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Inversionswetterlage über'm Hausberg (mit Reiher, einem Hund und Rehen)

Ein Freitagmorgen, trübe und dunstig. Bis irgendwann plötzlich die Sonne raus kam. Die perfekte Gelegenheit, die Mittagspause ein bisschen vorzuziehen, die Nikon zu schnappen und ein paar Nebel-Fotos vom Hausberg zu machen. Weil: Wenn einerseits Nebel auf andererseits Sonne trifft, gibt es immer interessante Bilder zu sehen.


Und ganz nebenbei habe ich noch ein paar Viecher erwischt, so wie diesen Reiher. Der ist selbst mit dem eher billigen und qualitativ mittelmäßigen Exakta 70-210 noch ganz gut geworden. (Wenn ich sage "die Nikon geschnappt", ist das wörtlich gemeint: Die lag seit der letzten Benutzung noch griffbereit in der Fototasche, mit dem 35-70-Nikkor und eben diesem Exakta. Und da ich nicht noch groß umräumen wollte, habe ich die Gelegenheit genutzt und die beiden mal bei etwas hellerem Wetter getestet, als ich es bisher getan habe.)


Reiher im Nebel ist jedenfalls schon mal Daumen hoch, aber im Rest des Artikels, der sich im "erweiterten Eintrag" versteckt, gibt es noch einen Hund (samt unkenntlich gemachtem Herrchen) und zwei scheue Rehe auf dem Heimweg zu sehen. Daher kann ich nur empfehlen, auf den Link zu klicken! KLICK!
Eigentlich war ich mir ja gar nicht so sicher, dass ich den Anstieg den Berg hoch überhaupt schaffen würde, weil ich mir am Mittwoch davor beim Versuch, den Schreibtisch wieder in die Ecke zu schieben, nachdem ich eine Steckdosenleiste, die dahinter in der Wand steckte, auszutauschen versucht hatte, so den Ar*** (Popo) verrenkt hatte, dass ich den folgenden Donnerstag schon ein bisschen fußlahm war. Glücklicherweise hat die halbe Ibu, die ich an besagten Donnerstag in mich rein geworfen hatte - eigentlich wegen der wetterbedingten Kopfschmerzen -, auch dagegen geholfen. Zumindest so viel, dass ich nachts einigermaßen schlafen konnte und nicht bei jeder Rotation wach geworden bin, weil aua. Daraufhin ging es dann wieder einigermaßen und wie der orthopädische Schlächter da oben auf dem Dorf immer gesagt hat: "Bewegung ist die beste Medizin!" Ich habe ihm das damals nicht geglaubt und jetzt auch nicht, aber immerhin scheint es in diesem Fall zumindest nicht geschadet zu haben. So konnte ich jedenfalls diese schönen Nebelfotos produzieren:


Sieht ja schon ein bisschen gruselig aus. Und hier wäre ein s/w-Film auch wieder angebracht gewesen. Der hätte dann endgültig diese Hund-von-Baskerville-Stimmung vervollständigt. Herbst und Winter ist ja eh eigentlich die perfekte Zeit für Filmfotografie, finde ich. Aber ach, auch an diesem Tag hatte ich keine geladene analoge Kamera griffbereit. Müsste ich mal wieder machen. Wenn ich nicht alle paar Wochen einen Film zum Entwickeln habe, krieg ich noch Entzug! Tschu-tschu! ;-)

Herbst heißt auch: Tiefe Sonne. Tiefe Sonne heißt: Hinterleuchtete Blätter. Und das wiederum bedeutet, dass ich am Wegesrand die Haselbüsche und sonstiges Gemüse fotografiere. Ich bin schon ein bisschen seltsam, oder? Ich wunder mich manchmal über mich selber. ;-)


Aber das Hauptthema dieses kleinen Spaziergangs war weiterhin der Nebel und was er mit der Landschaft macht. Besonders interessant wurde es dann vor allem, als er begann, sich aufzulösen. Da kam dann trotz der invertierenden Inversion doch noch ein bisschen Wind auf - nachdem es letzte Woche ja eher stürmisch war, war es plötzlich fast windstill - und hat den Nebel so langsam weg geweht. Da konnte die Sonne dann so richtig kräftig rein scheinen und die kollidierenden Tropfen schlucken so viel Licht, dass es schon fast schwarz aussieht. (Aber mit dem Thema "schwarze Wolken" beschäftige ich mich jetzt nicht, sonst rege ich mich wieder auf, auch wenn das weit über 30 Jahre her ist.)


Stattdessen genießen wir noch ein bisschen die Nebelfotos und den Ausblick ins Siebengebirge, den man von hier oben auf unserem ganz persönlichen Hausberg hat. Und ich habe es tatsächlich geschafft, dass Nikkor zum Flaren zu bringen, wenn ich das mal so in dieser Mischung aus englischem Begriff und deutscher Grammatik sagen darf. Das hatte ich bisher aufgrund der vorherrschenden Wetterbedingungen nicht geschafft. Und ich habe saumäßig weit abgeblendet, das ist auch mal was anders ans sonst. (Ich orientiere mich ja sonst immer an f/4, was ich auch dieses Mal gemacht habe, aber da sind schon ein paar Bilder in f/8 und f/11 dabei. Gut, einige davon sind auch Makros, aber trotzdem. Ungewöhnlich für mich.)

Den Ölberg habe ich allerdings wieder mit dem kleinen, handlichen Tele-Zoom mitgenommen und für diese Art von Foto ist das durchaus geeignet. Da fällt es nicht auf, dass es eh ein bisschen unscharf ist und leichte Vignettierung in den Ecken aufweist. Der Nebel verdeckt auch solche Mankos recht geschickt.


Erst wenn ich wirklich an die Grenzen gehe wie bei diesem weißen Hund, der die ganze Zeit zugeschaut hat, wie ich den Feldweg hoch gehumpelt bin, sieht man dann doch, dass es ein bisschen schärfer sein und auch etwas weniger Chroma-Fehler haben könnte. Aber weit entfernt von unbrauchbar. Es ist und bleibt halt so ein kleine Touristenzoom aus analogen Zeiten, auf Film fällt das bei Weitem nicht so auf! Aber der Hund war wirklich lieb, der hat mich so treu angeschaut, nach dem Motto: "Herrchen telefoniert und mir ist langweilig. Will denn niemand mal ein Stöckchen werfen?" Leider hat er dann beim Blick zurück ins Tal den Kopf gedreht und ist dann aufgestanden, sodass ich kein Foto habe, wie er da runter schaut. Das war nämlich ganz witzig. Als ob er auf was warten würde.

Bis nach Söven bin ich dann doch nicht mehr rauf, ich musste meine Knochen dann doch etwas schonen. Wollte nicht riskieren, am folgenden Tag mich gar nicht mehr beweg zu können. Und da die Sonne den Nebel dann fast vollständig verdrängt hatte, hatte ich auch die Kamera wieder weg gepackt. Bis zu der Ecke, wo die Höhenstraße diese Kurve nach rechts macht, kurz bevor sie ins Dorf rein führt. Da standen dann plötzlich zwei Rehe in einiger Entfernung und starrten mich an. Schnell das Tele wieder drauf und weil die D800 ja eine viel zu hohe Auflösung hat, habe ich - zumindest beim ersten Bild - noch kräftig rein croppen können. (Da sieht man dann auch ganz genau, was ich mit "es hat nur so mittelmäßige Qualität" meine: Das ist schon um eine Blende auf f/8 abgeblendet und trotzdem recht matschig. Gut, das Tier war jetzt auch echt weit weg, aber die tatsächlich erreichbare Auflösung ist nicht viel höher, als hätte ich ein Foto mit dem 35-70 gemacht und dann auf das dreifache aufgeblasen.


Das zweite habe ich dann einfach nur auf 4k runter gerechnet und das sieht direkt viel schärfer aus. Die D800 ist für dieses Objektiv also definitiv Overkill, zumindest in dieser Situation. Aber meine D610 ist ja noch immer nicht wieder zu Hause. Wobei auch die wohl zu viel kann. Fazit: Ich muss doch mal schauen, ob nicht wer günstig ein entsprechendes Nikkor verhökert. das 70-210/2.8 wäre schon ziemlich geil! ;-)

So, und dann war ich ja auch schon fast wieder zu Hause und ich habe mich erst mal damit beschäftigen dürfen, die Katzenkotze weg zu räumen. Der Sockenkater hat uns also endgültig zu seiner Familie erklärt. Das war tatsächlich das erste Mal, dass er eine ganze Ladung Katzenfutter raus gewürgt hatte. Kam aber auch ein ziemliches Büschel Haare mit raus. Ist ja schon was doof, dass so reinliche Tiere wie Katzen sich immer mit der eigenen Zunge waschen müssen...

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