farben und beim Kontrast, was ich da immer auf die ältere CMOS-Technik geschoben habe. Aber vielleicht ist das tatsächlich eine Design Choice von Nikon, dass die neueren und in der Hierarchie weiter oben angesiedelten Kameras eine flachere Kontrastkurve produzieren. (Hier sind wir wieder bei einem inhärenten Problem der Digital-Fotografie angelangt: Was am Ende auf der SD-Karte landet, hat einiges an Processing hinter sich und entspricht nur noch bedingt dessen, was durch die Linse auf den Sensor projiziert worden ist.) Hier noch drei unverfängliche Bilder von gestern, bei denen ich aber noch ganz kräftig an den Farben gedreht habe, bevor sie hier gelandet sind:


Fazit: Schöne Kamera. Wenn man die irgendwo günstig auf einem Flohmarkt oder im Internet findet, kann man recht bedenkenlos zugreifen. Natürlich gelten die üblichen Einschränkungen beim Gebrauchtkauf, aber von der abgelieferten Bildqualität her kann ich mich echt nicht beschweren. Und das sage ich als alter Nikonianer. :-D Bleibt zu hoffen, dass ich mich immer daran erinnere, welche Objektive man in welche Richtung drehen muss! ;-)

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